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[Review] AMNEƧIA

Autor:  Shizana
25.10.2013 18:40

Hell, ich weiß gar nicht mehr, wie eeewig ich dieses Review schon schreiben will. Aber irgendwie hat sich nie die Zeit dafür gefunden oder ich war anderweitig verplant gewesen, nya.
Nun ist aber der richtige Ansporn da: Das Winterwichteln steht an und ich habe mich endlich dazu entschlossen, "Amnesia" in meine Angebote und Wünsche mit aufzunehmen. Da aber vermutlich nicht sehr viele Leute etwas mit dieser Serie an- fangen können, ich sie aber sooo sehr liebe, dass ich liebend gern einmal dazu schreiben oder lesen würde, MUSS jetzt dieses Review her, um diese "verrufene" Serie in ein angemessenes (und vor allem gutes) Licht zu rücken, muhaha.
Ich werde dieses Review auf jeden Fall sehr genießen, aye! Und ihr hoffentlich auch. ;)

 

 

 

Grundinformationen:

Titel:
Erscheinungsjahr:
Basiert auf:
Genre:
Episoden:

AMNEƧIA/AMNESIA//AmnesiA/Amnesia  (アムネシア)
2013
Visual Novel (PSP, 2011)
Romantik, Drama, Mystery, Reverse Harem
12

 

 

Die Story:

Ein Mädchen bricht plötzlich zusammen und als sie wieder zu sich kommt, hat sie keinerlei Erinnerungen mehr. Sie weiß weder, wo sie ist, noch, wer sie ist, und am allerwenigsten, wer all diese Leute um sie herum sind. Sind es Freunde, Kollegen? In welchem Verhältnis steht sie zu ihnen und sind sie ihr gut oder böse gesonnen? Und was noch viel wichtiger ist: Wieso kann sie sich an all diese Dinge nicht mehr erinnern? Wird sie ihre Erinnerungen zurückerhalten?
Zur Hilfe steht ihr ein Spirit in Gestalt eines kleinen Jungen, der sich ihr als Orion vorstellt. Er gesteht, dass es seine Schuld ist, dass das Mädchen all ihre Erinnerungen vor dem 1. August eingebüßt hat, als er versehentlich mit ihr kollidiert und dabei in ihre Seele gestolpert ist. Nun ist er in ihr gefangen, wohingegen sie all ihre Erinnerungen einbüßen musste. Um seinen Fehler wieder gutzumachen, verspricht er ihr, alles in seiner Macht stehende zu tun, um ihr dabei zu helfen, sie zurückzu-erlangen.
Und so schlägt sie sich durch ihren Alltag, muss all ihre Freunde noch einmal neu kennenlernen und mit ihrer Hilfe an Erin- nerungsfetzen gelangen, die ihr Aufschluss auf all die Fragen geben könnten, die mit jeder neuen Begebenheit neu auf sie einstürzen. Doch noch etwas anderes stimmt nicht:
Immer dann, wenn sie der Wahrheit ein Stückchen näher gekommen zu sein scheint, passiert etwas Unvorhergesehenes. Und immer, wenn sie anschließend das Datum überprüft, ist sie in der Zeit zurückgeschleudert worden und es ist wieder der
1. August. Als ob das nicht schon verwirrend genug wäre, muss sie feststellen, dass sie ihre Erinnerungen in die Irre führen, denn alles, was gestern noch eine Antwort gewesen war und ihr wie ein Hoffnungsschimmer erschien, stimmt heute nicht mehr mit der Gegenwart überein und wirft nur weitere Fragen auf.

Wo wird das hinführen? Wird sie jemals die Wahrheit erfahren und sich erinnern können?

 

Opening "Zeotrope" (Qualität bitte auf HD stellen)

 

 

Die Charaktere:

 

Die Heroine hat keinen vorgegebenen Namen. Sie hat all ihre Erinnerungen vor dem 1. August verloren, darunter auch zu ihrer eigenen Identität.
Nun ist sie auf der Suche nach dem, was sie verloren hat, und muss sich immer neuen Fragen stellen, deren Antworten sie nur finden kann, indem sie sich an ihre Freunde hält.
Das Schwierige daran ist: Auf Orions Anraten hin darf sie niemandem von ihrer Amnesie erzählen, um nicht Gefahr zu laufen, statt Wahrheiten nur Lügen und Komplotte aufzufinden und damit alles nur noch komplizierter zu machen.

