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Codex: Def Codex Conventionis Daemonum, David Füleki, Delfinium Prints, Geiler Scheiß

Autor:  roterKater
2011er LBM-Nachgeburt: Am Sonntag hatten wir uns noch bei der frisch nach Leipzig gezogenen azara einquartiert und im nächtlichen Halbschlaf gezeichnet und gequatscht. Das hier hat der Def aka Yeo aka Schnecki Fülecki aka Der Typ Der Entoman Zeichnet so gegen nachts um drei in mein Buch gekritzelt. Die Farbe basiert hauptächlich auf Azaras Teevorräten.



Azara und die evy_clocharde haben in der Nacht auch noch was da reingezeichnet, aber das zeig ich euch erst nächste Woche, weil ich ja morgen früh schon nach Leipzig fahre! Man sieht sich da!

Ältere Codex-Einträge gibt's wie üblich über den Tag Codex Conventionis Daemonum.

Deutsche Manga zur LBM - Was gibt's Neues? Baito Oh!, DManga, Doujinshi, LBM

Autor:  roterKater

Die Leipziger Buchmesse ist Jahr für Jahr das Gravitationszentrum bei der Entstehung neuer
Eigenproduktionen von deutschen Mangaverlagen und Doujinshi-Projekten. Grund genug, uns einmal
anzuschauen, was uns dieses Jahr so alles erwartet.

Carlsen:

Seit Ausgabe 3/12 läuft in der Daisuki die Serie Feed Me Poison von Evelyne evy_clocharde Bösch.
Zur LBM erscheint das zweite Kapitel in der neuen April-Ausgabe (5,95€).
Ende August dann der
Sammelband - leider bisher der einzige Germanga-Einzelband, den Carlsen für dieses Jahr
angekündigt hat.
Leider scheint sich Carlsen Manga aktuell aus dem Sektor Eigenproduktionen immer
weiter zurück zu ziehen. Von Evelyne Bösch, der dritten nennenswerten Schweizer
Kulturerrungenschaft nach der Kuckucksuhr und Yello, findet ihr auch Beiträge in den neuen Doujinshi-
Bänden A Story To Tell 3 und Baito Oh! 5. Dazu unten mehr.
Zudem signiert sie für euch bei Carlsen
und auf dem Doujinshi-Markt.


EMA:

Soeben erschienen ist der zweite und abschließende Band von Kim Tamasaburo
Lierschs und René Paulesichs Soul Sanctum (6,50€). Tamasaburo wird für euch für EMA signieren.



Tokyopop:

Bereits letzten Monat erschien die Neuauflage von David Yeo Fülekis
Blutrotkäppchen (5€). Nachdem die Delfinium-Prints-Ausgabe auf der letzten LBM in Windeseile
ausverkauft war, ist der Entoman-Comic jetzt also wieder für die breite Masse verfügbar, erweitert um
ein paar Bonusseiten.


Comic-Culture-Verlag:

Zwei neue Veröffentlichungen von Marika demoniacalchild Herzog gibt es zu
Ergattern: Da wäre zum einen der dritte Band der Fantasy-Serie Grimoire (6,90€), sowie der kurze
Doujinshi-Band SuperCircus (2,50€), in dem es die gleichnamige Newcomer-Band auf einen dämonischen
Band-Contest verschlägt. Marika signiert ebenfalls im Signierbereich sowie auf dem Doujinshi-Markt. Am
Sonntag gibt's auch eine Signierstunde zusammen mit der Band.


Cursed Side:

Hier steht ein Re-Issue von KAE - 29th Secret (8,95€) von Martina Soen
Peters an, vollständig überarbeitet und neu gerastert. Martina Peters wird ebenfalls für Carlsen und
Cursed Side signieren.


Schwarzer Turm:

Zwei neues Releases aus der Manga-Ecke vom Turm: Kamineo veröffentlicht nach
Beware of the Dog mit Alpha² einen weiteren Yaoi-Einzelband. Zudem gibt es den zweiten Band der
Band-Anthologie Subway to Sally Storybook zu erwerben, dessen Vorgänger seinerzeit sogar von
EMA lizenziert wurde.


Delfinium Prints:

Zwei neue Hefte kann man sich auf dem Doujinshi-Markt anschaffen: Zum einen gibt es mit Der
spaßige aber auch sinnlose Tod eines Einzelkinds
von Marcel Hugi Hugenschütt
den dritten Teil der Erzählung um seinen fleischfressenden Elefanten. David Yeo
Füleki legt ein weiteres Kapitel von Super Epic Brawl Omega mit dem Titel Angriff auf die Quantengeist
NULL nach, das fleißige Shounen Go! Go!-Leser aber schon aus deren Ausgabe 6 kennen dürften.
Voraussichtlich je 3€.


Doujinshis:

Die fünfte (mit Sonderband sechse) Ausgabe der von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin
herausgegebenen Anthologie Baito Oh! (8€) ist ab der LBM im Jap@Com-Bereich erhältlich und kann
dort auch signiert werden. Neben Gastzeichnerin Evelyne evy_clocharde Bösch
gibt es auch neue Kurzgeschichten von unter anderem Margarita picchi Till und
Katharina kacha Kirsch, sowie die Gewinner der letztjährigen
DJGB-Mangawettbewerbs.

Von der Shounen Go! Go!-Gang gibt es die beiden leider abschließenden Bände, Shounen Go! Go! 7.1
und 7.2 (je 8€) im Doujinshi-Markt zu erstehen. Wie üblich darf man sich auf neue Beiträge von David
Yeo Füleki, Martin MaddinBlechdose Geier, Michael Michel Wild,
Marcel Hugi Hugenschütt und vielen anderen freuen, von denen sich natürlich
auch wieder die meisten auf der Messe rumtummeln werden! Ich zücke bereits jetzt traurig die
Taschentücher! (wegen meiner Erkältung ...)

