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Police-Secrets

Leben in der Zukunft
von

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Hospital

Erens Herzschlag setzt für eine Sekunde lang aus, nur um kurz darauf umso heftiger gegen seine Brust zu schlagen.

Levi atmet nicht mehr. Der Leiter der Spezialeinheit, der den Jüngeren mit nur einem einzigen kalten Blick komplett aus der Fassung bringen kann. Nun liegt er auf dem kalten Boden. Blutige Spuren hinterlassen die aufgeplatzten Brandblasen auf dem Boden.

Doch um die Wiederbelebung zu starten, musste Levi erst auf den Rücken gedreht werden.
 

Petra schließt ihre Augen bei diesem furchtbaren Anblick und drückt ihre Stirn an Oluos Brust, als würde dadurch ihre Angst verschwinden.

Der Grauhaarige selbst hat seine Augen erschrocken aufgerissen und versucht nicht zu würgen bei dem Anblick der ekeligen Masse aus Eiter, Blut und Schmutz am Boden.
 

Die Knie von Eren fühlen sich wie Kaugummi an und langsam sinkt er auf den Boden. Es ist ihm egal, dass er nun in aller Öffentlichkeit auf dem Boden kniet. Seine Augen starren wie festgeklebt auf die kleine Maschine, an der immer noch eine rote Warnleuchte aufblinkt.

Wieso musste es Levi erwischen? Wird er es schaffen? Das Alles ist nur seine Schuld!

Hätte Eren sich doch wenigstens ein bisschen mehr für die Arbeit seines Vaters interessiert. Dann wäre die ganze Sache vielleicht gar nicht passiert und wer waren diese schwarz gekleideten Angreifer überhaupt?

Hunderte Fragen schwirren im Kopf des jungen Mannes herum, während er auf ein Zeichen wartet, ein Lebenszeichen von Levi.
 

Die Ersthelfer geben ihr Bestes und schocken den muskulösen Körper des Verletzten mit einem Defibrillator mehrmals.

Langsam verschwimmt Erens Sicht. Ihm wird von der ganzen Aufregung ein wenig schwindelig, daher muss er kurz seine Augen schließen.

In diesem Moment hört er ein lautes Piepsen und Seufzen von den Leuten vom Rettungsdienst. Mit vor Angst geweiteten Augen blickt der junge Mann sofort wieder zu Levi. War das nun ein gutes, oder ein schlechtes Zeichen?

Doch als seine Augen am Brustkorb des Älteren hängen bleiben, hätte er am Liebsten vor Freude aufgeschrieen. Ganz deutlich erkennt man ein noch recht unregelmäßiges Heben und Senken.
 

Der Leiter der Spezialeinheit wird nun vorsichtig auf eine Trage gelegt und sein Rücken nochmals untersucht. Er muss dringend in ein Krankenhaus. Ansonsten wird es für ihn beim nächsten Atemstillstand kaum wieder so gut ausgehen, wie jetzt.

Ohne nachzudenken steht Eren mit wackeligen Beinen auf und geht näher an den Krankenwagen. Sein Herz schreit gerade zu danach, dass er mit ihm gehen soll. Doch der Junge weiß auch, dass er dazu kein Recht hat.

Petra sollte gehen, oder Oluo. Die Beiden kennen Levi schon viel länger und er braucht nun auch keinen Grünschnabel um sich herum.

Doch als Eren zu seinen beiden Kollegen schaut, scheinen diese seine Gedanken zu lesen.

Petra nickt ihm noch immer mit Tränen in den Augen zu, während sie leicht in Richtung des Wagens deutet und sogar Oluo versucht ein wenig unsicher zu lächeln.
 

Nun kennt Eren keinen Halt mehr und er stürmt zum Rettungsauto. Dort muss er kurz bestätigen, dass er zu Levis Einheit gehört. Ewig dauernde Sekunden überlegt die Ersthelferin, doch dann lässt sie den jungen Mann glücklicherweise hinein.

Mittlerweile steht nur noch ein einzelner Mann neben dem bewusstlosen Levi, der die Geräte überprüft. Die Anderen steigen vorne ein und Eren setzt sich seitlich zum Verletzten. Nun rast die Rettung in enormer Geschwindigkeit los.

Kurz überlegt der Braunhaarige noch und schaut in das blasse Gesicht des Leiters der Spezialeinheit, doch dann überwindet er sich und greift schnell nach der kalten Hand von Levi. Sie ist überraschend klein, aber auch rau und man merkt deutlich, wie oft er trainiert.
 

