Blue Eyes von abgemeldet (Was siehst du in meinen Augen?) ================================================================================ Kapitel 8: Sasuke - Tanz mit mir -------------------------------- Ich sah ihm zu. Wie er sich bewegte, strahlte und leuchtete in jeder Farbe, die ich kannte. Die Schweißperlen auf seinem Körper schienen nie zu enden und glänzten gleichzeitig im Licht, setzten ihn in Szene und ließen ihn funkeln wie einen einzigartigen Diamanten. Konohamaru war zweifellos schön. So wunderschön- besonders wenn er tanzte. Er erblühte mit jeder Bewegung mehr, war so Lebendig und dynamisch. So Kraftvoll. Ich dachte zurück an Narutos Worte vom Vorabend. Ich wusste noch immer nicht wie ich darüber denken sollte. Ich konnte Naruto verstehen und war unendlich dankbar für dessen Verständnis, aber… wo sollte das nur enden? Ich meine, war das zwischen uns nun eine offene Beziehung auf zeit? Gestern noch hatte ich gesagt, ich müsse das ganze erst etwas sacken lassen und würde mich in ein paar Tagen melden, aber Ich hatte derart viele Fragen im Kopf, dass ich mich wohl früher melden würde müssen. Die Musik im Raum wurde langsam leiser und Konohamarus Bewegungen erstarben allmählich. Ich saß auf dem Boden in einer Ecke des Raumes, er war mir gegenüber auf der anderen Seite unmittelbar vor dem Spiegel und sah mich durch diesen hindurch an. Seine Augen glühten förmlich und ich kam nicht umhin, zu schlucken, um meine plötzlich trockene Kehle zu befeuchten. „Und, was sagst du?“, fragte er dann, nachdem die Musik und damit sein Tanz geendet hatte. Er fragte mich nach meiner Meinung zu seinem Tanz. Er war für eine Aufführung in ein paar Tagen und als ich vorhin hier aufgetaucht war hatte er mich lächelnd hinein gewunken und einfach geredet, als wäre ich jeden Abend hier bei ihm. Es war so vertraut mit ihm und gleichzeitig spürte ich meine Anspannung, sobald er nicht tanzte und sich stattdessen auf mich konzentrierte. Ich hatte mühe mich nicht jedes Mal verlegen unter seinem Blick zu winden. War das komisch? Ja, vermutlich. Vielleicht brauchte ich auch eine Therapie… oder einfach nur sex. „Sasuke?“, hörte ich Konohamaru plötzlich deutlich näher fragen und als ich aus meinen Gedanken heraus aufsah, hockte er direkt vor mir. Ich brauchte sämtliche Beherrschung um mich nicht wie ein erschrockenes Kaninchen an die Wand zu pressen. Ruhig bleiben… ganz ruhig Atmen… Verdammt, ich stand bis in die Spitzen unter Strom. Wenn Konohamaru mich berühren würde… was würde passieren mit mir? Warum wollte ich das überhaupt Wissen?! Ich hörte mich Luft holen während ich in seine Augen sah aber keine Laut kam über meine Lippen. Waaahhh… waaaass… Wie war das mit dem denken nochmal?! Warum… was war denn nur los mit mir? Ich bin einsam… Der Gedanke war unwiderruflich dar und egal wie sehr ich wollte, ich konnte ihn nicht beiseite schieben. Konohamarus Blick ruhte unendlich sanft und ruhig auf mir. Als wollte er sich jeden Zentimeter meines Gesichtes genau einprägen. „Tanz mit mir, Sasuke…“, es war fast nur ein Hauchen. Seine Augen glitzerten scheinbar fasziniert. Seine Stimme hatte sich zart um meinen Nacken geschmiegt, um dann wieder gänzlich zu verschwinden. Ich war unfähig zu antworten geschweige denn zu denken. Ich starrte ihn seit Minuten nur mit offenem Mund an. Ein breites, strahlendes Lächeln begann sein Gesicht zu erleuchten. „Los, Sasuke! Tanz mit mir!“, jetzt klang er lauter und richtete sich auf, um mir seine Hand entgegen zu strecken. Ich fühlte mich eigenartig wackelig. „Ich kann nicht tanzen…“, murmelte ich und wendete endlich meinen Blick von ihm ab. Ich liebte Tanzen noch immer aber… ich war bestimmt aus der Übung und überhaupt… mit… Konohamaru tanzen… wie meinte er das überhaupt…? Konohamaru lachte auf. „Vergiss es, ich seh‘ genau wie du meine Schritte mit den Augen verfolgst wenn ich tanze und das schafft sonst nur ein Tanzlehrer oder jemand, der selbst lange getanzt hat!