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Police-Secrets

Leben in der Zukunft
von

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Rescue

Als Eren langsam aufwacht, fragt er sich stöhnend, seit wann sein Bett so unbequem und hart geworden ist. Seufzend möchte er sich zur Seite drehen, macht dabei jedoch unwillentlich Bekanntschaft mit dem Boden.

„Scheiße!“, murrt er und ist mit einem Mal hellwach. Mit einem bösen Blick zum Steinboden, auf dem er sitzt, reibt der junge Mann sich über die kleine Beule, die bei dem Aufprall auf der Erde entstanden ist.

Er hat doch wirklich für kurze Zeit vergessen, wo er ist. Resigniert blickt er auf die vergitterte Wand vor sich. Wie konnte er nur vergessen, was gestern passiert ist? Erst hat er bei der Prüfung versagt, dann wurde Eren festgenommen und zu guter Letzt kommt sein Idol Levi Ackermann vorbei und verwirrt ihn vollkommen.

Viel schlimmer kann es nicht mehr werden, oder etwa doch?
 

Als er nach wenigen Minuten, in denen er einfach nur am Boden sitzen bleibt, plötzlich Schritte hört, hofft der junge Mann, endlich frei gelassen zu werden, oder wenigstens ein paar Antworten auf die vielen Fragen in seinem Kopf zu bekommen, doch auf das was passiert, ist er nicht vorbereitet.

Eine Frau mit dämonisch aufblitzenden Augen sprintet ans Gitter, reißt die verschlossene Zellentür aus ihren Angeln und rast, eine Staubwolke hinter sich herziehend, auf den jungen Mann zu.

Eren weiß nicht, wie ihm geschieht und erschrocken stolpert er zurück an die Wand, als die Frau mit glänzenden Augen knapp zwei Zentimeter vor seinem Gesicht abrupt abstoppt und ihn fast verrückt grinsend von oben bis unten mustert.
 

Der junge Mann hat keine Zeit Fragen zu stellen, denn die Brillentragende Frau, die ihr Haar hoch zusammen gebunden hat, fängt auch gleich an los zu plappern.

„Du bist also Eren, freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Du siehst gar nicht aus, wie der Sohn eines verrückten Doktors. Ich bin auch Ärztin, um genau zu sein Psychologin und Wissenschaftlerin. Ich liebe es in den sadistischen, dunklen Seelen von Schwerverbrechern herumzukramen. Ach übrigens, wie konnte ich nur vergessen mich vorzustellen, ich bin Hanji Zoe, aber nenn mich einfach nur Hanji.“

Mit dem letzten Wort streckt die nun grinsende Frau auffordernd ihre Hand nach Eren aus. Dieser nimmt sie etwas perplex und bekommt nur ein leicht überfordertes „Hä?“ heraus. Hanji scheint das jedoch nicht zu stören. Mit einem Satz steht sie wieder aufrecht und stapft glücklich grinsend zur nun offenen Zellentür hinaus, an der ein etwas größerer Mann steht.

„Was war denn das gerade?“, flüstert der junge Mann zu sich selbst, ehe er nochmals von der braunhaarigen Frau angesprochen wird, die sich auf halben Weg zu ihm umgedreht hat.

„Na komm schon Eren, oder willst du hier für immer hocken bleiben?“, fragt sie scherzhaft und wartet darauf, dass der Angesprochene reagiert.

Die türkisen Augen des Braunhaarigen weiten sich bei den Worten und schnell steht er auf. Zwar ist ihm diese Hanji nicht ganz geheuer und mit ihr mit gehen zu müssen, bereitet ihm schon ein mulmiges Gefühl, aber besser als hier sitzen zu bleiben, ist es alle Mal.
 

Hinaus aus der Zelle folgt Eren den beiden Älteren durch einen weiten Gang, tiefer in das Gebäude hinein. Eigentlich könnte er Hanji jetzt fragen, was es mit der ganzen Geschichte auf sich hat und vielleicht kennt sie sogar Levi und seine Beweggründe, wobei der junge Mann das eher bezweifelt. Schwer ausatmend nimmt er allen Mut zusammen und öffnet den Mund, um seine Fragen zu stellen, doch da ist es auch schon zu spät.

Als hätte die Brillenträgerin seine Gedanken gelesen, fängt sie an, laut vor sich hin zu reden.

