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Aktion: Unveröffentlichtes beenden Weblog-Aktion

Autor:  halfJack

Kennt ihr das auch? Ihr lest von einer Aktion oder einer Challenge, seid Feuer und Flamme und macht euch sofort ans Werk. Dann verraucht der erste Elan oder es kommt etwas dazwischen, ihr schiebt die begonnene Sache erstmal zur Seite, um sie später zu beenden. Aber dieses Später kommt niemals.
Dann ist das jetzt eure Chance.

Wahrscheinlich sind viele davon betroffen, dass durch Corona derzeit einiges anders läuft. Sie müssen zu Hause bleiben, Veranstaltungen wurden abgesagt, Vorbereitungen waren überflüssig. Ich zum Beispiel würde mich jetzt wahrscheinlich bei der Antiquariatsmeile auf der Leipziger Buchmesse rumtreiben. Stattdessen bin ich zu Hause und kümmere mich um Dinge, die ich bislang auf die lange Bank schob.
Zeit, um etwas anzufangen oder zu beenden. Genau darum geht es in dieser Aktion.

Aktionsende: 30. 03. 2020
Preisgeld: 10 KT
Aufgabe: Bring eine begonnene Sache zu Ende und poste einen Link dazu in den Kommentaren.
Am ehesten geht es mir um Blogeinträge, die auf unveröffentlicht gesetzt wurden und bei euch schon lange rumgammeln. Zumindest kam mir die Idee deshalb, weil ich selbst in dem Bereich mal ausmisten muss. Ihr könnt aber auch alle anderen begonnenen Dinge ausgraben, Fanarts oder Fanfictions oder was auch immer. Kontrollieren kann ich das natürlich nicht. Macht einfach mal, worauf ihre Lust habt. Jeder Beitrag erhält 10 KT.

Update der Vorhersage 2020 Animexx

Autor:  halfJack

Als Ansporn und Übersicht für mich fasse ich hier meine Vorhersage bzw. Vorsätze für 2020 zusammen und aktualisiere sie.

Vorhersage 2020

1. Es wird Animexx noch geben und ich werde noch hier sein, aber ich werde 99% aller relevanten Inhalte von mir auf andere Seiten ausgelagert haben, d.h. vor allem Blog und Fanfictions. Wenn es so weit ist, verlinke ich das alles in einem extra Blogeintrag und im Steckbrief. (Fanarts, Doujinshis und RPGs könnten davon ausgenommen sein, aber die sind bei mir eh nicht sonderlich relevant.)

2. Ich werde weitere Aktionen planen und durchziehen. Eine Aktualisierung alter Aktionen zählt nicht, sondern es sollen mindestens 3 neue Aktionen sein (auch wenn wie immer niemand oder kaum einer daran teilnehmen wird).

3. Die Aktionen ausgenommen verfasse ich mindestens 10 Blogeinträge (Teilnahmebeiträge an meinen Aktionen oder Zitatsammlungen inbegriffen). Die meisten werden vermutlich Buchreviews sein.

4. Am Ende des Jahres werde ich keinerlei unveröffentlichte, auf Entwurf gesetzte Blogeinträge mehr hier haben. Ich stelle sie entweder fertig oder lösche sie.

5. Ich schreibe und veröffentliche mindestens 3 neue Kapitel bei meinen Fanfictions und vervollständige hier auf Mexx meine Kurzgeschichtensammlung "Lauter Einzelteile".

6. Bei den Fanarts zeichne ich ein Fanfiction-Coverbild für meine Freundin und lade die restlichen Bilder vom Weihnachtskalender hoch. Vielleicht schaffe ich es sogar, mein halbes Tarotspiel fertigzustellen.

7. Ich werde die Fotos von unseren Japan-Urlauben einstellen. Die vom ersten von der Kamera sind größtenteils verloren gegangen und auch beim dritten sind viele gelöscht worden, also werden zwei Ordner unvollständig sein. Der Rest umfasst ansonsten insgesamt sieben Ordner.

8. Einen meiner Doujinshis werde ich dieses Jahr beenden (obwohl ich diese Prognose selbst nicht glaube).

9. Ich werde mehr Fanfictions lesen und Kommentare schreiben, also mindestens 20 Kommentare verfassen (dazu zähle ich aber auch welche von ff.de oder Kommentare zu Fanarts).

10. Das betrifft nicht Animexx, aber ich prognostiziere, dass 2020 ein gutes Jahr wird. In meiner Familie und meinem Bekanntenkreis soll dieses Jahr niemand sich erhängen oder an Krebs oder einer anderen Krankheit verenden. Ich prognostiziere außerdem, dass keiner in meinem Umfeld neu schwer erkrankt oder in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie landet, das wäre super.


Checkliste

☐ Auslagerung des Blogs zu Blogspot
> vorerst von 2004 bis 2014

☐ Auslagerung der Fanfictions zu AO3
> bisher 3/25

🗹 3 neue Aktionen

🗹 10 Blogeinträge

☐ Unveröffentlichte Blogeinträge beenden oder löschen
> noch 8

☐ 3 Kapitel bei Fanfictions
> bisher 0

🗹 Lauter Einzelteile beenden

☐ Fanfiction-Cover

☐ Weihnachtskalender

☐ Lenormand-Tarot

☐ Fotos von den Urlauben
> 0/7 Ordnern

☐ Doujinshi

☐ Kommentare
> bisher 13/20

Man falls. Zitatsammlung

Autor:  halfJack

Man does not change. He just returns to his human state. Man falls. Faithful retainers and saintly women fall. There is no way to avoid this, nor would an avoidance save man. Man lives, man falls. There is no convenient shortcut to salvation that exists outside of this. We do not fall because we have lost the war. We fall because we are human; we fall because we are alive.... Like man, Japan, too, must fall. It must redeem itself by falling to the very depths and there finding itself. Redemption through politics is but a surface phenomenon and of no value at all.

Still, it is not possible for man to fall eternally, it is not possible for him to hit rock bottom. The reason? In the face of hardship man cannot maintain a heart of steel. Man is pathetic, man is frail, and for this he is laughable. But he is just too weak to fall to the very bottom.

People have not changed, they have always been like this. The times have changed. The world. Its outer skin.

"Darakuron" von Sakaguchi Ango

Die letzten ihrer Art [Teil 3] Buchvorstellung, Umweltschutz

Autor:  halfJack

Douglas Adams und Mark Cawardine
Die letzten ihrer Art
Eine Reise zu den aussterbenden Tieren unserer Erde

Ursprünglich wollte ich zu diesem Buch nur einen einzigen, möglichst kurzen Blogeintrag verfassen, doch am Ende ist das hier ganz schön ausgeartet. Nach dem ersten und zweiten Teil folgt nun der dritte und wirklich letzte Part einer Rezension, die schon lange keine mehr ist.
 


Quelle

Eine abschließende unglaubliche und glücklicherweise positive Geschichte, von der Adams erzählt, betrifft kein Tier, sondern eine Pflanze: den Ramosmania rodriguesi oder auch Café Marron. Diesen Strauch hielt man für ausgestorben, bis ein Junge auf Rodriques zufällig einen Zweig davon in die Schule brachte. Er stammte von dem einzigen verbliebenen Exemplar dieser Pflanze.
Mit aussterbenden Pflanzenarten könnte man gleichermaßen mehrere Bücher füllen, doch obwohl es Adams und Cawardine nur um Fauna, nicht um Flora ging, so finde ich die Erwähnung des Ramosmania rodriguesi sehr bezeichnend. Diese Kaffeepflanze fristete unter recht schlechten Bedingungen irgendwo in der Wildnis ein einsames Dasein, war über die Jahre jedoch unbehelligt geblieben. Nach ihrer Entdeckung zog man um den kleinen Baum einen Stacheldrahtzaun, um ihn vor Ziegen u. ä. zu schützen. Das war vielleicht ein Fehler, denn seit dieser Maßnahme war der Café Marron tatsächlich ernsthaft bedroht. Was auf solche Weise gehütet wurde, musste wertvoll sein, das schienen die Leute zu glauben. Als letzter seiner Art war der Baum für die Wissenschaft durchaus bedeutsam. Doch wurden ihm nach seinem Bekanntwerden von den Bewohnern der Insel auch zahlreiche heilende Fähigkeiten angedichtet. Immer mehr Leute interessierten sich für den Baum und schnitten Äste davon ab, was ihn beinahe getötet hätte. Man errichtete einen weiteren Stacheldrahtzaun und noch einen und noch einen, dann setzte man einen Wächter davor.
Heute ist der Baum noch immer vom Aussterben bedroht, aber bei einem Ableger in London gelang es, die Pflanze zu befruchten, damit sie vermehrt werden kann und sich nicht mehr nur selbst reproduziert. So weit ein Happy End. Bemerkenswert, und das nicht in guter Hinsicht, ist aber der Umstand, dass der Ramosmania rodriguesi erst wirklich bedroht war, als man sich um seinen Schutz bemühte.

