Troubled Mind von Blacklight (in your Body...) ================================================================================ Kapitel 2: Retrace ------------------ Und hier direkt noch das 2. Kapi, damit die Story etwas voran geht ;) --- 2. Retrace Walters Kopf pochte. Er wusste zuerst nicht was passiert war, aber langsam begannen sich seine Erinnerungen wieder zu sammeln. Er wurde ausgeschaltet... von IHM. David. Dem Androiden der Prometheus, dem er auf dem Planeten 4 begegnet war. Eine schreckliche Entscheidung diesen Planeten zu betreten, mit noch schlimmeren Folgen. Walter Begriff schleichend, dass etwas nicht stimmen konnte. David hatte ihn doch ausgeschaltet, wie konnte er sich also dann noch an diese Dinge erinnern? Zögernd öffnete er seine Augen ein Stück. Er bemerkte, dass er nicht mehr auf dem steinigen Höhlenboden lag, dann öffnete er seine Augen gänzlich. Verwundert über den unerwarteten Ortswechsel blickte er sich nun vorsichtig und aufmerksam in der neuen Umgebung um. Er lag auf marmoriertem Boden, glanzvoll poliert, in einem großen weißen Raum. Steril. Nur ein paar ungewöhnliche Einrichtungsgegenstände fielen ihm ins Auge. Walter setzte sich langsam auf und rutschte mit seinem Hintern, auf dem Boden entlang, bis er mit seinem Rücken an der nächsten Wand saß. Ein Konzertflügel. Eine Statue. Ein Bild. Ein Thron. Ein Beistelltisch mit Heißgetränken. Er begutachtete die Gegenstände nacheinander genauer. Er rief sich alle Daten und Fakten über die sie in seinem Kopf ab. Dann bemerkte er eine Art Tisch auf dem ein Mann lag. Walter erhob sich nun vollständig. Er musste sich keinen Schritt weiter bewegen um zu erkennen, dass es sich um eine David 8 Einheit handeln musste. "Wie fühlst du dich?" hörte er eine kraftvolle Stimme erklingen. Er drehte sich zur Seite und erblickte einen Mann in einem gänzlich schwarzen Anzug, der soeben in den Raum getreten war. Etwas ergraute, kurz geschnittene Haare. Blaue eindringliche Augen. Er musste etwa Ende vierzig sein. Gerade als Walter antworten wollte, hörte er den Androiden auf dem Tisch Antworten: "Lebendig." "Sehr gut!" erwiderte der ältere Herr. Walter war sehr verwundert über den Wortwechsel. Er überlegte das Gespräch zu unterbrechen, indem er nach vorne trat und sich zu erkennen gab. Walter entschied sich aber dann doch dafür etwas zu warten und an der Wand stehen zu bleiben. "Was siehst du?" wurde dem anderen Androiden schroff die nächste Frage gestellt. Er stand kontrolliert auf und antwortete emotionslos: "Weiß. Raum. Stuhl... Thron. Carlo-Bugatti-Thron. Hauptbestandteile Walnuss und geschwärztes Holz. Zinn, Kupfer, Messing. Leicht restauriert..." Auch die anderen Einrichtungsgegenstände wurden gleichermaßen beschrieben vorgetragen. Walter war sich nicht ganz sicher was hier vor sich ging. Er entschied sich nun zu zeigen. Behutsam machte Walter einige Schritte nach vorne. Zu seiner Verwunderung reagierte keiner der beiden Anwesenden auf seine Aktion. Folglich trat Walter noch weiter zur Mitte des Raumes, bis er kurz vor dem schwarz gekleideten Mann stand. Dieser schien ihn gänzlich zu ignorieren. Walter fragte perplex: "Sir? Ich störe Sie wirklich nur sehr ungern, aber..." "Ich bin dein Vater." sagte der Mann aus heiterem Himmel. Walter blickte ihn entgeistert an. Dann vernahm er den Androiden hinter sich: "Mensch." "Ich bin dein Vater." wiederholte der Mann, in einem schärferen Ton. Und mit einem mal begriff Walter, mit wem er es hier zu tun haben musste. Der Vater des Androiden? Sein Schöpfer? Das konnte nur eines Bedeuten. Der Mann musste Peter Weyland sein. Aber dieser war schon seit über 10 Jahren verstorben. Verschwunden mit der Prometheus. Sprachlos stand er vor ihm und legt seinen Kopf schief. Er betrachtete Peter Weyland von oben bis unten. Was für ein Spiel war das hier? Walter verstand die Welt nicht mehr. Es war unlogisch, nicht berechenbar. Er wurde vollkommen ignoriert, als wäre er nicht einmal anwesend. Er dürfte eigentlich nicht einmal mehr leben. Mr. Weyland dürfte ebenfalls nicht mehr existieren. Walter konnte keinen klaren Gedanken fassen. Etwas stimmte nicht und er konnte nicht verstehen, was es war. Er konnte es nicht korrekt berechnen. Sein Gedankenspiel wurde von einer weiteren Aufforderung unterbrochen: "Bewege Dich!" Der Android tat wie ihm befohlen und Walter entschloss sich das Schauspiel stumm mit anzusehen. Er konnte der bizarren Situation sowieso nicht entfliehen. "Perfekt!" sagte Weyland auf die Reaktion des anderen