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Police-Secrets

Leben in der Zukunft
von

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Mission

Vorsichtig steigt Eren aus dem Auto aus, als es endlich anhält und es fühlt sich für ihn fast wie ein Schlag in die Magengrube an, nach so langer Zeit wieder hier zu stehen.

Vor ihm erstreckt sich sein altes Haus in seiner vollen Größe und scheint ihn mit längst vergessenen Erinnerungen erdrücken zu wollen.

Mit leicht geweiteten Augen blickt er auf die dunkle Fassade, während tausende Bilder vor seinem inneren Auge ablaufen.

Sowohl schöne, als auch schreckliche Momente. Noch heute sieht er sie vor sich, seine wunderschöne Mutter, in der Küche stehend und darauf wartend, dass er von der Schule nach Hause kommt. Doch im selben Moment blitzt die Szene von vor wenigen Jahren auf. Sein Vater, wie er hektisch seine Tasche gepackt hat und ohne ein weiteres Wort von heute auf morgen verschwunden ist.
 

Erst als Eren eine feine Hand auf seiner Schulter spürt, findet er wieder in die Gegenwart zurück. Skeptisch und ein wenig Mitleidig blicken die großen Augen von Petra auf den Jüngeren. Erst jetzt bemerkt der junge Mann die vielen Absperrbänder und Schilder von der Polizei vor dem Eingang seines alten Heims.
 

Leicht verwirrt blickt er in die Runde. Levi steht am Hauseingang und reißt die gelb gestreiften Bänder einfach herunter. Oluo steht knapp hinter ihm und hat seine Waffe schussbereit gezogen.

Da wird Eren erst klar, dass die Situation zum Zerreißen gespannt ist und er versucht zumindest sich halbwegs zusammen zu reißen.

„Oi Balg, du gehst hinter mir und führst uns Richtung Keller. Der Rest bleibt in der gleichen Formation wie sonst“, befiehlt der Leiter der Mission laut und drückt einen Knopf an seinem Helm. Daraufhin leuchtet ein kleines Licht auf und Levi fragt monoton: „Vierauge hörst du uns?“

„Klar, legt endlich los. Ich will Action sehen!“, ertönt es plötzlich an Erens Ohr.
 

Anscheinend sind alle Helme mit dem Hauptquartier und somit mit Hanji verbunden. Als die Wissenschaftlerin so laut auf die Frage von Levi geantwortet hat, hat sich Eren total erschreckt und ist erst einmal einen halben Schritt zurück gesprungen.
 

Levi hat daraufhin nur kalt zu ihm gesehen und die Anderen haben teils die Augen verdreht, teils geschmunzelt. Anscheinend sind sie die überaus laute Stimme schon gewöhnt.

Nun doch ein wenig grummelnd folgt der Jüngste im Team Levis Anweisung und stellt sich genau hinter ihn.

Als der Leiter der Spezialeinheit ein schnelles Handzeichen gibt, bewegt sich die ganze Formation vorwärts und ab jetzt ist es mucksmäuschenstill. Eren ist immer so nah an seinem Vorbild, dass er dessen Körperwärme trotz der Schutzkleidung ein wenig spüren kann und das lässt ihn unweigerlich ein bisschen rot werden.
 

Doch nun muss er sich auf wichtigere Dinge konzentrieren. An jeder Tür deutet der Braunhaarige stumm in die Richtung, in der der Keller liegt und Levi geht voraus, nun ebenfalls mit gezückter Waffe. Auch Erens Hand liegt am Abzug.

Zur Sicherheit hat auch der junge Mann seine Pistole gezogen, die im Vergleich zu den Spezialanfertigungen der Anderen doch recht mickrig aussieht.

Trotzdem, solange er damit umgehen kann, ist er vorerst zufrieden.
 

Eren versucht sich so wenig wie möglich auf die Umgebung zu konzentrieren und behält lieber die Mitglieder der Spezialeinheit im Auge. Nicht das ihn nochmals alte Erinnerungen einnehmen.

Damals hat man das Haus räumen lassen, als Erens Vater abgehauen ist. Er und Mikasa bekamen vorübergehend eine kleine Wohnung, da sie zum Glück schon Volljährig waren.

