R.A.B. von abgemeldet (one last riddle) ================================================================================ Kapitel 7: Schatten ------------------- Es war, als stünde Ilonas Körper in lichterlohen Flammen. Dieser Schmerz! Nichts auf dieser Welt, mochte es auch noch so grausam und unmenschlich sein, schien in diesem schwärzesten Moment ihres Lebens auch nur annähernd damit vergleichbar. Das Mädchen wollte schreien. Doch kein Ton kam aus ihrer Kehle. Das Mädchen wollte weinen. Doch keine Tränen rannen ihre Wangen herab. Das Mädchen versuchte zu atmen. Aber kein Luftzug schien ihre Lungen noch anfüllen zu können. War das etwa der Tod? Beinahe wahnsinnig wurde Ilona bei dieser Frage. Wie konnten diese versengenden Torturen das Ende sein? Wo war das Licht? Wo die Erleichterung? Hier war alles nur schwarz. Hier war alles nur Schatten. Hier war alles nur Verzweiflung. Aber die Schülerin starb nicht. Vielmehr konnte sie behutsam, gemächlich, mit der Zeit nach und nach wieder atmen. Gierig saugte die junge Frau mit dem ersten Zug die trockene Luft ein und verschluckte sich prompt. Hustend schlug das Mädchen die Augen auf. Finsternis erwartete sie. Aber es war nicht jene schwarze Leere, die die Una bis vor einen Moment noch in ihren Fängen gefangen gehalten hatte. Diese Dunkelheit war lebendig. Ilona konnte den harten Boden wieder unter sich spüren. Die sich über ihr abzeichnenden Konturen in der Schwärze konnte sie wieder sehen. Den Geschmack von Blut auf ihrer Zunge konnte sie wieder schmecken. Das Mädchen konnte sogar sich selbst und das Holz um sich herum wieder riechen. Ilona war wieder wach. Und das Beste daran: Langsam verging das Feuer. Langsam verging der Schmerz. Bis schließlich nichts mehr davon übrig war. Ilona konnte ihr Glück kaum fassen. Aber Rühren konnte die junge Frau sich nicht. Sie schien wie festgeklebt an den kühlen, glatten Platten unter sich zu sein. Die Hufflepuff versuchte zuerst zaghaft, dann immer heftiger und mit größerer Kraftanstrengung, sich von dem Parkett zu lösen. Doch es ging nicht. Der Körper der Schülerin bewegte sich keinen Zentimeter. Verzweifelt biss sich das Mädchen auf die Unterlippe. Vielleicht ein Bannfluch?, schoss es ihr plötzlich durch den Kopf. Dann hätte sie ein gewaltiges Problem. Denn ohne Zauberstab würde die Una sich dann nie befreien können… Und plötzlich hörte sie es. Ein leises, kaum wahrnehmbares Wehklagen traf mit einem Mal auf Ilonas Ohren. Das Mädchen erstarrte. Da ertönten die Klagelaute erneut, lauter und drängender diesmal. War das Mensch oder Tier, was hier so ergreifend litt? Die Hufflepuff konnte keinen Unterschied heraushören. Stumm bewegten sich ihre trockenen Lippen. Tiefes Mitleid rührte plötzlich ihr mühsam schlagendes Herz. Ihr Inneres presste sich schmerzhaft zusammen. Wenn sie doch nur helfen könnte… Egal, wer oder was hier vor Schmerzen heulte. Egal. Wenn sie nur… Und bevor Ilona sich versah, hatte sie ein beruhigendes Summen angestimmt. Diese einfache Weise, die plötzlich leise schwingend den ganzen Raum erfüllte, kannte das Mädchen bereits, so lange sie denken konnte. Mit einem Mal erfüllte die junge Frau wieder tiefe Ruhe und Gelassenheit. Sie hoffte, damit dem unbekannten Leidenden wenigstens etwas Beistand zu bieten. Wenigstens etwas… Das fremde Jammern stockte befremdet für einen Moment. Aber da war Ilona schon eingeschlafen. Einige Stunden unstetigen Ruhens später wachte das Mädchen schließlich keuchend auf. Es riss furchtsam die Augen