Das Versprechen von Wolfshund ================================================================================ Kapitel 17: Mond Erinnerungen II -------------------------------- Tief bewegte Stille legte sich über die Truppe und Serena schluckte mehrmals, um die aufsteigenden Tränen niederzukämpfen. Sie wusste selbst nicht, ob es vor Schmerz war, wegen all der verlorenen Zeit, oder wegen der Freude, dass sie und Diam doch eine Chance bekamen. Und noch immer hatte sie das Gefühl, das etwas fehlte. Sie schloss die Erinnerung, legte sie zurück in den Fluss und suchte eine weitere. *************Die Verbannun*************** Die Bekanntgabe, das die Königin des Mondes ihre Tochter Serena dem Erdenprinzen Endymion an die Hand geben wollte, hatte bei den Königinnen eingeschlagen wie ein Bombe. Elenora hatte wütend den Raum verlassen und ihre Cousine tat alles, um die kühle, rationelle Fassade aufrecht zu erhalten. Serenity: „Entschuldigt diese kleine Auseinandersetzung. Königin Elenora hatte Recht damit, dass bis vor einiger Zeit im Gespräch war, das unsere Häuser sich wieder vereinen. Jedoch bin ich zur Einsicht gekommen, dass eine Verbindung mit der Erde zu diesem Zeitpunkt, eine wesentlich höhere Priorität besitzt. Daher danke ich euch Gaia, das ihr dieser Verbindung euren Segen gebt.“ Gaia: „Ihr hätte mir keine größere Freude machen können, als mit eurem Anliegen, Serenity. Unsere Häuser sind schon seit geraumer Zeit in einer tiefen Freundschaft verbunden, sodass eine Königliche Hochzeit nur die Krönung daraus ist.“ Formulierte die Schwarzhaarige freudig, aber mit einem gewissen Unterton. Karol: „Allerdings hätte ich noch etwas dazu …“ Alarmiert fasste die Königin plötzlich an ihr Herz und die Rothaarige Herrscherin über Eufe hielt sorgenvoll inne. Serenity: „Entschuldigt mich einen Moment …“ Bat sie und eilte auf dem Konferenzraum, direkt zur Kammer des Silberkristalls. Atemlos öffnete sie die Tür und sah, dass der schwarze Samt leer da lag. „Nein … Elenora … Nein, das hast du nicht wirklich getan.“ Flüsterte sie geschockt. Eine Magd lief mit einem frischen Bündel Wäsche an ihr vorbei und die Königin hielt sie am Arm packend auf. „Lass alles stehen und liegen und schick nach den Kriegern, sie sollen augenblicklich zum Flugplatz kommen.“ Befahl sie streng und das Mädchen, legte eilig die Wäsche beiseite und rannte davon. Schnell raffte Serenity ihr Kleid und sprintete in die Kommandostadion. „Sagt mir, ob das Schwarze Schiff irgendwelche Anstalten macht abzuheben.“ Befahl sie hart. Der Funkoffizier, der gerade Dienst hatte, nickte zustimmend. „Sie haben gerade den Platz verlassen.“ „Schick die Flugsicherheit raus, sie sollen es unverzüglich stoppen.“ „Sehr wohl Hoheit.“ Von jetzt ab, lief für Serenity alles so ab, als wäre sie nur eine aufgeschreckte Beobachterin. Ihre Base verlangte mit ihr zu sprechen und teilte ihr unterschwellig mit, das nicht nur der Silberkristall sich in ihrer Gewalt befand, sondern auch Serena. Die Königin empfand in diesem Moment nichts weiter als tiefe Angst. Sie wusste, das Elenora Serena liebte und sie ihr nichts antun würde, aber ein Krieg der beiden Monde würde ihre Tochter direkt betreffen. Das konnte sie unmöglich zulassen. „Haben wir einen freien Funk, den ich draußen auf den Platz tragen kann?