A Sky full of Stars von Mondlichtkrieger ================================================================================ Kapitel 14: 14 -------------- Elena hielt den Atem an, als seine Lippen ihre berührten. Fast schon automatisch griff sie mit ihren Händen in seine Haare und drückte sich etwas näher an ihn. Es fühlte sich an, als hätte jemand ein Feuerwerk zwischen ihnen entzündet, was nie wieder enden wollte. Um sie herum war nichts mehr, nichts außer Sebastian, der sie mit seinen starken Armen festhielt. Und so schnell wie der Kuss kam, war er auch schon wieder vorbei. Elena spürte die Hitze in ihren Wangen, als Sebastian von ihr abließ. Er sah sie entschuldigend an, aber es gab nichts, was ihm hätte leidtun müssen. Das Feuer in Elenas Brust brannte immer noch. Sie sah ihm tief in die Augen. „Sebastian...“, flüsterte sie und strich ihm ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Elena...“, murmelte Sebastian ruhig. Er hörte ein Geräusch neben sich und sah Jake, der die beiden mit aufgerissenen Augen ansah. „Was?!“, entwich es ihm laut und sah finster zu Elena. „Du hast mich angelogen! Du hast gesagt, ihr seid nicht zusammen!“ Jake stapfte, ohne auf eine Antwort oder eine Reaktion zu warten, wütend davon und grinste finster in sich hinein. Es würde Elenas Mutter nicht gefallen, wenn sie dies erfuhr. „Was hat er vor?“, erkundigte sich Sebastian bei seiner Freundin. „Hast du eine Idee?“ Elena schüttelte stumm den Kopf und lehnte sich dann an Sebastians Schulter. Sie wollte nicht darüber nachdenken. Sie verstand gar nicht, wieso Jake so wütend war. Immerhin hatte sie erst zwei Mal mit ihm gesprochen. Sie kam zu dem Schluss, dass es nichts gab, worüber sie sich Sorgen machen sollte. Seufzend genoss sie die Wärme ihres besten Freundes, den sie so sehr liebte, dass es sie umbrachte, auch nur eine Sekunde von ihm getrennt zu sein. Sie spürte seine regelmäßigen Atemzüge an ihren Haaren, aber sein Herz raste ebenso wie ihres. Irgendwann klingelte die Schulglocke und sie fuhren beide zusammen. Fragend sah sie zu Sebastian auf. „Wir sollten gehen. Wir sind schließlich mit den heutigen Prüfungen fertig.“ Er stand auf und reichte Elena die Hand, damit sie aufstehen konnte. „Am besten wir fahren erst einmal nach Hause und überlegen, was wir machen könnten. Außerdem habe ich ein ungutes Gefühl bei der Sache, was Jake vorhat. Ich weiß nicht was, aber irgendetwas plant er...“ Jake hingegen rannte zu seinem Motorrad und stieg auf dieses. Dann fuhr er zum Haus, in dem Elena mit ihren Eltern lebte. Er klingelte und wartete darauf, dass ihm die Tür geöffnet wurde. „Oh Jake, hallo“, begrüßte die Mutter von Elena freundlich. „Es ist schön dich wiederzusehen.“ Während sie dem jungen Mann Einlass in das Haus gewährte, lächelte sie ihn immer noch begeistert an. „Was führt dich hierher?“ Jake setzte sich im Wohnzimmer auf das Sofa und wartete darauf, dass Elenas Mutter zu ihm kam. „Ich bin hier, weil ich dir etwas sehr Wichtiges mitteilen möchte“, grinste er finster und schlug die Beine übereinander, während er sich nach hinten lehnte. „Oh, was willst du mir denn Wichtiges sagen?“, wollte die Mutter nun neugierig wissen. „Jetzt spann mich nicht so auf die Folter! Ich will es wissen.“ „Es geht um Elena. Sie trifft sich mit Sebastian. Ich dachte, sie hat sich in den letzten Wochen verändert. Dabei trifft sie sich immer noch heimlich mit diesem Kerl!“ Elenas Mutter verlor die Fassung und ihr wich die gesamte Farbe aus dem Gesicht. „WAS?! Das kann nicht wahr sein! Das ist unmöglich! Er hat gesagt, er hält sich von ihr fern! Wieso rennt sie ihm also hinterher?!“ Elena ließ sich bereitwillig auf die Beine helfen und ging zusammen mit Sebastian zu dessen Motorrad. Am liebsten hätte sie seine Hand genommen, aber er wirkte so angespannt, dass sie sich nicht traute. Sie nahm ihren gewohnten Platz hinter ihm auf der Maschine ein und klammerte sich an ihm fest. Sebastian raste in Höchstgeschwindigkeit zu Elena nach Hause. Vor dem Haus stand bereits ein Motorrad, und Elena schluckte einmal schwer. