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Weihnachts Horror Comix - Geschenketipp für Weihnachtsmuffel David Füleki, DManga, undergroundcomix.de, Weihnachten

Autor:  roterKater



Für alle Weihnachtsmuffel gibt es dieses Jahr etwas ganz besonders, um die Advendszeit hinter sich zu bringen. Das alternative Comicportal undergroundcomix.de hat eine prall gefüllte Ausgabe voll niedergeschossener Weihnachtsmänner, zerhackter Rentiere und Zombie-verseuchter Weihnachtsfeiern auf die Beine gestellt, bei der garantiert jede Weihnachtsfreude im Blutmatsch ertränkt wird.

Neben den einschlägigen Zeichnern des Undergroundcomix-Portals wie Steff Murschetz ("Der unheimliche Kakerlak"), Elbe-Billy oder Sebastian Dietz tummeln sich auch diverse eher in Manga-Kreisen bekannte Zeichner in dem Buch, unter anderem David Yeo Füleki, Daniela Horrorkissen Winkler, Maria azara Hecher, Marcel Hugi Hugenschütt, Michael Michel Wild und LintuSotaRauha. Eine neue "Fenris und Seth"-Story von Kathinka Kaminski und Lars Vollertsen gibt's ebenso zu bewundern. Die Geschichten reichen von Historischem bis Science Fiction, von Psychothriller bis Splatter, von Horror bis Comedy. Sie sind respektlos erzählt und rotzig gezeichnet. Kräftige Inkings dominieren, aber die die Zeichenstile sind ebenso vielseitig wie quailtativ hochwertig.

Für 15 Euro bekommt man hier mehr als 50 Kurzgeschichten auf über 400 Seiten. Ein besseres Weihnachtsgeschenk werdet ihr dieses Jahr nicht finden. Sehr zu empfehlen!

Bestellen kann man's hier: *klick*

Die Suche nach dem Anspruch DManga, Mediendiskriminierung, Postmoderne, Trivialliteratur

Autor:  roterKater

--- Dieser Beitrag entstand als Reakion auf eine Diskussion über anspruchsvolle Manga im CiL-Forum. Man verzeihe den leicht ironischen Unterton. ---

Es begab sich zu einer fernen Zeit, die man später die Aufklärung nannte, dass einige intellektuelle Herrschaften, zum Beispiel der Herr Kant und besonders der Herr Schiller, sich aufmachten, Kulturprodukte danach zu unterscheiden, wen sie denn Ansprechen: eine sonstwie geartete hypothetische Masse oder den aufgeklärten Kreis der auserwählten Kulturapostel. Der Herr Schiller war dabei aber dem Gedanken an eine Volkskunst nicht ganz abgeneigt, denn je mehr leute man erreicht, desto mehr kann man ja auch aufklären und zum Olymp der anspruchsvollen Kunst führen. Die Massenkunst müsse also so etwas wie einen utopischen Kompromiss aus Unterhaltung und Anspruch gewährleisten, damit man immer mehr Leute an die einzig wahre und von Natur aus großartige Hochkultur heranführen könne.

Die Aufklärung war zwar irgendwann nicht mehr aktuell, aber die sich schon im Klassizismus formulierte Aufteilung zwischen Hochkultur und Schund setzte sich erfolgreich im kulturellen Austausch fest, insbesondere deshalb, weil es ja irgendwie doch verstärkt die Kulturapostel waren, die darüber bestimmen durften, was davon denn nun was ist, und da die Masse ja bekanntlich doof ist, ist die Hochkultur grundsätzlich das, was der Masse nicht gefällt. Das "die Masse" dabei nicht "die Masse" ist, sondern ein hochkomplexes Geflecht individueller Bedürfnisse und Vorlieben, fiel freilich dabei unter den Tisch, denn wie soll man auch polarisieren, ohne zuvor kräftig zu pauschalisieren?

Das ging so munter weiter bis etwa in die 1960er Jahre. (Der Einfachheit halber sehen wir mal von kurzen avandgardistischen Gegenbewegungen wie dem Dadaismus ab, die leider ohne große Folgen auf die allgemeine Kulturproduktion blieben). Zu dieser Zeit hatte sich auch schon eine äußerst produktive Comicindustrie herausgebildet, die natürlich zuerst vollständig in die Ecke des Schunds geschoben wurde, und zwar international. Schließlich ist alles, was Bilder zum Erzählen braucht, erstmal doof und - tadaa! - anspruchslos.

Doch dann passierte in den späteren großen Comic-Nationen etwas Interessantes: die intellektuellen Comicapostel begannen plötzlich Comics zu mögen! In den USA machten Pop-Artists wie der Herr Lichtenstein und der Herr Warhol Comicästhetik für ihre Kunst produktiv, während die intellektuellen der Beartnik- und Hippie-Szene die sequenzielle Kunst für ihre autobiographischen Underground-Comics entdeckten (der Herr Crumb sagt dem einen oder anderen sicherlich was). In Frankreich waren es die intellektuellen Filmemacher wie der Herr Godard oder der Herr Truffaut, die Comics für ihre Werke produktiv machten. In Italien schrieb der Herr Eco wissenschaftliche Aufsätze über die Semiotik von Comics, und in Japan erklärte man den Herrn Tezuka, den man über alle Alters- und sozialen Schichten hinweg einfach toll fand, zum Kulturheiligtum.

In den 80ern Jahren wurde dann in Kulturwissenschaftskreisen ein bestimmter Diskurs populär, der sich "Postmoderne" nannte und eine absolute Einebnung der Kluft zwischen Hoch- und Populärkultur produktiv machte. Dieser postmoderne Diskurs wanderte von Frankreich über die USA nach Japan, wo er heute noch am populärsten ist (unter anderem durch den Herrn Murakami Takashi und sein Anime-Alter-Ego Herrn Hosoda Mamoru, von dem der geneigte Autor dieses Textes übrigens ein Autogramm hat, was aber nichts zur Sache tut.) Und jetzt schauen wir uns doch mal an, in welchen Ländern Comics heute am populärsten und anerkanntesten sind ... Moment mal, sind ja dieselben! Könnte man daraus vielleicht schließen, dass eine Aufhebung der Grenzen zwischen Hoch- und Massenkultur, zwischen Anspruch und Schund vielleicht ganz produktiv für die Comickultur wäre ...?

Moment, das wäre ja verfrüht! Gucken wir uns dazu doch lieber mal an, wie das in Deutschland so lief. In Deutschland hatten wir ab den 50er Jahren die Herren Horkheimer und Adorno und die ganze Frankfurter Bande, pardon, Schule. Die Herren Horkheimer und Adorno waren so ein bisschen wie der Herr Schiller, nur ohne den Optimismus. Und sie mochten keine Comics, weil sie sie amerikanisch und kapitalistisch und damit Schund fanden und meinten, dass sie verbrannt gehören. Das war so ein bisschen wie bei dem Herrn Goebbels kurz zuvor, der Comics total jüdisch und so fand und auch meinte, dass sie verbrannt gehören. Und so wurden Comics halt vebrannt. Und ja, auch nach dem zweiten Weltkrieg.

