Der Schwarze Weg des Shinobi von Fifi-Uchiha ================================================================================ Kapitel 202: Konfrontation -------------------------- Masumi Sera war eigentlich eine sehr friedvolle, fröhliche Person, vor allem seit sie ihr neues Leben in Konoha begonnen hatte. Durch Narutos Hilfe war sie wieder zu sich gekommen, hatte gelernt, sich selbst zu verzeihen und konnte einen Sinn im Leben finden, nein, vielmehr noch- Sie war glücklich. Nur durch Naruto konnte sie wieder glücklich sein, denn er hatte ihr das Gefühl gegeben, nicht allein zu sein und eine richtige Familie zu haben. Blut ist nicht dicker als Wasser. Die Beziehung zwischen dem Fuchsninja und der Bändigerin war der offensichtliche Beweis. Doch jetzt, wo Sasuke ihr erzählt hatte, dass man ihn entführt und gewaltvoll verschleppt hatte, spürte sie etwas, das sie nur sehr, sehr selten in dem Ausmaß spürte. Eigentlich sogar nie. Zorn. Blanker, abstoßender, brodelnder, abgrundtiefer, gefährlicher Zorn. „Sera… Was ist los?“ Sakuras Stimme klang besorgt, denn der rosahaarigen Genin war aufgefallen, wie still die Bändigerin geworden war. Team 7 hatte sich augenblicklich auf die Suche begeben und obwohl Sakura sich unglaublich große Sorgen um Naruto machte, bemerkte sie die veränderte Aura um Seras Körper. Es war… fast schon ein wenig unheimlich. „Mach dir keine Sorgen, Sera. Sie werden Naruto nichts tun, wir werden ihn da ganz schnell rausholen, Shannaro...“, versuchte sie ihre Freundin aufzumuntern, denn mal ganz ehrlich- Sie sprach hier von Naruto. Dem idiotischsten, mutigsten Trottelninja überhaupt. „Hn. Sie werden ihm nichts tun.“, meldete sich auch Sasuke, der hinter den beiden Mädchen neben Kakashi lief, die Verletzungen von dem Jonin verbunden. „Sie wollen die Kräfte des Kyuubi und dafür brauchen sie ihn lebend.“ „Sie wollen ihn als für seine Kräfte benutzen, ja..?“ Sasuke blinzelte, hörte wie tief, brodelnd und erzürnt ihre Stimme klang, was der Uchiha seit er sie kannte noch nie so mitbekommen hatte. Er konnte nicht glauben, dass die liebevolle Bändigerin in Blau heute so anders wirkte, ja richtig… dunkel. Es war doch verrückt. Sera und dunkel? Langsam brach die Dunkelheit an und der Uchiha schaute sich aufmerksam um, blickte durch den dunkelblau getauchten Wald, um eine Spur nach Naruto zu finden. Der Mond schimmerte bereits, machte sich bereit, die sich nähernde Nacht in seiner vollen Pracht zu beleuchten. „Ich schätze, sie wollen versuchen, den Kyuubi zu extrahieren.“, schloss Kakashi nach einer langen Stille, wusste, dass Naruto in einem solchen Fall sterben würde, was er den Genins allerdings verschwieg. Immerhin erforderte es viel Vorbereitung und faktisches Wissen, um solch einen Prozess durchzuführen und so viel Intelligenz traute er diesen Mistkerlen nicht zu. Und außerdem bereitete Sera ihm erhebliche Sorgen. Der Jonin hatte bereits mit seinem Sharingan bemerkt, dass ihr Chakra sich heute auf beunruhigende Weise verändert hat. Ihre sonst so sanften, hellen Schwingungen wurden von Minute zu Minute härter, schärfer und… dunkler. Seit Sera von Narutos Entführung erfahren hat, war sie eine völlig andere. „Kakashi.“, meldete sich der Genin neben ihm plötzlich und riss Kakashi aus seinen Gedanken. „Was zum Teufel ist mit ihr?“ Ah, Sasuke hatte es bemerkt. Natürlich. „Die Bindung zwischen Naruto und Sera ist sehr groß, das weißt du doch.“, flüsterte Kakashi leide, ging sicher, dass die Mädchen vor ihnen ihn nicht hören konnten. Kakashi konnte sie natürlich verstehen, vor allem, nachdem sie ihre eigene Familie auf so grausame Weise verloren hatte, da war es doch nur mehr als verständlich, dass Naruto ihr ganzer Lebensinhalt war. „Und außerdem ist heute Vollmond. Da kann auch Sera ihre Gefühle nicht unter Kontrolle halten.“ Über diesen Satz runzelte Sasuke mit der Stirn, sah Kakashi darauf mehr als verwirrt an. „Wie meinst du das? Was hat der Vollmond damit zu tun?