Das Versprechen von Wolfshund ================================================================================ Kapitel 46: Ist es doch Liebe? ------------------------------ Ray An diesem Nachmittag hatten Serena und Diamond bestimmt, dass die Arbeit für diesen Tag ruhen  sollte. Jeder von ihnen brauchte eine kleine Pause und sie sollten alle ihre Energien sammeln. Die meisten der Krieger waren auf Nemesis geblieben, nur Ray suchte nach der Einsamkeit um ihre Gedanken zu ordnen. Die schöne Schwarzhaarige Kriegerin des Mars lief in dem neuerblühten Palastgarten des Weißen Mondes umher. Bisher standen von dem einstigen Palast nur die Bodengleichen Grundmauern, aber der Garten war schon beinahe fertig. Es war ein Geschenk der Krieger an ihre Prinzessin, der Ort an dem die früheren Paare so viele schöne Erinnerungen verbanden, auch wenn sie sie erst seit Kurzen wieder hatten. Unbewusst führte ihr Weg sie zu der Skulptur, die Zentral in ihm prangte. Es war das Abbild der beiden Monde und um diese herum standen das Prinzenpaar, die Prinzengeschwister und um sie versammelt sämtliche Sailorkrieger beider Monde, inklusive der Starlights. Jede der Figuren war das Ebenbild des Originals und zeigte sie in einer teils kämpferischen, teils friedvollen Pose. Saphir hatte sich mit dieser Skulptur selbst übertroffen. Alles war bis ins kleinste Detail ausgearbeitet wurden und es schien, als würde bei den jeweiligen Personen ein Teil ihres Charakters und ihrer Stärke offenbart werden. „Wundervoll.“ Hauchte sie verträumt. Sie bewunderte den blauhaarigen Prinzen der ihr Herz mit einem einzigen Blick entflammte, nur gestand sie sich das selbst nicht ein. Für sie war der Prinz des Schwarzen Mondes, ein politischer Freund und sie wünschte sich das daraus zumindest irgendwann eine freundschaftliche Ebene entstand. Seit sie von ihrer früheren Verbindung wusste, hatte sie sich jede Nacht Gedanken darüber gemacht. Sie war sich sicher, dass da nichts zwischen ihnen war und das er nachwievor zu Petzite gehörte, jedoch würden sie sich immer und immer wieder über den Weg laufen und da wollte sie zumindest versuchen eine Freundschaft zu ihm aufzubauen. Zudem faszinierte sie seine ruhige ausdrucksstarke Art und im Gegensatz zu vielen anderen Männern, ließ er sich von ihrem Temperament nicht abschrecken. Er wusste von ihrer Kraft und konnte mit seiner mühelos dagegen halten; bis jetzt musste sie sich immer verstecken und selbst Yuichiru, der wusste wer sie war, hatte sie nie als die Person annehmen können, die sie ist. Die feurige Kriegerin hatte immer auf eine Beziehung voller Ehrlichkeit und Ebenbürtigkeit gehofft und seit sie als Mars erwacht ist, hatte sie lernen müssen, dass dieser langgehegte Wunsch wahrscheinlich immer nur ein Traum bleiben würde. Yuichiru war ein Mensch, kein Magischer. Er würde nur ein Leben haben und würde bei jedem Kampf in den sie zog 1000 Tode der Angst um sie sterben. Selbst wenn sie nicht kämpfen mussten, würde er wollen, dass sie ihr Amt als Kriegerin aufgab und das konnte sie nicht! Es war mehr als Bestimmung, es war Berufung! Sie würde immer die Kriegerin des Feuers und der Leidenschaft sein, sie konnte die Kräfte aufgegeben, konnte als Mensch an seiner Seite sterben, aber in dem Moment an dem sie das tat, wäre sie bereits Tod. Ihre Seele würde unter den aufgezwungen Ketten eingehen. Jede der Sailorkrieger (einschließlich Serena) würde es da