Von A Story To Tell (5€?) gibt es einen neuen Band. In der Nummer 3 findet ihr unter anderem Beträge
von Evelyne evy_clocharde Bösch, Désirée nayght-tsuki
Kunstmann und Nana Yaa Kyere.

Lancha verkauft ihr neues Heft Die Geschichte eines Fuchskindes - in Vollfarbe
und gewohnt hochwertiger Aufmachung (9€). 

Diana crow13 Liesaus hat die Druckversion ihres Doujinshis Basar der Erinnerungen
angekündigt. Hoffentlich klappt's mit dem Release, darauf freu ich mich nämlich ganz besonders.

***Update***

Von Lisa Mullana Schmidt erscheint zudem der zweite Teil von Sugarland InFUSION (3€).


Ach ja, GermangaWorld weist zudem auf die Veröffentlichung von Roxanne & George von Carolin Walch
(ehemals Paper Theatre) bei Reprodukt hin. Da Reprodukt aber nach eigener Aussage keine Manga
mehr veröffentlicht, wird das hier jetzt auch nicht erwähnt. So! Schicke Tiger gibt's nebenbei gesagt
auch in der neuen Baito Oh!


Irgendwas vergessen? Sagt mir bis morgen Bescheid, dann trag ich es hier nach! Und es erhöht eure
Chance, schon mal einen interessierten Kunden haben zu werden! ;)

UPDATE:

Bin jetzt irgendwie zu gemütlich, noch mal 'nen Komplettliste mit allen Neuerscheinungen zu tippen. Schaut einfach in die Kommis unten nach weiteren Neuveröffentlichungen oder, noch besser, hier ist die Liste von GermangaWorld.

Codex: Anike Hage anike hage, Codex Conventionis Daemonum, LBM, Signierstunde

Autor:  roterKater

Und weiter geht's:

Es folgt ein schnelles Dreiminuten-Scribble von Anike Nike Hage (zuletzt im Grimms Manga Sonderband bei Tokyopop), ohne Vorzeichnung während einer Signierstunde angefertigt:



Ich find's dafür ehrlich gesagt echt stark. Wie hieß es doch so schön im Tagesspiegel? - schwungvoll getuscht! An so was sieht man irgendwie immer die Erfahrung, die einige der eigentlich noch jungen deutschen Mangazeichner mittlerweile schon haben ...

Codex: Patty Codex Conventionis Daemonum, patty, Shounen Go! Go!

Autor:  roterKater
Die LBM rückt näher, und bevor ich wieder zig neue Einträge für mein Buch gewinnen kann, sollte ich vielleicht wenigstens mal die vom letzten Jahr endlich hochladen.

Hier nun ein Eintrag vom letztjährigen Doujinshimarkt, verfasst von Shounen Go! Go!-Zeichner Patrik "Patty" Stahlberg, mit einem, öhm, Selbstportrait:



Ältere Beiträge findet ihr hier.

Die DC 52's - Erstes Quartal (Teil 7): I, Vampire, Justice League Dark, Allstar Western, Blackhawks, Men of War DC, Superhelden, Vampire

Autor:  roterKater

Bei mir haben sich noch ein paar teil nicht mehr sonderlich aktuelle Reviews zum kürzlichen DC-Relaunch angesammelt. Die blase ich jetzt einfach mal hier in den Blog-Äther, damit ich das endlich mal abgeschlossen habe. Zu Reviews der ersten Ausgabe von von I, Vampire und Justice League Dark sowie zu den anderen New52-Reviews einfach mal rechts auf den DC-Tag klicken.

I, Vampire #1-5


 

So richtig kommt die Serie nicht in die Gänge. In den Ausgaben 2 & 3 passiert eigentlich nichts weiter, was nicht auch schon in der #1 abgedeckt wurde. #2 besteht hauptsächlich aus einer konfus gezeichneten und blutigen Actionszene Andrew vs. der Rest der Vampire, während der Andrew und Mary ihren bereits in #1 erarbeiteten Status Quo noch einmal nachkauen. In #3 stoßen mit einem jugendlichen Mädchen und einem älteren Priester zwei weitere Vampirjäger zu Andrew, und am Ende machen sich alle auf nach ... Gotham? Ganz recht: Angekündigt wurde es ja eigentlich schon in #1, aber ab #4 heißt es dann wohl auch bei I, Vampire Crossover-Hölle! Ein bisschen überraschend ist aber, wer da als Gastsuperheld für die nächste Nummer vorgestellt wurde: Ladies and Gentlemen, it's Mr. fucking Hellblazer John Constantine!

 

Persönlich begrüße ich das zwar irgendwie, weil Constantine in der Justice League Dark bisher eher zu kurz kommt, aber eigentlich war I, Vampire ja jetzt der Comic, der sich explizit an bisherige nicht-DC-Leser wandte, und denen, bevor die Story überhaupt in Gang gekommen ist, die Crossovers um die Ohren zu hauen, ist sicherlich nicht der cleverste Schachzug in der DC-Redaktion. Mr. Constantine macht sich dann aber auch rasch wieder vom Acker, und in Nummer 5 darf sich Andrew dann mit Batman himself kabbeln. Das ist sicher nett geschrieben, aber so recht voran kommt die Geschichte auch hier nicht. Wirkliches character building gibt es leider auch nicht und man wird auch nach fünf Heften nicht so richtig warm mit den Figuren.

 

Daran Schuld ist sicherlich auch das Artwork von Andrea Sorrentino. Das ist zwar durchaus experimentierfreudig und stylisch, aber leider in dem Fall auf Kosten des Storytellings. In den fast nur aus Schatten bestehenden Zeichnungen ist keinerlei Gesichtsphysiognomie zu erkennen, was es einerseits schwer macht, Figuren wiederzuerkennen (in #1 habe ich zwei von gerade drei Sprechfiguren verwechselt; in #2 kann man nur erahnen, was in den Actionszenen passieren könnte). Andererseits untergräbt es auch die emotionale Bindung des Lesers an die Figuren, die visuell eben hauptsächlich über Gesichter und besonders Augen funktioniert. Die Augen verschwinden aber grundsätzlich unter schwarzen Schattenklecksen. Hätte doch bloß die tolle Cover-Künstlerin Jenny Frison auch die Comicseiten gezeichnet!