“ Moment… wusste Sasuke das etwa nicht? Dabei… Wusste Sera überhaupt, das der Vollmond für Auswirkungen auf sie hatte? „Der Vollmond übt großen Einfluss auf geborene Wasserbändiger aus. Die Vollmondnacht ist wohl die stärkste Energiequelle und macht einen Wasserbändiger mächtiger. Allerdings...“ Kakashi warf einen leicht besorgten Blick auf Sera, bemerkte nicht Sasukes analysierenden Blick. „Allerdings..?“ „Allerdings fühlen sich Wasserbändiger immer sehr… wie drücke ich das am besten aus…“ Wie hatte Sanae ihm das damals erklärt..? „Geladen.“, beendete Kakashi dann seinen Satz, war mit dem Wort zufrieden. „Sera ist gerade überfüllt, Sasuke, und um ehrlich zu sein befürchte ich, dass sie ausbricht, wenn wir Naruto nicht so schnell wie möglich finden. „Sera… und Ausbrechen..?“ Wieder starrte Sasuke zu der Bändigerin, klang dabei ein wenig ungläubig, da er es sich einfach nicht vorstellen konnte. Seine Sera- Eh, er meinte natürlich nur Sera war eine liebevolle, sanfte Person, die vielleicht mal ein wenig verrückt und aufgedreht sein konnte, allerdings nie wirklich hasserfüllt wirkte. Das passte auch gar nicht zu ihr. Genau das machte sie doch so… besonders. „Ich weiß, es ist schwer vorstellbar, aber lass dir eines gesagt sein, Sasuke. Unterschätze sie nicht.“, warnte Kakashi und sah ihn intensiv an. „Ihre Blindheit schwächt sie vielleicht, aber irgendwann wird sie lernen, mit ihrer Einschränkung perfekt umzugehen. Immerhin beherrscht sie alle vier Elemente.“, erinnerte er ihn daran. „Sera war mit 13 bereits eine Meisterin des Luftbändigens, Sasuke. Aus dem Grund ist sie auch so geübt darin, Ruhe zu Frieden zu verbreiten. Naruto ist dabei ihr Anker, aber sollte man ihr diesen Anker nehmen...“ „Dann dreht sie durch.“, beendete Sasuke seinen Satz gepresst. Sasuke hätte nach alldem niemals gedacht, dass es mal Sera sein würde, die eine Gefahr für sich stellen würde, dass Sera diejenige sein würde, die ihre brodelnden Emotionen nicht kontrollieren könnte. „Moment mal...“ Die plötzliche Stimme der schönen Bändigerin unterbrach das kleine Gespräch der beiden Ninjas und Sera hielt Inne, starrte nur mit blinden Augen geradeaus. „Was ist denn, Sissi?“, fragte Sakura, die nichts wichtiges erkennen konnte, dass es sich zu Stoppen lohnte. „Ist alles okay?“ „Ich spüre ihn.“, sagte sie nur, ihre Stimme hart und tief, als wäre sie eine andere Person. „Du spürst ihn?“, fragte Kakashi sofort, der keine Sekunde später neben ihr stand, die Situation schnell zu analysieren versuchte. Die blinde Bändigerin blinzelte, sah aus, als würde sie durch einen dicken Nebel sehen wollen, der ihr das Sehen erschwerte und zum erstem Mal seit er sie kannte, da sah sie nicht blind aus. Sera sah aus, als würde sie etwas fokussieren, als würde sie etwas sehen… Jemanden sehen. Und zwar Naruto. „Ich spüre ihn.“, wiederholte sie und tat dann etwas völlig unerwartetes. Sie rannte. Ohne zu zögern, ohne zu überlegen, ohne auch nur ein Wort zu sagen rannte sie los, bemerkte gar nicht, wie ihre Kameraden ihr mehr als überrascht und völlig verwirrt folgten. „Ich spüre Naruto!“ …………………………………………………………………………………………………………………….. . . . Die Worte der schwarzhaarigen Fremden hatte Sayaka im wahrsten Sinne des Wortes gelähmt. Mit ihren 17 Jahren war Sayaka reifer als andere, wusste, wie man sich zu verhalten hatte, auch wenn sie selbst ein paar Fehler im Charakter besaß. Und wenn es eines gab, dass sie nie, niemals tun würde, denn war es, mit einem vergebenem Jungen eine Beziehung anzufangen. Niemals. Sayaka hätte der Schwarzhaarigen beinahe eine geknallt bei diesen unverschämten Worten, hielt sich aber dennoch zurück. „Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Kurome.“ Sayaka konnte diese Information nicht anerkennen, sondern setzte gleich zum Reden an. „Ich glaube, du verwechselst mich.