auf, musste sie im nächsten Moment jedoch sogleich wieder schützend zusammenkneifen. Strahlendes Sonnenlicht flutete den fremden Boden, auf dem sie lag. Die Hufflepuff stieß instinktiv einen kläglichen Laut aus und versuchte, beide Hände zu heben, um ihr empfindlich gewordenes Augenlicht zu schützen. Doch ihre Finger bewegten sich nicht. Sie schienen noch immer an das Holz unter ihr gefesselt zu sein. Unwillkürlich stöhnte die Schülerin leise auf. Was für eine verfluchte Hexerei war hier am Werk, dass sie noch immer hilflos wie ein Käfer auf dem Rücken dalag? Als Antwort auf diese eigentlich rhetorisch gestellte Frage ertönte plötzlich ein humorloses Zungenschnalzen. Sofort neugierig geworden, öffnete Ilona trotz des schmerzenden Sonnenlichts ihre Augen einen kleinen Spalt. Undeutlich konnte sie über sich plötzlich eine große, schwarz gewandete Gestalt thronen sehen. Sie stand mit verschränkten Händen an ihrem Kopfende und hielt den Blick gelassen auf die Hufflepuff gerichtet. Das Mädchen runzelte die Stirn. Gleichzeitig hob sie ihre Augenlider noch etwas höher, um den Fremden von ihrer ungünstigen Position aus wenigstens halbwegs zu Gesicht zu bekommen. …Oh. Bei dem sich nun langsam aufklärenden, bereits bekannten Anblick musste die Una heftig schlucken. Nahe ihrem Kopf erhob sich tatsächlich die Silhouette desjenigen Zauberers, der sie gestern? vor ein paar Stunden? vor ein paar Minuten? höchst effizient, mit Hilfe eines dienstbaren Dementors, kampfunfähig gemacht hatte. Er trug die Hogwartsuniform. Zumindest eine etwas veraltete Form davon. Das Abzeichen der Slytherins prangte stolz auf seinem schwarzen Umhang. Zusätzlich war die sich räkelnde, silberne Schlange aber auch noch mit einem großen, glänzenden S ausgestattet worden. S für Schulsprecher. Verblüfft hob die junge Frau beide Augenbrauen. Der diesjährige Schülervertreter kam doch aus Ravenclaw… Doch ihre Gedankengänge wurden abrupt von der kühlen Stimme des Unbekannten unterbrochen. „Wie ich sehe, bist du endlich aufgewacht“, stellte er konsterniert fest und verschränkte beide Arme. „Gut geschlafen?“ Ein bösartiges Glitzern funkelte bei diesen Worten in seinen dunklen Augen auf. Ilona entgegnete nichts. Sie fixierte nur interessiert die Pupillen ihres Gegners. In der Nacht hatte die Schülerin sie natürlich nicht richtig sehen können. Aber jetzt, hier im strahlenden Sonnenschein, konnte die junge Frau mit einem Mal kleine, grüne Punkte in der Iris des jungen Mannes ausmachen. Winzige, smaragdene Funken, die gerade in diesem Augenblick zu hüpfen schienen? Verwirrt schloss die Hufflepuff kurz die Augen und riss sie gleich danach wieder weit auf, obwohl die Sonne sie noch immer stark blendete. Es war tatsächlich keine Fata Morgana: Einzelne, wenige Farbspritzer in der ansonsten tiefschwarzen Regenbogenhaut ihres Kontrahenten führten einen kreiselnden Tanz um die starr auf sie gerichtete Pupille auf… „Wie ich sehe, hast du bei unserem Kampf wohl deine Zunge verschluckt“, murmelte der Fremde herausfordernd. Ilona zuckte jedoch nur gleichmütig mit den Schultern (sofern das eben möglich war, wenn man sich praktisch in einem ganzkörpergelähmten Zustand befand) und vertiefte sich weiterhin fasziniert in den Anblick der hüpfenden, grünen Punkte. Von so einer schlichten Aufstachlung ließ sich eine geduldige Hufflepuff doch nicht aus der Ruhe bringen… Der Unbekannte stieß einen undefinierbaren Laut aus und beugte sich blitzschnell herab. Nun befand er sich plötzlich nur mehr gut zwanzig Zentimeter von dem mäßig interessierten Gesicht der Blonden entfernt. Herablassend musterte der junge Mann sie. „Ich bin Tom Riddle“, stellte er sich schließlich mit emotionsloser Stimme vor. „Und wer bist du, kleines Fräulein?