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Von der Idee bis zum Text: Eine Dokumentation One Piece, Behind the Scenes, Fanfiction / Fanfic / FF

Autor:  In-Genius
Immer wieder lese ich in Kommentaren: "Wie kommst du nur auf diese Idee?", "Da wäre ich ja niemals draufgekommen, Hut ab" oder "Wenn mir doch nur sowas einfallen würde". Hinter Kurzgeschichten und Romanen steckt keine Hexerei und auch keine andere übernatürliche Begabung, sondern vieles davon ist Arbeit und eine Spur kreativer Zufall. Für mich ist Schreiben so lebensnotwendig wie Sauerstoff oder Wasser, aber deswegen fließen die Texte auch nicht in jeder Sekunde nur so sprudelnd aus meinen Fingern. Um das zu verdeutlichen, hier nun ein kleiner dokumentarischer Kommentar der Schritte zur Fanfic "Dear John":

Schritt 1: Beobachte deine Umgebung genau und notiere dir alles, was dir wert- und unwertvoll vorkommt. Lasse dich von deinem Geschmack und deinem Humor treiben, denn eine gute Geschichte wird immer diejenige werden, an die auch der Autor Spaß hat.
In meinem Notizbüchlein finden sich zum Beispiel zwei, drei Seiten lang Zitate aus der TV-Serie Supernatural. Warum? Weil ich diese Sätze total abgefeiert habe oder als interessante Einblicke in menschliche Natur werte.

Schritt 2: Habe den Drang, eine Geschichte zu schreiben. Im ersten Impuls ist es vollkommen egal, ob Idee oder Thema oder Charaktere in Aussicht stehen, nur ohne diesen Drang wird nichts passieren können.
Nachdem ich "Schwarzes Loch" 2011 beendete, wollte ich mich eigentlich auf originale Geschichten konzentrieren, meine Romanprojekte vorantreiben und mich etwas von Fanfictions distanzieren, aber natürlich lassen mich meine beiden Lieblinge (Zoro und Sanji) nicht los. Ich wollte schreiben, ich will immer schreiben, nur sind Romanprojekte groß und weitläufig, immer ist das Ziel weit entfernt und die Frustration steigt, und dann kam der Impuls zurück, eine ZoSa-Fanfiction zu schreiben. Einfach, um wieder etwas zu schreiben und online zu laden, um anderen den gleichen Spaß an Texten zu bringen wie mir, um wieder einen fertigen Text vorweisen zu können.

Schritt 3: Idee finden. Das ist bei jedem Autor und jeder Geschichte ein anderer Weg: Manche lassen sich von Zitaten oder Bildern anderer inspirieren, manche haben einen Charakter vor Augen, manche wissen bereits eine bestimmte Szene und manchmal muss man einfach anfangen zu schreiben, ganz ohne irgendetwas zu wissen. In diesem Schritt ist alles möglich und alles nötig.
In diesem speziellen Fall nahm ich mein Notizbüchlein zur Hand und blätterte durch die Seiten, versuchte meine Schrift zu lesen und schrieb mir vier Zitate auf, eines davon war "Dear John, I'm in love with your lover".
Wo kommt das her? Am 7. Juni 2012 las GUStAV unter dem Titel "GUStAV gehorcht" zwei Stunden lang Texte, danach fand in demselben Raum ein Konzert eines Australiers namens Brett Winterford statt und GUStAV, also auch meine Wenigkeit, blieb. Eines seiner Lieder hieß "Dear John, I'm in love with your lover" und mir gefiel diese Zeile einfach.