Jedoch durften sie Beide ihr altes Haus bis heute nicht mehr betreten.

Auch die Polizei blieb dem Haus größtenteils fern, da es als zu gefährlich eingestuft wurde und überall Fallen lauern könnten.

Man hat bisher nur das alte Büro von Grisha Jäger untersucht, nicht mehr.
 

Plötzlich hält Levi abrupt an und der Jüngere wäre fast in ihn hinein gelaufen. Fragend sieht er auf den Kleineren, der nun leise befiehlt: „Eld, Puder“

Schnell befolgt der große Mann den Befehl und steckt seine Waffe weg. Aus dem Gürtel an seiner Hüfte nimmt er anschließend ein kleines Döschen, welches er nun auf dem Boden verstreut und in das Wohnzimmer, vor dessen Eingang sie gerade stehen, bläst.
 

Augenblicklich werden fast durchsichtig leuchtende Bewegungsmelder sichtbar, die Eren ehrlich gesagt verwirren. Wie kommen die hier herein und was noch wichtiger ist, wie konnte sein Vater sich sicher sein, dass er oder Mikasa die Falle nicht aus Versehen auslösen?

Wollte er sie Beide etwa umbringen?

Aber das kann der junge Mann gar nicht glauben. Nein, nicht sein Vater!

Mag sein, dass er ein Giftmischer ist, aber doch kein Mörder. Das würde nicht zu ihm passen, aber die Tatsachen scheinen gegen diese Ansicht der Dinge zu sprechen.
 

Während der Jüngste noch in seinen gespaltenen Gedanken feststeckt, schaut sich Levi noch einmal genau um und wirklich entdeckt er kurz darauf etwas glänzendes.

Nichtmal schwer versteckt hängt hinter einem Blumentopf eine selbstauslösende Bombe. Sollte jemand die Strahlen berühren explodiert sie in wenigen Sekunden.

Der Leiter der Spezialeinheit hat schon viele solcher Bomben gesehen und muss sagen, dass Grisha sich wirklich auskennen muss.

Es kann nicht reiner Zufall sein, dass diese hochmoderne Sprengungstechnologie so dort oben angebracht ist.
 

Wirklich gefinkelt von dem Alten, wenn jemand die Bombe entschärfen will, löst er sie automatisch ebenfalls aus.

Oluo möchte sich auch gleich wichtig machen, als auch er die Bombe entdeckt und begeht damit einen großen Fehler. „Hey Gunther, halt mir den Rücken frei, ich werde die Bombe schnell entschärfen“, meint er überlegen grinsend und ist auch schon auf dem Weg in sein Verderben.

Doch Levi wäre nicht Levi, wenn er sein zugegeben manchmal trotteliges Team nicht beschützen würde.

Mit einem Schritt ist er bei Oluo und zieht ihn am Kragen zurück, sodass dieser hinfällt und mit einem Stöhnen auf dem Boden aufkommt.
 

Scharf zischt der Leiter der Einheit von oben: „Habe ich etwa gesagt, dass du deinen Posten verlassen darfst?“

Daraufhin antwortet der am Boden Liegende nichts. Zu viel Angst bereitet ihm Levis dunkle Aura im Moment und ein kalter Schauder läuft ihm über den Rücken. Auch Eren ist von der Reaktion überrascht, aber der Ältere wird schon seine Gründe dafür haben.

Nicht umsonst gilt er in Polizeikreisen als der ‚stärkste Mensch‘ und das obwohl seine Körpergröße so bescheiden ist.
 

„Jäger, gibt es noch einen anderen Weg in den Keller?“, wird der Jüngste auf einmal monoton gefragt und kurz überlegt der junge Mann.
 

„Ja, den gibt es, aber wir müssten dafür durch die Küche und ich könnte mir vorstellen, dass dort ganz sicher noch eine Falle lauert“, antwortet Eren wahrheitsgemäß. Seit Mikasa bei ihnen eingezogen ist, haben sie oft mit Armin dort Verstecken gespielt.