Das ist gar nicht so einfach, denn einige ihrer Freunde scheinen sie schnell zu durchschauen.

Shin ist der Kindheitsfreund der Heroine. Er ist ein wenig forsch und grob, hat aber an sich ein gutes Herz und ist stets um die Freundin besorgt.
Er geht noch zur Schule und hat derzeit viel für seine Abschlussprüfungen zu lernen. Des Weiteren ist er auch mit Toma befreundet, da sich das Trio von Kindes- beinen auf an kennt.
Er hat eine schwere Vergangenheit hinter sich, in der er aufgrund eines Vorfalls in seiner Familie von seinen Mitmenschen gemieden wurde, die sogar mit dem Finger auf ihn gezeigt haben. Nur Toma und die Heroine sind an seiner Seite geblieben und haben ihn nie aufgegeben, wofür er ihnen sehr dankbar ist.

Er steht sinnbildlich für das Herz-Symbol.
Er vertritt den Lovertyp "Kindheitsfreund".

Toma ist ebenso wie Shin ein Kindheitsfreund der Heroine, übernimmt für beide jedoch eher die Rolle des großen Bruders. So bezeichnet er sich selbst und nennt die Heroine und Shin liebevoll "seinen kleinen Bruder" und "seine Schwester". Seine Sorge und Fürsorge reichen gelegentlich sehr weit, nicht immer zum Besten der entsprechenden Person.
Er arbeitet, wie auch die Heroine, im Maidcafé "Meido no Hitsuji" auf Teilzeit. Dort springt er vor allem oft für die Kollegen ein, die aufgrund von Krankheit o.ä. ihre Arbeit nicht antreten können.

Er steht sinnbildlich für das Karo-Symbol.
Er vertritt den Lovertyp "großer Bruder".

Ikkyu, stets nur Ikki genannt, zieht mit seinen Augen jedes Mädchen sofort in seinen Bann, bis auf die Heroine, was ihn sehr an ihr fasziniert. Er trägt in der Öffentlichkeit meist eine Sonnenbrille, um seine Augen zu verbergen.
Obwohl die Frauen Schlange bei ihm stehen, scheitert jede Beziehung, auf die er sich einlässt. Das trifft ihn hart und lässt ihn viel zweifeln.
Er ist sehr begabt in allerlei Spielen, die seine Hände erfordern, und gewinnt solche spielend leicht. Er misst sich außerdem gern mit seinem besten Freund Kento, um auch im Kopf fit zu bleiben.
Er arbeitet ebenfalls als Bedienung im "Meido no Hitsuji" (überwiegend).

Er steht sinnbildlich für das Pik-Symbol.
Er vertritt den Lovertyp "Frauenschwarm".

Kento ist der beste Freund von Ikki und ein Genie. Alles, was Köpfchen erfordert, liegt ihm. Ist er erst einmal in einer Recherche oder Nachforschung vertieft, vergisst er schon einmal alles und jeden um sich herum. Durch sein immenses Wissens- spektrum neigt zu langen und ausschweifende Reden, denen man nicht immer ganz folgen kann.
Im Gegenzug ist er etwas ungeschickt was zwischenmenschliche Dinge anbelangt. Er studiert und analysiert viel in den Floskeln und Verhaltensmustern seiner Mit- menschen, doch nicht alles ergibt einen logischen Sinn für ihn.
Er arbeitet als Koch im "Meido no Hitsuji" (überwiegend).

Er steht sinnbildlich für das Kreuz-Symbol.
Er vertritt den Lovertyp "Genie".

