Das Versprechen von Wolfshund ================================================================================ Kapitel 59: Schmetterlinge im Bauch ----------------------------------- Hochzeitsvorbereitungen und kalte Füße Eine Woche war seit ihrer Verlobung vergangen und der Hochzeitstermin sollte so schnell wie möglich stattfinden. Der Tag der Trauung hatten sie noch am Abend ihrer Verlobung festgesetzt und sollte schon in 2 Tagen sein. Die Vorbereitungen dafür waren schon seit Wochen im Gange, hatte Serena in der Zwischenzeit erfahren, Diam hatte heimlich soweit wie möglich alles organisiert, sodass sie nur noch ihre Ideen mit einbringen musste, damit es perfekt ist. Später an diesem Tag wollte sich Serena für die letzte Besprechung mit den Floristen treffen und danach mit der Schneiderin die ihr Kleid fertig anpasste. Sie hatte keine Ahnung wie es die Frau geschaffte ihr Traukleid innerhalb einer Woche fertig zu stellen, aber bei soetwas stellte sie lieber keine Fragen!!! Nach der Hochzeit würden sie alle in den Urlaub schicken, die sich jetzt dafür abschufteten! Ein letztes Mal überflog sie die Gästeliste und wer zugesagt hatte. Darunter waren auch ihre jahrelangen Freunde Naru und Umino, die bis jetzt noch nicht mal wussten wer sie wirklich war. Minako und Ray würden die beiden an dem Morgen auf der Erde abholen und erst dann würden auch sie die Wahrheit erfahren. Gedankenversunken stand sie auf, trat ans Fenster ihres kleinen Büros, das sie und Diam nur für sich eingerichtet hatten. Es sollte ein Rückzugsort für sie sein, wenn sie wie jetzt einfach in Ruhe einige Unterlagen lesen wollten, ohne ständig gestört zu werden. Ihre Gedanken schweiften zu dem vergangenen Jahren, sie hatte immer um ihre Liebe gekämpft, egal ob sie falsch oder richtig war, bis es jetzt soweit war, das sie den Mann ihrer Träume ehelichen durfte. … Aber je näher der Tag ihrer Hochzeit rückte, desto unruhiger wurde sie. Ihre Vermählung würde nicht nur für dieses Leben stehen, sondern für all die künftigen, die noch folgen würden! … War sie wirklich schon soweit? So lange hatte sie an Mamoru festgehalten, geglaubt dass er ihr Schicksal und ihre einzig wahre Liebe sei, dass es jetzt schon unheimlich war, dass sie ihr Herz und ihre Zukunft einem anderem verschenkte. … *Was sagt das über mich aus? Was wenn ich mich auch diesmal täusche? Das die Liebe zu Diam aus einem anderen Leben stammt? Was, wenn das alles doch nicht mein Schicksal ist? Das die Krieger des Kosmos eigentlich nicht sie sein sollten …* Es klopfte an der Tür und ihre Mutter trat ein. „Bunny?!“ Die Frage die sie auf der Zunge hatte, stockte bei dem Anblick ihrer Tochter. Serena sah mit leeren Augen zu ihr. „Mama!“ Die Blauhaarige schloss die Tür hinter sich und lief zu ihr, hob ihr Gesicht an und sagte mit einem sanften Lächeln. „Ich hab mich schon gefragt, wann bei dir das Lampenfieber ausbricht.“ Überrascht sah Serena ihr in die Augen. „Woher weißt du …???“ Ikuko schmunzelte. „Ich muss deine Gedanken nicht lesen können, um zu wissen was in dir vorgeht. … Bunny du wirst immer meine Tochter sein … und du hast, ob du es glaubst oder nicht, sehrrr viel von mir geerbt. Vielleicht glaubst du, dass deine wahre Mutter Königin Selene war, aber am Ende war sie das ebenso wie ich. Du bist nur zu einem kleinen Teil das Mädchen, das damals auf dem Mond lebte … doch zu einem viel größerem bist du meine süße kleine Tochter! … Was ich dir damit versuche zu sagen ist, das das was du jetzt fühlst völlig normal ist.“ Ihr Blick wurde noch einen Hauch sanfter. „…Als ich damals deinen Vater heiratete, war ich drauf und dran ihn am Altar stehen zu lassen. …“ Serenas Augen wurden riesen groß. „Ja wirklich.