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R.A.B.

one last riddle
von

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Vergessen

Als Rose erwachte, fühlte sie sich, gelinde gesagt, einfach nur schrecklich.

Jede einzelne Faser ihres Leibes schmerzte derart höllisch, dass das Mädchen im ersten Moment wirklich sicher war, nun endgültig gestorben zu sein. Und logischerweise nun im Fegefeuer unendliche Qualen zu erleiden hatte. Aber eine kleine, dünne Stimme in ihrem Hinterkopf flüsterte der Weasley trotzig zu, dass so viele physische Schmerzen einen nur auf Erden erwarteten.

Eine verdammt neunmalkluge, seltsame Stimme war das.

Aber was sie da von sich gab, klang auch irgendwie logisch, wie die noch etwas verwirrte Rose innerlich knurrend zugeben musste.

Und zum anderen war der Untergrund, auf dem die Rothaarige sich gerade befand, irgendwie viel zu real (und weich) für die Hölle, wie das Mädchen einen Moment später erstaunt feststellte. Trotz der inneren Qualen packte die junge Frau mit einem Mal die Neugier.

Wo sie sich wohl gerade befand? Und was wohl die Ursache für diese schrecklichen Schmerzen, die sich plötzlich besonders in ihrem Kopf zu lokalisieren schienen, war?

Ihr Gehirn begann, zwar noch etwas dösig, aber immerhin noch im gleichen Augenblick nach einer Antwort auf diese Fragen zu suchen.

Aber die Nervenverbindungen der Weasley schienen plötzlich nicht mehr zu funktionieren- Rose erinnerte sich nicht. An nichts. Gar nichts. Ihr gesamtes Denken war mit einem Mal lahm gelegt.

Da waren nur diese körperlichen Qualen und der Farbwirbel, der vor ihren Augen gerade einen wilden Tanz aufführte. Sonst fand sich nichts in ihrem Gehirn. Nur das bohrende Gefühl, gerade etwas sehr Wichtiges unwiederbringlich vergessen zu haben.

…Wie hieß sie eigentlich?

Leichte Panik kroch bei dieser doch eigentlich simpel wirkenden Frage in dem Mädchen auf. Sie konnte sich nicht einmal mehr erinnern, wie sie hieß? Was zum Teufel war ihr denn nur widerfahren, dass die Weasley sich nun nicht einmal an mehr an ihren Namen erinnern konnte?

Das durfte doch nicht wahr sein, verdammt!
 

Aber vielleicht würde ja ihre unmittelbare Umgebung dem Hirn der jungen Frau einen Stups in die richtige Richtung, will heißen, in Richtung Wiedererlangung ihres Gedächtnisses, geben?

Die Idee wäre ja zumindest einen Versuch wert.

Als die Gryffindor sich nun mit größten Schwierigkeiten und dennoch hoffnungsvoll zurück ins Land der Lebenden zu hangeln begann, konnte sie einen gequälten Aufschrei kaum unterdrücken. Selbst ihre Fingerspitzen schienen zu brennen, verdammt!

Ihr ganzer Körper musste einfach in Flammen stehen, anders konnte die Rothaarige sich die Pein, die sie hier gerade durchlebte, nicht erklären. In unsichtbaren, nicht nach Verbranntem riechenden, nicht knisternden Flammen. Nun. Dies schien etwas ungewöhnlich, aber nichtsdestotrotz nicht unmöglich. Aber was war überhaupt passiert, dass sie hier bei lebendigem Leib röstete?

Das war eine gute Frage. Rose runzelte die Stirn. Das wiederum stellte sich als keine allzu gute Idee heraus. Vor Schmerzen brüllend riss die junge Frau ihre Augen auf. Was zum Teufel war nur passiert, dass ihre STIRN VOR QUALEN IN ASCHE ZU ZERFALLEN SCHIEN, WENN SIE SIE NUR ZU RUNZELN WAGTE?

Ihr Sichtfeld verschwamm zunächst und ließ das Mädchen nur einen Klecks aus allen möglichen und unmöglichen Farben wahrnehmen, der sich um sie mit einem Mal aufgetan hatte. Unsicher blinzelte die Weasley. Erste Konturen begannen nun langsam, sich sinngebend von der Deckenwand abzuzeichnen und das bunte Gemisch wich auch wieder langsam aus ihrem Blickfeld... Moment mal. Deckenwand?