“, erwiderte der Braunhaarige und ich fühlte mich auf frischer Tat ertappt. Er war eindeutig zu aufmerksam… Er schaltete die Musikanlage wieder ein und es ertönte das Lied: Let me blow ya Mind von Eve und Gwen Stefanie. Das war ein Scherz oder?! Fast hätte ich Sarkastisch aufgelacht. Ich sah zu Konohamaru auf und zog eine Augenbraue hoch. Er lachte und schaltete ein anderes Lied ein, bei dem mir komisch wurde. What now von Rihanna. Ein gutes Lied zum Tanzen, besonders für Konohamarus jetzige Choreografie. Er kniete sich nochmals vor mir und lächelte. „Was ist los, Uchiha? Ast du Angst ich bin besser als du?“, er grinste verschwörerisch. Das war so fies. Woher wusste dieser Kerl nur wie er mich reizen konnte?! Ich schnaubte selbstsicher. „Als ob…“, kam es ruhig von mir obwohl ich jetzt schon Lust hatte ihm eine Lektion für diese Überheblichkeit zu verpassen. Doch er wusste noch besser mich aus der Reserve zu locken. „Na dann ist es ja kein Thema das du meine Schritte einfach nachtanzt… und sind sie zu schwer für dich?“ Er wusste das seine Schritte ein klacks für mich waren. Trotzdem juckte mich diese Frage. Er grinste und richtete sich auf, drehte sich um und stellte sich vor den Spiegel. Er wusste das er gewonnen hatte, noch bevor ich tatsächlich mit einem brummen Aufstand und mich leicht versetzt hinter ihm vor den Spiegel stellte. Er startete das Leid neu. Ich lauschte dem Takt und innerlich zählte ein. Dann begannen wir auf die Sekunde genau mit dem gleichen Schritt. Ich hatte ihm nicht oft zusehen müssen, um mir seine Schritte zu merken. Wir tanzten, als hätten wir gemeinsam trainiert. Wir waren absolut synchron, jeder Schritt war auf den Punkt genau und passend zum Lied, jede Bewegung verdeutlichte den Inhalt des Liedes und zum ersten Mal seit Jahren hatte ich das Gefühl, meinen Gefühlen wirklich einen Ausdruck geben zu können. Ich bewegte mich wie von selbst, hatte Konohamarus Schritte wie meine eigenen im Kopf und ließ los. Ich ließ Naruto los, ich ließ den Druck auf meinen Schultern, die Fragen in meinem Kopf und meine Gefühle los. Ich tanzte einfach. Ich war einfach nur ich selbst in jeder Bewegung die ich machte und sah mich selbst im Spiegel dabei, erkannte mich. Es war elektrisierend, erfüllend und befreiend zugleich. Ich spürte mich atmen, die Bewegung meiner Muskeln, ihre An- und Entspannung, mein schlagendes Herz, kein Zögern, keine Unsicherheit, keine Abwehr, kein Schutz den ich aufrecht halten musste, keine Enttäuschung die folgen würde, keine Fehler die ich machen konnte, kein falsches Wort, keine falsche Geste, kein falscher Gedanke, kein schlechtes Gefühl. Das Lied endete, dass nächste kam und wir tanzten weiter, ich fand mühelos den Übergang zum neuen Takt, als hätte ich nie mit dem Tanzen aufgehört. Es war so selbstverständlich das ich mich Konohamarus Bewegungen perfekt anpasste und dabei trotzdem eigene Energie in die Bewegungen bringen konnte. Jede Bewegung war ein Ausdruck meines inneren und fühlte sich so befreiend an. Wieder ein neues Lied, ein schnellerer Takt- Sia mit move youre Body- ich wollte am liebsten laut und voller Glück lachen, sah mich grinsen im Spiegel und wusste zugleich, dass auch Konohamaru grinste. Unsere Bewegungen wurden schneller und Kraftvoller, noch Ausdrucksstärker und Energiegeladen. Es tut so gut… Ich wusste nicht wie lange wir getanzt hatten aber irgendwann war die Cd zuende und wir hörten auf uns zu Bewegen. Ich war mittlerweile etwas verschwitzt und außer Atem, Konohamaru schräg vor mir stützte sich Atemlos auf seinen Knien ab und sah mich durch den Spiegel mit einem undefinierbaren Blick an. Wenn