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Der Schwarze Weg des Shinobi

von

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Alter Zorn

„Fühlst du die anderen noch?“
 

Schon seit mehreren Minuten rannten Sasuke und Sera durch die Gänge des Gebäude, das von Innen weitaus größer wirkte, als von Außen.

„Ja… Irgendwie schon.“, antwortete die schöne Bändigerin und verwirrte Sasuke.

„Ich weiß nicht, aber in dem Gebäude scheinen oben… sowas wie… Lücken zu sein.“

„Was..?“
 

Sasuke verstand es nicht und Sera konnte es ihm auch nicht erklären.

Zwar spürte Sera gewisse Sektoren des Gebäude und konnte es auch irgendwie in ihrem Kopf strukturieren, jedoch sah sie recht angestrengt und unsicher dabei aus.

„Ich… kenne dieses Gebäude, Sasuke. Damals habe ich hier immer Fangen mit Zuki gespielt.“

Die tonlose Stimme der Brünette schnürte ihm die Kehle zu, denn er wusste, dass es grausam für sie sein musste, jetzt hier zu sein.
 

„Meine Erinnerung ist nicht verschwommen und ich kenne die Struktur dieses Gebäudes. In meinem ganzen Leben habe ich diesen Teil meiner Vergangenheit nie vergessen können.“

Immerhin hat sie in den letzten dreieinhalb Jahren auch davon geträumt, den Rest des kümmerlichen Rats ebenfalls zu eliminieren und das zu beenden, was Gyatsu damals angefangen hatte. Sie würde sein Werk zu Ende bringen, auch wenn es sie zerstören sollte.

Jedoch…
 

„Aber ich habe das Gefühl, als gäbe es… Lücken.“, sagte sie zu seiner totalen Verblüffung.

„Es ist, als würden einige Gänge und Zimmern von Oben und auch Unten nicht existieren, als wäre an Stelle ein großes… Loch. Mein Erdbändigen ist irgendwie lückenhaft, Sasuke.“

Sie konnte es nicht gut erklären, doch der Uchiha verstand sie und nickte.

„Spürst du Wachen?“

„Nein.“, antwortete sie schnell, lachte aber darüber sarkastisch.

„Aber hier haben wir es mit Bändigern zu tun, die anscheinend über meine Fähigkeiten Bescheid wissen. Zuko muss sie auf jeden Fall aufgeklärt haben.“
 

Wieder nickte Sasuke und rannte neben ihr weiter, schaute sich mit seinem aktivierten Sharingan um, ging sicher, dass sie kein Überraschungsangriff treffen würde.

„Ich kann Zuko nicht spüren.“, murmelte sie dunkel mit finsteren Augen.

„Entweder er versteckt sich und will nicht gefunden werden-“

„Oder es ist eine Falle.“, fuhr Sasuke fort.
 

„Falle oder nicht, die Schriftrolle werde ihm mitsamt seines Armes von seinem dreckigen Körper reißen, das schwöre ich dir.“

Und da war sie wieder; Ihre mörderische, blutrünstige Seite, die das Monster in ihm so sehr anmachte, dass her sie hier und jetzt gegen die Wand nehmen würde…

Wenn es nicht gerade um das Leben seiner Kameraden ginge.
 

Ganz ruhig. Ganz ruhig, er musste sich verdammt nochmal zu beruhigen.

Das Monster konnte er rauslassen, wenn er mit ihr im Bett war, nicht während einer Mission.
 

„Vorsicht!“

Sasuke wurde zur Seite gestoßen und im nächsten Moment kreierte Sera eine Wand aus Feuer vor sich, um einen Feuerstrahl abzuwehren.

Eine elegante Drehung folgte und Seras Hand schoss eine scharfe Luftwelle hervor, traf den feindlichen Feuerbändiger direkt gegen die Kehlte und trennte ihm somit den Kopf ab.
 

Der Uchiha war… überrascht von der knallharten, schlichten Brutalität seiner Kameradin, woran er sich nach all der Zeit immer noch nicht gewöhnen konnte.

„Komm schon, er ist mit Sicherheit im Ratszimmer!“, zischte Sera scharf und rannte weiter, als wäre überhaupt nichts passiert.

