Zu zweit von Hadara (Eine ZoSan FF) ================================================================================ Kapitel 17: Licht ----------------- Aufmerksam hatten Nami und Zorro der kleinen Geschichte von Sanji zugehört, als er schilderte was passiert war, nachdem Zorro letzte Nacht ohnmächtig geworden war. Er ließ aus, wie er gefangen genommen wurde, denn das konnten die beiden sich in Anbetracht der Umstände wahrscheinlich denken. Zorro wusste nicht, ob er enttäuscht, freudig oder einfach nur überrascht sein sollte. Denn so hatte er sich die letzten paar Wochen immer wieder ausgemalt, wie sich Sanjis Lippen wohl anfühlen könnten. Wie es wohl wäre, wenn er damit nicht irgendeiner Frau imponieren zu versuchte, sondern der Mund, wenn auch nur für kurze Zeit gänzlich ihm gehören würde. Und jetzt musste er erfahren, dass sie sich geküsst hatten (gut eigentlich war es eine Beatmung gewesen, aber es war eine Berührung ihrer Lippen gewesen und zählte somit) und er hatte dabei seelenruhig gepennt. Am liebsten würde er sich laut ärgern. Doch nicht vor Sanji und es blieb auch nicht viel Zeit dazu, denn es kam ja schon das nächste auf sie zu. Sie müssten es nochmal tun. Zorro hatte damit kein Problem. Sanji aber. In einem kleinen Raum, in einer Notsituation seinen Kameraden zu beatmen, war die eine Sache. In einer Arena gefüllt mit Menschen öffentlich seine Lippen mit einem männlichen Kameraden zusammenzuführen, den er nicht sehen konnte, der ihn allerdings sehen konnte. Das konnte man nicht so einfach runter schlucken und vergessen. Sanji suchte nervös in seiner Tasche nach einer Zigarettenschachtel und wurde nicht fündig. Leise verfluchte er die Leute, die sie ihm scheinbar abgenommen hatten und nun seelenruhig seine geliebten Zigarette weg rauchten, wo er sie gerade viel dringender bräuchte. Nicht einmal eine Möglichkeit der Beruhigung blieb ihm. Er konnte nur weiterhin versuchen ruhig zu bleiben. Wenn das der einzige Weg war sein Augenlicht zurück zu erlangen, dann sei es drum. Leise versuchte er sich einfach auszumalen er würde gleich von einer hübschen Dame mit langem schwarzen Haar und feinen Gesichtszügen beatmet werden. Das Bild ließ sich in seiner Dunkelheit sogar relativ gut vor seinem Auge formen. Ihm gegenüber stand nun nicht mehr Zorro und er redete sich ein so würde er es überstehen können. "Gut, bringen wir es hinter uns", entschloss Sanji knapp und bündig und zog Zorro damit überraschend aus seinen Gedanken, der kurz aufschreckte und in Sanjis Richtung sah. Von dessen leeren Augen wanderte Zorros Blick runter zu dessen Lippen und blieb dort hängen. So hatte er sich seinen ersten Kuss (bei Bewusstsein) mit dem Koch nicht vorgestellt. Auf Kommando und mit einem offensichtlich eher unwilligen Sanji. Wahrscheinlich würde es auch sein letzter sein. Seine einzige Chance einen kleinen Einblick in das "Was wäre wenn" zu werfen, dass bisher nur in seinen Gedanken existiert hatte. Betroffen ließ er kurz seinen Blick zu Nami schweifen, die wohl auch ein wenig überfordert war und nur mit den Schultern zuckte, als sie seinen Blick bemerkte. Er war auf sich allein gestellt und auf einmal wurde er nervös. Ein Gefühl, dass er sonst nicht von sich kannte. Er erinnerte sich daran, es zuletzt im Aufzug gespürt zu haben, aber auch da nur ganz kurz bis sie endlich daraus ausgestiegen waren. Da hatte er die Nervosität nicht überwinden, sondern einfach nur aushalten müssen. Jetzt musste er tatsächlich einen Schritt auf Sanji zu machen und sich zu ihm vorbeugen. "Das ist doch