Und die Sache mit der Postmoderne? Nun ja, die hat man in Deutschland nie so wirklich ernst genommen. Dafür hätte man sich ja von der Vorstellung verabschieden müssen, dass es einen qualitativ messbaren Unterschied zwischen Anspruch und Schund gibt. Aber weil die Herren Kant und Schiller, und irgendwie auch die Herren Horkheimer und Adorno (allerdings nicht der Herr Goebbels!) auch so was wie nationale Kulturheiligtümer sind (so ein bisschen wie der Herr Tezuka in Japan, oder der Herr Warhol in den USA), glaubt man heute munter weiter daran, dass man Hochkultur vom Schund abgrenzen könne und müsste und das auch total von Natur gegeben und in die Gene eingemeißelt auf der Hand läge (was Leute wie ich dann gerne mal mit dem Wort "Ideologie" zusammenfassen). Und dann gibt es eben nationale Förderanstalten, die natürlich keinen Schund fördern (also auch keine Comics), aber mittlerweile sogar pädagogisch wertvolle Videospiele (sogar in Bayern, wohlgemerkt!).

Und da kommt es dann eben auch zu Aussagen wie denen von der "Jugendliteraturlegende" Frau Pressler, die naserümpfend eine stärkere Abgrenzung zwischen Trivial- und Hochkultur einfordert, damit die ollen Comics nicht mehr so einfach den Jugendbuchsektor unterwandern können. (nachzulesen hier).

In dieser Logik muss dann auch ein Verlag wie Carlsen extra dick "Graphic Novel" auf einen Comic drucken, damit man dem implizit unterstellten Trivialvorwurf unterwandern kann und auch mal in der FAZ besprochen werden darf. Interessant ist hierbei die Auswirkung der Postmoderne in den uSA auf den Begriff, der ursprünglich vom Herrn Eisner genau in dieser Bedeutung in den 70ern eingeführt wurde, mittlerweile dort aber nur noch "Comicveröffentlichung mit Buchrücken" bedeutet und überhaupt keine Wertungsurteile über den angeblichen Anspruch des Inhaltes ausdrückt. Na sowas.

Mittlerweile hat man die Postmoderne übrigens auch als veraltet erklärt. Puh, Glück gehabt, Gefahr gebannt! Da wertet und so leicht keiner den Trivialschund auf! Wäre ja noch schöner, wenn Kunst auf einmal anfängt zu unterhalten ...

Und wenn man sich dann ansieht, wie die Comicszene in Deutschland derzeit dasteht ... nun ja, mich wundert's nicht.

DVD-Tipp: THE SKY CRAWLERS Oshii Mamoru, Postmoderne, Science Fiction

Autor:  roterKater
Ich muss eben einmal wieder 'ne Lanze brechen für meinen Lieblingsregisseur:




Gleich vorweg: "The Sky Crawlers" ist kein Actionfilm! Wer unter (ausschließlich) dieser Prämisse, angelockt durch Trailer und Videospiel, den Film anschaut, wird sich sicherlich über die unglaublich spektakulären Actionszenen freuen. Aber das Hauptaugenmerk des Film liegt auf etwas ganz anderem, und demzufolge sind die Luftkämpfe zwar großartig inszeniert, aber alles andere als zahlreich. Regisseur Oshii Mamoru setzt sie - wie bei allen seinen Filmen - eher als hartes Kontrastmittel zu seinen ruhigen, fast statischen Handlungsszenen ein, in denen die Menschen (oder hier Kildren) im Vordergrund stehen.

"The Sky Crawlers" ist vielleicht sogar Oshiis bedrückendster Film, denn die Schicksale seiner Prtagonisten sind unendlich traurig. Die Begleitumstände um die Existenz der Kildren und den immerwährenden Konflikt, den sie austragen müssen, sind dabei nur Randerscheinungen, die sich der Zuschauer aus den Informationsfetzen selbst zusammenpuzzeln muss (ja, hier wird tatsächlich einmal erwartet, dass der Zuschauer den Film aktiv mitdenkt und nicht nur als Unterhaltungs-Empfangsstation vor dem Bildschirm klebt). Entscheidend für den Film - und das kommt überdeutlich durch, selbst wenn man an der Enträstelung der Kildren-Existenz scheitert - ist die tragische Existenz ohne Vergangenheit und Zukunft, die die Kildren erleiden müssen. Sie haben keine Vergangenheit, weil sie nicht heranwachsen, und sie haben keine Zukunft, weil sie sich niemals ändern werden. Ganz egal, wie gut sie kämpfen, der Konflikt wird ewig weiterdauern. Es gibt nichts für sie zu erreichen. Sie leben ohne eine Erfahrung von Geschichte, rein auf eine ewige Gegenwart beschränkt. Wem Frederic Jamesons Definition von "postmoderner Schizophrenie" als Erfahrung einer von jeglichem Geschichtsbewusstsein gelösten, absoluten Gegenwart etwas sagt, findet hier die wahrscheinlich treffendste filmische Umsetzung dieses Gedankens.

Diese düstere Wendung des alten Menschentraums vom nicht altern Müssen ist es, die den waren Kern des Films ausmacht, und damit die Frage, ob es möglich ist, aus dieser andauernden Gegenwart, dieser endlosen Zeitschleife ewiger Wiederholung auszubrechen, ein Ziel zu finden und damit wirklich zu leben. Um diese Thematik stimmungsvoll auszudrücken, setzt Oshii natürlich bewusst auf eine Ästhetik des Stillstands und der Redundanz, was für ungeduldige, Überreizung gewohnte Actionfans offensichtlich nicht gerade leicht anzuschauen ist. Wenn es dann aber knallt, dann richtig. Aus der Statik brechen die Actionszenen quasi als kinetischer Schock hervor, als Erlebnis absoluter Gegenwart und purer Euphorie, die schon rein ästhetisch erklärt, warum sich die Kildren weiter freiwillig für die Luftkämpfe hergeben, wo ihnen doch die Unsterblichkeit offensteht.

"The Sky Crawlers" ist daher wohl tatsächlich Oshiis bislang melancholischster Film. Von dem subversiven Techno-Evolutionsoptimismus aus "Ghost in the Shell" ist nicht mehr viel geblieben. Selbst die Möglichkeit, sein eigenes Schicksal zu bestimmen, die "Avalon" zumindest noch andeutet, wird in Frage gestellt.

Sicherlich kein einfacher Film, der dem Zuschauer allerdings genau soviel anbietet, wie er umgekehrt selbst bereit ist, in den Film zu investieren. Wer sich also auf Oshiis philosophische Bildwelten einlassen will, wird dafür mit einem Erlebnis belohnt, was er an Intensität nirgendwo sonst im gegenwärtigen Kino finden kann, und vor allem mit einem Film, der lange, lange nachwirkt.

Relevanz statt Redundanz: Neue Themen, neue Käuferschicht? DManga, Thematik, Zielpublikum, Zukunft

Autor:  roterKater

Scott McCloud hat heute in seinem Blog einen interessanten Beitrag zur Zukunft des Comics verfasst. Hauptsächlich geht es ihm darum, neue Publikumsschichten zu erschließen, indem neue Thematiken in Comics (und Manga) verarbeitet werden. Dann würden nämlich nicht nur die Comicleser darauf aufmerksam werden, sondern auch Leute, die gar nichts mit Comics am Hut haben, aber allein an der Thematik interessiert sind. McCloud gibt die Beispiele "Morbus Crohn" und "Arbeitslosigkeit", zu denen kürzlich Comics erschienen sind oder noch erscheinen und bei denen nicht nur der hohe Betroffenenkreis auf die Bücher gestoßen sind, sondern auch die nationale Tagespresse. Laut McCloud ist es dadurch möglich, neue Leser selbst quasi aus dem Nichts zu erschaffen, anstatt nur auf die bereits vorhandenen Fankreise zurückzugreifen.

