CosDay: Aktuelles vom CosDay

Ich finde die Aktion zwar grundsätzlich auch cool, bin aber auch der gleichen Meinung wie  kukkii-san. Es geht um kommerzielle Werbung und sie verlangen sogar eine Bewerbung mit vorab Fotos. Ich finde die Cosplayer sollten dafür auch entsprechend entlohnt werden und das Budget dafür ist unter Garantie vorhanden.

Alles, was unter der Durchschnitts-Entlohnung liegt, die ein normaler Promotion-Helfer für so ein Event kriegt, ist da inakzeptabel. Und wie  kukkii-san auch schon meinte, die Sache mit den Fotorechten muss vorab geklärt und entsprechend auch die Entlohnung nach oben hin angepasst werden.

Aus dem Grund hoffe ich, dass sich keine/kaum Cosplayer bereit erklären, dass zu machen. Vielleicht mal von der Seite betrachten: es ist ein Job und man verkauft hier seine Arbeitskraft. Der Arbeitgeber ist hier keine Hobby-ehrenamtliche-Einzelperson, sondern ein sehr großer Konzern der Filmindustrie mit viel Geld in der Hinterhand.

@  kukkii-san

> Sonst entsteht der Eindruck, dass große Firmen und Kinobetreiber die Cosplayer als billige Arbeitskräfte ausnutzen, weil sie es ja "aus Spaß an der Freud" machen und vielleicht noch das Gefühl haben, etwas Gutes zu tun.

Sehe ich genauso. Das hat einen unglaublich bitteren Beigeschmack.
Ich fände es ja auch schön, wenn Cosplayer mit ihrem Hobby Geld verdienen können und sei es auch nur so ein bisschen was nebenbei. Ich denke, da sollte man gerade jetzt, wo das Thema aufkommt und solche Jobs entstehen, aufpassen, welches Lohnniveau sich da etabliert.

Mich würde auch mal interessieren, was die hier Vertrag aufgesetzt wird. Meine spontane Vermutung (!) ist, dass es entweder gar keinen offiziellen Arbeits-/Auftragsvertrag gibt oder einen sehr schwammigen/unausgereifzen, den man nicht wirklich als sowas betiteln kann.

Okay, neben dem üblichen: Weshalb gibt es hier Werbung für eine Verlosung, die extern stattfindet?, stimme ich der Kritik zu.

Was das Budget betrifft:
Das ist ein betriebsinternes Problem, welches mich als Freelancer nicht interessieren würde. Genauso wie der Cosplayer für Qualität, Zeit, Pünktlichkeit usw. geradesteht, müssen die Mitarbeiter der Werbeabteilung ihren Job vorab beim Chef leisten.

Bei einem derart großen Unternehmen wie CineStar braucht niemand davon auszugehen, dass sie wegen eines Mindestlohnniveaus in die Insolvenz wandern.
Ich zähle 6 Filme á vielleicht vier Cosplayer (?), also 24 Cosplayer *8,50€/Stunde = 204 € für einen Abend mit einstündigem Aufwand.
Das ist kein Budgetproblem, das ist ein Witz, selbst wenn man drumherum Einweisung usw. als zusätzliche Kostenpauschale einberechnen würde.

Was gängige Hostessen bei größeren Messen verdienen, braucht man nur googeln. Ab 11€ aufwärts bis zu 20€/Stunde, je nach Qualifikation (Fremdsprachen, Einsatzkoordination, Vorerfahrung, ...) kann's auf 50€ wachsen.
Die Frage ist also: Hat der Cosplayer so viel Spaß dran, dass er kein Geld will oder hat das Unternehmen keine Lust für etwas potenziell Kostenloses Geld auszugeben? Niemand sucht nach Promotern, der sich davon keine Umsatzsteigerung verspricht - viel zu viel Aufwand für Bestandspersonal.

Effektiv kann man den Obulus als 25€-"Geschenk" verstehen, ohne dass dort Aussagen über die Dauer/Art der Arbeitsleistung getroffen werden.

