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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Reloaded Die Heiligtümer des Todes, Harry Potter, Joanne K. Rowling, Kino

Autor:  Yeo
Da war´s jetz´ endlich so weit: Der letzte Harry Potter-Film.
Ein langer, langer Weg, den man zusammen mit den Filmen bestritten hat.
Und war es ein würdiges Ende?

Nee.
Entgegen dem allgemeinem Hype muss ich leider sagen: Bleibt auf´m Teppich, denn da wurde - ganz in der Tradition der Filme ab Teil 4 - einiges verkackt.


Man bedenke: Als damals der erste Teil im Kino lief, gab es gerade mal drei Bücher. Man hatte also noch keinen blassen Schimmer, wohin das Ganze mal läuft. Aber man hatte immer das Gefühl, dass es gewaltig und episch wird.
Dann kam das siebte Buch und man war schon irgendwie enttäuscht, dass es letztlich doch so unspektakulär ablief. Verhältnismäßig gesehen.
Ein Grund dafür war u.a. Rowlings Unfähigkeit, dynamische Actionszenen zu schreiben. Sie mag ja sonst zuweilen eine fantastische Autorin sein, aber man fühlt sich schon manchmal verarscht, wenn man so Szenen liest wie:
"Harry lag mit zugekniffenen Augen auf´m Boden. Er hörte Geräusche, die wie berstende Mauern und abprallende Stupor-Flüche klangen" usw.
Anstatt einfach mal deutliche zu beschreiben, was da verflixt noch mal passiert.

Der Film hätte genau das schaffen können und hat mitunter auch recht grafisch (und sogar nah an meiner Vorstellung) die große Final-Schlacht gezeigt. Aber da war soviel mehr drin.
Statt gediegener Magie-Duelle mit all den alten Bekannten gab´s nur den zigten Herr der Ringe-Aufguss. Heutzutage darf man ja keinen Film mehr ohne die obligatorische Fantasy-Quoten-Schlacht mit beenden ...

Dass man im Buch nicht miterlebt, wie einige der wichtigeren Nebencharaktere im Kampf fallen ist ja im Rahmen der Erzählweise völlig nachvollziehbar, da man ja nur das miterlebt, was auch Harry erlebt. Aber der Film, der von dieser Erzählweise ja abweichen kann und vielleicht auch sollte, um z.B. Freds letzten Kampf zu schildert, verpasst die Chance.

Wenn der Film aber schon mal eigene Wege geht, dann geht er sie - wie seine Vorgänger - in die falsche Richtung.
Plotlöcher und Logikfehler ohne Ende.
Warum z.B. kommt es zu einem Priori Incatatem, wenn zwei völlig unverwandte Zauberstäbe aufeinandertreffen?
Warum geht Cho Chang immer noch zur Schule?
Warum erfindet jeder der Filme einige Regeln der Zauberwelt neu? Warum z.B. funktioniert das Dankarium auf einmal so und nicht so, wie in den Vorgängern? Auch ein Klassiker: Der Wandel von Professor Flitwick in Teil 3 ...
Warum stirbt Lavender Brown?
Warum zerfallen alle Bösewichte zu Asche, wenn sie sterben? Sind das die Vampire aus Buffy?
Warum ist es Winter während des Finalkampfes?
Schauen sich die Regisseure die Bücher oder die Vorgängerfilme überhaupt an?
Warum sehen die gealterten, fast 40-jährigen Charaktere genauso aus wie die 17-jährigen? Und warum wird im Vorfeld gesagt, dass das Umschminken auf alt die größte Herausforderung des gesamten Drehs war? Gut, die hatten andere Klamotten an, aber sonst ...
Warum zaubert Harry seinen Zauberstab nicht wieder heile?
Warum is der Film immer noch so gehetzt erzählt, obwohl er doch nu wirklich nur noch den letzten Tag der Reise zu erzählen hatte und eh kaum noch Story rüberbringen musste?
Wenn der Elderstab nur durch den Sieg über seinen bisherigen Besitzer gewonnen werden kann - warum lässt Voldemort dann Nagini Snape finishen? Dadurch ist doch Nagini der neue Herr über den Elderstab!
Usw.

Es war schön, dass der Kampf zwischen Harry und Voldemort nicht so lasch war wie im Buch, aber grad das wichtige Ende fehlt?
Und auf einmal ist Voldemort ... na, was wohl? Asche!
Uff!

Und mein Highlight des Buchs, nämlich die Szene, in er Neville Nagini wegrotzt, wurde so legendär verkackt und entstellt, dass ich am liebsten zu dem Zeitpunkt das Kino verlassen hätte, weil ich ja wusste, dass danach eigentlich nix mehr kommt.


Also kurz gesagt: Es kam kein Harry Potter-Feeling auf und wenn ich als kleiner Bub, der seinerzeit bei Teil 1 hoffnungsschwanger im Kino saß, gewusst hätte, auf was ich da hinarbeite, dann hätt ich´s ruhiger angehen lassen und nich soviel Involvement investiert.

ABER: Die Szene mit Harrys Kopf-King´s Cross war tatsächlich fast 1:1 so wie in meiner Vorstellung. Immerhin.