 

Ukyo ist ein sehr mysteriöser sowie zwielichtiger Charakter. Er taucht oft aus dem Nichts und wie zufällig in der Nähe der Heroine auf, um sie vor Unfällen zu be- wahren oder sie zu warnen. Zu einem anderen Zeitpunkt jedoch versucht sein anderes Ich genau das Gegenteil: die Heroine zu töten.
Egal, wo die Heroine auf ihn trifft, er scheint sich immer an sie und ihre Treffen zuvor erinnern zu können. Wie viel weiß er und ist er mehr Freund oder Feind? Nun, mehr wird an dieser Stelle nicht verraten. ;)

Er steht sinnbildlich für den Joker.
Er vertritt den Lovertyp "mysteriös".

Orion ist ein Spirit aus einer anderen Welt in der Gestalt eines kleinen Jungen.
Als er zur Erde kam, stolperte er in die Seele der Heroine und ist seither in ihr ge- fangen. Im Gegenzug musste das Mädchen ihre Erinnerungen einbüßen. Er fühlt sich schuldig deswegen und bietet der Heroine an, ihr bei der Rückgewinnung ihrer Erinnerungen zu helfen, so gut er kann. Dies tut er, indem er ihr Ratschläge gibt, wie sie sich am besten verhalten oder was sie am besten tun soll, um keine un- nötigen Risiken einzugehen und Antworten zu finden.
Er ist ein wenig ungeschickt und wirkt gelegentlich kindlich, z.B. wenn er das Verhalten anderer vorlaut kommentiert.
Andere Menschen können ihn nicht sehen. Er selbst kann die Heroine nicht be- rühren, was ihn oft hilflos macht, wenn sie sich in Gefahr befindet.

 

 

Waka ist der Eigentümer des Maidcafés "Meido no Hitsuji" und somit der Boss von der Heroine, Ikki, Kento, Toma, Sawa und Mine.
Seine herausstechenden Charaktereigenschaften variieren.

 

 

Sawa ist eine Kollegin und gute Freundin von der Heroine. Sie arbeitet ebenfalls als Maid im "Meido no Hitsuji".
Sie ist ein wenig wie eine große Schwester: stets um andere besorgt und sehr hilfsbereit. Sie steht der Heroine auch oft mit Rat und Tat zur Seite, z.B. indem sie ihr von früheren Ereignissen erzählt oder ihr Hinweise gibt.

 

 

Mine ist eine weitere Kollegin und Freundin der Heroine, die ebenfalls im "Meido no Hitsuji" als Maid arbeitet.
Sie ist eher der niedliche Typ im Mädchentrio, hält aber auch nicht damit zurück, wenn sie etwas auf dem Herzen hat.

 

Rika ist die Vorsitzende des Ikki-Fanclubs und scheint zudem aus gutem Hause zu stammen. Sie kleidet sich sehr auffallend im Stil englischer Damen und gibt sich ebenfalls sehr damenhaft. Dennoch strahlt sie Autorität aus, wenn in ihrer An- wesenheit der Fanclub klein beigibt.
Sie schätzt Ikki sehr hoch, was an Verehrung grenzt. Inwieweit sie Gefühle für ihn hegt, ist genauso wenig bekannt wie weitere Anhaltspunkte zu ihrer Vergangen- heit und ihren Beweggründen.

 

 

Bewertung:

Humor:
Romantik:
Drama:
Action:
Mystery:

♥♡♡♡♡
♥♥♥♥♥
♥♥♥♡♡
♥♥♡♡♡
♥♥♥♥♥

 

Spaß:
Spannung:
Anforderung:
Entwicklung:

♥♥♥♥♥
♥♥♥♥♥
♥♥♥♡♡
♥♥♥♡♡

 

Charaktere:
Zeichenstil:
Animation
Musik:

♥♥♥♥♥
♥♥♥♥♡
♥♥♡♡♡
♥♥♥♥♡

 

 

Persönliche Meinung:

Als ich das erste Mal mit Amnesia begonnen habe, hatte ich ein gewaltiges Problem mit den Augen der Charaktere. Ich meine, wie kommt man auf die Idee, so unterschiedliche Farben zu verwenden, wovon am Ende niemand mehr weiß, welche davon denn nun die "richtige" Augenfarbe ist? Das hat mich sehr irrtiert und ich gebe zu, ich habe mich gewaltig daran gestört. Mittlerweile kann ich aber darüber hinwegsehen; es ist vermutlich Geschmackssache.
Sonst ist aber klar, dass ich auf das Charakterdesign mächtig abfahre. Doch, ehrlich, es erinnert mich ein wenig an UtaPuri, gerade was die Haarcolo anbelangt. Haha, ich schätze, ich habe eine Schwäche für diesen Colorationsstil. Mein Gott, bin ich oberflächlich... Aber um euch zu beruhigen: Das ist es nicht, was mich an Amnesia fesselt.

Mh, es ist etwas schwierig, auf die Story einzugehen, ohne zu viel zu spoilern. So ganz ohne wird es nicht gehen, also wer sich nicht spoilern lassen will, sollte die kommenden Zeilen bis zum nächsten großen Absatz besser überspringen.

Wenn ich mir andere Reviews zu Amnesia durchlese, dann springen mir überwiegend fiese Kritiken entgegen. Die reichen von "dieser Anime ist langweilig" zu "es kommt keine Entwicklung zustande" bis zu "das ist der schlechteste Anime, den ich bisher gesehen habe". Das ist es, was ich in meinem Vorwort mit "verrufen" meinte. Lehnt man sich an jene Reviews an, wird man der Serie vermutlich nicht die geringste Chance geben. Mh, nun, meiner Meinung nach sind zwar manche Kritik-punkte durchaus berechtigt, aber insgesamt denke ich, dass auch gewaltig übertrieben wird.
Man muss sich über eine Sache von vornherein bewusst sein, wenn man mit Amnesia beginnt: Dieser Anime beruht auf einem Visual Novel, genauer definiert einem Otome. Und anders als z.B. bei UtaPuri, ist es hier nicht so, dass nur die Charaktere vorgestellt und in eine ähnliche, am Spiel angelehnte Handlung geschickt werden, sondern Amnesia holt die Spielehandlungen in die Serie mit hinein. Dass sich das bei einem Otome schwierig gestaltet, sollte klar sein, denn ein Otome ist im Endeffekt nicht mehr als ein Harem-Spiel, in welchem die Protagonistin, die einen selbst im Spiel vertreten soll, unter einigen Loveinterests auswählen und sie daten kann. Läuft alles gut, findet man die große Liebe in ihm. Doch natür- lich, je nachdem, für wen man sich entscheidet und welche Wege man auf den jeweiligen Routen geht, unterscheiden sich die Handlungen, gegebenenfalls sogar die Hintergründe. Das nun aber dennoch in einer Serie zu vereinen, sodass man von jedem Jungen etwas hat, ohne zu viel an den Spielegrundlagen herumzupfuschen, ist etwas knifflig. Logisch.
Meiner Meinung nach kann man Amnesia nicht als "Anime" als solcher sehen. Für mich ist die Serie eher eine Art "Werbe-träger" für die Spiele. Gerade weil man bei der Adaption darauf geachtet hat, vieles so bekannt wie möglich aus den Spielen zu belassen, wirkt es etwas konfus und für viele auch sehr stupide. Fakt ist aber: Das ist nur der erste Eindruck. Ja, die Story ist etwas konfus, worauf man aber bereits eingestellt sein sollte, wenn man nur den Titel liest. Wann ist eine Amnesie bitte nicht irreleitend? Aber als stupide würde ich die Serie nicht bezeichnen. Nein, eigentlich nicht.