Schaut man sich die deutsche Mangaszene an, kann ein vereinzelter Vorstoß in die richtige Richtung mit Anike Hages "Die Wolke" ausgemacht werden, welcher pünktlich zum aktuellen Atomstreit von Tokyopop nachgedruckt wurde und damit auch an der AKW-Debatte interessierte Leser jenseits der eingefleischten Manga-Fans ansprach. Dass die Veröffentlichung dennoch ohne weitreichende Resonanz blieb, lässt sich natürlich dadurch erklären, dass das Thema bereits in zweifacher Ausführung als Roman und Film vorhanden war und sich damit dann doch wieder eher an Manga-Leser richtet, die sich die Geschichte in "ihrem" Medium zuführen sollen, anstatt neue Leserschichten außerhalb der Szene antzusprechen. Das gleiche Problem betrifft auch David Fülekis "Struwwelpeter".

Mit der Adaption alleine ist es also nicht getan. Originale Stoffe mit originalen Themen müssen her. Schaut man sich dagegen an, was die Verlage derzeit von ihren Heimzeichnern produzieren lassen, ist das genaue Gegenteil der Fall. Im immer neuen Auflegen der immer gleichen Stoffe gibt sich die Mangaszene derzeit eher redundant als originell. Der Markt konzentriert sich allein auf die Ausbeute etablierter Trends denn auf das Ansprechen neuer Interessentenkreise. Mehreren heimischen Zeichnern wurden bei den Großverlagen schon gesagt, dass sie, wenn überhaupt, ausschließlich mit Boyslove und Shôjo Bewerbungschancen hätten.

Das Problem dabei liegt auf der Hand: mit etablierten Trendthemen, die zudem auch nur in der Mangaszene selbst irgendeine Relevanz haben, werden nur Interessen innerhalb der Szene angesprochen, und auch nur die, denen das exzessive Trendhopping noch nicht auf die Nerven geht. Langfristig bedeutet das: der Interessenkreis wird immer weiter schrumpfen. Der Mangamarkt in Deutschland würgt sich gerade selbst ab.

Sicherlich sehen die Verlage ihr Trendhopping darin berechtigt, dass sie alternative Inhalte nicht oder nur vergleichsweise schlecht verkauft kriegen. Dann steht das Argument da, Shôjo und Boyslove ist das einzige, was sich verkaufen lässt, also ist es auch das einzige, was wir produzieren. Dagegen möchte ich aber einwenden: wo denn? Keiner der großen Verlage engagiert sich bislang merkbar außerhalb der Mangaszene. Zudem gibt es derzeit nicht eine eigenproduzierte Mangapublikation, die McClouds oben formulierte Forderung erfüllt. Nicht eine! Nein, liebe Verlage, ihr habt es nicht versucht!

Mit den gelegentlich auftauchenden originelleren Lizenzprodukten besteht übrigens das Problem, dass sie in der Regel japanische Themen betreffen. Beispiel "Tokyo Inferno". Ein grandioses und wichtiges Projekt (und ein toller Manga, ganz nebenbei), aber Erdbeben haben keine Relevanz für Deutschland. Es gibt vielleicht ein, zwei Ausnahmen, die wirklich auch starken Bezug zu Deutschland haben und dadurch ihren berechtigten Eingang in deutsche Feuilletons finden (Tezukas "Adolf" zum Beispiel). Darüberhinaus sind fast alle Linzenzmanga in erster Linie für Japanophile interessant. Und die sind eh alle Manga-Fans. Selbst wenn das Thema international ist (Mobbing oder Kindsmissbrauch), die Umsetzung bezieht sich auf japanische Verhältnisse und bleibt daher ohne Bedeutung für deutsche Betroffene.

Wir brauchen Themen, die die Menschen hier ansprechen, die für sie aktuell und relevant sind, und die über die Mangaszene hinausgehen. Dann wird auch das Zielpublikum über die Mangaszene hinausgehen. Sicherlich ist eine gesunde und mehr oder weniger allgemein akzeptierte Comickultur wie in den USA ein großer Vorteil für McClouds Forderung. Aber sowas kann ja gar nicht entstehen, wenn man sich immerfort in der eigenen Redundanz wälzt. Hier sind sowohl die Autoren als auch die Verlage gefragt, eine gezielte Ausbreitung der Comicszene in die Gesellschaft hinein anzugehen. Von den Autoren brauchen wir die relevanten Stoffe, von den Verlagen eine verbesserte Infrastruktur und Engagement jenseits der eingefahrenen Wege. Wenn es ein Kleinverlag wie Comic Culture schafft, sich auf die IFA, den Karneval der Kulturen und in den FAZ-Feuilleton zu schmuggeln, warum dann nicht auch Tokyopop oder Carlsen?

Potential haben wir genug, wir müssen es nur nutzen!

COMA: A Lollypop or a Bullet A lollypop or a bullet, COMA, EMA, Manga

Autor:  roterKater
Ich hab ja schon mit diversen Leuten darüber debattiert, dass es in Deutschland irgendwie keinen sonderlich glaubwürdigen Comicpreis gibt. Im Wesentlichen besteht die Wahl zwischen "pseudo-intellektuell Stock im Po darf auf keinen Fall unterhalten und bloß kein Manga" (Max und Moritz) und "geben wir den Preis einfach dem, den die meisten Leute kennen" (Sondermann). Bis jetzt jedenfalls! Denn da ich ja aus Prinzip eh alles besser weiß (und zwar mit vollster Berechtigung, maunz!) hab ich mich spontan entschlossen, einfach meinen eigenen Comicpreis ins Leben zu rufen! Und zwar den:

Catboy Original Manga Award (kurz: COMA)

Also verleihe ich ab jetzt die goldenen Katzenohren an alle Comics, die toll, mitreißend, faszinierend und einfach nur awesome sind! Die Sache läuft dabei allerdings etwas anders als bei sonstigen Comicpreisen:
- Der Preis ist nicht an bestimmte Daten, Jahre oder Regelmäßigkeiten gebunden, sondern wird immer dann verliehen, wenn mir was cooles vor die Schnurrhaare kommt. Der Preis ist auch nicht sonderlich aktuell. Schließlich hab ich ja noch ein paar Jahrzehnte nachzuholen...
- Die Jury besteht nur aus einer Person, nämlich mir!
- Nominiert ist prinzipiell alles, was den Weg ich mein Comicregal findet (beziehungsweise die themenverwandten Stapel im Rest des Zimmers), auf welchem Weg auch immer.
- Der Preis ist leider nicht dotiert, aber EXTREM prestigeträchtig! Jawohl!


Und dann schreiten wir doch gleich mal zur Tat: Die ersten Goldenen Katzenohren gehen an:

A Lollypop and a Bullet

  

Kazuki Sakuraba & Iqura Sugimoto: "A Lollypop or a Bullet"; abgeschlossen in 2 Bänden, erschienen bei EMA.

