Konoha Chronicles von Jayle (Mond der Stille) ================================================================================ 83. Kapitel ----------- Hinata beschmunzelte ihren Enkel, der quer durchs Wohnzimmer krabbelte. Er war trotz seines jungen Alters, schon ziemlich flott auf allen Vieren. Man musste ihn wirklich aufmerksam im Blick behalten. Wie gut, dass sie ihr Byakugan hatte. Damit fand sie ihn meist schnell wieder. Ein heißeres Lachen kam über ihre Lippen. Einmal fand sie den kleinen Frechdachs in Narutos Arbeitszimmer vor, wie er seelenruhig und natürlich vollkommen unschuldig an seiner alten Ninja Jacke herum knabberte. Wie auch immer der kleine Mann an diese heran gekommen war.   Apropos Naruto…. Ihr Mann schlief momentan tief und fest auf der Couch und gerade stoppte Jiraiya neugierig neben ihm. Hinata beobachtete gespannt, was ihr Enkel nun vor hatte. Der Kleine setzte sich auf seinen Windelpopo und stupste die Hand von seinem Opa an, die gerade herunter baumelte. Diesen Vorgang wiederholte er ein paar mal, als würde er sichergehen wollen, dass sein Opa auch ja schlief. Anschließend umschloss er Narutos Hand ganz fest mit seinen kleinen Händchen und zog sich kräftig daran hoch. Zwar klappte es nicht auf Anhieb, aber nach einigen Versuchen, stand Jiraiya auf seinen Füßen – wenn auch ziemlich wackelig. Er griff fest nach der Sitzfläche der Couch und zog sich auf diese Weise zu dem Kopf seines Opas. Dort angekommen, betrachtete er aufmerksam das Gesicht des Älteren.   Einige Zeit später holte Jiraiya mit einer seiner Hände aus und klatsche sie Naruto mit Wucht ins Gesicht, woraufhin er genau dessen Mitte traf.   Hinata blinzelte verdutzt, ehe sie sich Sekunden später mit einer Hand an der Theke ihrer offenen Küche abstützte und mit der Anderen ihren Bauch hielt – weil sie so sehr lachen musste. Naruto war wie auf Kommando aufgesprungen, hatte sich mit einer Hand Jiraiya geschnappt und hielt in der Anderen ein Kunai, während er total schlaftrunken dreinblickte.   Es dauerte, bis Naruto eins und eins zusammenzählte, wodurch er verstand, was eigentlich passierte. Er schielte vielsagend zu seinem Enkel, den er auf seinem einen Arm trug. Natürlich sah Jiraiya ihm total unschuldig entgegen. „Wegen dir lacht mich deine Oma nun aus, Jiraiya.“   „Aber zumindest weis ich jetzt, dass man dich im Schlaf nicht klauen kann….“, wischte Hinata sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel. „Und wie man dich wach bekommt~.“, fügte sie noch sehr erheitert hinzu und hielt sich immer noch ihren Bauch.   Naruto betrachtete sie mürrisch „Ja, wirklich sehr witzig.“ Als er allerdings kurz darauf auch Jiraiya lachen hörte, erlosch der kleine Ärger in ihm sofort. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Gerade sah Jiraiya wirklich genau so aus, wie Minato in dem Alter. Naruto ließ das Kunai wieder in seiner Tasche verschwinden und stemmte eine Hand an die Hüfte. „Ganz schön frech, seinen Opa so zu ärgern.“ Nachdem er das sagte, gähnte sein Enkel und kuschelte sich einfach an ihn. Daraufhin fielen Jiraiya immer wieder die Äuglein zu, bis sie letztlich geschlossen blieben. Naruto hob schmunzelnd eine Augenbraue. „Na sowas. Mich wecken aber dann selbst schlafen. Das sind mir die Richtigen.“   Hinata stoppte bei ihnen und lächelte sanft. „Naja, wer immer so voller Energie ist, muss auch irgendwann mal schlafen. Das ist bei allen Uzumaki – Männern gleich~. Ihr schlaft, wenn ihr müde seit. Egal wann und wo.“ Naruto grinste „Soll das jetzt etwa ein Vorwurf sein?“ „Nein, keineswegs. Immerhin habe ich damals Minato und Boruto oft auf dem Boden schlafend vorgefunden. Oder euch alle drei zusammen. Meist aufeinander gestapelt. Minato legte seinen Kopf meist auf deinen Bauch und Boruto tat das gleiche bei Minato.