Die Heroine hat all ihre Erinnerungen verloren. Gut, hierbei muss ich ganz ehrlich zugeben, dass ich es doch etwas albern finde, dass sie wirklich keine Identität hat. Charakter, ja, irgendwo. Aber wie realistisch ist es, dass dich deine Freunde oder Kollegen stets nur "du" rufen, obwohl es doch sehr viel persönlicher wäre, den Namen zu verwenden? Das ist eine Sache, die mich tatsächlich stört und wo ich der Meinung bin, dass UtaPuri mit Haruka als Vertreterin der Heroine mutiger, aber auch weit erfolgreicher war. Eine namenlose Protagonistin ist einfach nur... ja, doch, albern und zurecht irreführend.
Was hingegen die übrigen Charaktere anbelangt, kann man sich nicht beklagen. Shin ist zwar für mich jemand, der mir doch noch etwas zu stereo und zugleich too much ist, aber deswegen hat man in einem Otome ja die Wahl, wen man für sich aussuchen mag. Die anderen drei Herren sowie auch Ukyo als zwielichtige Figur, aus der man sehr lange nicht schlau wird, finde ich gut gelungen und ich mag sie wirklich sehr. Jeder vertritt seine Rubrik und ist authentisch in solcher. Auch die Nebencharaktere, inklusive Orion, sind mir auf ihre Art sehr sympathisch.
Zur Handlung als solche... Ich warne noch einmal, dass ab hier Spoiler auftauchen werden! Wer vorhat, Amnesia zu schauen, sollte das meiner Meinung nach ohne großes Vorwissen tun, da sonst die Spannung flöten geht. Ich meine es ernst!
Um die Handlung verstehen zu können und sich nicht auf diese "der Anime ist voll langweilig und hat gar keine Entwicklung" -Schiene zu begeben, muss man verstehen, was genau mit der Heroine eigentlich geschieht. Zum Ende hin klärt sich alles auf, dennoch ist es auf Anhieb noch so wirr, dass man die Absichten vielleicht nicht ganz mitbekommt. Dabei ist es im Grunde ganz "einfach": Die Heroine wird jedes Mal, wenn sie der Tod erwartet hätte, in ein Paralleluniversum verfrachtet, um ihr Leben zu retten. Um zu verhindern, dass sie dort ebenfalls gleich dem Tod in die Arme rennt, wird außerdem die Zeit zurückgespult auf den 1. August. Dem Tag, an dem ihre Amnesie und somit ihr "neues Leben" das erste Mal begonnen hat. Und bevor jetzt Fragen auftauchen: Ja, es gibt einen Hintergrund dazu, wer das tut und wie und wieso. Aber für den Fall, dass sich mancher hier schon spoilern lässt, werde ich wenigstens hierzu die Klappe halten.
Auf den ersten Blick wirkt es, als ginge es nur darum, dass die Heroine alle Jungs einmal datet. Zugegeben, da der Anime als Werbeträger dient, ist das MIT ein Thema, um einen Vorgeschmack auf die Spiele zu geben. ABER sie tut es nicht, weil sie will, sondern weil sie schlichtweg in jedem Paralleluniversum einen anderen der Jungs zum Freund hat. Es wird also praktisch dieses "Was wäre, wenn"-Prinzp dargestellt, und ich denke, das sollte man im Hinterkopf behalten, bevor man beginnt, in wilden Hetztriaden auf die Serie loszugehen. Hin und wieder steckt eben doch mehr dahinter, als man auf dem ersten Blick wahrnimmt.
Was das Ende anbelangt, könnte ich auch etwas sagen. Aber eigentlich denke ich, dass man auch so dahinterkommen wird, was man damit anfangen soll. Daher, mit viel Zähneknirschen, halte ich auch hierzu die Backen still und verrate nichts, narf.

Spoiler Ende, denke ich.