„Vergiss nicht, Sasuke. Ich werde erst allein mit ihm reden.“, erinnerte sie ihn daran, sprach so leise sie konnte, als sie vor dem Ratszimmer stand.

Sasukes Kiefer verhärtete sich, der Ausdruck in seinen Augen war fast schon spürbar für die Brünette, die auch ganz genau wusste, dass es ihm sehr schwerfiel, sein Chakra zu verschleiern.
 

„Keine Sorge. Ich werde nur versuchen ihn abzulenken, bis Ino sich meldet. Sollten sie die Schriftrolle nicht finden, werden wir ihn gemeinsam bekämpfen.“

Sasuke schluckte, ignorierte die Unruhe darüber, dass sie allein mit diesem Bastard bleiben würde, runter und wusste, dass es nicht fair wäre, gegen den Plan zu protestieren.

„Komm NICHT rein, Sasuke. Ich bin stark und kann gut meine Situation einschätzen.“

„Was, wenn er dich angreift?“, fragte er schlicht, klang ruhig und gepresst zugleich.
 

„Ich habe einen Kampf gegen dich und deinem Susanoo bestritten. Ich habe Danzo umgebracht, habe gegen mehrere Anbu gleichzeitig gekämpft.“, stellte sie schlicht klar.

„Glaub mir, ich bin in der Lage zu kämpfen. Und sollte Zuko mich irgendwie überraschen und du willst das nicht… denn kannst du ihn mit mir zusammen bekämpfen.“

Sein Blick zuckte und Sasuke atmete tief ein, wusste, dass da nichts zu machen war.
 

„Na schön.“, sprach er leise.

Er beugte sich zu ihre, ergriff ihr Kinn zwischen Zeigefinger und Daumen und presste seine Lippen hart gegen ihre, um ihr einen schnellen, intensiven Kuss zu stehlen.

Für einen Moment erstarrte sie, jedoch überwand Sera das Gefühl, legte eine Hand an seine Wange und erwiderte den Kuss, ehe sie ihn wieder beendeten.
 

„Ich warte. Geh rein und lenke ihn ab.“

Sera nickte versichernd und holte tief Luft.
 

Ihr Herz schlug wie am Spieß, ihr Atem wurde schneller und ihr rasender Herzschlag nahm zu, der wütende Hass kochte in ihrem Körper, als sie ihre Hand an seine Türklinke legte.

Und zum ersten Mal nach langem war Sera froh, dass sie nicht sah.

Zum ersten Mal war sie dankbar dafür, den Mann, der ihr Leben zerstört hatte, nicht zu Gesicht bekommen zu müssen.

Nicht nur, dass der Geruch dieses Zimmers Erinnerungen und Gefühle in ihr keimen ließ, als sie mit verdunkeltem Blick den Raum betrat…

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„Sera.“

Allein seine Stimme verursachte ein heißes, brodelndes Gemisch aus Hass, Verachtung, Groll und Wut und Sera wollte es hören.
 

Seinen schmerzvollen Todesschrei, während sie ihm die Kehle mit Sakuras Stirnband durchtrennte…

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„Los, hier entlang!“
 

Neji war verwirrt.

Mit seinem Byakugan sah er für gewöhnlich durch Wände, Bäume, Berge, Felder-

Einfach nichts blieb von seinem stechenden, perfekten Blick verschont, allerdings war dieses Gebäude eigenartig.

Von Außen konnte er ganz normal durchsehen, konnte mehrere Zimmern in den drei Stockwerken ausmachen, wirklich.

Aber jetzt bemerkten sie, dass es viel mehr Zimmern gab, als er gedacht hatte, nur konnte er nicht durch die Wände um die neu entdeckten Räume schauen und sie absuchen.

Aber das machte doch keinen Sinn..!
 

Es sei denn..-
 

„Anscheinend sind einige Zimmer hier präpariert worden.“, schloss die blonde Yamanaka scharf, ihr hellblauer Blick schaute sich misstrauisch nach weiteren Feinden um.

Sie hatten inzwischen drei Wachmänner bekämpft und Ino wollte ehrlich sein;

Die Kerle waren verrückt.
 