6,7/10


 

 

Justice League Dark #1-5


 

JLD ist wahrscheinlich der DC-Relauch-Titel, dem man die Crossover-Hölle gar nicht mehr gesondert attestieren braucht, da er ein einziges Potpourri aus den verschiedensten aktuellen und vergangenen DC-Serien ist. Eigentlich ist alles, was im DC-Universum mit Magie zu tun hat, hier irgendwie vertreten, plus Gastspiele der "richtigen" Justice League in #1 und Deadmans Freundin Dawn Granger, auch bekannt als pazifistische Hälfte von Hawk & Dove. Alle Figuren kennen sich in JLD irgendwie, aber wer wissen will, was Shade, John Constantine (Hellblazer), Zantanna, Deadman, Madame Xanadu und ab #3 ein weiterer alter DC-Sonderling namens Mindwarp miteinander zu tun haben oder was eigentlich das Problem zwischen June Moone und der durchgeknallten Hexe Enchantress ist, muss das wohl bei wikipedia nachlesen, denn Peter Milligans Skript gibt einem da wenig Greifbares zur Hand. Also definitiv einer der am wenigsten Einsteiger-freundlichen DC-Titel, aber irgendwie macht es trotzdem durchaus Spaß, die Serie ohne Vorkenntnisse zu lesen und zu versuchen, die Beziehungen der Figuren aus ihren Interaktionen miteinander abzuleiten.

 

Schuld daran ist Milligans wirklich unterhaltsamer Schreibstil. Zwar schafft er es auch in #3 noch nicht, die vielen Bestandteile zu einem nachvollziehbaren Gesamtplot zu vereinen. #5 schließt den ersten Arc um Enchantress ab, ohne dass man als Leser so wirklich sagen kann, worum es eigentlich genau ging. Die einzelnen episodischen Versatzstücke machen aber oft wirklich Spaß! Sei es, dass Deadman Boston Brand seiner Freundin gern in Besetzung eines Körper physisch näher kommen möchte und dadurch ein paar herrlich absurde Szenen provoziert (die sich vom Ton her auch sehr gut mit Deadmans eigener Serie vertragen) oder natürlich die bisher immer noch etwas knappen Auftritte des ewig coolen John Consantine.

 

Die inhaltliche Verwirrtheit verzeiht man jedenfalls besonders gnädig angesichts des nach wie vor umwerfenden Layouts. Die Figuren von Zeichner Mikel Janin erinnern zwar deutlich an einschlägige Poser-Modelle, aber wenigstens bekommt er dadurch ein hohes Maß an physiognomischer Kontinuität und vor allem Attraktivität in den ästhetisierten Realismus seiner Bilder. Besonders hübsch wird's aber durch die wunderbar warmen Farben von Ulises Arreola, die zumindest eine analoge Wirkung aufweisen. Also: optisch großartig, inhaltlich konfus, aber unterhaltsam, mit ausdauernder wikipedia-Recherche wahrscheinlich sogar irgendwie nachvollziehbar - wer den okkulten Einschlag bei Superhelden-Comics vermisst, wird hier jedenfalls mehr als fündig!

7,0/10


Justice League Dark und I, Vampire gehen übrigens ab Heft 7 erstmal für ein Weilchen in Crossover-Hölle. Macht euch den Neueinstieg richtig schmackhaft, ne?

 

Und zum Abschluss noch drei bisher nicht besprochene Titel:

 

Allstar Western #1-2

 

Gotham City in den 1880er Jahren. Na das ist doch mal ein etwas anderes Set-Up! Für Gotham-Historiker sicherlich ein Pflicht-Comic, denn einer der Protagonisten ist der Psychologe Doctor Amadeus Arkham, Begründer des später berüchtigten Arkham Asylums. Sein unfreiwilliger Partner wird Jonah Hex, ein grimmiger Südstaatler mit völlig vernarbtem Gesicht und reichlich rigorosen Methoden, was die Durchsetzung seines Willens betrifft. Das ungleiche wird auf eine Mordserie an Prostituierten angesetzt, die sie schon bald in die höchsten Kreise Gothams führt und anscheinend auch etwas mit der obskuren Religion of Crime zu tun hat, die ja insbesondere Batwoman kräftig in der Vergangenheit kräftig zusetzte.

 

Vom Konzept her macht Allstar Western soweit alles richtig. Leider hat mich die Umsetzung dann doch nicht weit genug überzeugt, um die Serie über die zweite Ausgabe hinaus weiter zu verfolgen. Die Charakterisierung der Figuren ist reichlich trocken geraten. Arkham erstellt für den Leser im Off-Monolog quasi ein ausführliches Psychogramm von Hex, so dass man dessen Figur eher vorgetextet bekommt, anstatt sie als Leser selbst erkunden zu können. Figuren, die andere Figuren für den Leser erklären ... das ist ziemlich dröges Storytelling. Die Zeichnungen sind mir deutlich zu sparsam geraten. Nichts gegen stilistische Grobheit, aber hier sehen die meisten Seiten einfach aus, als hätte Zeichner Motitat einfach nicht genug Zeit gehabt, es ordentlich zu machen. Insbesondere in den Hintergründen wurde hier wirklich geschlampt, was bei einer Serie mit historischem Setting eine ziemlich schwache Leistung ist. Für die Farben fällt Gabriel Bautista zum Thema 19. Jahrhundert irgendwie nur sepia ein, was auf Dauer ziemlich dröge ist.

