Mutter-Tochter-Gespräche von ShoKaKola ================================================================================ Happy End mit Goldfisch ----------------------- Schwunghaft flog die Tür auf, Mal stürmte ins Zimmer und die Tür flog ebenso schwunghaft wieder zu. Mal hielt kurz inne, kam aber nicht zur Ruhe. Sie ging gestresst in ihrem Zimmer auf und ab. Gerade eben erst war ihr Alltag wieder zur Normalität zurückgekehrt. Zumindest so normal, wie das Leben sein kann wenn man mit dem König von Auradon zusammen ist. „Das geht jetzt wirklich zu schnell!“ Mal blieb kurz stehen und hielt inne. Führte sie jetzt schon Selbstgespräche? Sie ließ einen tiefen Seufzer entgleiten und schaute sich im Raum um. Ihr Blick blieb auf dem Terrarium hängen, in dem ihre sichtlich gelangweilte Mutter auf einem kleinen Plastikstuhl saß. Eigentlich vermisste Mal den fordernden, zumeist vorwurfsvollen Tonfall nicht, anderserseits konnte es nicht absurder werden als Selbstgepräche zu führen. Für eine gefühlte Ewigkeit stand Mal in der Mitte des Zimmers und überlegte. Langsam ging Mal auf den Schreibtisch zu und kramte in der Schublade. Sie nahm eins von den den Wahrheitsgummibärchen und ließ es in das Terrarium fallen. Als der für einen Gecko riesig erscheinende Gummiklumpen das Terrerium erschütterte schreckte Maleficent hoch. Mal ließ sich auf ihrem Bett fallen. Sie hatte schon lange genug mit dem Gecko zusammengelebt um die Gesichtsausdrücke ihrer Mutter zu verstehen. Jetzt zum Beispiel funkelte Maleficent ihre Tochter böse an. Trotz ihrer Größe hatte sie wohl gehofft, ihr Blick wäre noch so furchteinflößend wie früher. Doch Mal blieb unbeeindruckt. Falls ihre Mutter sich irgendwann wieder zurückverwandeln würde, wäre ihre Rache sicher gewiss. Aber mit dieser Körpergröße konnte Mal ihre Mutter kaum ernst nehmen. Grinsend deutete Mal auf das Gummibärchen. Der Gecko starrte sie zunächst weiterhin genervt an, dann siegte die Neugier und das Reptil biss sich ein Stück ab. "Was zum Teufel ist das denn gewesen? Und was fällt dir ein mich in einem Hamsterkäfig einzusperren?!" Okay, sie war eindeutig noch schlechter gelaunt, als Mal es von ihr gewohnt war. Auch wenn ihre Mutter gerade nur 10 cm groß war ging Mal reflexartig in Deckung und hoffte, dass die Fragen nur rhetorisch waren. Zumindest bei der zweiten Frage hätte es eine Endlosdiskussion über Grundsatzfragen gegeben. Kurz war es still im Raum. „Und warum läufst du Selbstgespräche führend durch den Raum? Hat dieses Nett-spielen dich nun vollends wirr gemacht? “ „Es ist wegen Ben“ Mal zuckte mit den Schultern. „Er will Kinder und ich habe noch gar keine Lust, mich überhaupt gedanklich mit dem Thema auseinander zu setzen.“ Es wurde still im Raum. Die Idee, mit Ihrer Mutter über solch ein Thema zu reden war von vornherein mehr als verrückt. Ihr ganzes Leben lang hatte Mal diese Art von Mutter-Tochter-Gesprächen gemieden. Oder Gespräche im Allgemeinen. Während ihrer Mutter schwieg, versuchte Mal zu erraten was sie sich gleich anhören muss. Liebe ist doof, Gefühle sind doof, Auradon und alle Leute in Auradon sind doof – trete lieber in meine Fußstapfen und mach etwas Böses. „Das Problem lässt sich doch ganz einfach lösen, Püppi“. Irgendetwas lief schief. Maleficent schien plötzlich gut gelaunt zu sein. Das ist normalerweise der Anfang vom Ende. Mal hob skeptisch eine Augenbraue, unsicher was ihre Mutter im Schilde führte. „Holt euch doch erstmal einen kleinen Goldfisch.“ Mal war schockiert. Mit etwas Konstruktiven hatte sie absolut nicht gerechnet. Sie war unsicher, ob sie überhaupt irgendetwas darauf antworten sollte. Mal wiederholte nochmal suggestiv „Das ist dein Tipp, wir sollen einfach mit einem Goldfisch üben...?“ Maleficent verdrehte die Augen. Zugegeben, bei einem gut gelaunten Gecko sieht das ganz niedlich aus - Wenn man kurz vergisst wer da in selbigen verwandelt wurde. „ Ihr holt euch einen Goldfisch.“ setzte sie erneut an. Sie sprach langsamer, als würde sie erwarten, dass Mal sich nebenbei Notizen macht. „Du besorgst ein nettes Aquarium...Du setzt den kleinen da Fisch hinein... Dann holst du Ben um ihm das Aquarium zu zeigen...“ Mal war sich noch nicht sicher, ob die Unterbringung im Terrarium ihre Mutter tatsächlich so verändert haben konnte. „Das klingt doch eigentlich ganz vernünftig“ musste Mal sich schließlich überrascht eingestehen. „Natürlich ist es das. Warte einfach bis er nah genug am Becken steht und dann hälst du seinen Kopf unter Wasser, bis er nicht mehr zuckt. Dann bist du das Problem los“ Mal seufzte. Ihre Mutter wird sich wohl doch nie ändern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)