“, sprach sie mit gedrückter, ruhiger Stimme. „Ich habe nichts mit deinem Verlobten.“ Kurome lachte gehässig, schien es nicht glauben zu können, dass sie es abstritt. „Oh glaub mir, ich weiß ganz genau, wer du bist.“, sagte sie darauf. „Du bist diese Uchiha. Masumi Sayaka.“, betonte sie noch. „Ich habe dich sofort erkannt. Spätestens nachdem ich gesehen habe, wie du mit meinem Verlobten rumgemacht hast, konnte ich dich leider nicht aus meinem Kopf kriegen.“ „Ich habe NICHTS mit deinem Verlobten!“, schrie Sayaka sie halb an, bekam es nach und nach immer mehr mit der Wut zu tun. „Das war das letzte Mal, dass du mir so etwas unterstellst und jetzt geh mir aus dem Weg!“ Ihr Zischen war härter als beabsichtigt und Sayaka wollte auch schon einen großen Bogen um diese junge Frau machen, doch dann sprach sie die Worte aus, die alles in ihr stoppten. Nein, vielmehr noch… Es waren Worte, die ihre gesamte Welt zerstörten. „Du willst mir also sagen, dass du nichts mit Rentaro Igarashi hast?“ Schock. Der absolute Schock donnerte in ihrem Körper, schlug ein wie ein grässlicher Blitz aus Schreck, Unglauben und Entsetzen. Sie war wie erstarrt, blickte mit vor Schock geweiteten Augen zu der Schwarzhaarigen und war nicht fähig, auch nur irgendetwas zu sagen. Sie wusste gar nicht, wie lange sie schwieg. Sayaka wusste nicht, wo sie war, was hier vor sich ging, wie sie überhaupt handeln sollte- Und dazu fuhr Kurome fort, ohne abzuwarten, bis ihr Schock sich gelegt hatte. „Rentaro und ich sind verlobt, Masumi.“, sagte sie, hielt auch ihre linke Hand vor ihrem Gesicht, um den goldenen Ring mit dem dunklen Diamanten zu präsentieren, den Sayaka zwar nur verschwommen sah, allerdings dennoch den Stich im Herzen spürte. „Er ist mein zukünftiger Ehemann und hat mir auch schon von dir erzählt. Und er hat Recht, du bist wirklich ganz hübsch.“ Ihr Blick zuckte, ihr wurde richtig übel beim Gedanken, dass Rentaro, IHR Rentaro mit einer anderen überhaupt über sie sprach..! „Zugegeben, du warst eine nette kleine Challenge und eigentlich hatte ich ihm gesagt, dass er es nie schaffen würde, die Uchiha Tochter rumzukriegen. Ich dachte, du würdest etwas wie Ehre und Stolz besitzen, doch Rentaro hatte scheinbar doch Recht. Du bist genau so wie die anderen Mädchen, die wirklich denken, etwas besonderes zu sein. Wirklich schade.“ Challgene…? „D-Du meinst-“ „Ja, genau das meine ich.“, bestätigte Kurome. „Du warst nur ein Zeitvertreib für ihn, eine kleine Herausforderung, bevor er heiratet. So ist er nunmal.“, meinte Kurome und zuckte mit den Schultern, als würde sie ihn gar nicht anders kennen. „Es ist wirklich süß. Dass du ihn deiner Familie vorgestellt hast, an seinen Geburtstag gedacht und ihm diese lächerlichen Handschuhe geschenkt hast… Er hat sich prächtig über dich amüsiert. Das hat mir echt leidgetan, wenn ich ehrlich bin.“ Die harte Scham donnerte in ihr, Sayakas Stolz wurde gefühlt in tausend Teile gerissen, doch es sollte noch gar nicht enden. „Ich hätte dich wirklich nicht für so gutgläubig und naiv gehalten… Aber denk doch mal nach. Meinst du wirklich, jemand wie Rentaro hätte sich ausgerechnet dich ausgesucht? Damals, als ihr euch kennengelernt habt? Vor allem auf der Klassenreise..?“ Sayaka sagte immer noch nichts, schluckte, schluckte und schluckte die giftigen Worte der Fremden, die ihr sehr bittere Schmerzen bereiteten, ihr Herz irgendwie glühen ließen. „Aber langsam hab ich genug und bis vor ein paar Tagen wusste ich nicht, wie weit das zwischen euch geht. Deswegen spreche ich dich auch persönlich an.“ Die Augen der Schwarzhaarigen waren verengt, wirkten dunkler als sie ohnehin schon waren und verdeutlichten ihre definitive Unzufriedenheit. „Weißt du eigentlich, wie das für andere aussehen wird? Was es aus dir macht, dass du mit einem verlobten Mann rummachst?“ Ihre Stimme klang genauso sanft wie auch kalt, ließ Sayakas Inneres gefrieren vor Frust. „Eine Hure.