Schritt 4: Nachdenken. Texte zu produzieren hat viel mit Denken zu tun: Was sollen die Figuren tun? Welche Figuren benutzt man überhaupt? Wo spielt sich das alles ab? Aus welcher Sicht schreibe ich? Etc. pp.
Am 31. Januar 2013 saß ich in einem Seminarraum meiner Uni, die vier Zitate lagen vor mir und ich musste mir die Frage stellen: Was sollen Zoro und Sanji dort jeweils tun? Und wie können sie Sex haben? (Immerhin sollten alle vier Zitate zu Kapiteln in Quicken the Appetite werden und wehe, Zoro und Sanji haben dort keinen Sex!) Also begann ich für alle vier Zitate gleichzeitig nachzudenken und mir Notizen zu machen. Für "Dear John" waren es folgende (mit Erläuterungen, um sie etwas zu dechiffrieren):
- Brief von Zoro, nur diese Zeile, AU > Ganz offensichtlich ist "Dear John" die englische Anrede in Briefen, aber in One Piece selbst würde Zoro wohl keine Briefe schreiben und viel mehr würde er ohnehin nicht zu Papier bringen. Dass Zoro die Hauptfigur sein würde, ist immer klar, er ist doch meine Lieblingsfigur und -opfer.
- erinnert sich, wie er Sanji zum ersten Mal begegnet > Das Zitat impliziert, dass der Sprecher, also Zoro, keine Beziehung mit dem Angebeteten, also Sanji, führt, also brauche ich irgendeinen anderen Aufhänger: Erste Begegnungen sind bei Liebespaaren immer gerne genommen.
- fantasiert, was er gerne mit Sanji machen würde > Die Geschichte braucht doch Sex, da führt kein Weg dran vorbei.
- John? Ace, Gin > Die Frage bleibt, kann ich John durch einen One Piece-Charakter ersetzen? Und wenn ja, durch welchen?

Schritt 5: Schreiben. Texte zu produzieren hat viel mit Schreiben zu tun, natürlicherweise. Irgendwie müssen ja die vielen möglichen und unmöglichen Wörter einer Sprache zu Phrasen und Sätzen verknüpft werden, damit sie einen Text und dadurch erst eine Geschichte ergeben können. Je mehr man schreibt, desto mehr Routine bildet sich heraus, sodass man weniger über Stil und Wortwahl nachdenken muss, dass man ein Gespür für die Sprache der Charaktere und ihre Handlungen bekommt und nur während des Schreibprozesses fallen einem häufig die griffigen Sprüche ein oder die Umformulierung einer Redewendung, wie sie passender nicht sein könnte.
Konkret: Am 2. Februar 2013 begann ich, die ersten Sätze zu schreiben, und tatsächlich schreibe ich mit Füller auf Papier. Nur so denke ich am Besten und sicherlich saß ich einige Minuten vor dem weißen Blatt und dachte angestrengt über den ersten Satz nach. Wenn mir schon der erste Satz nicht gelingt, kann ich den Text nicht zu ende schreiben. Und ich muss auch in chronologischer Reihenfolge schreiben, selbst wenn die Anordnung (wie z.B. bei Ein ungeliebter Tag) eine andere sein sollte.

Schritt 6: Abtippen und Schreiben. Textproduktion braucht Zeit.
In diesem Falle tippte ich bereits, als der erste Absatz fertig in meinem Block stand, einfach aus einer Laune heraus. Später übertrug ich den getippten Text in meinen Block, um auch ohne Computer daran arbeiten zu können – und auch, um im Lese-, Schreib- und Denkfluss Korrekturen vorzunehmen. Wenn ich tippe/schreibe, lese ich den Text und denke gleichzeitig mit, denke über die Wörter und Sätze und ihren Inhalt nach. Das Übertragen in ein anderes Medium ist für mich bereits die erste Korrekturphase, welche häufig mitten in der Textproduktion liegt.

Schritt 7: Korrektur. Es geht nicht nur darum, Tippfehler zu erkennen und die korrekte Rechtschreibung zu verwenden, sondern auch, um die Wortwahl und den Klang des Textes zu verbessern, vielleicht noch einmal über den Inhalt nachzudenken.
Dieser Schritt kann nicht häufig genug wiederholt werden.

