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Weblog-Berichte zu: Wave-Gotik-Treffen 2012




Schwarz und knapp Wave-Gotik-Treffen 2012, Event-Bericht

Autor:  El_Greco


Frohes Ausnüchtern, liebe Mithumanoide,

Was war das doch für ein Wochenende! Naja, eigentlich mehr als ein Wochenende, es waren ganze fünf Tage, die Leipzig schwarz gewandet war. Also noch schwärzer als sonst. Denn nicht umsonst ist Leipzig als schwarze Welthauptstadt bekannt, und das nicht erst, deit dem ersten Wave Gotik Treffen im wunderschönen Jahr 1991. Womit wir auch schon beim Thema wären, dem 21. Wave Gotik Treffen!

Eigentlich wollte ich, aufgrund vieler negativer Szeneerfahrungen in den letzten Jahren, nicht zum WGT. Nur das Anti-WGT-Schaulaufen wollte ich mir nicht entgehen lassen, eine Art Grufti-Bad-Taste, um dem Kokettieren der Szene vor den Photographen sozialkritisch entgegenzuwirken. Da ging ich also erst in die Schule mit dem Aufzug, um dann auch pünktlich zum Schaulaufen aufzutauchen.

Kilt:                                                    25€, selbstgenäht
Stiefel:                                               15€
T-Shirt:                                              5€
Stirnband:                                          Fast nix.
Sonnenbrille, rund und verspiegelt: Geschenkt
Die Blicke der Anderen:                    Unbezahlbar.

Doch als ich mich dann mit einigen Leuten so über das Programm unterhielt, bekam ich doch Sehnsucht auf das WGT. Irgendwann dann, als ich für mich festgestellt habe, dass ich nur mit den größten Idioten der Szene lange Zeit zu tun hatte, entschloss ich mich, mir doch ein Tickit zu kaufen, denn die Leute waren echt OK. Besonders schön: In der Schlange bei der Bändchenausgabe traf ich eine kleine Gruppe von Franzosen, mit denen ich mich, inzwischen schon gut mit Sternburg abgefüllt, auf französisch unterhalten habe. Doch dann hieß es Kräfte tanken, denn am nächsten Tag war wieder Schule.

Dann der Freitag: In der Schule ausharren, über und über mit Schmuck behangen, im feinsten Zwirn. Das Ausharren tat schon fast körperlich weh. Als ich jedoch dann des Viktorisnische Picknick nicht mehr schaffen konnte, ging es noch einmal schnell heim, um dann zur Agra zu fahren, Tanzwut spielte dort. Eine sehr schöne Bühnenshow, anfangs konnte ich dem Konzert jedoch wenig abgewinnen, da vornehmlich Lieder vom neuen Album gespielt wurden. Doch als dann Klassiker aus dem Labyrinth der Sinne gespielt wurden, war ich endgültig voll dabei.

Doch dann muss ich das WGT für mich, und auch für viele andere mal kritisieren. Am Freitag liefen alle wirklich interessanten Konzerte parallel zueinander. So habe ich dann Eisbrecher, Eisenfunk und Henke ausgelassen, um Dolor in der Sixtina zu treffen. Eine  wirklich empfehlenswerte Band, Rammstein für Erwachsene. Das Bühnenprogramm war anfangs eher mäßig, doch als dann bei dem Song "Virus" der Sänger mit Gasmaske auf die Bühne kam, zog es massiv an. Über böse Clowns und Könige der Nacht ging es dann weiter, und ich war wirklich traurig, als das Konzert vorbei war. Aber was rede ich her, schaut euch doch den Anfang des Konzerts einfach selbst an (Es geht erst bei 3:00 richtig los):



Nach Dolor kam dann noch das obligatorische Sixtina-Kino, mit Monthy Python: Das Leben des Brian. Doch der Hof war zu laut, die Technik zu leise, so hat der Film nicht wirklich Spaß gemacht. Also ging es heim, schönen Rotwein trinken, und einen Plan für die nächsten Tage machen.

Ohne Schlaf ging es dann am nächsten Morgen weiter, Frühstück bei Tyki. Dann ging es nach einigen kleinen Komplikationen weiter zur Agra, schön shoppen. Ich habe endlich die beiden Sonnenbrillenmodelle gefunden, die ich seit Ewigkeiten gesucht habe. Auch andere Stände waren sehr interessant, aber das kann ich leider nicht in diesem Artikel schreiben, da ich ihn auf Adult schalten müsste.