“ Ihr Herz pulsierte hart und heiß, ihre Augen zuckten und ihr Mund öffnete sich schockiert, ja es war, als hätte sie den finalen Schlag bis zum großen K.O kassiert. „Es macht dich zu einer Hure.“, wiederholte sie unbarmherzig. „Deswegen sage ich es dir ein einziges Mal ins Gesicht. Lass die Finger von meinem Verlobten, denn du bist bereits definitiv eine gewonnene Challenge.“ Kurome grinste über den offensichtlichen Schock der Bändigerin, verspürte Genugtuung, ihr genau das anzutun, das ihr selbst vor einigen Tagen angetan wurde. Rentaro und sie waren schließlich zusammen und es hatte ihr ganz und gar nicht gefallen, sie beide in dieser Position zu erwischen. Und um ehrlich zu sein hatte sie auch angenommen, dass diese Masumi alles abstreiten, im besten Fall sie sogar bekämpfen und angreifen würde. Allerdings sollte es nicht dazu kommen. Sayaka schluckte nur, ballte ihre Hände zu Fäusten und schaute auf, traf mit ihren eisblauen Augen die der Bändigerin, die gespannt auf ihre Reaktion wartete. Nein, es geschah etwas ganz anderes. „Es...“ Wieder schluckte sie, löste ihre Fäuste auch dann, bevor sie die Worte aussprach, mit denen Kuromo so gar nicht gerechnet hätte. „Es tut mir Leid...“ Nun war es Kurome, die ganz und gar schockiert wurde, ja sie war kurz davor, sie aufzufordern, es zu wiederholen. „Es tut mir Leid.“, wiederholte Sayaka. „Ich hatte ja… keine Ahnung...“ Ihre Stimme klang nicht mehr bedacht und kühn, sondern verwirrt, durcheinander und wirklich mehr als schuldbewusst, was Kurome noch mehr verdutzte. „Ich wusste es nicht. E-Er… Er hat mir nie gesagt- U-Und Wir waren...- Im Feuerreich..- Das Feuer-“ Noch nie hatte Sayaka in einem Satz so oft gestottert. So viele Gedanken, so viele Bilder spielten sich vor ihrem inneren Auge ab, all seine Blicke, all seine Worte vermischten sich zu einem gigantischen Durcheinander in ihrem Kopf, das immer lauter wurde. Doch dann schaffte sie es. Sayaka beruhigte sich, atmete sieben Mal tief ein und aus und schaute Kurome ganz fest in die Augen, versuchte dabei sich zusammenzureißen und stark zu bleiben. „Kurome… Hätte ich gewusst, dass er dir gehört… Dann hätte ich mich doch nie-“ Sie stockte, wollte den Satz so nicht beenden. „Ich hätte ihn niemals auch nur angeschaut.“, sprach sie stattdessen fest mit leicht zitternden Lippen. „Niemals. I-Ich hätte nie im Leben auch nur irgendetwas getan… u-um dir das anzutun.“ Kuromes Augen weiteten sich umso mehr als die Uchiha sich doch allen Ernstes respektvoll verbeugte und so ehrlich und entschuldigend klang bei ihren Worten. „Bitte vergib mir. Ich hatte keine Ahnung.“, sprach sie, presste die Augen kurz zu, bevor sie sich wieder aufrichtete. „Ich verspreche dir… dass ich nie wieder so etwas tun werde. Aber bitte… Sieh mich nicht als eine Hure. Ich würde niemandem so etwas antun wollen… Wirklich, ich bin keine Hure...“ Ein letztes Mal schaute Sayaka ihr in die Augen, bemerkte nicht das Durcheinander in Kuromes Blick, als sie wieder zum Sprechen ansetzte. „Es ist mir egal, wie man über mich denkt… Aber deine Meinung ist mir wichtig. Also bitte, verzeih mir. Er war sehr… überzeugend, weißt du? Du hast Recht… Ich bin sehr naiv gewesen. Das passiert mir nicht nochmal...“, wisperte sie mit gepresster Stimme. „Mach dir bitte niemals wegen mir Sorgen. Ich war nur eine Challenge, wie du gesagt hast. Er gehört dir und ich würde niemals auch nur versuchen, etwas mit einem vergebenem Mann anzufangen.