Begründungsschreiben:
"A Lollypop or a Bullet" überzeugt nicht nur mit traumhalten, detaillierten und stilvollen Zeichnungen, sondern auch mit einer spannenden, mitreißenden und originell erzählten Story um eine ungewöhnliche wie tragische Freundschaft zwiwer Schülerinnen, die die ernste und zutiefst erschüttende Handlung in eine ungemein fantasie- und gefühlvolle Umsetzung kleidet. Ein Ausnahmewerk für Freunde des besonderen Manga!

Crowdfunding und Micromarketing – Ausblicke auf neue Vermarktungsstrategien im Comicbereich Crowdfunding, DManga, Kickstarter, Startnext

Autor:  roterKater

Mit kickstarter.com ging in den USA letztes Jahr die erste groß etablierte allgemeine Crowdfunding-Seite an den Start. Mit startnext.de folgte letzten Monat eine verwandte deutsche Seite, die Crowdfunding erstmals auch in Deutschland zur Verfügung stellt. Aber was ist eigentlich Crowdfunding?

Die Grundidee des Crowdfunding besteht darin, dass kulturelle Projekte (Comics, Filme, Musikalben, aber auch Veranstaltungen und ähnliches) bereits in ihrer Entwicklungsphase vom potentiellen Publikum (crowd) mitfinanziert werden (funding). Erst wenn der Urheber des Projekts (Starter) genug finanzielle Unterstützung seitens der potentiellen Kunden (Supporter) zugesichert bekommen hat, wird das Projekt in die Tat umgesetzt, wobei den Supportern eine ihrer Unterstützung entsprechende Belohnung (zum Beispiel das fertige Produkt) zugesichert wird.

Schauen wir uns das Ganze anhand eines Comics als Beispiel einmal näher an: Verlag X würde gerne Comic Z herausbringen und möchte das Projekt über Crowdfunding finanzieren. Er legt also auf einer Crowdfunding-Seite das Projekt „Comic Z“ an. Dafür muss er ein voraussichtliches Budget festlegen, das die Produktion des Comics abdeckt, sagen wir mal 1000€ für Druck und Vertrieb einer 200er Auflage (ist egal, ob das realistisch ist, es geht ja nur ums Prinzip). Jetzt muss er versuchen, unter den Supportern bis zu einer bestimmten Deadline diese 1000€ aufzutreiben und stellt ihnen dafür gewisse Belohnungen (Prämien) in Aussicht. Die Supporter garantieren das von ihnen zur Verfügung gestellte Geld. Dieses wird allerdings erst an den Starter übergeben, wenn die komplette Finanzierung des Projektes bis zur Deadline gelingt. Sollte die Finanzierung platzen, geht das gesamte Geld an die Supporter zurück. Der Starter muss das Projekt dann aufgeben oder es überarbeitet und mit einem anderen Finanzierungsmodell erneut einstellen.

Die Prämien:

Um die Investition für die Supporter attraktiv zu machen, kann der Starter der jeweiligen Investition entsprechende Belohnungen in Aussicht stellen. Am naheliegendsten ist natürlich das fertige Produkt: Investiere 7€ und du erhältst den fertigen Comic zugeschickt. Der Starter müsste dafür rund 150 Supporter finden, um die Finanzierung gesichert zu bekommen. Um die nötige Zahl der Supporter zu verringern, kann der Starter aber gesonderte Prämien für höhere Investitionen bereitstellen, zum Beispiel: Signierter Comic für 8€, Comic mit kleiner Originalzeichnung für 10€, Comic und zusätzliches Originalbild vom Zeichner (nach Wunsch) für 50€, Comic plus limitierte und exklusive Tasse für 15€, spezieller Sonderdruck/Hardcover-Ausgabe für 20€, ein Nachmittag privater Zeichenunterricht mit dem Zeichner für 200€, ein vom Supporter gestalteter Chara als Nebenfigur im fertigen Comic für 50€, namentliche Nennung als Unterstützer im fertigen Comic für 10€, Wunschpose in der nächsten Sexszene für 20€ und so weiter. Der Marketing-Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Man kann auch nach unten hin kleinere Belohnungen anbieten, zum Beispiel den Comic als Digitaldownload für 3€, limitierte Sticker für 0,50€, oder auch einfach übrig gebliebene ältere Ausgaben oder gar Gebrauchtwaren als Belohnungen für Schleuderpreise sind denkbar.

Promotion:

Um sein Projekt unter Kunden bekannt und attraktiv zu machen, sind von Seiten des Starters intensive Werbemaßnahmen nötig, hauptsächlich im Social Networking (Animexx, Facebbok, Twitter usw.), um genug Aufmerksamkeit auf sein Projekt zu lenken, um die nötige Anzahl von Supportern zu erreichen. Dafür ist auch eine attraktive Präsentation des Projektes nötig, zum Beispiel ein anschauliches Video, Promozeichnungen, Produktbeschreibung und natürlich interessante und möglichst exklusive Belohnungen.

Wie so ein erfolgreiches Comic-Projekt aussehen könnte, kann man sich hier anschauen:

http://www.kickstarter.com/projects/337503446/cursed-pirate-girl-our-generations-alice-in-wonder

Allgemein lohnt es, auf Kickstarter einmal die Comicprojekte durchzuschauen, um zu sehen, wie so etwas funktionieren (oder scheitern) kann.


Vorteile:

für den Starter:

  • Risikobegrenzung: Bereits vor der Produktion eines Projektes kann der Starter das Interesse am Projekt auskundschaften. Er verpflichtet sich zu nichts, solange die Finanzierung nicht gesichert ist. Sollte die Finanzierung gelingen, hat er genügend Kapital zur Hand, um sein Projekt umsetzen zu können.

  • Kosten für das Crowdfunding selbst entstehen erst bei geglückter Finanzierung (10% bei Startnext, ca. 8% bei Kickstarter derzeit)

  • Direkte Kundenfindung: Er kann mit einer festen (Mindest-)Kundengröße anhand der eingetragenen Supporter arbeiten, die er auch direkt beliefern kann. Das spart unter Umständen auch Vertriebs- und Retailerkosten.

  • Vorfinanzierung: der Starter muss nicht alles selbst vorschießen und dann anschließend versuchen, das Geld von den Kunden zurückzugewinnen, sondern kann bereits mit den Einnahmen produzieren. Dadurch kann zum Beispiel auch Zeichnern ein Vorschuss gewährt werden.

  • Produkte, für die nicht genug Interessenten in der Szene vorhanden sind, um sich finanziell zu tragen, brauchen so nicht erst verlustfrei produziert zu werden, bis man hinterher schlauer ist.

  • Das Produkt kann perfekt auf den Interessenkreis zugeschnitten werden. Gerade bei kleinen Produktionen und Mikromarketing bietet sich hier viel Potential.

  • Über die Prämien ergeben sich vollkommen neue Vermarktungsmöglichkeiten rund um das Produkt (siehe oben).

  • Eine Überfinanzierung ist möglich, allerdings derzeit nur auf Kickstarter. Man kann also bei großem Interesse gleich eine höhere Auflage umsetzen, als man ursprünglich geplant hatte, und spart so erheblich Druckkosten.