“ „Du sprichst von dem Tag, an dem du davon auch gleich Fotos gemacht hast?“, schmunzelte Naruto und sah zu der Kommode neben sich. Zwischen den Bilderrahmen, die da darauf standen, fand er das Bild, was er suchte. Ein Lächeln zierte seine Lippen. Das war eine schöne Erinnerung. An dem Tag tobte er die ganze Zeit mit seinen Söhnen – weswegen sie letztlich auch so erschöpft waren, dass sie einfach einschliefen. Sein Rücken dankte es ihm anschließend…..   Hinata ging auf die Kommode zu und betrachtete lächelnd die Bilder. „Ich freue mich auf den Tag, an dem hier noch ganz viele weitere Hochzeits- und Familienbilder stehen werden.“ Naruto sah grinsend zu ihr, richtete seine Augen wenig später allerdings in eine bestimmt Richtung. Er verengte seine Augen etwas. „Hinata, komm her.“ Seine Frau sah verwirrt zu ihm, nickte leicht und lief eilig zu ihnen. Jedoch kam sie gar nicht soweit, da Naruto ihr plötzlich entgegen rannte, seinen Arm während des Rennens um ihre Mitte legte und unaufhaltsam auf die Glasschiebetür zu rannte.   „Naruto? Was hast du vor? Was ist denn l-.“, noch bevor sie ihren Satz beenden konnte, gab es einen lauten Knall hinter ihnen und sie wurden mit Wucht durch das Glas geschleudert. Naruto nahm den gesamten Aufprall auf sich. Jiraiya befand sich währenddessen geschützt in seiner und Hinatas Mitte.   Sie flogen ein ganzes Stück, da die Explosion, welche nach dem Knall entstand, einen starken Luftdruck mit sich brachte. Dadurch prallten sie wie ein Geschoss in den harten Boden. Hinata rappelte sich etwas auf und musterte ihre Umgebung. Sie hatten ein ziemlich heftiges Schlagloch hinterlassen….. Ihre Augen weiteten sich. Das bedeutete, der Aufprall… Sofort sah sie zu Naruto, der schräg unter ihr lag. Er war bewusstlos…..Jiraiya zum Glück unversehrt, jedoch begann der Kleine lauthals zu schreien.   Vor ihren Augen verschwamm es kurz etwas, woraufhin ihr auffiel, dass etwas rötliches von ihrem Kopf herunter Tropfte. Folglich berührte sie ihren Kopf, um nach der Ursache zu suchen. Vermutlich eine Platzwunde….sie bekam wohl doch mehr ab, wie sie dachte.   Jiraiyas Geschrei rückte in ihren Ohren immer mehr in den Hintergrund und sie hatte Schwierigkeiten bei Bewusstsein zu bleiben. Sie dachte noch zu hören, wie jemand leise ihren Namen rief. Doch da wurde alles schon wieder schwarz…..   …………   Minato stand schweigend vor der Asche, welche zu seinen Füßen lag. Es hatte einen halben Tag gekostet, den Brand ihres Hauses zu löschen. Mehr wie verkohltes Holz und einen Haufen schwarzer Asche, ließ der große Brand nicht zurück. Zudem lagen seine Eltern im Krankenhaus. Sein Vater schwer verletzt und seine Mutter mit einer starken Gehirnerschütterung und Platzwunde am Kopf….. Ino war durch Jiraiyas Schreien auf die Drei aufmerksam geworden. Der Brand wurde wenig später von Anbu bemerkt.   Er knirschte verärgert mit seinen Zähnen und verkrampfte seine Hand. Er wollte es nicht glauben – aber jemand hatte versucht seine Eltern und seinen Sohn zu töten…. Sie vermuteten das sein Vater all das noch bemerkte. Denn hätten sie die gesamte Explosion abbekommen, wäre von ihnen vermutlich nichts mehr übrig.   Minato ballte eine Faust. Mit einem Mal sprengten diese verdammten Kerle alles in die Luft, was seine Eltern sich jahrelang hart erarbeitet hatten. Alle Erinnerungen in und an diesem Haus, wurden einfach ausgelöscht…. Als er plötzlich eine Hand an seiner Schulter spürte, riss er seine Augen auf und blickte schlagartig zur Seite. Zwei glasige, smaragdgrüne Augen sahen ihm entgegen. Seine Anspannung verschwand sofort und er entspannte seine Muskeln wieder.   „Es tut mir so leid, Minato. Boruto und Sarada sind gerade bei Jiraiya und euren Eltern. Papa versucht herauszufinden wer das war…“, entgegnete sie bitter. Was mussten das für Ninja sein, wenn selbst der siebte Hokage sie erst so spät bemerkte. Sie musterte Minato von der Seite. Er starrte einfach nur auf die verkohlten Überreste seines zu Hauses. Jemanden anzugreifen war das eine….aber ihm sein zu Hause zu nehmen, indem sämtliche Erinnerungen steckten….   „Ich bin mir sicher, dass das eine eindeutige Botschaft an mich sein sollte. Fureko hat mit diesem Angriff drei Menschen angegriffen, die für mich von unermesslichem Wert sind…. Zumal Boruto hätte eigentlich auch da sein sollen. Er war nur zufällig nicht anwesend.“, erhob Minato, kaum hörbar, seine Stimme. Yuki schluckte schwer. Das hieße, diese Frau wollte seine Familie mit einem mal auslöschen? Warum so plötzlich? Yuki hielt kurz inne, um sich zu sammeln. Anschließend sah sie wieder zu Minato auf. Sie wusste nicht, ob sie ihn schon jemals so gesehen hatte…. Zumal sich ihre Brust bei diesem Anblick qualvoll zusammen zog. Es machte sie traurige, einen Menschen, der ihr so viel bedeutete, so niedergeschlagen sehen zu müssen.   Ohne länger darüber nachzudenken, schlang sie ihre Arme um ihn und vergrub ihr Gesicht in seiner Brust. „Das habt ihr nicht verdient….“, immerhin war sie es doch, die Fureko ein Dorn im Auge war. Minato weitete seine Augen überrascht, spürte aber schnell, wie der Stoff an seiner Brust feucht wurde. Daher umspielte ein bitteres Lächeln seine Lippen. „Warum weinst du denn jetzt? Eigentlich ist doch mir zum heulen.“, mit diesen Worten, legte er seine Arme um sie und drückte sie fest an sich, während stumme Tränen über seine Wangen rannen.   Von weitem wurden die Beiden von einer Person beobachtet, die die Kapuze ihrer Weste tief ins Gesicht gezogen hatte. Der Unbekannte war sich sicher, dass er schon lange bemerkt worden wäre, wenn die Beiden nicht momentan so viele andere Dinge im Kopf hätten. Er wandte sich von ihnen ab und verschwand in einer dunklen Gasse, welche er durchstreifte. Sein Weg führt ihn durch weitere Schleichwege und sogar über ein paar Dächer. Letztlich endete seine kleine Reise auf dem Friedhof, wo er vor einem gewissen Grabstein stoppte und diesen musterte. Nach wenigen Minuten hob er seinen Kopf etwas und blickte Richtung Himmel. Graue Wolken zogen sich zusammen, das bedeutete, es würde gleich anfangen stark zu regnen. Zudem wurde der Wind unruhiger.   Er zog seine Kapuze weiter in sein Gesicht und verschwand im nächsten Baum. Ein leiser Seufzer entfloh ihm. Die Familie des Hokage hatte er nicht beschützen können. Er stutzte, als er im Augenwinkel eine Silhouette bemerkte und richtete seine Aufmerksamkeit auf diese. Sie war also schon wieder da…. Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen. Und erneut sprach sie mit dem Grabstein, als sei er ein lebendiger Zuhörer.   Er hielt inne, als er etwas ungewöhnliches bemerkte. Seinen Blick ließ er aufmerksam umher schweifen. Dadurch stellte er mit Schrecken fest, dass einige Nuke – Nin auf dem Weg zu ihr waren. Er presste seinen Kiefer aufeinander. Verdammt. Sie stand auf einem offenen Feld. So würde er sich nicht ungesehen beschützen können. Er beherrschte das Erdversteck zwar hervorragend – weshalb er auch immer schnell wieder verschwinden konnte – aber so brachte ihm das nicht viel.   Er richtete seinen Blick auf die junge Frau, welche die Nuke – Nin scheinbar ebenfalls bemerkte. Doch alleine hätte sie niemals eine Chance gegen diese Menge. In ihrer Nähe befand sich aber auch niemand, der ihr helfen könnte, da alle noch zu aufgewühlt durch das waren, was passierte. Er stockte. Gehörte das vielleicht auch zum Plan der Dainana? Sollte dieser große Angriff, von einigen Kleinen ablenken?   