Das liegt nun im Bereich meiner Spekulation, aber ich glaube, die Einzigartigkeit der Pflanze und dieser Zaun zum Schutz haben den Baum zu etwas Begehrenswertem gemacht.

Ein ähnliches Problem sehe ich bei Nashörnern und anderen Tieren, die wegen irgendeines Körperteils gejagt werden, um daraus Schmuck oder eine absurde chinesische Medizin zu machen. Soweit ich weiß, werden beschlagnahmte Stoßzähne und ähnliches zerstört oder eingelagert. 2016 wurden in Kenia über 100 Tonnen Elfenbein verbrannt, um ein Zeichen zu setzen. Ich halte dieses Vorgehen für falsch. Damals hätte ich noch gesagt, man solle das Zeug für einen Spottpreis auf den Markt werfen, damit sich jeder Trottel so etwas kaufen kann. 100 Tonnen, das ist eine ganze Menge. Indem man es verbrennt, steigt es nur in seinem Wert, und genau das finde ich daran verkehrt.
Solch eine Ansicht ist allerdings nicht neu, sie wird von einigen Tierschützern vertreten, kann aber heute nicht mehr so einfach als Antwort herhalten. In den 80er Jahren haben in Afrika vor allem Milizen die Tiere gewildert, um den Bürgerkrieg zu finanzieren. Danach erholte sich der Bestand. In Südafrika errichtete der Millionär John Hume sogar eine Nashornfarm, um das Horn zu "ernten" und auf den Markt zu bringen. Er war der Ansicht, ein regulierter Markt müsse das Problem lösen, ähnlich wie bei Drogen eine Regulation mehr Erfolg bringt als ein Verbot. John Humes Farm ist mittlerweile pleite. Er konnte aufgrund von Restriktionen offenbar kein einziges Horn verkaufen. So gut die Idee auch wäre, so sehr scheitert sie doch an einer Realität, in der sich jeglicher Handel in der Hand des organisierten Verbrechens befindet. Ohnehin war vielen Tierschutzorganisationen seine Farm ein Dorn im Auge. Sie befürchteten, er würde den Markt erst recht befeuern, anstatt ihn einzudämmen. Damit Hume sein Horn überhaupt verkaufen durfte, mussten Sonderregelungen eingeführt werden, die einen Handel mit Rhinohorn, welches nicht aus Wilderei stammte, zuließen. Eine solche Unterscheidung lässt sich in der Praxis aber kaum vornehmen und würde letztlich auch den Wilderern in die Hände spielen. Doch selbst wenn es möglich wäre, stellt das schon lange keine Lösung mehr dar. Die Nachfrage heutzutage geht größtenteils von einer sich entwickelnden reichen Mittel- und Oberschicht in China und Vietnam aus; zum Beispiel Rhinohorn als Potenzmittel, Pangolinschuppen als Medizin oder Elfenbein als Schmuck und allgemeine Kapitalanlage. Mit wachsendem Wohlstand können sich das immer mehr Leute leisten. Kein Bestand auf einem wie auch immer regulierten Markt könnte dieser Nachfrage gerecht werden.
Warum bedenkt der Markt nicht, dass seine Quelle irgendwann versiegt sein könnte, sobald die Tiere aussterben? Einerseits lässt sich das mit kapitalistischem Egoismus und Ignoranz erklären. Im afrikanischen Wildschutz ist Korruption ein großes Problem. Zudem leidet das Volk vielerorts unter Hunger und Armut. Wer um seine Existenz fürchtet, kümmert sich nicht um Arterhaltung. Das lässt sich schwer ändern, solange das tote Tier mehr wert ist als das lebendige. Andererseits ist die Ausrottung einer Tierart für den Konsumenten nicht zwangsläufig schädlich, zumindest nicht für jene, die darin eine Kapitalanlage sehen. Anders formuliert: Man legt sein Geld in Elfenbein an und spekuliert auf das Aussterben der Elefanten. Aufklärung nützt wenig, wenn auf Seiten des Abnehmers ein solches Kalkül dahintersteckt oder es für die traditionelle Medizin keine Rolle spielt, ob man statt der Einnahme von Pulver aus Rhinohorn oder Pangolinschuppen auch einfach an seinen Fingernägeln kauen könnte.

Angesichts dieser Situation ist es für Tierschutzorganisationen schwer, überhaupt etwas zu unternehmen; als wollte man ein brennendes Haus mit einem Fingerhut voll Wasser löschen. Nicht immer sind Entscheidungen, die dabei getroffen werden, richtig. Tiere zum Schutz in Gefangenschaft zu halten und ihnen die Hörner zu stutzen, wird als Vorgehen schnell in Frage gestellt. Manchmal gelingt eine Rettung einzig durch Umsiedlung oder Isolierung. Bei den im vorigen Beitrag erwähnten Vaquitas, den kalifornischen Schweinswalen, endete der Versuch des Einfangens katastrophal. Das erste Tier musste aufgrund seiner Panik sofort wieder freigelassen werden, das zweite verendete am Stress. Dem kleinen Wal kann vermutlich nicht mehr geholfen werden. Die Ursachen sind in vielen Fällen ähnlich: Umweltverschmutzung, Verlust des Habitats, Eindringen exotischer Arten. Das sind durch den Menschen indirekt verursachte Gründe. Hinzu kommt übermäßige Bejagung oder Beifang als direkte Ursache. Tierschutz kann hier noch immer greifen, aber er scheitert fast vollständig, wenn er auf eine stets wiederkehrende Kombination an Faktoren stößt: nämlich erstens dann, wenn es um ein lukratives Lebewesen geht, und zweitens in einem Land mit armer Bevölkerung und versagenden staatlichen Einrichtungen. Wenn sich hier politisch nichts ändert, womit auch Restriktionen im Abnehmerland gemeint sind, dann bleibt Tierschützern nichts weiter übrig, als einzeln illegale Netze zu entfernen usw., also den Brand mit einem Fingerhut zu löschen. Teilweise kann das Eingreifen solcher Organisationen sogar kontraproduktiv sein, wenn etwa öffentliche Anklagen die Bevölkerung treffen und außer Acht lassen, dass ihnen manchmal keine andere Wahl bleibt. So verhärten sich die Fronten. Schuld ist irgendwie jeder und niemand. Das Zusammenspiel der Ursachen gestaltet sich stets sehr komplex, wie das Beispiel der Vaquitas deutlich zeigt.