- Promoting vor dem Film für ... 30min? Länger, kürzer? (Auch für weitere Vorstellungen am selben Tag?)
- Wird man vorher instruiert, um das Publikum im Sinne des Unternehmens einzustimmen und Fragen zu beantworten?
- Darf man selbst Werbung/Visitenkärtchen reichen oder ist das untersagt?

Was mit denen passiert, die ein Gewerbe angemeldet haben oder z.B. dort einen Unfall haben, ist ohne entsprechenden Vertrag auch nicht näher definiert. Ob es überhaupt einen gibt, ist der Ausschreibung nicht zu entnehmen.
Ist es so aufgezogen, dass pro Foto etwas verdient wird (Cosplayer, Cinestar, Fotograf)? Ja, nein?
Wer macht die Fotos?

Nächstes Thema, Beginn der "Arbeitszeit" - 22:45 Uhr startet einer der Filme?
Neben dem Aspekt des zu erwartenden Zuschlags findet sich kein Verweis, dass vollzeitschulpflichtige Jugendliche eine Einwilligung der Eltern benötigen - abgesehen vom Beschäftigungsverbot zwischen 18-8 Uhr, zzgl. untersagter Wochenenden und max. 2 Stunden.
Selbst, wenn man die gelockerte Version für ü15-Jugendliche nimmt, ist 20 Uhr Schicht im Schacht, danach gilt Nachtzeit.

Würde das nicht gelten, sollte man Promoter auf die Kurzfristigkeit der Beschäftigung hinweisen und dass Promoter die Befristung schriftlich festhalten lassen (Stichwort: Sozialversicherung).

Grundsätzlich: Schöne Idee, den Cosplay-Bereich in ein gutes, öffentliches Licht zu rücken oder sogar Animexx bekannter zu machen.
Umsetzung - hat viel Luft nach oben, sowohl von CineStar aus, als auch dem CosDay, der das weiterleitet.

Auch für den Obulus ist das Drumherum viel zu vage, da nicht einmal ein konkreter Ansprechpartner mit Stammdaten benannt wird usw. - es steht nur eine Emailadresse parat, an die eigene, sensible Daten und Fotos geschickt werden sollen.
(Da ist man noch nicht bei der Altersverifikation, die CineStar per se interessieren sollte. Gründe s.o.)

Cylk.

Zamasu
Daran darf jeder Spaß haben, keine Frage. ;-)
Die Frage ist einfach, wie sich jeder Cosplayer rechtlich absichern kann und muss, damit er im Schadensfall nicht das Nachsehen hat.

Ein 17-Jähriger mit herausragenden Handwerksfähigkeiten und Fandomwissen sollte ebenso anhand der Ausschreibung wissen, woran er ist wie z.B. der 30-Jährige "Neuling mit Gewerbeschein". Klar, sollte sich jeder selbst schlau machen, was er darf und nicht, bloß: Ob er den Bedarf erkennt ...?

Geht irgendetwas in die Hose, stehen dafür z.B. neben CineStar auch der CosDay und Animexx e.V. als Plattform der Ausschreibung/Weiterleitung gerade. (Ob selbstverschuldet oder nicht.)

Persönlich denke ich, dass man seine Arbeitskraft nicht kostenlos zur Verfügung stellen sollte.
Ausnahmen wären für mich Onkologie/Hospiz/caritative Vereine o.ä., aber CineStar ist kein kleiner, lokaler Arbeitgeber, der von Werbung und Co. keinen blassen Schimmer hat und von der Hand im Mund leben muss. Die sind Marktführer und hatten, wenn ich's mir vorhin richtig gemerkt hab, gute 1,8 Mrd. Jahresumsatz?
Edit: Falsche Zahl, siehe nächster Beitrag (20.5.17)

 Nachtdenker
Passt scho. Wenn es euch in Ansätzen hilft, gut. Berichtet ihr, was sich aus dem Gespräch mit CineStar ergeben hat? Oder verwertet ihr nur intern, weil keine Kapazität der Ehrenamtler da ist? :-)

Cylk.