lächerlich", murrte er sich selber gedanklich an, "es ist doch nur Kringelbraue!" redete er sich ein und machte einen Schritt vor, sodass Sanji nun Zorros warmen Atem auf seinem Gesicht spüren konnte und auch Zorro konnte Sanjis Atem hören. Wie immer roch Sanji leicht nach Zigarette und Schokolade. Vielleicht bildete sich Zorro letzteres jedoch auch nur ein. Zorro konnte in den vergangen paar Tagen gar nicht genug von dieser einzigartigen und süß, bitteren Kombination bekommen und übermannte sie ihn geradewegs. Sein Puls wurde deutlich schneller und er musste sich konzentrieren, um nicht zu vergessen in welcher Situation sie sich befanden. "Reiß dich zusammen", versuchte er sich selbst anzuweisen. Langsam hob er seine Hand und legte den Zeigefinger unter Sanjis Kinn und den Daumen kurz unter den Lippen auf, um seinen Mund mit einer kleinen Bewegung leicht zu öffnen. Sanji zuckte kurz als er plötzlich eine Berührung auf seinem Kinn spürte und das Bild vor seinen Augen verschwamm von einem Augenblick zum nächsten. Das waren eindeutig Zorros Finger, die dort leicht auf seinem Gesicht lagen. Mit einer Zärtlichkeit, die er von dem groben Schwertkämpfer nie erwartet hatte. Als ihm sein Unterkiefer leicht nach unten gedrückt wurde, merkte erst dass er sich leicht verkrampft hatte und gab schnell nach, sodass sich sein Mund leicht öffnete. Eigentlich sollte er sich dumm vorkommen, so wie er da nun stehen musste, doch Sanjis Gedanken hatten sich vollständig auf die zwei Berührungspunkte fokussiert. Er konnte an nichts anderes mehr denken als an Zorro. An seine Finger. An seinen Atem. An seinen Geruch. Er roch leicht nach Alkohol, wie immer, denn er kippte sich Sanjis Meinung nach viel zu viel Sake herunter. Doch dann war da auch noch ein anderer Duft, der Sanji erst jetzt auffiel. Ein Hauch von frischem Gras. Diese Situation war komplett anders als damals. Wahrscheinlich weil einer seiner Sinne ihn verlassen hatte und die anderen nun sensibler geworden waren. Die beiden hatten alles um sich herum vollkommen vergessen und schleichend beugte sich Zorro vor, um Sanji zu "beatmen". Sanji glaubte auf einmal den starken Kameraden leicht Zittern zu spüren. Sicherlich bildete er sich das nur ein. Viel Zeit zum Nachdenken darüber blieb ihm nicht, denn da verbunden sich ihre Lippen auch schon und er spürte, wie Zorros ausgeatmete, warme Luft in ihn drang und rasch seine Lungen füllte. Sanji konnte sich wegen diesem recht wohligen und gleichzeitig erschreckendem Gefühl nicht so wie Zorro auf seine Lippen konzentrieren. Zorro hingegen stellte überwältigt fest, dass seine Fantasie gegen dieses Gefühl, das sich nun in ihm breit machte, nicht den Hauch einer Chance hatte. Am liebsten wäre er noch ein Weilchen länger einfach so verharrt und hätte gerne diesen kurzen Moment genossen. Doch in der Sekunde, in der Sanji merkte, dass der Prozess abgeschlossen war, presste er seine Hand gegen Zorros Brust und stieß ihn kurzerhand zurück. "Das reicht glaube ich", fasst er kurz zusammen und wischte sich kurz über den Mund, während er einen Schritt zurück machte, denn etwas komisches hatte da plötzlich in ihm angefangen Wurzeln zu fassen und damit wollte und konnte Sanji nicht einfach so klarkommen. Zorro selber stolperte einen kleinen Schritt nach hinten und sah immer noch aus als würde er auf Wolke sieben schweben so wie er Sanjis Mund hinterher sah. Sanji hingen war jetzt etwas ganz anderes wichtig. Schnell rieb er über seine Augen und blinzelte ein paar Mal in der Hoffnung diese Dunkelheit nun endlich los zu