Vorsichtig streichelt Eren mit seinem Daumen darüber und spürt ein warmes Kribbeln dort, wo seine Haut die des Älteren berührt.

Der junge Mann hofft Levi wenigstens so ein wenig helfen zu können. Vielleicht merkt er ja unterbewusst, dass jemand da ist, das wäre das Ziel des Braunhaarigen.

Der Sanitäter sagt nichts zu der ganzen Situation und schaut nur stumm auf die Geräte, welche am Körper des Kleineren angeschlossen sind.
 

Plötzlich geht alles ganz schnell. Der Wagen hält ruckartig und Eren wäre dabei fast nach vorne auf den Boden gefallen.

Als die Rettungsleute herein stürmen lässt er Levis Hand sofort los und folgt ihnen schnell, sobald sie den Leiter der Spezialeinheit mitsamt Trage herausheben und ins Krankenhaus schieben.

Ein kalter Schauder läuft seinen Rücken herunter, als er das grauweiße Gebäude betritt. Der junge Mann hasst Krankenhäuser, erst recht seit seine Mutter so krank war und in einem gestorben ist.

Doch für diese Gedanken hat er nun keine Zeit. Jetzt geht es um Levi!
 

Natürlich wird der Leiter der Spezialeinheit sofort in einen OP-Saal geschoben und gleich mehrere Ärzte stürmen zu ihm. Eren steht nicht zum ersten Mal davor und weiß auch, dass er nun nur noch warten kann.

Nachdem eine Krankenschwester ihn nochmals zum Unfallhergang befragt hat und er ein Formular ausgefüllt hat, wird der junge Polizist vor dem Saal alleine gelassen.

Die rot leuchtende Lampe über der Tür zeigt an, dass der Operationsraum gerade im Gebrauch ist und da Eren mit Sicherheit sagen kann, dass es noch länger dauern wird, bis Levi wieder heraus kommt, setzt er sich auf einen der unbequemen Stühle an der Wand.
 

Schon viel zu oft in seinem Leben ist er dort gesessen, manchmal auch mit Mikasa an seiner Seite. Damals hat er versucht sie abzulenken und hat sich daher zum Affen gemacht. Ob es etwas geholfen hat, weiß er bis heute nicht. Seine Schwester hat jedenfalls nie etwas daraufhin gesagt, sondern nur stumm auf ihn geschaut.

Nun ist er aber alleine und niemand ist da, mit dem er blödeln kann. Vielleicht ist ja auch das der Grund, dass er selbst sich so mies fühlt. Die Bilder vor seinem inneren Auge wollen einfach nicht verschwinden.

Levis verbrannter Körper, die Masse aus Blut und Eiter an seinem Rücken und der viel zu lang andauernde Atemstillstand.

Es kommt Eren wie Stunden vor, solange, wie er schon alleine da sitzt. Doch so viel Zeit kann noch gar nicht vergangen sein. Es sind nämlich weder Petra noch Oluo aufgetaucht und der junge Mann glaubt kaum, dass sie nicht hier her kommen würden.

Vielleicht müssen sie auch erst Levis Familie Bescheid geben. Hat er überhaupt eine Familie?

Möglicherweise Brüder, oder Schwestern? Eine Mutter, die er pflegt?
 

Eren kann nichts dazu sagen, er kennt den Älteren ja kaum. Na klar, über Berichte und Erzählungen hat er schon einiges herausgefunden, aber keine privaten Sachen. Wer weiß, vielleicht hat der Leiter der Spezialeinheit sogar eine Frau.

Bei dem Gedanken knotet sich Erens Magen schmerzvoll zusammen, doch eigentlich wäre es nicht wirklich verwunderlich, wenn es so wäre.

Levi ist äußerst attraktiv, wenn auch ein bisschen kalt, doch wenn eine Frau sein Herz erobert hat, ist ihr das wahrscheinlich auch egal, zumindest wäre es bei Eren so.
 

Schon alleine wie der durchdringende, kalte Blick des kleinen Mannes jedes Mal aufs Neue in sein Herz eindringt und es dadurch wie verrückt schlagen lässt ist einzigartig.

Ein Außenstehender würde meinen, Eren hätte Respekt, wenn nicht gar Angst vor Levi, doch dieses wilde Herzklopfen hat nichts mit Angst zu tun.
 

So ganz in seinen Gedanken versunken, merkt Eren gar nicht, wie ihm langsam die Augen zufallen und er immer weiter abdriftet.

Erst als er im Traum erneut vor seinem alten Haus steht und Levis verwundeten Körper sieht, schreckt er wieder hoch.