“ Dabei zog der Fremde wie zufällig einen Zauberstab aus seiner linken Hosentasche und ließ ihn in seiner rechten Hand betont lässig herumwirbeln. Wie hypnotisiert folgte die Hufflepuff den schwungvollen Kreisbewegungen des magischen Werkzeugs. Das war IHR Stab. Das erkannte sie sofort. Zum ersten Mal erhob das Mädchen die Stimme. „Ein Dieb sind Sie also auch noch, Mr. Riddle?“, wollte sie tonlos wissen. Das kleinste und falscheste Lächeln, das Ilona je gesehen hatte, breitete sich daraufhin auf den vollen Lippen des jungen Manns aus. „Tom, bitte“, bot er der liegenden, jungen Frau unter ihm höflich an. Die Una entgegnete nichts, starrte den Unbekannten nur prüfend an. Er erwiderte ihren Blick mit einer Kälte, die selbst die Hölle gefrieren lassen könnte. Aber Ilona war niedrige Temperaturen gewöhnt. Das Mädchen seufzte plötzlich lautlos auf. Dann wollte es mit vorsichtiger Stimme wissen: „Leute wie Sie schenken mir normalerweise keinerlei Beachtung, Mister Riddle.“ Bei ihren letzten Worten hatten sich die Pupillen des Slytherin kaum merklich verengt. Doch er ließ sie ohne Unterbrechung weiter reden, als die junge Frau nun mit einem leicht verwirrten Unterton in ihrer Stimme fortsetzte. „Also was genau kann ich denn für Sie tun?“ „Das kommt ganz darauf an“, entgegnete Tom Riddle sofort wie aus der Pistole geschossen. „Und worauf?“ Die Hufflepuff zog misstrauisch ihre kleine Stupsnase kraus. „Könnten Sie mir nicht zuerst verraten, wie Sie heißen?“, antwortete der junge Mann statt einer einfachen Antwort mit einer zuvorkommenden Floskel. Ilona entging dabei nicht, dass der Unbekannte ebenfalls wieder in das unpersönliche Sie gewechselt hatte. Mit einem Mal konnte sie ein Lächeln kaum unterdrücken. Gespielt ernst blinzelte das Mädchen ihn an. „Ich dachte, Sie wären in dem Status, allwissend zu sein?“, fragte sie mit so träger Stimme, dass der Hauch von Spott darin fast nicht wahrzunehmen war. Wie gesagt. Fast. Die dichten Augenbrauen Toms hoben sich perplex. Da er scheinbar nicht antworten wollte, fuhr die Hufflepuff nachdenklich fort. „Ich meine, Sie haben ja einen gewissen Ruf zu verlieren, so als Lord Voldemort.“ Sie verstummte. Bevor er es zurück halten konnte, sprudelte es aus dem Mund des mächtigsten dunklen Zauberers der Welt heraus: „Woher wissen Sie?“ „Die Frage ist nicht woher.“ Das Mädchen betrachtete ihn mit nachdenklicher Miene. „Die Frage ist eher wie…“ Einen Moment lang schien der überraschend jung aussehende Voldemort sie töten zu wollen. Seine rechte Hand, die sich fest um den Zauberstab gelegt hatte, erzitterte und die Fingerknöchel traten mit einem Mal weiß hervor. Doch faszinierender weise beherrschte der Schwarzmagier sich. Er begnügte sich, einmal tief einzuatmen und gleichzeitig gefährlich leise zu zischen: „Sie klingen wie Dumbledore.“ Ilona wurde rot. „Vielen Dank“, bedankte sie sich artig für das (nicht beabsichtigte) Kompliment und schenkte dem dunklen Lord dabei ein leichtes Lächeln. Über Tom Riddles Gesicht huschte kurz ein Ausdruck absoluter Fassungslosigkeit. Doch ebenso schnell, wie es gekommen war, verschwand die menschliche Regung auch sofort wieder und hinterließ nur ein leeres, weißes Antlitz, das die junge Frau nun wütend anstierte. „Sie machen es mir schwer, Miss. Vielleicht würde ein Cruciatus- Fluch ihre Zunge lösen…“ Ilona starrte ihn einen Moment lang an. Dann senkte das Mädchen die Wimpern und flüsterte so leise, dass sich der junge Mann erst noch etwas herab beugen musste, bevor er sie überhaupt zu verstehen konnte: „Es ist Ihre Entscheidung, Mr. Riddle.