„Ich bin gespannt, was Levi mit dir vorhat. So wirklich glaube ich ihm nicht, dass er dich nur wegen dem Giftfall, der mit deinem Vater zu tun hat, bei sich haben will. Aber mir erzählt er ja nie etwas. Er war schon immer Jemand, in dessen Kopf ich nicht hinein schauen konnte. Ist das nicht aufregend? Ansonsten analysiere ich jeden Schwerverbrecher sofort, doch Levi konnte ich noch nie richtig einschätzen.

Zu Anfang hat mir das wirklich den Rest gegeben, aber jetzt kenne ich ihn schon lange genug um wenigstens ein bisschen seine Vorgehensweise zu verstehen, aber ganz werde ich seine Gedankengänge wohl nie nachempfinden können“, tratscht Hanji, während sie neben ihrem jungen Begleiter hergeht.

„Sie kennen Levi Ackermann persönlich?“, fragt Eren daraufhin einerseits verwundert, andererseits aufgeregt.

„Lass das Levi ja nie hören, aber ja, ich kenne ihn mittlerweile fast so gut wie Erwin. Aber eigentlich arbeite ich nur mit ihnen zusammen. Ach du meine Güte! Da hätte ich doch fast vergessen, mich dir richtig vorzustellen“, meint Hanji plötzlich und stellt sich direkt vor Eren.

„Gestatten, Leiterin der Abteilungen „Täterprofile“ und „Strategie im Kampf“ für „Flügel der Freiheit“, Hanji Zoe! Stets zu Ihren Diensten“, ruft sie vollkommen ernst aus und hält dabei die rechte Hand, welche zur Faust geballt ist, auf ihre Brust in der Höhe des Herzens.
 

Eren klappt die Kinnlade hinunter. Das Hanji eine so hohe Stellung in den FDF bezieht, hätte er im Leben nicht gedacht. Dann muss sie aber auch besonders gut sein. Ihr kann man sicher nichts vormachen.

Als wäre nichts gewesen, dreht die Brillenträgerin sich daraufhin sofort wieder um und läuft fröhlich grinsend vor Eren her, der nicht wirklich weiß, was er nun sagen soll. Nach wenigen Minuten des Schweigens, in denen der Gang, den sie gerade hinunter gehen nicht enden will, hat der junge Mann das Gefühl, dass sie schon seit geraumer Zeit im Kreis laufen müssen.

So groß war das Gebäude von Außen doch gar nicht, oder?

Noch nicht ganz klar darüber, was er mit den neuen Informationen anstellen soll, fragt Eren vorsichtig nach: „Verzeihen Sie, aber könnten Sie mir vielleicht sagen, wo wir eigentlich hingehen?“

„Ach Eren, siez mich doch nicht! Dann fühle ich mich immer so alt“, meint sie scherzhaft, ehe Hanji ernst hinzufügt: „Wo genau wir hingehen, darf ich dir nicht sagen. Belassen wir es dabei, dass wir einen anderen Ausgang nehmen, ja?“

Verwirrt nickt der junge Erwachsene, nicht fähig, etwas Sinnvolles zu antworten, doch das scheint zumindest Hanji nicht zu stören. Der blonde, große Mann, der die Beiden ebenfalls begleitet, hat bis jetzt noch kein Wort gesagt und geht immer nur knapp hinter Eren her.

Der Schüler vermutet, das ist eine Sicherheitsmaßnahme, aber so manches Mal spürt er den Atem des Anderen am Kopf, was nicht wirklich angenehm ist.
 

Nach weiteren schier unendlich wirkenden Minuten, kommt die kleine Gruppe endlich an einer stählernen Tür an, die so gar nicht in das Gebäude passt und noch bevor Eren etwas dagegen tun kann, wird ihm eine Augenbinde von hinten umgelegt und Hanji meint entschuldigend: „Der nächste Abschnitt ist streng geheim. Tut mir leid, wegen der Augenbinde. Mike wird dich führen, das ist übrigens der Mann hinter dir. Mike Zacharias, technischer Leiter des Hauptquartiers der FDF. Außerdem kümmert er sich um die Wartung aller speziell angefertigten Waffen und den dazugehörigen Schutzanzügen.“

Es ist wirklich sehr beruhigend einen wildfremden Waffenexperten hinter sich gehen zu haben und ihm sein Leben in die Hand zu legen, weil man selbst nichts sehen kann, findet zumindest Eren leicht sarkastisch.