“ Mit diesen Worten drehte sich die geborene Wasserbändigerin wieder um, schaute kein einziges Mal zurück zu Kurome, als sie wortlos und verbittert zu laufen begann. Sie wollte nicht den Hass in ihren Augen sehen, nicht den Ekel in ihrem Gesicht anerkennen, wollte nicht als eine Hure abgestempelt werden. Sayaka ging einfach, wollte nichts und niemanden mehr anerkennen. Auch nicht die Tränen, die sich leise und schleichend den Weg über ihre Wangen bahnten. Sayaka sah nicht, wie verdutzt Kurome ihr hinterherschaute, dabei wirkte, als wäre sie einem Außerirdischen begegnet. Es war mehr als offensichtlich, dass die Luftbändigerin nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet hatte, denn immerhin… Immerhin war sie doch eine eingebildete Uchiha… oder? Kurome schluckte, lief einige Schritte zurück und blinzelte, konnte nicht ganz begreifen, was da eben passiert war. Alles hätte sie erwartet, wirklich alles. Aber nicht das. Nicht so. Keine Reue, keine Entschuldigung..! Und zum ersten Mal im Leben der 20 Jährigen Bändigerin spürte sie… Mitleid für einen Feind. Zum ersten Mal spürte sie Mitleid und… Reue, so etwas getan zu haben. Zwar war es bescheuert und definitiv nicht gewollt, doch sie empfand keine Genugtuung, keine Zufriedenstellung, ja auch besser als Sayaka fühlte sie sich nicht- Nein, Kurome fühlte sich schlecht. Nach dieser Aktion war es doch allen Ernstes geschehen, dass sie von einem schlechten Gewissen geplagt werden sollte… . . . …………………………………………………………………………………………….. . . . Und jetzt lief sie durch die Stadt, wusste selbst gar nicht so genau, wo sie eigentlich war. Sayaka war völlig durcheinander, konnte nicht ganz begreifen, was eben geschehen war War das… ein Traum? Eine Halluzination? Ein ekelhaftes Gen-jutsu..? Perplex hob sie ihre linke Hand und legte sie sich wortlos auf die Brust, spürte das harte, eher langsame Schlagen ihres Herzens, verengte dabei leicht und bitter ihre Augen. Es tat weh. Sayakas Hand krallte sich in ihr Kleid, drückte gegen ihre Brust und schluckte bei diesem Gefühl. Es schmerzte in ihrer Brust. Und das bedeutete, dass das eben wirklich geschehen- und leider kein Gen-jutsu war. Diese Kurome war echt. Der Verlobungsring war echt. … Rentaros Verrat war Realität. Alles war also bloß ein Spiel gewesen, sie war eine Herausforderung, der er sich stellen und sie meistern wollte. Sie war nicht mehr als eine billige Wette, die er zu allem Überfluss auch noch gewonnen hat. Er war verlobt. Einer anderen versprochen. Sie hatte etwas… mit jemandem, der vergeben war..- Allein der Gedanke daran ließ heiße Übelkeit in ihrem kalten Körper brodeln, ja es machte sie richtig krank, wie weit der Feuerbändiger sie getrieben hatte, denn schließlich war sie eine Kunoichi, die immerzu ihren Stolz wahren wollte. Und jetzt… war sie die andere Frau. Dabei, nicht einmal das konnte sie sein, denn immerhin war das für den Bändiger doch nur ein Spiel und nichts weiter. Sie war gar nichts für ihn. Und für Kurome war sie dazu auch noch eine Hure… „Saya..?“ Die Bändigerin lief drei Schritte weiter, bevor sie die Stimme vernahm und stillhielt. Still und leer schaute sie vom Boden hoch und blickte in die goldenen Augen ihres älteren Bruders, der sie mit erschrockener Sorge musterte, dabei völlig bestürzt und analysierend wirkte. Er hatte nicht lang gebraucht, um ihren Zustand zu bemerken. „Hey… Was ist denn passiert?“, fragte er sofort vorsichtig, sah mehr als besorgt um sie aus. Zuko hatte es an ihren gesenkten Augen, ihren hängenden Schultern und ihrer trüben Aura bemerkt, dass etwas ganz gewaltig nicht stimmte. Er konnte sehen, wie… kaputt, ja fast schon gebrochen sie wirkte, dachte auch erst, er hätte sich versehen, da es ihr noch heute morgen bestens ging, immerhin wollte sie sich doch mit Rentaro treffen, oder? „Hey...“, versuchte er es nochmal, lief einen Schritt auf seine schöne Schwester zu. „Bist du verletzt? Tun dir die Narben vom Kampf weh? Sag schon, ist alles okay?“ Durch die mehreren Sätze realisierte Sayaka nun ihren Bruder und blickte ihm dann in die Augen und Zuko spürte sofort ein stechendes Gefühl in der Brust. Ihr Blick war voller Bitternis. Nein, vielmehr noch, Sayaka sah absolut zerstört, verwirrt und kaputt aus, als wäre ihr etwas sehr verletzendes widerfahren. „Ni-san...