Complicated Like Maths von Mika-cha (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Prolog: Busted -------------- BUSTED ∞✎ Der Himmel war blau, die Vögel flogen wie jeden Tag ihre alltäglichen Runden, während sie ihre fröhlichen Lieder sangen und die grünen Bäume wehten leicht im Rhythmus des Windes. Die Sonne schien auf das Dach des Schulgebäudes und schenkte den beiden Personen, die sich auf diesem aufhielten, Licht und Wärme. „Nur noch drehen“, grinste ein blonder Junge und rollte das kleine Papier, auf dem etwas Grünes war, zu einem kleinen Stängel. Der Junge neben ihm zog eine Grimasse, als er sah, wie sein Freund den Stängel anzündete und genüsslich an diesem zog. „Idiot, steck den Joint wieder weg“, kam es nur von ihm genervt, während er seinem Freund dabei zusah, wie er ihm den Stängel hinhielt. „Jetzt beruhig dich mal, Sasuke. Keiner ist hier, also warum regst du dich auf?“, antwortete dieser gelassen, „hier, zieh auch mal, wird dir sicher gut tun“, fügte er dann grinsend hinzu. „Trotzdem kein Grund, in der Schule Gras zu rauchen“, seufzte dieser und nahm das eingerollte Papier entgegen und zog ebenfalls an diesem. „Die Klausur hat mich aber voll fertig gemacht, Mann, echt jetzt! Hab die total verbockt“, grummelte er und nahm den Stängel wieder zu sich. „Wie immer“, kommentierte nur Sasuke und schob sich die Hände in die Hosentaschen. Naruto Uzumaki war nicht ganz der Hellste und Sasuke fragte sich eigentlich immer noch, weshalb er sich mit ihm abgab. Wahrscheinlich, weil er einer seiner engsten Kindheitsfreunde und somit auch sein bester Freund war. Der Blonde war im Gegensatz zu ihm chaotisch, laut und ein Vielfraß – Dinge, die so gar nicht typisch für Sasuke waren. Er selbst bevorzugte Ruhe und Ordnung, doch Gegensätze zogen sich bekanntermaßen an. Der Uzumaki blickte seinen Freund grimmig an. „Hey, nicht jeder kann so schlau sein wie du! Du lernst nicht mal für Klausuren und schreibst gute Noten“, beschwerte er sich und zog weiterhin schlecht gelaunt an dem Stängel. Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich lerne. Aber nur kurz davor, nicht andauernd“, erklärte dieser und wollte anscheinend nicht als Streber abgestempelt werden, denn das war er nicht. Ein Streber würde nicht mit seinem Freund auf dem Dach der Schule einen Joint rauchen. „He, Kiba, ist sicherlich ganz neidisch, dass wir hier ohne ihn Gras rauchen“, gluckste dann Naruto und lehnte sich an den Zaun, „Pech, dass der Hund noch Unterricht hat“, fügte er dann hinzu und hielt Sasuke nochmals den Stängel vor die Nase. Kiba gehörte ebenfalls zu ihrem Freundeskreis und damit war auch schon die Runde komplett. Der Brünette hatte sich ihnen Anfang der Mittelstufe angeschlossen und war genauso gut drauf wie Naruto; mit der Ausnahme, dass er wusste, wie er sich in manchen Situationen zu verhalten hatte. Trotzdem war er wie Naruto nicht die ruhigste Person, weshalb sich Sasuke wieder fragte, warum er mit den beiden rumhing – seine ruhige Art musste wohl durch die beiden Chaoten ausgeglichen werden. Der Uchiha winkte ab. „Ich hab auch gleich noch Unterricht und will nicht den ganzen Raum verpesten“, kam es von ihm mit gerumpfter Nase, während er die Hände demonstrativ abwertend in die Höhe hielt. Naruto zog einen Schmollmund. „Menno, komm schon, sonst werd ich gleich noch high! Ich kann das ganze Ding nicht alleine rauchen.“ Er hielt den Stängel direkt unter Sasukes Nase, der daraufhin einen Schritt zurück schritt. Gerade als er wieder verneinen wollte, mischte sich plötzlich eine dritte Stimme in die Konversation ein. „Wie wär's, wenn du ihn mir gibst?!