Ohne Witz, für einen Moment dachte sie, man würde sie in ein Aschehäufchen verwandeln und hätte Lee nicht in letzter Sekunde eingegriffen, wäre sie echt übel zugerichtet worden.

„Ich bin froh, dass wir schon oft mit Sera trainiert haben.“, sprach Lee leise die Gedanken der Blondine aus und rieb sich den leicht schmerzenden Arm.

Gott, die Wasserpeitsche konnte echt wehtun, wenn sie einen richtig zupackte.
 

„Hm. Dadurch, dass sie alle viel Elemente beherrscht, hat uns das wirklich gerettet. Niemals hätte ich damals als Genin angenommen, dass die Elemente so verwendet werden konnten.“

Neji war einfach schlichtweg verblüfft über die extreme Macht der Bändiger und gab zu, dass es in der Tat mehr als vorteilhaft war, die Elemente ohne jegliche Fingerzeichen benutzen zu können.
 

„Na super. Ich schätze, wir haben noch ungefähr SECHSUNDDREISSIG Räume, die wir abklappern müssen. Und ich zähle nur die mit, die von Neji nicht gesehen werden.“

Allein der Gedanke… Ino hatte mit den zwei Shinobis bereits 10 Räume abgesucht und wusste, dass Sera nicht unbegrenzt Zeit haben würde, verdammt..!
 

„Okay, fuck it. Wir teilen uns auf und ich nehme mir auch gleich am besten die Zimmer vor, die Neji nicht sehen kann.“

„Aber Ino, das könnte gefährlich-!

„Keine Sorge, Lee, ich bin ein großes Mädchen.“, kam die Blondine ihm zuvor.

„Stell dir mal vor, ich kann mir sogar selbst die Schuhe zubinden.“, grinste sie.
 

Neji und Lee schauten sich kurz an und nickten schließlich entschlossen, ehe sie der blonden Yamanaka einen einverstandenen Blick zuwarfen.

„Na schön.“, sprach der Hyuuga schließlich.

„Dann sehen wir uns in 10 Minuten genau hier. Passt gut auf euch auf, damit das klar ist.“
 

Mit diesen Worten rannte Ino auch schon davon und wusste, dass sie sich jetzt verdammt nochmal beeilen musste, damit die Mission nicht unnötig blutig endet.

Ihr Herz raste wie verrückt und Ino musste mehrere Male blinzeln und hart schlucken, damit die panische Aufregung sie nicht völlig lähmte.

„Keine Sorge, Sakura… Wir holen Naruto und dich wieder zurück..!“
 

Nie hätte sie gedacht, dass sie so nah dran sein würde, die verstorbenen Ninjas wieder zurückzuholen.

Niemals hätte die aufgeregte Kunoichi angenommen, dass es überhaupt einen Weg geben würde, die Zeit umzukehren und in das Leben fremder Leute zu scheißen.

Wirklich, man lernte nie aus…
 

„Hey! Wer zum Teufel bist du denn?!“

Ino drehte sich sofort in völliger Alarmbereitschaft zu einem braunhaarigen Mann mit goldenen Augen, von dem die schöne Yamanaka wusste, dass er ein Feuerbändiger war.

Naja- Shit.

Aber hey, ist ja nicht so, als hätte sie einen Rummel erwartet oder so…
 

„Ohne Scheiß, ich habe jetzt gerade eigentlich so gar keinen Bock auf deine gelbe Scheißvisage.“, fauchte sie genervt, konnte es einfach nicht fassen, dass sich immer und zu jeder Zeit etwas in den Weg stellen musste.

Sie wollte doch nur ein Mal eine Mission OHNE Probleme ausführen, zum Teufel nochmal!
 

„Aber wenn du unbedingt den Arsch versohlt haben willst, schön. An mir soll‘s nicht liegen...“

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„Nanu, wo sind denn alle hin?“
 

Zu sagen, Karin wäre genervt, wäre eine riesengroße Untertreibung.

Irgendwie spürte sie gar keine aktivierten Chakras mehr im Gebäude, ja es war, als seien alle Wachen einfach abgehauen, was so gar keinen Sinn machte.

Wirklich eigenartig.
 