Nervös hört der junge Mann, wie die anscheinend recht schwere Tür vor ihnen aufgeht und er lässt sich von Mikes Hand auf seiner Schulter führen.
 

Minutenlang geht es so recht gut voran. Mehrmals biegt die kleine Gruppe ab und es werden noch weitere Türen geöffnet. Eren hat schon längst keine Orientierung mehr. Wenn sie ihm jetzt die Augenbinde abnehmen würden, wäre er hilflos in diesem Labyrinth aus Gängen verloren.

Gezwungenermaßen lässt er sich weiter von Mike führen, ehe er plötzlich frische Luft riecht. Die letze Tür, wohl der Ausgang, wird fluchend von Hanji aufgemacht, ehe Eren warme Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht spürt.

Irgendwie glücklich darüber atmet Eren hörbar aus und lächelt leicht. Da jedoch Mike seine Schulter noch nicht losgelassen hat, glaubt der junge Mann nicht, dass er schon wieder hinschauen darf.

So lässt er die Augenbinde erst einmal auf seinem Kopf und wartet kurz. Als er nach mehreren Sekunden noch keine neuen Anweisungen erhalten hat, möchte Eren schon nach Hanji rufen und fragen, was er nun machen soll, als er einen Motor aufheulen hört.

Das Auto muss recht groß sein, bei dem tiefen Geräusch und es scheint ganz nahe an die kleine Gruppe herangefahren zu sein.

„Na endlich!“, kommt es links von Hanji, die sich ehrlich erleichtert anhört. „Ich dachte schon, ihr kommt nicht mehr!“, ruft sie gleich darauf und ihre Schritte entfernen sich ein Stück von Eren, der plötzlich wieder einen leichten Schubs gegen die Schulter bekommt, sein Zeichen loszugehen.

Vorsichtig nähert der junge Mann sich dem Geräusch des Motors, bis sein Fuß an etwas hartem Anstößt, was einen metallischen Klang verursacht.

„Mike! Lass den Bengel doch nicht in mein neues Auto rennen! Weißt du wie viel das… Oh! Ah! Autsch!“ Mehr versteht Eren nicht von der genervten Männerstimme, die wahrscheinlich aus dem Auto kommt. Danach folgen nur noch sinnlos zusammenhängende Silben, die keine richtigen Wörter mehr ergeben.

Kurz darauf hört der junge Mann auch schon eine mindestens ebenso genervte Antwort von der Rückbank, auf die er im selben Moment gesetzt wird. „Das kommt davon, dass du dich immer so aufregst! Kein Wunder, dass du dir dann in die Zunge beißt.“ Dieses Mal war es eindeutig eine weibliche Stimme, doch nicht die von Hanji, so viel kann Eren schon sagen.
 

Nach ihm, steigt Mike noch ins Auto ein und schnallt sowohl Eren, da dieser immer noch nichts sehen kann, als auch sich selbst an. Der Schüler spürt auf der rechten Seite neben sich noch einen Körper, welcher wahrscheinlich dem Mädchen von vorhin gehört. Hanji scheint vorne eingestiegen zu sein und kaum sind alle drinnen, rast der für Eren unbekannte Fahrer in einem Affentempo los.

Nicht darauf vorbereitet, knallt der junge Mann erst einmal mit dem Kopf gegen die Rückenlehne.

Zum Glück ist in einem Auto alles gepolstert.

Als die Frau, die neben Eren sitzt, das mitbekommt, schimpft sie auch gleich los: „Wie kannst du nur so gefühllos sein. Fahr doch nicht wie ein Irrer!“

In dem Moment als Eren die feinen Hände spürt, die auf seinem Hinterkopf anfangen den Knoten des Bandes zu lösen, weiß er, dass es schon einmal nicht Mike sein kann, der ihm gerade freundlicherweise hilft.

Endlich wieder mit offenen Augen, muss der junge Mann sich erst an das Licht gewöhnen, ehe er die etwas kleinere Frau vor sich erkennen kann. Ihre kurzen orange-braunen Haare reichen ihr knapp bis unters Kinn und Eren könnte schwören, ihr Lächeln zuvor schon einmal gesehen zu haben.

Als sie schließlich fragt: „Geht es dir gut Eren?“ fällt es ihm wie Schuppen von den Augen.
 

