Gemeinsame Wege von Skadii (Wie ich zu dir gefunden habe) ================================================================================ Kapitel 30: Farbenspiel ----------------------- „W...was tust du hier?“ stotterte die Schwarzhaarige aufgeregt. Mit den Händen versuchte sie auf dem Rücken vergeblichst die Schleife wieder fest zubinden. „W...was ist? M...mach ich dich nervös?“ machte er sie nach und trat mit einem breiten Grinsen näher. „Nein!“ nervös schüttelte sie ihre Hände, dabei löste sich die Schleife und der Kimono drohte aufzugehen. In letzter Sekunde rettete Hinata den Stoff und wickelte ihn erneut um ihre Brust. „Hast du ein kleines Problem, Hyuuga?“ stichelte Sasuke und trat hinter die Clanerbin. Seine Hände griffen vorsichtig um ihre Taille nach dem Band. Langsam führte er es auf ihrem Rücken zusammen und machte einen Knoten. Das Herz der Clanerbin pochte, als hätte es jemand unter Strom gesetzt. Bei jeder kleinen Bewegung, die sie wahrnahm, setzte ihr Körper einen kleinen Impuls aus, der sie daran erinnert, wie nah Sasuke ihr war und wie wahnsinnig sie es machte. „So, fertig!“ Hinata holte tief Luft, um sich zu beruhigen und versucht deswegen einen Moment die Augen zu schließen. „Diesen Knoten bekommt keiner auf!“ versicherte ihr der Uchiha mit einem Lächeln. Er umging die Clanerbin, blieb einen Moment stehen und beugte sich nah an das Gesicht von ihr. Dann drehte er verspielt seinen Kopf zur Seite und flüsterte ihr ins Ohr „Keiner außer mir...“ nervös sprang Hinata zur Seite, ihr Kopf wurde knallrot „Wieso bist du hier? Um mich zu ärgern?“ zischte sie den Uchiha aufgeregt an. Dieser genoss den Zustand der Hyuuga und nickte gelassen „Du brauchst ja schließlich immer eine Extraeinladung ...Na los, komm du lahme Schnecke!“. Beide liefen stillschweigend nebeneinander durch die Menschenmassen. Die Augen der Clanerbin wanderten von Stand zu Stand, welche schöne handgemachte Dinge zum Kauf ausstellten. Es gab viel zu Essen und zu Trinken und einige Losestände, bei denen man eine kleine Aufmerksamkeit gewinnen konnte. An jeder Ecke wurden Holztafeln oder Briefe verkauft, in die man Botschaften oder Wünsche für die Götter schreiben und sie dann an den Schrein hängen konnte. Die Hyuuga machte Halt bei einem älteren Mann, der ein paar Briefumschläge verkaufte. Sie verbeugte sich höflich vor ihm und deutete auch Sasuke an, zu begrüßen. Etwas angenervt machte der Uchiha eine kleine Beugung und richtete sich kurz darauf wieder mit verschränkten Armen auf. „Das ist sehr selten!“ leitete der alte Mann ein „Das ist das erste mal, dass ich heute ein so junges Paar in traditionell japanischer Kleidung sehe!“ Hinata wurde rot „Ich gehöre zum Hyuuga Clan. Dort legen wir sehr viel Wert auf Tradition.“ erklärte sie dem alten Mann. Der lächelte ihr verständlich zu „Und du mein Freund? Welchem Clan gehörst du an? Eine so starke Frau braucht einen starken Begleiter und du wirkst mir alles andere als gewöhnlich!“ Sasukes Blick wurde etwas finsterer „Im Grunde existiert dieser Clan nicht mehr. Also gehöre ich keinem an...“ zischte er genervt. Der alte Mann griff behutsam nach den Händen von Sasuke und legte einen Brief in sie. „Das macht doch nichts! Ein Clan ist eine Familie, und eine Familie kann man gründen.“ auch Hinata streckte er einen Umschlag entgegen. „Selbst der letzter Mann kann großes bewirken!“ die Hände des Mannes zitterten ein wenig. Er wirkte weise und mitgenommen vom Leben. Dankend verbeugten und verabschiedeten sie sich. Die beiden stiegen schweigend die endlosen Treppen zum Schrein auf, und die Worte des alten Mannes hallten in ihren Köpfen. „Tsss...“ zischte Sasuke „Das ist doch der größte Schwachsinn, den ich seit Langem wieder gehört habe...“ er übersprang ein paar Stufen „Der ganze Reiswein muss ihm wohl mächtig zu Kopf gestiegen sein!“ Hinata schnaufte angestrengt mit dem Blick auf die endlosen Stufen gerichtet. „Ich denke, er hat recht und du bist einfach nur ein Sturkop....