Zum Inhalt der Seite




"Ich habe keine Fancy Brushes, das geht nicht" Photoshop, Pinsel, Tutorial

Autor:  Tharalin


Kurz etwas in eigener Sache.

(Der Weblog zur Farbe ist in Arbeit und bereits halb fertig ;) zieht sich nur etwas).

Diesen Ausdruck habe ich jetzt in einem Zeichenworkshop, an dem ich Teilnehme, bestimmt mindestens 8x gehört als wir die Aufgabe hatten, nur mit Licht und Schatten Felsformationen darzustellen.


Vielleicht habe ich es schon irgendwo erwähnt, aber;


Es ist völlig wurscht, was für Pinsel ihr in digitalen Programmen verwendet !

Für Anfänger behaupte ich auch einfach dreist, ist es sogar schädlich gleich mit spezialisierten Pinseln zu Arbeiten die Wolken, Blätter, Textur jeglicher Art etc. erzeugen. Die Bilder sehen schlimmstenfalls einfach schrecklich künstlich aus.

Vielleicht ist das genau so ein Mythos, wie dass es einen Zauberknopf in Photoshop gibt der Bilder zaubert, oder dass jeder, der mit einer 1000€ Kamera durch die Gegend rennt ein guter Fotograf ist.


Einfach nein!


"Fancy Brushes" sind hauptsächlich dazu da, dem Künstler die Arbeit zu erleichtern damit der nicht 100 Stunden Blätter in einen Wald malen muss. In der Berufswelt geht es dann meist darum, möglichst schnell möglichst viele verschiedene Designs und Konzepte vorzulegen, da kann man sich das nicht Leisten. Aber diese Menschen wissen Grundsätzlich auch, wie man ohne Brushes arbeiten kann und/oder diese genau richtig einsetzt, dass es immer noch natürlich wirkt.

Ich werde auch oft gefragt, was für Brushes ich für meine Bilder benutze, als ob das Teil eines Geheimrezeptes wäre.


Pinsel.jpg?st=XHc_JC4H56qn0FLTsxMAYw&e=1


Einfache Kiste.

Der obere und untere sind dieselben, aber PS7 wollte das Feld nicht kleiner machen.

Ich habe auch ein paar "Fancy Brushes", allerdings benutze ich die eher im Endstadium wenn Flächen zu glatt wirken oder ich ein Muster zum Aufhübschen brauche und keine Lust habe stundenlang Kringel zu malen. Da ist das dann auch Ok.

Aber 80-90% laufen nur mit den 3 Photoshop-Basic-Pinseln da oben.

Leider hilft das wenig wenn man einen der "coolsten" Felsen im Kurs gemalt hat (fairerweise muss ich sagen, dass die anderen wirkliche Anfänger waren) und bei Nachfrage mit der Antwort da oben nur auf taube Ohren stößt, da kann ich dann auch nicht helfen...


Somit noch ein schönes Restwochenende!



Besser Zeichnen - aber wie ? Teil 3 Tutorial, zeichnen, zeichnen lernen

Autor:  Tharalin

Andere Teile verpasst ?

Hier ist die Liste:

  1. Grundsätzliches

  2. Anatomie

  3. Licht und Schatten

  4. Grundlagigste Grundlagen*

  5. Farbtheorie (wie es aussieht niemals)

  6. Perspektiven

  7. Bildaufbau

  8. Dies und Das (unter anderem richtige Nutzung von Brushes und andere unzuordbare Dinge



Vorneweg, ich gehe grundsätzlich davon aus, dass diejenigen die diesen Weblog lesen sich zeichnerisch verbessern möchten, was auch für Hobbyzeichner ein angestrebtes Ziel sein kann.

Es gibt natürlich auch Künstler, die völlig zufrieden sind mit ihrem Zeichenstil und der Qualität ihrer Arbeit, das ist ebenfalls völlig in Ordnung.

Diejenigen sollen sich zu nichts gezwungen oder in irgendeiner Form kritisiert sehen, ich gebe lediglich Ratschläge.



Fangen wir nicht von der Farbe an, sondern gehen gleich zum aktuellen Beitrag.



Heutiges Thema:



Grundlagigste Grundlagen



Diesmal fast 100% Analog! (Wegen nicht-vorhandenseins eines PCs in meiner Zweitwohnung).

Heute geht es um Aufteilung von Figuren in einfachste Formen. Steht eigentlich in jedem Zeichenbuch, was ich bis jetzt gelesen habe und wurde direkt in einem Workshop durchgenommen, an dem ich teilgenommen habe.

Es ist auch sehr einfach Anzuwenden, also wissenswert für jeden.



Da der größte Teil Analog entstanden ist (sollte jemand meine wunderschöne Schrift nicht lesen können setzte ich mich bei gelegenheit mal hin und Tippe alles nochmal ab, momentan fehlt einfach die Zeit) zeige ich noch einmal kurz die Standartausrüstung, die Jeder Zeichner bei sich tragen, oder zumindest sein eigen nennen sollte.




Nebensächlich deswegen, weil die anderen Werkzeuge fürs' Zeichnen unnötig sind. Man kann auch mit Bleistift und Papier fantastische Bilder zeichnen.


Ein Meister seines Faches: John Howe

Bunte Bilder haben auch einen gewissen Reiz, sind allerdings jetzt nicht Thema.


Kurz zu den komischen Buchstaben oben;

Grafitminen in Bleistiften besitzen verschiedene Zeichenstärken. Handelsüblich ist HB, was das Mittelmaß ist.

Je nachdem, in welche Richtung die Buchstaben und Zahlen gehen zeichnen die Minen Härter (H) oder Weicher (B).

B Minen haben einen sehr weichen Abstrich und geben, je höher die Zahl, ein intensiveres Schwarz. Allerdings sind solche Striche leicht verschmierbar und man sollte Bilder mit handelsüblichen Sprays Fixieren.

H Minen werden immer härter, je höher die Zahl geht. Je nachdem wird der Strich auch immer Blasser, solche Stifte werden eher für mathematische- und technische Skizzen genutzt.

Ich persönlich zeichne bevorzugt mit B oder 2B Minen, eine Freundin von mir am liebsten mit H. Muss man ausprobieren.



Die Formen aller Dinge



Ich behaupte, man kann alles und jeden mit den einfachsten geometrischen Grundformen darstellen, Kreis, Viereck, und Dreieck.

Und jetzt geht das Üben, schon mal geschafft 10 mal einen gleich großen Kreis zu zeichnen ? Ich auch nicht.



Hier etwa an Beispiel eines Glases. 2 Kreise, 2 Striche, fertig. Sehr gut zum Üben eignen sich auch Flaschen, Mülleimer, eckige Autos, Alltagsgegenstände bei denen man direkt leichte Formen erkennen kann.

Wichtig! Es wird unterschieden zwischen perspektivischer- und isometrischer Sicht.

Bei der Perspektive verjüngt sich der Gegenstand in Richtung eines Fluchtpunktes, aber das machen wir irgendwann anders Genauer. Bei Isometrie tut der Gegenstand so, als wäre er perspektivisch richtig, ist aber auf allen Seiten gleich groß dargestellt. Kann man sehr schön bei alten Videospielen beobachten, die dieses fake 3D hatten und man von oben auf pixelige 2D Grafiken geschaut hat.


Sowas. Diabloscreenshot von Wikipedia


Eine Sache dabei, wo man wirklich aufpassen muss, ist, dass die Rundungen bei Gegenständen tatsächlich Rund sind, und keine Ellipsen mit Ecken am Ende. Im Zweifelsfall zeichnet man vorsichtig ganze Kreise und radiert hinterher.



Beamish steam stock 8 von Random-Acts-Stock und Fjord horse foal stock 6 von GrayeyesStock

Apropos vorsichtig Zeichen, ich sehe immer wieder, gerade bei Anfängern, dass diese sehr fest mit dem Stift aufdrücken und sich so langsam an Figuren herunter arbeiten.

Wird in den seltensten Fällen etwas ordentliches, und lässt sich gar nicht radieren.


Versucht lieber, leichte, schnelle Striche zu ziehen, erst mal grob die gesamte Form auf das Papier zu bringen, und dann die Details einzuzeichnen. Genau dass, wie man das macht, soll dieser Beitrag zeigen.




Mit Gegenständen geht das besonders einfach, es sind starre Objekte die genau in ihrem Bewegungsrahmen bleiben.

Natürlich kann man auch Lebensformen so unterteilen, wie man bei dem Pferd oben sehen kann, und soll das auch tun, aber Lebewesen haben leider die Angewohnheit, sich zu bewegen und die Figuren so durcheinander zu bringen.



Warum Anatomie wichtig ist



Man setzt Fixpunkte am Körper, mit denen man sich immer Orientieren kann. Viel Auswahl hat man nicht, da es nur begrenzte Stellen im Körper gibt, an denen alles befestigt ist und zusammenhängt. Wichtig sind:

  • Der Kopf (Kreis/Viereck/Dreieck)

  • Die Wirbelsäule (geschwungene Linie)

  • Der Brustkorb (Kreis/Viereck/Dreieck)

  • Die Hüfte (Dreieck/Viereck)

  • Die Gliedmaßen mit Gelenken (Striche und Kreise)

Das ganze basiert, natürlich, auf dem natürlichen Knochenbau und den Vorgaben des Skelettes des Wesens, was ihr zeichnen wollt.