“ Und dann, ohne Vorwarnung, machte sie einen Schritt und Zuko brauchte nicht lang, bevor er sie sofort empfing und seine Arme um sie schlang, Sayaka wortlos umarmte. Sayaka vergrub ihr Gesicht in seiner Brust, hielt sein Shirt ganz fest und kniff schwer atmend die Augen zu, spürte nur die starken Arme ihres Bruders um sich, der ihr mit einem Mal Schutz und Sicherheit gab, sodass sie das Gefühl hatte, sich verstecken zu können. Ja, auch Zuko erkannte es. Ihr kleiner Körper zitterte richtig, sodass Zuko sie noch fester drückte, dabei versuchte, ihr das Zittern zu nehmen und sie zu beruhigen, allerdings weinte Sayaka nicht. Sie war nie ein Mensch gewesen, der Tränen vergoss oder überhaupt von Trauer überwältigt wurde, ja er hätte nie gedacht, dass sie mal so… gebrochen sein würde. Allerdings musste Sayaka zugeben, dass ihre Augen feucht geworden waren. Ja, sie spürte die Nässe und konnte nicht leugnen, dass sie die eine einzige Träne leider nicht bekämpfen konnte. „Hey… Sag schon, sind deine Narben aufgerissen?“, fragte Zuko, der sich immer größere Sorgen um den Zustand der jungen Masumi machte. Zu seinem Glück schüttelte sie wenigstens den Kopf. „Wurdest du angegriffen? Gab es einen Kampf?“ Zu seiner Erleichterung schüttelte sie wieder den Kopf, krallte sich jedoch immer noch an sein Shirt, nicht fähig, ihren Bruder loszulassen, da sie wusste, dass sie dann völlig zusammenbrechen würde. „Saya, bitte sag es mir… Wurdest du irgendwie verletzt..?“, fragte er wieder, wurde allmählich immer unruhiger vor lauter Sorge. Dieses Mal jedoch war ihre Antwort eine andere. Dieses Mal nämlich nickte Sayaka, was Zukos Körper kurz erstarren ließ. Sie hatte nicht gekämpft, doch es wurde ihr wehgetan..? Er wusste nicht, warum, aber irgendwie hatte er das Gefühl, als wäre Rentaro involviert, doch das machte doch keinen Sinn. Rentaro war nicht nur sein Freund, sondern mit ihr zusammen. Die beiden Idioten waren mehr als deutlich ineinander verliebt, also was hätte denn da passiert sein können, dass seine Schwester so aufgebracht war? „Saya, du kannst mit mir reden. Komm schon, erzähl mir, was passiert ist.“, bat der Ältere. „Hat… Hat Rentaro dir etwas angetan? Hat er dich… irgendwie angefasst..-“ „Er hat mich nicht angefasst.“, beruhigte sie ihn sofort mit trockener, brüchiger Stimme. „E-Er hat… Es war alles eine Lüge..!“ Als ihre Stimme abbrach, wusste er, dass sie dieses Mal wirklich weinen musste. Sayaka konnte nicht weitersprechen, verschluckte sich an ihren zurückgehaltenen Tränen und presste ihre Lippen zusammen. Er hatte sie betrogen. Er hatte sie betrogen..! Dabei… Nein. Nein, er hatte sie nicht einmal betrogen, denn dafür hätte er ihr gehören müssen. Und so war es doch nie gewesen. Er gehörte nicht zu ihr. Er gab nie eine Beziehung, es gab nie echte Gefühle- Rentaro hatte sie nie geliebt. „Bleib erstmal ruhig, Saya. Hast du schon mit ihm geredet?“ Wieder schüttelte sie mit dem Kopf, biss sich auf die Unterlippe beim bloßen Gedanken daran. „Dann rede erst mit ihm. Rede mit ihm und finde es heraus, okay? Ich bin mir sicher, dass er das erklären kann...“ Zuko wusste ja nicht, was genau geschehen war, aber soweit er wusste, liebte Rentaro sie. Er gehörte inzwischen zum Leben der Familie von Team 7 und zum Teufel, er hat doch gesehen, wie er Sayaka anschaut. Keine dreckigen Intentionen, keine Perversionen, einfach nichts falsches prägte seinen Blick. „Okay.“, wisperte Sayaka, die sich allmählich wieder beruhigt hatte. Zu mehr war sie jedoch nicht fähig, denn der Schock saß noch zu tief, allerdings wusste sie, dass ihr Bruder Recht hatte. Sie war immerhin eine vernünftige Masumi, eine stolze Uchiha. Sie musste ihn selbst fragen. Sayaka würde Rentaro selbst konfrontieren. . . . Rentaro suchte sie nun seit über zwei Stunden. Er hatte Kushina und Kouji gefragt, hatte Obito und Rin gefragt, ja auch Kakashi Sensei hatte keine Ahnung, war außerdem ein wenig überrascht über den etwas gehetzten Bändiger. „Sag mal, vor über zwei Stunden waren Sayaka und ich in der Stadt und sie war eigentlich losgelaufen, um dich zu begrüßen, Rentaro. Ich bin ehrlich gesagt gerade sehr überrascht, dass du sie schon so lange suchst.