Die Chroniken der Vier von REB ================================================================================ Kapitel 9: Das böse Erwachen ---------------------------- Kapitel 9. Arashi: Das Erste was ich nach meinen Erwachen feststellte war, dass ich unglaublich wütend war. Am liebsten hätte ich irgendetwas zertrümmert. Wie konnte ich nur zweimal auf den selben Trick herein fallen? Wieder wurde ich betäubt und zu einem geheimen Ort gebracht. Doch am meisten ärgerte es mich das ich auf Rei hereingefallen war. War diese Person eigentlich nun ein Mann oder eine Frau? Ich lag in einen komfortablen Bett. So einen Standard war ich nicht gewohnt. Ich stand auf und schaute mich um. Ein Tisch aus edlem Holz stand im Zimmer, um den Tisch standen mehrere Stühle aus den selben Material. Eine angrenzende Tür führte in ein Badezimmer. Es gab zwar Fenster aber alle waren vergittert. Mit der Faust schlug ich gegen die Wand. Verärgert versuchte ich die Tür zu öffnen. Natürlich wurde das ein Fehlschlag. Das machte mich nur noch aggressiver. Vermutlich hätte ich einen Weg heraus gefunden wenn ich meine Schwerter noch hätte. Doch die waren mir abgenommen worden. Also überlegte ich mir einen neuen Plan. Ich stellte mich neben die Tür, sodass man mich nicht sehen konnte, wenn jemand die Tür öffnete. So wartete ich eine gefühlte Ewigkeit bis jemand herein kam. Es war Rei. Jedoch kam er schon in seiner männlichen Form. Obwohl ich wusste wie unprofessionell es war, lies ich mich von meinen Gefühlen leiten und griff an. Mit den ersten Schlag hatte ich ihn überrascht. Leider konnte er schon den zweiten Schlag abwehren. „Beruhige dich. Ich bin nicht dein Feind!“, rief der Gestaltwandler. „Ach ja? Hast mich und Peter wohl nur aus reiner Freundlichkeit in eine Falle gelockt, oder weil du so gütig bist hast du dem Zwerg das Herz gebrochen.“ Meine Stimme war voller Abscheu. Diese Person widerte mich einfach nur an. Mit einen Trick überlistete ich Rei und sprintete auf den Gang. Auf diesem lagen mehrere Personen mit grünen Haaren. Scheinbar hatten sie mit jemanden gekämpft und waren außer Gefecht gesetzt worden. Nun konnte sich keiner mehr rühren. Ob sie noch am Leben waren konnte ich nicht sagen. Sie stellten auf jeden Fall keine Gefahr mehr dar für mich. Hinter mir tauchte Rei auf. „Na, glaubst du mir jetzt?“, wollte er wissen. Allein von dieser Dreistigkeit wurde mir schlecht. „Vergiss es, Verräter. Das was du getan hast verzeihe ich dir nie. Ich will auch gar nicht deine Motive kennen“, konterte ich verärgert. Nun war es erst mal wichtig den Zwerg zu finden. Doch, wie sollte ich das anstellen? Im Gang waren mehrere Türen, welche aber alle verschlossen waren. Bevor ich mich entscheiden konnte was ich tun wollte nahm mir der Gestaltwandler die Entscheidung ab. Er öffnete eine Tür und der Zwerg sprang heraus. Mit wilden Blick schaute er sich um. Als er jedoch nur mich im Gang entdeckte wirkte er erleichtert. Er begrüßte mich mit einer Umarmung, wobei er mir auf den Rücken klopfte. „Schön, dich zu sehen, Arashi. Wo ist Rei?“, erkundigte sich der Zwerg. Auf diese Frage konnte ich ihm nicht antworten. Mir fiel dabei sehr schwer in seine Augen zu schauen. Ich konnte ihm einfach nicht offenbaren dass die Person in die er sich verliebte ihn verraten und ausgenutzt hatte. „Oh, ich verstehe.