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Weblog-Berichte zu: Punch Line





SimulReview Frühjahr 2015 Pt.2: Sterne, Schinken und schöne Höschen Wish Upon the Pleiades, Yamada-kun and the Seven Witches, Food Wars! Shokugeki no Soma, My Love Story!!, Etotama, Liz und der Blaue Vogel, Punch Line, Anime-Review, Crunchyroll, Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Crunchyroll ist das deutsche Simulcast-Portal mit der größten Auswahl – ganze 17 Serien stehen diese Season neu auf dem Programm, da sind allerdings 2 Kurzserien mit Episodenlängen um 5 Minuten dabei. Macht immer noch 15 lange Serien. Damit der Weblog-Eintrag nicht zu voll wird (lang ist er trotzdem noch), stelle ich heute nur knapp die Hälfte davon vor. Den Anfang machen nun Serien, die komplett neu sind. Im zweiten Teil gebe ich dann in den nächsten Tagen einen Überblick über die Fortsetzungen und 2. Staffeln, die Crunchyroll "neu" im Programm hat. 

Für alle, die noch keine Erfahrungen mit Crunchyroll gemacht haben, hier nochmal kurz zusammengefasst: Das Portal ist premiumbasiert - man kann viele Inhalte kostenlos schauen, für einen geringen Beitrag von rund 5 Euro im Monat bekommt man aber schneller Zugriff auf die neuesten Videos, höhere Auflösung sowie Werbefreiheit. Es gibt für den Anfang ein 14-Tage-Probeabo, wobei man da auch schon Bezahlinformationen hinterlegen muss und PayPal bei mir Ende letztes Jahr nicht funktionierte und Kreditkarte als einzige Möglichkeit überblieb; das kann sich aber mittlerweile geändert haben.

Crunchyroll ist in mehreren Ländern verfügbar und man kann jederzeit in die Sprachversionen der anderen Länder wechseln. Dadurch hat man bei den meisten Serien für die Untertitel die Optionen Deutsch (DE), Englisch (EN), Spanisch (ES), Portugiesisch (PT), Französisch (FR) und Italienisch (IT). Da nicht alle Serien für alle Länder lizensiert sind, steht das bei den Serien noch mal extra dabei. Umschalten kann man in den Einzelvideos rechts unter dem Episodentitel, oder man stellt gleich die ganze Seite auf die entsprechende Sprache um - dafür einmal ganz nach unten scrollen und unter Sprache das Gewünschte auswählen.

Jetzt aber zu den Serien!

ETOTAMA ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Takeru zieht in ein neues Haus. Das ist ziemlich günstig, weil es im Wohnzimmer eine „tiefenweiche“ Stelle gibt – eine Art Loch. Aus dem springt ihn prompt das Katzenmädchen Nya-tan an, das versucht, ihn zu beeindrucken, aber nur genervte Reaktionen hervorruft. Kurz bevor die erste Hälfte der ersten Episode ungenutzt verstreicht taucht Wildschwein-Mädchen Uri-tan auf, um zu erklären, dass Nya-tan eine „Eto-musume“ ist und gerne zum „Eto-shin“ aufsteigen, also in den chinesischen Tierkreis aufgenommen werden möchte. Die Erklärung wird allerdings unterbrochen, als Drachen-Eto-shin Dora-tan alle angreift. Zum Glück erlaubt es Takerus „Sol/Lull“ Energie Nya-tan, gegen sie zu kämpfen.

Jitsch findet: Als ich die Folge mit Freunden das erste Mal angefangen habe, sind wir über die ersten 10 Minuten nicht hinweggekommen, so sinnfrei stellte sich die Serie dar. Nya-tan taucht auf und hüpft von einem „Charakter“ in den nächsten – kleine Schwester, Hausmütterchen, verführerische Dame. Dieser Teil ist absolut unwitzig und wird dadurch nicht besser, dass die Charaktere selbst sich darüber im Klaren sind, dass hier Anime-Klischees hintereinander weg abgehakt werden. Immerhin hat die Episode darüber im späteren Verlauf eine gewisse Selbsteinsicht: Uri-tan ist entsetzt, dass Nya-tan fast eine halbe Folge verplempert hat ohne den Plot zu erklären und Takato erkennt sofort, dass sie nur auftritt, um das endlich zu ändern. Die Figuren wissen also, dass sie in einem Anime sind, und verhalten sich auch so.