“ Lachte Ikuko. „Ich hatte solche Angst, dass ich nur noch fliehen wollte. … Aber weißt du, als ich dann vor ihm stand und all seine Liebe in seinen Augen sehen konnte, war die Angst wie verflogen. In dem Moment wusste ich, dass ich keine Angst haben brauchte, das ich nichts in meinem Leben verpassen würde, denn ich hatte ihn, mit dem ich alles teilen konnte.“ Tränen rannen ungehemmt aus Serenas Augen und ihre Mutter nahm sie fest in die Arme. „Weißt du Schatz, noch vor 2 Wochen hätte ich dir von dieser Hochzeit abgeraten, hätte dir ins Gewissen geredet, ob du glaubst, das das wirklich dein Weg und er der einzig richtige für dich ist … aber dann hab ich euch erlebt, hab gesehen wie er dich ansieht … und wie er den Boden vergöttert auf dem du gehst … DAS habe ich bei Mamoru so nie gesehen. Er liebte dich, da bin ich mir sicher, aber ich glaube eher als Freundin oder Schwester, aber nicht als die Frau, die ein Leben lang an seiner Seite sein soll. … Du hast die richtige Entscheidung getroffen mein Kind! Und denke daran, egal was in deinem Leben noch passiert, du hast immer ein Zuhause und wir werden immer für dich da sein!“ Einander in den Armen liegend, standen sie noch einige Minuten einfach ruhig da und genossen die Nähe. Serena war es, die sich kaum merklich aus der Umarmung löste und den Blick hob. „Mama … ich weiß, dass das alles hier mein Schicksal ist und ich würde es auch nicht mehr anders haben wollen, aber es ist schwer. … Früher musste ich immer wieder kämpfen, um das Leben aller zu retten, dabei wollte ich immer nur ein einfaches Mädchen sein … Nachdem ich nach und nach meine Freundinnen und Mamoru kennenlernte wurde es besser, weil ich nicht mehr das Gefühl hatte allein zu sein. … Meine Erinnerungen aus meinem früheren Leben kehrten langsam zurück und ich lernte damit zu leben, dass das nun mal mein Schicksal ist. …“ Ikuko drückte sie an ihre Brust. „Warum hast du damals nicht mit uns gesprochen? Wir hätten zu dir gestanden, hätten dir geholfen und wir hätten dich besser verstehen können.“ Serena schaute ihr fest in die Augen. „Hättet ihr zugelassen, dass ich in den Krieg mit Dämonen und Wesen aus anderen Welten ziehe?“ Ikuko schüttelte geschockt den Kopf. „Nein, wir hätten alles getan um dich zu beschützen.“ Serena nickte und kuschelte sich wieder an sie. „Und genau deshalb konnte ich es euch nicht sagen. Ich musste kämpfen!“ Ikuko nickte und strich ihr weiter sanft übers Haar. „Jetzt weiß ich das, aber allein der Gedanke dich in einen Krieg zu schicken, in welchen auch immer, hätte mich getötet.“ Serena nickte traurig. „Ich weiß, ich hätte vieles gern anders gewollt, aber das ging nun mal nicht und ich wusste, dass ich euch das alles erst erzählen kann, wenn ihr erlebt, dass ich weder allein noch hilflos bin.“ Die Ältere schüttelte den Kopf. „Das mein Schatz, wirst du wohl erst verstehen, wenn du selbst …“ „Nein Mama, das hat nichts mit verstehen zu tun. Ich musste zusehen wie meine künftigen Töchter ihren eigenen Tod ins Auge sehen mussten und mein Herz ist jedes Mal dabei zerbrochen. Ich weiß sehr gut, was du meinst. Und genau deshalb sage ich das. Wenn sie schon kämpfen müssen, muss ich gewiss sein, das sie nicht allein und wehrlos sind, bei dem Rest hilft dann nur noch beten. Irgendwann werden auch meine Kinder in den Krieg ziehen müssen und vorher werde ich alles tun, damit sie das nicht müssen und wenn dann so gut ausgerüstet, wie es nur geht.“ Ikuko lächelte traurig. „Ja, so wird es wohl sein, aber keine Mutter will sehen, wie ihr Kind in Gefahr gerät.