Wie aber sieht nun das Schreiben konkret aus? Was bringt mich dazu, bestimmte Dinge zu schreiben und andere nicht einmal zu erwähnen? Folgender Bericht ist ganz individuell über mich als Autor und über diesen bestimmten Text.
Eine der schwierigsten Fragen für mich ist der Beginn des Textes: Will ich meinen Lesern alles erklären, noch bevor die Geschichte beginnt? Oder lasse ich sie lieber im Unklaren, damit sie alles nacheinander entdecken können? Da ich in diesem Falle selbst noch überhaupt nichts über meinen Text wusste, hätte ich die erste Möglichkeit überhaupt nicht wahrnehmen können. Was ich nicht weiß, kann ich auch meinen Lesern nicht erzählen. Trotzdem bleibt die Frage, wo fängt man an? Ist Zoro draußen oder drinnen? Sitzt oder steht er? Was für eine Stimmung herrscht? Was passiert überhaupt gerade, also wie ist die Situation, in die wir – ich und der Leser – einen Einblick gewinnen? Manchmal ist es am Besten, diese Fragen den Text selbst erklären zu lassen und einfach zu schreiben, trotzdem weiß ich doch nicht, wie ein Text anfängt, von dem ich nichts weiß.
Zwickmühle, nicht wahr? Also entschied ich mich, mit etwas für Zoro typischen zu beginnen, also flucht er. Damit ist die Situation vermutlich keine fröhliche. Wenig gewonnen, aber doch mehr als nichts. Ich und der Leser sind Außenstehende, da verschafft man sich zuerst einen Überblick und so versuche ich am Anfang meiner meisten Texte, den Raum und dadurch die Stimmung zu beschreiben. Meine Idee gab mir nun schon vor, worüber Zoro fluchen kann: Sanji, in den er sich verliebte und welcher doch zu einem anderen gehört. Nachdem ich nun Zoro und seine Stimmung etwas charakterisiert hatte (Frustration), ist es wichtig, das Problem oder das Thema zu umreißen, hier: Sanji.
Da die Geschichte nicht durch einen Ich-Erzähler erzählt wird, muss ich mir darüber, also über die Erzählerstimme, natürlich auch Gedanken machen: Ist es quasi Zoro, der die Geschichte erzählt, oder doch jemand drittes, eben ein Erzähler? Ich entschied mich, auch um mehr Freiheiten in der Textgestaltung und Wortwahl zu haben, mich nicht an Zoros Sprache anzulehnen. Ich wollte eine eher literarische Sprache mit dezentem Humor, der sich objektiv gibt.
Manchmal weiß ich Einzelheiten über die Erzählstimme erst, wenn die Hälfte des Textes schon geschrieben ist, und manchmal bereits, bevor das erste Wort gefallen ist. Und manchmal fange ich einen Text sieben Mal an, um den richtigen Ton zu treffen.
Der erste Abschnitt, von dem ich im Vorfeld noch nichts wusste, stellt bereits die wichtigen Elemente des Textes vor: Erstens muss Zoro Sanji ja treffen, wenige Worte mit ihm wechseln und sich gleich in ihn verlieben, und zum Zweiten hat Zoro sexuelle Gedanken und Fantasien über Sanji. Wie genau die einzelnen Formulierungen entstanden, ist schwer zu beschreiben und sicher schwer zu versehen, aber es ist eine Mischung aus der Wortwahl (die natürlich meine Assoziationen anregt und ein nicht zu unterschätzender Faktor ist), die Notizen, die ich vorher gemacht habe, und die immer klarer werdende Vorstellung von der Situation je weiter der Text voranschreitet.
Irgendwann zwischendurch war mir kurz die letzte Szene bereits vor Augen gekommen (ich bin ein visueller Mensch und so denke und schreibe ich sehr visuell geprägt), also stehen die letzten beiden Sätze zu diesem Zeitpunkt bereits fest. Ausnahmsweise.