In der zweiten Hälfte wird es etwas spannender – anscheinend geht es darum, dass Nya-tan gegen die Tiere des Tierkreises kämpfen und gewinnen muss, um eine von ihnen zu werden. Die genaue Erklärung darüber wurde allerdings offiziell bis auf Folge 2 vertagt. Die Kämpfe sehen dabei so aus, dass die Charaktere sich in 3D-Computeranimierte Chibi-Versionen ihrer selbst verwandeln, um dann in einer Art anderen Dimension in Videospielmanier gegeneinander zu kämpfen. Das ist immerhin ein konsequenter Einsatz von CG und sieht sogar ziemlich gut aus.

Die 12 Tierkreiszeichen, natürlich alle von Frauen dargestellt, sind der Kern der Serie. Die entsprechenden Damen bieten bezüglich ihrer Outfits das gesamte Spektrum, das ein männlicher Zuschauer sich wünschen könnte: orientalisch angehaucht (Schlange), sexy Krankenschwester (Schaf), japanische Miko (Pferd), china-Dress (Tiger) und so weiter. Die Eto-shin  haben wie es aussieht auch alle ihre nervigen Sprachticks (Uri-tan sagt am Satzende immer „desu desu“, wo ein "desu" genug wäre), was die Übersetzung immerhin versucht, mit rüberzubringen.

Für mich ist diese x-te Variante des „weibliche Personifikationen von x" (gab's in der Vergangenheit schon mit historischen Persönlichkeiten, Softdrinks oder auch Waffen, um nur ein paar zu nennen), aber dank der Kämpfe und der starken Selbstironie ist dies noch einer der Vertreter, die man sich getrost mal anschauen kann, wenn man sich von einem Haufen weiblicher Charaktere aller Ausprägungen unterhalten lassen möchte.

 

 

Food Wars! Shokugeki no Soma ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, PT

Synopsis: Soma Yukihira arbeitet schon seit er denken kann im Restaurant seines Vaters mit und liefert sich mit ihm regelmäßig Wettkämpfe, wer von beiden das gleiche Gericht schmackhafter zubereiten kann. An einem Angebot, das Grundstück an eine Luxusimmobiliengesellschaft zu verkaufen, sind beide nicht interessiert. Doch deren Vertreterin ringt Soma die Aussage ab, sie würden schließen, wenn sie den Wunsch eines Kunden mal nicht bedienen können. Schon am nächsten Tag hat die Immobilien-Dame ihre Handlanger sämtliche Fleischvorräte vernichten lassen und verlangt als Kundin ein saftiges Steak. Doch Soma hat schon eine Idee, wie er sie trotzdem befriedigen kann…

Jitsch findet: Das Wort „befriedigen“ habe ich in der Storybeschreibung nicht ohne Grund verwendet. Man braucht nur wenige Minuten der Serie schauen, bis man auf den ersten „Geschmacksorgasmus“ trifft: in der Serie ist es allgemein verbreitet, dass ein Happen richtig gutes Essen ungefähr so befriedigend ist wie Sex – und das wird in der Serie auch sehr grafisch dargestellt. In Folge 1 sehen wir außerdem noch eine Szene, in der eine Schülerin Tintenfisch mit Erdnussbutter essen muss – das ist für sie so eklig, wie von einem Tintenfisch vergewaltigt zu werden, und diese Vorstellung wird sehr ausführlich verbildlicht…

Oder anders gesagt: Die Story dreht sich zwar vordergründig ums Essen, baut aber erotisch angehauchte Szenen ein, weil – wir haben es schon oft genug gehört – Sex sells. Ganz groß mit dabei: wie mit Wasser gefüllte Ballons wackelnde Brüste, die auch mal in verschiedene Richtungen unterwegs sind, obwohl sie am selben Körper kleben. Typisch also für diese Art von inhaltlich überflüssigem Fanservice. Immerhin muss man der Sendung zugutehalten, dass männliche Charaktere von gutem Essen genauso „ausgezogen“ werden wie weibliche.

Auch sonst spricht die Serie primitive Instinkte an: Schon die erste Szene weckt massiven Hunger. Essen wird mit dicken Dampfschwaden, übernatürlichem Glitzern und ähnlichen Effekten so dargestellt, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft, obwohl es nur gezeichnet ist.

