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Die zehn besten Serienfinal-Episoden mit dem Def seinem Seal of Approval - Platz 5

Autor:  Yeo

Was is das jetz’? Platz 5?
Ja, Platz 5. Wir sind in der oberen Hälfte der Top 10 meiner Lieblings Serienfinal-Episoden angekommen.
Die bisherigen 5 Plätze entnehmt ihr bitte meinen vorigen Blogk-Einträgen,

Platz 5: Angel





Angel is ja mal ´ne scheiß-geile Serie gewesen. Weil ja irgendwie eh fast alles, was Joss Whedon macht, übernatürliche Qualität verspricht.

Umso schaderer war’s, dass dieses superbe Buffy-Spin-off  mitten in der fünften Staffel urplötzlich mit der Absetzung konfrontiert wurde. Ein Schicksal, das ja schon unsren Platz 6, Twin Peaks, ereilte.
Und das, nachdem die fünfte Staffel gerade erst einen thematischen und stilistischen Neuanfang der Serie eingeleitet hatte. Neues Setting, neue Jobs für unsere Heldentruppe, neue Herausforderungen. Das ganze Paket wirkte wie ein paar Schuhe, was man gerne ein paar Jahre lang einläuft.
Und über alle dem schwebte weiterhin die Serien-übergreifende Bedrohung durch die „Seniorpartner“ Wolfram und Hart. Man wusste, dass deren Sturz in der verbleibenden halben Staffel nicht mehr zufriedenstellend eingeleitet werden konnte. Zu viele offene Rechnungen und angerissene Story Arcs schwirrten noch durch die Luft.
Deshalb entschied sich Joss Whedon – ähnlich wie David Lynch bei Twin Peaks – für ein offenes Ende. Ein „realistisches“, wenn man im Kontext des Buffyverse überhaupt von so einer Art Realismus reden kann.

Statt der obermächtigen Seniorpartner wurden daher „lediglich“ die nächst nieder geordneten Fieslinge des Kreises des schwarzen Dorns zum Finale platt gemacht. Angel, der gegen Ende der Serie selbst zum Bösewicht zu mutieren schien, offenbarte schließlich seinen genialen Plan, den Seniorpartnern noch einmal richtig übel ans Bein zu pissen und rüstete sich für die letzte Selbstmord-Mission.
Und dann macht Whedon das, was wohl kein anderer moderner Medienschaffender so gut versteht wie er: Er gibt all seinen Hauptcharakteren noch einmal etwas Wichtiges zu tun. Jeder trägt seinen Teil bei, jeder hat seine Screentime und seine finalen unvergesslichen Momente. Fehlt nur eines der Zahnrädchen im Getriebe, funktioniert die Maschine nicht mehr. Keine der über Jahre aufgebauten Figuren wird als Statist abgespeist.
Fazit: Nicht alle überleben es, einer verliert sein letztes bisschen moralische Integrität, der klägliche Rest des Teams Angel sieht in der Schlussszene nicht gut aus.
Die Schlacht ist nach enormen Opfern zwar halbwegs gewonnen, doch der Krieg geht gerade erst los, als in der finalen Minute der Serie das geschieht, was in acht Jahren und 12 Staffeln Buffy und Angel mehr als ein Dutzend Mal vereitelt wurde: die fucking Apokalypse.
Die Hölle bricht (mal wieder) über L.A. herein, Riesen, Dämonen, Orks, Vampire und sogar ein Drache stehen dem halbtoten Haufen der kampfesmüden Helden gegenüber.
Ende.

Doch anders als bei Twin Peaks fühlt sich dieses Ende auf dem Höhepunkt der Spannung weniger fies an, da man das Gefühl hat, hier geht es wirklich nicht darum, einen Schlussstrich zu ziehen, sondern darum, symbolisch festzuhalten, dass für Angel und seine Leute der Kampf immer weiter geht. Episch, traurig, cool. Mehr kann man aus 45 Minuten nicht rausholen.



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