 

Der Sargnagel ist aber wie bei Action Comics der erhöhte Preis von $3,99, der sich ab #2 nicht in zusätzlichen Seiten der Geschichte niederschlägt. Als Ausgleich gibt's zwar - immerhin besser als bei Action Comics - eine zusätzliche Zombie-Western-Kurzgeschichte des Autorenteams namens El Diablo. Diese ist aber nochmal deutlich schwächer geraten als das main feature und hätte zugunsten eines niedrigeren Preises lieber weggelassen werden sollen. Gotham-Historiker und Western-Freunde haben möglicherweise ihren Spaß dran. Mich hat's nicht gepackt.

5,9/10

 

 

Blackhawks #1-3

 

Der Titel wurde mit im Groben Unfug für meine treue Berichterstattung noch zugesteckt (thanx!). Irgendwie scheint das so der Titel zu sein, den keiner wirklich kaufen will (mit #8 wird die Serie dann leider schon wieder abgesetzt), aber alle, die mal dazu genötigt wurden, es zu lesen, bleiben dann irgendwie doch dabei. Im wesentlichen haben wir hier militärische Spezialeinheit-Action mit deutlichem Science-Fiction-Einschlag. Die Blackhawks bekommen es hier mit einer Nanotechnik-gespickten Organisation zu tun, die die Grenze zwischen Mensch und künstlichem, nach eigenen Vorstellungen geformten Technikgebilde längst hinter sich gelassen haben. Bald ist ein Großteils des Teams entweder in deren Hände gefallen, schwer verletzt oder selbst nano-infiziert. Doch dann beginnen die Hawks, ihre Gegner mit den eigenen Nanowaffen zu bekämpfen ...

 

Blackhawks verwendet wenig Zeit auf Exposition und gibt von Anfang an Vollgas. Die nötigsten Infobrocken werden auf dem Weg verteilt. Das Ganze ist zudem sehr temporeich und tatsächlich spannend erzählt, natürlich nicht unbedingt sonderlich anspruchsvoll, aber Mike Costa hat definitiv verstanden, wie man Action-Comics schreibt. Etwas leiden tut die Serie aber unter dem inkonsistenten Artwork. Während Graham Nolan für alle Ausgaben die Layouts bereit stellt, ist in jedem Heft ein neuer Finisher am Werk. Ken Lashley, der auch die ziemlich coolen Covers beisteuert, braucht in der #1 leider viel zu viele Striche, um viel zu wenig damit darzustellen, was besonders den Gesichtern nicht gut tut. Dagegen hat Trevor McCarthy in der #2 einen irre coolen und extrem dynamischen Strick drauf, der besonders die Actionszenen mit dem neu auftauchenden Antagonisten, eine Art Cyborg-Samurai-Verschnitt, wirklich ansehnlich machen. In #3 muss er leider bereits wieder Trevor Scott weichen, der bestenfalls auf das Niveau der #1 zurück fällt. Für #5 war bereits ein neuer Zeichner angesetzt, aber soweit hab ich das dann gar nicht mehr verfolgt.

 

Die Hauptprotagonistin der Blackhawks ist übrigens, das sollte man gerade hier natürlich dazusagen, Japanerin und nennt sich Kunoichi. Was dem amerikanischen Mainstream-Comic der letzten 30 Jahre zum Thema Japan einfällt, kann man ja wunderbar in zwei Worten zusammenfassen: Ninjas & Samurai. Oder wie Harley Quinn im Suicide Squad #2 im Hinblick auf ihren Teamkollegen Black Spider meinte: "Ninjas are awesome!"

 

Alles in allem ist das eigentlich ein recht unterhaltsamer Sci-Fi-Action-Comic, und wäre Trevor McCarthy dauerhaft an Board, würde ich da auch glatt eine Empfehlung für aussprechen. Zudem ist die Serie bisher auch nicht nur Crossover-Höllen- sondern erstaunlicherweise sogar Superhelden-frei. Wer noch nicht dabei ist, kann ja mal aufs Trade Paperpack warten.

6,5/10

 

 

Men of War #1-5



 

Noch eine Serie, die mir der grobe Unfug zugesteckt hat. Und noch eine von den insgesamt 6 Titeln,

bei denen nach #8 bereits Feierabend sein wird. Hier kann ich's übrigens durchaus verstehen. Men of War ist ziemlich pathetische Militär-Gülle, bei der es nicht mehr wundern würde, wenn dem Heft noch eine Infobroschüre der USArmy beiliegen würde. Die Haupthandlung nimmt die jeweils ersten zwei Drittel des Heftes ein und dreht sich um Corporal Rock, einen Bilderbuch-Infanteristen, der natürlich schon längst die Karriereleiter weitaus höher hätte steigen können, wäre er nicht so ein fucking awesome Marine, der Sätze wie "I'm infantry, I'm not trained to want" von sich gibt.

 

Jedenfalls wird unser Rock jetzt in eine Sondereinheit versetzt, die er schon bald mit den verheerenen Folgen von Superhelden-Interaktionen in Krisengebieten zu tun bekommt. Das hätte durchaus Potential, das Superhelden hier mal von ihrer zerstörerischen Seite betrachtet werden, was deren übliche Heldenüberzeichnung mal etwas relativiert. Doch leider war sich DC wohl zu fein, die sauberen Images ihrer etablierten Helden dafür zu beschmutzen, so dass wir bei der einzigen Serie, wo Crossovers wirklich mal Sinn gemacht hätten, den Perspektivwechsel im DC-Universum leider nicht bekommen. "Men of War" kann dem leider auch keine eigenen interessanten Figuren entgegen setzen, und so ist die Haupthandlung leider nur mäßig gezeichnete, spannungsarme, schwach geschriebene und ideologisch zweifelhafte Militär-Action.

 

Richtig übel wird es aber im letzten Drittel der ersten drei Hefte, einer dreiteiligen Navy-SEALs-Kurzgeschichte, die im wesentlichen die berühmte Sniper-Szene aus "Full Metal Jacket" nachstellt, nur mit arabischen Terroristen statt Vietnamesen und hurra-patriotischem Happy-End. Dialog-Kostprobe unseres Protagonisten gefällig? "I got out of the peace corps 'cuz it made me realize - if you want to do good, it helps to have an assault rifle." Und er ist noch der besonnene Teil der Story. Sein Partner arbeitet nach der Methode "shoot first - ask later" - und rette am Ende ein Baby. Hooyah! Ich geh kotzen!