Wenn man das beides rausnimmt, bleibt nur noch der übliche Kram, aus dem Shounen-Jump-Serien (denn genau das ist „Food Wars“) immer bestehen: Ein Hauptcharakter, der in irgendwas immer stärker wird. Soma will zwar mal nicht der beste Koch der Welt werden sondern ruhig im Laden seines Vaters weiterarbeiten, aber schon am Ende der Folge wird er dort rausgeschmissen und an die beste Kochschule des Landes geschickt. Man weiß also schon, wohin das führt: Er findet neue Freunde aber auch Rivalen, es wird Kochduelle geben die zum Kampf um Leben und Tod hochstilisiert werden und am Ende gewinnt der, der dem Schiedsrichter einen größeren Geschmacksorgasmus beschert.

Leider lässt sich gerade dem primitiven „das sieht alles so lecker aus“ schlecht erwehren – die Serie hat also hohes Suchtpotential, ohne dass die Story oder die Charaktere irgendwas Besonderes zu bieten haben. Daher sage ich nur: Reinschauen auf eigene Gefahr, und guten Appetit!

 

 

MY love STORY!! ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 俺物語!! [Ore Monogatari]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Am letzten Tag der Mittelschule will Takeo endlich seinem Schwarm Satou-san seine Gefühle gestehen. Doch als er sie findet, ist sie gerade dabei, seinem Kumpel Suna ein Liebesgeständnis zu machen. Takeo kommt schnell drüber hinweg, es ist schließlich nicht das erste Mal. Schon seit dem Kindergarten verlieben sich die Mädchen, die er toll findet, immer in den hübschen Suna, der aber bisher jede einzelne blatant zurückgewiesen hat. Als sie die süße Rinko vor einem Grabscher retten und diese danach weiterhin den Kontakt sucht, steht für Takeo daher fest, dass sie eigentlich nur an Suna interessiert ist – aber da er sie sofort mag, will er ihr wenigstens helfen, dessen Gefühle zu gewinnen.

Jitsch findet: Shoujo Manga Protagonisten sehen so regelmäßig wie in keinem anderen Genre grundsätzlich gut aus und haben allenfalls charakterliche Macken. Nicht so Takeo Gouda, siehe Screenshot. Charaktere wie ihn findet man in Shoujo-Manga regelmäßig nur als Sidekick oder ekliger Fiesling, wenn überhaupt.

Abgesehen davon erzählt die Geschichte das, was auch tausende Shoujo-Manga vorher erzählt haben – halt eine typische Lovestory (verrät ja schon der Titel). Da sind ein Junge und ein Mädchen, irgendwie gibt es von Anfang an eine gewisse Anziehung, aber wegen irgendwelcher emotionaler Hürden kommen die beiden erst nach viel Herumgewurschtel und selten ohne fremde Hilfe dazu, sich gegenseitig diese Gefühle auch zu vermitteln und ein Paar zu werden.

In diesem Fall aber von vorne bis hinten verständlich: Wegen seines Äußeren wurde Takeo immer wieder verschmäht, wohingegen sein gutaussehender Kumpel eine Liebeserklärung nach der anderen erhält (und sie alle eiskalt abweist). Man nimmt Takeo ohne weiteres ab, dass er mittlerweile nicht einmal mehr in Betracht zieht, dass ein weibliches Wesen tatsächlich an ihm Interesse haben könnte – obwohl die Zeichen für uns Zuschauer mehr als deutlich sind.

So ist das markante Aussehen Takeos nicht nur da, damit man einfach mal einen optisch anderen Hauptcharakter hat, sondern Teil der Story. Und allein das hebt die Geschichte aus der breiten Masse der Shoujo-Stories hervor, von denen nicht ohne Grund nur wenige den Sprung zum Anime schaffen. Eine typische Shoujo-Serie ist es stilistisch aber trotzdem, mit vielen inneren Monologen sowie Glitzer und Blümchen als Effekte.

Alles in allem Standard Shoujo-Kost, die aber dank des ungewöhnlichen Protagonisten auch die ansprechen dürfte, denen das Genre zum Hals raushängt – und außerdem männliche Zuschauer, denen Takeo ein für Shoujo-Manga sonst untypisches Idenfikationspotential bietet.