Noch ein guter Leitfaden zum Tierarm malen; der "Ellbogen" geht ungefähr bis zum Ende des Brustkorbes, man kann auch sagen er stützt den Brustkorb ab.



Damit kann man dann herumspielen und experimentieren, wenn man es kann.

Deswegen sage ich immer: Lernt erst, wie es richtig Funktioniert!


Der Haushund, Quelle: Wikipedia


Man kann nämlich mit diesen wenigen Hilfsmitteln so gut wie jedes Tier zeichnen was existiert, nicht existieren KANN, aber so wirkt weil man alles richtig gemacht hat beim entwerfen,



oder existiert hat (vorausgesetzt, man weiß aus dem Kopf wie es aussieht).



Ganz ganz wichtig, und immer und überall sehe ich es falsch,

Vogel- und Fledermausflügel sind wie Arme aufgebaut! Keine flächigen Dreiecke!

Ich bekomme jedes mal die Krise, wenn jemand diese furchtbaren Dreiecksflügel zeichnet ! Es ist falsch und unfunktionabel und hässlich!

(Das schlimmste ist, in meiner Hochschule gibt es einen Raum mit einer riieesigen Engelsfrau dran, und die hat genau solche Flügel!)

Wer aus stiltechnischen Gründen Flügel so zeichnet, kann das gern machen. Aber dann habe ich die Freiheit zu sagen, dass ich persönlich den Stil nicht mag, egal wie gut er sonst aussieht .


Zurück zum Thema.

Erinnert sich noch jemand daran, dass ich erwähnt habe dass jedes Lebewesen auf diesem Planeten vom Aufbau gleich ist ? Das ist dabei wichtig.

Denkt euch irgendein existierender Tier, und ihr könnt 4 Gliedmaßen abzählen die alle gleich aufgebaut sind(wenn auch stark Mutiert wie beim Pferd etwa) mit Armen, Händen, Füßen etc. (außer vielleicht Fische, wobei es auch da Arten gibt die Arme und Beine haben).


Und was ist mit Spinnen und Insekten ? Die haben eindeutig mehr als 4 Gliedmaßen.


Ah, jetzt kommen wir zu einem meiner Lieblingsthemen.


Evolution im Schnelldurchlauf!




Im groben sollte das so stimmen, ich konnte zu dem Zeitpunkt nicht nachlesen wann genau was herumgelaufen ist.

Ich finde Evolutionstheorie einfach unglaublich spannend und interessant, besonders auch wegen solcher Sachen wie der Gemeinsamkeit der 4 Gliedmaßen unter allen Wirbeltieren.

  • Im Urmeer haben sich die Ursprünglichsten Stammbäume herausgebildet, die Arachniden haben im Überlebenskampf angefangen fette Außenpanzer zu bilden, die Wirbeltiere setzten auf Schnelligkeit und legten sich eine stabile innere Röhre zu

  • Das ganze ging dann immer weiter, größer, schneller, besser - Überleben des am besten angepassten

  • Während sich im Urmeer alles kloppte, gingen die Pflanzen als erste an Land und sorgen so für Sauerstoffaustausch in der Atmosphäre

  • Irgendwann kam dann der Rest hinterher. Zwischenzeitliche Phasen mit 30% mehr Sauerstoff in der Atmosphäre als heute sorgten dafür, dass sich 1 Meter Insekten Entwickeln konnten, irgendwo da trennten sich dann glaube ich auch Reptilien und säugetierähnliche Reptilien

  • Noch-nicht-aber-irgendwann-Säugetiere an die macht! säugetierähnliche Reptilien eroberten den Kontinent, und die Reptilien an sich blieben erst mal klein und unbedeutend und fingen an, aufrechtes laufen durch besondere Beckenknochen zu lernen

  • Das Ende der säugetierähnlichen Reptilien und der Anfang der Dinosaurier

  • etcpp, eine ungeheure Katastrophe löschte die zu sehr angepassten Dinos aus

  • Danach war die Zeit der Riesensäugetiere, Killervögel und hundeartigen Tieren die irgendwann zu Walen wurden. Sehr viel später gab es dann Affen, Säbelzahntiger, Wale mit Füßchen und so weiter

  • Dann kam die Eiszeit, der Homo Sapiens machte sich auf den Vormarsch und verdrängte alle parallel dazu entwickelten menschlichen Rassen (es gab tatsächlich viel mehr als nur uns und den Neandertaler, die sich alle in verschiedene Richtungen Entwickelten und scheiterten)

Deswegen ist der Begriff "Rassismus" eigentlich völliger Blödsinn, da es auf der Erde  nur eine Menschenrasse gibt, den Homo Sapiens Sapiens.

Aber das gehört hier überhaupt nicht hin.

TL;DR: Evolution ist verdammt cool.


Herrschte vor den Dinos! Inostrancevia


Zurück zu etwas moderneren Gestalten.



Menschen Zeichnen die 23497853245



Nochmal menschliche Anatomie, aber etwas anders, nämlich direkt zum Anwenden.

Meine groben ersten Skizzen von Menschen, egal in welchen Posen, sehen eigentlich so aus wie die unten gezeigten Figuren.

Nötige Fixierpunkte, Wirbelsäule, Gliedmaßen.



Von Vorn und Hinten.

(Die Probleme beim Analogen zeichnen habe ich versehentlich weggeschnitten, es ging darum dass das Blatt manchmal einfach zu kurz ist).

Ich denke, der Anhang erklärt sich von selbst.

Gehen wir nochmal etwas näher auf die Sache mit der Schulter ein.

Schlüsselbein und Schulterblätter sind die Ankerpunkte der Arme (und das ganze hängt wiederum am Brustkorb), die Muskeln zum Heben und ziehen sitzen an diesen Knochen.

Man kann als Leitfaden die Schlüsselbeine vorn zu den Schultern ziehen und hintenrum dasselbe mit den Schulterblättern machen, wie oben in der Zeichnung gezeigt. Erleichtert das Abmessen und richtige Positionieren sehr.

Schauen wir uns das einmal im Detail an.



Deswegen plädiere ich immer darauf, Anatomie zu Lernen/Üben. Es kann wirklich Hilfreich sein, solche Dinge zu wissen.

Allerdings sind Muskeln und deren Bewegung ebenfalls nicht Thema des Weblogs, das käme eventuell noch einmal in Auszügen wann anders.


Das war es für dieses mal wieder, während des Tippens habe ich direkt Ideen für neue Einträge bekommen, unter anderem eventuell das richtige Zeichnen von Flügeln.

Ich denke(hoffe?) dieses mal war etwas weniger Theorie, und etwas mehr praxisfähige Information dabei, auch wenn Theorie wichtig für das hintergründige Verständnis ist (und Spaß macht selber herauszufinden bei Themen, die einen interessieren).


Spontan fallen mir keine Tutorials dafür ein, eigentlich finde ich das ziemlich selbsterklärend.


Darum: Urzeitpower!


 


Es gab die ganze Reihe mal auf Youtube zu sehen, leider wurde scheinbar alles bis auf dieses Video gelöscht.

Das ganze gibt es glücklicherweise auf MyVideo, allerdings in etwas schlechterer Qualität.

Ich kann jedoch die Doku jedem ans Herz legen, der sich ein wenig für so was interessiert. Ist leider schon sehr alt, und einiges ist garantiert längst widerlegt, aber es ist eine der umfangreichsten Vor-Dino, Dino, und Nach-Dino Dokus die ich je gesehen habe. Und die "Grafik" ist Teils besser als bei Dokus, die heutzutage über Dinos im Fernseher laufen.


Wer Interesse hat, die Reihe geht über drei Serien:

  • Die Ahnen der Saurier

  • Im Reich der Giganten

  • Die Erben der Saurier

Im übrigen kann ich auch die Weblogreihe von Jaberwocky über Uhrzeitwesen sehr empfehlen.

Beim nächsten mal gibt es dann eventuell Farbe - oder auch nicht. Was wird denn am meisten gewünscht ? Jedenfalls käme der nächste Eintrag voraussichtlich wieder nächstes Wochenende.



Besser Zeichnen - aber wie ? Spezifikation

Autor:  Tharalin


Andere Teile verpasst ?

Hier ist die Liste:

  • Teil Null
  • Spezifisches: Das gesicht/Der Kopf *
  1. Grundsätzliches
  2. Anatomie

  3. Licht und Schatten

  4. Farbtheorie

  5. Perspektiven

  6. Bildaufbau

  7. Dies und Das (unter anderem richtige Nutzung von Brushes und andere unzuordbare Dinge)

Vorneweg, ich gehe grundsätzlich davon aus, dass diejenigen die diesen Weblog lesen sich zeichnerisch verbessern möchten, was auch für Hobbyzeichner ein angestrebtes Ziel sein kann.

Es gibt natürlich auch Künstler, die völlig zufrieden sind mit ihrem Zeichenstil und der Qualität ihrer Arbeit, das ist ebenfalls völlig in Ordnung.

Diejenigen sollen sich zu nichts gezwungen oder in irgendeiner Form kritisiert sehen, ich gebe lediglich Ratschläge.


Immer noch keine Farbe, hoffentlich "nur" ein kleiner Beitrag für zwischendurch, ich habe das Gefühl, dass die Teile exponentiell länger werden.