  • Eine geglückte Finanzierung kann das Notwendige an Motivation und Druck aufbieten, das Projekt auch wirklich umzusetzen, zudem man sich verpflichtet hat (kann natürlich je nach Sachlage auch als Nachteil empfunden werden).


Für die Supporter:

  • Direkter Einfluss auf die Kulturproduktion: man unterstützt, was man gerne umgesetzt bekommen möchte und nimmt so direkten Einfluss auf die Entstehung von attraktiven Produkten. Man kann selbst aktiv dabei mithelfen, die Projekte verwirklichen zu lassen, die man gerne verwirklicht sähe.

  • Man kann die vollständige Entstehung eines Produkte nachvollziehen und beobachten und gegebenenfalls sogar auf die Umsetzung Einfluss nehmen.

  • Keinerlei finanzielles Risiko: wenn die Finanzierung nicht zustande kommt, erhält man sein Geld ohne Abzüge zurück.

  • Die Prämien bieten eine Vielzahl interessanter und exklusiver Erwerbsmöglichkeiten (siehe oben). Fans haben endlich die Möglichkeit, sich ganz nach eigenem Gutdünken für ihre Lieblinge einzusetzen und dafür noch exklusive Belohnungen abzustauben.

  • Supporten aus reiner Freude am Supporten ohne Prämienwunsch ist natürlich auch möglich. Durch sich langsam durchsetzende Micropayment-Möglichkeiten sind hier auch Cent-Beträge als Unterstützung für die Zukunft denkbar.

  • Supporter können problemlos selbst zu Startern werden und vice versa. Sein eigenes Projekt zu supporten ist zwar nicht erlaubt, aber wozu hat man Freunde...


Nachteile:

für Starter:

  • Kein Risiko und bei Nicht-Finanzierung keine entstandenen Kosten sind natürlich nur die halbe Wahrheit. Fürs Marketing muss man trotzdem so einiges tun, um die nötige Publicity zu generieren. Auch wenn man sich aufs Social Networking beschränkt, ist das ein nicht unerheblicher Zeitaufwand.

  • Das Scheitern einer Finanzierung kann schnell das Aus für ein Produkt bedeuten, ohne dass geklärt ist, ob es sich jenseits vom Crowdfunding vielleicht doch getragen hätte. Das ist inbesondere bei der geringen Verbreitung von Crowdfunding derzeit und in naher Zukunft ein Problem.

  • Ein gescheitertes Projekt erneut (evtl. überarbeitet) aufzustellen oder dennoch herauszubringen, untergräbt dessen Glaubwürdigkeit. Das ist besonders bei Projekten, die man eh verwirklichen will (zum Beispiel Band 3 einer Comicreihe) schmerzhaft.

  • Es bestehen also trotz allem Risikofaktoren, die einen Starter dazu verleiten könnten, ein Projekt mit Unterfinanzierung einzustellen, also nur einen Teil seines Budgets über Crowdfunding bereitstellen zu lassen (zum Beispiel als Startkapital). Man kann sich also erfolgreiches Crowdfunding mit dem Risiko zusätzlicher Eigenkapitalinvestition erkaufen. Das kann als Vorteil und Nachteil angesehen werden.

  • Startnext unterstützt derzeit noch keine Überfinanzierung, was für Comicproduktion (oder allem mit Auflagen) leider ein schwerwiegender Nachteil ist.

  • Bei erfolgreicher Finanzierung verpflichtet sich der Starter zur Umsetzung des Projektes. Sollte dies aus irgendwelchen Gründen nicht mehr möglich sein, kann dies seinen Ruf ruinieren und sogar rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

  • Die Anwendungsgebiete sind leider noch recht eingeschränkt. Dazu unten mehr.

  • Eventuelle „Vermainstreamung“ des Angebots, da alternative Projekte natürlich mehr Schwierigkeiten haben, die nötigen Supporter zu finden.

  • Kickstarter ist bisher US only.


Für die Supporter:

  • Zwischen Bereitstellung des Geldes und tatsächlicher Lieferung des Produktes kann ein sehr großer Zeitraum verstreichen (Finanzierungszeitraum plus Produktionszeitraum). Bei einem Comic, der tatsächlich von Null startet, kann da schon mal ein gutes Jahr ins Land ziehen, bis man das Buch dann wirklich in Händen hält.

  • Fragen der Rechtssicherheit sind derzeit noch völlig offen, werden sich irgendwann aber sicher auf eBay-Niveau einpendeln (in der Regel zuverlässig mit gelegentlichen schwarzen Schafen). Aber in der Szene kennt man sich ja, was Missbrauch hoffentlich weitestgehend ausschließt.


Anwendungsbereiche:

Mal abgesehen vom offensichtlichen Bereich der Projektentwicklung kann Crowdfunding im Verlagswesen zum Beispiel auch für Nachdrucke oder Lizensierungen fruchtbar gemacht werden. Es wird zum Beispiel die Möglichkeit des Nachdrucks eines vergriffenen Buches angeboten und die Interessenten können über Crowdfunding zusammengesucht werden. Oder die Frage, ob ein Manga in Deutschland lizenziert wird, können Verlage über Crowdfunding klären. Wenn sich da 2000 Interessenten für eine deutsche Mushishi-Ausgabe finden, wird das Ding lizenziert und fertig. (Verzeiht, aber man wird ja noch träumen dürfen...)

Ein ganz besonders heikler Aspekt wäre natürlich das Fortführen von bereits gestarteten Serien, wobei wir auch gleich bei einem üblen Beispiel von Proto-Crowdfunding in Deutschland wären: Panini und sie Sache mit „20th Century Boys“. Hieran kann man leicht erkennen, wie man ein Produkt gerade durch die aktive Einbeziehung der Interessenten komplett an selbigen vorbeimanövrieren kann. Inwieweit also Crowdfunding unter Großverlagen wirklich zum Wohl der Szene eingesetzt wird oder der Trend zur Risikominimierung auch zu einer Minimierung der Angebotsvielfalt führt, ist derzeit noch nicht abzusehen.

Ein Problem für Kleinverlage und selbstständige Künstler ist der derzeit noch recht eingeschränkte Anwendungsbereich von Crowdfunding auf den existierenden Seiten. Gerade in diesem Bereich wird ja deutlich mehr über das zugehörige Merchandise (Buttons, Tassen, Poster, Umhängetaschen usw.) umgesetzt als über die eigentlichen Comics. Genau diese Kleinartikel möchte man aber bei Startnext, das sich eher als Kulturförderungsinstanz versteht, lieber nicht sehen, wie man mir per Email nahelegte. Ich hab hier im Vorfeld auf die gängige Praxis verwiesen, Merchandise-Artikel auf gut Glück zu produzieren und dann auf Conventions zu verkaufen, das vielleicht noch als Kontext.

