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Der Schwarze Weg des Shinobi

von

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Fatale Folgen

Merhaba meine lieben Leser. Aalso, es wird nun endlich auf den Tag eingegangen, an dem Sera ja eigentlich hätte geheilt werden sollen. Ich hoffe, ihr seid nicht zu enttäuscht darüber hahaha

Tut euch einen Gefallen und hört euch diesen Song an und Leute;

Lasst ihn wirklich auch laufen. So macht lesen mehr Spaß ^.^

https://www.youtube.com/watch?v=8NV148tJWfY

Viel Spaß!

….....................................................
 

„Ich bin blind.“
 

Für einen sehr langen Moment herrschte eine so schwere Stille, dass Sera dachte, sie könne danach greifen, sie mit ihrer bloßen Hand umfassen. Hätte sie jetzt doch nur für diesen Moment ihre Sehkraft, denn die Bändigerin wollte einfach sein Gesicht, seine Reaktion sehen.

Doch es sollte ihr verborgen bleiben, denn Tatsache war, dass sie sein Gesicht und seine Reaktion, wenn es ihn überhaupt interessierte, nie sehen würde. Sie war so unglaublich wütend auf ihn und Sera spürte bereits, wie sich ein Kloß in ihren Hals bildete, doch sie lehnte es ab, vor ihm auch nur eine einzige Träne zu vergießen.

Nicht mehr.
 

„Sasuke, wir gehen.“
 

Orochimarus hastige Stimme hatte die Shinobis aus ihrer Starre gerissen und urplötzlich waren Sasuke und sein schlangenhafter Sensei verschwunden, ließen sie allein zurück.

„Sera!“ Die Bändigerin konnte die besorgte Stimme des Feuerbändigers vernehmen und Mako fiel sofort auf, wie benommen seine Schülerin war. „Hey, Sera.“

Sie spürte seine Hände an ihren Schultern, fand jedoch nicht die Kraft zum Antworten.

„Naruto und Sakura geht es gut, sie heilt ihn gerade. Hey...“

Sorge machte sich in ihm breit, als ihre Augen glasig und unzurechnungsfähig wirkten.

„Sera, haben sie dich verletzt, geht es dir gut? Sag etwas!“ Makos Augen weiteten sich, als er die stillen Tränen sah, die ihre Wange benässten und sie wortlos weinte.

„Er wollte ihn umbringen. Sasuke... wollte ihn töten. Sie haben mich alle... alle angelogen.“

Ihre Stimme bebte und die Bändigerin schien keine richtigen Sätze formulieren zu können.

„Sasuke... er... hat...“ Ihre Stimme brach ab und die Bändigerin wurde von einem schweren Schwindelgefühl überwältigt und alles, was sie wusste, war, dass ihre zitternden Beine nachgaben.

„Sera!“
 

Die gebrochene Bändigerin fiel in die schützenden Arme des besorgten Feuerbändigers...

….................................................
 

Seras blinden Augen flackerten und die Bändigerin erkannte nicht nur den Geruch des Krankenzimmers, sondern spürte außerdem die Anwesenheit von ihren Teamkameraden.

Sakura, Kakashi und Naruto.
 

Schnell war die Müdigkeit verflogen und die Shinobis erhoben sich alle alarmiert von ihren Plätzen, als die blinde Bändigerin sich aus dem Bett hievte und schließlich ihnen gegenüberstand mit einem ruhigen und gleichzeitig steinharten Blick. Vor allem Naruto verspürte nicht nur Aufregung, sondern die blanke Panik, als sie zum Sprechen ansetzte.
 

„Ich werde... diese Frage nur ein Mal stellen.“ sprach sie schließlich, ihr starrer Blick voller Ernsthaftigkeit und Vorwissen, als sie fest zu den Shinobis sah.

„Und wenn ihr auch nur einen Funken Respekt vor mir habt, denn werdet ihr mit ausnahmsweise die Wahrheit sagen.“ Naruto und Sakura zuckten bei der Schärfe in ihrem Ton ein wenig zusammen, was die Brünette zwar merkte, sich jedoch nichts anmerken ließ.