“ Die Jungs drehten sich bei der ärgerlich klingenden Stimme schluckend um und betrachteten die große, blonde Frau mit der üppigen Oberweite, die die Hände wütend in die Hüften gestemmt hatte und die beiden gefährlich anfunkelte. „Tsunade, hehe …“, grinste Naruto unsicher und trat instinktiv einen Schritt zurück, bemerkte aber, dass der Zaun ihm im Rücken lag. Den Stängel hielt er immer noch in der rechten Hand, ließ ihn aber sofort auf den Boden fallen, als er realisierte, mit welchem scharfen Blick die Direktorin auf das rauchende Ding starrte. Sasukes Augen waren währenddessen genauso geweitet, wie die seines Freundes – er wusste es. Er wusste, dass es ein Risiko war, auf dem Dach der Schule Gras zu rauchen. Doch natürlich war Naruto, dem Idioten, die Gefahr nicht aufgefallen und nun sah er die Konsequenzen. „Naruto! Sasuke! Ab in mein Büro.“ Sie waren sowas von am Arsch. ~*~ Schuldbewusst standen die beiden Jungs vor dem Schreibtisch der Direktorin und hörten sich schon seit geschlagenen zwanzig Minuten ihre Moralpredigt an. Das Büro war klein und ordentlich – überall lagen Ordner und Hefter herum und auch eine Flaschewasser, wobei Sasuke annahm, dass sich in diesem Behälter alles andere als Wasser befand – schließlich war das Tsunade vor ihm und man hörte ein und das andere Gerücht, dass die Direktorin Alkohol in ihre Getränke mischte. „Ihr habt einen Joint auf dem Schuldach geraucht! Einen verdammten Joint! Wisst ihr, was euch damit droht? Ich könnte euch von der Schule verweisen!“, rief sie aufgebracht, während sie ihre Hände theatralisch in die Luft warf. Auf Sasukes Lippen schlich sich ein unauffälliges Grinsen, als er das Wort könnte auffasste. Gleich würde Naruto noch etwas sagen und sie würden aus der Sache sauber raus sein. „Könntest du bei uns nicht ein Auge zudrücken, Tsunade? Ich mein, du kennst meine Eltern und so“, spielte nun der Uzumaki seine Trumpfkarte aus, die er gerne mal anwendete, wenn er in Schwierigkeiten wie diesen steckte. Tsunade schaute die beiden Jungs seufzend an und massierte sich genervt die Schläfe. Sie war eine gute Freundin des Ehepaares Uzumaki und drückte manchmal ungerne ein Auge zu, wenn der kleine Chaot Probleme machte. Sie blickte zu Naruto, der unbeholfen seinen Kopf kratzte und bekam fast schon Mitleid, wie dümmlich er sich immer anstellte. Dann seufzte sie nochmals auf. „Ihr könnt wirklich froh sein, dass ich gerade Aufsicht hatte. Hätte euch ein anderer Lehrer gesehen, dann würde er mich dazu drängen, euch von der Schule zu schmeißen …“, fing sie an und nun grinsten beide Jungs, da sie wussten, dass ihnen keine Konsequenzen drohten. Sie wollten gerade ausatmen, als Tsunade weiter sprach, „aber das heißt nicht, dass euch keine Strafe droht!“, fügte sie hinzu und erhob sich, um sich an das Fenster zu stellen. Naruto und Sasuke sahen sich kurz fragend an und wussten nicht, was sie nun erwartete. Vielleicht Nachsitzen? Den Schulhof säubern? Tsunades Blick flog überlegend zu dem Uchiha, dann lehnte sie sich an die Fensterbank und fuhr fort. „Unsere Schule steht seit den letzten drei Jahren in einem nicht so gutem Licht, was die Studien angehen. Die Schüler werden immer schlechter, besonders in Mathe“, erzählte sie und öffnete eine Schublade, um ein Blatt herauszuholen, „aber auch das Erscheinungsbild der Schule lässt zu wünschen übrig … eine Bistrotüte hier, ein Trinkpäckchen da,“ ihr Blick blieb an dem Uzumaki hängen, den sie schon mehrmals dabei erwischt hatte, Verpackungen achtlos auf den Boden geschmissen zu haben, „deshalb haben wir Lehrer beschlossen, einen Kurs zusammenzustellen, um den Schnitt der Schüler wieder hochzutreiben“, erklärte sie und deutete wieder auf die Studien an, „der Kurs ist schon zusammengestellt, wir haben aber noch nicht angekündigt, wer an diesem teilnimmt, da uns die nötigen Lehrkräfte fehlen. In dem Kurs sitzen Schüler aus dem Jahrgang unter euch und auch einige aus eurem Jahrgang, die in der Schule mit ihren Noten nicht gerade glänzen,“ ihre Augen hafteten an Sasuke, der langsam begriff, auf was sie hinausdeuten wollte, „Sasuke, du wirst diesen Kurs übernehmen und den Leuten Nachhilfe geben.“ „Was?!