ebenso ergehen wie ihr; sie würde niemals ein einfacher Mensch sein können und im Grunde wollten sie das auch nicht. Sie war eine Kriegerin die zur Allianz des Mondes gehörte und seit kurzen eine Kriegerin des Universums! Sie konnte nicht davor flüchten, nur sollte sie deshalb ihr Leben in Einsamkeit fristen? Auch wenn sie und Saphir niemals zusammen gehören würden, wäre er zumindest ein *Mensch* der sie verstand und mit dem sie außerhalb ihrer Freundinnen reden konnte. Immer wieder hatten sie ein paar Worte gewechselt und seine aufgeschlossenen intellektuellen Antworten hatten ihren Verstand angeheizt. Sie mochte ihn, mochte sein Lachen, seinen tiefgründigen Humor und seine Liebe zu allen Wesen. Es war als wäre er das Gegenstück zu ihrer Seele. Es passte einfach und eine Freundschaft zwischen ihnen würde für alle Seiten bestimmt ein lohnenswerter Gewinn sein. So redete sie sich das seit Tagen ein. Ray wollte ihn mit jeder Faser an Petzites Seite sehen. Ihre Freundin verdiente die Liebe, verdiente es glücklich zu werden und sie wäre die Letzte, die einen Keil zwischen die beiden treiben würde. Leise, näherten sich ihr von hinten Schritte. „Warum wehrst du dich gegen die Liebe? Warum gegen ihn?“ Fragte eine sanfte Stimme. Ray zuckte erschrocken zusammen. Sie hatte nicht mitbekommen, das  jemand auf sie zukam, vor allem das SIE das war. „Ich weiß nicht was du meinst! Ich wehre mich gerade gegen gar nichts! …“ Petzite sah sie traurig an. „Das ist nicht wahr. Ich beobachte dich seit Tagen. Du quälst dich in dem Versuch ihn dir auszureden und ich will wissen warum! Ist er dir so zuwider, das du ihm nicht mal eine Chance geben willst?“ „Verdammt, von was redest du? … Es gibt keinen Mann dem ich im Moment mit ruhigen Gewissen mein Herz schenken könnte. Ich bin eine Kriegerin, ich kann keinen einfachen Mann haben, ohne dass ich uns beide ins Unglück stürze!“ Petzite schüttelte sanft den Kopf. „Und was ist mit einem Prinzen? Du hast Gefühle für ihn, das sehe ich und ich sehe auch, dass er sie für dich hat. Warum wehrst du dich dagegen?“ Ray biss die Zähne zusammen und drehte sich ein Stück von ihr weg, um ihr nicht ins Gesicht sehen zu müssen. „Mamoru …“ „Halt mich nicht für dumm! Ich rede NICHT von Mamoru! Du weißt sehr wohl, das ich von Saphir spreche, also warum wehrst du dich gegen deine Gefühle?“ Saphir … ist nicht mal ein Freund für mich. Politisch ja, aber nicht privat. Wir sind dabei uns kennenzulernen, ich glaube er ist ein netter Kerl und …“ „Ray! … Freundschaft? Das ist doch nicht das was dein Herz sich wünscht. Ich sehe es in deinen Augen, sehe wie du ihn heimlich ansiehst, wenn du dich unbeobachtet fühlst. Wieso wehrst du dich? Warum weichst du mir aus? Hasst du mich so sehr?“ Ray fuhr zu ihr herum. „Um Schöpfers Willen NEIN! Du bist meine Freundin und ich hab dich sehr gern. … Ich will doch nur das Saphir und du eine wirkliche Chance habt. Ihr verdient es. DU verdienst es. Glaubst du, ich würde wollen, das du wegen mir unglücklich wirst?“ Fragte sie heftig. Petzites Augen wurden feucht. „Nein, ich weiß, dass du dich wegen mir dagegen wehrst, aber ich wollte es von dir selbst hören! … Ray, … ich lebte jetzt einige Zeit auf der Erde, in dem Denken, das ich ihn nie wiedersehen werde. Doch jetzt … er lebt, ich kann ihn sehen, kann mit ihm reden. Das ist so viel mehr, wie ich mir so lange nur wünschen konnte. … Ja ich liebe ihn immer noch, aber es gibt keine Zukunft zwischen uns. …“ „Aber …“ „Nein, lass mich ausreden!