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SimulReview Spring '16: Kabaneri of the Iron Fortress Kabaneri of the Iron Fortress, Amazon Prime, Anime-Review, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Spring '16: Masterpost

Kabaneri of the Iron Fortress
甲鉄城のカバネリ
Kōtetsujō no Kabaneri

Anbieter:

Amazon Prime
Link zur Serienseite

Kosten:
 

Prime-Abo: 49€/Jahr (ca.4,10€/Monat)

Ausstrahlung ab:
 

7.4.2016 (DO)

 

Story

Als das Inselreich Hinowa von lebenden Toten, genannt Kabane, überrannt wurde, zogen sich die Menschen in Bahnhöfe zurück. Die Lebensader des Landes sind Züge, die Waren und Menschen von einem Bahnhof zum anderen transportieren, doch nicht jeder Zug kommt heile an.

Ikoma ist ein junger Mechaniker, der emsig daran arbeitet, eine neue Waffe zu entwickeln, die das Herz der Kabane durchdringen kann. Er sieht es als falsch an, immer nur Angst zu haben und Menschen beim kleinsten Verdacht, sie könnten sich zum Kabane entwickeln, zu töten. Diese Einstellung bringt ihn allerdings erst einmal ins Gefängnis. Noch am selben Abend gibt es ein Unglück: Einer der Schnellzüge, der die Stadt erreicht, ist voll mit Kabane. Deren Überfall ist für Ikoma die Chance, endlich die Funktionsfähigkeit seines Durchstoßers unter Beweis zu stellen...

Jitsch findet...

Ich stelle vor: Das neue Attack on Titan. Zumindest gibt sich die Serie alle Mühe, genau das zu sein. Die ersten Episoden beider Serien ähneln sich jedenfalls stark: Die Menschen fürchten sich vor den Monstern, der Hauptcharakter hat aber eigentlich keine Angst, und dann fällt die Schutzmauer und viele Menschen sterben. Anders als Eren Yeager muss Ikoma aber dabei nicht tatenlos zusehen, da er schon seit fünf Jahren an seiner Waffe bastelt und die Kabane erforscht. Fünf Jahre ist übrigens auch der Zeitsprung in Attack on Titan nach den ersten zwei Episoden. 

Auch die Technik ähnelt sich: In Attack on Titan fliegen die mit Schwertern bewaffneten Kadetten mit Hilfe von Druckluftkanistern an ihren Gürteln regelrecht durch die Lüfte, in Kabaneri of the Iron Fortress dient Luftdruck als Antrieb für die Geschosse, mit denen die Kabane bekämpft werden. Einer der größten Unterschiede ist wohl, dass Kabaneri ein komplett japanisches Setting hat, während Attack on Titan irgendwo in Europa angesiedelt war. Und natürlich die Charaktere, die dann doch kaum Ähnlichkeiten aufweisen, sei es vom Charakter oder vom Aussehen. 

Ikoma ist ein Kopfmensch, der sich aber auch zu wehren weiß. Und seine Entschlossenheit ist dabei extrem beeindruckend. Seine Mitmenschen können nur schwer nachvollziehen, warum er nicht wie alle anderen vor Angst schlotternd in der Ecke sitzt, aber er ist dabei auch nicht so cholerisch wie Eren. Als der Angriff losgeht, fügt er sich zum Beispiel selbst eine stark blutende Wunde zu, um Kabaneri zu seiner (noch) stationären Waffe zu locken. Unter den anderen Charakteren sticht vor allem Mumei ins Auge: Optisch ist sie ein Kind, aber sie nimmt es mit Stärke hin, dass ihr Begleiter nach einem Kabane-Biss Selbstmord begeht und kann sich ziemlich gut zur Wehr setzen.

Das heißt aber nicht, dass Kabaneri ein billiger Abklatsch ist. Überhaupt ist an diesem Anime überhaupt nichts billig. Das Studio dahinter ist dasselbe wie bei Attack on Titan und die Grafik ist eigentlich sogar noch besser. Die Szenen strotzen von Details, die Charaktere sind viel in Bewegung und die Kampfszenen sehen einfach beeindruckend aus. Dazu gibt es, auch das genau wie bei Attack on Titan, einen epischen Soundtrack von Hiroyuki Sawano zu hören, der extrem gut auf die einzelnen Szenen zugeschnitten ist. 

Der Simulcast der Serie läuft in Deutschland auf Amazon Prime, einem Anbieter, der damit in Sachen Anime-Simulcast Neuland betritt. Das merkt man auch: Die Videoqualität ist zwar Top, aber wie auch in den Bewertungen direkt auf Amazon angemerkt wird, sind die Untertitel es nicht. Die Übersetzung ist dabei sogar sehr gut, aber leider gibt es erhebliche Timing-Probleme. Untertitel sind teils so stark verschoben, dass bei kurzen Aufrufen die Übersetzung erst nach diesen erscheint. Unverständlicherweise existiert das Problem bei den ebenfalls anwählbaren englischen Untertiteln nicht oder zumindest nicht in dem Ausmaß - warum man da nicht bei beiden Sprachen dasselbe Timing benutzt, ist mir schleierhaft. Es bleibt zu hoffen, dass die vielfach geäußerte Kritik aufgenommen und die deutschen Untertitel bei kommenden Episoden besser getimt werden.

Die Serie lohnt sich definitiv, und wer auf Amazon sowieso schon Prime hat, sollte sie sich nicht entgehen lassen. Nur dafür ein Prime-Abo abzuschließen lohnt sich aber wahrscheinlich eher nicht - andererseits hat man ja damit Zugriff auf eine täglich größer werdende Bibliothek an Serien und Filmen und Vorteile beim Bestellen von physischen Waren, so dass es sich vielleicht für den ein oder anderen dadurch doch lohnt, eine Prime-Mitgliedschaft abzuschließen.

(Geändert am 10.4.16: Korrektur von Rechtschreibfehlern)

EDIT (23.4.16): Bezüglich der Untertitel zeigt sich Episode 2 deutlich besser - da gibt es am Timing gar nichts mehr zu meckern. Es gibt übrigens auf Amazon Prime die Möglichkeit, die Art der Untertitel (z.B. ob sie schwarz hinterlegt sein sollen) und die Schriftgröße einzustellen.



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