“ Ob sie gekniffen hatte, weil er ihr geraten hatte, auch mal offensichtlich Gefühle zu zeigen? „Und du hast sie echt seitdem nicht gesehen?“ „Nein.“, antwortete Rentaro nun völlig verwirrt. „Ich habe eine Stunde gewartet, aber sie ist nicht aufgetaucht. Seitdem suche ich sie und kann sie einfach nicht finden.“ Sayaka hasste Zuspätkommer, sie war wirklich übertrieben pünktlich. „Vielleicht war sie nervös.“, lächelte Kakashi, der ja keine Ahnung von Kuromes Nachricht hatte. „Du findest sie schon. Wenn ich es mal so sagen darf, hat sie sich sehr darauf gefreut, dich zu sehen.“ Kakashi zwinkerte ihm zu und man musste sein Gesicht nicht sehen, um zu wissen, dass er verschmitzt grinste, was Rentaro ein wenig beschämte. Gott, Team 7 hatte es wirklich sehr in sich. „Danke, Sensei. Wir sehen uns dann später.“, verabschiedete Rentaro sich und winkte ihm lässig zu, bevor er dann losrannte, um sie weiter zu suchen. Heute wollte, musste er sie sehen und mit ihr reden. Der Igarashi, der von Tag zu Tag ihr immer und immer mehr verfiel wollte ihr sagen, was er vorhatte, wollte ihr sagen, dass er sie jetzt entführen müsste, um sie zu retten. Team 7 war immerhin jetzt auf der Mission und Rentaro glaubte daran, dass sie es schaffen würden, Esdeath und Sesshoma zu töten. Allerdings gab es da noch ein ganzes mächtiges Feuerreich, das sich an ihnen rächen wollte und das wollten sie zu aller erst über Sayaka erreichen. Und diese musste verschwinden, zumindest für einige Zeit. Und er wollte es ihr endlich erzählen. Immerhin… fuck, immerhin fühlte er so viel für sie, ja Sayaka war ihm zu wichtig geworden. Wichtiger als seine Rache, wichtiger als sein Land, wichtiger als sein Leben. Aus dem Grund würde er ihr nun sein vollstes Vertrauen schenken und sie nicht einfach gegen ihren Willen entführen, denn immerhin waren sie jetzt zusammen. Sie fühlte doch genauso wie er, als würde sie ihn doch auch vertrauen. Nachdem sie ihm sogar verziehen hatte, sie mit eigenen Händen verbrannt zu haben, wusste er, dass er Sayaka alles anvertrauen könnte. Er wollte sie retten. Rentaro wollte sie alle retten. Er hielt vor dem bekannten See inne, als er sie endlich gefunden hatte. Sayaka stand still und wortlos vor dem See, an dem sie zusammengekommen sind und innerlich schmunzelte er, da es sie nicht nur an den Ort gebracht hat, sondern weil sie heute wieder unglaublich aussah. Sie sah aus wie verführerisches Karamell in ihrem lockeren, beigefarbenem Kleid, das sie mit dem blauen Gürtel an der Taille fixiert hatte. Ihr Haar war hochgesteckt bis auf die paar sanften Strähnen um ihr hübsches Gesicht, ja nur durch ihr seitliches Profil konnte er sagen, dass sie mit hochgesteckten Haaren einfach wunderschön aussah. Fuck, er musste sie küssen und zwar hier und jetzt. „Saya.“, begann der Igarashi auch schon, als ihm einfiel, wieso er sie überhaupt gesucht hatte. „Hey, ich suche dich schon die ganze Zeit. Seit wann vergisst du bitte ein Date, hm?“, fragte er, lief dabei ein wenig ungeduldig auf sie zu. Gott, was war nur los mit ihm? Sein Herz raste wie verrückt, wenn er sie sah und es wurde von Tag zu Tag schlimmer- Oder besser. „Da du heute wieder mal unglaublich aussiehst, verzeih ich dir.