Heutiges Thema:

Das Gesicht/Der Kopf



Betrachtet man ein Bild, schaut man tendenziell zuerst auf den Kopf, was ihn einmal zu einem wichtigen Fokuspunkt macht. Dazu Kommunizieren wir sehr viel mit dem Gesicht, auch nonverbal auf Gefühlsebene. Es ist außerdem ein Körperteil, das man sehr oft malt, wenn überhaupt der restliche Körper angehängt wird. Ich kann gar nicht die einzelnen Chibi- oder Kopfkritzeleien in meinen Skizzenblöcken oder auf Schreibpapier zählen die mal eben draufgezeichnet wurden weil gerade nichts anderes zu tun war, oder man am telefonieren war/ein Gespräch nicht sehr spannend verlief, etc.

Wir verwenden ebenfalls, besonders digital, Smeilis die dem Gegenüber unsere Emotionen mitteilen sollen da man das Gesicht nicht sehen kann.


Das Gehirn ist darauf ausgelegt, Formen als etwas bekanntes wahrzunehmen und diese auch zu lesen, weswegen es "lächelnde Krater" auf dem Mars gibt, gesichtsähnliche Wolken entdeckt werden und Minecraft Creeper entsetzt und leidend aussehen ( wer hat schon mal bei den vorfahrenden Autos geschaut, wie diese einen Angucken ? eigentlich bescheuert, aber es funktioniert).

Schauen wir uns doch den Kopf einmal genauer an.



Plastizität



Ich halte es für sehr wichtig, zu verstehen, WAS man da überhaupt malt. Vielleicht habe ich es im Licht&Schatten teil schon mal geschrieben, aber um richtig Schatten oder ähnliches zu malen muss man wissen, wie das Objekt plastisch aussieht. Man kann natürlich ungefäähr Licht hier hin setzen, und Schatten da, und dann stimmt es halbwegs. Wenn man damit zufrieden ist, gern. Aber gern sehe ich mir persönlich sowas nicht an (man kann darüber hinwegsehen und ein schönes Bild trotzdem genießen, aber es wird einem schon etwas anders wenn man etwas mit ABSOLUT falscher Lichtsetzung sieht, und dann haufenweise Kommentare dadrunter stehen wo die tolle und realistische Licht&Schattensetzung gelobt wird).



Random gequatschte über Mainstream und eigene Motive



Neidisch ? Sauer ? Auf jeden Fall!

Wir sind schließlich alle nur Menschen, und gerade in der Zeichnerszene ist es oft so, dass scheinbar, ich sage mal "nicht so gute Bilder" sehr viele Kommentare, Stimmen, was weiß ich nicht bekommen, und Künstler die sehr viel Arbeit in ihre Fertigkeit stecken, eben nicht.

Sicher kennen viele das Phänomen, dass "Mainstreambilder" sehr viel mehr Aufmerksamkeit bekommen als andere Bilder, selbst wenn ersteres nicht zwingen gut ist, und daneben vielleicht ein tolles Bild mit Details, aufwendigem Hintergrund und einem OC steht.

Lässt sich jede Woche in den ALs beobachten.

Ist das Fair ? Nicht wirklich, aber die Künstler selber können da nichts für. Es hat einfach damit zu tun, dass so gut wie jeder Pokemon kennt, und etwas damit anfangen kann und vielleicht eher mal ein Kommentar dalässt, als bei einem hübschen Bild mit OC, bei dem der Kommentator nur eine Figur und einen Hintergrund sieht. Allerdings gibt es hier auch Ausnahmen, ich denke an unzählige Zeichner die einfach einen sehr "massentauglichen Stil" haben und tolle Bilder mit traditionalen Medien zaubern und eine gute Basisfanbase haben, die immer fleißig Kommentiert und favourisiert.


Aus solchen Gründen lese ich manchmal die Frage von Zeichnern, ob sie eher viel Mainstream zeichnen sollen um Fans zu bekommen /zu behalten, oder lieber ihre eigenen Charaktere, was sie eigentlich lieber machen würden.

Es gibt auch Zeichner, die nur Mainstream zeichnen gerade deswegen, aber die sind eher selten, und jedem das, was er möchte.


Meine Meinung dazu ist (und war immer schon), zeichnet was euch Spaß macht.


Wenn man gern und viel Zeichnet, wird man zwangsweise besser, egal ob man OCs oder bekannte Charaktere zeichnet.

Die Abonnenten, Kommentare, AFs und schließlich ALs, kommen von ganz allein wenn erstmal ein gewisser Standart erreicht ist. Wenn ihr gut seit, werdet ihr auch gefunden, verlasst euch drauf.

Es gibt genug User die immer mal die neusten Fanarts durch scrollen, dann vielleicht favourisieren, empfehlen, AL Knopf drücken und das Bild somit weiterverbreiten.

Man kann DAZU Kommentarzirkeln beitreten, wenn man trotzdem gern Feedback möchte. Dadurch sehen übrigens noch mehr User die eigenen Bilder.


Ein kleiner Appell an dieser Stelle:

Jeder möchte gern Kommentare unter seinen Bildern haben, und selbst User die sagen dass es ihnen eigentlich egal ist, freuen sich darüber wenn einigen Menschen ihr Bild gefällt.

Leider fällt die Zahl der Kommentare unter den Bildern kontinuierlich (ein Beispiel ; Mein erstes AL hatte damals knapp 80 Kommentare - mein letztes gerade mal 18, und die Durchschnittszahl der ALs liegt jede Woche um die 20).

Nehmt euch die Zeit, und schreibt vielleicht jeden Tag einen Kommentar unter ein Bild eurer Wahl. Sowas dauert vielleicht 30 Sekunden.

Und dazu vielleicht 1 AL Kommentar pro Woche, die Bilder präsentieren schließlich 6 der besten Bilder der vergangenen Woche, und KÖNNEN eine tolle Chance für unerkannte Talente sein, wenn genug sie sich User ansehen. Die Masse machts' :).



Weiterführung Plastizität



Nach dem kleinen Exkurs zurück zum eigentlichen Thema.

Also: Es ist wichtig, zu verstehen, warum man überhaupt genau an der Stelle Licht setzen muss, und an der anderen nicht. Dadurch kann man mit sehr viel mehr Lichtvariationen herumspielen, als wenn man Stumpf übt wie das Licht bei einem bestimmten Lichtverhältnis fällt.

Man könnte jetzt ewig Kopfstudien betreiben (was auch nicht falsch ist, aber vermutlich nicht jedermanns Ziel hier), ooder wir sehen uns einfach ein 3D Modell an.


Eins der wenigen ordentlichen Gittermodelle auf dA. Bildquelle: Free Head Base Mesh von MrNinjutsu und Free BaseHead OBJ von MarckFeller



Eigentlich hat naturalistisches malen eigentlich sehr viel mit Modellieren zu tun, nur baut man die Figur nicht aus Ton, sondern durch Benutzen verschiedener Farben und Helligkeitsstufen.

Ich verlange jetzt nicht, dass ihr euch alle hinsetzt und mit Ton rummanscht (obwohl es sehr spaßig ist), aber ich möchte, dass ihr euch im Klaren seit, dass eure gezeichneten Objekte nicht 2D sind! Es sind 3dimensionale Objekte, die man nur auf ein 2dimensionales Medium transferiert.

Und auch, wenn die große Mehrheit eher im Manga/Animestil zeichnen möchte, ist zumindest das Hintergrundwissen Gold wert und gibt, wenn Benutzt, den Bildern eine höhere Qualität.


Im übrigen trifft das nicht nur auf Köpfe zu, sondern auch auf Tiere oder Fabelwesen

Schauen wir uns doch das Gesicht einmal an.

Einmal, um nochmal die Gesichtsproportionen ins Gedächtnis zu rufen:



Haufenweise geniale Referenzen! Head Proportions Reference Resource von ConceptCookie


Und jetzt vielleicht ein mehr stilistisches Beispiel.


(Allerdings nicht von  mir, da ich absolut keine sauberen Zeichnungen hinbekomme, und mein geschmiere möchte ich ungern in ein Tutorial packen.

Schauen wir stattdessen bei wem, der es kann!)


Expression tutorial von alexds1


Damit sollte alles wichtige erstmal abgedeckt sein, und es sieht viel besser aus als etwas was ich jetzt erst aus dem Hut zaubern müsste, und eigentlich wollte ich gar nicht so lange an diesem Eintrag sitzen v_v.


Noch einmal kurz zurück zu den 3D Models. Es ist sehr schwer, Manga/Animefiguren "naturalistisch" zu schattieren, und bei vielen auch gar nicht das Ziel, denn gerade das macht die Stilart irgendwie aus.

Darum habe ich versucht, grob die Licht- und Schattenverhältnisse aufzuzeigen, die auch so an richtigen Stellen sitzen.

Allerdings ist es kein reines Cellshading geworden, weil  ich das überhaupt nicht kann. Aber vielleicht hilft es trotzdem weiter.



Mit Farbe aufgepeppt sieht das ganze natürlich sehr viel cooler aus, wenn eine Lichtquelle eine andere Farbe besitzt als die andere, aaber dazu im nächsten (oder übernächsten) Weblog mehr.


Emotionen



Auch ein Teil mit dem viele Probleme haben. Die ersten paar wie Glück, Wut, Langeweile gehen ja noch, aber danach wirds schwierig.