“ Peter senkte den Blick und schwieg. Er verstand vermutlich gar nichts aber das war nun nicht so wichtig. Zu dritt verließen wir den Korridor. Den Gestaltwandler nahmen wir notgedrungen mit. Eine Situation die mir überhaupt nicht passte, doch ich konnte es nicht ändern. Wir kamen zu einer wuchtigen Treppe. Automatisch nahmen wir den Weg nach unten. Mehrere Männer kamen uns entgegen. Die meisten davon hatten wie Rei grünes Haar. Also waren das alles Gestaltwandler. Ich und der Zwerg griffen an. Zum Glück konnten wir uns auch ohne Waffen wehren. Zu meinem großen Erstaunen griff auch Rei an. Meinte er es also ernst damit, dass er auf unserer Seite kämpfte? Trotzdem hatte ich so Zweifel an seinen Worten. Immerhin hatte er schon einmal gelogen. Ich schlug einen Mann nieder und schaltete einen anderen mit einen Tritt aus. Wie aus heiterem Himmel sprang ein Wolf auf mich zu. Doch ich bemerkte ihn zu spät um den Angriff abzuwehren. Auf einmal stellte sich Rei ihm in den Weg. Ich sah dass er verletzt wurde. Wieso nahm dieser Narr das nur auf sich? Das ergab alles keinen Sinn. Einen weiteren Angriff der auf mich gezielt war wich ich aus. Es dauerte eine Weile bis wir alle Gegner außer Gefecht gesetzt hatten. Da wir keine Waffen hatten hielt sich die Zahl der Toten in Grenzen. Doch wichtiger war die Frage, wo waren unsere Waffen? Unaufgefordert ging Rei voran und zeigte uns einen kleinen, gut geschützten Raum. Dort war nicht nur unser Gepäck und unsere Waffen sondern auch jede Menge Geld. Ich stopfte mir so viel wie nur möglich in meinen Geldbeutel ein. Danach rannten wir wieder zur Treppe und gelangten einen Stockwerk tiefer. Im unteren Stockwerk wartete niemand auf uns. Die Räume dort kamen mir bekannt vor. Das war das Haus in den wir in die Falle gelockt wurden. Als ich die Räume betrachtete hätte ich Rei am liebsten eine geknallt. Endlich waren wir draußen. Auf den schnellsten weg versuchten wir Abstand von den Haus zu gewinnen. Wir rannten in die Innenstadt. Dabei fiel mir auf, dass alle Häuser weiß waren und es keine engen Gassen gab. Alle Leute, mit Ausnahme von ein paar Kriegern, waren vornehm gekleidet. Peter, Rei und ich fielen richtig auf. Vor allem weil nur Menschen dort wohnten. Alles war so anders als in Lumia. Auch hatten die Leute sich die Mühe gemacht Blumen zu pflanzen. Wir entschieden uns für ein Hotel im inneren der Stadt. Dort nutzten wir das Zimmer um Rei zur Rede zu stellen. „Also Rei, wieso hast du uns erst geholfen und dann befreit?“, fragte ich ihn in einen eiskalten Ton. Statt einer Antwort beugte er sich vor und küsste mich. Etwas, dass er lieber bleiben lassen sollen. Denn als Antwort rammte ich ihn meine Faust in den Magen. Keuchend ging er zu Boden. „Das habe ich gemacht weil ich dich liebe. Als ich erfahren habe das sie euch töten wollten konnte ich nicht anders. Ich musste etwas tun“, verteidigte er sich. „Also, noch mal zum mitschreiben. Wer will mich und den Zwerg töten und warum?