Zuko war erst seit ein Paar Tagen wieder hier, sollten alle nicht hier bleiben und alles dafür tun, dass er auch zufrieden war?

Oder hat sie da irgendetwas nicht mitbekommen..?
 

Die schöne Uzumaki lief gerade durch einen der unzähligen Flure und musste dringend jemanden Finden, der sie von ihrer Langeweile ablenken würde.

Jetzt, wo Sasuke von der Wahrheit erfahren hatte, könnte sie sich leider nicht mehr in seiner Nähe aufhalten, da er mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erzürnt über sie wäre.
 

Wirklich, sollte es ihm nicht egal sein?

Immerhin war er doch bloß der Rächer von damals, also wieso interessierte es ihn schon wieder, was für Lächerlichkeiten sich in seinem ersten Leben abgespielt haben?

Was zur Hölle hat die blinde Schlampe nur wieder mit ihm gemacht..?!
 

Aber es spielte keine Rolle, wirklich.

Denn wenn die vier Jahre erstmal um waren, würden alle betroffenen -abgesehen von Zuko und ihr natürlich- ihre Erinnerungen ein für allemal verlieren und das Jutsu wäre permanent.
 

Und dann würde Sasuke endlich ihr gehören und Sera wäre für immer Zukos.

Einfach nur perfekt..!
 

Plötzlich spürte die rothaarige Kunoichi mehrere flackernde Chakras und sie musste gar nicht überlegen, um zu wissen, was hier vor sich ging;

Ein Kampf. In dem Gebäude fand gerade ein Kampf im dritten Stock statt und Karin hatte es bereits im Gefühl, dass es Ninjas aus Konoha sein mussten.

Sie kannte ihre Chakras und wusste somit sofort, dass sie sich mitten in einem Plot wiederfand und ja, auch die ganzen verschwundenen Bändiger wurden erklärt.
 

„Eine Falle… Verdammt, sie sind hier..!“

Karin begann zu rennen, um Zuko Bescheid zu geben, als sie jedoch urplötzlich am Haar gepackt und von einem festen, sehr schmerzhaften Griff nach hinten gezogen wurde.

Ein strahlend blauer Blick stach zu der Rothaarigen, die voller Schock hoch schaute und das Gesicht der schönen Blondine augenblicklich wiedererkannte.
 

„Hallo Cupcake.“, grüßte Ino sie mit triefendem Sarkasmus in der Stimme, das kleine, arrogante Grinsen konnte jedoch nicht die dunklen Intentionen der Yamanaka verbergen.

„Wie schön, dass ich dich finde.“

Mit einem harten Ruck wurde Karin gewaltvoll gegen den Boden geschleudert und Ino zeigte kein Erbarmen, als sie Karin einen harten Tritt in die Seite verpasste.
 

Den SIE hat das Jutsu überhaupt entdeckt.

SIE hat Zuko bei allem geholfen.

SIE hat dafür gesorgt, dass Sasuke seine zwei Kameraden umbringen musste.

SIE hat Sera zu einer wahnsinnigen Rächerin gemacht.
 

Und ja, sie würde dafür büßen.

Teuer. Sehr, sehr teuer.
 

„Alles Gute nachträglich, du kleine, dreckige Schlampe.“, sagte sie hart.

„Und keine Sorge. Ich werde dir ein Geschenk machen, von dem du nicht einmal träumen könntest...“
 

Ino wusste, dass Karin Zuko warnen wollte.

Und sie wusste außerdem, dass sie das selbstverständlich NICHT zulassen würde.

Und wenn sie dafür Gewalt einsetzen müsste;
 

Machte es die Sache doch nur noch interessanter...

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……………………………..........…………………………..
 

„Ich gebe zu, ich bin überrascht.“
 

Zuko konnte seine Verblüffung gar nicht in Worte fassen und wirkte wirklich verdutzt über die plötzliche Anwesenheit seiner Kindheitsfreundin, die sich… wirklich verändert hatte.
 

Sie trug schwarz.

Oberteil, Hose, Stulpen- Alles war schwarz, bis auf den blauen Gürtel um ihre Hüfte und die gleichfarbigen Bändigermale um ihr rechtes Auge.