 

In den anderen Heften wird's mit den Bonus-Storys etwas besser. "Skull Bots" ist eine herrlich sarkastische Comedy-Geschichte über neue militärische Gimmicks und wie sie finanziert werden, und "Knife Fight!" in Heft ist ein schon fast poetisches Duell der Geschlechter, ausgetragen in einem Todestanz, der Tödlichkeit und Romantik irgendwie erfolgreich parallelisiert. Nicht schlecht. Aber diese beiden kurzen Lichtblicke rechtfertigen leider die Anschaffung dieser $3.99-Serie in keinster Weise. Wer unbedingt Militär-Comics braucht, hat möglicherweise seinen Spaß dran.

4,8/10

 

Die DC 52's - Erstes Quartal (Teil 6): Grifter, Resurrection Man & Deadman DC, deadman, Grifter, Resurrection Man

Autor:  roterKater

 

Dann mal schnell weiter zu den etwas obskureren Serien. Morgen dann hoffentlich der letzte Teil mit I Vampire, Justice League Dark, Black Hawks und Allstar Western.

 

Grifter #1-3

 

Wäre Autor Nathan Edmondson Praktikant bei DC, auf seinem abschließenden Praktikumszeugnis würde wohl so etwas stehen wie "Der Autor hat sich stets sehr bemüht". Als Mystery-Thriller bleibt Grifter jedenfalls auch nach drei Ausgaben ziemlich halbgar. Irgendwie kennt man das aus den unzähligen Körperfresser-Filmen und ihren Derivaten: Aliens nehmen unerkannt menschliche Gestalt an und unterwandern die Bevölkerung, und nur einer kann uns alle retten, nur dass dieser eine hier eben eine alberne Maske trägt. Die dritte Ausgabe gibt uns übrigens endlich mal 'nen Grund dafür, leider zwei Ausgaben zu spät. Der Bruderkonflikt, der in den ersten beiden Ausgaben aufgebaut wurde und wenigstens noch etwas Spannung in die Story brachte, geht in #3 buchstäblich in Rauch auf. Zwischen dem Grifter und seiner Freundin Gretchen passiert irgendwie auch nichts mehr. (Sie wird an anderer Stelle entführt, während sich der Grifter lieber mit den Aliens prügelt - tja, aus den Augen, aus dem Sinn ...)

 

Cafus Zeichnungen bleiben mir deutlich zu kühl und glatt, was zum großen Teil auch an den uninspirierten Inks und Farben liegt. Zu guter Letzt kündigt die #3 am Ende noch eine Crossover-Hölle mit Green Arrow an. Da hat man dann wirklich keinen Grund mehr, das noch weiter zu lesen. Aber die Macher haben sich sehr bemüht.

5,3/10

 

 

Resurrection Man #1-3

 

Das erste Heft kündigte ja eine recht interessante supernatural mystery story an, und auf der Linie bleibt es auch weitestgehend. Unser Protagonist stirbt erfreulich oft und kehrt jedes Mal mit einer neuen Fähigkeit aus dem Jenseits zurück. Nur am Ende von #2 bleibt er vorübergehend in einer (sehr schick gezeichneten) Zwischenwelt hängen, wo ihn ein dämonisches Wesen erneut über seinen Wert für Himmel und Hölle aufklärt. Gejagt wird er von den Body Doubles Carmen und Bonnie, die beide als etwas zu plakativer Fanservice durch die Serie stolzieren (Pantyshot inklusive). Dies und einige andere Dinge machen Resurrection Man etwas trashiger, als er eigentlich sein müsste, aber die Geschichte bleibt weiterhin recht spannend und unterhaltsam.

 

Die Zeichnungen zeigen, dass man auch mit deutlichem Computereinsatz hübsch grob und rotzig arbeiten kann. Das ist so ziemlich das gegenteilige Ende von glatt gebügelten Grifter. Ist sicherlich Geschmackssache, aber wer das Thema Engel & Dämonen bei Superhelden-Comics vermisst und mit dem Artwork was anfangen kann, sollte ruhig mal reinschnuppern. Und yeay, in der Story bisher eher richtige Hölle als Crossover-Hölle!

7,2/10

 

 

DC Universe presents Deadman #1-3



 

Für mich eine der positiven Überraschungen aus dem Neustart, über die ich bisher noch gar nichts geschrieben habe. Deadman ist ja auch Mitglied der Justice League Dark, und hier erfahren wir seine Backstory. Einst ein egozentrischer Zirkusartist, wird das arrogante Ekelpaket nach seinem vorzeitigen Tod von der blauhäutigen Göttin Rama auserwählt, sein Karma wieder ins Lot zu bringen. Dafür muss er die Leben verzweifelter Menschen teilen und ihnen helfen, mit ihren Schicksalen umzugehen. Als körperloser Geist wandert er so vom Mensch zu Mensch (eine Fähigkeit, die er auch für seine privaten Ziele nutzt) und versucht, das beste für seine Schutzbefohlenen zu erreichen. Ein teilweise aussichtsloses Unterfangen, und schon bald zweifelt Deadman nicht nur an dem Nutzen seiner Aufgabe, sondern auch an den wahren Absichten von Rama, die etwas vor ihm zu verheimlichen scheint. So beginnt Deadman, die wahren Gründe hinter seiner Bestimmung auf eigene Faust zu erforschen.