“, grinste er, freute sich schon, die sanfte Röte auf ihren Wangen zu sehen. „Da du dich mit großer Wahrscheinlichkeit für mich so angezogen hast, schlage ich vor, dass ich dein Kleid einweihe und-“ Und es dir vom Leib reißen, wollte er sagen, doch für solche Worte war es noch zu früh. Manchmal fiel es ihm echt schwer, seine Gedanken für sich zu behalte, aber dafür würde er sie sich jetzt packen, sie ins Gras drücken und sie küssen, bis sie mehr wollen würde… Doch genau dann, als er bereits seine Hand nach ihr ausstreckte, seine Finger über ihre Narben streichen wollte, bevor er ihre Lippen für sich beanspruchen, ihren süßen Geschmack vernehmen würde, da tat sie etwas. Sayaka streckte ihre Hand zur Seite, ihre Handfläche auf ihn gerichtet als Zeichen, dass er stehenbleiben sollte. Zwar sah er nur ihr seitliches Profil, doch er sah, wie ihre Lippen zu einer harten Linie gepresst waren, ihre Augen schauten jedoch nicht zu ihm, sondern zum See. Sein Körper hielt etwa zehn Zentimeter vor ihrer Handfläche an und der Igarashi konnte von der Aggressivität dieser einen Bewegung erkennen, wie ernst es ihr war. Sie wollte ihn gerade nicht in ihrer Nähe haben… Aber wieso? War sie etwa wütend? Was war nur mit ihr passiert..? „Saya… Was ist mit dir?“ Er konnte nicht anders, als wenigstens ihre gestreckte Hand zu halten, seine Finger mit ihren zu verschränkten, worauf ihr gesamter Körper… zuckte..? Ja, sie zuckte, wurde nur durch diese Berührung dazu gebracht, sich vollkommen zu ihm zu drehen. Und für einige Sekunden ließ sie ihn gewähren, ließ seine kleine Zuneigung zu, doch dann schien sie wieder zu sich zu kommen und entzog ihm ihre Hand schnell wieder. Erst dann schaute sie ihn an, trug dieses Mal allerdings ihre Brille nicht. Groß und strahlend leuchteten ihre wunderschönen blauen Augen ihn an, ja sie strahlten über ihr ganzes, atemberaubend hübsches Gesicht und ließ sie beinahe göttlich in dem rötlich goldenden Blick der langsam eintauchenden Sonne wirken. Doch ihre Schönheit konnte er nicht lange bewundern, denn etwas an ihren Seelenspiegeln war anders als sonst. Waren… Waren ihre Augen etwa gerötet..?! Hatte sie etwa geweint?! „Hast du mir immer die Wahrheit gesagt?“ Eine harte Frage knallte mit enormer Wucht gegen Rentaros Wesen, der nicht wusste, wie starr seine Augen mit einem Mal geworden waren. Sayaka schaute ihm wortlos in die Augen, ihr Blick fordernd, kalt und ohne Zögern, während sie mit ungeduldiger Ruhe auf seine Antwort wartete. Doch Rentaro wusste nicht, wie er darauf antworten sollte, da er nicht wusste, wieso sie diese Frage stellte. Sie konnte doch nichts von seiner Mission wissen… oder? „Sayaka… Ich… Du..-“ Er konnte nicht die passenden Worte finden und das sag Sayaka ihm auch an, was ihr nur eine bittere Bestätigung gab. Dabei… eine Chance blieb ihm, blieb ihr… Blieb ihnen beiden. Aus dem Grund holte sie ein letztes Mal Luft und blickte ihm wieder in die Augen, nahm sich dieses Mal nicht so viel Zeit, bis sie ihm die alles entscheidende Frage stellte. „Ob du gelogen hast oder nicht, sag mir jetzt die Wahrheit, Rentaro.“, forderte sie hart und sah dieses Mal nicht das panische Durcheinander in Rentaros Augen. „Wer ist Kurome?“ . . . ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Hey Leute! Ja, wie ihr sieht, ist die Kacke jetzt allmählich am Dampfen. Heute muss ich sagen geht es mir allerdings echt mies, weil ich gestern einen sehr schlimmen Streit mit meiner älteren Sis hatte. Also… dachte ich, ich schreibe und biete euch wenigstens eine kleine Aufmerksamkeit. Es kann aber sein, dass die nächste Zeit nichts kommt, weil ich eine englische Fanfic zu schreiben beginne und kaum mehr hier weiterlesen. Und nein, das sage ich nicht wegen der Kommentare, sondern wegen der Klickzahl… Aus dem Grund lasse ich mir hier Zeit und werde die FF vielleicht sogar ein wenig eher beenden. Ich denke, die Zeit ist reif. Eigentlich wollte ich noch ein großes Arc, ein letztes Abenteuer schreiben, aber ich bin mir momentan total unsicher… Keine Ahnung, vielleicht spricht da auch meine Deprilaune, mir geht es momentan echt sehr mies, irgendwie wächst mir mein leben gerade überm Kopf. Aber hey, es kann ja nicht immer alles perfekt laufen, oder? Wie fandet ihr denn das Kap`? Und wie fandet ihr Kurome? ;D liebe grüße eure Fifi! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)