Die amerikanische Biologin Rachel Carson schrieb 1962 das Buch "Der stumme Frühling", worin sie auf die Auswirkungen des Pestizids DDT aufmerksam machte, durch das nicht nur Schädlinge umgekommen waren, sondern auch zahlreiche Singvögel. Es ist nicht erst ein Thema seit gestern. Auf verschiedene Weise nimmt der Mensch immer Einfluss auf die Natur, er kann Tierarten ausrotten, er kann sie retten und schützen und einigen verhilft er sogar zur Existenz. Etliche domestizierte Arten würden sonst heute nicht existieren. Es gibt Tiere, die sich an das Stadtleben anpassen, neue Arten, die dadurch entstehen; Tiere, die mit dem Menschen reisen, am bekanntesten hierfür sind Spatz und Taube. Tierschutzorganisationen sind ständig dazu genötigt, darüber zu entscheiden, welche Art gerettet werden sollte und welche nicht. Woran macht man das fest? Am Nutzen, den diese Tiere vermeintlich haben, zum Beispiel Wildbienen und andere Bestäuberinsekten für unsere Landwirtschaft? Oder das Axolotl für unsere Forschung? Oder das Aye-Aye, weil es so viele besondere Eigenschaften hat? Oder den Café Marron, weil es der letzte ist? Oder den Kakapo, weil er so ein ulkiger Vogel ist?
Die Liste der mittlerweile vermutlich ausgestorbenen Tiere scheint endlos. Das Breitmaulnashorn und der Jangtse-Delfin, die im Bericht von Douglas Adams vorkommen, sind praktisch ausgestorben. Vom Pyrenäensteinbock starb das letzte Exemplar 2000; zwar wurde dieser Steinbock 2009 als erstes Tier durch Klonen zurückgebracht, starb jedoch nach wenigen Minuten. Die Hawaiikrähe oder der Spix-Ara sind in freier Wildbahn ausgelöscht. Von den 15 Unterarten der Galapagos-Riesenschildkröte sind 5 bereits ausgerottet, die anderen stehen unter Artenschutz. Als ausgestorben gelten die Goldkröte, der Java-Tiger, der Delacour-Zwergtaucher, der Tecopa-Kärpfling, der Sansibar-Leopard, die Karibische Mönchsrobbe, der Elfenbeinspecht, der Weißwangen-Kleidervogel, der Madeira-Kohlweißling ... Es ist völliger Quatsch, hier so eine Liste anzufangen, um das Massensterben von Tierarten deutlich zu machen. Es sollen jährlich mindestens 20 000 Arten sterben. Manche Schätzungen gehen von 60 000 aus.

Nun lautet die Frage, die sich wahrscheinlich nicht viele, aber doch einige stellen: Wozu soll man sich darum kümmern? Was wäre so schlimm daran, wenn ein ulkiger Papagei ausstirbt? Denn - so lautet das einfache Argument - es sterben mittlerweile schlicht so viele Arten aus, weil es nun mal so extrem viele, spezialisierte Arten gibt.
Ich kann es nicht mehr genau rekonstruieren; bei irgendeiner Show oder einem Programm äußerte sich vor ein paar Jahren Dieter Nuhr über Umwelt- und Klimaschutz mit der Ansicht, es ginge nicht darum, dass man die Natur schützen müsse. Sinngemäß sagte er: "Der Natur ist das scheißegal. Die tauscht ein paar tausend Arten aus und macht weiter." Schädlich sei das alles nur für den Menschen.
Andererseits ziehen einige Leute sogar diesen vermeintlichen Schaden für die Menschheit in Zweifel und argumentieren, dass man zum Beispiel in nördlichen Regionen anbauen könnte, wenn es auf der Welt wärmer werde usw. usw. Kommt man gegen solche Argumente an? Tangieren uns überhaupt die paar Vögel und Wale und sonstige Arten, die aussterben und an deren Stelle eben andere Lebewesen treten; neue, besser angepasste, weltweit verbreitete Tier- und Pflanzenarten?
Hierauf kann ich nur mit meiner eigenen Meinung antworten. Ich glaube, Inseln wie Mauritius zeigen uns, wie leicht ein Ökosystem im Kleinen zusammenbrechen kann. Vieles hängt miteinander zusammen. Daher können wir gar nicht abschätzen, welche Auswirkungen das Verschwinden einer Art hat, die womöglich viele andere mit sich nimmt, weil das Gleichgewicht gestört ist. Insektizide töten Pflanzenschädlinge, aber gleichzeitig auch Bestäuberinsekten, die für ertragreiche Ernten ebenso wichtig sind wie ein intelligenter Pflanzenschutz. Die meisten Menschen, möchte ich behaupten, ernähren sich heutzutage im Gegensatz zu unseren Vorfahren nur noch von einer Handvoll Lebensmitteln. Einiges davon gab es früher im europäischen Raum gar nicht, zum Beispiel die Kartoffel. Stattdessen aßen wir diverses Wurzelwerk und Kräuter, von denen wir heute kaum mehr wissen. In der Neuzeit wurden von Großkonzernen wie Monsanto ein paar Arten hochgezüchtet und verbreitet, bis sie alles andere fast völlig verdrängten. 94 % des einstigen Saatgutes sind in den letzten 100 Jahren verschwunden. Es gibt zwar einen Trend zurück zu den Wurzeln im wahrsten Sinne des Wortes, aber die meisten werden bei ihren Nudeln und Kartoffeln bleiben. Monokulturen sind anfällig für Krankheiten und Schädlingsbefall, auf dem Feld genauso wie in unseren angelegten Wäldern. Massentierhaltung ist das Äquivalent zu diesem einseitigen Anbau. Ich glaube nicht, dass wir unsere Welt so weit reduzieren können, auf ein paar Basisbausteine aus Nutztieren und Kulturpflanzen, dass am Ende trotzdem noch alles funktioniert. Sümpfe, Mangrovenwälder, reiche Ökosysteme in Steppen und Wüsten sind nicht einfach ungenutztes Land, das man kultivieren müsste. Insekten oder Wildtiere sind keine Plagen, die einer Urbarmachung im Weg stehen. Sogar Fledermäuse, die oftmals als unheilvoll empfunden und gejagt werden, tragen mancherorts zur Bestäubung von Pflanzen bei. All diese Wechselbeziehungen von komplexen Ökosystemen werden oft außer Acht gelassen. Das Gleichgewicht unserer Erde hängt meines Erachtens von der Vielfalt ab.

Laut den letzten Berichten des IPBES ist die Biodiversität weltweit in einem schlechteren Zustand als erwartet. 6,6 Millionen Quadratkilometer in Afrika sind abgebaut oder stark beeinträchtigt, das ist nach meiner Berechnung ein Fünftel der Gesamtfläche. Ähnlich beeinträchtigt sind 65% der Fläche in Amerika. 8 der 10 am stärksten verschmutzten Flüsse liegen in Asien. Durch die Globalisierung bleiben die Probleme nicht innerhalb der Landesgrenzen, sondern hängen miteinander zusammen.

Von Spiegel Online zusammengefasst
Die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts über den weltweiten Zustand der Natur:

  • 85 Prozent der Feuchtgebiete sind bereits zerstört
  • Seit dem späten 19. Jahrhundert sind rund die Hälfte aller Korallenriffe verschwunden
  • Neun Prozent aller Nutztierrassen sind ausgestorben
  • Zwischen 1980 und dem Jahr 2000 wurden 100 Millionen Hektar tropischer Regenwald abgeholzt - weitere 32 Millionen Hektar allein zwischen 2010 und 2015
  • 23 Prozent der Landfläche des Planeten gelten als ökologisch heruntergewirtschaftet und können nicht mehr genutzt werden
  • Der Verlust von Bestäuberinsekten bedroht Nahrungsmittelproduktion im Wert von 235 bis 577 Milliarden Dollar pro Jahr
  • Durch die Zerstörung von Küstengebieten wie Mangrovenwäldern ist die Lebensgrundlage von bis zu 300 Millionen Menschen gefährdet

Die letzten ihrer Art [Teil 2] Buchvorstellung, Umweltschutz

Autor:  halfJack

Douglas Adams und Mark Cawardine
Die letzten ihrer Art
Eine Reise zu den aussterbenden Tieren unserer Erde

Beim letzten Mal haben wir erfahren, dass es Drachen wirklich gibt, warum das Weiße Rhinozeros nicht heller ist als seine Artgenossen und was Spechte damit zu tun haben, dass die Finger der Aye-Ayes so lang sind.