Schweißgebadet sitzt Eren nun aufrecht im Sessel und blickt mit stark klopfenden Herzen auf das rote Licht über dem Operationssaal, welches zu seinem Bedauern immer noch leuchtet. Das bedeutet entweder er hat nur wenige Minuten geschlafen, oder die Operation dauert einfach viel zu lange.
 

Schwer ausatmend schließt der junge Mann kurz seine Augen, als er neben sich plötzlich ein leises Schluchzen wahrnehmen kann.

Langsam dreht Eren seinen Kopf in die Richtung des Geräusches und entdeckt eine junge Frau, die etwa gleich alt wie er selbst zu sein scheint. Sie sitzt nur wenige Meter von ihm entfernt auf einem der Stühle und weint leise Tränen.

Als ihr bewusst wird, dass sie beobachtet wird, versucht sie mit der Hand ihr Gesicht zu trocknen und blickt schnell in eine andere Richtung.
 

Daraufhin wandert der Blick des jungen Polizisten zu einer anderen Tür und er sieht, dass auch dort gerade eine Operation stattfinden muss. Wahrscheinlich ein Angehöriger der hübschen Frau. Kurz bleibt es noch still zwischen den Beiden, bis Eren einfällt, dass er noch eine Packung Taschentücher dabei hat und wie es aussieht, braucht die Andere es dringender, als er selbst.
 

Natürlich hat der junge Mann seinen Helm und den schweren Waffengürtel beim Haus in Shiganshina zurückgelassen. Ansonsten hätten die Ärzte ihn auch kaum in den Rettungswagen kommen lassen.

„Hier“, meint Eren leise und streckt seine Hand zu der Blonden aus. Diese blickt ihn kurz verweint an, ehe sie die Taschentücher ohne Worte annimmt. Sekunden darauf kann man ein lautes Schnäuzen wahrnehmen.
 

Danach ist es wieder still zwischen den beiden Anwesenden, doch der jungen Frau scheint dies ein wenig unangenehm zu sein.

Nach einer weiteren Minute räuspert sie sich schließlich und sagt fast flüsternd: „Danke. Ich vermute Sie warten auch auf jemanden?“

„Ja, aber bitte Siezen Sie mich nicht. Das hört sich so an, als wäre ich schon alt und hätte viel erreicht in meinem Leben. Ich bin so etwas wohl einfach nicht gewohnt“, antwortet Eren mit einem aufmunternden Lächeln.

Vermutlich will sich auch die Frau im Moment einfach nur ein wenig ablenken und dem jungen Polizisten kommt das gerade recht.
 

„Ja, ich werde das auch nicht gewohnt. Mein Name ist Christa und ich warte auf meine Freundin. Sie hatte einen Motorradunfall. Wie heißt du?“

„Eren, schön dich kennenzulernen, auch wenn ich es lieber unter anderen Bedingungen getan hätte“, antwortet der junge Mann freundlich und sieht auch gleich ein freundliches Lächeln auf dem Gesicht von Christa.
 

Das folgende Gespräch dreht sich eher um Unwichtiges. Eren erfährt das Christa die Ausbildung zur Volksschullehrerin macht und mit ihrer Freundin Ymir zusammen in einer WG wohnt.

Im Gegenzug erzählt Eren von seiner Ausbildung und Levis Einheit, wegen dem er auch hier ist.

Im Endeffekt verstehen sich die Beiden nach kurzer Zeit recht gut und Christa gibt Eren sogar ihre Nummer.

Sie möchte ihn unbedingt Ymir vorstellen und Mikasa kennen lernen, von der der junge Polizist auch erzählt hat.

Das Gespräch hört jedoch abrupt auf, als fast zeitgleich beide Türen der Operationssäle aufgehen. Eren erkennt, dass Ymir in einem Krankenbett heraus geschoben wird. Christa folgt mit einem letzten Blick zu dem jungen Mann und kurz darauf ist Eren alleine mit der Krankenschwester, welche aus dem Saal gekommen ist, in dem Levi noch immer liegt.
 

Warum wird er nicht heraus geschoben? Sind die Ärzte noch immer beschäftigt? Geht es Levi wieder besser? Warum kommt nur eine Schwester zu ihm und kein Arzt?

All diese Fragen fliegen in Lichtgeschwindigkeit durch Erens Kopf und mit jedem Schritt den die etwas ältere Krankenschwester auf ihn zu kommt, wird er immer nervöser.
 