Die ersten Kampfgeräusche rissen ihn aus seinen Gedanken. Er hatte jetzt keine Zeit über solche Dinge nachzudenken! Er stellte sich auf den breiten Ast des Baumes und überlegte kurz, wie er jetzt am besten vorgehen könnte. Allerdings gab es da nicht all zu viele Möglichkeiten. Zumal sie sich auf einem Friedhof befanden.   Seine Finger bohrten sich etwas in die Baumrinde. Wenigstens hier könnten diese Mistkerle doch die Toten ruhen lassen. Er hatte keine Wahl, da sie gerade wirklich Probleme bekam. Also zögerte er nicht mehr lange und sprintete los….   Miharu weitete ihre Augen überrascht, als plötzlich ein Nuke – Nin weggetreten wurde, der sie angreifen wollte. Sie beobachtete ihren Retter fraglich. Sie kannte ihn nicht. Zumal seine Kapuze – wie auch immer – weiterhin sein Gesicht verbarg. Er huschte durch die Gegner, presste seine Hände auf den Boden, woraufhin dieser sich erhob und die Nuke – Nin in einem Gitter aus Erde einsperrte. Daraufhin wollte ihr Retter wortlos verschwinden, jedoch bat sie ihn zu warten und er blieb zu ihrer Überraschung sogar wirklich stehen.   Sie betrachtete seinen Rücken. Die Kleidung die er trug, war schon sichtlich mitgenommen…. Ihre Augen blieben an dem Zeichen, auf dem Rücken des jungen Mannes hängen. Aus irgendeinem Grund, kam ihr dieses bekannt vor. Der Unbekannte ballte eine Faust und setzte erneut zum gehen an – als es ihr klar wurde. Sie kannte dieses Zeichen wirklich – nur eigentlich waren es zwei. Es war eine Mischung aus dem Clan – Symbol der Nara und Yamawa.   Miharu hatte das Gefühl, ihr Herz hätte für einen Sekundenbruchteil ausgesetzt. „Warte, bitte!“, kam es erneut über ihre Lippen, während sie ein paar Schritte auf ihn zuging und wieder stoppte. „Arashi, bist du das? Hast du meine Familie und mich die ganze Zeit beschützt?“ Sie zog ihre Augenbrauen verzweifelt zusammen, da sie keine Antwort bekam. Dabei bemerkte sie die verkrampfte Faust des Unbekannten, die begann zu zittern. Anstalten zu gehen, machte er allerdings nicht mehr.   Daher beschloss sie kurzerhand weiter zu gehen, bis sie vor ihm zum halten kam. Sie richtete ihre himmelblauen Augen auf sein verdecktes Gesicht, hob ihre Hand und legte sie an den Rand der Kapuze, ehe sie jene über den Kopf seines Besitzer zog. Ein verzweifeltes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie in zwei himmelblaue, gequälte Augen blickte. Ja. Diese Augen kannte sie. Immerhin strahlten sie sie seit einem knappen Monat jeden Tag an.   Seine blonden Haare, standen genauso ab, wie die seines Vaters. Bei dem Gedanken daran, was ihre Mutter letztens über ihren Beschützer sagte, musste Miharu etwas schmunzeln. Ja, es war ein gutaussehender, junger Mann. Und sie musste wohl auch ihre Aussage zurücknehmen. Immerhin liebte sie ihren Retter aus tiefstem Herzen.   „Entschuldige, aber ich bin es nicht wert, in deiner Nähe sein zu dürfen.“, seine ersten, schienen auch seine letzten Worte zu werden, da er seinen Weg einfach fortsetzte und an ihr vorbeizog. Miharu sah weiterhin in die entgegengesetzte Richtung und seufzte. „Arashi – Shikaku – Inoichi. Du bleibst sofort stehen!“ Der Angesprochene zuckte etwas und hielt sofort in seiner Bewegung inne, ehe er vorsichtig zurück blickte. Dadurch betrachtete er den Rücken der Älteren.   „Ich weis nicht, warum du das eben gesagt hast, aber ich bin mir sicher, dass ich niemals sauer oder derartiges auf dich werden könnte. Erkläre es mir bitte.“ Arashi betrachtete ihren Rücken stumm. Ihre Schultern zitterten etwas und zu allem übel, begann es tatsächlich zu regnen. Er legte nachdenklich eine Hand in den Nacken, ging zu ihr und legte ihr seine Weste über die Schultern, wonach er ihr die Mütze über den Kopf zog.   „Ich habe meiner Mutter schlimme Dinge an den Kopf geworfen. Dinge, die sie niemals verdient hätte und für die ich mich unendlich schäme. Dinge, die sie vermutlich tief verletzt haben. Und all das nur, weil ich enttäuscht und frustriert von meiner eigenen Leistung gewesen bin. Sie hat all das voll abbekommen. Aber da all das ja nicht schon schlimm genug wäre….waren das auch noch meine letzten Worte an sie. Ich konnte mich bei ihr für all das nicht entschuldigen. Meine Großeltern haben immer zu mir gesagt, dass meine Mutter mir das nicht übel genommen hat…. Danach habe ich mich einfach ins Training gestürzt. Bis ich daran zusammengebrochen bin und zum ersten Mal in meinem Leben, von meinem Opa Shikamaru, die Standpauke meines Lebens bekommen habe.“, erklärte Arashi sich, während der Regen unaufhörlich auf ihn niederprasselte.   „Warum ist mein zukünftiges Ich gestorben?“ Überrascht von dieser Frage, wusste er erst nicht was er sagen sollte. Richtete seine Augen jedoch zur Seite. „Durch meinen Wutausbruch war ich so sauer, dass ich einfach raus gerannt bin. Dort haben mir Nuke – Nin aufgelauert und wollten mich angreifen. Meine Mutter ist dazwischen gesprungen.“ Allein diese Worte auszusprechen, kosteten ihn viel Kraft. Er schämte sich einfach zu sehr für all das. Bemerkte aber das sanfte Lächeln, welches ihm Miharu zuwarf. Eine Geste, die ihn sichtlich verwirrte.   „Dieses Temperament hast du sicher von mir. Und ich denke, meinem zukünftigen Ich war das auch klar. Immerhin habe ich meinen Eltern, in meiner Pubertät, das Leben auch wirklich schwer gemacht. Deswegen wird deine Mutter es dir nicht übel genommen haben – schließlich hat sie dich ohne zu zögern gerettet, nicht? Du bist immerhin das wichtigste in meinem Leben und dein Vater würde es mir niemals verzeihen, wenn ich zuließe, dass dir etwas passiert. Deshalb weis ich, dass mein zukünftiges – Ich nichts von dem bereut, was sie getan hat.“   Arashi schluckte schwer. Doch der Kloß in seinem Hals wollte sich einfach nicht lösen und er spürte, wie seine Unterlippe begann zu zittern. Er hatte sein Gesicht nicht mehr unter Kontrolle und Tränen vermischten sich mit den vielen Regentropfen, die sein Gesicht herunterliefen. Miharu linste unter der Kapuze zu ihm auf und musterte ihn genauer. Er sah seinem Vater wirklich ähnlich. Sie sah zu der Weste herunter und stellte fest, dass ihr diese viel zu groß war. Ihre Finger krallte sie etwas in den Stoff. Sie war sich nicht sicher, welcher Gedanke sie mehr frustrierte. Der, dass ihr zukünftiges Ich scheinbar vor ein paar Jahren starb und sie deswegen nicht bei ihm sein konnte. Oder der, dass ihn diese Tatsache all die Jahre so sehr belastete.   Außerdem schmerzte es sie, Arashi so traurig sehen zu müssen – weshalb sie zwei Schritte auf ihn zuging und ihn fest in ihre Arme nahm. Auch wenn deswegen die Weste verlor. Der Jüngere wirkte kurz perplex, bemerkte wie seine Sicht erneut verschwamm und erwiderte diese Umarmung nach kurzem zögern.   Momentan war es so, als teilte der Himmel ihre Trauer.   Nach ein paar Minuten, klatschte Miharu Arashi plötzlich leicht gegen seine Wangen. Er blinzelte ihr daher verwirrt entgegen. Sie jedoch, begann zu Lächeln „So, jetzt waren wir lange genug traurig. Wir sollten wieder lächeln, sonst wird dein Vater böse auf uns.“ Arashi betrachtete das verregnete Gesicht der Älteren. Anschließend hob er eine Augenbraue und schmunzelte „Ich hasse diesen Tadel, wirklich.“ „Gut so! Das sage ich jetzt schon zu meinem Sohn wenn er weint und manchmal beruhigen ihn diese Worte sogar.