Beschäftigt man sich mit aussterbenden Tierarten, von denen viele einzig in bestimmten Regionen und vor allem auf Inseln vorkommen, wird man früher oder später mit den Begriffen "endemisch" und "exotisch" konfrontiert. Endemische Arten oder Endemiten sind Lebewesen, die nur in einer bestimmten Region vorkommen und sich dort natürlich entwickelt haben. Exoten hingegen sind solche, die dort ursprünglich nicht heimisch waren, sondern in den meisten Fällen vom Menschen irgendwann angesiedelt wurden. Zu diesen exotischen Arten zählen insbesondere Ratten, Katzen, Hunde oder Hasen. Das ist deshalb so entscheidend, weil vor allem Inseln fragile Systeme sind, auf denen weit weniger Arten ums Überleben kämpfen als auf dem großen Festland. Diese endemischen Arten haben sich unterschiedlich differenziert und angepasst. Insofern sie nicht durch Verlust des Habitats oder Jagd bedroht sind, können sie allein durch das Eindringen von Exoten massiv gefährdet sein, zumindest solchen Arten, die fast überall auf der Welt existieren und sich schneller an Umgebungen anpassen, da sie aggressiver sind und eine höhere Fertilitätsrate aufweisen. Diese Exoten haben oftmals keine natürlichen Feinde in der neuen Umgebung. Sie werden selbst zu Fressfeinden zum Beispiel für die heimischen Vögel oder treten in Konkurrenz bei der Nahrungssuche.
Ist man in Neuseeland im Dschungel oder den Wäldern unterwegs, muss man sich nicht die Frage stellen, was zu tun ist, sollte man einem Bären oder Wolf begegnen. Solche Raubtiere gibt es auf Neuseeland nicht. Aus diesem Grund konnte sich die dortige Vogelwelt auf einzigartige Weise entwickeln.
 


Quelle

Der Kakapo oder Eulenpapagei auf Neuseeland war der Auslöser dafür, dass ich mir das Buch von Douglas Adams überhaupt komplett angehört habe. Seine Geschichte ist die wohl witzigste, absurdeste und positivste im ganzen Buch. Dieser große, flugunfähige Papagei galt zwischenzeitlich als ausgestorben und tatsächlich ist er das auf den beiden Hauptinsel von Neuseeland auch, da mit dem Menschen neue Feinde wie Opossums oder Ratten auf die Inseln kamen. Der Kakapo war nie mit Raubtieren am Boden konfrontiert und besitzt daher keinen Fluchtinstinkt. Wenn etwas auf ihn zuschleicht, bleibt er einfach sitzen. Diese Erstarrung wäre bei Gefahr aus der Luft nicht die schlechteste Strategie, aber am Boden ... Kein Wunder also, dass er nahezu ausstarb.
In den 70er Jahren wurden ein paar Kakapos entdeckt. Sie leben heute lediglich auf wenigen Inseln vor Neuseeland und gehören zu den am besten überwachten Tieren der Welt. Ihre Population war leider zu Beginn des Schutzprogramms so klein, dass die fehlende Vielfalt des genetischen Materials zu einer schlechten Fruchtbarkeit führte. Abgesehen davon, dass der Kakapo eher einer schwerfälligen Henne als einem Papageien ähnelt, hat er noch dazu sehr ungünstige Paarungsgewohnheiten.
Er ist ein Einzelgänger und begegnet bloß äußerst selten seinen Artgenossen, erst recht jenen des anderen Geschlechts. Das Männchen trifft jedes Jahr ab Oktober alle Vorbereitungen, um ein Weibchen anzulocken. Er putzt aufs Penibelste eine Stelle und den umliegenden Weg dorthin. Dann fängt der Kakapo mit seinem Balzgesang an.

Dieser Gesang ist ... ziemlich vielfältig und merkwürdig.

Er besteht aus Pfeiftönen (zu denen auch einige andere Papageien fähig sind) und einer Art Zwitschern (dem "chinging"); dann ein stockendes Brummen, Knattern, Grunzen, Keuchen und Kreischen, was stellenweise klingt wie ein Esel oder eine extrem langgezogen und laut quietschende Schaukel aus einem alten Horrorstreifen (Antwortschreie); und zuletzt noch das für den Kakapo charakteristische kurze Brummen oder Summen (sogenanntes "booming", das sich durch seine tiefe Frequenz anfühlt wie ein Herzschlag). Was auch immer diese ganzen Geräusche sein sollen, wie ein Vogel klingt es jedenfalls oft nicht.

Der Ruf, besonders das "booming", ist kilometerweit zu hören, einer der weitreichendsten überhaupt im Vogelreich. Doch leider ist er auch in einer so tiefen Tonlage, dass er sich schwer orten lässt. Das Weibchen kann diesen Gesang demnach wahrnehmen, aber dummerweise nicht lokalisieren. Außerdem hat sie meistens kein Interesse daran. Dass sich das Weibchen nämlich zur Paarung bereit erklärt, hängt davon ab, ob die neuseeländischen Rimu-Bäume Früchte tragen, was nur aller zwei bis vier Jahre der Fall ist. Während das Kakapo-Männchen also an seinem schick gemachten Platz sitzt und komisch singt, läuft das Kakapo-Weibchen, insofern sie das Werben nicht komplett ignoriert, oft tagelang herum und sucht nach ihm. Bis zu 20 Kilometer kann sie dabei zurücklegen. Und wenn sie ihn dann gefunden hat, heißt das noch nicht, dass sie sich darauf einlässt. Entspricht das Männchen nicht ihren Vorstellungen, zieht sie wieder von dannen. Der dicke Papageienmann hat demnach oft umsonst bei seinem wochenlangen absurden Gesang die Hälfte seines Gewichts eingebüßt. Er frisst sich ein paar Pfunde an und versucht es nächstes Jahr erneut.
Was hat sich die Natur bloß dabei gedacht? Andererseits geschieht auch nichts in der Natur ohne Grund. Der Kakapo mag groß und schwerfällig wirken, doch da er einfach nicht mehr auf das Fliegen angewiesen war, wurde diese Fähigkeit zugunsten seiner Reserven aufgegeben. Er ist robust und langlebig, seine Lebenserwartung übersteigt 60 Jahre, angeblich soll er sogar 100 Jahre alt werden können, womit er einer der ältesten Vögel der Welt ist. Die Population auf Inseln darf nicht überhand nehmen, damit sich eine Art nicht aus Nahrungsmangel selbst auslöscht. Das Fehlen von natürlichen Feinden würde sonst zu einer rapiden Vermehrung führen. All dies stellt den Kakapo als ideal angepasst heraus. Bis eben zu dem Moment, an dem das Gleichgewicht gestört wird.
Ohne die Hilfe des Menschen wäre der Kakapo bereits ausgestorben. Heute hat sich die Population von dem Tiefststand von unter 50 Vögeln auf über 200 erholt.
 