Es gibt genügend Plätze, wo etwas gefährliches lauern könnte.
 

Da sie aber kaum eine andere Wahl haben, ohne das ganze Haus zu sprengen, zeigt Eren seinen Mitstreitern den Weg in die nicht weit entfernte Küche.

Levi geht wieder voran. Damit übernimmt er die gefährlichste Position, doch so ist er nunmal. Seine Einheit soll nicht unnötig gefährdet werden.

Dazu hat er schon zu viele Mitstreiter sterben sehen und obwohl er sich eingebleut hat die Menschen von nun an fern von sich zu halten, so hat er seine neue Einheit trotzdem irgendwie in sein Herz geschlossen.
 

Den nervigen Oluo, der ihm immer nacheifert. Eld und Gunther, die sowohl ernst, als auch lustig sein können. Natürlich auch Hanji, die er sowieso nicht los wird, egal wie sehr er es versuchen würde und dann ist da noch Petra.

Ja, Petra hat er besonders gern, aber nicht deshalb, weil sie eine Frau ist, oder er sich in sie verliebt hat.

Sie erinnert ihn einfach viel zu sehr an seine kleine Isabel, mit der er früher zusammengelebt hat. Die kleine Rothaarige war wie eine Schwester für ihn, jedenfalls bis zu jenem Tag.

Äußerlich gleicht Petra ihr zwar kaum, aber ihre zuvorkommende Art ist die Selbe. Natürlich unterscheiden die Beiden sich vom Charakter her auch ein wenig, aber irgendwie sieht er in Petras Lachen immer das freundliche und ein wenig freche Grinsen das Isabel ihm gegenüber immer gezeigt hat.
 

Doch im Moment hat der Leiter der Spezialeinheit keine Zeit seine Gedanken melodramatisch werden zu lassen.

An der Küchentür angekommen, bleibt Levi erneut stehen. Jetzt ist höchste Vorsicht geboten. Zwar sieht er noch nichts, aber auch hier könnte etwas auf sie lauern.

Langsamen Schrittes betritt er schließlich den Raum, die Mitglieder seiner Einheit folgen sofort.

Draußen ist es mittlerweile Abend geworden, was die Sichtverhältnisse natürlich verschlechtert.

Sie haben schon den halben Weg hinter sich, als Eren plötzlich laut „Achtung!“ ruft und sich instinktiv auf den Boden wirft. Levi reagiert sofort, während die Anderen es Eren nachmachen. Ein Mechanismus wurde ausgelöst und aus mehreren Kästen kommen plötzlich Gewehrschüsse, die in alle Richtungen los gehen.

Der Leiter der Spezialeinheit springt hoch und eröffnet in Sekundenschnelle das Feuer. Er visiert die Kästen an, in denen die Gewehre lagern, doch er beschließt vorerst nicht darauf zu schießen. Dadurch würde der Beschuss auch nicht aufhören.

Noch immer im Sprung entdeckt der Mann mit dem Undercut auf einmal den Draht, der die Falle ausgelöst hat und durchtrennt ihn mit zwei Schüssen. Daraufhin wird es wieder ruhig, doch der letzte Schuss trifft Levi unglücklicherweise am linken Oberarm.

Da er hochgesprungen ist, muss er natürlich auch irgendwann wieder herunter und dabei kommt unvorhergesehen ein letzter Schuss von hinten.
 

Der Einheitsleiter kann nicht ausweichen und beißt die Zähne zusammen. Leider ist seine kugelsichere Weste ärmellos. Von daher hat er keinen speziellen Schutz am Oberarm.

Es ist auch nicht der erste Schuss, den er in seinem Leben abbekommen hat. Sein Körper ist mit solchen Narben übersät und trotzdem ist der brennende Schmerz jedes Mal genauso stark präsent, wie beim aller ersten Mal.
 

Mit einem Ruck reißt Levi sich den Ärmel seiner Jacke ab und weiß schon jetzt, dass Erwin ihn dafür sicher wieder mit seinem typischen ‚Nicht schon wieder‘-Blick ansehen wird.