“ Die Schwarzhaarige nickte traurig. „Saphir mag mich, aber das ist keine Liebe. Wir sind fast schon wie Geschwister aufgewachsen, denn auch wir vier leben schon über die Jahrtausende. Nur hat Diamond uns immer mal in die Ruhe geschickt. Er wollte das wir bei Kräften bleiben und nicht wie er und seine Geschwister wach sind und all das durchstehen. … Keine Ruhe, kein Frieden. … Wir hatten das und in jedem Leben begegnete ich ihm wieder. Hätten wir jemals eine Chance gehabt, dann hätten wir schon lange einen Weg zueinander gefunden, doch so war es nicht. … Nach all der Zeit sehe ich Liebe in seinen Augen stehen, nicht Freundschaft und du bist die, die das geschafft hat.“ Sie lachte kurz auf. „Und dabei hast du gar nichts dafür gemacht. Im Gegenteil, du bist ihm aus dem Weg gegangen, hast alles daran gesetzt, das zu verhindern, aber das Herz lässt sich nicht täuschen oder austrixen. … Das habe ich von euch gelernt. … Und jetzt ist es mein Wunsch euch beide glücklich zu sehen! Gib ihm eine Chance, eine wirkliche Chance! Ich glaube, ihr würdet ein sehr schönes Paar abgeben, eines das kaum besser zusammen passen würde.“ „Ich … ich weiß nicht … Ach Petzite das ist so schwer. Ich will dich doch nicht unglücklich sehen und genau das würde passieren, wenn ich es zulasse, dass wir uns besser kennenlernen. Selbst wenn aus uns kein Paar wird, hätte ich immer das Gefühl, dich betrogen zu haben, das kann ich nicht! Du bist meine Freundin!“ Die Grünhaarige griff nach ihren Händen und zwang sie so ihr in die Augen zu sehen. „Dann sag ich dir jetzt, das du mir mehr damit weh tust, wenn ich euch beide unglücklich sehe und ich weiß, das nur ich diejenige bin, die dafür verantwortlich ist! Bitte, gib ihm eine Chance, wenn nicht für dich, dann für mich. Sträube dich nicht in dem irrigen Glauben, das du mir damit weh tun würdest. Ja es täte weh, aber noch schlimmer wäre für mich euer beider Unglück!“ In den dunklen Lila Augen der Marskriegerin schwammen 100erte von ungeweinten Tränen. „Niemals würde ich dir weh tun wollen …“ „Dann greif nach deinem Glück und gib Saphir eine Chance.“ Die Schwarzhaarige nickte und Petzite nahm sie fest in die Arme. Sie wusste, dass sie schwer daran zu kämpfen haben würde ihre Liebe gehen zu lassen, aber sie wusste ebenso, dass er bei einer Frau wäre, die seine Liebe schätzen und beschützen würde. Ray war die Richtige für ihn und sie würde irgendwann auch noch den Mann fürs Leben finden, der ihr Herz beschützen und lieben würde. Noch eine Weile blieben sie in dem wunderschönen Garten, ehe sie sich gemeinsam auf den Weg zurück nach Nemesis begaben. Ray war sich nachwievor nicht sicher, ob sie das Richtige tat, aber sie würde ihr Versprechen erfüllen und Saphir eine Chance geben und wer weiß, vielleicht war alles viel heißer gekocht wurden, als es gegessen wird. War das nicht öfter der Fall? Vielleicht war das zwischen ihnen keine Liebe, sondern das erblühen einer Freundschaft und sie malträtierte sich ohne Grund und er und Petzite hätten möglicherweise doch eine Chance. … Zuerst mal hatte sie für sich den Entschluss gefasst, dass sie die Dinge auf sich zukommen lassen würde. Sie würde sich nicht mehr gegen seine Nähe wehren und sie einfach genießen. Was die Zukunft brachte, würde sie noch früh genug erfahren! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)