“ Fragte sie, zwischen dem Gespräch mit ihrer Cousine, den Hauptmann. Er nickte und reichte ihr das Senderarmband. Sobald sie es hatte, verließ sie rennend die Funkstation und eilte hinaus auf den Vorplatz. Von weiten rief sie den Kriegern zu, sie sollten das Schiff aufhalten. Uranus und Neptun setzten ihre Attacken ein, während Merkur das Wasser herbei rief. Sie formte um sich herum eine Eisdecke und ließ das Wasser hinauf zum Schiff schnellen und gefror es. Wie eine Eisstatur, die an einem eisigen Seil hing, lag das Schiff bewegungsunfähig in der Luft. Durch das Funkgerät in ihrer Hand, hörte sie wieder die Stimme ihrer Cousine. „Serenity, hör mir zu. Ich will nicht, dass jemanden etwas geschieht. Ich will den Frieden und werde um die Zukunft kämpfen.“ Serenity verlor in dem Moment jegliche Emotion. Zu groß war ihre Angst um Serena und die Zukunft. „Du bist zu weit gegangen. Du hast den Silberkristall gestohlen und meine Tochter entführt. Du bist gegen alles gegangen, was den Frieden rechtfertigt. Komm freiwillig runter und schütz zumindest die familiären Bande.“ Elenora: „Familie? Du wagst es von Familie zu …“ Der weißen Königin reichte es und gab den Kriegern das Zeichen zum Angriff. Uranus, Neptun, Jupiter und Saturn vereinten ihre Kräfte und eine gewaltige Welle zerriss dass Schutzschild. Durch die abnorme Energie wurde das Schwarze Raumschiff aus den Wolken geworfen und raste auf den Mond zu, nur noch wenige Meter trennten sie vor dem Aufschlag. Erneut sammelte Merkur das Wasser um sich herum und fing es einige Zentimeter, bevor es aufkam, in der Luft ab. Serenity hatte bei dem letzten Schlag den Atem angehalten und betete das keiner dabei zu Schaden kam. Erleichtet atmete sie auf, als auch schon ein summendes Geräusch ankündigte, das das Schiff geöffnet wurde. Sofort stellten sich ihre Krieger in Kampfhaltung um sie auf. Einer Furie gleich, rannte die Schwarze Königin aus dem Schiff und stellte sich schützend davor. „Zeig dich Serenity! Zeig mir die Frau, die weder Ehre noch Mutterliebe kennt.“ Schrie sie aus Leibeskräften. Die weiße Königin trat erhobenen Hauptes vor ihre Krieger. „Was verstehst du schon davon? Du hast unseren heiligen Kristall gestohlen und meine geliebte Tochter entführt. Und stattdessen dich mir zu stellen, hast du dein Heil in der Flucht gesucht. Und du glaubst, das deine Blutlinie die richtige für meine Tochter ist?“ Gerade der letzte Satz fiel ihr unendlich schwer, weil sie wusste, wie richtig es wäre, die beiden Kinder zusammen zu lassen. Aber was hatte sie für eine Wahl? Die Zukunft des ganzen Universums hing davon ab, das sie die beiden trennte! Elenora: „Es ist UNSERE Blutlinie! Wir sind eine Familie.“ Schrie ihr ihre Base verzweifelt entgegen und jedes Wort traf sie wie ein Peitschenhieb. Serenity: „Ab heute nicht mehr. Das Band wird zerschnitten. Du und die Deinen, ich verbanne euch von dem weißen Mond für alle Ewigkeit!“ Meinte sie so kalt und Emotionslos wie möglich. Elenora: „Nein.“ Hauchte sie. „Nein.“ Schrie sie. „Denk an die Kinder, an die Kristalle!“ Serenity: „Der Silberkristall wird durch die Liebe meiner Tochter weiter sein Licht erstrahlen lassen; dafür braucht es weder dich, noch deine Familie und auch den Onyxkristall nicht. Nimm deine Kinder und verschwinde.“ Sagte sie bitter und rief laut. „Serena, komm raus.