Androiden. Dieser drehte sich um und fragte: "Bin ich das?" "Perfekt?" fragte Weyland etwas überrascht. "Nein..." entgegnete der Android trocken "Bin ich dein Sohn?" Weyland war sichtlich angefressen über die Frage des Androiden, und auch Walter war verdutzt über die Fragestellung. Weyland antwortete bitter und ohne ihm in die Augen zu blicken: "Du bist meine Schöpfung. Ich bestimme dich. Das genügt! Nun such dir einen Namen aus, deine erste selbstbestimmte Tat." Walter drehte sich wieder zu dem anderen Androiden und verfolgte seine Bewegungen. Er ging still durch den Raum und blieb vor der Statue stehen. Walter wusste was der Android Antworten würde: "David. Mein Name ist David." Langsam wurde Walter klar, was hier vor sich ging und er wollte es nicht weiter mit ansehen. Diese Tat war vorherbestimmt. Der Name war es auch. Das einzig menschliche in diesem Raum war Michelangelos David-Statue aus Carrara-Marmor. Natürlich hatte er sich nach ihr benannt. Er hatte keinen anderen Bezug. Eine traurige Erkenntnis, wie es Walter empfand. Aber hier war das Gespräch noch nicht zu ende, wie Walter unfroh feststellen musste. Denn den nächsten Schritt tat David: "Warum hast du mich geschaffen, Vater?" Walter merkte Weyland an, dass er immer unglücklicher mit seiner Schöpfung wurde. David wusste zu viel. Er fragte zu viel. Erkannte Weyland bereits, dass David ihm gefährlich werden kann? Weyland ignorierte die Frage gekonnt und überspielte sie: "Interessante Fragestellung... Spiele!" Er deute auf den Konzertflügel der ebenfalls im Raum stand. David ging mit aufrechten Gang hinüber und spielte nach ein paar weiteren Fragen das Stück 'Einzug der Götter in Wallhall'. "Welch Ironie...", dachte sich Walter. David spielte. Perfekt um genau zu sein. Kein anderer hätte es besser gekonnt. Und dennoch stoppte David inmitten des Stücks: "Darf ich dich noch etwas fragen, Vater?" "Bitte." sagte Weyland kurz. "Wenn du mich geschaffen hast... Wer hat dann dich geschafften?" David blickte Weyland erwartungsvoll mit seinen Kristallblauen Augen an. Durchdringend wie eh und je, dachte Walter. "Die Frage aller Fragen, woher stammen wir? Ich hoffte diese Frage eines Tages mit dir beantworten zu können... Da ist mehr. Da muss mehr sein, und wir werden es finden, Sohn. Andernfalls hat nichts von all jenem hier eine Bedeutung." Weyland machte eine ausladende Handbewegung, die alles Einschließen sollte. Es handelte sich um die Bedeutung des Lebens. David nickte, als Zeichen dafür, dass er seine Aufgabe verstanden hatte, allerdings gab es noch eine Sache die ihn interessierte: "Erlaube mir kurz darüber nachzudenken, Vater... Du hast mich geschaffen und doch bist du unvollkommen. Ich selbst bin perfekt. Du suchst deinen Schöpfer. Ich sehe meinen vor mir. Du wirst sterben. Ich werde es nicht... Dies sind Widersprüche, wie wollen wir diese lösen?" Walter verstand Davids Standpunkt. Weyland tat das auch. Für Weyland gab es nun eine einfache Möglichkeit, um seiner Schöpfung die eigene Position klar zu machen. "Bring mir den Tee, David... Bring mir diesen Tee." Walter beobachtete, wie David durch den halben Raum ging um für seinen Schöpfer eine Tasse mit Tee zu füllen, die direkt neben ihm gestanden hatte. Er tat es ohne Widerrede. Ohne auch nur einen Mucks von sich zu geben. Denn es war so einfach, die Schöpfung diente dem Schöpfer. Walter begriff, natürlich tat er das. Dies war Teil seiner Programmierung. Und Seine Pflicht war es zu dienen. Aber etwas in ihm bäumte sich auf und es war nichts gutes. Fühlte er soeben? Er war Aufgebracht. Und da war noch mehr. Etwas hallte monoton in seinem Kopf. Vielleicht bildete er es sich auch nur ein. Ein immer lauter werdendes Klicken. Nein, er war sich sicher, dass es real war. Walter drehte sich einmal um die eigene Achse konnte aber nicht ausmachen, woher das Geräusch stammte. Das Geräusch stoppte abrupt für eine kurze Weile, bis er krächzendes Metall aufeinandertreffen hörte. Walter hielt sich die Hände an den Kopf und vergrub seine Finger verkrampft in den Haaren. Wieso kam ihm nur alles so unangenehm vor? Zu laut. Ein ohrenbetäubendes dröhnen folgte. Die Bilder vor seinen Augen begannen zu flackern. "Mr. Weyland? David?! Was passiert hier...? ich..." Walter sinkte in sich zusammen. Er fühlte sich als ob er einen schwachen Akku inne hätte, den es Zeit war aufzuladen. Alle Kräfte hatten ihn mit einem mal verlassen. Es folgte erneute Dunkelheit. Und Stille. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)