 

Dabei geht er teils äußerst resolut zu Werke, und schnell zeigt sich, dass über das anfängliche Erlösungs-Set-up hinaus Deadmans zweifelhafter Charakter als Triebkraft für seine eigene Selbstbestimmung erhalten bleibt. Überhaupt ist Deadman in seiner Charakterisierung äußerst komplex. Themen wie Verantwortung, Schicksal und Reue werden auf sehr eindringliche und nachdenkliche Weise in die Handlung eingeflochten. Gleichzeitig entwickelt die Serie aber auch einen spannenden Mystery-Plot, in dem Deadman allen Göttern und (gefallenen) Engeln, die ihm im Weg stehen, auf der Nase herum tanzt. Seine rigorosen Aktionen machen die Serie zudem auch äußerst amüsant.

 

Deadman ist neben Supergirl die einzige der neuen DC-Serien, die ich gelesen habe, die ihre Handlung konsequent aus einer intensiven und komplexen Charakterisierung ihrer Hauptfigur heraus entwickelt und auch vor der Darstellung widersprüchlicher Emotionen nicht zurückschreckt. Autor Paul Jenkins bevorzugt Story und Figuren eindeutig über plakativen Action-Szenen, aber seine Geschichte hat diese auch gar nicht nötig, weil sie auch so ausgesprochen fesselnd ist. Das Artwork könnte sicherlich etwas lebendiger sein, erfüllt aber seinen Zweck. Das Team findet immer wieder interessante Wege, Deadmans "Besetzung" anderer Menschen zu inszenieren, die sich dem Leser durch eine rot leuchtende Umrandung aufzeigt. Die Zeichnung bringen die Story sehr gut rüber, und das reicht in diesem Fall aus. Geschichten wie diese hätte ich gerne mehr im DC-Kosmos!

7,7/10



Teil 1 (Animal Man & Swamp Thing)
Teil 2 (Action Comics & Supergirl)
Teil 3 (Detective Comics & Batwoman)
Teil 4 (The Flash & Aquaman)
Teil 5 (Frankenstein, Deamon Knights & Suicide Squad)
Besprechung der ersten Ausgaben von Grifter und Resurrection Man
 

Die DC 52's - Erstes Quartal (Teil 5): Frankenstein, Demon Knights & Suicide Squad DC, Demon Knights, Frankenstein, Suicide Squad

Autor:  roterKater


Ich muss mich mal etwas kürzer fassen, schließlich hab ich ja nur noch drei Tage ... Weiter geht's heute mit den Team-Books!

 

Frankenstein: Agent of S.H.A.D.E. #1-3

 

Jeff Lemires spaßiger Monster-Trash-Comic bleibt sich weiterhin treu. Die Nummer 1 kochte ja geradezu über von durchgeknallten Gags und what-the-fuck-Momenten. Die Folgehefte setzen da zwar etwas mehr auf knallige Monster-Action, aber für genug schrägen Humor ist auch weiterhin gesorgt. Besonders erfrischend ist Lemires Hang zur hemmungslosen Übertreibung. So bekommen es Frankenstein und sein Monstertrupp aktuell gleich mit einem ganzen Planeten voll übergroßem Ungeziefer zu tun. Das macht auf jeden Fall weiterhin ordentlich Laune, und wer auf Monster steht, hat hier definitiv die passende DC-Serie für sich gefunden!

7,5/10

 

Crossover-Hölle: Bisher ist zwar noch alles im Lot, aber hier und da munkelt man über ein kommendes Crossover mit *gulp* OMAC, dem Kirby-Revival-Comic, den irgendwie keiner (einschließlich mir) lesen wollte. Aber da sich Frankenstein ja eh nicht sonderlich ernst nimmt, wird die Serie wohl auch das unbeschadet überstehen.

 

 

Demon Knights #1-3

 

Die Nummer 1 hatte es sich ja mit dem etwas konfusen Anfang ein wenig schwer getan, wurde dann aber gegen Ende ziemlich gut. Glücklicherweise bleibt's in den folgenden Ausgaben aber auf zweiterer Linie, ja, die Serie kann sich sogar noch deutlich steigern! Was sich hier entwickelt, ist ein höchst unterhaltsames "Sieben Superhelden-Samurai im Mittelalter": Unsere sieben übernatürlichen Helden rund um den Dämon Etrigan verschanzen sich in einem kleinen Dorf, welches zu Fuße einen Engpasses liegt. Hier würde die Questing Queen gern ihre Horde durchmarschieren lassen, doch das würde niemand im Dorf überleben, und so beginnt ein scheinbar aussichtsloser Kampf gegen eine erdrückende Übermacht ...

 

Demon Knights lebt von wunderbar lebendigen Figuren, spaßigen, toll geschriebenen Dialogen und reichlich Fantasy-Action, das Ganze auch noch wunderschön gezeichnet und wirklich spannend und dramaturgisch ausgefeilt inszeniert. In meiner persönlichen DC-Bestenliste hat sich das jetzt schon auf Platz 2 (hinter Animal Man) hochgearbeitet, und ich kann die Serie allen Fantasy-Freunden nur wärmstens ans Herz legen! Bisher übrigens noch keine Crossover-Hölle in Sicht, aber Madame Xanadu mischt ein paar Jahrhunderte später u.a. auch in der Justice League Dark mit.
8,7/10

 

 

Suicide Squad #1-3

 

Ach, was soll ich sagen ... Ja, das ist und bleibt nach allen Qualitätskriterien beurteilt totaler Dünnpfiff, aber irgendwie macht's trotzdem Spaß. Mir zumindest. Hey, jeder braucht seinen Vice, Verdammnis! Hier wird jedenfalls weiterhin unverhohlen Exploitation serviert, mit viel sinnloser Gewalt, fragwürdigem Fanservice und tatsächlich hier und da ein paar lustigen Stellen. #3 macht sich sogar daran, die grausige Sexszene in Catwoman #1 an Albernheit noch zu unterbieten. Wir haben jetzt jedenfalls definitiv den Punkt erreicht, an dem Harley Quinn nicht mehr tiefer sinken kann ... Ab #3 wechselt auch der Zeichner. Cliff Richards hat einen etwas weicheren, jedoch nicht unbedingt hübscheren Stil. Kann man sich aber weiterhin ansehen. Muss man jedoch nicht. Wirklich nicht.