Zitat:

„Die Bereiche Design und Mode sind in dem Sinne z.B.: das Entwerfen einer neuen Kollektion gemeint. Merchandise an sich fällt nicht darunter, sondern bietet sich bei der Definition der Dankeschöns an. Aber ist es nicht sinnvoller ein komplettes Comicprojekt, wie bspw. ein Heft finanzieren zu lassen und dort einige Ausgaben, die man für Conventions hat, mit einzuberechnen? Wichtig in diesem Fall ist jedoch, dass die Starter in ihrer Projektbeschreibung absolut transparent sind und den Nutzer/Supporter davon in Kenntnis setzt, dass er um das Comic vorzustellen usw. auch zu Conventions fahren will. Alles lässt sich zwar nicht auf das Budget umlegen, aber mit großartigen Dankeschöns (wie z.B. Merchandise), kann man auch auf eine Überfinanzierung abzielen.“

Also kurzgefasst: Merchandise kann Teil des Projekts sein, aber nicht das Projekt selbst. Man könnte Merchandise zum Comic Z mit in das Projekt „Comic Z“ integrieren und als Prämien mit zur Verfügung stellen, müsste dafür natürlich neben dem Comic noch einmal zusätzliches Budget auftreiben. Dies auf einzelne Projekte zu verteilen wäre für den Starter natürlich wesentlich günstiger. Startnext will offensichtlich vermeiden, zur Kirmesbude zu verkommen, in der jeder Projekte für alles erstellen kann, ohne dass es mit dem Kulturförderungsanspruch noch weit her ist. Als Crowdfunding-Ersatz für eBay ist Startnext also nicht angelegt. Eine volksnahe Allerweltsplattform für Crowdfunding as you like it steht derzeit leider noch nirgends zur Verfügung, wird aber sicherlich in den nächsten Jahren kommen.

Dazu muss aber gesagt werden: es gibt die Bereiche „Design“ und „Mode“ auf Startnext zur Auswahl. Wo genau da jetzt die Grenzen der Projektgestaltung liegen, ist nirgends klar definiert. Ich wurde von Startnext auch freundlich dazu eingeladen, einfach mal eine Projektgestaltung durchzuprobieren, um zu sehen, ob das so toleriert wird, was ich hiermit an an euch weitergeben möchte.

Crowdfunding wird in Zukunft zweifelsohne ein zentraler Bestandteil von Online-Markteting und -verkauf, ob auf Startnext oder sonstwo. In fünf bis zehn Jahren werden wir es uns gar nicht mehr wegdenken können, also lohnt es auch jetzt schon, sich mit dem Ablauf vertraut zu machen. Und wie gesagt, Projekteinstellung ist kostenlos, bis die Finanzierung glückt.


Für einen groben Eindruck am besten einfach mal die FAQs der jeweiligen Seiten durchblättern:

http://www.kickstarter.com/

http://www.startnext.de/


Codex: Katharina Kirsch Codex Conventionis Daemonum, Con-Hon, DManga, Kacha

Autor:  roterKater



Der zweite Codex-Eintrag stammt von der lieben kacha. Die Hose ist eigentlich blau, und Hautfarbe hat der Kleine auch ein bisschen. Aber mein Scanner erkennt keine Buntis, und auch kein Aquarell. Also Aquarell-Buntis demzufolge so mal überhaupt gar nicht. ^^

Ab heute gibt's also Künster aus der Gegend! Die könnt ihr dann selbst mal auf Cons abgrasen für schicke ConHon-Einträge! kachas Serie "Nachtläufer" findet ihr übrigens im "Baito Oh!"-Magazin, von dem egrde die dritte Ausgabe erschienen ist! Sehr zu empfehlen!

Codex: Ethan van Sciver Codex Conventionis Daemonum, ConHon, Dämonen, DC

Autor:  roterKater
Ich werd hier nach und nach mal die bisherigen Seiten aus meinem Codex Conventionis Daemonum (zu Deupanisch: Dämonen-ConHon) hochladen. Natürlich nicht (nur) aus Prahlerei, sondern weil die vielen tollen Künstler wirklich ein paar mehr Betrachter verdient haben als moi!

Dafür werden die Scans alle Scheiße sein, dafür sorgt schon mein krisenanfälliger Scanner. Also der Status meines Originals wird schon mal nicht in Frage gestellte werden. ;)

Den Anfang macht DC-Zeichner Ethan Van Sciver ("Flash Rebirth"), gezeichnet während einer Signierstunde im Modern Graphics in Berlin letzte Woche:



Thanks for inaugurating my convention book, Ethan!

P.S. Mein kurzes Fazit von "Flash Rebirth": Das Buch war für mich gleichermaßen verwirrend wie faszinierend. Ich kenn mich im DC-Universum leider so gar nicht aus... (Drei oder vier verschiedene Flashs? Speed Force? In die Krise geratene multiple Universen? Hilfe!) Superman und Wonder Woman haben 'nen Cameo, das erkannte ich noch. Darüber hinaus findet man sich in One Piece Band 55 wahrscheinlich leichter ein als in den aktuellen Superhelden-Kosmos...

Aber irgendwie ist das ganze dann auch wieder unglaublich mitreißend, dynamisch, spannend und geradezu erhaben, wenn man auch als Unwissender erahnt, was für eine enorme Comic-Geschichte hinter dem Projekt steht und wie respektvoll die Macher damit umgehen. Und Ethans Zeichnungen sind echt wahnsinnig beeindruckend. Es ist echt einfach cool, sowas mal zu lesen!

Storytelling-Workshop #3 – Die innere Gestaltung des Protagonisten: Sympathie & Empathie DManga, Empathie, Storytelling, Workshop

Autor:  roterKater

So, endlich geht es mal mit den Worksshops weiter! Nachdem wir uns im letzten Teil um das Aussehen des Protagonisten Gedanken gemacht haben, wollen wir uns diesmal mit dessen Innenleben beschäftigen.
 
Ich hab dazu mal in der Überschrift zwei Begriffe in den Raum gestellt, die sicherlich einer gewissen Erläuterung bedürfen. Ich möchte dies anhand einer althergebachten Aussage zum Protagonisten veranschaulichen: "Ein guter Protagonist ist ein solcher, mit dem der Leser sich identifizieren kann."
 
Ich finde diesen Satz problematisch, denn Identifikation würde ja bedeuten, dass sich der Leser quasi an Stelle des Protagonisten setzt. Das geht natürlich nur, wenn Leser und Protagonist viele Gemeinsamkeiten haben, durch die sich der Leser quasi im Protagonisten wiedererkennt. Aber was ist denn mit Protagonisten, die ganz anders sind als wir? Warum mögen so viele Mädchen Naruto und können auch viele Jungs mit Magical-Girl-Serien was anfangen? Oder was ist mit "bösen" Protagonisten, wenn eine Geschichte zum Beispiel aus Sicht eines Gangsters oder Attentäters erzählt wird? Ist das wirklich Identifikation, was da passiert? Soll der Leser beim Lesen wirklich dasselbe denken wie der Protagonist?
 
Aus dem Bereich der kognitivistischen Narrationsforschung* gibt es einen, wie ich finde, viel produktiveren Begriff dafür. Dort ist von "character engagement" die Rede. Das bedeutet soviel wie "Anteilnahme an Charakteren". Der Schlüssel zur Beziehung zwischen Leser und Protagonist ist jetzt, wie gut der Leser die Handlungen des Protagonisten nachvollziehen und sich in ihn einfühlen kann. Dafür ist ein Begriff besonders wichtig, nämlich die "Empathie". Empathie bedeutet so viel wie "Einfühlungsvermögen" und wird in der Anthropologie oft als das angeführt, was den Menschen vom Tier unterscheidet.
 