 

 

Punch Line ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Yu Iridatsu wacht plötzlich in seinem Zimmer auf. Er erinnert sich noch daran, in eine Bus-Entführung verwickelt gewesen zu sein, die von der Superheldin Strange Juice unterbrochen wurde und daran, dass er ihr Höschen gesehen hat – danach, nichts. Eine Geisterkatze klärt ihn auf, dass er jetzt selbst ein Geist ist, da etwas oder jemand ihn aus seinem Körper geworfen und diesen übernommen hat. Um das rückgängig zu machen, bräuchten sie das Nandara Kandara, ein Buch, das irgendwo in seinem Haus sein soll. Als er auf der Suche danach zum zweiten Mal das Höschen einer seiner Mitbewohnerinnen sieht, ist aber plötzlich alles vorbei. Anscheinend trifft ein Meteorit die Erde, sobald Yus Erregung einen gewissen Level übersteigt. Glücklicherweise gelten die Gesetze der Zeit für Geister nicht so richtig und er kann gleich noch mal von vorne versuchen, das Buch zu finden…

Jitsch findet: Ich bin noch nicht so ganz sicher, ob die Serie absoluter Blödsinn ist, der nur einen Vorwand dafür bieten soll, möglichst viel Damenunterwäsche in 25 Minuten zu zeigen oder ob hier ähnlich wie bei Kill la Kill der Fanservice ein integraler Teil einer halbwegs nachvollziehbaren Story ist. Das kommt vermutlich drauf an, warum Yus Kräfte ausgerechnet beim Anblick von Damen-Unterhosen aktiviert werden. Vorausgesetzt, es gibt einen Grund – genug Anime setzen ja derartige Eigenarten einfach als gegeben voraus, ich erinnere mich z.B. an die Kotzanfälle, die das Berühren von Mädchen bei Junta in DNA2 auslöst.

Dabei geht in der Serie eigentlich noch einiges mehr ab: der Busentführer von Anfang flüstert Superheldin Strange Juice etwas ins Ohr, das anscheinend wichtig ist. Es existieren außerdem Superkräfte, bei deren Aktivierung sich die Haarfarbe des Nutzers ändert (Yus Haare wechseln z.B. von Blau zu knallrot) - woher die kommen und wie weit verbreitet sie sind wurde bisher nicht genauer erklärt, ebenso wenig Strange Juices Hintergründe (hinter ihr steckt Yus Mitbewohnerin und Popsternchen Mikatan) oder was zur Hölle Yus Kräfte mit einem erdzerstörenden Meteoriten zu tun haben. Gerade letzteres ist schwer zu schlucken, weil „wenn er Höschen sieht, wir die Erde zerstört“ anscheinend die Hauptgrundlage der Story ist – wenn das nicht in den ersten paar Episoden noch erklärt wird, wirkt es nur wie ein billiger und sinnfreier Vorwand, dem Hauptcharakter einen hübsch eingekleideten Frauenarsch nach dem anderen vors Gesicht zu knallen.

Dabei ist die Serie gerade dann am witzigsten, wenn es gerade mal nicht um Unterhosen geht – in Folge 1 zum Beispiel die Katzen-Pornos auf dem PC der Geisterkatze Chiranosuke oder die „Verwandlungssequenz“ von Mikatan.

Hinter der Serie steht das relativ junge Studio Mappa, die Liste der Beteiligten hat aber einige Überschneidungen mit Gurren Lagann und Kill La Kill, was man vor allem daran merkt, dass die Charaktere in allen drei Serien im selben Stil gezeichnet sind. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass man ohne Japanischkenntnisse einige Wortspielerein nicht mitbekommt – sei es der Titel (Auf Japanisch klingt Punch fast wie Pants), das „Nandara Kandara“ (klingt wie „nanchara kanchara“, grob übersetzt „Blabla“ oder „Rhabarber“) oder die sprechenden Namen (Mikatan->Mikan->jap. Mandarine->Mandarinensaft->Strange Juice).