Amnesia bietet neben einem hübschen Charakterdesign eine Handlung, die von Mystery, Romantik und Drama gespickt ist. Dabei wird das Romantikgenre hier nicht mit übermäßigem Kitsch, Herzchen und Glitter präsentiert, sondern erfolgt auf einer nachvollziehbaren Basis, die stets ihre Hintergrundgeschichte hat. Einfach nur "Ich liebe die Heroine, weil sie eben die Heroine ist" ist hier nicht, was mir persönlich eine immense Erleichterung ist. Ich habe wirklich überhaupt nichts gegen Romantik, ich kann auch etwas Kitsch und Fluff ertragen, aber ich brauche einfach etwas mehr, damit es für mich auch eine Bedeutung in einer Serie bekommt, an die ich mich auch nach Beendigung noch erinnern werde. Amnesia ist mir dahin-gehend in sehr guter und vor allem sehr angenehmer Erinnerung geblieben.
Der Mysteryfaktor ist hier sehr hoch und zieht sich von der ersten bis zur letzten Episode. Wenn man offen für die Serie und die Charaktere ist, wird man – und darauf gebe ich Brief und Siegel! – von Anfang bis Ende mitgerissen, ohne dass es lang- weilig wird. Es tun sich Fragen um Fragen bei einem auf, auf die man Antworten haben möchte. Ja, sicher, manche Dinge werden recht schnell berechenbar, so zum Beispiel, was passieren wird, wenn die Heroine das nächste Mal aufwacht. Die Frage bleibt jedoch, wie es sich dieses Mal gestalten wird und was dahintersteckt. Mich persönlich hat das genug motiviert, dass ich gar nicht erst daran gedacht habe, in den Episoden vorzuspringen oder gar abzubrechen, weil es erwarten einen immer wieder neue Begebenheiten und eben auch neue Hintergründe. Nach und nach gestaltet sich das Puzzle zu einem Bild. Insgesamt finde ich das sehr gut gemacht.
Auch dramatisch wird es immer mal wieder. Besonders, wenn sich zum Ende hin alles aufklärt, präsentiert sich dieses Genre in seiner ganzen Pracht. An dieser Stelle sei jedoch betont, dass es Geschmackssache ist; einigen wird es vielleicht zu wenig sein, andere werden es anzweifeln, mich persönlich hat es vor den Monitor gebannt. Zwar wäre auch für mich noch etwas mehr gegangen, da ich Drama gern bis zur absolut letzten Schmerzesgrenze auf mich wirken lasse und genieße, aber sagen wir, dass meine Bedürfnisse befriedigt waren.

Plotholes, ja, gibt es. Spontan kommen mir zwei Dinge in den Sinn, die mich stutzig gemacht haben.
Das eine ist ganz spoilerfrei die Frage, wieso die Heroine das erste Mal am 4. August und nicht am 1. August aufwacht, wie es später der Fall ist. Das an sich würde mich gar nicht sooo sehr kümmern, würde Orion nicht kurz darauf zu ihr sagen, sie habe eben alle Erinnerungen vor dem 1. August verloren. Da kommt bei mir die Frage auf: Was ist mit der Zeit vom 1.-4. August? Hat sie eine Art "zweite Amnesie nach der Amnesie" erlitten? Woher kommt das? Die erste Amnesie, die am 1. August, wird einem ja mit Orions kleinen Unfall erklärt, aber die am 4. August? Theoretisch hätte sie doch zumindest ihre Kollegen und ihr Zuhause bereits kennen müssen, wenn sie sich nur an die Dinge vorm 1. August nicht erinnern kann, oder hakt's jetzt bei mir?
Das andere ist jetzt wieder etwas schwierig, wenn ich nicht unnötig spoilern möchte. Hm, sagen wir, ich denke hierbei an den Film "Zurück in die Zukunft 2". Hier sagte der Professor zu Marty, dass er und vor allem seine Freundin etwas ganz Bestimmtes unbedingt vermeiden sollen. Nya, ich denke, damit liefere ich keinen zu großen Hint. Mit dem im Hinterkopf frage ich mich also, wo und ob überhaupt. Man wird mich dann schon verstehen, da bin ich mir sicher.
Sonst aber hat sich für mich das Puzzle gut zusammengefügt. Mir ist nichts Gravierendes aufgefallen, das man sich nicht erklären kann, wenn man nur ein wenig tiefer und auch hinter die Serie blickt.

Was den Punkt mit der Entwicklung anbelangt: Es gibt sie. Die Heroine entwickelt sich in gewisser Weise weiter, wenn auch nicht so viel, wie es vielleicht gegangen wäre. Die anderen Charaktere haben innerhalb der Serie eigentlich kaum Gelegen- heit für eine Weiterentwicklung, aber zumindest hat man ihnen eingeräumt, eine Entwicklung in Anbetracht auf ihre Hinter-grundgeschichten mitzugeben. Ich würde jedenfalls nicht sagen, dass sie platt sind, wobei bei den Nebencharakteren auch gut und gern mehr gegangen wäre, zugegeben.