[*Das muss einem jetzt nichts sagen. Ist im Groben wahrnehmungspsychologisch geprägte Untersuchung von Erzählungen, die vom Zuschauer her gedacht ist und untersucht, was eigentlich in ihm vorgeht, wenn er eine Geschichte mental quasi "abarbeitet". Wenn das interessiert: unbedingt mal nach Büchern des Filmwissenschaftlers David Bordwell Ausschau halten!]

Im Groben funktioniert Empathie so: wir Menschen sind in der Lage, unsere eigene Sichtweise außen vor zu lassen und gedanklich die Perspektive eines anderen anzunehmen und dessen Sichtweise nachzuvollziehen. Dabei fühlen wir uns auch in des Emotionsleben dieses Anderen ein. Wir können zum Beispiel nachvollziehen, dass jemand glücklich oder traurig oder wütend ist, weil wir uns in seine Lage hineinversetzen können. Wr verstehen die andere Perspektive, die anderen Gefühle, und daraus ergibt sich unsere emotionale Verbindung nicht nur zu anderen Menschen, sondern auch zu fiktiven Charakteren.
 
Wichtig dabei: Empathie ist eine Konstruktion desjenigen, der Anteil nimmt. Unser Gehirn erzeugt quasi dieses Einfühlungsvermögen anhand der Informationen, die es übermittelt bekommt. Im zwischenmenschlichen Zusammenleben spielen zum Beispiel Gesichtsausdrücke dafür eine sehr wichtige Rolle, durch die wir quasi ein mentales Abbild der emotionalen Verfassung unseres Gegenübers erzeugen.
 
Empathie ist also quasi eine mental erzeugte Perspektive eines Anderen, die wir dann auf diesen Anderen projizieren. Man kann Empathie übrigens auf alles Mögliche projizieren: auf Haustiere, Zimmerpflanzen, Kuscheltiere, Laptops, und eben auch auf rein fiktive Charaktere. Es spielt dabei keine Rolle, ob diese Anderen selbst zur Empathie fähig sind. Entscheidend ist einzig, dass wir genug Informationen haben (oder meinen zu haben), um diese emotionale Perspektive des Anderen konstruieren zu können.
 
Was heißt das jetzt fürs Storytelling? Wenn ihr eine Geschichte entwerft, solltet ihr darauf achten, dass eine empathische Bindung des Lesers zum Protagonisten gegeben ist. Der Protagonist ist der Hauptzugang für den Leser, der in die Geschichte hinein führt. Über ihn läuft quasi die emotionale Hauptkommunikation zwischen Story und Leser. Der Leser muss dabei nicht alles gutheißen, was der Protagonist anstellt, aber er muss alles nachvollziehen und verstehen können, insbesondere sein emotionales Innenleben.
 
Achtet also darauf, dass ihr dem Leser die nötigen Informationen zukommen lasst. Ein wichtiger Punkt ist "Motivation". Der Leser muss verstehen können, warum eine Figur wie handelt, um sich emotional in ihre Lage versetzen zu können. Das heißt nicht, dass ihr schon alle Hintergrundinformationen zu einer Figur gleich am Anfang übermitteln müsst. Nichts ist langweiliger als eine Chara, an dem es nichts mehr zu entdecken gibt. Aber ihr müsst dem Leser irgendwie vermitteln, dass eine Motivation für sein Handeln da ist, dass er einen Grund hat, warum er tut, was er tut, insbesondere wenn es etwas moralisch Verwerfliches ist.
 
Nehmen wir mal als Beispiel einen Klassiker aus dem Filmbereich, den Heist- oder Caper-Movie. Das sind Filme, die sich mit der Vorbereitung, Planung und Durchführung eines Überfalls beschäftigen. Der Protagonist steht hier auf der Seite der Gangster. Meist ist er der Anführer der Gruppe, die den Überfall planen. Damit wir ihn nun aber als Protagonisten akzeptieren, müssen wir irgendwie verstehen, warum er diesen Überfall plant. Ist er abenteuerlustig und sucht die Herausforderung? Dann könnten wir ihn als adrenalinsüchtigen, aufgedrehten Glücksritter darstellen, der die Gefahr sucht und dafür womöglich seine eigene und die Sicherheits seiner Freunde aufs Spiel setzt. Wir müssen uns mit diesem Verhalten nicht identifizieren, aber wenn wir den Protagonisten als glaubwürdig empfinden, weil uns seine Emotionen so nachvollziehbar vermittelt werden, dass wir uns in sie einfühlen können, werden wir die Geschichte mit Spannung verfolgen.
 
Andere mögliche Motivationen wären: der Held braucht das Geld für etwas Wichtiges, vielleicht der berühmte "letzte Coup, bevor er sich zur Ruhe setzt". Die Motivation wäre hier Ausstieg aus dem Verbrecherleben. Gefühle, die dem Leser hier über den Protagonisten vermittelt werden könnten, wären: Verbrechensmüdigkeit, Sehnsucht nach Frieden und Ruhe und Ähnliches. Wenn der Protagonist diese Punkte in seinem Handeln zum Ausdruck bringt, werden wir uns auf seine Seite schlagen und uns seinen Erfolg wünschen, weil wir uns in seine emotionale Situation einfühlen können.
 
Oder der Protagonist wird von jemandem zu dem Überfall gezwungen und muss ihn gegen seinen Willen durchführen. Hier gäbe es dann in ihm einen emotionalen Konflikt zwischen der Ablehnung des Verbrechens und der Notwendigkeit seiner Durchführung. Dies ist sicherlich die komplexeste dieser drei Formen, und sie verlangt vom Erzähler, dass wir sowohl verstehen können, warum der Protagonist keine andere Wahl hat, als auch genug Informationen darüber bekommen, wie der Protagonist sein eigenes Handeln moralisch ablehnt. Diese Konvention eines Protagonisten, der zu etwas gezwungen wird, was er eigentlich ablehnt, sich also um ein moralisches Dilemma dreht, lässt sich natürlich auch auf ganz andere Themen übertragen und ist sehr fruchtbar für eine komplexe und mitreißende Story. Der Schlüssel liegt hier aber darin, wie gut es euch gelingt, den Leser in die Gefühlswelt des Protagonisten eintauchen zu lassen.

[Als kleine Empfehlung: Geht mal ins Kino und schaut "The Town" von und mit Ben Affleck, wenn der bei euch noch läuft. Der ist ein sehr gutes Beispiel für klassisches Storytelling in einem Heist Movie. Daran könnt ihr versuchen, die Punkte hier einmal abzuhaken und schauen, welche Empathiestrategien der Film einsetzt.]
 