ich hätte raten müssen, hätte ich gesagt er denkt so etwas wie: Von wegen du kannst nicht tanzen…oder vielleicht: Ich tanze nie wieder mit dir bzw. Zeitgleich mit dir. Ich konnte nicht anders als zu grinsen und schließlich kopfschüttelnd aber befreiend zu lachen. Ich wusste nicht wann ich das letzte mal so laut und offen gelacht hatte aber es tat so gut. Lachen machte Glücklich, hieß es und in diesem Moment schien es mir tatsächlich so. Erst als ich mir die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischte und mich beruhigte, bemerkte ich Konohamaru, der sich zu mir gedreht hatte und mich ansah, als wäre ich etwas unnormales. Zugegeben, ich war nicht jemand der andauernd lachte und schon gar nicht vor jedem… es gab auch eben nicht oft etwas zu lachen und eigentlich wusste ich nicht einmal mehr warum ich eben gelacht hatte aber war das denn wichtig? Ich fühlte mich so leicht wie lange nicht mehr. Langsam kam der Braunhaarige auf mich zu, seine Schritte verhalten in der stille des Raumes und als er vor mir stand, war sein Blick ernst und vorsichtig zugleich. Ein Funkeln ging durch seine Augen und für den Bruchteil einer Sekunde sah ich etwas, was ich einst auch in Narutos Augen gesehen hatte, aber nie so recht definieren konnte. „Du siehst unglaublich aus wenn du tanzt…“, Seine Stimme schmiegte sich wieder so an jeden freien Zentimeter meiner Haut. Verdammt. Sein Blick wurde dunkler. Nicht rot werden, Sasuke… „Du siehst unglaublich aus wenn du lachst…“, Alle Härchen auf seinem Körper stellten sich auf. Wie machte er das?! Und warum reagierte ich so sehr darauf? War ich echt so… ausgehungert? Es war so komisch wenn er so etwas einfach so sagte. Arhg! Und überhaupt, dass waren meine Gedanken, wenn ich ihn sah! Oder Naruto… okay, hätte ich den Vergleich nicht sofort mit meinem Freund herstellen müssen, statt erst mit Konohamaru? Der Braunhaarige kam noch einen Schritt näher. Wuah… was wurde das?! „Sasuke… ich…“, sein Gesicht kam näher. Ich war unfähig mich zu rühren. Was war plötzlich los? Was hat er gesagt? Ich sah seine Augen dicht vor mir, konnte fast seine Wimpern zählen. Mein Herz begann zu rasen. Wollte er mich gerade küssen? Würde er mich gleich küssen? „Ich würde mich freuen, wenn du morgen wieder mit mir tanzt…“ Nur ein Flüstern. Ein hauchen. Zart, vorsichtig, liebevoll. Mein Herz setzte aus. Ja ernsthaft, lebte ich noch? Langsam zog er sein Gesicht etwas zurück, schmunzelte und dann verschwand er aus meinem Blickfeld. Er räumte seine Sachen ein, würde gleich Duschen gehen. Wie ferngesteuert nahm ich meine Tasche und Jacke und verließ ohne ein Wort des Abschieds den Raum. Selbst wenn ich gewusst hätte, was ich hätte sagen können, wäre es doch nicht über meine Lippen gekommen. Ich bin geliefert. Wieso habe ich mich nicht bewegt?! Er hätte mich fast geküsst und ich stand da wie ein Weiher am See. Wieso?! Ich liebte Naruto! Das hatte sich nicht geändert! Wie verrückt rannte ich zum Park, genauer gesagt zu unserem Basketballplatz. Aber diesmal war kein Naruto da. Niemand war hier. Ich spürte meinen Körper nach Berührung schreien. Ich wollte irgendeine Berührung an mir spüren, irgendetwas, irgendwie. Ob Naruto noch wach war? Es war erst der erste Tag und ich war jetzt schon am durchdrehen. „Ich würde mich freuen wenn du morgen wieder mit mir tanzt…“ Ich schluckte und ging zugleich auf dem Basketballfeld in die Knie, raufte mir die Haare. Ich wollte zu Naruto. Mich nicht so Machtlos gegenüber Konohamaru fühlen. Ich wollte mich nicht so schwach fühlen… so emotional hungrig…so allein mit meinen Gefühlen. „Wenn du jemanden kennen lernst und du vor der Wahl stehst, auf mich zu warten oder mit dem jemand eine nette Zeit zu haben, dann wähle ihn.“ Fuck. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)