Erste Hilfe bieten Memes', wie dieses hier:


25 Essential Expressions von napalmnacey


Gesichtsausdrücke entstehen durch das verziehen der Muskeln im Gesicht. Es gibt fixierte Punkte, wie Augen, Nase, Mund, aber die Haut und das Gewebe dadrunter sind Beweglich. Die Lippen können sich, in ihren vorgegebenen Bahnen, stark verändern, ebenso wie man Augen aufreißen und zusammenkneifen kann.

Ich demonstriere das ganze mal anhand einer Reihe Smeilis:


(o.o) (o-o) (o_o) (o__o) (°_°) (O_O) (._.) (.__.) (ouo) (ovo) (°v°) (^v^) (^-^) (^_^) (¬_¬) (_) (;_;) (;A;) (T_T) (T.T) (T-T)

Fragt euch: Was drückt der Smeili aus, und wie genau macht er es  ?


Ich habe auch schon vermehrt gelesen, dass viele unbewusst den Gesichtsausdruck nachahmen, den man gerade Zeichnet (ich selber machs' auch). Natürlich kann man versuchen das ganze umzudrehen, und vorher ausprobieren wie der Gesichtsausdruck funktioniert und ihn dann malen.

Leider ist das Repertoire trotzdem recht begrenzt, versucht mal spontan zu weinen. Vor allen Dingen gibt es nicht DEN Gesichtsausdruck für etwas bestimmtes, es gibt unendlich viele Facetten und verschwimmende Grenzen. Man müsste schon Schauspieler sein, um da auf den Plan zu rufen was man gerade braucht. Und da haben wir schon ein perfektes Stichwort.



Schauspieler und echte Menschen



Grandiose Überleitung. Dass ich die Idee zu diesem Beitrag dadurch bekommen habe, dass ich Star Trek:Into Darkniss (endlich) mal gesehen habe ignorieren wir gekonnt.

Fotos sind auch gut, aber bei Videos kann man einfach ein paar Sekunden warten und direkt etwas komplett neues. Dazu gibt es akustisches Input, nicht zwingend schlecht.

Kommen wir zu der Szene, wo ich mehr fasziniert auf Benedict Cumberbatchs' Expressionen geschaut habe, anstatt zuzuhören was er da erzählt (nur meine Ansicht, aber man, kann der Schauspielern).


Besagte Szene findet ihr hier, genauer gesagt ab min 2:40 (wer es noch nicht kennt, kann ja den Ton abschalten)


 


Und, um ein "aktuelleres" Beispiel zu zeigen, so um Sekunde 0:30 :


 


Und da aller guten Dinge drei sind, ab 1:40;


 


Uff, warum sind das denn alles so depressive/traurige Szenen ?


Weil ich denke, dass dort sehr schön dargestellt wird wie ein Gesichtsausdruck, trotz relativer Ähnlichkeit, durch leichte Änderungen eine ganz andere Bedeutung bekommen  kann. Außerdem müsste ich fröhliche Szenen mit ähnlichen Variationen erst suchen.

Was ist eigentlich mit diesen ganzen genialen britischen Schauspielern ?

Und was bietet Amerika im Gegenzug ?


Kristen Stewart, Quelle Wikipedia


Scherz :D.

Natürlich gibt es auch gute amerikanische Schauspieler (und nicht-Schauspieler), und Kristen Steward ist ein sehr extremes Beispiel wie man es nicht tun sollte

Auch wenn es einfach nicht in meinen Kopf reingeht, wie sie so erfolgreich sein kann. Ihre mimische Leistung in Filmen geht gegen Null! Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass sie nicht nur einen Blick drauf hat, aber mal ernsthaft;

Das bisschen Variation, was die Frau drauf hat (und ich denke, das größte Problem sind ihre Augen, mit denen sie sehr wenig macht) ;



Wikipedia

Tumblr

Tumblr


Gegen die oben genannten Beispiele, ist klar wer verliert.


Aber das sind nur männliche Schauspieler, an Frauen werden ganz andere Anforderungen gestellt!

Geht trotzdem.



Alles Tumblr

Auch Tumblr


Enough said. Wer ein Fan ist, wird sich auch nicht umstimmen lassen. Und natürlich darf jeder verschiedene Schauspieler mögen.

Ich denke einfach, dass sie eine der unfähigsten Schauspieler ist, die Hollywood momentan zu bieten hat (ich hab mir zwangsweise Twiligh 1-4 ansehen müssen, sie hat mich in keiner Sekunde überzeugt).

Zurück zum Thema: Filme und Videos sind eine hervorragende Quelle, um sich Gesichtsausdrücke anzuschauen. Man kann pausieren, und hat alle paar Sekunden eine neue Referenz.



Sehr gut dafür sind im übrigen auch Vlogs.


Gesichtsausdrücke von Tobuscus


Tobuscus sollte ernsthaft Schauspieler werden, das sind höchstens 30 Sekunden Videomatrial aus einem seiner Vlogs.



Das wars' von wegen "kleiner Eintrag". Dieser Gedanke ist scheinbar eine Illusion.

Leider fallen mir beim schreiben immer noch tausend Dinge ein, weswegen das auch immer so lange dauert.

Ich hoffe, es hat zumindest ein wenig geholfen und ich konnte euch etwas mehr über den Kopf, dem wichtigsten Fokuspunkt einer Figur, beibringen.

Trotz zwischenzeitlichem Gequatsche über den momentanen Zustand des Fantasiereiches und dem kleinen Rant über Kristen Stewart *g*.

Vielleicht kommt ja nächstes mal endlich Farbtheorie, auch wenn ich im Kopf schon an einem Beitrag zu Muskeln bastle... das wird eine seehr lange Weblogserie.



von Links nach rechts: alexds1,ConceptCookie,Jeff-H

Einfach draufklicken.


Besser Zeichnen - aber wie ? Teil 3

Autor:  Tharalin

Andere Teile verpasst ?

Hier ist die Liste:

  1. Grundsätzliches
  2. Anatomie

  3. Licht und Schatten *

  4. Farbtheorie

  5. Perspektiven

  6. Bildaufbau

  7. Dies und Das (unter anderem richtige Nutzung von Brushes und andere unzuordbare Dinge)

Vorneweg, ich gehe grundsätzlich davon aus, dass diejenigen die diesen Weblog lesen sich zeichnerisch verbessern möchten, was auch für Hobbyzeichner ein angestrebtes Ziel sein kann.

Es gibt natürlich auch Künstler, die völlig zufrieden sind mit ihrem Zeichenstil und der Qualität ihrer Arbeit, das ist ebenfalls völlig in Ordnung.

Diejenigen sollen sich zu nichts gezwungen oder in irgendeiner Form kritisiert sehen, ich gebe lediglich Ratschläge.

Anmerkung: Ich begebe mich in diesem Teil auf sehr dünnes Eis im Bezug mit physikalischen Gesetzen, was ich im Bezug auf Lichtspiegelung das letzte mal in der 7 Klasse gemacht habe.

Die Lichtspiegelungen und Brechungen entsprechen nicht hundertprozentig der Wirklichkeit, aber wir sind schließlich auch in keinem Physikkurs und dient deswegen nur dazu, aufzuzeigen wo Licht herkommt und über welche Wege es feste Körper trifft.

Danke für das Verständnis ^^.



Anders als von der Liste vorhergesagt, verschiebe ich die Farbtheorie nach hinten und ziehe Licht und Schatten vor, da beide Themen stark aufeinander Aufbauen. Schwarzweiße Bilder funktionieren auch alleine, aber ein farbiges Bild ohne Veränderung in den Helligkeitsstufen ist sehr schwierig.

Es ist sogar eine recht übliche Prozedur, erst ein Graustufenbild zu erstellen, um Licht und Schatten direkt am Anfang richtig drin zu haben, bei meinen

letzten drei größeren Bildern bin ich immer so vorgegangen.



Funktionieren super ohne Farbe!



Also:



Licht und Schatten



Die größte Schwierigkeit liegt hier wohl in den richtigen Abstufungen an den richtigen Stellen. Richtiges Schattieren funktioniert auch nur, wenn man sich der Dreidimensionalität des gezeichneten Objektes bewusst wird, was aber gerade im Anime/Mangastil sehr stark verfälscht und stilisiert wird. Man siehe nur einmal die verschiedenen Methoden, Nasen anzudeuten oder zu Schattieren.

Ich finde es manchmal faszinierend, Bilder, Zeichenstile oder Onlinecomics im Internet anzusehen, in denen die Zeichner scheinbar willkürlich Licht und Schatten setzen, die absolut widersprüchlich zu Lichtquelle und Dreidimensionalität des Motivs stehen.



Wie entsteht eigentlich Schatten ?



Eigentlich eine sehr leicht zu beantwortende Frage. Natürlich durch Lichteinfall. Bestimmt haben mindestens 50% von euch als Kind mit Schattenfiguren gespielt, also hat sich jetzt eigentlich das Thema, oder ?

Nicht wirklich.

Jeder weiß zwar, wie Schatten entsteht, trotzdem sehe ich sehr viele Bilder hier auf Animexx, die eine unzureichende oder komplett falsche Schattensetzung haben (was, bei Anmerkung von Kritik, leicht zu einer Riesenexplosion des Künstlers führen kann, da das "sein Stil" ist, und überhaupt ist der Monitor vom Betrachter falsch eingestellt, oder das ist Absicht aus was weiß ich für Gründen - Gottbeware sind die meisten User hier auf Mexx nicht so, aber ich bin schon 3-4 mal an genannte Exemplare geraten. Für diese sage ich: Schreibt es in eure Beschreibung wenn ihr keine Kritik wollt!).