“, entfuhr es Sasuke und Naruto gleichzeitig, während sie die Blondine fassungslos anschauten. Das konnte doch nicht wahr sein. Er, der der Ruhe und Ordnung verehrte, sollte einen Kurs mit lauten Idioten übernehmen, die nicht mal begriffen, was eine Gleichung war?! Naruto reichte ihm da vollkommen aus. „Ich bin kein Lehrer“, konterte der Uchiha und fasste sich allmählich wieder. Tsunade grinste. „Das brauchst du auch nicht zu sein. Du bist einer der Jahrgangsbesten und kommst bestimmt mit den Leuten aus deinem Jahrgang und dem einen unter dir klar“, erwiderte sie sachlich und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie bemerkte, wie Naruto erleichtert ausatmete – er dachte wohl, dass er ungestraft aus der Sache herauskam. Doch nicht mit ihr. „Naruto, du säuberst bis Schuljahresende den Schulhof jeden Tag in der Pause und nach Schulschluss. Darüber hinaus wirst du an diesem Kurs teilnehmen“, sagte sie streng und schaute den Blonden scharf an. Empörung spiegelte sich in seinem Gesicht. „Was?! Warum darf Sasuke Lehrer spielen und ich nicht?!“, regte er sich auf und hob entgeistert die Hände in die Luft. Weil du dumm bist, ging es ihr durch den Kopf, doch sie konnte sich noch davon abhalten, diesen Satz laut auszusprechen. „Weil du auch zu den Leuten gehörst, die den Schnitt des Jahrgangs erheblich runterziehen. Außerdem brauche ich jemanden, der den Schulhof sauber hält“, kam es von ihr wieder streng, während sie sich auf ihren großen Sessel niederließ. Für Tsunade war die Sache nun geklärt, doch dem Uchiha schien seine Strafe nicht ganz zu gefallen. „Ich werde keine Nachhilfe geben“, sprach er gefasst und beugte sich zu ihr vor, indem er seine Arme vor sie auf ihren Schreibtisch abstützte. Die Blonde gab sich unbeeindruckt und kam ihm ebenso nahe. „Tja, das musst du wohl“, fing sie leise an, „sonst muss ich dich wohl oder übel von der Schule schmeißen“, fügte sie hinzu, was Sasuke dazu veranlasste, sich verärgert auf die Unterlippe zu beißen. Tsunade grinste. Es gab keinen anderen Ausweg; er musste diesen Kurs unterrichten. Überzeugt davon, dass er das Angebot nicht abschlug, zuckte sie aus der Schublade ein weiteres Blatt hervor und hielt es dem Schwarzhaarigen hin. „Der Kurs beginnt nächste Woche und findet Montag und Mittwoch zweistündig nach der Schule in Raum 015 statt. Sie zu, dass du eine Anwesenheitsliste rumreichst und sie mir nach jeder Sitzung ins Fach legst“, erklärte sie knapp, während sie Sasuke dabei beobachtete, wie gereizt er auf das Stückpapier hinabschaute. Zischend riss er das Blatt aus Tsunades Hand, packte den Uzumaki am Kragen und stürmte aus dem Büro. „Naruto, du säuberst ab heute schon den Schulhof!“, rief sie ihnen noch nach und grinste zum Abschied. „Woa, Sasuke, halt still, warum so stürmisch?“, kam es von dem Chaoten, da sein Freund ihm noch am Kragen packend durch den Schulflur schliff. Der Angesprochene hielt plötzlich an und drehte sich wütend zu seinem Freund. „Das ist alles deine Schuld! Ich hab dir gesagt, dass es keine gute Idee ist, das Ding da auf dem Dach zu rauchen!“, zischte er wieder und bohrte seinen Finger in Narutos Brust. Der Chaot verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf und schaute schuldbewusst in die Leere. „Ja, tut mir leid, aber ich hätte ja nicht wissen können, dass es so schief laufen wird“, schmollte er und schaute seinen Freund mit großen Augen an. Sasuke beruhigte sich langsam wieder und seufzte auf. Sein bester Freund war eben ein Idiot und daran konnte er nichts ändern. Naruto bemerkte, dass Sasuke nicht mehr geladen war und grinste. „Hey, so schlecht kann dieser Kurs doch nicht sein. Sieh es doch positiv.“ Er stieß seinen Arm leicht in die Seite des Uchihas. Dieser schaute ihn weiter grimmig an. „Hn.“ „Außerdem bist du jetzt mein Lehrer, Sensei Uchiha“, grinste er wieder und Sasuke fasste seinen neuen Kosenamen als Beleidigung auf. „Hör auf mich so zu nennen, Idiot“, zischte er und lief wieder voraus. Naruto schaute ihm überrascht nach. „Das ist doch voll der coole Titel. Hey, warte auf mich!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)