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Thread: Luzide Träume

Eröffnet am: 17.05.2017 14:24
Letzte Reaktion: 17.05.2017 14:24
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Verfasser Betreff Datum
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Escroe Luzide Träume 17.05.2017, 14:24
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Von:   abgemeldet 17.05.2017 14:24
Betreff: Luzide Träume [Antworten]
Es scheint noch keinen Thread über luzide Träume oder Träume im Allgemeinen zu geben. Und da ich keine Lust auf Belanglosigkeiten im Forum habe, möchte ich über eines meiner Lieblingsthemen reden. Es fließt in meine Kunst ein und beschäftigt mich schon mein Leben lang.

Was sind luzide Träume?

Klarträume oder auch luzide Träume sind Träume, in denen sich der Schlafende bewusst ist. Diese entstehen meist in der REM-Phase des Schlafs. Sie lassen sich über bestimmte Techniken, die der Träumende erst erlernen muss, herbeiführen. Grundsätzlich träumen wir immer. Sogar wenn wir wach sind, ist dies möglich. Meist aber erinnern wir uns nicht an die Träume in der Nacht. Das Gedächtnis dazu lässt sich aber trainieren.

Was kann ein luzider Traum?

In einem luziden Traum, ist dem Träumer bewusst, dass er träumt. Das hat den Effekt, dass der Traum nicht länger vom Unterbewusstsein, sondern vom Bewusstsein gesteuert wird. Daraus folgt, dass unser eigener Wille diesen Traum lenken kann.
Die meisten Leute, die luzide Träume erlernen oder sie ausüben, tun es, um im Traum zu fliegen, Sex zu haben, übernatürliche Fähigkeiten auszuprobieren, mit sich selbst zu reden, oder einen höheren Sinn zu finden.
Aber auch auf das sogenannte Wachleben (der Zustand des Wachseins) können luzide Träume eingesetzt werden. Waren sie ursprünglich ideal, um Angstzustände und Albträume zu lösen, nutzen Sportler, Künstler, Wissenschaftler, Ingenieure, usw. Klarträume, um Bewegungsabläufe oder andere Kenntnisse zu trainieren, die sie dann auch im Wachleben anwenden können. Einstein soll seine Relativitätstheorien oder Niels Bohr das Atommodell erst erträumt haben, um ein tieferes Verständnis ihrer Ideen zu gewinnen.

Für die meisten luziden Träumer stehen aber einfachere Aktivitäten im Vordergrund. Meiner Meinung nach ist viel mehr möglich, als ein simpler Wunsch zum Fliegen, aber darüber können wir ja auch diskutieren.

Wie führt man einen luziden Traum herbei?

Wie gesagt, brauch es dabei manchmal jahrelanges Training. Schon ganz einfache Änderungen im Leben können einen positiven Effekt haben. Zum einen die Frage, die die Philosophen schon seit Jahrtausenden beschäftigt: „Träume ich jetzt im Moment?“ Das Beschäftigen mit Existenzfragen führt schon grundsätzlich zu einem intensiveren Traumerleben. (Ich weiß da, wovon ich rede. In Phasen ohne solche Fragen, erinnere ich mich an keine Träume mehr.) Auch andere philosophischen Grundfragen, wie das Gehirn-Im-Tank-Gedankenexperiment oder Schrödingers Katze können dabei helfen, dass unser (Unter-)Bewusstsein die Realität, die es sieht, in Frage zu stellen.

Denn genau das macht ein Klarträumer während des Traumzustandes. Er überlegt: „Träume ich gerade? Oh, ja. Da ist etwas, was im Wachleben nie so sein kann!“ Und prompt wissen wir, dass wir träumen. Meist sind diese Erkenntnisse Symbole, von denen wir wissen, dass sie so nie im wachen Zustand vorkommen. (Wie Albtraummonster, ausgestorbene Tiere, grüner Himmel, 20 Meter lange Gliedmaßen, zum Himmel führende Treppen, usw.)

Diese Erkenntnisse führen auch zu einer Technik, die sich Reality Check nennt. Vielleicht sind euch die „Totems“ aus Inception bekannt. So ähnlich funktionieren Reality Checks. Wenn man sich im Traum zum Beispiel die Nase zuhält und man kann dennoch atmen, dann weiß man aufgrund des „Surrealismus der Situation“, dass man in einem Traum ist. Darum gibt es viele Klarträumer, die sich im Wachleben die Nase immer wieder mal zuhalten und sich dabei fragen: „Träume ich gerade?“

Diese Reality Checks führt man so lang im Alltag durch, bis unser Unterbewusstsein sie auch in die Träume mit einbaut. Somit ist es für uns leichter zu erkennen, ob wir in einem Traum oder hypnagogen Zustand sind.