Allerdings wäre das ein Thema für einen eigenen Weblog und würde hier völlig den Rahmen sprengen, also weiter gehts :).

Ich denke wir können uns darauf einigen, das Schatten durch eine Lichtquelle entsteht, und genau Gegenüber von dieser auf der anderen Seite des schattenwerfenden Objektes fällt.


Fertig, richtig ?

Wieder Falsch.



Umgebungslicht



Es gibt nie nur einen Lichtwurf. Selbst bei einer einzigen Hauptlichtquelle reflektiert die Umgebung genug von diesem Licht, dass dann von Gegenständen zurückgeworfen wird.


Das schönste Haus der Welt


Die Farben dienen zu Demonstrationszwecken. Das Licht der Sonne prallt an der Hauswand ab und fällt, beim roten Pfeil, auf den Boden

im Schatten der Kugel, prallt dort wieder ab und beleuchtet die Kugel von unten. Diese Beleuchtung besitzt die Farbe des Bodens

Der Gelbe Pfeil prallt ebenfalls von der Hauswand ab und geht direkt auf die Kugel. Der Punkt der Reflektion ist weiter weg, weswegen das Licht schwächer ist. Diese Beleuchtung besitzt die Farbe der Hauswand.


Aber eigentlich könnt ihr euch den gelben Pfeil schenken, außer ihr wollt wirklich naturalistische Lichtgebung erzeugen, ansonsten reichen Primär- und Sekundärbeleuchtung völlig.

Im übrigen gehen die Reflektionen in alle ihnen mögliche Richtungen, und nicht nur nach unten ;).

Ich denke jeder hat schon mal einen Fotografen mit Reflektor gesehen, zumindest wenn man regelmäßiger Cons besucht.




Bildquelle:Wikipedia ->Fotografie



So was, was die nette Dame rechts hält. Diese werden dazu genutzt, um das Model von allen Seiten etwas gleichmäßiger zu beleuchten. Selbes Prinzip



Aber wenn jetzt keine Hauswand zum Abprallen da ist, kann da doch nur eine Lichtquelle sein?



Absolut nicht. Sonst würden wir ja mit pechschwarzen Schatten durch die Gegend laufen, sobald nichts zum Reflektieren mehr da ist (abgesehen vom Boden, der ebenfalls Reflektiert).

Da dies nicht der Fall ist, wo kommt das Licht dann her ?



Hauptsächlich von unserer Atmosphäre.

Diese wird von unserer Sonne permanent angestrahlt, außer im Fall einer Sonnenfinsternis. Allerdings wird da auch nur ein kleiner Teil der Sonne blockiert, also auch nicht wirklich ein Problem.




Das führt dazu, dass der Himmel ebenfalls immer ein wenig Leuchtet, was auch zu den kälteren Farbnuancen in Schatten führt, aber dazu mehr im nächsten Weblog.



Die Praxis



Will man jetzt ein plastisches Objekt malen, denn darum geht es eigentlich überhaupt erst bei Licht und Schatten, muss man zu allererste festmachen

wo die Lichtquelle sitzt. Wenn man anfängt, drauf los zu malen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, korrigiert man im besten Fall am Ende ewig, oder man hat völlig Willkürliche Licht und Schattensetzung. Schatten sind dann zwar vorhanden, aber völlig Falsch und dienen scheinbar nur der Deko (es gibt Tatsächlich viele Künstler, die das so machen und viele Fans haben die das toll finden - jedem das seine, aber wir gehen hier von realistischen Bedingungen aus).

Es gilt:



  • Die Primäre Lichtquelle erzeugt das stärkste Licht, deshalb ist es wichtig den Standpunkt ganz am Anfang zu setzen

  • Die Sekundärlichtquelle ist nie stärker als die Primäre. Sollten sich beide überlappen, greift zweitere nur an Stellen, die die erste nicht erreicht und beeinflusst, je nach Stärke der ersten Lichtquelle, leicht bis wenig dessen Farbe

  • Die Stärke einer Lichtquelle bestimmt sich durch dessen Intensität und Nähe zum gezeichneten Motiv.



Umgebungslicht ist, besonders im Anime/Mangabereich, nicht zwingend Notwendig, lässt die Bilder aber plastischer, hübscher und interessanter wirken, besonders wenn man eher etwas Illustratives macht.

Gerade wenn man versucht, "epische" Momente, oder Szenerien mit starker Lichtstimmung zu malen (so wie ich), sollte man das Umgebungslicht und die Primär - und Sekundärlichtquelle von Anfang an einplanen.

Alle drei Farbtöne sollten miteinander Funktionieren, aber das gehört ebenfalls nicht hierher



Der wirkliche Spaß mit Sekundärlicht geht aber (leider) erst mit Farbe richtig los.




Am schönsten ist es in Farbe! Bildquelle:Minna Sundbergs' A Redtails dream

Schleichwerbung; Lest den Comic. Jetzt.


*hust*


Seit euch im klaren, das die Umgebung hinter und vor dem Bild weitergeht, und passiv auf das Motiv einwirkt !


Seit euch ebenfalls im klaren, dass die beste Licht - und Schattensetzung nichts nützt, wenn der Körper nicht Plastisch ist.

Es setzt ebenfalls Verständnis der Masse und des 3dimensionalen Aussehens voraus, um zu wissen WO Licht und WO Schatten sitzen muss.

Bei einer Kugel ist das vielleicht noch recht einfach. Ein runder Körper, der "höchste Punkt", an den das Highlight gesetzt werden muss, liegt nicht obendrauf, sondern an der höchsten Stelle Richtung Lichtquelle. Und selbst runde Körper habe ich schon mit den Merkwürdigsten Licht - und Schattensetzungen gesehen




Die hellste Stelle ist da, wo das Licht direkt hinfällt.

Wie bei unserer Erde, am wärmsten ist es am Äquator, und nicht oben oder unten bei den Polen. Selbes Prinzip.

Wobei oben und unten nicht mal richtig ist, denn die Erde ist Schief!



Und sie ist doch Rund - unsere Erde. Bildquelle:Wikipedia->Erde


ALso sagen wir mal eher, die Pole liegen hauptsächlich im Kugelschatten.



Praktische Anwendung ?



Die praktische Anwendung ist etwas schwierig, weil ich euch das nicht beibringen kann. Sowas muss man selber üben, durch beobachten der Umwelt.


An sich einer der besten Tipps, die man geben kann ;

Schaut euch mit offenen Augen um!

Beobachtet im Alltag einfach den Schattenfall oder die Farbvariationen etwas genauer, seht euch an wie Gegenstände aussehen und wie sich das ganze auf den Schatten auswirkt.


Aber als kleine Starthilfe:

Wenn man schwierigkeiten hat, festzulegen wo (im groben) Licht und Schatten hinfallen, teilt die Figur in simple Geometrische Figuren auf. Kästen, Kugeln, Pyramiden, etc. Fürs' Detail sollet man Referenzen zu rate ziehen, aber für sehr grobe Vorlagen geht das auch (im übrigen auch ein super Tipp für die Anatomie, ich verlinke unten ein Tutorial in dem darauf mehr eingegangen wird, da ich Kisten und Kreise bei meinem Weblog ausgelassen habe).




Letztlich entscheidet euer Verständniss für die Masse eines Objektes die glaubwürfigkeit der Schatten, die ihr setzt.




Einigermaßen realistische Schattensetzung geht auch in [url=http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/187937/2272763/]Mangaform[/url]! Bildquelle: [[Ais]]




Das war mein Beitrag zum Thema Licht&Schatten. Sehr simpel und Grundsätzlich, aber sehr viel mehr als die Theorie kann man davon nicht beibringen, der Rest liegt Hauptsächlich an euch. Ich wäre gern auf viel mehr eingegangen (es ist ja nicht so, dass das nicht so schon in einem Roman ausgeartet ist) aber Studienzeit fängt demnächst an, weswege ich den noch schnell fertigschreiben wollte (entschuldigt bitte deswegen auch etwaige Fehler).

Der nächste Beitrag kommt hoffentlich nächstes Wochenende, ansonsten  müsst ihr euch etwas gedulden :/.

Dafür kommt (endlich) Farbe dran, eine der, meiner Meinung nach, spannendsten und expeimentierfreudigsten Facetten am Malen.


Ein Apell:

Sucht euch gute Referenzen, und wandelt das ganze selber um. Es gibt im Internet, besonders auf DevianArt, unmengen an Stockphotos zu allen möglichen Themen. Gute Tutorials, über die ich Stolper, werde ich ebenfalls hier posten.


Heute in Bildform: Tutorials und Referenzen. Von links nach rechts: ConceptCookie, Kxhara, ConceptCookie, Alenas, natasha2808


Und bitte unbedingt diese Tutorials ansehen, auch wenn ich sie schon einmal verlinkt habe. Ich finde, es ist eine der umfassensten Reihen über Anatomie und der Anwendung realistischer Proportionen auf Mangafiguren.


