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Einzelposting: Comic- und Mangawettbewerb des Aurora-Verlages


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Von:    roterKater 13.11.2011 14:41
Betreff: Comic- und Mangawettbewerb des Aurora-Ve... [Antworten]
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WolfE:

> Höchst armselig, dass sie es nicht mal schaffen,
> den Autoren kostenlose Belegexemplare zukommen zu lassen.

Ja, das dachte ich auch gerade. Keine Belegexemplare herauszugeben ist wirklich ein Armutszeugnis. Und dann "10% Autorenrabatt" - Soll das ein Witz sein? Da beziehen es die Vertriebe und Händler ja deutlich billiger!

Bei Provisionsversprechungen wäre ich auch sehr vorsichtig. Kann nämlich sein, dass die nicht nach Verkauf, sondern nach Gewinn berechnet wird. Und einen Gewinn halte ich bei dem Projekt doch für sehr fragwürdig.

Wenn man einen Wettbewerb ausschreibt, sollte man schon auch konkrete Gewinne in Aussicht stellen, und nein, eine Gratisveröffentlichung gehört da nicht dazu.

Ich hab gerade auch auf der FBM wieder gemerkt, dass diese Ausbeuterverlage mit Kostenzuschussverträgen und ähnlichem Mist in der Romanbranche anscheinend mittlerweile Gang und Gebe im Kleinverlagsbereich sind. Da werden an jeder Ecke Manuskripte gesucht, und wenn man sich dann mal nach den Bedingungen erkundigt, weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll. Ein Bekannter von mir hat sich auch total gefreut, dass er bei einem Verlag graits veröffentlichen kann und vielleicht mal irgendwann ein paar Euro Provision bekommt. Dem hab ich auch gesagt, dass ich unter solchen Umständne niemals veröffentlichen würde. Wenn ich gratis veröffentlichen will, kann ich das auch online irgendwo hochladen und erreiche wahrscheinlich sogar mehr Menschen damit.

Im Mangabereich sind wir da echt bessere Deals gewöhnt, auch bei den meisten Kleinverlagen. Die wenigen Ausnahmen haben ihren schlechten Ruf ja zu Recht und entstammen zumeist auch dieser Gratis- und Zuschuss-Verlagsecke aus der Romanbranche, die sich dann irgendwann mal auf Comics ausgeweitet haben.

Andererseits find ich es schon ziemlich weltfremt, was hier für Ansichten bezüglich Kosten für Cover, Grafik und Onlinepräsentation bestehen. Nein, sowas ist nicht billig! Für eine professionelle Veröffentlichung fallen im ganzen Grafikbereich schnell Kosten an, die ähnlich hoch sind wie die eigentlichen Druckkosten. JEDER Kleinverlag spart da so gut es geht, weil man sonst schlicht und ergreifend nicht veröffentlichen könnte, oder die Bücher für den doppelten Preis verkaufen müsste.

Bei Comic-Kleinverlagen ist das in der Regel nicht so dramatisch, weil man unter fünf von seinen Zeichnern eh 3 Grafikdesigner dabei hat. Da kann man sich mit Freundschaftsdiensten ganz gut behelfen. Kleine Romanverlage haben diese Kontakte aber oft nicht. Deswegen sieht in diesem Bereich so vieles echt Scheiße aus. Das soll keine Ausrede für schlechte Grafik sein, aber man sollte schon ein bisschen mitdenken, wie in den Bereich gewirtschaftet werden muss und was für ein hoher Kostanfaktor gute Grafik (auch Webgrafik) eigentlich ist.

Das macht die Bücher hier zwar nicht besser, aber wer mit Argumenten wie "Wer nicht mal Geld dafür hat" kommt, hat ofensichtlich einfach keine Ahnung vom Verlagswesen.

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