“ Die kleine Prinzessin lugte mit vor Tränenschwimmenden Augen aus dem Schiff, direkt hinter ihr Diamond. Die Kleine schüttelte den Kopf und drückte ihren zierlichen Körper an ihren kleinen Beschützer. Der Anblick ließ das Herz ihrer Mutter gefrieren. Warum musste sie es sein, die ihrem kleinen Mädchen solche Qualen bereitete? Sie schluckte und holte alles an Kälte aus sich heraus, die sie aufbringen konnte. „Serenity!“ Rief sie eiskalt, so wie sie noch keiner erlebt hatte. Die Kleine zuckte zusammen, wich aber keinen Millimeter zurück. Diamond schlang seine Arme tröstend um sie. Und ihre Mutter hatte alle Mühe die Tränen, die sich in ihr aufstauten, nicht freien Lauf zu lassen. „Schau dir das an. Das ist Liebe. Serenity bitte werde vernünftig, ich flehe dich an.“ Sagte ihre Cousine und flehte sie mit den Augen an, dass sie doch ein Herz haben sollte. Die Augen der Königin wurden noch einen Ton kälter: „Uranus, hol den Kristall und meine Tochter!“ Befahl sie und die Sandblonde Kriegerin des Windes sah sie an, als würde sie sie nicht erkennen, beugte sich dem Befehl und ging auf die Schwarze Königin zu. Serenity wusste, was sie ihrer treuen Freundin damit abverlange, aber Uranus, die starke tapfere Kriegerin des Windes, war die Einzige, die den Befehl folgen würde, ohne dass es einen Aufstand gab. Elenora: „Nein …“ Schrie sie aus voller Kehle. Uranus hielt kurz vor ihr und flüsterte ihr etwas zu. Danach ließ sie sie mit geschlossenen Augen gewähren. Übergab ihr den Kristall und die große Sandblonde schritt auf die Kinder zu. Serena die sich an Diamond klammerte, Saphir der Rubina schützend im Arm hielt und verängstigt einen Meter von ihnen weg standen. Uranus, sah sie an, flüsterte ihnen etwas zu und Serena verstärkte ihren Griff um den geliebten Freund. Serenity sah, was die Kriegerin versuchte und schlussendlich ihr keine andere Wahl blieb, als die Kinder mit Kraft zu trennen. Diamond bewegte die Muskeln und trat Kampfbereit einen Schritt vor. Von einem Moment auf den anderen, rührte er sich nicht mehr und seine Tränen flossen ihm haltlos über die Wangen. Serenitys Blick wendete sich für einen Moment von ihrer schreienden Tochter zu Elenora und sah was sie tat. Ein dunkler Schimmer lag um sie herum. Die Macht des Onyxkristalls! Innerlich nickte sie ihr dankbar zu. Uranus lief augenscheinlich unbeeindruckt an ihrer Königin vorbei, aber in ihren dunkelblauen Augen, sah man den Schmerz der sich in ihr Herz bohrte. Die Schreie Serenas würden noch lange in den Köpfen der Krieger und der Königinnen nachhallen. Serenity versuchte alles, um die kühle Fassade aufrecht zu erhalten, doch mit jedem Schrei und mit jedem Flehen, dass sie zu ihrem Freund wollte, bröckelte sie ein Stück mehr. Langsam wurden die Schreie leiser, als die starke Kriegerin sie in den Palast brachte und die beiden Königinnen einander unerbittlich anstarrten. Elenora: „Ist es das wert?“ Fragte sie leise und vorwurfsvoll! Serenity: „Alles ist es wert, solange es den Frieden und die Zukunft sichert. Geht jetzt. Sobald ihr Nemesis erreicht, werde ich die Verbindung der Kristalle lösen.“ Entgegnete sie und wappnete sich gegen einen erneuten Angriff ihrer einst besten Freundin. Elenora: „Nein, das kannst du nicht machen … die Kristalle …“ Serenity: „Brauchen einander nicht so dringend, als das es so von Nöten wäre. Lebt wohl Königin Elenora.