Quelle

Der Jangtse-Delfin, auch Chinesischer Flussdelfin oder Baiji, hatte nicht so viel Glück wie der Kakapo. Wie sein Name schon sagt, lebt er im Jangtsekiang, dem längsten Fluss Chinas. Dieser Fluss ist eine wichtige Schifffahrtsstraße für sämtlichen Güter- und Personenverkehr, er ist mit Stauseen und Hebewerken versehen, mit Turbinen und Generatoren zur Stromerzeugung, es werden Schadstoffe und Abwässer in ihn hineingeleitet und er spült von allen Flüssen auf der Welt das meiste Plastik ins Meer. Der ökologische Zustand des Jangtse macht es den endemischen Arten sehr schwer, unter anderem dem Baiji.
Ein auffälliges körperliches Merkmal des Baiji sind seine weit oben stehenden, verkümmerten Augen. Er ist fast blind und orientiert sich per Echo, ähnlich wie Fledermäuse. Abgesehen von den Schadstoffen im Jangtse, die den Baiji gesundheitlich angreifen, so macht ihm die starke Schifffahrt und Lärmverschmutzung zu schaffen. Er verlor oftmals die Orientierung und geriet beim Auftauchen in Schiffsschrauben oder versuchte sich am Rand des Flusses zu halten und verfing sich dabei in Fischernetzen.
Als Adams und Cawardine sich nach dem Delfin auf die Suche machten, war die Bedrohung des Baiji längst erkannt. Er wurde von der Volksrepublik China unter Schutz gestellt, die Jagd auf ihn verboten, es sollte ein Reservat für ihn am Jangtse eingerichtet werden und er sollte sogar als Touristenattraktion vermarktet werden. Sämtliche Bemühungen waren umsonst. Der Baiji gilt heute mit hoher Wahrscheinlichkeit als ausgestorben. Alle Sichtungen ab 2007 sind vermutlich Verwechslungen mit Finnenlosen Schweinswalen. Damit wäre der Baiji die erste in historischer Zeit ausgestorbene Walart.
Ein ähnliches Schicksal ist vielleicht auch dem Vaquita bzw. Kalifornischen Schweinswal beschieden, dem kleinsten Wal der Welt, der mit seiner ungewöhnlichen Gesichtsmusterung an einen Panda oder Clown erinnert. Er ist massiv durch die eigentlich verbotenen Stellnetze zum Fischfang von Totoabas bedroht, da er sich unbeabsichtigt darin verfängt und ertrinkt. In diesem Jahr sollen noch knapp 20 Vaquitas gesichtet worden sein.
 


Quelle

Der Rodrigues-Flughund auf Mauritius war die letzte Station von Adams und Cawardine, obwohl sie sich mit ihm weit weniger beschäftigten als mit der einheimischen Vogelwelt. Denn diesem Flughund geht es von den hier genannten Arten noch am besten. Es gibt einige hundert Exemplare, die auf Rodrigues, einer Insel vor Mauritius, endemisch sind. Sie sind bedroht durch Verlust ihres Habitats und durch Bejagung. Anders als die in Deutschland lebenden knapp 25 Arten Fledermäuse, die ausschließlich von erjagten Insekten leben, so ernähren sich die weit größeren Flughunde meist von Früchten. Der Rodrigues-Flughund erreicht eine Flügelspannweite von fast einem Meter.

Sehr viel bekannter ist jedoch ein anderes Tier, das auf Mauritius lebte und in der ganzen Thematik eine Sonderstellung einnimmt: der Dodo. Dieser flugunfähige Vogel hatte mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen wie der Kakapo. Er war den eingeschleppten Raubtieren schutzlos ausgeliefert. Seine Eier wurden, da er am Boden nistete, zur leichten Beute. Zudem fingen Seefahrer ihn oftmals ein, um ihn als Proviant auf Schiffen zu halten, auch wenn er nicht besonders gut schmeckte. Keine 100 Jahre nach seiner Entdeckung wurde der letzte Dodo vermutlich von Menschen totgeschlagen, ohne dass diese sich groß Gedanken darüber machten. Es existierte kein richtiges Verständnis dafür, dass eine Art nicht für immer da sein würde, dass sie auch einfach aussterben konnte. Flora und Fauna wurden als von Gott geschaffen und unveränderlich wahrgenommen. Darwin lag noch in der Zukunft. Es brauchte wiederum zwei Jahrhunderte, bis der Dodo durch Lewis Carrolls "Alice im Wunderland" traurige Berühmtheit erlangte. Heute ist er zum Symbol für das Artensterben an sich geworden.

Zumindest mit den Tieren, die im Buch von Adams und Cawardine behandelt werden, sind wir damit am Ende angelangt. Ich schließe dem noch einen dritten Teil mit Ergänzungen an, die sich nicht mehr so sehr auf das Buch beziehen.

Vorhersage für Animexx 2020 Animexx

Autor:  halfJack

Fast hätte ich es vergessen, aber da ich mal wieder von [[Keinem]] getaggt wurde, folgt nun wie immer meine Prognose für das kommende Jahr und der Rückblick auf die Vorhersage vom letzten. Das Ganze basiert auf einer mittlerweile zur Tradition gewordenen Aktion von  Petey.

Rückblick 2019

1. Es wird Animexx auch nächstes Jahr noch geben. (Man soll ja klein anfangen und das wäre schon mal von Vorteil für den Rest meiner Prognosen.)
> Ja, das traf ein. Wahrscheinlich wird Animexx noch existieren, wenn das letzte verbliebene Dutzend User hier Moos ansetzt, mich eingeschlossen.

2. Alle negativen Individuen werden endlich restlos von der Seite getilgt. (Nicht die Bugs, die dürfen natürlich bleiben.)
> Dieses Jahr habe ich kein Drama mitbekommen, war aber auch nicht wirklich bei den Weblogs unterwegs. Die meisten Leute, denen so etwas vorgeworfen wurde, sind stumm oder abgemeldet, also schätze ich, die Prognose trifft zu.

3. Ich werde weiterhin auf Animexx sein (was mich zum Bug erhebt?), doch all meinen Kram, zumindest den für mich wichtigen, werde ich auf anderen Plattformen gesichert haben, für den Fall, dass Punkt 1 sich nicht erfüllt.
> Anfangs war ich da ganz fleißig, aber dann hatte ich zu viel anderes zu tun, darum muss ich daran noch arbeiten.

4. Die übriggebliebenen User fangen an, unzufrieden zu werden, weil ihnen irgendetwas fehlt. Sie kommen auf die nette Idee, sich fortan untereinander zu bekriegen. Die Administration klinkt sich ein und stellt sich mal auf die eine, mal auf die andere Seite. Es wird ein ewiger Kampf zwischen den nun entstehenden Mächten Mexxanien, Euranimexx und Ostmexxien, jeweils immer zwei Verbündete gegen den Dritten, bis dieser besiegt ist und sich der Verlierer mit einem der Sieger verbündet und mit ihm wiederum gegen den Dritten in den Krieg zieht usw. (Irgendjemand wird darüber auch noch ein ellenlanges Fanfiction-Epos verfassen.)
> Was habe ich bei dieser Prognose nur geraucht?

5. Um diesem Krieg ein Ende zu setzen stellt Animexx einen neuen Mitarbeiter ein, auf den die Unzufriedenen in Zukunft ihre Aggressionen richten können. Möglicherweise wird das ein Zweitposten des Community-Managers. Sollten Punkt 4 und 5 nicht eintreffen, dann wird dieser neue Posten sicher helfen, ein bisschen für Stimmung zu sorgen.
> Da ich mich mittlerweile null für die Animexx-Belegschaft interessiere, keine Ahnung.

6. Mexx führt die Änderung ein, dass User, die bei jemandem auf der Blacklist stehen, automatisch gelöscht werden. Oder es wird dafür TOFUs geben, mit denen man User löschen oder lustige andere Sachen machen kann, zum Beispiel deren Profilbilder ändern oder so.
> Nein, wie langweilig. :c

7. Ich werde eine Fanfiction für abgemeldet schreiben und/oder mit ihr zusammen irgendein Projekt durchziehen.
> Sorry, nein, vielleicht dieses Jahr. :'(

8. Im folgenden Jahr werde ich mehr Aktionen starten, sie besser durchdenken und eine aktive Reihe daraus machen.
> Das lasse ich mal gelten, ich habe mehr Aktionen gestartet und eine (sehr kurze) Reihe daraus gemacht, die ich fortsetzen werde. Dass kaum einer mitmacht, degradiert sie ja nicht als inaktiv!

9. Die Item-Maker werden - nachdem ich bereits 3500 Schritte dafür gelaufen bin - die Beschreibung von Dee Laytner ändern, sodass er nicht mehr "einsam sterben muss". Stattdessen wird die Beschreibung von Archangel_Gabriel eingestellt:
Er ist ein Detective des 27. Reviers der New Yorker Polizei. Auch wenn er zu Beginn seinen neuen Partner Ryô nicht "babysitten" wollte, verliebt er sich doch mit der Zeit schnell in ihn.
> Jaaa, das hat geklappt, danke!! Ich hätte auch die Items Chuya Nakahara und Osamu Dazai nochmal prognostizieren sollen, aber nach zwei Jahren unerfülltes Vorherwünschen, hatte ich es eigentlich aufgegeben. Danke auch für die beiden im letzten Jahr!