Außerdem trug sie ein rotes Stirnband mit dem Konoha Zeichen und Zuko konnte nicht anders, als seine Augen darüber zu verengen.

Denn Sera war eine Bändigerin, kein lächerlicher Ninja.

Wenn sie ein Wappen tragen wollte, denn sollte es verdammt nochmal das Zeichen der Bändiger sein, am besten auch gleich das Wappen der Feuerbändiger, wirklich.
 

„Deine vier Jahre sind doch noch nicht um. Also sag, was hat dich zu mir geführt, Sissi..?“

Die Betonung auf den einst liebevollen Kosenamen war pure Absicht, das wusste Sera genau, aber es kümmerte sie nicht mehr.

Nein, der Hass steckte zu tief, als dass sie noch Dinge wie Wehmut und Schmerz darüber empfinden konnte, stattdessen sah sie einfach nur emotionslos aus.
 

Zuko wollte nicht lügen und behaupten, es schockiere ihn nicht.

Nein, niemals hätte er gedacht seine beste Freundin jemals so… leblos erleben zu müssen.
 

„Er ist tot.“, sagte sie plötzlich und sah nicht, wie seine goldenen Augen fragend zuckten.

„Ich habe ihn umgebracht. Sasuke Uchiha ist nicht länger am Leben.“

Das Herz des Feuerbändigers machte einen heftigen Ruck bei diesen Worten und Sera hätte fast zusammengezuckt, als Zuko urplötzlich vor ihr stand, bloß wenige Zentimeter trennte die Bändiger voneinander.
 

Er war schnell, fiel er sofort auf.

Zuko war sehr -SEHR- schnell.
 

Wie gern würde sie jetzt sein Gesicht sehen…

Wie gern sie nur sehen würde, wie GERN sie nur ihre Situation einschätzen würde…
 

„Du hast ihn getötet?“

Seine mächtige Stimme war stark, hart und tief, wirkte bedrohlich und testend und hätte Sera noch ihre Menschlichkeit von früher… dann hätte sie jetzt Angst.

Denn Zuko hatte ihr bereits viel zu viel angetan.
 

„Ja.“, antwortete die Brünette also kalt.

„Wir haben gekämpft und er wollte mich mitnehmen.“
 

Von draußen zuckte der Blick des Uchiha, als er diese Worte gehört hatte, hielt jedoch trotzdem still.
 

„So weit habe ich es nicht kommen lassen und ich habe ihm das Leben genommen.“

Es war wirklich erschreckend, wie gut sie gerade lügen konnte und Sasuke wusste, dass sie nur deshalb die Tatsache, dass er sie mitnehmen wollte erwähnte, weil sie so leichter lügen konnte. Denn immerhin kannte dieser Mistkerl sie sehr gut.

Gut genug, um zu wissen, wann sie die Wahrheit sprach und wann nicht.
 

Eine schwere Stille herrschte und die Bändigerin konnte sich nicht gegen das gewalttätige Hämmern ihres kalten Herzens wehren, von dem sie fürchtete, von ihm gehört zu werden.

Doch sie blieb ruhig, ihr leerer Blick ohne jegliche Gefühle, als Zuko sie berechnend anschaute, anscheinend sichergehen wollte, dass sie ihn nicht belog.
 

„Du hast ihn also umgebracht.“

Unfassbare Genugtuung breitete sich im Feuerbändiger, der sie still musterte, während seine einst beste Freundin wortlos nickte, ohne auch nur eine Mine zu verziehen.

„Ja.“
 

„Und warum bist du jetzt hier?“, fragte er und Sera wusste ganz genau, dass ein kleines, finsteres Grinsen auf seinen Lippen lag.

„Immerhin hatte ich dir doch vier Jahre gegeben. Wieso die Eile, hm..?“

„Weil ich weiß, dass du ansonsten Konoha attackieren lässt.“, zischte sie scharf und verblüffte den Schwarzhaarigen ein weiteres Mal mit ihrer harten Fassade.

„Wieso? Sag mir nicht, dass du dich endlich anders entschieden hast, Zuzu.“
 

Sein Ausdruckt zuckte und als Sera sich plötzlich umdrehte, schnappte etwas in ihn über.
 