Die Musik ist angenehm. Sie ist oft nach dem Vorbild einer Spieluhr gestaltet, was ganz unterbewusst auf einen einwirkt, da man Spieluhrmusik meist mit etwas Nostalgischem verbindet. Ihr wisst schon, weil Spieluhren für etwas Altes, zumeist bereits Vergangenes stehen. Man muss kein Fan davon sein, aber es passt ganz gut ins Ambiente des Anime hinein.

Wo man wirklich Abzüge machen muss, ist der Punkt mit den Animationen. Ja, klar, der Zeichenstil ist schön, die Charaktere sympathisch und die Story fesselnd, daher achtet man da auf dem ersten Blick nicht so drauf. Aber wenn man erst einmal darauf achtet, muss man ganz unverblümt sagen, dass die Macher sich hier nicht sehr viel Mühe gegeben haben. Es wirkt doch oft statisch und irgendwie leb- bzw. lieblos. Schade, hier liegt der Fokus doch etwas zu sehr auf den Charakteren und selbst ich hätte mir gelegentlich etwas mehr Bewegung gewünscht.
Und doch hat es mich nicht davon abgehalten, den Anime bereits drei Mal komplett geschaut und jedes Mal wieder aufs Neue vergöttert zu haben, haha. Also wer darüber hinwegsehen kann, wird es sicher nicht bereuen.

 

Mein Fazit: Meine Meinung zu Amnesia steht ganz im Gegenteil zu der vieler anderer. Der Anime erfordert sicherlich einiges an Geduld und Aufmerksamkeit vom Zuschauer, was er meiner Meinung nach wert ist. Dennoch, so sehr ich auch ein über- zeugter Fan der Serie bin, kann ich nicht garantieren, dass andere ihn ebenso mögen werden.

Mein Tipp: Wer sich mit dem Anime befasst und ihn nett findet, sollte auch einen Blick in die Spiele riskieren. Reviews erfüllen hierbei ihren Zweck.

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Datum: 25.10.2013 19:21
Also ich liebe Anmesia über alles. ^^
Der Zeichenstil ist sehr angenehm.
Und die Musik und Charakterdesigns sind top X3
Schaue niemals zurück!
Schaue immer vorraus, wenn du etwas zu erledigen hast.
Avatar
Datum: 26.10.2013 14:07
Ich glaube eh, dass Otomegames sich eher schlecht für kurzweilige Animes eignen, was nicht heißt, dass sie unbedingt schlecht sein müssen.
Dass die Heroine in Amnesia immer wieder ihr Gedächtnis verliert ist natürlich eine weitere Schwierigkeit, warum die Entwicklung eher wenig und stockend vorangeht, denke ich - aber man merkt dennoch eben ein gewisses Voranschreiten (wenn gleich es auch ein bisschen schneller hätte gehen können). Nettes Features war, dass der Manager immer wieder neue Gesichter zeigte ... ich glaube, der Synchronsprecher von ihm konnte sich mal richtig austoben.
Bezüglich Animation (und für mich hinzukommend auch beim Storytelling) gebe ich dir recht - ich kam mir des öfteren so vor, als hätte ich die PSP direkt in den Händen, wo zwischen statischen Bildern hin und hergewechselt wurde.
An sich aber ein netter Anime, wie ich finde. :)
Die Charaktere gefallen mir im Gesamten ziemlich gut und dafür, dass sämtliche Nebenfiguren eher wenig Spielraum zur eigenen Entwicklung hatten, wirken sie auch in meinen Augen nicht übermäßig platt (außer Sawa und Mine, deren Wegfallen jetzt z.B. auch nicht so tragisch gewesen wäre. Und die Ikki-Fangirls... naja... typische Buhler)
...~ If you're up high, all the stuff which is confusing suddenly becomes crystal clear ~...
-- One Liter of Tears ~ Aya's Diary auf Deutsch! --
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Datum: 26.10.2013 18:16
 zitronentee

