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Thread: Asterix 36: Der Papyrus des Cäsar

Eröffnet am: 22.10.2015 18:15
Letzte Reaktion: 22.10.2015 18:15
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 Kate_Marley Asterix 36: Der Papyrus des Cä... 22.10.2015, 18:15
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Von:    Kate_Marley 22.10.2015 18:15
Betreff: Asterix 36: Der Papyrus des Cäsar [Antworten]
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Nach ihrem ersten gemeinsamen Band „Asterix bei den Pikten“ (2013), zu dem es hier schon einen Thread gibt („Neues Zeichnerduo“), haben Jean-Yves Ferri (Text) und Didier Conrad (Zeichnungen) nun ja ihren zweiten Asterix-Comic „Der Papyrus des Caesar“ veröffentlicht.

Inhalt:

Der Comic beginnt damit, dass Caesars Verleger und „PR-Berater“ Rufus Syndicus Caesar empfiehlt, das Kapitel über die unbeugsamen Gallier in Aremorica aus seinen „Commentarii de Bello Gallico“ zu streichen, damit man sich in Rom nicht mehr an das kleine gallische Dorf erinnert und der Senat ihm leichter Geld für neue Feldzüge bewilligt. Doch einer der taubstummen numidischen Schreiber des Syndicus, Bigdatha, übergibt das brisante Kapitel an den Kolporteur (Reporter) ohne Grenzen und Korrespondent der „Gallischen Revue“ in Rom, Polemix (der Julian Assange nachempfunden ist). Der flieht – wie könnte es auch anders sein – in das besagte gallische Dorf. Dort hat Miraculix gleich eine Idee, wie Polemix das Kapitel für die Nachkommen der Unbeugsamen erhalten kann: Der Druide reist mit Asterix, Obelix und Idefix in den Karnutenwald, um die Papyrusrolle seinem Lehrer Archaeopterix vorzulesen, der der geheime Hüter des Wissens der Gallier ist und es entsprechend der gallischen Tradition von Mund zu Ohr weiter überliefern wird. Doch die römischen Soldaten aus Syndikus’ Zensurkommando sind ihnen schon dicht auf den Fersen…

Eigene Meinung:

Mit den Pikten war ich ehrlich gesagt noch nicht so ganz zufrieden. Ja, es war endlich wieder ein Reiseabenteuer, ja, es gab wieder eine logisch nachvollziehbare Handlung, aber mir hat der subtile politische Witz gefehlt, der gerade die noch von Goscinny getexteten Abenteuer ausgezeichnet hat. Über das Verhältnis zwischen Schotten und Franzosen hätte man auch deutlich mehr sagen können, als es das Pikten-Abenteuer getan hat.

Beim politischen Witz setzt „Der Papyrus des Caesar“ an und macht einiges richtig, indem er die „Wikileaks“-Affäre auf Caesars „Gallischen Krieg“ überträgt. Die Subtilität eines Goscinny erreicht Ferri zwar noch nicht, aber er geht auf jeden Fall in die richtige Richtung. Es waren hier einige ziemlich gute Witze dabei, sowohl Wortwitze als auch Witze, die aus der Diskrepanz zwischen Wort und Bild entstehen (die also genau das nutzen, was das Medium Comic einem reinen Text voraus hat). Überhaupt habe ich an den Zeichnungen von Didier Conrad nicht das Geringste zu kritteln; vor allem die Panels mit Archaeopterix’ Behausung in der „Eiche rustikal“ im Karnutenwald sind sehr ansprechend gestaltet.

Was die Handlung betrifft, hätte mir das Zensurkommando ruhig etwas weniger harmlos sein können, denn das war es, was die Römer bei Goscinny für mich immer ausgemacht hat: Sie waren zwar trottelig und lächerlich, aber als potenzielle Bedrohung dennoch immer erkennbar. Trotz dieses kleinen Kritikpunkts war die Handlung für mich in sich stimmig und die kleine Hommage an vergangene Asterix-Abenteuer von Goscinny und Uderzo in Form des gestrichenen Kapitels aus dem „Gallischen Krieg“ (Tour de France, Asterix und der Avernerschild, Asterix in Spanien, Streit um Asterix, Die Trabantenstadt, Asterix auf Korsika) hat mir sehr gefallen – ob die beiden da ihre Favoriten unter den Asterix-Abenteuern genannt haben?

Habt ihr den neuen Asterix-Band schon gelesen? Wenn ja, was hat euch gefallen und was weniger?
"off to violin-land, where all is sweetness and delicacy and harmony"
—Sherlock Holmes in "The Red-Headed League"





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