Eine der besten Reihen für Laien und bessere: Tutorials von FOERVRAENGD


(In der Beschreibung sind jeweils die weiterführenden Tutorials, und selbst für nicht-englisch Könner sind die Darstellungen sehenswert).


Und noch mal : Lauft mit offenen Augen durch die Welt. Es ist erstanlich, was man im Bezug auf Schatten und Farben einfach rein durch beobachtung herrausfindet.



Besser Zeichnen - aber wie ? Teil 2

Autor:  Tharalin


Besser Zeichnen - aber wie ? Tipps, Tricks und Hilfestellungen

Andere Teile verpasst ?

Hier ist die Liste:

  1. Grundsätzliches
  2. Anatomie *

  3. Farbtheorie

  4. Licht und Schatten

  5. Perspektiven

  6. Bildaufbau

  7. Dies und Das (unter anderem richtige Nutzung von Brushes und andere unzuordbare Dinge)


Vorneweg, ich gehe Grundsätzlich davon aus, dass diejenigen die diesen Weblog lesen sich zeichnerisch verbessern möchten, was auch für Hobbyzeichner ein angestrebtes Ziel sein kann.

Es gibt natürlich auch Künstler, die völlig zufrieden sind mit ihrem Zeichenstil und der Qualität ihrer Arbeit, das ist ebenfalls völlig in Ordnung.

Diejenigen sollen sich zu nichts gezwungen oder in irgendeiner Form kritisiert sehen, ich gebe lediglich Ratschläge.



Anatomie



Eines der am -unterschätztesten Themen, besonders bei Hobbykünstlern, dabei ist es eines der wichtigsten in der bildlichen Kunst

Unangenehm und anstrengend zu lernen, wird oft das Argument des "eigenen Zeichenstils" vorgeschoben (wobei das auf alle Aspekte des Zeichnens angewandt wird).

Leider kann jeder Laie auf einen Blick erkennen, ob die Anatomie richtig ist oder nicht. Es ist quasi das Salz in der Suppe, woran man erkennt ob der Koch gut oder schlecht ist (ob es einem direkt ins Gesicht springt, oder man erst suchen muss, ist eine andere Sache. Schließlich gibt es auch Menschen, die lieber mehr Salz im Essen haben als andere).

Das liegt daran, dass wir tagtäglich "natürliche" Vorbilder vor unserer Nase in der Gegend umherlaufen sehen, außer man geht den ganzen Tag nicht aus dem Haus, und selbst da schaut man vielleicht mal in den Spiegel.

Dem menschliche Auge wird von Geburt an gezeigt, wie es richtig auszusehen hat, da fällt es direkt auf, wenn Gliedmaßen nicht richtig perspektivisch Verkürzt sind oder ein Arm länger als der andere ist.

Um sie perfekt zu meistern braucht es jahrelange Übung, da Vinci und Michelangelo haben Jahre ihres Lebens mit dem Studium des menschlichen Körpers verbracht.

Glücklicherweise gibt es, dank solcher Menschen, eine Reihe Tricks und Faustregeln die dem Laien dabei helfen, seine Bilder etwas harmonischer und richtiger Aussehen zu lassen.

Dass das ganze im realen Leben nicht immer angewandt werden kann, und es mehr Richtlinien sind, ist denke ich, jedem klar.

 


großer Anatomiefan: Leonardo da Vinci's vitruvianischerr Mensch

Bildquelle:Wikipedia

"Warum sollte ich das denn lernen ? ich bin tatsächlich zufrieden mit meinem Zeichenstil und für meine Verhältnisse reicht es"

Ganz einfach: Wer die Regeln beherrscht, kann sie biegen und brechen und es trotzdem richtig wirken lassen, dies gilt übrigens in allen Bereichen.

Lernt zuerst richtige Anatomie, und DANN entwickelt euren Zeichenstil.

Wer sich auf einen Zeichenstil festlegt, oder Mangazeichners' XYZ Stil total klasse findet und anfängt den zu kopieren, wird eventuell in ein paar Jahren feststellen, dass er seinen Stil nicht leiden kann, oder er doch lieber Posen und Figuren zeichnen will, die er nicht KANN, weil man das vom Vorbild nicht gelernt hat oder einfach das Verständnis und Gefühl für Proportionen nicht vorhanden ist. Jetzt kann man, um das zu kompensieren, für jedes Bild eine Referenz suchen und hat eben Pech wennsnichts gibt, oder man versucht doch einen anderen Stil zu lernen und richtig Anatomie zu üben.

Vielleicht kennen das ein paar, aber sobald man etwas gelernt hat, ist es verdammt schwer das Gelernte zu "überschreiben". Wenn man Jahrelang etwas falsch macht und es doch lieber anders machen möchte, ist es ein langwieriger und zäher Prozess dies wieder umzukehren:


Selbst beruflich arbeitende Künstler haben damit so ihre Probleme: Tom Preston mit seiner Reihe "So You're A Cartoonist"

Bildquelle: Tom Prestons deviantArt Account



Reine Harmonie



Zu Anfang kann man sagen, dass, solange es symmetrisch ist, die Figur an sich schon richtig aussieht. Selbst wenn die Proportionen nicht stimmen, kann Symmetrie schon eine ganze Menge raus-hauen, denn der menschliche Körper ist, zumindest Äußerlich, reine Symmetrie (wenn ich in Biologie beim Thema Evolution besser aufgepasst hätte, könnte ich euch sogar eine wissenschaftliche Bezeichnung hier hin schreiben, aber naja...).

Man könnte ihn einmal in der Mitte umklappen, und alles würde perfekt aufeinander liegen. Nur die Organe spielen nicht  mit, aber die zeichnet man normalerweise auch nicht (wobei 2 Herzen verdammt cool wären...überall Timelords).

Jedenfalls, diese Regel wird besonders für nicht-existierende Kreaturen nützlich, weil sie so trotzdem richtig wirkt, egal wie verfälscht der Rest der Körpers aussieht.



Will man nun keine Monster oder Aliens zeichnen, die Aussehen als hätte man die Charaktererstellungsregler aus dem Fenster geworfen,

muss man als nächstes auf die Proportionen achten, diese bestimmen letztlich das individuelle Aussehen der Figur.



8 Köpfe auf einmal



Der menschliche Körper lässt sich mit der 8-Köpfe-Methode hervorragend Messen, hat man das Gefühl etwas stimmt nicht, misst man 8 Kopflängen und schaut wo es nicht passt. Bei Frauen sind es 7 1/2 Kopflängen, einfachheitshalber kann man aber hier auch 8 nehmen, und je jünger die dargestellte Person ist desto weniger Kopflängen nimmt man.






  • Mann: 8 Köpfe

  • Frau/Jugendlicher: 71/2 Köpfe

  • 10 Jähriger: 6 Köpfe

  • 5 Jähriger: 5 Köpfe 

  • Bei Mann und Frau hat der Kopf dieselbe Größe, die Beine sind nur etwas kürzer

  • In der Pubertät wachsen die Arme und Beine, das Rückgrat behält dieselbe Länge



Man kann den ganzen Körper in solche Regeln aufteilen, alles steht proportional zueinander ( deswegen auch Proportionen, ha!)

  • Die Hände gehen immer über den Unterleib hinaus (außer bei Einjährigen)

  • Die Ellenbogen sind immer auf Hüfthöhe, bei gehobenem Arm kann man einen Kreis zeichnen um den genaueren Ort zu ermitteln

  • Die Schultern sind etwa 2 1/2 - 3 Köpfe breit (da sagen verschiedene Quellen etwas anderes), bei Frauen etwa insgesamt 2 Köpfe 

  • Beide Arme ausgestreckt sind sie genau so lang, wie der Körper hoch ist.

  • Der Fuß ist etwa so lang wie der Unterarm

  • Beim vorbeugen besteht die Körpergröße etwa aus 5 Köpfen

Und so witzige Sachen.

Das ganze kann man auch auf den Kopf anwenden und diesen in ein schönes Diagramm aufteilen

Da ich auch keine guten Köpfe zeichne, behelfen wir uns mit einem Beispiel von Andrew Loomis:










Proportionen des Kopfes und des Gesichts. Bildquelle: Andrew Loomis - Drawing Head and Hands

Man sieht, das Lernmaterial liegt quasi auf der Straße, man muss es nur aufheben und lernen.


Hier gilt:

  • die Augen markieren die Hälfte des Gesichts

  • die Augenbrauen liegen ein halbes Viertel über den Augen

  • das Gesicht ist etwa 5 Augen breit

  • zwischen den Augen ist eine Augenlänge Platz

Und viele mehr, aber das sind leicht zu merkende und wichtige Punkte.


Nochmal zurück zur 8 Kopf-Methode

Die 8 Kopf-Methode lässt sich auf alle Körperstaturen anwenden, egal ob übergewichtig oder Magersüchtig, um mal in die Extrema zu gehen..

Nochmal von allen Seiten:



Funfact: Jedes Säugetier hat denselben Knochenaufbau, da wir alle von einem identischen Vorfahr abstammen.



Innerer Aufbau



Zumindest die Standorte der Knochen im Körper sollten einem bekannt sein.

Für besonders magere Menschen sollte man entsprechende Referenzen nehmen.


Frauen besitzen etwas kürzere Schultern und ein breiteres Becken, ansonsten ist der Aufbau eigentlich identisch (weil ich jämmerlich dabei versagt habe, das Diagramm zu Frauen zu malen, gibt es dazu kein Bild - aber die 8 Köpfe lassen sich identisch abzählen).