Ihre Hand wurde gepackt und Sera hielt still, wurde ruckartig umgedreht und schaute wieder hoch, sodass Zuko ihr wieder direkt in die blinden Augen schauen konnte.

In der Zeit merkte Sera gar nicht, dass ihr Erdbändigen hier nicht funktionierte.

Hörsinn und Luftbändigen waren so perfekt ausgeprägt, dass sie in solch ruhigen Momenten gar nicht bemerkte, dass dieses Abteil des Gebäude gar nicht aus Erde bestand;

Sera war viel zu sehr in ihrem Wahn der Rache, als dass sie solch ein Detail realisieren könnte.
 

„Du hast Recht, Sissi.“, benutzte er wieder ihren Kosenamen, so wie sie es bei ihm getan hatte.

„Konoha hätte ich in der Tat angegriffen.“
 

Sasuke, der durch den kleinen Türspalt alles mitansehen konnte, verengte wutentbrannt die schwarzen Augen zu tödlichen Schlitzen, denn Zuko war definitiv ZU NAH.
 

„Wirklich schön zu sehen, dass du vernünftig geworden bist, Sera. Ich hätte dich ungern gezw-“

„Lüg mich nicht an.“, unterbrach sie ihn fauchend.

„Wir beide wissen, dass du alles dafür tun würdest, um mich gefügig zu machen. Aber… das hast du bereits, nicht wahr?“

Die Erinnerung an jenem Tag war bitter und Sera erinnerte ihn an den Mord an die Mönche und den Fluch, den man ihr auferlegt hatte.
 

„Keine Sorge, ich will mein Augenlicht nicht.“, meinte sie ruhig.

Du Mistkerl, ich will bloß meine Kameraden und deine Leiche in meinen Händen.

„Ach ja? Warum nicht? Sag mir nicht, du willst nie mehr sehen-“

„Ah, erspare mir deine Scheinheiligkeiten.“, unterbrach sie ihn spitz.
 

„Ich bin froh, blind zu sein. Ich bin SO FROH, nicht mehr mitansehen zu müssen, wie erbärmlich du geworden bist. Das könnte ich nicht ertragen, Zuko.“

Sie konnte immer noch nicht fassen, dass ER das alles getan hatte, dass der Junge, den sie seit ihrer Geburt nun kannte, ihr Leben zerstört hatte.

Zwei. MAL.
 

„Deswegen sollten wir die Vergangenheit lassen und für unsere… gemeinsame Zukunft sorgen.“, sagte sie leise, versuchte ihren Atem flach und lautlos zu halten.

„Nachdem ich Sasuke endlich getötet habe, hält mich sowieso nichts mehr in meinem alten Leben. Also bitte. Hier hast du mich jetzt, Zuko.“, meinte sie schnippisch.

„Was jetzt, hm? Bist du zufrieden? Hast du dir das so gewünscht?“
 

Ein Griff an ihren Schultern und Sera wurde plötzlich gegen die Wand gedrückt, ihr Herz pumpte durch ihren Körper und Sasuke schwor, dass er beinahe allein aus Reflex ins Zimmer gestürmt und ihn niedergebrannt hätte.
 

Doch er hielt sich, riss sich zusammen, bis Ino sich endlich melden würde.

Denn jetzt durfte er die Mission nicht gefährden, sie waren SO NAH DRAN!

Ganz ruhig… Sera war stark, sie würde damit fertig werden.

Ganz ruhig, ganz ruhig, ganz ruhig…
 

„Wenn du nur wüsstest, WIE zufrieden ich bin...“

Sie war gefangen zwischen der harten Wand und seinem ebenfalls harten Körper, spürte augenblicklich Hass und Adrenalin durch ihr kochendes Blut pumpen.

Denn Sera wollte kämpfen, wollte toben, wollte durchdrehen;

Die Bändigerin wollte einfach nur töten und mehr nicht.
 

Nur konnte sie es jetzt noch nicht und riss sich deshalb zusammen.

„Ein Deal ist schließlich ein Deal, findest du nicht, Sera?“
 

Seine linke Hand stützte sich neben ihrem Kopf ab, während seine rechte noch auf ihrer Schulter ruhte, ihren kleinen Körper bestimmend an Ort und Stelle hielt.