> Und warum soll man dann deine Review lesen?
Das eine hat mit dem anderen nicht viel zu tun. ;)
Es spricht nie etwas dagegen, Reviews zu einem Thema zu lesen, das einen interessiert oder zu dem man sich gern informieren möchte. Ich selbst lese Reviews mit derselben Begeisterung wie ich sie schreibe. Nur halte ich es für wichtig, sich nicht zwangsweise auf die vertretene Meinung zu verlassen, sondern im Zweifelsfall lieber seine eigene zu bilden. Amnesia ist hierzu ein gutes Paradebeispiel, denn wie man in meinem Review liest, bin ich ein Fürsprecher der Serie (und auch der Spiele). Schaut man sich hingegen die Reviews auf bspw. aniSearch an, tun sich Abgründe in den Meinungen auf. Daher dieser Kommentar, auch wenn er etwas ironisch klingt in Hinsicht der Tatsache, dass ich es zu meinem eigenen Review anmerke, aber er ist bewusst erfolgt.
Und nur keine Sorge, ich habe deine Frage nicht böswillig aufgefasst. :)

> Es war auch ganz fürchterlich mitansehen zu müssen, wie die "Heldin" von allen Kerlen (bis auf Kent) schlecht behandelt (oder auch misshandelt) wird und das einfach hinnimmt...
Hier kann ich dir nicht folgen. Es gibt unter den Hauptfiguren nur einen, der wirklich übertrieben hatte, es im Endfazit nicht direkt böse gemeint hatte. Shin hingegen ist einfach ein grober Typ, aber mitnichten gewalttätig. Bei Ukyo ist es die gespaltene Persönlichkeit, sonst aber hat sich niemand böswillig gegenüber der Heroine verhalten.
*~ It's up to you if you give it up ~*
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Datum: 26.10.2013 19:05
>Das eine hat mit dem anderen nicht viel zu tun. ;)
Ich hatte den Satz so verstanden, dass man Reviews nicht für bare Münze nehmen soll.

>Hier kann ich dir nicht folgen. Es gibt unter den Hauptfiguren nur einen, der wirklich übertrieben hatte, es im Endfazit nicht direkt böse gemeint hatte.

Das mit dem Misshandeln bezog sich auch nur auf einen.
Spoiler

Meine Erinnerungen sind nicht mehr ganz frisch, aber Ikki muss doch von seinen gewaltätigen Fans gewusst haben und bändelt trotzdem so offensichtlich mit ihr an, Shin macht der Heldin immerhin soviel Angst, dass sie kopflos durch den Wald rennt und stürzt und Ukyo ist eine Gefahr für die Allgemeinheit.
Ich finde es auch sehr seltsam, wie ihre engen Kindheitsfreunde kaum hinterfragen, warum sie sich so seltsam verhält. (Sie wundern sich schon, aber bedrängen sie, obwohl sie sich sichtlich unwohl fühlt.)


Das fällt für mich schon unter schlecht behandeln, aber vielleicht hätte ich statt schlecht gleichgültig schreiben sollen.


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Datum: 26.10.2013 19:51
 zitronentee

Najo, ich glaube mich an eine Diskussion zu erinnern, wo es unter den Beteiligten darum ging, dass verschiedene Personen "schlechte Behandlung" verschieden definieren. Von dem her möchte ich deine Ansichten auch gar nicht in Frage stellen, sie sind berechtigt. Ich räume den Jungs jedoch ein, dass sie es nicht böse gemeint haben und durchaus Ansätze dagewesen waren, die Heroine vor Schäden zu bewahren; das betrifft auch Ikki. Das soll aber nicht heißen, dass man alles entschuldigen muss.
Ich danke dir auf jeden Fall, dass du mich an deinen Gedanken teilhaben lassen hast. Ich interessiere mich immer sehr dafür, wie andere gewisse Dinge auffassen und darüber denken. Es war aufschlussreich. :)
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