10. Nachdem ich  MissLunatic mal wieder aus Prinzip tagge, wird sie aus verzweifelter Genervtheit endlich reagieren.
> Ich schätze, jetzt lasse ich sie wirklich in Ruhe. ^^;

 

Eine Prognose vorweg: Der Rest wird weder interessant noch lustig und es lohnt sich für niemanden, sich das weiter durchzulesen. Für 2020 verfasse ich meine Prognose diesmal als Ansporn mit konkreten Zahlen für all das, was ich mir vornehme.

Vorhersage 2020

1. Es wird Animexx noch geben und ich werde noch hier sein, aber ich werde 99% aller relevanten Inhalte von mir auf andere Seiten ausgelagert haben, d.h. vor allem Blog und Fanfictions. Wenn es so weit ist, verlinke ich das alles in einem extra Blogeintrag und im Steckbrief. (Fanarts, Doujinshis und RPGs könnten davon ausgenommen sein, aber die sind bei mir eh nicht sonderlich relevant.)

2. Ich werde weitere Aktionen planen und durchziehen. Eine Aktualisierung alter Aktionen zählt nicht, sondern es sollen mindestens 3 neue Aktionen sein (auch wenn wie immer niemand oder kaum einer daran teilnehmen wird).

3. Die Aktionen ausgenommen verfasse ich mindestens 10 Blogeinträge (Teilnahmebeiträge an meinen Aktionen oder Zitatsammlungen inbegriffen). Die meisten werden vermutlich Buchreviews sein.

4. Am Ende des Jahres werde ich keinerlei unveröffentlichte, auf Entwurf gesetzte Blogeinträge mehr hier haben. Ich stelle sie entweder fertig oder lösche sie.

5. Ich schreibe und veröffentliche mindestens 3 neue Kapitel bei meinen Fanfictions und vervollständige hier auf Mexx meine Kurzgeschichtensammlung "Lauter Einzelteile".

6. Bei den Fanarts zeichne ich ein Fanfiction-Coverbild für meine Freundin und lade die restlichen Bilder vom Weihnachtskalender hoch. Vielleicht schaffe ich es sogar, mein halbes Tarotspiel fertigzustellen.

7. Ich werde die Fotos von unseren Japan-Urlauben einstellen. Die vom ersten von der Kamera sind größtenteils verloren gegangen und auch beim dritten sind viele gelöscht worden, also werden zwei Ordner unvollständig sein. Der Rest umfasst ansonsten insgesamt sieben Ordner.

8. Einen meiner Doujinshis werde ich dieses Jahr beenden (obwohl ich diese Prognose selbst nicht glaube).

9. Ich werde mehr Fanfictions lesen und Kommentare schreiben, also mindestens 20 Kommentare verfassen (dazu zähle ich aber auch welche von ff.de).

10. Das betrifft nicht Animexx, aber ich prognostiziere, dass 2020 ein gutes Jahr wird. In meiner Familie und meinem Bekanntenkreis soll dieses Jahr niemand sich erhängen oder an Krebs oder einer anderen Krankheit verenden. Ich prognostiziere außerdem, dass keiner in meinem Umfeld neu schwer erkrankt oder in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie landet, das wäre super.

Nengajo 2020 Japan, Nengajo

Autor:  halfJack

Meine diesjährigen Nengajo, japanischen Neujahrskarten, sind bereits verschickt.


Das Jahr 2020 steht im Zeichen der Metallratte. Da die Ratte das erste der chinesischen Tierkreiszeichen ist, symbolisiert sie einen Neuanfang.

Was habt ihr diesmal zu Neujahr getan, folgt ihr auch irgendwelchen stetig wiederkehrenden Traditionen? Wer möchte, kann noch immer an meiner Aktion zum Neujahr teilnehmen.

Ein frohes Jahr 2020!

Die letzten ihrer Art [Teil 1] Buchvorstellung, Umweltschutz

Autor:  halfJack

Douglas Adams und Mark Cawardine
Die letzten ihrer Art
Eine Reise zu den aussterbenden Tieren unserer Erde

Man muss nicht per Anhalter durch die Galaxis reisen, um auf ungewöhnliche Lebewesen zu stoßen. Unsere Erde beheimatet schier unendlich viele davon, von denen wir jeden Tag aufs Neue überrascht werden. Uns stehen mittlerweile Möglichkeiten zur Verfügung, auf dem eigenen Planeten fremde Welten zu entdecken und unbekannte Lebensformen. Dabei dringen wir an Orte vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.
... Okay, Schluss mit dem Star-Trek-Monolog. Worauf wir wirklich stoßen, ist ein drohendes Massensterben.

In den 80er Jahren trat der WWF an Douglas Adams heran mit der Frage, ob er nicht mit dem Zoologen Mark Cawardine um die Welt reisen und über aussterbende Tierarten berichten wolle. Warum übertrug man eine solche Aufgabe wohl dem Autor von humoristischen SciFi-Geschichten? Einerseits sicherlich wegen seiner Bekanntheit. Allein sein Name sollte Werbung für ein Unterfangen sein, das internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung brauchte. Andererseits fand man in Douglas Adams jemanden, der durch absolute Unkenntnis glänzte und ohne viel Fachsimpelei von all diesen Reisen erzählen konnte.
Daraus wurde eine Radiosendung und ein begleitendes Buch, das als ungekürztes Hörbuch bei Spotify verfügbar ist. Ich selbst kam über den Vorleser Stefan Kaminski darauf, den ich bereits bei Gaimans American Gods schätzen gelernt hatte.

Nun ja, tatsächlich habe ich zuerst mit der Geschichte des Kakapo angefangen. Ein witziger Einstieg, der auch für sich allein stehen kann (ab Kapitel 66 bei Spotify, "Herzklopfen in der Nacht", falls man mal reinhören möchte).
Douglas Adams hat eine sehr charmante und ehrliche Art des Erzählens, was mit dem Sprechertalent von Kaminski perfekt harmoniert. Als Beauftragte und nicht bloß als zum Urlaub Eingereiste fühlen sich die beiden Entdecker Adams und Cawardine manches Mal privilegiert. Sie erwarten abgelegene Orte, Dschungel und Wildnis. Doch ab und zu treffen sie ihre gesuchten Tiere nicht in menschenleerer Natur, sondern in einer Touristenattraktion. Douglas Adams macht keinen Hehl daraus, zu schildern, wie es wirklich war. Und manchmal wurde daraus kein Abenteuer, sondern nur eine Farce.
Auf der anderen Seite waren manche Naturschutzgebiete für sie wegen der strengen Kontrollen kaum zu erreichen. Als Zuhörer begleitet man Adams und Cawardine nach Madagaskar, Komodo (Sundainseln), Zaire (Kongo), Neuseeland, China und Mauritius. Da es sich um die ungekürzte Fassung handelt, sind recht viele Anekdoten und Ausführungen enthalten, die sich mit der Mentalität des jeweiligen Landes und den Einreiseschwierigkeiten befassen. Die Informationsdichte ist daher nicht besonders hoch, aber meines Erachtens in einem recht guten Maß gehalten für jenen Adressaten, der genauso Laie ist wie Douglas Adams selbst und der von einigen Tieren noch nie etwas gehört hat.
 