Die Stimmung ist aber ganz anders als bei Gurren Lagann oder Kill la Kill, denn trotz Busentführung und Weltzerstörung wirkt an „Punch Line“ absolut gar nichts düster oder bedrückend – es ist bisher ein sehr buntes, sehr fanservicelastives Tohuwabohu von Story, in dem noch nichts richtig Sinn ergibt. Ansonsten erinnert mich hier viel an Mikagura Gakuen (siehe das Kurz-Review zur Serie auf Viewster), das ebenso bunt ist und auch eine übernatürliche Katze enthält, aber in der ersten Episode schon etwas mehr Erklärungen vermittelt.

Wer nicht so viel auf Sinnhaftigkeit gibt und einfach auf bunte, abgedrehte Szenarien (und Fanservice) steht, sollte sofort einschalten, alle anderen schauen vielleicht erst mal rein, ob ihnen der Stil zusagt und warten ab, ob die Story in Folge 2 mal mehr in den Fokus rückt.

 

 

Sound! Euphonium ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 響け!ユーフォニアム [Hibike! Euphonium]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Kumiko war in der Mittelschule im Orchester und hat Euphonium gespielt, doch bei der Wahl ihrer Oberschule war ihr wichtigstes Kriterium die schöne Uniform – das Ensemble der Kitauji Highschool ist, wie sie schon am ersten Tag merkt, ziemlich schlecht. Noch dazu stellt sie fest, dass auch Reina Kousaka dort ist. Es verfolgt Kumiko bis heute, dass sie im Moment der Niederlage ihres Orchesters beim Schulwettbewerb nicht die richtigen Worte an ihre besonders niedergeschlagene Kollegin Reina gefunden hat. Obwohl sie zunächst nein sagt, überreden ihre zwei Klassenkameradinnen Kumiko und Sapphire sie schließlich doch, dem Orchester beizutreten.

Jitsch findet: Die Serie ist typisch für das Studio Kyoto Animation. Am nächsten verwandt ist wohl das recht bekannte K-On, mit dem „Euphonium“ viel gemeinsam hat: ein Haufen niedlicher Mädchen, ein japanisches Schulalltags-Setting und Musik. Nur, dass so ein Schulorchester im Gegensatz zu einer Band mal locker 40 Mitglieder haben kann, auch wenn man wohl nicht alle im Laufe der Serie im Detail kennenlernen wird.

Die Stärken der Serie sind daher von vornherein relativ klar: Ein bis ins kleinste Detail realistisch ausgearbeitetes Setting das auf real existierenden Orten basiert, liebenswerte Hauptcharaktere und eine Story, die allenfalls gemächlich vorangeht und viel Wert auf Alltägliches legt. Eben Slice of Life, aber das auf einem Niveau, wie es eigentlich nur KyoAni (dank langjähriger Erfahrung) regelmäßig erreicht.

Viel kann man daher also gar nicht über "Euphonium" sagen. Wer gerne mal entspannte Serien schaut, in denen überhaupt nichts Übernatürliches, Spannendes oder (zumindest nicht übermäßig) Witziges vor sich geht, dem kann ich diese nur empfehlen. Und eingefleischte Fans von KyoAni schauen es vermutlich sowieso ;)

 

 

[Kurzserie] Urawa no Usagi-chan ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Usagi Takasago lebt in Urawa in der Präfektur Saitama ein fröhliches und entspanntes Leben als Schülerin.

Jitsch findet: Die erste Folge hat selbst für eine Kurzserie (eine Episode hat 3:30 Minuten) zu wenig Inhalt. Wir sehen Usagi, die an dutzenden verfremdeten Fotos der Innenstadt von Urawa vorbeistiefelt, zur Schule kommt und da ihren Freundinnen „Hallo“ sagt – das war’s auch schon. Die Serie ist irgendwie der Versuch, diese Stadt bekannter zu machen, aber ein ziemlich offensichtlicher und lahmer. Die Idee ist schlicht, dass Anime-Zuschauer ein Slice of Life mit bunthaarigen Schulmädchen schon mögen werden. Der deutsche Zuschauer ist also schon mal gar nicht die Zielgruppe (mal eben nach Urawa fliegen, weil der Anime die Stadt so schön darstellt?) und auch Werbung lässt sich irgendwie interessanter gestalten. Warum so was international ausgestrahlt werden muss, ist mir ein Rätsel.