Andere Möglichkeiten sich im Wachleben zu vergewissern, ob man träumt wären:
    - Das Abzählen der Finger (im Traum hat man eventuell zu viele Finger)
    - Das Betrachten von Texten (Texte verschwimmen im Traum, verändern sich bei mehrmaligen Hinsehen)
    - Das Schauen auf die Uhr (Ziffernblätter haben zu viele Stunden oder es gibt zu viele Zeiger)
    - Der Versuch, durch Wände zu greifen (In Träumen kann man meist durch Wände gehen)
    - Dich zu erinnern, welche Uhrzeit es ist, anhand des Tageslichts (Im Traum kann es tagsüber stockdunkel sein)
    - Oder technische Geräte benutzen (Lichtschalter funktionieren NIE im Traum!)


Neben den Reality Checks ist aber auch ein Traumtagebuch wesentlich. Das fördert die Erinnerung an Träume, egal welcher Kategorie. (Es gibt mehr, als nur eine Unterscheidung zwischen luzider und normaler Traum) Darin schreibt ihr noch in der Nacht, was ihr im Traum so erlebt habt. Im Idealfall mit möglicher Deutung und Bezug auf das Wachleben. Anfangs mag es ein wenig störend wirken. Schließlich will man ja schlafen. Aber nach ca. einem viertel Jahr werdet ihr merken, dass das gelegentliche Aufwachen in der Nacht, euch sogar einen angenehmeren Schlaf beschert.

Es gibt natürlich noch mehr Möglichkeiten, wie die unterschiedlichen Techniken, wann man einen luziden Traum herbeiführt. (ob direkt aus dem Traum heraus oder durch bewusstes Herbeiführen des Schlafes, usw.) Aber ihr seht ja, wie lang der Text bereits ist. Und es gibt noch viel mehr Themen, die sich dem Hauptthema Traum untergliedern.

Wurden luzide Träume wissenschaftlich bewiesen?

Ja. In Schlaflaboren konnte man Klarträumer dazu anweisen, bestimmte Augenbewegungen durchzuführen, da die Augen der einzige Körperteil sind, die nicht von der Schlafstarre betroffen sind. Also beschloss man, dass die Klarträumer, sobald ein luzider Traum beginnt, mit einer vorher abgesprochenen Augenbewegung mitteilen, dass sie sich ihres Traumes bewusst sind. Auch wenn die Lider geschlossen sind, kann man die sich bewegenden Augen erkennen.
Einige führende Wissenschaftler sind/waren: Stephen LaBerge, Paul Tholey und Carl Gustav Jung.

Ich selbst habe leider zu selten luzide Träume, aber wenn mein Bewusstsein das Unterbewusstsein besiegt hat, sind meine Klarträume dann doch sehr intensiv. Gern rufe ich dann immer Personen herbei, mit denen ich reden möchte oder ich probiere meine Fähigkeiten aus, wie Telekinese. Auch besuche ich oft Orte, die nur in meinen Träumen vorkommen und staune dann, welch großen Einfallsreichtum mein Bewusstsein haben kann. Ich probiere auch aus, wie sich meine Träume dann auf die Kunst im Wachleben auswirken, indem ich im Klartraum anfange zu malen. Meist unter großen Meistern von vor 200 bis 300 Jahren. Diese Verbindung der Kunst zwischen Traum und Wachwelt führte mich dann auch zu Sinnfragen, die C.G.Jung schon stellte. Nämlich ob alles, was wir im wachen Zustand sehen, nur Symbole sind?

Ich möchte mit diesem Thread daher eine allgemeine Diskussion über Träume in die Wege leiten. Hattet ihr bereits einen luziden Traum? Seid ihr euch vielleicht sogar dauerhaft bewusst, dass ihr träumt? Was würdet ihr gern erträumen? Betrachtet ihr Klarträume als eine Realitätsflucht oder gar als Spinnerei? Welchen Nutzen könnte man aus Klarträumen eurer Meinung nach ziehen?





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