Quelle

Das Aye-Aye oder Fingertier ist lediglich auf Madagaskar beheimatet. Inseln sind eine Zuflucht für viele Arten, die auf dem Festland nicht überlebt hätten. Lemuren beispielsweise hätten im Kampf um Nahrung gegen die stärkeren Affenarten wahrscheinlich den Kürzeren gezogen. Dem Aye-Aye kommt zugute, dass es auf Madagaskar keine Spechte gibt, sodass Insekten unter der Baumrinde als ideale Nahrung dienen, ebenso Früchte oder Pilze. Hierfür entwickelte das Aye-Aye die (im Deutschen namensgebenden) langen Finger, von denen der dritte sehr dünn ist. Es geht dabei genauso vor wie ein Specht, klopft den Baum auf Hohlräume ab, entfernt die obere Rinde und bohrt den dritten Finger in schmale Spalten, um Insekten rauszuholen. Es hat ein gutes Gehör, um diese Unterschiede wahrzunehmen. Als nachtaktive Primatenart sind zudem Geruchs- und Tastsinn gut ausgebildet. Einzigartig unter Primaten sind seine nachwachsenden Zähne, außerdem hat es Krallen statt Nägeln, was sonst nur beim Krallenaffen vorkommt. Die Zitzen liegen in der Leistengegend, auch das ist untypisch. Neben den ganzen einzigartigen Eigenschaften sind Aye-Ayes optisch so eine Mischung aus total niedlich und merkwürdig gruselig.
In den vergangenen 25 Jahren ist die Population um die Hälfte gesunken und soll sich in den nächsten zehn Jahren nochmal halbieren. Aye-Ayes sind die einzig übrigen Vertreter ihrer Familie. Vor tausend Jahren gab es noch einen weiteren Verwandten, das Riesenfingertier, das mittlerweile ausgestorben ist. Bedrohung geht einerseits davon aus, dass Madagaskar zunehmend erschlossen wird und sich der Lebensraum verkleinert, andererseits werden Aye-Ayes gejagt, weil sie auf Plantagen einfallen und manchmal auch wegen ihres Fleisches. Es gibt einen Aberglauben unter der Bevölkerung, dass man stirbt, wenn man ein Aye-Aye erblickt, darum werden manche auch deswegen getötet.

 


Quelle

Wer Btooom! gelesen oder gesehen hat, kennt sie: die Drachen oder Komodowarane, die auf den Sundainseln zwischen Asien und Australien beheimatet sind. Sie sind vermutlich Vorbild für einige Drachenlegenden, auch wenn sie kein Feuer spucken. Als Fleischfresser jagen sie ihre Beute, indem sie in Gliedmaßen beißen und warten, bis das Tier nach zwei, drei Tagen verendet. Im Bericht von Adams und Cawardine wird dies noch auf die Infektion zurückgeführt, doch tatsächlich fand man heraus, dass die Komodowarane ein Gift absondern. Auf die Weise können sie Ziegen, Hirsche und manchmal sogar Wasserbüffel erjagen. Und natürlich auch Menschen, zumindest Kinder. Das Volk auf Komodo baut daher Häuser auf Stelzen, obwohl ein Angriff nur selten passiert. Die Drachen kommen nahezu täglich ins Dorf, werden aber recht einfach vertrieben. Komodowarane besitzen eine hohe Ausdauer und können ihre gebissene Beute über Kilometer hinweg riechen. Eine Mahlzeit brauchen sie nur etwa aller zwei Wochen. Sie verschlingen ihre Beute komplett mitsamt Knochen und scheiden nur Haare, Nägel und Kalzium wieder aus. Es gibt auf Komodo keine Säugetierraubtiere, was dazu führte, dass die Drachen überleben und ein für Echsen ungewöhnlich leistungsfähiges Kreislaufsystem entwickeln konnten. In Australien gab es einen Verwandten, den Megalania, der sechs oder gar sieben Meter lang wurde, im Gegensatz zum kleineren Komodowaran mit "nur" drei Metern. Diese Riesenechsen starben nach dem Pleistozän aus. Auch hier zeigt sich wieder die Besonderheit von Inseln für das Überleben und die Spezialisierung einzelner Arten.
An dieser Stelle ist die Erzählung von Adams sehr desillusioniert. Sie trafen auf Komodo eine Gruppe von abgeklärten Touristen und wurden von ein paar Rangern zu einer Art Raubtierfütterung gebracht, wobei die zur Speise bestimmte Ziege gleich mitgeführt wurde. Die Warane lagen schon um die Futterstelle bereit, sie waren fett und faul geworden, manche von ihnen verließen den Platz gar nicht mehr. Das alles wurde nur als Show für die Touristen abgezogen. Offenbar wird das heute wohl nicht mehr so gemacht, die Bevölkerung verdient dennoch gut an den Waranen durch den Verkauf von Schnitzereien zum Beispiel.
Bedroht ist der Komodowaran vor allem durch Verringerung von Lebensraum und Nahrungsquellen sowie durch die ungleiche Geschlechtsverteilung, da es sehr viel mehr Männchen gibt als Weibchen.
 


Quelle

Das Nördliche Weiße Rhinozeros oder Breitmaulnashorn sieht nicht viel heller aus als seine Verwandten, was Douglas Adams erstmal enttäuschte. Der Name geht aber offenbar auf einen Übersetzungsfehler zurück und hatte nichts mit der helleren Färbung der Tiere zu tun, sondern bezog sich auf ihr breiteres Maul, also das afrikanische Wort "wyd" als "wide" statt "white". Daher auch die mittlerweile geläufigere Bezeichnung als Breitmaulnashorn. Sie sind die größten Vertreter der Nashörner. Zur Zeit des Berichts von Adams gab es noch 22 Tiere in einem streng geschützten Gebiet in Afrika.
Dass die Tiere massiv durch Wilderei und Handel mit ihrem Horn bedroht sind, ist eine bekannte Tatsache. Obwohl die Hörner nur aus Keratin bestehen und damit nicht wertvoller sind als unsere Fingernägel, würde man ihnen in der chinesischen Medizin angeblich besondere Wirkung zusprechen. Sie gelten als Aphrodisiakum, doch Douglas Adams bezeichnet diesen Aberglauben wiederum als Aberglauben. In der chinesischen Medizin war Rhinozeroshorn nie ein Aphrodisiakum, aber weil viele glaubten, dass es andere glaubten, hielt sich dieser Mythos hartnäckig. Weit wichtiger sei laut Adams, dass Dolchgriffe aus Rhinohorn im Jemen als Männlichkeitssymbol gelten. Nach seiner Darstellung hat das Horn in dieser Form am Ende einen Wert von mehreren Tausend US-Dollar. Der Wilderer jedoch bekommt dafür nur zwischen 10 und 15 Dollar. Die Idee, den Wilderern dann eben 25 Dollar zu zahlen, damit sie die Tiere nicht töteten, würde wohl nur in dem Schluss münden, dass man so an einem einzigen Tieren gleich 35 bis 40 Dollar verdienen könne. Der Schutz des Nashorns könne also nur dadurch gewährleistet werden, indem man ihn für das Volk selbst profitabel machte.
Nachdem ich mit dem Buch fertig war, habe ich bei allen erwähnten Tieren geschaut, wie es ihnen mittlerweile geht. Von dieser Nashornart leben heute nur noch zwei Weibchen. Das letzte Männchen, das in Kenya gehalten wurde, verstarb letztes Jahr. Insofern nicht durch genetische Forschung und Befruchtung, woran derzeit gearbeitet wird, noch irgendwas gerettet werden kann, ist die Art damit praktisch ausgestorben.
Es bleibt das südliche Breitmaulnashorn, das ursprünglich für ausgerottet galt, bis man ein paar Exemplare entdeckte. Von diesen wenigen Exemplaren stammen alle heute noch existierenden südlichen Nashörner ab. Ihre Zahl erhöhte sich auf an die 20 000 Tiere. Sie werden noch immer gejagt und gelten als potenziell gefährdet.

Damit bin ich bei der Hälfte der Kapitel angelangt und mache vorerst einen Schnitt. Dieser Eintrag ist schon viel zu lang.
Beim nächsten Blog soll es darum gehen, wieso Katzen und Hasen exotische Tiere sind, wie der Kakapo eine Menge Quatsch macht und ihn das Weibchen nicht versteht und außerdem erzähle ich vom bekanntesten ausgestorbenen Tier und seiner Bedeutung. Im dritten und letzten Teil gehe ich darauf ein, was ein einsamer Kaffeebaum über unser Umweltproblem aussagt.

