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Film-Review: Pacific Rim Cloverfield, filmkritik, Godzilla, Guillermo Del Toro, Kaiju, Kino, Pacific Rim, Review

Autor:  Yeo

Na gut, Pacific Rim - die Review.

Erst mal vorweg: Seitdem ich in den News zur Comic Con 2012 gehört hab, dass ein Film angekündigt wurde, in dem Riesen-Roboter gegen Riesen-Monster kämpfen und dass der Film mit Guillermo del Toro einen Regisseur hat, dem man so ein prinzipiell stark vergeektes Sujet anvertrauen kann, bin ich Feuer und Flamme für das Projekt gewesen.
Und wie so oft, wenn ich mich auf einen Film freue, war´s ein echter Kampf, ein Kino in meiner Gegend zu finden, das den Streifen zeigt.

Man kann sagen, dass Pacific Rim unterm Strich vielleicht sogar der Film des Jahres 2013 war, auf den ich mich am meisten gefreut hab. Zumal ich seit meiner frühen Kindheit großer Fan der Kaijū-Filme bin - lang bevor man wusste, dass man da Kaijū-Filme dazu sagt.

Aber leider is Pacific Rim gar nich mal so gut.

Erschreckender Weise ist ausgerechnet der Film, der die besten Voraussetzungen hatte, der unamerikanischste Blockbuster des Jahres zu werden, beinahe schon die Quintessenz des USA-Mainstream-Schmalzes. Die fast nicht vorhandene Grundstory entspricht dem Ende von den Avengers und Transformers 3. Mehr isses eigentlich nicht.
Gut, nun geht man auch nicht in einen Monster vs. Roboter-Film und erwartet eine gute Story, aber man erwartet doch zumindest guten alten Giganto-Trash.
Doch auch hier schlägt Hollywood wieder in genau die falsche Kerbe, denn leider weiß man in den USA nicht, wie man Riesenmonster-Trash und 200 Millionen (nur geraten) Produktionskosten vermischt. Deshalb kommen am Ende immer nur seltsam-ernste und dadurch leider recht unspaßige Katastrophen-Filme mit viel Pathos-Würze und Familienzusammenhalt bei rum. Siehe Emmerichs Godzilla-Versuch.

Nur einmal hat das geklappt - bei Cloverfield.
Da es aber schon Cloverfield gibt und man das wahrscheinlich eh nicht noch mal steigern kann, brauchen wir auch nicht noch mehr Cloverfield.
Deshalb wollen wir bitte ECHTEN Trash! Ganz ernsthaft. Selbstironischen, dummen, unlogischen, fetzigen High Quality-Müll - und nicht so ´nen halbherzigen Versuch mit kleinen Zugeständnissen an die zwei, drei Nerds im Kino. Danke für das Riesenschwert. Wir haben´s verstanden. In Anime kämpfen Roboter manchmal mit riesigen Schwertern.

Aber was genau hat mir nun nicht an Pacific Rim gefallen?
Zunächst mal eiert der Film viiiiiel zu lange Highlight-los seine peinliche Alibi-Story voller 08/15-Charaktere und Logik-Mariannengräben ab, bis man endlich was zu sehen bekommt. Was man dann zu sehen bekommt, ist teilweise nicht schlecht. Wir sprechen hier natürlich von den Kämpfen.
Allerdings sind diese enorm träge. Das versteht man, weil da Masse auf Masse trifft, aber will man das auch?
Nun hätte genau dieses Element den Film positiv von den unübersichtlichen Zahnrad-Porno-Kloppereiern der Transformer-Schmonzetten abheben können, denn dort sind die Aktionen viiiiiel zu schnell und überstylet, so dass man meist gar nichts erkennt. ABER auch bei Pacific Rim erkennt man trotz Entschleunigung oft nicht wirklich, was los ist. Die Hälfte des Bildes wird von Wasser bedeckt, die Monster sind zu undeutlich definiert und generell leider irgendwie gar nicht mal so cool wie erhofft. Keine dreiköpfigen Drachen, die in zu Skelettkriegern digitieren, kein Saurier-Pflanzen-Hybrid, kein Pizza-Monster.
Vor allem bei der finalen Schlacht hab ich völlig den Faden verloren und wusste nicht mehr, wer wer ist.

Da bleibt mir fast nur noch ein ganz trauriges Fazit und ich kann nicht fassen, dass ich das sage: Der weitaus besser gemachte, weniger verkorkste, wenn auch noch lange nicht wirklich gute Roboter-Fight-Film ist tatsächlich Real Steel. Der familienfreundliche Disney-Schinken macht nämlich zumindest beim Kern seiner Daseinsberechtigung - nämlich den Robotern - fast alles richtig.
Tja, wer hätte das gedacht ...