Die rote Linie zeigt den Schwerpunkt des Körpers an. Das Gewicht des Körpers muss bei stehenden immer von irgendwas getragen werden, ansonsten

würde die Figur eigentlich umfallen und die Pose wirkt überspitzt, dazu unten mehr.



Der Schwerpunkt



Also, die ominösen roten Linie vom Skelett eine Etage höher.

Der Schwerpunkt der Figur, das Gewicht, geben den natürlichen Rahmen der Pose der Figur vor. Er zeigt, was machbar ist und was nicht und sorgt für unterschwellige Dynamik. Besonders bei stehenden Posen muss der Schwerpunkt von Gliedmaßen oder Gegenstände ausbalanciert werden, sonst landet eure Figur schnell mit dem Gesicht auf dem Boden.


Es ist dementsprechend wichtig, zumindest den Schwerpunkt im Hinterkopf zu behalten, besonders wenn es um dynamischere Posen geht (nicht zu vergessen wie er auf die Umgebung der Figur einwirkt - sitzt die Figur auf einem Kissen, wird dies eingedrückt, springt sie in Sand, wirbelt Staub auf etc.)


Noch ein Funfact: Alle Lebewesen auf diesem Planeten, bis auf die Insekten, besitzen denselben Körperbau (Kopf, Wirbelsäule, 4 Gliedmaßen etc.) weil wir aus der Ursuppe alle irgendwo von einer Lebensform abstammen. Deswegen ist es auf diesem Planeten vollkommen unmöglich, dass es, sagen wir, eine Tierart mit 6 Gliedmaßen gibt (Das wurmt mich übrigens auch sehr an AVATAR - Aufbruch nach Pandora, aber ich schweife ab).



Wie fange ich jetzt an ?



Jetzt sind wir so weit, dass es tatsächlich um praktisches Zeichnen geht *yay*.

Man hat jetzt eine fantastische Pose im Kopf, oder das genaue Gegenteil, wie fängt man jetzt am besten an ?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, vom einfachen Strichmännchen über genauere Kistenmännchen bis zu nicht identifizierbaren Kurvengebilden.

Dabei gilt, dass jeder mit anderen Techniken klarkommt. Meine Skizzen sind immer furchtbar durcheinander und chaotisch, ich habe auch schon mal jemanden getroffen, der fast ohne Abzusetzen eine Figur gemalt hat (aber er meinte auch, dass er am Anfang nie genau weiß was am Ende dann rauskommt). Es gibt keine richtige oder falsche Skizziernmethode, aber Tricks wie man eher an das gewünschte Ergebnis herankommt.

Hier ein paar Beispiele, wie ich an Skizzen herangehe.



Nummer 1 steht in einer lässigen Pose rum, die simpel ist und schon oft gezeichnet wurde, aber trotzdem gut Aussieht und wohl eine der bequemsten rumstehposen überhaupt ist.

Das liegt daran, dass sie im Kontrapost steht, eine Pose die bereits Statuen aus dem antiken Griechenland ziert.

Im ersten Teil habe ich ein Strichmännchen skizziert und Torso/Hüfte mit Kisten dargestellt. Diese Technik habe ich nicht in den Beitrag mit reingenommen weil er dann viel zu lang geworden wäre (ich empfehle hierfür, in den Links unten UNDERSTANDING ANATOMY anzuklicken, da die Künstlerin dort sehr detailliert darauf eingeht), dass wäre dann Stoff für einen neuen Eintrag, falls gewünscht wird würde ich den noch dazu schreiben.

Im übrigen zeichne ich sehr oft zuerst einen Strich, in welche Richtung die Pose gehen soll, hilft in Fällen wie 1, wird aber besonders nützlich bei Posen wie 3.


Übrigens, Skizzen müssen nicht gut Aussehen. Sie helfen dabei, sich an das fertige Bild anzutasten, besonders wenn man sich nicht sicher ist wie genau die Pose aussehen soll. Anstatt also ewig an einer rumzuradieren und zu verbessern, lieber 5 verschiedene Anfertigen (unsere Lehrerin in der Schule wollte auch immer, dass wir zuerst min. 3 verschiedene Skizzen anfertigen sollen und dann davon die beste Auswählen - klappt super).

Digital gibt es natürlich den Vorteil, dass man verschiedene Werkzeuge besitzt um Entwürfe zu "manipulieren", sei es dass man den Kopf verkleinert, das ganze etwas dreht oder verzerrt. Aber es geht nicht schneller, als wenn man traditionell schnell ein paar verschiedene Entwürfe anfertigt.



Vielleicht kennen jader ein oder andere mein Bleistiftbild "Trapped".




Hier der Direktlink, weil das bild immer mal aus dem Weblog verschwindet und ich keine Ahnung habe, wieso.

Dem gingen unter anderem diese Skizzen vorraus.



Der Rest war dann 3 Tage Zeichenarbeit, aber zumindest die Grundskizze war fertig, und ich habe nicht nach 2 Tagen festgestellt "Oh...die Pose ist irgendwie blöd".



Das war mein zweiter Beitrag zur Reihe Besser Zeichnen - aber wie ? Tipps, Tricks und Hilfestellung.

Als nächstes würde der Beitrag zu Licht und Schatten, ODER zur Farbtheorie folgen, vielleicht auch ein merkwürdiger Hybrid da beide Themen sehr viel aufeinander beruhen.

Ich hoffe es ist soweit verständlich, natürlich könnt ihr Fragen, Anregungen oder Verbesserungsvorschläge hinterlassen.


Mein Wissen beruht auf vielen verschieden Tutorials, Büchern, Forumsdiskussionen und dem Unterricht aus der Schule. Es ist nicht perfekt, sollten euch also große Unstimmigkeiten auffallen teilt mir dies bitte mit.


Links zu Informativen und Facettenreicheren Tutorials zu dem Thema:


Basic Pose and Construction

Understanding Anatomy

Big Guide to Drawing the Body

Manga to Realistic

Auch Hilfreich: Andrew Loomis Figure Draw, kostenloses PDF



Besser Zeichnen - aber wie ? Teil 1 Kunst, Malen, Tutorial, zeichnen, zeichnen lernen

Autor:  Tharalin


Besser Zeichnen - aber wie ? Tipps, Tricks und Hilfestellungen

Andere Teile verpasst ?

Hier ist die Liste:

  1. Grundsätzliches *
  2. Anatomie

  3. Farbtheorie

  4. Licht und Schatten

  5. Perspektiven

  6. Bildaufbau

  7. Dies und Das (unter anderem richtige Nutzung von Brushes und andere unzuordbare Dinge)



Grundsätzliches



Vorneweg, ich gehe Grundsätzlich davon aus, dass diejenigen die diesen Weblog lesen sich zeichnerisch verbessern möchten, was auch für Hobbyzeichner ein angestrebtes Ziel sein kann.

Es gibt natürlich auch Künstler, die völlig zufrieden sind mit ihrem Zeichenstil und der Qualität ihrer Arbeit, das ist ebenfalls völlig in Ordnung.

Diejenigen sollen sich zu nichts gezwungen oder in irgendeiner Form kritisiert sehen, ich gebe lediglich Ratschläge. Ob ihr sie befolgt ist völlig eure Sache.



Das sogenannte "Talent"



Jeder hat davon gehört und bestimmt 90% haben schon mal zu jemandem gesagt wie talentiert er ist in dem was er tut. Sei es Stühle zusammenbauen, musizieren oder eben malen. Man schaut immer auf die Großen Vorbilder, die scheinbar mühelos perfekte Werke aus dem Ärmel schütteln, oder starrt ungläubig auf die Altersangabe wenn man einen hervorragenden Künstler gefunden hat, der erst 14 ist.



Ich behaupte, wenn es so was wie Talent gibt, dann macht es tatsächlich  nur einen sehr kleinen Teil eures Könnens aus.

Vielleicht hat das auch schon der ein oder andere beobachtet, aber Talent bestimmt nicht darüber, wie gut man etwas beherrscht. Vielleicht ist eine gewisse Veranlagung vorhanden dass einem etwas mehr liegt als anderes, aber niemand ist von heute auf morgen ein Meister seines Fachs, nur weil er Talent besitzt.

Mir wird oft in meinem Bekanntenkreis Talent zugesprochen, und im Internet lese ich auch öfter das ich viel davon besitze (ich persönlich finde, dass ich gar nicht so gut bin wie mir alle hinterher rufen, aber dann wird einem falsche Bescheidenheit an den Kopf geworfen, also meh).

Diese Personen bedenken dann allerdings nicht die Zeit, die ich in meine Fertigkeiten gesteckt habe und die Berge Papier, die mit Übungen vollgekritzelt sind. Jemand hat einmal gesagt, dass man etwas erst beherrscht wenn man 10,000 Stunden geübt hat, oder so in der Art (ich kann mich leider nicht mehr erinnern, WER das gesagt hat (falls das jemand weiß, würde ich mich freuen wenn derjenige mein Gedächtnis auffrischt).



Das wahre Geheimnis hinter dem können liegt hinter dem Üben! Und der zeit, die man damit verbringt.