“ Voldemort lächelte. In einer einzigen, fließenden Bewegung erhob er sich und richtete seinen Zauberstab auf die bewegungsunfähig vor ihm Liegende. „CRUCIO!“ Den ganzen Körper der Blonden durchlief ein schockartiges Beben. Doch sie biss die Zähne zusammen. Ilona würde nicht schreien. Diesen Gefallen tat sie ihm nicht. Auch wenn die Schmerzen mit den verstrichenen Sekunden immer größer wurden, war es kein Vergleich zu den Flammen in der Nacht. Es war kein Vergleich. Kein Vergleich. Mit diesem Gedanken hielt das Mädchen sich innerlich aufrecht. Sie würde nicht schreien. Sie nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit verging die Tortur. Erschöpft schloss die Hufflepuff die Augen. Doch bevor die junge Frau auch nur einmal vollständig hatte Luft holen können, wurde der Fluch erneut auf sie abgeschossen. Wie lange würde sie das aushalten, ohne verrückt zu werden? Kühl berechnete Ilonas Gehirn ihre Chancen, während sich in ihren Körper zahlreiche kleine, feurige Pfeile zu bohren schienen. Das Ergebnis des Nachdenkens war ernüchternd. Zwei, drei Mal noch. Wenn es hochkam, vier. Dann würden die Sehnen des Mädchens allesamt überlastet sein und reißen. Aber schreien? Auf keinen Fall. Auf keinen… „Was sind Sie nicht für ein seltsames Wesen, Miss.“ Die Schmerzen waren plötzlich nur mehr ein schwaches Echo ihres Selbst. Durch einen dunklen Schleier konnte Ilona sehen, wie sich der dunkle Lord erneut bückte. Diesmal ließ Voldemort sich jedoch vollständig auf den Boden sinken. Er setzte sich elegant neben der bebenden Hufflepuff nieder und betrachtete sie eine schmerzende halbe Million Jahre lang. „Ein schmerzunempfindlich machender Trank?“, schoss es schließlich unerwartet aus seinem Mund. Ilona traute ihrer Stimme nicht. Deshalb schüttelte die Schülerin nur mit dem Kopf. Und erstarrte einen winzigen Augenblick lang. Tom Riddle neben ihr schien es nicht zu bemerken. Der ehemalige Slytherin hatte die Stirn inzwischen in Falten gelegt und dachte angestrengt nach. „Taubheitszauber?“, wollte er mit einem Mal neugierig wissen. Die junge Frau konnte nicht anders. Sie verdrehte die Augen. Dabei blieb ihr Blick wie zufällig eine Sekunde lang auf dem Zauberstab hängen, den der Schwarzmagier neben ihr nun nachdenklich gegen die eigene Stirn gedrückt hielt. Ilona ballte ihre Hände zu Fäusten. Schließlich gab der junge Mann entnervt seufzend auf. „Vielleicht sind Sie ja gar kein Mensch?“, fragte er eher aus Jux denn aus reiflicher Überlegung. Der Blick seiner Obsidian-Augen wischte dabei zufällig über den steif daliegenden Körper der 17- Jährigen. Und erstarrte. Flink versuchte Voldemort zurückzuweichen. Aber er war nicht flink genug für jemanden wie Ilona. Die linke Hand der Blonden schoss plötzlich einer Kanonenkugel gleich in die Luft und umklammerte mit einem Mal erstaunlich fest die Spitze ihres Zauberstabs. Das magische Werkzeug stieß sofort einen blauen Funkenschauer aus, so als erkannte es freudig seine frühere Besitzerin. „Verdammt!