Den zweite Abschnitt, im Fahrstuhl, schrieb ich etwas anders. Hier wusste ich, was ich schreiben wollte und musste: die erste und einzige Begegnung zwischen den beiden. Sie werden sich beschimpfen und streiten, vielleicht prügeln und trotzdem oder gerade deswegen wird sich Zoro sofort in ihn verlieben. Dass Zoro im Stockwerk 21 wohnt, ist kein Zufall, sondern die Zahl der existenten Königsschwerter, zu welchen auch das für Zoro wichtigste Schwert Wado-Ichi-Monji zählt (und ich brauchte eine Zahl größer als drei). Die Dialoge sind darauf ausgelegt, einen Streit vom Zaun zu brechen – und das ist unglaublich schwierig, wenn man selbst nicht besonders schlagfertig ist oder zu sein braucht.
Außerdem versuchte ich, auszurechnen, wie viele Wörter ich pro Stockwerk für das Erzählen brauche, damit sie nicht eine gefühlte halbe Stunde streiten, obwohl sie nur kurz im Fahrstuhl stehen. Sogar ein Autor braucht Mathematik.
Im Übrigen ist es immer eine blöde Sache in einem Text "all diese Fragen" zu schreiben und gar nicht so viele Fragen zu nennen, und dann hoffe ich, dass ein ausgedehnter Absatz über die wenigen Fragen und mögliche Antworten darüber hinwegtäuscht...
Mitten in ihrer Prügelei fiel mir mein Praktikum und die GUStAVsche Lesung 2013 dazwischen, so dass ich mit dem Schreiben an diesem Text pausieren musste. Dafür überlegte ich aber, ob ich wirklich "Dear John, I'm in love with your lover" im Text schreiben wollte. Ist es auf Englisch in Ordnung? Wäre es auf Deutsch nicht besser, immerhin ist der Rest des Textes doch auch Deutsch? Oder sollte ich Japanisch nehmen, ich stelle sie mir doch als Japaner und in einer japanischen Stadt vor?
Aber der Satz auf Englisch hat einen Ton, den die anderen Sprachen nicht hinbekommen: "to be in love with" heißt natürlich "verliebt sein in", das wissen wir alle. Aber es klingt auch, zumindest in meinen Ohren, als wäre es längst und in aller Körperlichkeit über das bloße Anschmachten hinaus gelangt. Eine wortwörtliche Übersetzung ins Deutsche wäre etwa: "Ich bin in Liebe mit deinem Geliebten", und das ist alles andere als passiver und entfernter Liebeskummer. Das ist eine handfeste Tatsache, eine Tat eben – von beiden.
"Ich bin verliebt in deinen Geliebten", dagegen klingt einfach lasch und als wolle man es nur eben mitteilen – aber eine Konsequenz muss daraus nicht gezogen werden. Es hat keine Dringlichkeit und auch die Partizipation des anderen wird nicht einmal mehr angedeutet.
Meine bescheidenen japanisch Kenntnisse (und Google-Translator) reichen für "俺はお前の恋人と恋によ", (orewa omaeno-koibitoto koiniyo) und das hat doch einen eher lieblichen und sehnsuchtsvollen Charakter. Und außerdem kann ich natürlich nicht davon ausgehen, dass meine Leser das lesen oder gar verstehen können. Aber wäre es nicht trotzdem ziemlich cool, ihn Japanisch schreiben zu lassen, während der Titel des Kapitels weiterhin die originale und englische Lautung beibehält? Wie macht man es denn aber deutlich, dass es ein und derselbe Text ist, ohne eine Fußnote zu setzen? Sollte ich die Aussprache mit oder ausschließlich angeben? Vielleicht in der Charakterbeschreibung? Das sind alles Fragen, die man sich stellen muss.