Man kann es gar nicht oft genug wiederholen, deshalb:



Alles selbst erstellte Bilder und Skizzen. Die Landschaften sind von Fotos, bei denen ich vorher

um Erlaubniss gefragt habe.

Ein paar der Skizzen sind mit Bildern von Kxhara entstanden.

Das ist nur ein Bruchteil der Dinge, die meine Skizzenbücher füllen. Eigentlich mache ich es sogar noch zu wenig, wenn man sich ernsthaft verbessern möchte sollte man täglich ein paar Skizzen anfertigen (von den Handskizzen habe ich einmal 1 1/2 Monate immer eine Seite gezeichnet, und gefühlt kann ich Hände immer noch nicht. Sieht man mal, wie viel Arbeit man da reinstecken muss...).



Stjepan  Sejic, aka Nebezial, amerikanischer Comiczeichner (etwa WITCHBLADE oder DARKNESS) hat einmal in einem Rantweblogauf Deviantart geschrieben, dass die User "können auf einem Silbertablett serviert haben wollen",  Zeichnen so nicht funktioniert und er selbst 7 Jahre konstant jeden Tag mehrere Stunden geübt hat). Soviel dazu.



Üben ?



Zur unteren Hälfte des Bildes, ich lade bei weitem nicht alle Kunstwerke hoch, die ich produziere. Das muss man auch nicht, wenn einem die Sachen nicht gefallen. Mag man die Idee, kann man sich später wieder dransetzen. Zeichnen und malen ist eine lange Reihe von experimentieren, ausprobieren und versagen.



Kommt man selber nicht weiter, fragt man Freunde nach Rat.

Es kann auch schon helfen, das Bild zu spiegeln und so Fehler zu erkennen. Am Monitor gibt es die Funktion in jedem Malprogramm, traditionell hält man das Bild vor den Spiegel oder Stellt es auf den Kopf.

Dazu kann es nützlich sein, das Bild auch von weiter weg zu betrachten. Am Monitor rate ich dazu, immer(!) nebenbei eine Miniatursicht aufzuhaben (bei Photoshop etwa das Navigatorfenster). Wenn etwas in der Vorschau funktioniert, ist die halbe Ernte eingefahren.

Wie oben schon erwähnt, sollte man, um besser zu werden, jeden Tag ein paar Skizzen machen.

Als Erweiterung der Faustegel kann man sagen, zeichnet besonders das was ihr nicht könnt.



Komfortzone



Beim Zeichnen tendiert man dazu, die Motive darzustellen, die man kann und mag ( in meinem Fall wären das wohl Drachen). Verständlich, man kennt sich aus, weiß, was man macht, es wirkt immer gut, man befindet sich in einer Komfortzone.

So lernt man aber nichts Neues.

Will man sich weiterentwickeln, ist es unabdingbar, dass man verschiedenes ausprobiert und beherrscht. Wer kann alles keine Hände ? Oder Nasen ? Frontalansicht auf ein Gesicht und beide Augen ? Dinge, die man nicht gern zeichnet, weil sie immer etwas "schief" wirken.

Um das zu ändern, muss man gerade dies öfter zeichnen, damit sich die Hand und der Kopf einprägen, wie es richtig funktioniert.

Es ist nicht einfach, ( ich drücke mich auch viel zu viel davor) aber wenn man sich einmal durchgerungen hat, beherrscht man gleich etwas neues, was man in seine Bilder einbinden kann.



Traditionell oder Digital ?



Hier hat jeder seine ganz eigenen Vorlieben. Aber eigentlich ist es völlig egal, womit man arbeitet. Wie wir jetzt wissen, lernt man das, was man übt. Zeichnet man also viel digital, wird man dort schnell besser, andersrum kann man das auch von Copics oder Aquarell sagen.

Eins haben die Materialien allerdings gemein:

Man übernimmt das Können vom einem in das andere Medium. Lernt man, digital zu kolorieren, eignet man sich das Farbwissen auch für traditionelle Medien an. Malt man mit Aquarell oder Acryl, lernt die Hand mit Pinseln in allen Größen zu arbeiten und wie sich der Druck und die Bewegung auf das Papier auswirken. Zeichnet man viel auf Papier, nimmt man das Größenverständnis und die Anatomie auch mit auf den PC. Koloriert man viel mit Copics, wird man, sollte man auf digital umsteigen, dort ähnlich kolorieren etcpp.

Natürlich beherrscht man ein neues Medium nicht aus dem Effeff, aber unterbewusstes Wissen ist bereits vorhanden.



Was ebenfalls viele unterschätzen, (besonders jene unter euch, die noch nie etwas am PC gemalt haben) ist der Aufwand, der in digitale Bilder reingeht. Es sind viele Vorurteile und Vorstellungen im Umlauf, die in der Weise nicht Stimmen, etwa das digitales Malen sowieso viel einfacher ist, weil man mit Filtern und ähnlichem Hilfsmitteln arbeitet.

Manchmal habe ich das Gefühl, das Menschen denken, dass man am Computer nur 2 Tasten drückt und ein perfektes Bild erscheint.

Ja, es gibt Hilfsmittel. Aber die gibt es im traditionellen Bereich auch.

Der Erstellungsablauf ist trotzdem der selbe.

Skizze erstellen, Komposition überarbeiten, Farbe, Details, Ende. Wer jetzt ankommt "am PC geht aber alles viel schneller!", schaut euch auf Youtube mal Bob Ross Videos an und wie der z.B Bäume/Wolken/Berge malt.



Letztlich zählt, wie gut man sein Medium beherrscht und wie lange man schon damit arbeitet. Qualität kommt mit der Zeit, ein Neuanfänger wird immer schlechter sein als jemand, der bereits seit Jahren damit arbeitet.

Welches Medium man letztlich nimmt, ist eigentlich nur eine Frage des Geschmacks.





Das war mein erster Beitrag zur Reihe Besser Zeichnen - aber wie ? Tipps, Tricks und Hilfestellung.

Als nächstes würde der Beitrag zur Anatomie folgen.

Ich hoffe es ist soweit verständlich, natürlich könnt ihr Fragen, Anregungen oder Verbesserungsvorschläge hinterlassen.

Mein Wissen beruht auf vielen verschieden Tutorials, Büchern, Forumsdiskussionen und dem Unterricht aus der Schule. Es ist nicht perfekt, sollten euch also große Unstimmigkeiten auffallen teilt mir dies bitte mit.


Besser Zeichnen - aber wie ? Teil 0 Kunst, Malen, Tutorial, zeichnen

Autor:  Tharalin

Besser Zeichnen - aber wie ? Tipps, Tricks und Hilfestellungen


Wilkommen in meiner Weblogreihe rund ums Zeichnen.


Nachdem ich zum wiederholten mal nach Tipps und Tutorials gefragt wurde, und auf Animexx  wenig bis keine guten Basistutorials gefunden hab, habe ich beschlossen, jetzt eine Reihe eben dieser zu erstellen.  Die Idee hatte ich schon länger, habe sie aber immer wieder aufgeschoben, bis ich neulich nach eigenen Tutorials gefragt wurde.


Mir fällt immer wieder auf, dass sehr viele Künstler hier meist grundlegenste Dinge nicht beherrschen, können oder wissen. Das reicht von Skizzen bis zu sehr ausgearbeiteten digitalen Bildern. Sei es, dass die Farben nicht ganz stimmen, der Aufbau nicht durchdacht ist oder Bilder viel zu Kontrastlos wirken.

Desshalb werde ich in nächster Zeit ein paar Weblogs hochladen, in denen grob eine Dinge angerissen werden, die ein Künstler zumindest kennen sollte. Aus diesem Grund richtet sich das ganze mehr an unerfahrenere Zeichner, aber jeder kann gerne einmal drüberschauen oder meine Darstellungen korrigieren - niemand ist Perfekt, und ich würde Lügen wenn ich behaupte dass ich die beschriebenen Themen selber immer richtig anwende.


Ich werde auf alle Fälle folgende Punkte ansprechen:

  1. Grundsätzliches
  2. Anatomie

  3. Farbtheorie

  4. Licht und Schatten

  5. Perspektiven

  6. Bildaufbau

  7. Dies und Das (unter anderem richtige Nutzung von Brushes und andere unzuordbare Dinge)


Bei anderen Aspekten bin ich mir noch nicht sicher, ob dazu ganze Weblogeinträge nötig sind oder sie als Unterthemen bei anderen eingebaut werden, dazu zählen unter anderem:

  • Kontraste

  • Plastizität

  • Lichtreflektionen

  • Muskelaufbau

  • verschiedene Materialien

  • Faltenwurf


Natürlich kann die Liste erweitert werden, sollten noch Themen gewünscht werden.  Wie gesagt wird es mehr eine "kleine" Reihe über rudimentäre Dinge, wesshalb die Einträge hoffentlich keine Romanlänge erreichen.


Dazu wird es mir langsam zu mühselig, meine dA-Favouriten nach spezifischen Tutorials zu durchwühlen wenn gefragt wurde ob mir welche bekannt sind - das artet in stundenlange Sucherei und ewig lange Tutoriallisten aus.

Desswegen werde ich unter jedes Thema ein paar Links, hauptsächlich zu deviantArt führend, setzen, die das genannte Thema noch vertiefen.


Und natürlich könnt ihr Fragen und Anregungen oder Verbesserungsvorschläge hinterlassen.

Der erste Beitrag wird in den nächsten Tagen folgen.