Die Gryffindor kniff ihre Augen nachdenklich zu schmalen Schlitzen zusammen. Sie kannte das sterile Grau, in welchem die Mauern über ihr komplett eingefärbt waren. Rose konnte sich an sie erinnern!

Angestrengt schloss die junge Frau ihre Pupillen wieder ganz und dachte nach. Diese Decke hatte das Mädchen doch schon mehrere Male gesehen, wenn es verletzt worden war… Ha! Verletzt!

Dann musste das hier so etwas wie ein, verdammt, wie hieß das noch mal, sein?

Rose, streng dich an! Erinnere dich! Wütend öffnete die Rothaarige beide Augen wieder einen Spaltbreit. Wenn man verletzt oder krank wurde, steckten sie einen ins…

Genau! Krankenhaus!

Sie musste in einem Krankenhaus sein! Gemächlich und so als hätten sie alle Zeit der Welt, schienen sich die Erinnerungen der Rothaarigen nach diesem Denkanstoß langsam wieder in ihre altbekannte Ordnung einzufinden. Stück für Stück kehrte alles wieder zu Rose zurück. Plötzlich schoss eine unangenehme Erinnerung durch ihr Gedächtnis und ließ sie eine schmerzerfüllte Miene ziehen.

Sie hatte schon einmal hier gelegen, als sie bei einem Quidditchspiel mit einem Klatscher kollidiert war… Ihr Besen hatte schrecklich ausgesehen und die Weasley war in Tränen ausgebrochen, als sie ihn zum ersten Mal nach ihrem folgenschweren Unfall wieder im Krankenflügel zu Gesicht bekommen hatte…

Mit einem Satz hatte das Mädchen sich aufgesetzt und einen triumphierenden Schrei aus der Tiefe ihrer Kehle losgelassen. Trotz der schlicht unmenschlichen Schmerzen, mit denen ihr geschändeter Körper der jungen Frau diese unbedachte Bewegung sofort vergällte, ließ sich ein kleiner, aufflackernder Triumph in Roses Brust auch weiterhin nicht leugnen. Mit zusammengebissenen Zähnen ertrug die Gryffindor das lodernde Wüten in ihrem Körper. Die Schmerzen schienen ihr plötzlich nicht mehr so viel auszumachen- denn mit einem Mal verlor sich die bettlägerige Rose in fast vergessenen, nun glücklich wiedergefundenen Erinnerungen, die die Qualen einen Moment lang überdeckten.

Sie hieß Rose Weasley und war eine Hexe. Eine echte, lebendige Hexe, die Hogwarts, eine magische Schule für Hexerei und Zauberei, bereits seit mehr als sechs Jahren besuchte. Die ein richtiggehender Quidditch Freak war. Die einen jüngeren, sehr stillen Bruder namens Hugo hatte. Deren Eltern bereits seit Ewigkeiten getrennt lebten.

Und die eine beste Freundin namens Gloria Robins hatte, die in diesem Moment bestimmt schon darauf brannte, sie im Krankenflügel besuchen zu dürfen! Aber Madame Pomfrey hatte bestimmt fuchsteufelswild darauf verwiesen, dass ihre Patientin noch nicht in der Lage war, Gäste an ihrem Bett zu empfangen und der besten Freundin der Gryffindor deswegen kurzerhand die Tür vor der Nase zugeknallt…

Genau. Erleichtert seufzte Rose auf. Es war alles wie immer.

Wie immer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-09-28T21:14:32+00:00 28.09.2009 23:14
Wo ist Illona??
Rose kann sie doch nicht einfach vergessen?
Das ist wirklich traurig. . .

Ansonsten ein wunderschönes Kapitel. Ganz ehrlich, es gefällt mir sehr. Du ziehst den Leser in deinen Bann und ich konnte meine Augen nicht von den Zeilen lösen.


Von: abgemeldet
2009-09-27T17:23:16+00:00 27.09.2009 19:23
also hat malfoy ihr auch noch am gedächtnis rumgespielt... gar nich nett *kopfschüttel*
freu mich aufs nächste kapitel (hoffe, es is wieder länger ;) )


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