“, lächelte Miharu weich, ehe ihr etwas bewusst wurde.   „Mama wird vor Freude ausflippen, wenn sie dich sieht….und Papa vermutlich umkippen….“, wusste sie nicht recht, ob sie lachen oder weinen sollte. Arashi schien es da allerdings ähnlich zu gehen. Immerhin kannte er seine Großeltern…..   ~~   Minato und Yuki stellten sich derweil unter. Trotz das sie sich schnell ins Trockene retteten, waren sie vollkommen durchnässt.   Yuki rieb sich ihre Oberarme und betrachtete den Himmel „Das sieht nicht so aus, als würde es all zu schnell aufhören.“ „Vermutlich hast du recht. Da ist es sogar egal, wie schnell man ist. An meinem Ziel wäre ich Nass bis auf die Knochen und werde bei meinem Glück noch Krank.“, legte Minato seufzend eine Hand in den Nacken. Yuki sah aus dem Augenwinkel zu ihm. „Denkst du wirklich, dass du so weniger Krank wirst?“ Er erwiderte ihren Blick und schmunzelte „Na, du brauchst dir da sicher nicht so viele Sorgen zu machen. Als Medic – Nin?“ „Das mag zwar sein, aber auch wir können Krank werden. Uns haut es nur nicht so schnell aus den Socken. Aber wer rechnet auch mit einem derartigen Platzregen?“, seufzte sie lächelnd und ließ ihren Blick schweifen. Vor lauter Regentropfen konnte man kaum noch etwas erkennen. Ihre Füße standen auch schon unter Wasser.   Beinahe zeitgleich seufzten die Beiden auf. Minato kramte etwas aus seiner Tasche und hielt es Yuki entgegen „Würdest du bitte?“ Die Jüngere nickte, nahm die Hiraishin – Kunai entgegen, fixierte mit ihren Augen eine entfernte Stelle im starken Regen und warf die Kunai mit Schwung in diese Richtung. Daraufhin spürte sie einen Arm um ihrer Taille und lächelte dessen Besitzer entschlossen entgegen, ehe sie verschwanden.   Denn der Regen hatte definitiv keine gewöhnliche Ursache….     ~•~•~ Iwagakure ~•~•~   Auch dieses Dorf wurde nicht von dem Starkregen verschont. Seira betrachtete den Regen ernst. „Wir sollten alle so schnell wie möglich an hohe Orte bringen. Dieser Regen wird nicht so schnell nachlassen und viele Häuser vermutlich überschwemmen.“   Heisuke blickte interessiert zu ihr „Was macht euch da so sicher?“ „Es ist eine verbotene Technik im Ibishi – Clan. Sie wurde damals von einem Mitglied entwickelt, um unterlegene Dörfer schnell und einfach loszuwerden. Doch diese Technik wurde vor viele Jahren verboten.“, erklärte die Angesprochene. „Und wann genau stoppt das Ganze?“, wollte Heisuke nur zu gern wissen und spürte die azurblauen Augen der Mizukage auf sich. „Erst, wenn der Anwender gestoppt wird.“ Er weitete seine Augen minimal. Das hieß, dieser Starkregen ging so lange weiter, bis sie den Täter zu fassen bekamen?   Seira seufzte bedrückt „Das Problem ist, der Anwender dieser Technik muss nicht in unserer Nähe sein. Ich vermute, dass die anderen Großmächte ebenfalls betroffen sind. Heißt, der Täter kann sich in jedem von ihnen befinden.“ „Aber um eine derartige Technik auf all die Großmächte anzuwenden, müsste doch eine ungeheure Menge an Chakra kosten!“, lenkte Heisuke ein. „Das stimmt, hat den Ibishi – Clan aber noch nie abgehalten. Trotz dessen denke ich, dass der Angreifer nicht hier ist. Ansonsten hätten mein Mann oder Sohn ihn schon lange bemerkt. Ebenso wie die Yukia. Mei wäre er schon lange aufgefallen. Außerdem gehe ich davon aus, dass er sich vermutlich in Konoha befinden wird.“, entgegnete Seira.   Erneut wollte der Tsuchikage fragen, was sie da so sicher machte – ließ es aber lieber bleiben. Seira hatte bestimmt ihre Gründe, weshalb sie dieser Annahme war. Also erhob er sich und grinste „Gut, dann wollen wir mal alles in die Wege leiten. Immerhin möchten wir ja keine nassen Füße bekommen~.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)