sein. Es passierte nichts. "Was soll das?!" stieß Sanji entrüstet aus und seine Augenbrauen zogen sich wütend über seiner Nase zusammen, während er knapp an Fujo vorbeischaute. "Wieso sehe ich immer noch nichts??" Verärgert hob er seinen Zeigefinger und richtete ihn erstaunlich genau auf Fujo. "Was ist mit unserem Deal?" Doch man antwortete ihm nicht. Stattdessen schaute ihn Fujo kurz kalt an und machte einige Schritte zurück bevor sie ihre Hand an den Bauch hält. Von jetzt auf gleich Veränderte sich ihre Mimik uns sie fing an lauthals zu lachen. Sie lachte. Sie lachte. SIE LACHTE. Sanji fand das überhaupt nicht witzig. "Was gibt es da zu lachen!", schnauzt er sie empört an. Das lachen verebbte sogleich in ein leichtes Kichern und Fujo streifte sich eine kleine Träne aus dem Auge. Dann faste sie sich immer noch Kichernd an den Mund und presste hervor "Ihr...", ein Lachen unterbricht ihren Satz und sie krümmt sich leicht nach vorne, ".. habt es doch tatsächlich getan." Erneut fing sie laut an zu lachen. "Wie naiv -...- kann man sein?" Mittlerweile hatte sie mit ihrem Lachen auch Zorro aus seiner Trance befreien können. Dieser war zwar immer noch leicht daneben, aber er verstand, was in etwa geschehen war. Auch in ihm kochte leichte Wut empor und ohne drüber nachzudenken packte er die noch immer lachende Fujo an ihrer Kleidung und zerrte sie leicht in die Höhe. "Du hast gelogen!" Als Antwort zog Fujo nur schützend die Hände nach oben und sagte unschuldig: "Wann habe ich je gesagt, dass du ihn beatmen sollst?" Erst verstand Nami, dann auch Sanji und zu guter letzt hatte auch Zorro verstanden, wie sie mit den Worten gespielt hatte. "Aber was muss ich dann umkehren?" schmiss Sanji ein, der seiner Situation endlich entkommen wollte. "Das kann ich dir gerne sagen", lächelte Fujo und deutet auf Zorro, " wenn dein Freund mich netterweise loslassen würde". Wie auf Kommando ließ Zorro sie los und sie rappelt sich auf. Sichtlich gespielt klopft sie ihre Klamotten zurecht und zog dann etwas kleines aus Glas aus ihrer Tasche, hielt sie nach vorne und ließ die Phiole zwischen ihren Fingern baumeln. "Na den Trank!" grinste sie und man sah dass sie kurz davor war wieder in einen Lachanfall zu enden. Immer noch aufgebracht griff Zorro danach unter Beachtung das Glasfläschchen nicht zu zerbrechen und brachte sie hinüber zu Sanji. Der hatte natürlich nicht mit bekommen, dass Zorro dran war ihm das Gegenmittel zu reichen. Ihm stieg nur auf einmal wieder der Geruch nach Gras in die Nase und ehe er sich versah spürte er Zorros Hand an seiner eigenen. "Was?" reflexartig zog er sie zurück und Zorro verdrehte die Augen. "Willst du den etwa Trank nicht du dummer Koch!?" Sanji verstand und giftete sofort zurück. "Natürlich will ich ihn, sag doch was bevor du mich einfach so anfasst du dämlicher Säbelrassler!" "Wen nennst du hier Säbelrassler, Kringelbraue?" "Na dich, du ungehobelter Mosskopf" Ihre Stimmen waren deutlich lauter geworden und schalten über die ganze Arena hinweg. "Willst du ihn jetzt oder nicht verdammt!!" schrie Zorro und lauthals schrie Sanji zurück "Sagt ich doch schon!" damit hielt er schlagartig seine Hand nach vorne und Zorro ließ die Phiole darin fallen. "Gern geschehen", schrie er noch immer, aber Sanji kam es nicht in den Sinn darauf zu antworten. Stattdessen tastete er hastig nach dem Fläschchen in seinen Händen und öffnete es nur um sich kurze Zeit später den Inhalt in den Mund zu kippen. Und aus Dunkelheit wurde Licht... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)