“, erkundigte ich mich wütend. „Die Gestaltwandler, zu denen auch ich gehört habe. Sie wollen die vier magischen Steine. Nur deshalb wurdet ihr Beiden schon zweimal entführt. Aber wenn sie ihr Ziel erreicht haben werden sie euch beide und die anderen töten“, wimmerte Rei. Vermutlich vor Schmerz. Denn ich hatte mich bei meinen Schlag nicht zurück gehalten. Ich wusste nicht was ich von seiner Geschichte halten sollte. Nach einer kurzen Absprache mit Peter kamen wir zu den Schluss dass es besser war wenn Peter ihn verhörte. Ich ging in die Stadt. Dort wollte ich in die große Bibliothek gehen um herausfinden ob es noch mehr Bücher über Gestaltwandler zu finden gab. In den großen Gebäude erweckte ich großes Aufsehen vor allem deshalb weil die Bibliothek nur von Gelehrten besucht wurde. Als Kriegerin fiel ich da einfach auf. Trotz gründlicher Suche fand ich nichts. Ich suchte bis zum Abend und kehrte ins Hotel zurück. Peter hatte nichts aus Rei herausbekommen. Da es schon spät war hatte es keinen Sinn mehr wieder aufzubrechen. So blieben wir im Hotel. Ich nahm ein Einzelzimmer. Peter und Rei nahmen wieder ein Doppelzimmer. Soweit ich wusste würde Rei die Nacht angekettet am Fenster verbringen. Mir sollte es recht sein. Ob Rei dem Zwerg wohl die Wahrheit erzählt hatte? Das würde ich noch früh genug erfahren. Dann fiel mir ein, dass ich noch das Buch aus den Haus hatte. Ich holte es aus den Rucksack. Leider war nur der Titel in der neuen Sprache verfasst. Der Rest war in der alten Sprache geschrieben. So würde mir das Buch nicht viel bringen. Doch mit ein wenig Glück würde es mir gelingen einen Gelehrten aufzutreiben, der es übersetzen konnte. So konnte ich mit ruhigen Gewissen schlafen. Violetta: Trotz des Trainings war ich schon wieder in Gefangenschaft geraten. Als unsere Gefängniswärter den Test erneut durchführten stellte sich heraus das auch Erim ein Auserwählter ist. So beschlossen sie erstmals einen Bericht an ihre Vorgesetzten zu schreiben und dann abzuwarten. Mitleidsvoll sah ich den kleinen Drachen bei der Nachricht über seinen neuen Status an. Erst wuchs dieses Waisenkind unter der Unterdrückung der Menschen auf und nun würde man auch nach ihm jagen um durch ihn an eines der vier Teile der Macht zu gelangen, sollte uns die Flucht gelingen. „Mach dir keine Sorgen, Kleiner. Wir schaffen das schon“, sagte ich liebevoll. Manchmal fragte ich mich wie es Peter und Arashi ging und was sie machten. Aber ich beruhigte mich immer damit dass sie Krieger waren und wissen, was bei Gefahr zu tun. Es wurde Nacht. Ich bemerkte dass die zwei Wachen sich ihrer Sache sehr sicher waren, dass wir nicht flüchten könnten, da sie schlafen gingen. Ich lächelte. Das Licht des Mondes strahlte hinein. Für das was ich vorhatte kam mir dieses sehr gelegen. Aus meinen Haaren nahm ich eine Haarspange. Schmunzelnd musste ich an früher erinnern wo ich diesen Trick verwendet hatte um vor meinen Hausarrest zu flüchten. Dies geschah um weiter mit Luciano und einem Waisenjungen namens Tiziano zu spielen. „Mann, das hast du Klasse gemacht“, lobte mich Luciano bewundernd. Ohne etwas zu erwidern öffnete ich die Handschellen der Anderen. „Erim, glaubst du dass du in der Lage bist uns beide zu tragen?“, fragte ich ihn da ich nicht einschätzen konnte ob er dafür stark genug war. „Aber sicher, Violetta. Mach dir keine Sorgen“, versicherte er mir beruhigend. Ich stützte Luciano, da er zu geschwächt war und flogen nach Hause. Dort wurden wir von meinen Eltern herzlich begrüßt. „Mutter, Erim und ich wollen weiterreisen da es hier zu gefährlich ist“, informierte ich sie. „Bist du dir sicher, meine Kleine?