“ durch die Anstrengung verfehlte sie eine der Stufen und drohte abzurutschen. Im letzten Moment griff der Uchiha nach ihrer Hand und zog sie an sich. „Ein Stufkopf also?“ Er beugte sich zu ihr, seine Hände griffen ihren Rücken und in ihre Kniekehle, dann hob er sie behutsam an. „Immer noch besser, als eine lahme Schnecke zu sein!“ beschämt und auch erleichtert legte die Hyuuga ihren Kopf auf seine Brust und genoß die Nähe. Sasuke begann die vielen Stufen mit Hinata in seinem Arm zu besteigen. Oben angekommen lies der Uchiha sie vorsichtig runter. Sie lächelte verlegen und flüsterte „Danke!“. „Schon gut, lass uns zum Schrein gehen!“ unaufmerksam folgte sie dem Uchiha. Viele Menschen aus Konoha waren hier. Einige, um zu beten, andere mit ihren Kindern oder Partnern. Der Schrein war zum Anlass geschmückt. Eine Kette aus Papierlaternen lies ihn erleuchten. Der Wald um den Schrein herum leuchtete in den schönsten Herbstfarben. Und wenn der Wind durchzog, blies er ein paar farbige Blätter durch das Schreinanwesen. Der Uchiha fing eines, das nah an ihnen vorbeizog, mit seiner Hand. „Der Wind lässt das Blatt tanzen.“ belächelte Hinata das Handeln. Der Uchiha öffnete langsam seine Faust und betrachtete das Blatt. „Nein, im Grunde hat sich der Wind einfach nur in die Farben des Blattes verliebt...“ er hob es ein letztes Mal in die Luft und lies es los, als der Wind noch einmal vorbei blies. „Und deshalb lässt das Blatt den Wind tanzen...“ der Uchiha griff nach Hinatas Hand und zog sie mit sich an die Stelle, an der die Holztafeln aufgehängt und die Briefumschläge eingelegt wurden. Sasuke griff nach einem schwarzen Stift und schrieb ein paar Worte auf den Umschlag. Dann legte er ihn zu den anderen. Er reichte Hinata den Stift und auch sie schrieb ein paar Worte auf den Umschlag und legte ihn neben den von Sasuke. Langsam liest sie die Worte, die er darauf geschrieben hat, für sich. Deine Farbe in meinem Herzen. Meine Augen auf dich gerichtet. Wohin du auch gehst, ich folge dir. Sie verband die Zeilen mit ihren... Dein Wind in meinen Flügeln. Mein Rücken gestärkt von dir. Wohin ich auch gehe, du bist hier. Völlig hingerissen wandte sie sich ihm zu, doch der Uchiha saß bereits auf einem der Bänke mit dem Blick auf den Himmel gerichtet. „Komm! Das Feuerwerk wird bald losgehen!“ forderte er sie auf, sich zu ihm zu setzen. Die junge Clanerbin nickte und eilte auf den freien Platz neben ihn. Ihre Hände hielt sie sich dabei vor ihrer Brust, in der ihr Herz aufgeregt pochte. Sehnlich sah auch sie in den Himmel, den man von diesem Platz aus sehr gut betrachten konnte. Der Himmel begann sich in den schönsten Farben zu färben und die ersten Feuerwerkskörper flogen zischend auf ihn zu, um kurz drauf zu explodieren. Einige Flammen entzündeten sich ein zweites Mal auf dem Weg nach unten und ein Himmlisches Farbenspiel entstand. Sasuke griff in seine seitliche Tasche und ein wenig unsicher wandte er die silberne Schatel zwischen seinen Fingern hin und her. Aus dem Augenwinkel betrachtete er Hinata. Ihre Blicke wanderten begeistert zwischen den vielen Farbexplosionen am Himmel hin und her und sie schien sein Vorhaben nicht zu bemerken. Langsam stand der Uchiha von der Bank auf und stellte sich hinter die Clanerbin. Seine Hände griffen in ihren Nacken und legten ihre Haare gleichmäßig nach hinten ab. Er konnte sich wage daran erinnern, dass er seine Mutter dabei beobachtet hatte, wie sie sich die Haare zusammenband. Langsam drehten seine Finger die Haare zusammen und er steckte sie nach oben. Dann griff er erneut in seine Tasche und steckte eine Haarnadel zur Befestigung hinein. „Für dich.“ flüsterte er. Völlig ergriffen tropften ein paar Tränen in den Schoß der Schwarzhaarigen. Sasuke setzte sich wieder zu ihr und griff nach der zarten Hand der Clanerbin. Er drückte sanft seine Lippen auf ihre Finger und eine letzte Explosion erhellte den Nachthimmel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)