Natürlich stelle ich mir diese Fragen, weil ich gerne mit Sprachen spiele, weil ich gerne mit fremden Sprachen spiele, auch wenn es keine tiefere Ebene in die Geschichte ziehen würde (vgl. Fallende Blütten und fließendes Wasser). Aber welche tiefere Ebene hat die Geschichte überhaupt? Es ist eine PwP und wenn sie Spaß macht, hat sie ihren ganzen Zweck erfüllt. Trotzdem versuche ich immer, andere Sprachen und damit andere Kulturen in meinen Texten einzubauen und mal ehrlich, in Manga und Anime ist Ostasaien (Japan) doch Grundelement, warum sollte ich das nicht auch sprachlich umsetzen können?
Trotzdem fehlt der japanischen Übersetzung dieser partizipierende Teil, diese aktive Tat von beiden. Und außerdem kann ich natürlich wirklich nicht sagen, ob die Übersetzung von Google-Translator (oder jedem anderen mechanischen Übersetzer) korrekt ist und Fehlerhaftes möchte ich dann doch nicht in meinem Text wissen.
Also entschied ich mich, den englischen Satz so zu belassen und baue darauf, dass unser Schulsystem zumindest gut genug funktioniert, damit meine Leser dafür gerade genug Englisch beherrschen.
Nach meinem Praktikum nahm ich meine Schreibtätigkeiten am 29. April 2013 wieder auf, begann mit diesem Bericht. Später an diesem Tag schrieb ich in der Fahrstuhlszene weiter. Mittlerweile gab ich meine Versuche vollständig auf, die gleiche Wortzahl zwischen den Stockwerken zu finden.
Irgendwann, am 15. Mai 2013, saß ich mit -Miaka- am Hafen und wir sprachen über vieles, auch über diese Fanfiction. Ich fragte sie nach ihrer Meinung zu dem Dilemma mit dem englischen Satz. Dann sprachen wir über ein noch viel wichtigeres Dilemma, auf das ich bereits gestoßen war: In welcher Zeitform schreibe ich die imaginierte Sexszene und wie leite ich über? Zoro stellt sich nur vor, was er gerne mit Sanji täte, also müsste ich es im Konjunktiv* schreiben. Allerdings wird der Konjunktiv II* (da ich aus dem Präteritum* komme ist er die korrekte Wahl) heute vor allem mit "würde" gebraucht, da man ihn sonst von der normalen Präteritumsform nicht unterscheiden kann, aber das klingt auf Dauer ziemlich beschissen. Also überlegte ich mir, dass es sogar ziemlich gut klinge, wenn ich diese imaginierte Szene im Präsenz* schreibe. Zum Einen hebt sich das wesentlich besser vom Präteritum ab, zum Anderen beschreibt das tatsächliches Geschehen, wohingegen der Konjunktiv II eigentlich ein Irrealis, also ein nicht-Geschehen ist. Das gibt Zoros Phantasie und seiner Liebe eine viel größere Bedeutung und Dringlichkeit.
Aber wie gestaltet man solch einen Übergang? Und das am Besten so, dass er nicht bemerkt wird. Während des Schreibens dieser besagten Stelle überlegte ich, den Übergang in zwei Schritten zu machen: 1. von Präteritum ins Konjuntiv II wechseln, 2. vom Konjunktiv II ins Präsens wechseln, hier ohne verlassen des Satzes.
Am Vormittag des 18. Mai 2013 beendete ich diese kleine PwP.

