Die Chroniken der Vier von REB ================================================================================ Kapitel 7: Wege die sich trennen -------------------------------- Kapitel 7. Arashi: Waren Elfen eigentlich immer so planlos? Doch nun konnte ich verstehen woher Violetta diesen Charakterzug hatte. „Wir sind im Menschenreich“, erklärte ich leicht genervt. „Wo willst du eigentlich nun hin?“, erkundigte sich Violetta. „Nach Scire, der Stadt des Wissens. Wenn ich etwas über die Artefakte in Erfahrung bringen will, dann dort“, erläuterte ich meinen Plan. „Gut, wenn was los ist holst du mich zur Hilfe“, bot Violetta an. „In Ordnung. Aber nur wenn du nicht zauberst“, sagte ich zum Spaß. Die Elfe schien den Witz zu verstehen denn sie grinste nur. Ihre Eltern dagegen schienen nicht zu verstehen was ich damit meinte. Doch es war mir zu umständlich es ihnen zu erklären. Wir verabschiedeten uns. Peter und ich gingen weiter nach Osten. Wir reisten noch bis zum Abend, bevor wir eine Rast machten. Diese Nacht hielt ich Wache. Es war inzwischen ziemlich kalt geworden. Der Winter kam mit großen Schritten näher. Hoffentlich würden wir Scire vor den ersten Schnee erreichen. Nach einer Weile konnte ich nicht mehr dasitzen und ins Feuer starren. Also stand ich auf und trainierte ein bisschen, damit ich gut in Form blieb. Nur für den Fall dass die Kerle immer noch hinter uns her waren. Leider musste ich davon ausgehen dass sie die Verfolgung nicht aufgegeben hatten. Bis spät in die Nacht kämpfte ich mit meinen Schatten. Plötzlich hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden. Noch bevor ich wusste was ich tat hatte ich einen Stein genommen und ihn in die Finsternis geworfen. Das Gras raschelte und ein Hase lief davon. Dies irritierte mich, weil mein Gefühl mich sonst auch nicht täuschte. Wieso hatte ich mich nur so getäuscht? Was war nur mit mir los? Hoffentlich war ich nur übermüdet und wurde nicht langsam wahnsinnig. Nach einer kleinen Kontrollrunde weckte ich Peter auf damit er seine Schicht übernehmen konnte. Ich legte mich hin und schlief bald ein. Am Morgen ging es weiter. Während wir unterwegs waren sprachen wir kein Wort miteinander. Es gab nichts worüber wir hätten reden sollen. So hing jeder seinen eigenen Gedanken nach. Mittags machten wir eine Pause. Ich aß gerade ein Stück Brot als Peter auf einmal aufsprang. „Wer ist da? Zeig dich!“, brüllte er in die Stille hinein. Unbewusst zog ich meine Waffen und sprintet in die Richtung in welche der Zwerg schaute. Dieser fackelte nicht lange und rannte mir hinterher. Aber wir fanden niemanden. Nun war ich mir sicher, dass wir beobachtet wurden. Leise teilte ich Peter meine Vermutung mit. Inzwischen bereute ich es aus den Hasen keinen Hasenbraten gemacht zu haben. Denn das Stückchen Brot hatte nicht wirklich satt gemacht. Wir beschlossen weiter zu gehen. Die Stadt war noch weit weg. Am Abend machten wir wieder eine Rast. Diesmal blieben wir jedoch beide wach, um die Person, welche uns beobachtete, zu stellen. Um nicht einzuschlafen trainierten wir. Ich verwendete nur ein Schwert, weil Peter meinte, es wäre sonst unfair. Der Zwerg schlug mit einer Wucht zu die ich ihm nie zugetraut hatte. Aber auch ich konnte ein paar Treffer mit der flachen Seite meines Schwertes landen. Auch mehrere Tritte teilte ich aus. Doch auch Peter konnte mich mehrmals treffen. Nach einer Weile hatte ich ihn in der Tasche. Mit einer Finte lockte ich ihn in eine Falle. Zu spät merkte ich dass er nur darauf gewartet hatte. Der Kampf endete damit dass wir uns gegenseitig unsere Waffen an die Kehle hielten. Mein Atem ging schnell, und auch der Zwerg keuchte. In diesen Moment ertönte ein Schrei. „Halt, ihr dürft euch nicht gegenseitig umbringen.“ Es war eine kleine Frau mit lockigen, roten Haar die geschrien hatte. Sie war recht klein. Trotzdem rannte sie mit einer großen Geschwindigkeit auf uns zu. „Bitte tut das nicht“, flehte uns die Zwergin unter Tränen an. Peter und ich senkten unsere Waffen und betrachteten die Frau. „Keine Sorge holde Maid. Es war nie meine Absicht diese Menschenfrau ernsthaft zu verletzten“, entgegnete Peter. Erstaunt riss ich die Augen weit auf. Mir war nie in den Sinn gekommen das der Zwerg auch höflich sein konnte. Am liebsten hätte ich laut gelacht. Dieser Ton passte wahrlich nicht zu diesen vorlauten, unhöflichen und unzivilisierten Zwergen. „Bist du auch wirklich unverletzt?