 

 

Wish Upon the Pleiades ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 放課後のプレアデス [Houkago no Pleiades]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Subaru liebt die Sterne über alles. An diesem Tag soll es einen Meteoritenschauer geben, doch als sie zur Sternwarte auf dem Dach ihrer Schule kommt, landet sie durch eine Art Portal in einem mysteriösen Gewächshaus, in dem ein mysteriöser, anscheinend kranker Junge, herumsitzt, mit dem sie kurz spricht. Zurück im Schulgebäude muss sie feststellen, dass es in Strömen regnet und bei der Wolkendecke die Meteoriten eh nicht zu sehen sein werden. Doch auf dem Schulflur stolpert sie anschließend über ein geleeartiges Wesen und entdeckt daraufhin vier Mitschülerinnen in magischer Kluft. Denen soll sie helfen, die Teile des Raumschiffsmotors des „Vorsitzenden“, eben jenes geleeartigen Wesens, wiederzufinden. Zu viert war die kleine Gruppe bisher nämlich alles andere als erfolgreich…

Jitsch findet: Bei mir persönlich hat es die Serie aus einem kleinen Grund von Anfang an sehr schwer: Sie erinnert auf dutzendfache Weise an Smile Pretty Cure, und dass das von allen der bisher 12 Staffeln Pretty Cure die ist, die ich am wenigsten mag, ist kein Geheimnis.

Vielleicht hat es damit aber auch gar nichts mit Pretty Cure zu tun, dass die Serie bei mir nicht so recht verfangen will. Was sie stimmungstechnisch auszeichnet sind ziemlich kitschige Monologe („In ihrem Licht badend eins mit den Sternen werdend…“), sanfte Lichteffekte, Schmetterlinge, Magiezirkel und so weiter. Selbst der Konflikt von Hauptcharakter Subaru mit ihrer Freundin Aoi (was übrigens der langweiligst denkbare Vorname für ein blaues Magical Girl ist – es heißt einfach nur „blau“) wird von der sanften Grundstimmung irgendwie ertränkt und der Gegner, der es anscheinend ebenso wie die Hauptcharaktere auf die Teile des Raumschiffmotors abgesehen hat, wirkt weder gefährlich noch böse. Es hilft auch nicht, dass er von einer Frau synchronisiert wird (übrigens die Synchronsprecherin von Cure Sunshine aus Heartcatch Pretty Cure)…

Noch dazu habe ich noch nie so eine schludrige Gruppe Magical Girls gesehen. Dass der Hauptcharakter ein Tollpatsch ist, kennt man ja – dass die gesamte Gruppe so unfähig ist, dass besagter Tollpatsch das Team sogar aufwertet, ist ziemlich traurig. Klar gibt es ein paar interessante Aspekte, zum Beispiel dass Nanako als Sprachrohr des Maskottchens fungiert, aber an sich sind die Charaktere bisher noch recht farblos – Boueibu* hatte letzte Season gezeigt, dass man fünf Magical Girls Boys in einer Folge einführen und trotzdem allen zumindest ein bisschen Profil geben kann. Pleiades versagt dagegen auf ganzer Linie, mein Interesse für die Charaktere zu wecken, was aufgrund der Abwesenheit einer spannenden Story das Todesurteil für die Sendung ist.

Auch noch erwähnen muss ich, dass die Serie eigentlich eine Dauerwerbesendung für Autohersteller Subaru ist. Das schlägt sich allerdings nur in dem Namen der Hauptperson, den vierzackigen Sternen auf den Kostümen und den Motorengeräuschen der magischen Besen wieder. Ja, richtig, magische Besen die Motorengeräusche machen. Wirkt völlig fehl am Platze, sticht damit aber auch genug heraus, um die Leute vielleicht auf den Trichter zu bringen, wofür die Show eigentlich enstanden ist. Trotzdem – hätte ich es nicht aus anderen Reviews gewusst, wäre ich von selbst nicht drauf gekommen, dass es hier um Werbung geht.

Im Großen und Ganzen ist "Pleiades" so ähnlich wie "Urawa no Usagi-chan" (sogar die Charaktere mit ihrer Farbcodierung sehen sich verdammt ähnlich) und trotz der längeren Laufzeit für mich nicht wirklich attraktiver. Wer Magical Girls an sich mag, könnte es trotzdem mögen, aber in meinen Augen ist es einer der schlechteren Vertreter des Genres.