Die Korrekturphase begann ich am 4. Juni 2013, man sollte seinen Text möglichst erinnerungs- und damit erwartungsfrei korrigieren, dann sieht man die meisten Fehler und Lücken und Missklänge.

Es ist online! Und es lebt.

(* Wer sein Wissen über die Zeitformen und die Konjugation von Verben auffrischen möchte: Wikipedia ist auch hier hilfreich.)
Datum: 05.02.2016 22:53
Mad_Hatter_Jin schau das hier hat mir sehr geholfen, auch mal anders auf alles zu schauen.
Der gute Jan ist halt ein kleines Genie :)
Datum: 05.02.2016 23:26
D: Mit großem Herz und viel Ego, was in dem Körper gar nicht passen dürfte.
Genie, Herz und Ego. Ist das eigentlich eng? So alles auf einmal?
Avatar
Datum: 06.02.2016 14:42
Schreiben ist definitiv Arbeit.....Arbeit die aber Spaß macht. :) Nachdem ich mal richtig ein Roman (und nicht nur eine Fanfiction oder Kurzgeschichte) angefangen haben, habe ich erstmal bemerkt, wie viel dahinter steckt.

Ich finde gerade, wenn man einen Roman schreibt, muss man sich vorab viele Gedanken machen.
Was für Personen habe ich darin? Wie ist die Timeline? Wie soll das Ende sein? Was soll alles passieren?

Folge sind detaillierte Charakterprofile, eine ausgearbeitete Timeline (die auch dieVergangenheit anspricht, wenn ein Charakter sich an etwas erinnert), Stichpunkte zu den einzelnen Kapitel, teilweisen Ansätzen. Ideen wie sich die Charaktere entwickeln und auch mit der Zeit auf andere Personen reagieren. Wie die Orte aussehen, wo die Ereignise sich abspielen. Teilweise haargenaue Recherche über verschiedene Gebiete, wie z. B. welche chemishe Substanz ruft die gewünschte Reaktion vor usw.

Man kann nicht einfach los schreiben und hoffen. Gerade dann ist die Gefahr auch groß, dass man Widersprüche schreibt. Es steckt wirklich sehr viel Arbeit dahinter. Man muss in seinen Kopf wenigstens schon Bausteine haben, die man dann niederschreibt.

Inspiration hol ich persönlich aus Musik und der Umwelt und ja manchmal auch aus anderen Büchern und Filme.

Natürlich fällt es manchen leichter und manchen weniger. ;) Auch was die ganzen Rechtschreibregeln und Zeitformen angeht. Aber auch da recherchiere ich manchmal, um vielleicht Synonyme zu finden. (Das passiert mir auch immer wieder, gerade mit meinen Dialket xD)









"Wer für nichts kämpft - kann von allem besiegt werden!"

Franken-Animexxler-Zirkel: http://animexx.onlinewelten.com/zirkel/frankenland/beschreibung/
Datum: 06.02.2016 14:56
Tengel
Einen Roman bzw. eine lange Geschichte zu schreiben ist definitiv aufwändiger als eine Kurzgeschichte. Ich teile da nicht so sehr zwischen Fanfiction und Nicht-Fanfiction. Wenn eine Fanfiction 44 Kapitel hat, steckt da ebenfalls viel Recherche und Plotting und detaillierte Charakterprofile mit Entwicklung etc. drin.
 
Während ich jetzt versuche, endlich mein Romanprojekt zu schreiben (zur Zeit sind acht Bücher plus Zusatzgeschichten geplant), merke ich auch, wie viel anstrengender und aufwändiger solch eine lange (wirklich lange!) Geschichte ist. Aber ich habe auch das Gefühl, ich bin einer der Autoren, der muss das schreiben, damit es für die Geschichte quasi "wahr" wird. Ich liebe Listen und ich plane eine ganze Menge Zeug für mein Romanprojekt, aber wirklich Substanz bekommen Charaktere und Schauplätze erst, wenn ich sie schreibe. Und auch erst im Schreiben stelle ich fest, ob das, was ich geplant habe, gut zu lesen ist. Ich hab bereits einen Durchlauf geschrieben, bei dem ich mich beim Schreiben gelangweilt habe - das ist keine gute Ausgangslage für einen guten Text.
 
Das schwierigste beim Schreiben von Geschichten für mich ist, meine Vorstellung von dem Text in meinem Kopf mit dem tatsächlichen Endprodukt zu vereinbaren. Ich habe manchmal Vorstellungen, die bereits rein sprachlich nicht zu realisieren sind, weil das Deutsche einfach nicht so gebaut ist. Das fängt manchmal damit an, dass ich ein Synonym mit der richtigen Art von Assoziation suche - und das Deutsche dazu nichts hat.
I am phenomenal!
With every ounce of my blood, with every breath in my lungs,
won't stop until I'm phe-no-menal.
However long that it takes, I'll go to whatever lengths,
it's gonna make me a monster though!


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