„Petra Ral? Das jüngste jemals aufgenommene Mitglied in der Spezialeinheit der FDF und außerdem noch die einzige Frau?“, fragt er außer sich und blickt bewundernd zu der leicht überraschten Petra.

„Ja das stimmt“, meint sie etwas rot geworden und lächelt den Jüngeren freundlich an.

„Da hat sich aber jemand informiert“, kommt es plötzlich von Vorne. Hanji hat ihren Kopf nach hinten gestreckt und schaut zwischen den Beiden hin und her.

„Na dann weiß er sicher auch, wer ich bin! Ich bin immerhin das wichtigste Mitglied, nach Levi“, meint auf einmal der Fahrer des Autos und blickt durch den Rückspiegel zu Eren.

Dieser schaut kurz auf den grauen Haarschnitt des selbstbewussten Mannes, der wohl an den von Levi erinnern soll.
 

„Natürlich“, meint der Schüler, Angst davor, vor so vielen hohen Mitglieder der „Flügel der Freiheit“ etwas Falsches zu sagen.

„Wie war das noch… Olol, nein Ulu?“

Auf die Antwort des jungen Mannes hin lacht unerwartet plötzlich das ganze Auto, bis auf den Fahrer. Dieser hat Tränchen in den Augen, während Hanji ihm lachend in die Seite boxt.

„Das war genial Eren!“, ruft sie nach hinten und lacht gleich weiter. Auch Petra kriegt sich nicht mehr ein und kichert, während sie zu dem rot gewordenen Eren schaut. Dieser versucht sich zu entschuldigen, was schließlich auch Mike zum Lachen bringt und den Jungen noch nervöser macht.

„Jetzt mach dir Mal keine Sorgen Eren, Oluo braucht so etwas manchmal, um wieder auf den Boden zu kommen. Er denkt sonst irgendwann noch, er wäre Levi persönlich“, beruhigt die orangehaarige Frau den Jüngeren, dem die Situation doch recht unangenehm ist.

Das kann auch wirklich nur ihm passieren, sich in so einer Situation nicht an den richtigen Namen der Mitglieder der Spezialeinheit zu erinnern.

„Petra, du bist so gemein!“, tönt es plötzlich von vorne, was Hanji erneut in einen Lachanfall ausbrechen lässt.
 

Die Situation bleibt während der ganzen Fahrt recht aufgelockert, bis nach etwa einer halben Stunde ein großes Gebäude, weit außerhalb der Stadt auftaucht. Natürlich weiß Eren, was sich darin befindet und er schaut ganz aufgeregt an Petra vorbei aus dem Fenster.

Diese merkt das natürlich und lächelt den jungen Mann an, während sie sagt: „Als ich es das erste Mal gesehen habe, war ich mindestens genauso aufgeregt. Keine Angst, die meisten Leute hier haben zwar eine harte Schale, aber auch einen weichen Kern. Lass dich nicht von der anfänglichen Grobheit täuschen.“

Dankbar nickt Eren Petra zu und zählt die letzten Sekunden, ehe das Auto auf die Einfahrt der riesigen Hauptzentrale der „Flügel der Freiheit“ zusteuert.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war jetzt schon das fünfte Kapitel. Danke, dass ihr die Geschichte lest, welche eigentlich nur mit einer kleinen Idee von mir begonnen hat. ^.^

Lasst mir bitte wieder eure Meinungen da. :)

Lg. eure Ookami-chan Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Celeana
2017-10-13T08:25:16+00:00 13.10.2017 10:25
„Ich liebe es in den sadistischen, dunklen Seelen von Schwerverbrechern herumzukramen." Der beste Satz des ganzen Kapitels XD. Hanji als Psychologin.. wie sie wohl das Studium bestanden hat? Aber passt auch irgendwie zu ihr.

Machen Mikasa und Armin sich keine sorgen um Eren? Ich meine er ist doch jetzt schon einen Tag weg.

Lg. Celeana
Antwort von:  Ookami-no-Tenshi
13.10.2017 14:08
Ja das habe ich mir auch gedacht XD

Natürlich machen sich die Beiden große Sorgen um Eren, aber das habe ich nicht mehr in dieses Kapi hineinquetschen können.
Da musst du leider bis zum Nächsten warten. ;)

Danke für dein Kommi! ^.^


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