Die Kugel hat zum Glück nur seinen Arm gestreift, sodass kein Metall im Fleisch steckt. Das macht die Situation zum Glück einfacher.

Sofort steht Petra neben ihm und öffnet den kleinen Erste-Hilfe-Koffer, den sie für Notfälle an ihrem Gürtel trägt.

Eren kann nur mit offenem Mund auf den Älteren schauen. Auch wenn es nur ein Streifschuss war, die Wunde muss doch weh tun und der Leiter der Spezialeinheit hat nicht einen Mucks gemacht.

Er selbst würde das sicher nie ohne zu schreien schaffen.
 

Nachdem die notdürftige Behandlung erledigt ist und ein schlichter Druckverband auf der blutenden Wunde liegt, wendet sich Levi mit einem einfachen „Ts“ ab und macht sich wieder an die Arbeit.

„Aber wer hat diese gemeinen Fallen überhaupt aufgestellt? Bevor das Haus von der Polizei geräumt wurde, sind meine Schwester und ich jeden Tag hier hindurch gelaufen und es ist nie etwas passiert“, macht Eren dann nachdenklich wieder auf das momentane Hauptproblem aufmerksam.

„Er ist noch einmal hier gewesen. Vermutlich erst vor kurzem. Vielleicht war das auch der Tag an dem die Überwachungskamera ihn aufgenommen hat“, antwortet Gunther und drückt einen Knopf auf seinem Helm.

„Hanji, hast du bis jetzt alles aufgezeichnet?“, fragt er nun laut, woraufhin die Wissenschaftlerin sofort antwortet: „Klar doch! Passt aber auf, der Plan vom Haus, den ihr besitzt reicht nur bis zur Kellertür. Niemand weiß, was dahinter ist. Ach ja und noch etwas, wenn ihr in eine Giftfalle hineintappt, nehmt mir unbedingt eine Probe mit!“
 

Findet Eren das jetzt als Einziger gruselig, oder warum sehen die Gesichter der anderen eher belustigt, als erschrocken aus?
 

„Klappe jetzt Vierauge!“, beendet Levi den Redefluss von Hanji schließlich und geht wieder weiter. Vor einer verschlossenen Holztür macht er auch nicht halt.

Mit einem gezielten Tritt befördert er sie aus ihren Angeln und knapp dahinter liegt eine weitere Tür. Diese ist aus Metall.
 

Das muss sie sein, denkt Eren sich schließlich und schluckt schwer. Die Tür zum geheimen Labor seines Vaters. Da es draußen mittlerweile dunkel geworden ist, haben alle ihre Helmbeleuchtung eingeschaltet, die sich an der Seite befindet und kleine Lichtpunkte an der Kellertür tanzen lässt. Nun ist es also endlich soweit. Werden sie das Geheimnis nach all den Jahren lüften können?
 

Wie eine Rakete flitzt Mikasa etwa zur selben Zeit aus dem Auto, als Armin einparkt. Zum Glück hat er sie heute nicht fahren lassen, ansonsten wären sie wohl kaum heil zu Hause angekommen. Seit der Brief von den FDF bei ihnen angekommen ist, ist die hübsche Frau kaum mehr zu bremsen.

Gerade sind sie in die Stadt gefahren um noch letzte Besorgungen zu erledigen.

Nun dauert es kaum noch und Mikasa kann es ebenso wenig wie Armin erwarten, Eren endlich wiederzusehen.
 

Hoffentlich geht es ihm gut. Wer weiß schon, was diese gemeingefährlichen Menschen mit ihm anstellen, während sie hier sitzen müssen und nichts für ihn tun können. Zumindest Mikasa denkt so und sie glaubt kaum, dass die Gedankengänge von Armin den ihrigen allzu sehr abweichen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Jetzt ist es schon das 10. Kapitel :D

Danke an alle, die die Story lesen, ihr seid die Besten ^-^

Bleibt mir bitte weiterhin treu und hinterlasst auch einmal ein Kommi, damit ich weiß, was euch dazu bewegt meine merkwürdigen Gedankengänge wirklich zu lesen ^o^

Lg. eure Ookami-chan Komplett anzeigen

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