“, wollte die Zwergin besorgt wissen. „Keine Sorge, nur ein paar Schrammen. Also nichts Ernsthaftes. Aber sag, wie lautet dein Name“, versuchte ich sie zu beschwichtigen. „Ich bin Rei. Lass mich mal diese Schrammen sehen“, erwiderte die Frau. Widerwillig zeigte ich ihr die Verletzungen an meinen Armem und die paar blauen Flecken an den Beinen. „Von wegen, keine ernsthaften Verletzungen. Wie kannst du es wagen sie so zuzurichten? Sie ist doch eine Frau die sich nicht so gut wehren kann. Also wirklich, du solltest dich schämen“, brauste Rei auf. Eigentlich hatte ich damit gerechnet dass Peter heftig protestieren würde, stattdessen wurde er knallrot und entschuldigte sich kleinlaut. In Gedanken nahm ich mir vor mich nicht zu entschuldigen. „Keine Sorge, ich lasse nicht zu dass dir dieser brutale Kerl noch mal weh tut“, meinte die Zwergin. Da wurde es mir zu bunt. Immerhin war ich keine verweichlichte Frau. Ich konnte sehr gut auf mich selbst aufpassen. „Keine Sorge, es geht mir wirklich gut. Als Kriegerin bin ich Verletzungen gewohnt. Außerdem war das nur ein Training. Sowohl Peter, als auch ich, haben mit der stumpfen Seite unserer Waffen angegriffen. Wäre das ein ernsthafter Kampf gewesen, wäre ich nicht so glimpflich davon gekommen und er auch nicht. Das ist sicher“, kommentierte ich es. „Das ist ja furchtbar wenn du als Kriegerin arbeiten musst. Eine Frau sollte nicht kämpfen sondern ihre Schönheit bewahren“, erwiderte die Frau. Mit so einer Einstellung hatte ich nicht gerechnet. Sie machte mich richtig sprachlos. Es dauerte einen Moment bis ich wieder in der Lage war zu sprechen. „Ein Krieger muss nicht schön sondern stark sein. Außerdem habe ich mich selbst für diesen Weg entschieden. Ich wurde nie von irgendjemanden dazu gezwungen“, stellte ich klar. „Meine arme Kleine. Du musst grauenhafte Sachen erlebt haben wenn du so eine Einstellung hast“, bekundete die Zwergin ihr aufrichtiges Mitleid. „Können wir das Thema vertagen? Ich bin müde und würde jetzt sehr gerne schlafen.“ Ich gähnte und legte mich hin. Vage nahm ich noch wahr, dass Peter Rei seinen Schlafsack überließ. Mir sollte es recht sein. Offenbar mochte er sie. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass ich nicht mit ihr klar kommen würde. Violetta: Schweigsam folgte ich an diesem Tag meinen Eltern. Es dauerte einige Tage bis ich meine Heimatstadt wiedersah. Auf dem Weg erzählten sie mir einiges was sie über die Auserwählten wussten. Es gab da einen Test, der in der Familie gemacht wurde um herauszufinden wer ein Auserwählter ist. Als Kleinkind wurde ich zum Tor gebracht, welches auf mich reagierte, doch ich konnte mich nicht mehr daran erinnern. Dazu war es zu lange her. Die Elfenstadt befand sich hauptsächlich im Blattwerk großer Bäume. Es gab dazu Seilkonstruktionen die nach oben führten. Man machte es deshalb so da auf dem Boden so gut wie kein Licht hinunter kam. Obwohl, es gab doch ein Licht. Dieses kam von einer Laterne. Es zeigte einem wo man hoch musste. Erim war es unangenehm durch den düsteren Wald zu gehen, weshalb er immer in unserer Nähe blieb. Mein Vater und ich wechselten uns mit dem Leuchten immer ab. Oben angekommen schlief Erim im Drachenhort, den wir geschaffen hatten, da wir ab und zu Besuche von seinesgleichen bekamen. Ich forschte im Büro meines Vaters über die Auserwählten nach, welches ich bisher nicht betreten durfte. Zuerst musste ich die Bücher zu dem Thema finden. Dabei fielen mir auch noch ganz andere interessante Bücher auf. Zum Beispiel ein paar über Angriffsmagie und Verteidigungsmagie. Trotz meines Interesse für diese Werke, las ich zuerst über die Auserwählten und deren Bedeutung. Das, was mir die Bücher sagten, war, dass wir erst am Anfang unseres Abenteuers waren. Manchmal