„Herr Jäger eigentlich dürfte ich Ihnen zum Zustand von Herrn Ackermann nichts sagen, da sie kein Familienangehöriger sind, doch da in seinen Akten keine Angehörigen verzeichnet sind und Ihr Vorgesetzter Erwin Smith uns bestätigt hat, dass Sie sein Teamkollege sind, habe ich die Erlaubnis es dennoch zu tun.

Wie Sie wissen, wurde der Rücken von Herr Ackermann sehr schwer verbrannt und die Haut ist teilweise vollkommen zerfetzt worden.

Die Ärzte gaben ihr Bestes, aber ich muss Ihnen nun mitteilen, dass...“
 

Etwa zur selben Zeit lenkt Oluo den Einsatzwagen wieder zurück zur Zentrale der FDF. Erwin hat ihm über Hanjis Verbindung befohlen zurück zu kehren, obwohl sie Beide lieber ins Krankenhaus gefahren wären.
 

Zu Levis Zustand haben sie noch keine Informationen erhalten, Gunter hingegen geht es schon wieder den Umständen entsprechend gut. Alle Kugeln konnten erfolgreich aus seinem Körper heraus operiert werden und keine lebenswichtigen Organe wurden verletzt.

Eld hat angerufen und gesagt, dass er sogar für kurze Zeit ansprechbar war, jedoch schläft er sich nun erst einmal aus.

Auch der Blonde ist im Moment auf dem Weg in die Zentrale. Da Levi in eine Spezialklinik gebracht wurde, hat auch Eld keine Möglichkeit den Leiter der Spezialeinheit zu besuchen, um herauszufinden, wie es ihm geht.
 

Petra ist auf der Fahrt zum Hauptquartier auf dem Beifahrersitz eingeschlafen und Oluo beobachtet sie aus dem Seitenwinkel. Man sieht noch deutlich die Spuren der Tränen, die sie vor kurzem noch vergossen hat.

Als er nach der zugegeben sehr anstrengenden Fahrt endlich am Parkplatz steht, sieht er zum schwarzen Himmel hinauf. Die Nacht ist schon recht weit fortgeschritten, daher ist es auch kein Wunder, dass Petra schläft.

Kurz überlegt er noch, doch Oluo möchte die junge Frau auch nicht aufwecken. Daher legt er die Ausrüstung des Teams einfach in den Kofferraum. Dort wird sie auch bis zum Morgen bleiben.

Danach geht er zu Petra und hebt sie kurzerhand einfach hoch.
 

Im Brautstil trägt er die schlafende Frau nach oben. Da um diese Uhrzeit niemand mehr hier ist, begegnen die Beiden auch keinem bis zur Wohnanlage der Spezialeinheit. Vorsichtig trägt Oluo Petra in ihr dortiges Zimmer und zieht ihr ohne nachzudenken die Jacke aus. Daraufhin folgen die Schuhe doch weiter traut sich der große Mann auch nicht.

Er deckt die junge Frau schnell zu und verlässt dann ihr Zimmer.

Obwohl er ihr wahrscheinlich noch ewig beim Schlafen zusehen hätte können, muss sich Oluo nun erst einmal selbst erholen und so steuert auch er gähnend auf sein Zimmer zu.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Gomen nasai tausend Mal *verbeug*
Ich hatte heute so viel zu tun, dass ich erst jetzt zum Hochladen kam. ‚^.^

Tut mir übrigens leid an so einer bösen Stelle aufzuhören, doch es soll ja spannend bleiben ;)

Hoffe es hat euch gefallen!

Lg. eure Ookami-chan Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Celeana
2017-12-03T13:42:15+00:00 03.12.2017 14:42
...... Ich möchte mich jetzt nicht aufregen, obwohl das seeeeeehr schwierig ist. Du weißt auf jeden Fall wie man seine Leser ärgern kann ;). Echt toll das du Historia bzw Christa und Ymir mit eingebaut hast *Daumen hoch*.

Eren scheint sich seinen Gefühlen für Levi ja schon relativ sicher zu sein, also nehme ich jetzt mal an wenn er schon weiß das er solch ein Herzklopfen nicht durch Angst bekommt.

Weiter so!
Lg Celeana
Antwort von:  Ookami-no-Tenshi
03.12.2017 17:06
Tut mir wirklich leid, aber irgendwie macht es auch Spaß ;)
Ich versuche so viele Charaktere wie möglich einzubauen (wenn auch nur für kurze Momente)
Ohne die tollen Nebencharas wäre SnK auch nicht so spannend und toll geworden :D
Danke für dein Kommi!


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