*kurz für Binan Koukou Chikyuu Boueibu LOVE! aka Cute High Earth Defense Club LOVE!, von mir hier vorgestellt

 

 

Yamada-kun and the Seven Witches ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 山田くんと7人の魔女 [Yamada-kun to 7-nin no Majo]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Ryu Yamada ist ein Delinquent, der sich mit ständigem Zuspätkommen, Schlafen im Unterricht und Prügeleien auf dem Schulhof den Ärger seiner Lehrer einhandelt. Urara Shiraishi ist dagegen die Musterschülerin schlechthin. Eines Tages stoßen sie auf einem oberen Treppenabsatz zusammen. Als er danach im Krankenzimmer aufwacht, hat Ryu Brüste und dafür fehlt ihm etwas zwischen den Beinen… ein Blick in den Spiegel zeigt ihm, dass er mit Urara die Körper getauscht hat. Und kaum steckt er in ihrer Haut, bekommt er mit, dass ein paar ihrer Mitschülerinnen sie ziemlich auf dem Kieker haben…

Jitsch findet: Der Anime ist für mich eine Riesenüberraschung, weil das Promo-Bild ehrlich gesagt so aussah, als hätten wir hier die nervige Ecchi-Harem-Romcom #2567. Tatsächlich sind zumindest die Genres „Ecchi“ und „Romcom“ nicht so ganz unzutreffend, aber es deutet alles darauf hin, dass die Story in weniger klischeehaften Bahnen verläuft, als man hätte befürchten können. Ecchi gibt es zwar, aber in einem vernünftigen Rahmen, z.B. sieht man Uraras (zugegeben übertrieben hübsche) Unterwäsche, als Ryu den Frauenkörper, in dem er gelandet ist, mal näher untersucht. Auf inhaltlich sinnfreie Pantyshots und unnötige Zooms auf Oberweiten weiblicher Charaktere verzichtet die Regie dagegen.

Die erste Folge konzentriert sich erst einmal auf das unwahrscheinliche Annähern von Superdelinquent und Musterschülerin und macht die Sache gut, die beiden zu charakterisieren. Gerade Ryu ist extrem unterhaltsam, weil hinter der Fassade des schlecht gelaunten Rowdys ein ganz netter Typ steckt. Das ist zwar irgendwo typisch, aber einfach sehr unterhaltsam dargestellt, zum Beispiel weil er (auch in seinem Männerkörper) ständig niedlich errötet. Man hat schnell das Gefühl, dass sich zwischen Ryu und Urara etwas anbahnt, aber erst mal nur von ihm ausgehend, was bei einem typischen Harem-Anime vermutlich schon mal andersherum wäre.

Ansonsten ist die erste Episode ziemlich reich an Inhalt. Ryu und Urara finden in der ersten Folge nicht nur einen Weg, den Körpertausch rückgängig zu machen – es zeigt sich auch, dass sie das jederzeit wiederholen können und schon wird damit experimentiert und schließlich kommt sogar noch ein Mitschüler dahinter, lädt die zwei in den Okkultismus-Club ein und sie bekommen gar ein weiteres Mitglied. Trotzdem wirkt die Folge nicht überstürzt sondern ist angenehm zu schauen.

Alles in Allem hat mir der Auftakt sehr gefallen – die Serie dürfte sowohl für männliche als auch weibliche Zuschauer attraktiv sein (für Letztere gibt es eine Boy’s Love Anspielung gratis dazu) und hat zwei interessante Hauptcharaktere, denen man gerne weiterhin zuschaut.

 

 

Wie gesagt folgt in den nächsten Tagen Teil 2 der Crunchyroll-Serien mit einem Überblick über Fortsetzungsserien, von denen manche vielleicht eine super Gelegenheit bieten, in eine interessante Serie noch mal ganz von vorne einzusteigen.

Und zuletzt noch einmal der Verweis auf den Masterpost, in dem auch die anderen SimulReview-Einträge verlinkt sind bzw. noch werden.




Hinweis: Themen-Einträge sind Weblog-Einträge, die einem Event zugeordnet sind. Wenn du also selber einen schreiben willst, tu das einfach in deinem Animexx-Weblog und gib dieses Event als Zuordnung an.

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