kam ich mir vor als wäre ich einer der Charaktere meiner Abenteuerbücher. Der einzige Unterschied war, dass dies die Wirklichkeit war und keine ausgedachte Geschichte, die man zuschlagen konnte, wenn sie einem doch zu gruselig wurde oder in die Ecken werfen konnte, da einem das Ende nicht gefallen hatte wenn die Guten besiegt wurden. Ich las bis zum Mittag und aß mit meiner Familie. Dann trainierte ich von da bis zum Abend meine Magie. Erim half mir dabei. Der kleine Drache warf einen Ball und da wo er landen würde benutzte ich meinen Schlingpflanzenzauber oder meinen neuen Zauber die Dornengeschosse, weshalb ich öfters den Ball ersetzen musste. Mit meinen magischen Stein wäre diese Übungen einfacher gewesen da er mir half meine Magie zu fokussieren aber leider konnten meine Eltern mir keinen Ersatzstein geben, da sie keinen weiteren besaßen. Diese waren äußerst selten. Wenn man einen haben wollte musste man es beantragen. Diese wurden nur bei der Geburt eines Kindes ausgehändigt oder man bekam sie von jemanden vererbt oder geschenkt. Ich nahm mir mein Notizbuch hervor und überflog die Notizen. Dabei überlegte ich wie man meine neuen Erkenntnisse am besten erzählte, da es recht kompliziert war. Ich schloss die Augen und stellte mir meine Gefährten vor wie sie mir lauschten. „Also ich habe folgendes herausgefunden. Vor langer Zeit lebten die vier Völker in Frieden zusammen. Dabei erschufen sie den Stein der Macht. Die Schmiedekunst der Zwerge, die Magie der Elfen, das Feuer der Drachen und der Geist der Menschen brachten das zustande. Das Problem war nur dass die Menschen voller Gier sich des Steines bemächtigten wollten um damit die anderen damit zu unterjochen. Deshalb erschuf dieser Menschenanführer eine Armee, die aber nie zum Einsatz kam. Dieser Mensch wurde recht schnell besiegt bevor er noch Schlimmeres machen konnte.“ An dieser Stelle stellte ich mir vor dass Arashi die Nase rümpfte da man den Menschen die Alleinschuld gab. „So erschuf man aus diesem Grund die Schutzkammern, da man keinem Volk den Stein allein anvertrauen wollte, weshalb er in vier Teile zerteilt wurde. Das Zeichen für den Stein der Macht ist ein Stundenglas welches auf die Kammern eingraviert wurde. Es heißt, dass es ein Hinweis sei wie man die Kammern öffnen könnte. In einem anderem Buch stand dass die Auserwählten die Nachfahren jener sind welche diese Kammern erschaffen hatten und mit Blutmagie versiegelten. In diesem Punkt konnten meine Eltern mir helfen da dieses Wissen nur mündlich überliefert werden durfte. So erfuhr ich dass dieses Versteck im Königspalast liegt. „So wie es aussieht wollen sie uns zusammen bekommen um den Stein der Macht zu erhalten“, schlussfolgerte ich. „Und schon wieder sind es die Menschen, welche diese Macht missbrauchen wollten“, überlegte ich mir dazu. Aber ich wollte Arashi auch nicht beleidigen, nur weil sie ein Mensch war. „Ich muss nur noch die anderen herbringen damit wir den ersten Stein bekommen. Nur für die anderen Steinteile sehe ich erstmals schwarz, da ich nicht weiß wo sie versteckt sind“, dachte ich düster. „Ach was, bestimmt haben die anderen auch etwas herausgefunden das uns weiterbringt“, machte ich mir laut Mut. „Wie ihr seht“, fuhr ich lauter fort. „Wir müssen die Steine sammeln bevor diese Bösewichte sie für ihre gemeinen Ziele finden“, beendete ich mit diesen Worten meinen Vortrag. Ich packte die Bücher zusammen und ging zu meinen Vater und bat ihn mich zu trainieren. Erst weigerte er sich. Doch als ich von meinen Abenteuern erzählte und wie erfolgreich ich mit meinen Zaubern war stimmte er mir zu, mich zu trainierten. So übten wir Tag für Tag. Mit jeden Tag der verstrich, wurde ich neugieriger wie diese ominöse Kammer aussah. So beschloss ich, trotz meines Status als Verbannte, dort hinzugehen. Am Tor des Palastes wurde ich aus dem vorher genannten Grund nicht eingelassen. Obwohl ich mich so sehr bemühte ließ sich die Wache nicht von ihrem Standpunkt abbringen. Trotzdem gab ich nicht auf. Irgendwie würde ich schon da rein kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)