Besser die NPD als die AfD? Politik

Autor:  halfJack

Morgen sind Landtagswahlen in Sachsen. Ich habe den Wahl-O-Mat konsultiert und der sagt mir, ich solle zu 75% Die PARTEI wählen. Der Wahl-O-Mat versteht also, dass ich zynisch bin. Er sagt mir auch, dass die AfD mit 29,5% die letzte Partei ist, die ich wählen sollte. Sogar im Gegensatz zu den 38,6% für die NPD. Ich soll also lieber die NPD wählen als die AfD ...? Woran das liegt, kann ich nicht ausmachen. Vielleicht hat die NPD keine Wolfsbeauftragte Frau Grimm, die dafür sorgt, dass unsere Kinder nicht von Wölfen gerissen werden. Vielleicht hat die NPD nicht die Idee, Drohnen mit Wärmebildkameras über unseren Feldern einzusetzen, um Rehkitze vorm Mähdrescher zu retten. Das ist kein Scherz, steht alles in ihrem Wahlprogramm, unter der Überschrift: "Altparteien lassen unsere Tierwelt brutal sterben." Und das von einer Partei, die den Klimawandel leugnet.

Ein Viertel der Sachsen soll sie ja trotzdem wählen, daran ändern auch Skandale nichts. Und ich kann es mir vorstellen, wenn ich manchen Leuten in meinem Umfeld so zuhöre. Der alten Dame zum Beispiel, die in der Straßenbahn den nächsten Dreckhügel an einer Baustelle zum Anlass nimmt, um die Flüchtlinge dafür verantwortlich zu machen. Oder den Leuten im Pausenraum auf Arbeit, die den alten Spruch "Die nehmen uns unsere Arbeitsplätze weg" wie ein Mantra wiederholen, während in Dresden händeringend an jeder Ecke nach Arbeitskräften gesucht wird.
Die Fragen des Wahl-O-Mats geben diese Ansichten und Prioritäten ziemlich gut wieder. Ich versuche das mal sinngemäß zu rekonstruieren: Eigene sächsische Grenzpolizei? Soll Wohngeld nur Deutschen zukommen? Sollen Asylbewerber in Abschiebehaft genommen werden? Was sind das für Fragen? Die wirklich wichtigen Inhalte erscheinen dagegen zweitrangig. Der Schwerpunkt wird verschoben.
Es sind die immer gleichen Phrasen, die aus der allgemeinen, teils unbegründeten Unzufriedenheit der Menschen heraus entstehen. Das heißt nicht, dass es uns super geht. Die Schere zwischen Arm und Reich wird größer, wir investieren viel zu wenig, machen durch die schwarze Null unsere Wirtschaft kaputt, vernachlässigen die Bildung und Infrastruktur usw. usw. Aber die AfD fürchtet sich vorm bösen Wolf? Das ist bezeichnend und war bereits damals beim Wahlerfolg der NSDAP Trend. Wirtschaftskrise und hohe Arbeitslosenquote in den 30er Jahren bescherten ihnen diesen Wahlerfolg, aber er ging nicht von den tatsächlich Betroffenen aus, sondern von jenen, denen es eigentlich gut ging und die nur eine diffuse Angst verspürten. "Panik im Mittelstand" nannte es der Soziologe Theodor Geiger. Eine Angst vor dem, was einseitige Berichterstattung einem vorgaukeln kann, vor Überfremdung oder davor, irgendwelches Geld weggenommen zu bekommen, von dem man gar keine Ahnung hat, wo es überhaupt anfällt und wo es hinfließt. Es ist die Suche nach simplen Antworten und eben die Angst vorm bösen Wolf.

Ich sehe die AfD keineswegs als gleichwertige Gefahr wie die NSDAP, sondern betrachte nur die Tendenz von Menschen zu Umbruchzeiten, die sich verschiedenen Extremen zuneigen. Thomas Childers bezeichnete die NSDAP als "Sammelbewegung des Protestes". Auch die AfD ist ein Sammelbecken für alle Schichten, obwohl es durchaus höhere prozentuale Anteile gibt, wie etwa den männlichen Arbeitnehmer mittleren Alters. Und von diesem, so meine Erfahrung, höre ich auch die meisten Mythen. Dass wir wieder stolz sein sollen, zum Beispiel auf unsere deutschen Soldaten im Weltkrieg. Wir sollten einen Begriff wie "völkisch" wieder etablieren, er sei ja grundsätzlich nichts Schlechtes. Der Autobahnbau hätte Arbeitsplätze geschaffen, die Wirtschaftskrise sei überwunden worden, es hätte Konsum und Wohlstand gegeben und nur so ein Quatsch. Aber ein Mythos muss ja nicht wahr sein, um Wirkung zu entfalten.

Nein, ich finde die AfD nicht unbedingt gefährlich, zumindest nicht in diesem Ausmaß. Und ich glaube auch nicht, dass es der richtige Weg ist, sie aus jeder Diskussion auszuschließen und ihre Wähler per se als Idioten zu bezeichnen. Wie gesagt, diese Wähler kommen aus jeder Schicht und werden nur frustrierter und engstirniger, wenn man sie so darstellt, glaube ich. Auch wenn die Diskussion wie das Schachspiel mit einer Taube ist. Doch ich glaube, wenn die AfD stärker an der Regierung partizipiert, werden wir uns noch viel mehr mit unnötigem Quatsch beschäftigen und nicht mit den wirklich wichtigen Dingen.

Darum zum Abschluss noch ein Video von Semsrott. Vielleicht sollte ich doch Die PARTEI wählen. Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Buchvorstellung: Atomphysik in Japan Atompolitik, Buchvorstellung, Japan

Autor:  halfJack

Morris Low
Science and the Building of a New Japan

"Die Entwicklung der Atomphysik in Japan anhand des biografischen Profils ihrer Macher zur Zeit des Pazifikkrieges und danach" - so oder so ähnlich sollte der Untertitel dieser Abhandlung lauten. Denn der Titel ist etwas irreführend und somit das eigentliche Problem dieses Werkes. Es geht nicht in erster Linie um den Aufbau der japanischen Wissenschaft im Allgemeinen, nicht einmal um Naturwissenschaft, sondern vor allem um nukleare Energiegewinnung angesichts der Erfahrungen von Hiroshima und Nagasaki. Stellt man sich die Frage, warum sich Japan dem Slogan "Atoms for Peace" derart unkritisch anschloss und Proteste vor allem gegen Atomwaffen, nicht gegen zivile Kernenergienutzung gerichtet waren, findet man in diesem Buch ein paar Antworten darauf.

Nach der Meiji-Restauration war Japan gezwungen, sich der Welt zu öffnen und sich auch wissenschaftlich von den westlichen Nationen in das neue Jahrhundert führen zu lassen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Nicht wenige japanische Wissenschaftler hatten Erfahrungen in Übersee gesammelt und Bekanntschaften mit internationalen Kollegen geschlossen. Diese Einflüsse waren im Zweiten Weltkrieg nicht plötzlich verschwunden. In Morris Lows Abhandlung wird herausgearbeitet, wie einzelne Wissenschaftler in ihrer Forschung auf die gesellschaftlichen Veränderungen reagierten, zum Beispiel Yoshio Nishina oder die beiden Nobelpreisträger Shinichiro Tomonaga und Hideki Yukawa. Deren Lebensläufe und persönlichen Ansichten werden sehr genau in den Blick genommen.

Stellenweise sind die Biografien zu ausführlich und auch die Darstellung der wissenschaftlichen Entwicklung anhand von diversen Institutionen etc. geht sehr ins Detail und verkommt manchmal zu einer Aufzählung von Daten und Fakten. Die Grundlagen und Zusammenhänge etwa durch die Zaibatsu oder die politische Situation hätten stärker herausgearbeitet werden können.
Insgesamt ist Science and the Building of a New Japan jedoch ein sehr informatives Werk und dient vor allem dazu, vorhandene Kenntnisse zu vertiefen, um daraus eigene Schlüsse zu ziehen.


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