Der Blick des Bändigers war berechnend, ruhte jedoch dennoch sehnsuchtsvoll auf ihren vollen, einladenden Lippen und ja, für diesen Moment ließ der Schwarzhaarige seine Deckung fallen.
 

Er konnte nicht anders, denn verdammt, sein Plan hatte doch allen Ernstes funktioniert.

Es hatte geklappt und nun konnte er sich nehmen, was ihm rechtmäßig zustand.

Sera…

Endlich.

Endlich hatte er das bekommen, dass er gottverdammt nochmal verdient hatte…
 

Langsam und vorsichtig beugte er sich zu ihr runter, sein Körper näherte sich weiter, sodass sein Oberkörper mit ihrem in Berührung kam.

Augenblicklich schlug das Herz der blinden Bändigerin schneller, als Zukos Hand von ihrer Schulter langsam und forschend zu ihrem durch ihr Oberteil verdecktem Nacken wanderte, ohne zu wissen, dass unter seiner Berührung das Liebesmal ihres Liebhabers brannte.
 

Sasukes Griff brach beinahe die Tür und er war dankbar, dass diese aus Metall bestand.

Vor lauter heißem Zorn brannte das Sharingan förmlich in seinem Blick, das Kaleidoskop rotierte wie ein Wahnsinniger bei diesem Anblick und der Uchiha wusste eines;

Er würde ihn umbringen.
 

Er würde Zuko qualvoll und langsam so lange foltern, sich an Leid und Schmerz des Bastardes so lange ergötzen, bis nichts als ein gebrechlicher Haufen Elend vor ihm kauern würde.

Nachdem Naruto und Sakura fort waren, nachdem er das Leben von Sera und ihm ruiniert hatte, sie zu TODFEINDEN gemacht hatte-

Da WAGTE er es, SEINE Bändigerin einfach… zu berühren?!
 

Nein, er wollte weitergehen.
 

Denn Zukos Lippen schwebten direkt über die der schönen Bändigerin, dessen blinder Blick undefinierbar zu ihm schaute, die Augen bloß halb geöffnet.

Ihre Atem verschmolzen, nur wenige Zentimeter trennte die zwei ultimativen Bändiger voneinander und Sasuke schwor, dass er in dem Moment rot sah.
 

Zuko nahm für einige Sekunde nichts wahr, testete den Moment, wollte sehen, ob es wirklich endlich so weit war und er sie haben könnte, nach all den verdammten Jahren.

Langsam wanderte seine rechte Hand zu ihrem Nacken, sein Daumen strich über ihren Hals, während er sich mit dem linken Ellenbogen an der Wand abstützte, ihr in dem Moment noch näher kam…-
 

Und es geschah.
 

Sein hungriger Mund traf ihren und stahlen der Bändigerin einen bestimmenden Kuss.

Zuko spürte sofort das explodierende Prickeln, spürte das heiße Kribbeln auf seiner Haut, als sich ihre Lippen nur kurz berührten, ehe er sich löste und ihr in die ausdruckslosen Augen sah.
 

Keine Sehnsucht.

Kein Verlangen.

Und keine Liebe.
 

Zuko sah rein gar nichts in ihren einst strahlenden, ausdrucksvollen Augen…

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Und doch attackierte er sie.
 

Wortlos packte seine linke Hand ihre Hüfte, zog sie ruckartig zu sich und schloss seinen Mund hungrig über ihren, bewegte seine Lippen voller Frust und Verlangen gegen Seras.

Seine rechte Hand packte ihr schokoladenbraunes Haar, neigte ihren Kopf und Zuko konnte bereits heiße Lust in seinen unteren Regionen spüren, als Sera ihn an seinen Schultern festhielt…-
 

Und den Kuss erwiderte.
 

Ja, sie erwiderte ihn, küsste ihren einst besten Freund aggressiv und wild, wirkte keineswegs wie die unschuldige Bändigerin, die sie eigentlich sein sollte.

Sie zeigte keine Scheu, kein Zögern, nein, Sera küsste ihn wie eine heiße Sünde und ließ das Innere des Bändigers wie heiße Lava brodeln.