Im dirketen Anschluss wieder in die Innenstadt, das Museum der bildenden Künste lockte mit freiem Eintritt für Bändcheninhaber. Dabei entdekcte ich dann, das ich von moderner Kunst mehr verstehe, als von den großen Klassikern, die ich zum Großteil einfach nur schön fand, doch deren Aussage ich einfach nicht blickte. Ja, ich bin da  ein Kulturbanause. Im Anschluss ging es noch shoppen, z.B. beim X-tra-X Lagerverkauf. Der Tag verlief also ganz gemütlich, Es gab an diesem Tag einfach keine Konzerte, auf die ich wollte. 21:00 ging es jedoch aufgedonnert, nach einem schönen Abendessen, wieder auf die Piste, wieder zu einer Party, von der ich aufgrund von Adult nicht hier schreiben kann. Doch meine erwachsenen Leser können sich das dann hier ansehen, was so alles unter Adult gehört. (Link wird nachgeliefert. Keine Lust, immer reinzuschauen? Abonniert mich einfach, dann kommt automatisch eine Benachrichtigung)

Sonntag: Nach ungefähr frei Stunden Schlaf (ich brachte meine Nächte wieder mit Wein und Akte X rum)  hab ich mich dann auch wieder aufgemacht. Noch eine Etage im Museum der bildenden Künste besuchen, die Ägyptologie wegen Massenansturm meiden, und 18:00 in der Oper "Das schlaue Füchslein" von Leoš Janáček sitzen. Eine sehr interessante Aufführung, die uns dargeboten wurde, doch da das Waldthema nur halb auf ein Altersheim übertragen wurde, verwirrte es mehr, als es Freude bereitete. Technisch aber gewohnt guter Gesang in der Leipziger Oper, und das Gewandhausorchester spielte wieder einmal, dass mir fast nach Headbangen zumute war. Großes Kino!

Dann ging es erneut zur Agra, dort Mono Inc. ansehen. Tolle Musiker, auch wieder technisch perfekt, eine Schagzeugerin die nicht nur drummen konnte und gut aussah, auch ihre Showleistung war beeindruckend, wie auch ihre Stimme. Man hätte die Frau auch alleine auf die Bühne stellen können, sie hätte das Haus gerockt. Doh der Sänger riss allein wieder rein, er... hatte so eine Antibühnenpräsenz. Zu Diary of Dreams habe ich mich jedoch erst einmal ein wenig ausgeruht, doch bei Peter Heppner war ich wieder dabei. Doch Peter Heppner hatte, wenn auch mit guter Musik, einfach niht wirklich was auf der Bühne geleistet, ich hätte mir genau so gut eine CD anhören können. Doch mit meinen ganzen neuen und alten Kumpels haben wir uns das alles schön gemacht. Im Anschluss: Filmriss, ganz ohne Alkohol.

Dann kam der Pfingstmontag, und wie auch der heilige Geist auf die Erde herniederkam, kam die Völkerkunde des Grassimuseums auf zwei zerstörte Schattengestalten nieder. Dann schnell ins heidnische Dorf, sich dort ein wenig umsehen. Doch ein Gratisabsinth lockte mich dann von dort weg, und wir waren einige Zeit wieder auf der Agra unterwegs. Dann ging ich noch ins Werk II, die Crimson Ghosts hören, und im Anschluss natürlich auf die sympathische, verrückte Truppe der Hellfreaks.

Dort sah man natürlich wieder nur bekannte Gesichter, doch die betrunkenen StiNos, die es auf Ärger anlegten, störten. Doch in der Not headbangt man die einfach zur Seite. Zu Agonoize ging es dann wieder zur Agra, doch die haben mich live nciht wirklich beeindruckt, Feindflug oder Nachtmahr hätten mir da mehr gefallen. Da übrigens noch eine klare Kritik an die Orga des WGT: Es macht keinen Sinn, eine so beliebte Band wie Nachtmahr im Werk II spielen zu lassen, es gab einfach kein reinkommen. Und eine Band mit einem solchen Fetisch für II. Weltkriegs-Uniformen sollte man auch nicht in Crazy Connewitz spielen lassen, die ganzen Linksradikalen, die nicht mitdenken, können da vielen Besuchern das WGT sehr vermiesen. Dann doch lieber in die Agra mit den Leuten.

Als ich dann von Agonoize übersättigt war, ging es in die Straßenbahn, wo ich mich nett mit drei Schwedinnenunterhielt. Natürlich nur über die typischen Grufti-Festivalthemen: Schminke, das Gesundheitssystem, die Verteilungsungerechtigkeit in der Welt, Bier und das Bildungssystem. Beim Aussteigen traf ich wieder meine Franzosen vom Donnerstag. Ich wollte eigentlich nur noch ins Bett, aber da konnte ich es mir einfach nicht nehmen lassen, in die Moritzbastei zu gehen. Dann ging es noch kurz ins Dark Flower, aber dort ist es mir gewöhnlich zu stickig, also verließ ich es alsbald. Es ging in die Sixtina, dort noch ein paar Abschlussbiere trinken, mich mit einigen Amerikenern unterhalten, 4:00 früh zu Burgerking. Dort hab ich es auch geschafft, mein Deutsch komplett zu vergessen und habe erst einmal ewig mit Deutschen auf Englisch gesprochen. Dann nur noch mit dem Taxi heim und sich denken:

Nächstes Jahr wieder, aber dann mit weniger Schlaf und mehr Headbangen! Kommt doch auch vorbei!

Dann noch frohes Schaffen,

El_Greco



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