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Gerade als die Maschine zum Stehen kam, sprang sie ab und rannte zur Haustür, die sich wie von selbst öffnete. Ihre Mutter hatte sie bereits erwartet. Sebastian war neben Elena getreten und hielt nun ihre Hand, als sie gemeinsam das Haus betraten. Elenas Mutter hatte noch kein Wort gesagt, sie ging einfach stumm vor den beiden her in Richtung Wohnzimmer. Sie betraten den kleinen Raum und Elena blieb wie angewurzelt stehen. Auf dem Sessel am Fenster saß Jake und lächelte sie grimmig an. Sein Blick bohrte sich in ihren. Elena krallte sich in Sebastians Hand. Die Anspannung war förmlich greifbar. „Was ist hier los?“, fragte Elena, als sie endlich wieder sprechen konnte. Ihre Mutter schlug die Beine übereinander und bedachte sie mit einem finsteren Blick. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass du dich nach wie vor mit diesem Jungen dort triffst. Und offensichtlich ist es wahr.“ Ihre Worte waren hasserfüllt und trafen Elena mitten ins Herz. „Mutter, es ist nicht so wie du denkst....Ich habe heute das erste Mal seit fast einem Monat wieder mit ihm gesprochen“, sagte Elena ungewöhnlich ruhig. Ihre Mutter zog eine Augenbraue nach oben. Jake bedachte sie immer noch mit seinem bösartigen Lächeln. Die Abscheu für diesen Kerl wuchs mit jeder Sekunde, die verstrich. „Und dann küsst du ihn? Und noch dazu in aller Öffentlichkeit?“, fragte ihre Mutter eiskalt. Ihre Worte waren wie eine Ohrfeige und Elena zuckte zusammen. „Ja, und? Was ist daran so schlimm?“, fragte sie trotzig. Nun stand ihre Mutter wieder auf und trat auf sie zu. Kurz glaubte Elena, ihre Mutter würde sie tatsächlich schlagen, aber sie streichelte ihr nur sanft über die Wange. Sebastian wurde von ihr keines Blickes gewürdigt. „Meine süße, naive Elena“, sagte sie sanft. Elena sah ihre Mutter verständnislos an und trat einen Schritt zurück. Auch Jake war aufgestanden und stand nun neben ihrer Mutter. „Lauren, wir sollten es ihr sagen“, sagte er und tätschelte ihr leicht die Schulter. Elena bedachte ihn mit einen hasserfüllten Blick. „Mir was sagen?“, zischte sie und drückte Sebastians Hand noch ein bisschen fester. „Elena, du solltest es eigentlich erst nach deinem Abschluss erfahren...aber du wirst Jacob heiraten“, verkündete ihre Mutter feierlich. Eine Sekunde herrschte vollkommene Stille. Dann brach Elena in schallendes Gelächter aus. „Sie wird ihn nicht heiraten!“, mischte Sebastian sich nun mit in das Gespräch ein und stellte sich zwischen seine Freundin und ihre Mutter. „Sie wird selbst entscheiden, wen und wann sie heiraten wird!“ Seine Stimme war scharf ihr gegenüber. Er wollte es nicht wahrhaben, dass sie solche Macht über Elena hatten. Jake sah aus seinen schmalen Augen zu Elena und grinste sie breit an. „Ich freue mich schon darauf, dich als meine Frau bezeichnen zu können“, meinte er und wurde von Elenas Mutter lächelnd angesehen. „Vergessen wir die baldige Vergrößerung des Krankenhauses ihres Mannes nicht.“ Der letzte Satz war eine unbedeutende Information, die Jake von sich gab, aber er hatte die Gunst von ihr schon längst auf seiner Seite. „Ich werde mit Sicherheit nicht zulassen, dass sie gegen ihren Willen heiratet! Wenn es sein muss, dann werde ich sie von hier wegbringen. Sie kann selbst entscheiden, wo sie wohnen will! Sie ist schließlich alt genug!“ Er krallte sich förmlich in die Hand seiner Freundin, um sich zurückhalten zu können. Er hatte das dringende Bedürfnis, Jacob seine Faust in die Magengegend zu schlagen oder gar ihm ein blaues Auge zu verpassen. „Halt dich fern von ihr!“, presste Sebastian hervor. Dann glitt sein Blick zur Mutter von Elena, die ihn immer noch hasserfüllt ansah. „Sie haben ihr nichts vorzuschreiben! Sie kann machen, was sie will und wann sie es will!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)