“ „Ich weiß …!“ „Meine kleine Bunny … oder gefällt dir Serena besser, so wie sie dich her nennen?“ Fragte sie leicht verlegen. Die Blondine begann zu grinsen. „Ganz ehrlich? … Aus Bunny bin ich lange herausgewachsen, … aber bei dir, Papa und Shingo werde ich immer Bunny sein und ich würde es auch nicht anders wollen.“ Belustigt schmunzelnd schüttelte Ikuko den Kopf. „Bunny für die Familie, für den Rest Prinzessin Serena. Ja ich glaube damit können alle leben.“ Lachend setzten sich die beiden auf die kuschelige mehrteilige Sitzgarnitur. „Naja eher Prinzessin Serenity, für Freunde Serena … alle kennen nur meinen eigentlichen Namen und so soll es auch bleiben.“ Ikuko nickte zustimmend. „Wahre Worte. … Das Gespräch mit den anderen Prinzen und Prinzessinnen hat ziemlich deutlich gezeigt, dass du deine Autorität beibehalten musst.“ Serena lehnte sich in den Kissen zurück. „Ja! Wir müssen zusammenhalten und Allianzen bilden, aber wahre Freundschaft ist da eher etwas Seltenes. Auch wenn wir uns alle den Frieden wünschen, ist keiner davor gefeit vom Chaos infiziert zu werden.“ „Das meinte ich! Ich habe gesehen wie du mit ihnen umgegangen bist und ich war sehr sehr stolz auf dich. Du hast ihnen bewiesen, dass du ihnen ebenbürtig bist.“ In ihrer Stimme lag mütterlicher Stolz und unendlich viel Respekt! Serenas Wangen liefen Puterrot an. „Warten wir es ab, der Ball zur eigentlichen Konferenz wird erst in einigen Monaten stattfinden.“ „Wie habt ihr euch das mit ihnen bei der Hochzeit gedacht?“ Hakte Ikuko interessiert nach. „Nun ja, sie wurden darüber informiert und ihnen freigestellt zu kommen. Da das alles sehr kurzfristig ist, fanden wir eine direkte Einladung als unhöflich. So können sie selbst und ohne Angaben von Gründen entscheiden.“ Entgegnete sie und nahm sich ein Glas vom Beistelltisch und füllte es mit Limonade auf einer gläsernen Karaffe. Genüsslich nahm sie einen Schluck. Die Uhr auf dem Schreibtisch schlug auf 15Uhr um und Serena, stand auf. „Ohhh der Termin mit dem Floristen und der Schneiderin ist in Kürze.“ Stellte sie fest und stellte das Glas ab. Ikuko schmunzelte stand auf. „Na dann wollen wir sie nicht warten lassen.“ Serenas Augen begannen zu strahlen. Sie hatte bis jetzt kaum Zeit gehabt mit ihrer Mutter über die Hochzeit zu sprechen, doch wenn sie jetzt dabei ist, würde sie sich wohler fühlen, da war sich die Blonde sicher. Minuten vor der Angst Die 2 Tage waren wie Sekunden vergangen und nun stand Serena in einem traumhaften Schulterfreien, mit Perlen bestickten, Kleid in ihrem Schlafzimmer und drehte Piaffen vor dem Spiegel. Ihre Haare hatte die Frisöse in sanfte Locken gelegt und sie nach oben festgesteckt. Aus der Steckfrisur fiel ein Teil ihrer langen gewellten Pracht heraus, die sich ihr bis zum Hintern hinunter schlängelten. Der Rest war zu einer Krone aufgerichtet, an dem der 4 Meter lange Schleier befestigt ist. Ikuko wischte sich immer wieder verstohlen einige Tränen aus den Augen. Ihre Tochter sah hinreißend aus! Es klopfte an der Tür und eine lange Traube ihrer Freundinnen platzte herein. Staunend begutachteten sie ihre Prinzessin. Mina: „Du siehst anbetungswürdig aus.“ Haruka schmunzelte. „Ganz Prinzessin.“ Ray: „Wer hätte gedacht, dass aus unserem Entchen ein so wunderschöner Schwan werden könnte?!“ Serenas Augen strahlten vor Glück. „Jede Frau ist zu ihrer Hochzeit ein Schwan. …“ Michiru die sich bisher hinter allen anderen verborgen hatte, trat mit einem Tablett vor die Mädels. „Wir dachten, dass eine Braut vor ihrer Trauung IMMER nervös ist, daher haben wir hier etwas das dich … und uns … beruhigen soll.