“, fragte mich meine Mutter äußerst besorgt. „Ja, ich bin mir ziemlich sicher. Und ich habe eine Bitte an euch. Ich möchte dass ihr euch versteckt. Nur für den Fall, dass sie euch benutzen um mich oder einen meiner neuen Freunde damit zu erpressen“, äußerte ich ernst. „Ja, das wissen wir. Geh und pass auf dich auf. Aber bevor du gehst, nimm das hier mit.“ Meine Mutter ging raus und holte mir eine Tasche mit Proviant, einen Geldbeutel und ein Bündel mit Kleidung. Zudem reichte sie mir ein gutes Schwert. „Es ist von uns beiden“, teilte sie mir und und umarmte mich dabei ganz fest. Ich flüsterte ihr ein Danke zu. Als wir uns verabschiedeten, flogen wir bis zum Morgengrauen. Wir rasteten an einem Felsen, der uns vor starken Wind schützte und überlegten was zu tun sei. Zum Ende kamen zu dem Entschluss sich wieder mit den Anderen zu treffen. „Laut Plan müssen wir immer Richtung Westen reisen um in die Stadt des Wissens zu kommen“, überlegte ich laut. Es dauerte drei Tage bis wir diese Stadt erreichten. Auf unserer Reise mussten wir ab und zu jemanden nach dem richtigen Weg fragen . Die Stadt des Wissens war großartig. Leider durfte Erim nicht mit hinein, aber dafür versprach ich ihm bis auf die Suche nach den Anderen bei ihm zu bleiben und ihn mit Essen aus der Stadt zu versorgen. Bis auf das Geld ließ ich mein Gepäck bei meinen Drachenfreund. Ich betrat die Stadt und sah viele Adlige und reiche Menschen aber auch viele Gelehrte. Diese erkannte ich weil einige tief in einem Buch versunken waren, während sie liefen. Bis auf meine spitzen Ohren, fiel mir auf, passte ich hier äuserlich sehr gut hinein. Zwischen den Reichen tummelten sich auch viele Bedienstete die tunlichst darauf achteten ihrem Herrn oder Herrin zu dienen. Meine Beine bewegten sich zu einer Dame, die einen Einkaufsbummel machte. Ihr Bediensteter sah recht genervt aus, da er alle Taschen tragen musste. „Verzeiht dass ich euch störe meine Dame aber kann es sein das sie in den letzten Tagen einen Zwerg und eine Menschenkriegerin gesehen haben?“, fragte ich höflich. „Ich habe solche Gestalten hier nicht gesehen. Johann, lass uns weitergehen, hier stinkt es mir zu sehr nach Elf“, befehligte sie ihren Diener und schritt davon. Ich sah ihr Wütend hinterher. „Zumindest hatte sie mir geantwortet“, dachte ich leicht verärgert und ging zur nächsten Adligen. Später ging ich in ein Restaurant und aß zu Abend. Dort wunderte ich mich darüber, dass es hier zwar vereinzelte Geschäfte aber keinen Marktplatz gab. Ich fragte daraufhin den Kellner. Dieser erklärte mir dass sich die Bewohner es leisten konnte ihre Nahrung und alles andere, was man zum Leben brauchte, direkt ins Haus Liefern zu lassen. Ein andere Variante war es in piekfeine Restaurants zu gehen, statt daheim zu speisen. Ich wollte wieder aus der Stadt, raus aber die Stadtwache ließ mich nicht hinaus, da es schon zu spät sei wieder das Tor zu öffnen. Dies bedeutete, das ich in einem Hotel übernachten musste. Ich war froh dass meine Mutter mir genügend Geld mit gegeben hatte da um mir eine Unterkunft zu leisten. Als ich am nächsten Morgen erwachte, wusch ich mich, da ich die letzten Tage keine Chance dazu hatte. Als ich in den Speiseraum kam entdeckte ich meine Gefährten wieder. Es muss Schicksal sein dass wir uns hier wieder trafen. Vor Freude strahlend kam ich auf sie zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)