“ Tom Riddle versuchte, sich zu erheben. Doch an seiner rechten Hand hing nun 52 kg zwar geschwächtes, aber dennoch schweres Fleisch, das zusätzlich von einem entschlossenen Geist gesteuert wurde: Damit verwandelte sich simples Aufstehen in eine Schwerstaufgabe. Und so als wäre dies noch nicht Hindernis genug für den jungen Lord, ließ Ilona plötzlich mit aller Kraft, die ihr noch verblieben war, ihren Kopf vorschnellen und vergrub ihre scharfen Zähne in der weißen Haut des Slytherin. Voldemort stieß einen fürchterlichen Schrei aus. „Wertloses Stück Dreck!“ Seine freie Hand holte zu einer mächtigen Ohrfeige aus. Daraufhin verstärkte die Hufflepuff ihren Biss jedoch nur und mit einem lauten, unmenschlichen Kreischen musste Tom Riddle schließlich den Zauberstab loslassen. Das magische Artefakt flog in kurzem Bogen davon und landete mit einem sanften Plop! auf dem Boden, nur zwei Meter von den beiden Kämpfenden entfernt. Sofort ließ Ilona von ihrem Opfer ab und ließ sich nach vorne fallen. Dabei streckte sie instinktiv die rechte Hand aus. Zu spät fiel der Kleinen ein, dass deren Gelenk noch immer gebrochen war. Oder zumindest sein sollte Zwar hatte jemand den zersplitterten Knochen auf zauberhafte Weise gerichtet und nur mehr ein Verband zeugte mit einem Mal von dem gefährlichen Bruch. Doch das bemerkte die junge Frau nur am nahen Rande. Darüber würde sie sich noch später den Kopf zerbrechen beziehungsweise dem Himmel für dieses Wunder danken. Viel wichtiger aber war die Tatsache, dass sich das Gelenk jedoch noch immer, verständlicherweise, in unsicherem Zustand befand. Und als es nun erneut ungünstig, kurz vor dem rettenden Zauberstab auf dem harten Boden aufkam, da… brach es. Erneut. Mit einem grässlichen, endgültig wirkenden Krachen. Heiße Tränen rannen Ilona plötzlich über die Wangen. Sie hatte immerhin zwei Cruciatus- Flüche überstanden, ohne einen Mucks zu machen. Aber das hier. Wo sie doch ohnehin schon so geschwächt war. Und bei ihrem körperlichen Zustand. Das war etwas viel. Zu mal mit einem Mal wieder die schwarze Schlange aufgetaucht war. Bevor das Mädchen reagieren konnte, hatte das listige Vieh sich schon besitzergreifend um den nur Zentimeter entfernten Zauberstab geschlungen. Dabei musterte es die vor Wut und Qualen Tränen vergießende, junge Frau mit einem eindeutig zufriedenen Ausdruck auf ihrem Gesicht. Gemächlich, beinahe zäh verwandelte sich Voldemort schließlich wieder in seine Menschengestalt zurück. Den wieder errungenen Zauberstab hielt er dabei zielsicher auf die Hufflepuff gerichtet. Sein dunkler Blick wirkte hungrig. Doch Ilona entgegnete ihm weiterhin stoisch. Trotz der Tränen auf ihren Wangen wirkte ihr Geist weiterhin ungebrochen. Die Maske des Mädchens bröckelte jedoch, als sie nun plötzlich von unsichtbaren Puppenfäden langsam in die Luft gezogen wurde. Hilflos schaukelte die junge Frau in der Luft. Gleitend und schnell wurde sie sogleich in eine aufrechte Position versetzt, so dass es beinahe wirkte, als würde sie stehend in der Luft schweben. Beinahe behutsam wurden die Hände der Hufflepuff gleichzeitig nach vorne gerichtet. Interessiert kam der dunkle Lord näher und betrachtete ihre unnatürlich langen Finger sowie das unnatürlich abstehende, rechte Gelenk mit funkelnden Augen. „Unglaublich“, flüsterte er. Mit einem kurzen Tippen seines Zauberstabs richtete er die zerstörten Knochen. Perplex und trotz aller bisherigen Geschehnisse dankbar öffnete Ilona ihren Mund, verharrte jedoch, als sie sah, warum ihre rechte Hand so überraschend geheilt worden war. Einzig und allein aus dem Grund, damit die Fesseln besser passten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)