“ Kaum hatte sie das gesagt, drängten die Krieger die schwarze Königin auf Zeichen Serenitys ins Schiff. Nur wenige Augenblicke später hob es ab und steuerte auf Nemesis zu. Erleichtert lief die weiße Königin in den Palast zurück, noch unwissend, dass der nächste Kampf der Worte gleich folgen würde. *************************************************************** Bunny ließ die Erinnerung zurück in den Fluss gleiten und sah zu ihrer Mutter, in dessen Augen auch jetzt der Schmerz geschrieben stand. „Warum hast du es ihr nicht gesagt? Ihr wart … Freunde, eine Familie!“ Serenity: „Sie hatte ein weiches liebevolles Herz, genauso wie du. Elenora hätte gewollt, das wir euch eine Chance geben, weil die Liebe immer einen Weg findet und hätte damit unser aller Welt in den Abgrund gestürzt.“ Serena: „Das weißt du nicht! Vielleicht wären wir damals schon bereit gewesen, wenn man uns gelassen hätte. Vielleicht wären Diam und ich nie wirklich ein Paar geworden, weil er für mich mehr Bruder als Geliebter war … Wer gab dir das Recht, über uns zu urteilen?“ Schrie Bunny sie voller Wut und Verzweiflung an. Serenity: „Damals wart ihr nicht soweit. Eure Verbindung wäre der Tod aller gewesen und wenn ich es nicht getan hätte, dann unser aller Vater. Er hätte euch sogar vernichtet, wenn er damit das Universum gerettet hätte.“ Entgegnete sie so ruhig wie möglich. Serena: „Das ist nicht fair! ... Wozu haben wir denn all die Jahre im Namen für Liebe und Gerechtigkeit gekämpft? … Dafür dass ich heute erfahre, dass mir die Liebe verwehrt bleibt? Und was ist mit den anderen? Warum konnten zumindest nicht Taiki und Yaten bei ihrer Liebe bleiben?“ „Diese Erinnerung wirst du dort auch finden. … Aber Serena versteh, das es zu einem höheren Zweck war und die Liebe ist dir geblieben, vielleicht nicht die zu Diamond, aber die zu Endymion. … Ihr habt dafür gekämpft und seit füreinander gestorben.“ „Ja … Nur das er niemals wirklich mein Herz besaß, so wie auch umgekehrt. Die Kämpfe haben uns immer zusammen gehalten … und seit dem Prinz Diamond in meinen Armen starb, konnte ich ihn nie vergessen. … Ich habe es auf das Versprechen geschoben, das ich ihm gab und damit war die Sache erst einmal für mich erledigt. … Dann kam der Kampf gegen Nehelenia und Mamoru und ich trifteten immer weiter auseinander. Seine Entscheidung nach Amerika zu gehen, war wohl sein Versuch noch etwas zu retten. Der Abstand und die Zeit, sollten unseren Gefühlen die Möglichkeit geben, einander wieder zu finden. Da ich noch an die Liebe zu ihm glaubte, wollte er das auch und dann kam Galaxia und die Starlights und … nun ja … ich begann mir Fragen zu stellen. Ich hoffte auf eine gemeinsame Zukunft und stehe jetzt eigentlich vor den Scherben unserer Beziehung. Er liebt mich nicht und ich ihn ebenso wenig. Uns bleibt eigentlich nur zu hoffen, das wir irgendwann wirklich Freunde sein können, dann wenn wir beide das alles hinter uns gelassen haben!“ Mars: „Warum hast du uns nie was davon gesagt?“ Fragte die rote Kriegerin in einer Mischung aus Schock und Unglaube. Serena: „Weil ihr alle daran geglaubt habt und … Wie hätte ich es euch erklären sollen? Die frühere schicksalhafte Liebe, soll nun nachdem wir wiedergeboren wurden vorbei sein? Und das nachdem wir ständig dafür gekämpft haben? … Nein das konnte ich nicht erklären, ich konnte es mir ja selbst nicht einmal erklären.“ Um das Thema erst einmal zu beenden, griff sie erneut in den Fluss der Erinnerungen und zog nach einigen Sekunden eine weitere heraus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)