Aber der Hai ist trotzdem cool!

6,2/10

 

Die Crossover-Hölle schlug ja hier schon in #1 zu. Seitdem war zwar Ruhe, aber irgendwie ist das bei der Story sowieso furzegal. Meat! Meat!


Teil 1 (Animal Man & Swamp Thing)
Teil 2 (Action Comics & Supergirl)
Teil 3 (Detective Comics & Batwoman)
Teil 4 (The Flash & Aquaman)
Besprechung der ersten Hefte von Frankenstein, Demon Knights und Suicide Squad

Die DC 52's - Erstes Quartal (Teil 4): The Flash & Aquaman Aquaman, DC, Flash, Superhelden

Autor:  roterKater


Weblog so: Ey was denn nu?
Ich so: Kacke, schon wieder voll in Verzug!
Weblog (Audrey-Jr.-Stimme): FÜTTERE MIIIICH!
Ich so: AAAAAARRRGH!!

Der heutige Ausflug führt in die bunte Welt der DC-Superhelden-A-Riege. Viel Spaß!

 

The Flash

 

The Flash war ja einer der Titel, die beim Relaunch im September am steilsten durchgestartet sind. Natürlich ist der rote Blitz seit je her ein Fanboy-Favourite im DC-Kosmos, aber darüber hinaus waren auch die Kritiker einstimmig überzeugt, sowohl von dem grundsoliden Storytelling von Francis Manapul und Brian Buccellato, wie auch von der nicht nur technisch hervorragenden, sondern auch innovativen zeichnerischen Umsetzung (mit Zeichnungen von Manapul und Farben von Buccellato).

 

Auch die folgenden Nummern haben einige Überraschungen zu bieten. So stellt #2 das Konzept der "augmented cognition" vor, um zu zeigen, wie Flash nicht nur seine Körpergeschwindigkeit, sondern auch seine Denk- und Wahrnehmungsleistung erhöht. Die visuelle Umsetzung ist hierbei besonders spannend: Wir sehen auf einer Seite ein verwirrendes Potpourri aus zahllosen Panels, die die verschiedenen Bestandteile und möglichen Handlungen einer bestimmten Situation aufzeigen. Die nächste Seite zeigt die Handlungen, die Flash dann tatsächlich unbemerkt ausführt, und anschließend, wie sich die vorher aufgeschlüsselte Situation daraus entwickelt. Der Reiz für den Leser liegt darin, aus diesen drei Bestandteilen die eigentliche Ausgangssituation und die Auswirkungen von Flashs Eingriff abzuleiten. Aus der reinen Panelfolge ergeben die sich nämlich nicht so einfach, besonders nach der für den Leser völlig unverständlichen ersten Seite. Man bekommt hier also nicht nur eindringlich Flashs gesteigerte Wahrnehmungsfähigkeiten vorgeführt, die die des Lesers deutlich übersteigen, sondern das Ganze auch noch in einer höchst originellen Weise präsentiert, die das Panel-Layout nutzt, um den Leser quer über die Seiten hinweg auf selbstständige Entdeckungstour der eigentlichen Vorgänge zu schicken.

 

Überhaupt fordern Manapul und Buccellato einiges vom Leser, um die sich stetig verkomplizierende Handlung mit zahllosen Nebenfiguren und Subplots noch verfolgen zu können. Es gibt definitiv Comics, die sich einfacher lesen, aber prinzipiell bin ich ja eher dafür, das Publikum kreativ zu über- statt zu unterfordern. Ob der Großteil der Leserschaft das auch so sieht, wird sich noch zeigen. Ich finde es jedenfalls sehr erfreulich, was das Kreativ-Team hier an Einfallsreichtum in den Comic steckt. Für einen Superhelden-Comic überraschen ja auch die überwiegend realitätsnahen Science-Fiction-Aspekte in der Story.

 

Nicht so schön dagegen ein reichlich überflüssiger Einschlag von Crossover-Hölle in #3, wo ein neuer Handlungsort einschließlich neuen Figuren mit dem Hinweis eingeführt wird, man solle doch in Captain Atom #3 nachschlagen, wenn man wissen will, was das für Leute sind. Warum sich ein Flagschiff-Titel wie The Flash von einem obskuren Nebenprojekt wie Captain Atom in die sowieso schon etwas angeschlagene Verständlichkeit reinreden lässt, ist mir jedenfalls unbegreiflich, besonders wenn dieser Crossover-Wink auch noch als eng verbunden mit dem großen Mysterium am Ende von #2 eingeführt wird. Ich hab mal im Groben Unfug den aktuellen Captain Atom durchgeblättert, und yepp, dickes fettes Flash-Crossover. Wie sehr sich das noch auf die Verständlichkeit der folgenden Flash-Hefte auswirkt, werden wir dann sehen. Das gibt diesen Monat leider kräftig Abzüge bei der Einsteigerfreundlichkeit, für die ich die #1 noch so gelobt hatte. Trotzdem ein Muss!

8,2/10

 

 

Aquaman #1-3


 

Die #1 von Aquaman war ja einer der großen Überraschungs-Hits vom September, da Autor Geoff Johns einen reichlich originellen (und äußerst lustigen) Weg gefunden hat, den ewig belächelten Möchtegern-A-Liga-Superheld für gegenwärtige Leser spannend zu machen. Gepaart mit dem herausragenden Artwork von Ivan & Rod Reis sowie Joe Prado wurde daraus ein wirklich unterhaltsamer Superhelden-Comic, der gleichzeitig ebenso klassisch wie modern wirkt.

