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Pädophilie: Sex-Tourismus mit Sweetie Pädophilie

Autor:  halfJack
Lange, lange habe ich überlegt, ob ich wohl wirklich einen Eintrag über dieses Thema verfassen soll, weil ich weiß, wie viel Abwertung, Wut, Hass, Missverständnisse oder ähnliches man mit diesem Thema heraufbeschwören kann.
(Ich gehe allerdings davon aus, dass sowieso kaum jemand mein Weblog liest, darum ist es vermutlich doch nicht so problematisch. ^^)

Eine Meinung zu Pädophilie (genauso wie zu anderen, nicht nur sexuellen Neigungen) habe ich schon seit Jahren und man stößt manchmal auch in meinen Texten darauf. Neuerlich kam ich aufgrund zweier Themen wieder darauf. Erstens wegen der berechtigten Anschuldigungen gegen den Sänger der Lostprophets, zweitens lief vor einiger Zeit in den Nachrichten ein Beitrag über Sweetie, das von einer niederländischen Menschenrechtsorganisation animierte Computermädchen, welches zahlreiche Pädophile im Internet entlarvte.

http://motherboard.vice.com/de/blog/ein-computergeneriertes-maedchen-entlarvt-tausende-paedophile

Mit meiner Meinung werde ich wohl kaum auf Zustimmung stoßen, weil ich persönlich bestimmte sexuelle Neigungen nicht grundsätzlich verurteile. Wenn (vornehmlich) Männer nicht erkennen, dass es kriminelle Ausbeutung und genauso schlimm wie sexuelle Belästigung ist, sich über eine Webcam mit Kindern zu vergnügen, steht das bezüglich der Schuldigkeit auf einem ganz anderen Blatt als die Orientierung an sich. Niemand kann etwas für seine sexuellen Neigungen. Man kann sie als krankhaft bezeichnen, aber schließlich wird selbst heute noch Homosexualität in einigen Ländern als pathologisch betrachtet oder sogar unter Strafe gestellt, obwohl hierbei niemand belästigt oder misshandelt wird. Die eigene Sexualität darf meines Erachtens nicht zu Strafhandlungen führen, ob an Kindern, an Tieren oder gar an Leichnamen und was es da nicht alles für Orientierungen gibt. Doch kann man so etwas wirklich als krank bezeichnen, wenn der Betroffene selbst es nicht als solches empfindet, solange er seine Neigung nicht zum Schaden seines "Lustobjekts" frei auslebt (also auch ohne Sex-Chats mit Minderjährigen)?

Durch Sweetie konnten Informationen über die Internettäter herausgefunden werden, die letztlich zu ihrer Überführung dienten. Natürlich dürfen Kinder nicht sexuell missbraucht werden, dazu gehören selbstredend auch anzügliche Fotos, die von ihnen gemacht und zu diesem Zweck ins Internet gestellt werden. Solche, die sich diese Bilder herunterladen, insbesondere sobald sie dafür bezahlen, sind meines Erachtens gerechtfertigt zu verurteilen. Allerdings - und hier ist mir klar, dass viele meine Ansicht verantwortungslos finden - halte ich computergenerierte oder gemalte Bilder für eine gute Alternative. Auf Animexx ist es verboten, Texte oder Bilder zu posten, in denen Sex mit Kindern dargestellt ist. Das ist völlig in Ordnung, immerhin vertritt jede Internetseite ein spezielles Image. Trotzdem kann ich diese Verurteilung, obwohl ich persönlich kein Interesse an Shota hege, nicht ganz nachvollziehen, weil keinem einzigen Kind damit geschadet wird.

In Buchform darf man beinahe alles schreiben, solange es erst mal gedruckt wurde und in den Regalen der Buchhandlungen steht. Wer zum Beispiel "Justine" von Marquis de Sade kennt, versteht, wovon ich spreche. Darin werden auf perverseste Weise junge Mädchen, sogar Kleinkinder vergewaltigt und verstümmelt. "Justine" gehört wohlgemerkt zu unserer Weltliteratur. Angesichts dieses Gegensatzes finde ich eine Internetzensur von Texten in der Tat fragwürdig.
Ich habe nichts gegen die jeweiligen Verbote, beispielsweise hier auf Animexx, und finde auch die Argumentation, dass solche Dinge nicht verharmlost werden dürfen, durchaus nachvollziehbar. Dennoch ist es schon merkwürdig, dass zahlreiche meinetwegen dreizehnjährige Mädchen Fanfictions über Vergewaltigungen schreiben, diese jedoch gar nicht oder erst ab 18 Jahren in Archiven freigeben dürfen. Demnach könnten sie mit ihrem Geschriebenen Leuten schaden, die in ihrem eigenen Alter sind. Irgendwoher muss diese sogenannte "Schädigung" aber doch schon vorher gekommen sein. Ich finde, solange es nur bei Fantasie bleibt, führt sich eine Zensur selbst ad absurdum. Das Gedankengut ist ohnehin schon vorhanden und konsumieren würde man derlei Sachen wahrscheinlich nicht, wenn man es nicht in irgendeinem Ansatz schon vorher gut fände. Zumindest kann ich mir das schlecht vorstellen.
Damals auf yaoi.de war es geradezu erstaunlich, welcher Beliebtheit sich rape erfreute. Da wurden auch zahlreiche Diskussionen dazu im Forum geführt. Dass man von diversen unrealistischen Fanfictionvorstellungen nicht auf die Realität schließen darf, muss jedem selbstverständlich klar sein, aber allein die Verbote tragen zu einer solchen Erkenntnis nicht viel bei.

Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen, nachdem ich abgeschweift bin:
Pädophilie kann man als Krankheit sehen, sobald der Betroffene darunter leidet oder Gefahr läuft, anderen damit zu schaden. Aber an sich ist es nur eine sexuelle Ausrichtung wie jede andere auch. In der Tat, eine sexuelle Neigung, die man niemals in der Realität ausleben darf oder können dürfen sollte, aber meiner Meinung nach trotzdem eine, die man mit Gedanken, Bildern oder Texten befriedigen kann, ohne dass jemandem dabei geschadet wird.
Die computergenerierte "Sweetie" war zwar zu einem anderen Zweck gedacht, doch warum stellt man solchen Leuten nicht ein derartiges Programm legal zur Verfügung? Die Erklärung, Pädophilen würde damit Stoff zur Enthemmung gegeben werden, ist genauso logisch oder nachvollziehbar wie die, dass sie durch ständige Unterdrückung ihrer Triebe irgendwann die Kontrolle verlieren und dann aus Verzweiflung ein Kind anfallen, obwohl sie das eigentlich nicht wollen. Einige leiden unter ihren Neigungen und man sollte ihre Ausrichtung nicht per se verurteilen, diese Menschen gar als abartig abstempeln.
Ähnliche Debatten kann man sicher auch über brutale Videospiele führen, die jemanden angeblich enthemmen sollen, sodass man irgendwann Amok läuft. Genauso gut könnte man die Frage in den Raum stellen, ob die Liebhaber von Ego-Shootern nicht gerade deshalb niemanden in der Realität abknallen, weil sie in ihrer Frustration auf virtuelle Köpfe ballern können.