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Kino-Review: Life of Pi Ang Lee, Hollywood, Kino, Life of Pi, Oscars, Religion, Review, Schiffbruch mit Tiger, Tiger

Autor:  Yeo
Sooo, "Life of Pi" im Kino gesehn.

Schöner Film. Da gibt´s echt nix zu meckern.
Hat ja auch enorm lang gedauert, bis ich ihn nun doch noch mal auf der Kinoleinwand sehen konnte, nachdem immer was dazwischengekommen is, während er seinen eigentlichen Kino-Lebenszyklus durchlebte. Aber zum Glück gibt´s hier noch ein, zwei Programmkinos, die auf solche festgemeißelten Daten scheißen.

Nach einigen Kino-Filmen, wo ich mir dachte, die hätt ich auch abstrichslos auf'm Fernsehbildschirm sehen können, hatte ich hier doch das Gefühl, dass es sich um einen echten Leinwandfilm handelt. Großartige Kameraführung, schmucke Bilder.
Sogar das 3D war recht ordentlich, weil das einer der wenigen Filme ist, wo sich jemand Gedanken darüber gemacht hat, wozu der 3D-Effekt eigentlich taugt.
Es bringt nämlich nix, die gigantischen Transformer- und Avengers-Schlachten so zu inszenieren, dass da zu jedem Zeitpunkt ein Riesenhaufen Gedöns durch die Mattscheibe flattert, wenn die Szenen so abartig schnell geschnitten sind, dassd das Auge gar nicht hinterherkommt, die Tiefenschärfe umzurechnen.
"Life of Pi" hat das 3D in der Regel länger wirken lassen und es insgesamt augenfreundlicher eingesetzt.

Der Tiger war großartig animiert. Hätten sich die ganzen asiatischen Ausbeuterbetriebe doch mal lieber besser dafür bezahlen lassen ...

Inhaltlich war ich insofern überrascht, dass der Film fast überhaupt nicht schnulzig war. Der ganze Religionsüberbau war manchmal vielleicht ein bisschen zu prominent, aber zum Glück auch ausreichend reflektiert. Es war kein Holzhammer-"Schau-in-das-Angesicht-Gottes!!!"-Film, sondern eher eine Parabel über die "Idee von Religion".
Auch aus dem ganzen Junge-und-Tiger-Thema hätten schlechtere Regisseure weitaus kitischigere Stoffe zusammengepanscht.

Und so war auch das Ende überraschend unemotional.
Noch viel interessanter war aber, dass es tatsächlich noch zu einem dieser Twist-Ending-Filme wurde. End-Twists machen ja eh jede Geschichte besser und auch hier hat der kleine Kniff noch mal ordentlich gesessen, weil man dazu gezwungen wird, nachzudenken. Das warf man ja mittlerweile kaum noch bei einem derart groß produzierten Film.
Dieses untypische Hollywood-Element spiegelt sich aber auch bei den Besucherzahlen wider, denn "Life of Pi" ist eigentlich nur außerhalb der USA so richtig, richtig erfolgreich gewesen.
Was sagt das jetzt aus?