Zuko drückte sie gegen die Wand, der Griff um ihre Hüften und um ihr Haar wurde fester und der Feuerbändiger wollte in dem Moment die zarte Bändigerin wiederhaben.
 

Er wollte SEINE Sera, die, die er damals im Wald fast für sich erklärt hätte.

Und dann am besten mit LIEBE in ihrem atemberaubenden Blick-

Fuck, es war ihm einfach egal.

Zuko WOLLTE sie endlich.

Hier und vor allem JETZT.
 

‚Er ist tot‘, knurrte jedes Ich im Inneren des Sasuke.

Das Monster in ihm und sein altes Ich knurrten wie Tiere, waren voller Zorn über dieses Bild, das sich ihnen doch ALLEN ERNSTES bot.

‚Er werde ihn mit seinen Innereien füttern..!‘
 

‚Hey! Sasuke, Sera!‘

Es war die Stimme der blonden Yamanaka, die hysterisch und eilig in den Ohren der zwei Ninjas aus Konohas hallte, die in dem Moment innehielten und zuhörten.

‚Die Schriftrolle ist bei ZUKO! Wenn ihr es auch zutraut, denn killt diesen motherfucking Hurensohn und holt euch das Ding zurück, bevor ER sie zerstört und alles RUINIERT!‘
 

Mehr brauchten die zwei Ninjas nicht, denn mit diesen Worten wurde der Killer in ihnen geweckt.
 

Seras eisblauen Augen verengten sich und genau als sie diesen Mistkerl von sich stoßen wollte, wurde auch schon die Tür eingerissen und Zuko wurde am Hals gepackt und so hart gegen die Wand geschmettert, dass diese augenblicklich in sich zusammen bröckelte und stückchenweise auf seinem Körper landete.
 

Sofort stellte sich der rasende Uchiha vor seiner Bändigerin, sein Blick voller Mordlust und Zorn, als der Feuerbändiger, der mehr als nur schockiert war, sich aufgerappelt und sich vor dem Paar hingestellt hatte.

Seine goldenen Augen zischten vor Wut über diesen Betrug, seine Stirn war gerunzelt und seine Zähne gefletscht.
 

„Eine Falle also...“, knurrte er erzürnt und völlig unzufrieden.
 

Er konnte es nicht fassen.

Nach all den Dingen, die er nun tun musste, nach ALL den Jahren…
 

„Schon wieder ihr beide...“

Nach all der Zeit, in der er dafür sorgen wollte, dass Sasuke und Sera verdammte getrennte Wege gingen, standen sie nun zusammen vor ihm.
 

Standen beide schon wieder zusammen vor ihm, zeigten nicht mehr als absolute Blutrünstigkeit in ihren Blicken und wirkten beinahe animalisch in dem Moment.

Es war Sera, die die schwere Stille brach, ihre Stimme nichts mehr als ein gefauchtes Knurren.
 

„Gib uns sofort die Schriftrolle, du dreckiger Mistkerl...“

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………………………………………………………………………………...
 

Leute, das gehört jetzt zu meinen letzten Kapiteln.

Lehramt hat nicht geklappt und da ich jetzt Jura studieren muss, werde ich nicht mehr in der Lage sein, diese FF weiterzuführen.

Es tut mir wirklich Leid, ich denke ihr alle wisst, wie viel mir diese Fanfic bedeutet.
 

Aber gut.

Morgen, spätestens übermorgen kommt das nächste Kapitel.
 

Liebe grüße

eure dbzfan



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Scorbion1984
2017-10-15T11:05:57+00:00 15.10.2017 13:05
Das wäre wirklich schade ,wenn Du diese FF nicht weiter schreibst ,viel kann doch nicht mehr kommen ,nachdem sie die Zwei gefangen haben !
Mit dieser FF hast Du uns stark an gefüttert ,bitte schreib sie zu Ende !
Antwort von:  Fifi-Uchiha
17.10.2017 23:59
Hey duu!
Keine Sorge, ich habe nur einen Scherz gemacht haha
Lehramt hat geklappt und auch wenn es langsamer geht, so werde ich meine FF nicht abbrechen ^.^

liebe grüße
deine dbzfan!


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