Motivation treibt alle Protagonisten an. Sie hängt eng zusammen mit dem dramaturgischen Ziel des Protagonisten, dem Grundpfeiler der Geschichte (siehe Workshop 1). Jeder Protagonist braucht irgendetwas, was er erreichen will – die Liebe des Angehimmelten gewinnen, Piratenkönig werden, zum fünften Hokage ernannt werden, eine Serie in der Shônen Jump, die zum Anime verfilmt wird... Es gibt immer etwas, was die Protagonisten antreibt und den dramaturgischen Kern der Story bildet. Dieses Ziel ist nicht nur der Schlüssel zur Story, sondern auch zur empathischen Bindung des Lesers an den Protagonisten. Wir müssen verstehen, was der Protagonist warum erreichen will (dem großen Piratenvorbild nacheifern, sich Anerkennung verschaffen, seine Verehrte ehelichen, sobald der Traum in Erfüllung geht...), und wenn wir Anteil an seinem Schicksal nehmen, werden wir uns freuen, wenn er dem Ziel näher kommt, und wir werden mitfiebern, wenn sich ihm Hindernisse in den Weg stellen. Wir ergreifen Partei für das Schicksal des Protagonisten und fühlen uns in seinen Probleme ein. Das bedeutet Empathie.
 
Nur wie kommt man dahin, dass sich der Leser für das Schicksal des Protagonisten interessiert? Wie baut man diese emotionale Bindung auf? Ein wichtiges Hilfsmittel ist die "Sympathie", kurz gesagt, wie sehr der Leser den Protagonisten mag. Sympathie wird bereits zu einem Großteil über die äußere Erscheinung erzeugt. Siehe das zu den letzten Workshop. Wenn uns ein Protagonist auf den ersten Blick bereits sympathisch erscheint, interessieren wir uns durch den "Primacy Effect", den berühmten ersten und prägenden Eindruck,  bereits für ihn und sind bereit, sich in sein Schicksal einzufühlen. Sympathie wird aber auch durch sein Handeln, sein Verhalten, seinen Umgang mit anderen Figuren – wenn man will, durch seine Lebenseinstellung erzeugt.
 
Sympathisch sind uns Figuren, sie sich mit unserem eigenen Verständnis von idealen Verhaltensweisen decken. Das sind in der Regel positive Eigenschaften (Ehre, Mut, Aufrichtigkeit, Zielstrebigkeit...). Sympathisch sind uns aber auch Figuren, die menschlich wirken, also Fehler haben, die wir vielleicht auch von uns selbst kennen. Man sollte also auch nicht den Fehler machen, seinen Protagonisten nur mit positiven Eigenschaften auszustatten, um ihn sympathisch zu machen. Dann wirken die Figuren flach und leer. Für perfekte Leute interessieren wir uns nicht und sie sind deswegen auch nicht sympathisch. Also keine Mary Sues und Gary Stus! Sympathie ist übrigens auch nicht zwingend von Attraktivität abhängig. Längerfristig sind besonders die inneren Eigenschaften entscheidend.
 
Gut, wir haben die Sympathie, die Motivation, jetzt geht's an die Vermittlung der Emotionen. Der Leser braucht irgendeine Veranschaulichung des emotionalen Innenlebens des Protagonisten. Hier sollte man sich wirklich nicht zurückhalten. Emotionen sind die Triebkraft der Erzählung, sie sind extrem wichtig, um den Leser an die Story zu binden. Emotionen könnt ihr vermitteln über Dialoge, besonders in Konfliktsituationen, über Gesichtsausrücke und Körperhaltung (hier darf ruhig übertrieben werden – schaut euch "Naruto", "One Piece" oder "Bakuman" an) und über die Reaktion der Figuren auf bestimmte Situationen. In Shôjo-Manga sind auch innere Monologe sehr verbreitet. Die sind eine sehr direkte Methode, in das Innenleben von Figuren einzutauchen. Ihr solltet euch aber nicht allein darauf verlassen. Wenn man alles vorgekaut bekommt, fühlt sich der Leser leicht unterfordert. Er muss quasi in die emotionale Erforschung des Protagonisten nichts mehr investieren und ist dadurch weniger involviert in die Geschichte. Denkt dran, Empathie ist etwas, was im Leser entsteht und was er auf die Geschichte projiziert. Innere Monologe sind übrigens dann besonders spannend, wenn sie sich mit dem äußeren Verhalten einer Figur kontrastieren. Im Widerspruch zwichen Schein und Sein kann sehr viel Tiefe in einer Figur entstehen.
 
Gehen wir zur Veranschaulichung noch auf einen Titel ein, der sowohl gutes als auch schlechtes Beispiel ist: Squall in "Final Fantasy VIII". Arbeiten wir die Punkte mal ab. Also: Squall sieht cool aus, bringt schon mal Sympathiepunkte. Aber: Squall ist auch der muffeligste Emotionslegastheniker, den man sich denken kann. Das macht die Sache für den Spieler nicht gerade einfach. Erstens wirkt es nicht gerade sympathisch, wenn der Protagonist die ganze Zeit vor sich hin muffelt. Zudem macht es den Empathieaufbau sehr schwierig, weil Squall seine Emotionen konsequent für sich behält und so auch den Spieler nicht an sich heranlässt. So wird es fast unmöglich, eine emotionale Bindung zu Squall aufzubauen. Ebenso fehlt es ihm an Motivation. Es gibt eigentlich nichts, wofür er sich einsetzt. Er befolgt die ganze Zeit nur Befehle und ist damit ein passiver Protagonist, der nichts aus eigenem Antrieb unternimmt.
 
Aber – dabei bleibt's ja nicht. Im Laufe der Story taut Squall ja auf, sobald er anfängt sich für Rinoa einzusetzen. Plötzlich hat er eine Motivation – Rinoa schützen. Er wird aktiv, weil er sich für sie einsetzt. Dadurch zeigt er auch offen seine Gefühle. Er ist wütend und verzweifelt, wenn Rinoa etwas zustößt. Erst ab diesem Punkt wird er für den Leser zugänglich, weil sich der Spieler ab jetzt in Squall einfühlen und seine Empathie auf ihn projizieren kann. Jemand, dem sonst alles egal ist, der ist auch uns egal. Gleichgültigkeit killt jede Empathie. Aber nun nehmen wir Anteil an Squalls Schicksal und fühlen uns in seinen Kampf ein.
 
"Final Fantasy VIII" ist als Story problematisch, weil sie so extrem lange braucht, bis sie die Empathiebrücke zum Protagonisten aufbaut. Als Videospiel geht das gerade noch, weil's da auch ums Spielen geht und zudem die Nebencharas viel fehlende Empathie auffangen. Als Manga könntet ihr euch so etwas nicht erlauben. Hier müsst ihr in der Regel bereits im ersten Kapitel eine empathische Verbindung zwischen Leser und Protagonisten aufbauen, damit der Leser überhaupt er motiviert ist weiterzulesen. Potential zur Entwicklung ist eine gute Sache (dazu später einmal mehr), aber man muss zuerst darauf achten, dass sich der Leser für euren Protagonisten interessiert und dass er sich empathisch in ihn einfühlen kann.
 
Also: gebt dem Leser genug an die Hand, dass er sich in das Gefühlsleben eures Protagonisten einfühlen kann und dadurch Anteil an seinem Schicksal nimmt. Baut ihr eine dichte emotionale Bindung zwischen Leser und Protagonisten, trägt sich die Story dadurch ganz wie von selbst. Achtet also auf Sympathie, emotionale Ausdrücke, Motivation und Glaubwürdigkeit. Dann wird euer Protagonist den Leser auch mitreißen und er wird nicht von eurer Story lassen können!

P.S. Lust auf ein kleines Ratespiel zum Thema deutsche Manga vs. japanische Manga? Macht mit!