“ Serena lachte hell auf. „Als ob nicht schon beim Junggesellinnenabschied genug Alkohol geflossen wäre?!“ Haruka grinste spitz. „Etwas zum Nervenlockern geht immer.“ Und schenkte die Gläser mit dem süßen Likör voll, der nur wenig Prozente hatte; schließlich wollten sie ihre Freundin nicht betrunken machen. Serena strahlte, als jeder ein Glas hatte, hob sie ihres. „Auf meine Familie und meine Freundinnen, die schon lange zu meiner Familie gehören.“ „Auf Serena!“ Erscholl es zurück. Fröhlich wurde noch einmal eingeschenkt und so langsam beruhigte sich Serenas Magen. Obwohl oder vielleicht gerade weil sie wusste, wie sehr sie Diamond liebte war sie schrecklich nervös. So sehr sie sich auf die Hochzeit freute, so sehr wünschte sie, dass längst alles vorbei war. Sie wollte endlich in den Armen ihres Prinzen liegen und sicher sein, dass er nun ganz ihr gehörte. Seit ihrer Verlobung hatten sie keine Nacht mehr beieinander verbracht. Im Mondreich war es üblich, das die Paare 2 Monate vor der Hochzeit nachts nicht beieinander lagen, sie hatten sich für die kurze Version entschieden, was für sie beide eine immense Herausforderung darstellte. Nicht, das sie nicht genug zu tun gehabt hätten mit der Vorbereitung UND beide Planeten zu regieren, aber die Sehnsucht nacheinander ließ sie beide an ihre Grenzen stoßen. Es klopfte an der Tür und Saphir und Rubina traten ein. Gebührend musterten sie ihre zukünftige Schwägerin. „Serena, kein Engel könnte schöner aussehen wie du jetzt.“ Sagte Saphir ehrlich berührt. Leichte Röte zog in ihre Wangen und sie ging einen Schritt auf ihn zu. „Ich danke dir.“ Er lächelte und nahm sie einen Augenblick in die Arme. „Bist du soweit?“ Serena straffte die Schultern und nickte. „Ja.“ Rubina und er lächelten gutmütig und die Rothaarige nahm sie Schwesterlich in die Arme und flüsterte ihr ins Ohr. „Diam hat genauso Lampenfieber wie du.“ Ein Schmunzeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Das hoffe ich doch.“ Ihr baldiger Schwager, der alles verstanden hatte, lachte herzhaft und sah zu den anwesenden Damen. „Ich glaube, wir sollten langsam zum Platz gehen. Diam ist bereits auf den Weg dahin.“ Ihre Freundinnen nickten ihr alle noch einmal aufmunternd zu und verschwanden aus dem Zimmer. Zuletzt winkte ihr Haruka zu und sagte mit einem verschmitzten Lächeln: „Wir sehen uns gleich Mondgesicht.“ Ein ehrliches Lachen breitete sich auf Serenas Zügen aus und sie warf ihrer Freundin einen Handkuss zu, ehe diese die Tür hinter sich schloss und nur noch sie und ihre Mutter im Zimmer waren. Ikuko: „Du schaffst das mein Mädchen; Diam liebt dich so sehr wie du ihn.“ Serena lächelte und atmete durch. „Ich weiß, danke Mama.“ Erneut klopfte es an der Tür und ihr Vater trat ein. Mit Tränen in den Augen musterte er seine kleine Tochter. „Ich … ich … also … es ist soweit … wenn du es auch bist …“ Stotternd setzte er hinzu. „Du siehst wunderschön aus.“ Serena warf einen Blick zu ihrer Mutter, die ihr aufmunternd zunickte, dann lächelte sie ihren Vater glücklich an. „Ja, ich bin soweit.“ Kenji nickte und sagte mit Tränen in der Stimme. „Also du kannst immer noch nein sagen …“ Serena lachte und gab ihrem Vater einen Kuss auf die Wange. „Nein Papa, ich will das. Ich liebe Diam und ich möchte nichts mehr als ihn an meiner Seite wissen.“ Tief durchatmend warf er einen Blick zu seiner Frau, die schon wieder mit den Tränen kämpft, und reichte Serena den Arm. „Dann wollen wir mal. … Hab ich schon gesagt wie Bildschön du aussiehst?“ Serena lachte. „Ja, aber ich höre es sehr gern.“ ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)