 

Auf dieser Linie geht's auch weiter. Johns hat zwar in der #1 schon viel komödiantisches Pulver verschossen, aber ein paar weitere ironische Spitzen zu Aquaman's angeschlagenem Image lockern auch die nachfolgenden Hefte auf. Den Kern bildet aber eine erfreulich gradlinige Action-Story über Aquaman vs. mysteriöse Seemonster. Das ist nicht die Neuerfindung des Rades, liest sich aber ebenso flüssig wie spannend. Optisch Gibt sich die Serie auch weiterhin keine Blöße. Natürlich ist das etablierter Mainstream, aber auf höchstem technischen Niveau mit toll gelayouteten Seiten, leuchtenden Farben und viel Liebe zum Detail. Von den blankpolierten Mainstream-Titeln ist das hier definitiv am besten aussehende.

 

Unterm Strich also ein unterhaltsamer, schnörkelloser und toll gezeichneter Superhelden-Comic, der seinen Protagonisten auch wirklich noch als solchen begreift. Bringt zwar niemanden um, das nicht zu lesen, aber zaubert vielleicht hier und da ein Lächeln auf ein Comicfan-Gesicht. Ach ja, irgendwelche Anflüge von Crossover-Hölle sind mir zumindest noch nicht aufgefallen.

7,5/10

Teil 1 (Animal Man & Swamp Thing)
Teil 2 (Action Comics & Supergirl)
Teil 3 (Detective Comics & Batwoman)
Besprechung von Flash #1 und Aquaman #1

Die DC 52's - Erstes Quartal (Teil 3): Detective Comics & Batwoman Batman, Batwoman, Comic, DC

Autor:  roterKater

Und weiter geht's:

Detective Comics: Batman #1-3

 

Uff. #1 glänzte ja nicht gerade mit grandiosem Storytelling, aber aufwärts ging das in den folgenden Heften auch nicht wirklich. Autor und Penciller Tony S. Daniel hat ein großes Problem damit, den Lesern die Motivation seiner Figuren deutlich zu machen und ihr Interesse jenseits von oberflächlichen Schocks anzustacheln. Von seinen zweifelhaften Dialogen fang ich da besser gar nicht erst an, auch wenn sich die gröbsten Unfälle aus #1 Gott sei Dank nicht wirklich wiederholt haben. Die Zeichnungen sind zwar weiterhin gut, aber auch nicht so gut, dass sie das Heft allein tragen. Die Story hangelt sich mühsam von Ausgaben-Cliffhanger zu Ausgaben-Cliffhanger. Daniels Strategie ist es, am Ende jeder Ausgabe einen möglichst plakativen Schock zu platzieren, um die Leser zum Weiterkauf anzustacheln, aber darauf allein aufbauend lässt sich nun auch keine plausible und vor allem spannende Geschichte erzählen. So richtig kicken tut mich der neue Bösewicht Dollmaker mit seinem aufdringlichen Leatherface-Fetisch jetzt auch nicht wirklich. (Warum das Heft in den USA noch unter die Altersempfehlung "T" für teen fällt, weiß wohl nur DC.)

 

So richtig abschließend einschätzen kann man das wohl erst, wenn Daniel den Plot irgendwann entwirrt hat. Vielleicht ist das ja alles viel cleverer und durchdachter, als man momentan ahnt. Angeblich soll der erste Story Arc ja mit der #4 schon zu Ende gehen. Spätestens dann werd ich mich von diesem Heft wohl auch verabschieden. Für hartgesottene Batman-Fans sicher einen Blick wert, obwohl diese, nach den Reviews zu urteilen, mit Scott Snyders aktuellem Batman-Run wahrscheinlich besser bedient wären. Wenigstens gibt's bisher keine Crossover-Hölle zu beklagen und Detective Comics bleibt daher bisher eins der einsteigerfreundlichsten Hefte.

6,2/10

 

 

Batwoman #1-3

 

Und auch im Batman-Umfeld haben die Frauen mehr zu bieten als ihre großen Vorbilder. J.H. Williams III ist aktuell der beste Comiczeichner der Welt, das war ja spätestens nach der #1 klar. #2 setzt da sogar noch eins drauf: Zu Beginn gibt's eine grandiose Schlägerei, die den einfallsreichen und exzessiven Stilmix, den Williams betreibt, noch einmal veranschaulicht. Später sehen wir dann eine irre Doppelseite, in der Williams in einem riesigen Panel mehrere Zeitebenen ineinander webt: Detective Sawyer rekonstruiert den Hergang einer blutigen Bandenschlägerei, wobei sie mehrere Positionen des Tatort abgeht und anhand der Indizien den Ablauf beschreibt, den wir gleichzeitig um sie herum passieren sehen - wohl gemerkt, in einem einzigen Panel! Kann man schwer beschreiben, das muss man sehen. Aber wer sich dafür interessiert, was Layout-technisch in Comics alles so möglich ist, sollte sich neben The Flash auch unbedingt Batwoman holen. Hier treiben Leute die Ausdrucksmöglichkeiten des Mediums voran! Das sollte man nicht verpassen.

 

Was die Story angeht, deutete sich ja bereits in #1 an, dass wir es hier weniger mit einem Relaunch, als mit einer direkten Fortsetzung des ebenfalls von Williams gezeichneten und von Greg Rucka geschriebenen Batwoman: Elegy zu tun haben, die die Kenntnis des Vorgängers leider voraussetzt. das macht aber aus zwei Gründen nichts: Erstens sollte man sich den Sammelband von Elegy sowieso zulegen, da er genauso großartig ist. Ich hab's mittlerweile getan und war begeistert. Zweitens zeigt sich nach drei Ausgaben auch, dass die aktuelle Serie auch wirklich eine gute Fortsetzung ist. Williams fällt mit seinem Co-Autor W. Haden Blackman kaum merkbar hinter Rucka zurück, und das will verdammt nochmal was heißen. Was sich jetzt abzeichnet, hat man zwar irgendwie schon am Ende von #1 geahnt, aber das macht die Handlung nicht weniger dramatisch. Pflichtkauf!

8,5/10



Teil 1 (Animal Man & Swamp Thing)
Teil 2 (Action Comics: Superman und Supergirl)
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