„Wusstet ihr alle davon, dass er, sowohl damals als auch heute, Naruto umbringen wollte?“

Ihre Frage war knapp, scharf und vor allem fordernd und ihre Kameraden brauchten eine Weile, bevor sie ihr überhaupt in die Augen sehen konnten.
 

„Sera, hör bitte erst zu, wir-“

„Nein, Kakashi Sensei.“ unterbrach die Blauäugige den Jonin, so selten es auch vorkam.

„Ich will nur die Wahrheit hören, nicht mehr und ganz bestimmt nicht weniger.“

Das Gesicht des Fuchsninjas verzerrte sich bei ihrer scharfen, autoritären Stimme, doch er wusste, dass er nicht drum herumkommen würde.
 

„Sasuke hat sowohl damals als heute versucht, Naruto zu töten.“

Es war keine Frage, sondern eine bittere, knallharte Feststellung, jedoch fühlte Naruto sich fast schon manipuliert, ihr die Antwort zu geben, die er ihr so lange verheimlicht hatte.

„...Ja.“
 

Seras Lippen waren zu einer dünnen Linie gepresst und die Kunoichi nickte verstehend, als sie mit der Befragung fortfuhr.

„Wer genau weiß davon Bescheid?“ Naruto schluckte voller Panik über ihre ruhige, kontrollierte Frage und spürte sein Herz wild gegen seine Brust hämmern. Der Ninja musste ihr leider antworten, es blieb ihm schon lange keine Wahl mehr.

„Alle.“
 

Ein Tritt in ihre Magengegend hätte Sera nicht halb so schwer getroffen, wie diese einsilbige, winzige Antwort und die Bändigerin merkte gar nicht, wie sie ihre Hände zu Fäusten ballte.

Sakura sah die Tränen in den verletzten Augen ihrer besten Freunden glitzern und hätte nichts lieber getan, als sie zu umarmen, sie zu trösten, doch sie wusste, dass das nicht so einfach sein würde. Es war wirklich schwer, Sera zu verletzen, doch wenn man es denn mal schaffen sollte, so war der angerichtete Schaden viel zu groß, als dass man ihn so schnell wieder beheben konnte.

Sie würden sehr viel Zeit dafür brauchen.
 

„Alle also..?“ Ihre Augen verengten sich leicht bei diesem Verrat und die Bändigerin schluckte den dicken Kloß im Hals runter.

„Es haben alle bescheid gewusst, ja? Jeder wusste Bescheid. Tja, und ich...“

Ein bitteres, humorloses Lachen verließ ihre Kehle und ihr Blick wurde scharf.

„Ich bin mal wieder die einzig Blinde, nicht wahr?“

Sakura und Naruto zuckten schockiert über ihre Anspielung zusammen und Kakashi schloss nur schuldbewusst seine schwarzen Augen und schwieg.
 

„Nein, Sera... Bitte, sag sowas nicht-“

„Was soll ich denn sagen, Sakura?“ schnitt die Bändigerin ihr das Wort ab.

„Sehe ich da etwa was falsch? Habt ihr es mir nicht verheimlicht und mich nicht im Dunkeln tappen lassen? Habt ihr nicht euer ganz eigenes Ding aus der Sache gemacht?“

Ihr wütender, enttäuschter Blick lag vor allem auf ihren besten Freund, der völlig fertig aussah. „Sera, ich...-“ Sie ließ ihn nicht aussprechen.
 

„Wie gut, dass ihr euch nicht darum sorgen musstet, vor mir eure Gesichtszüge bei euren verlogenen Lügen zu kontrollieren, nicht wahr? Das war sicher sehr praktisch für euch.“

Wieder lachte sie ein wütendes, humorloses Lachen, als sie den nächsten Satz aussprach.

„Lernt doch einfach Zeichensprache, damit ihr weiterhin in meiner Gegenwart unter euch kommunizieren könnt. So spart ihr euch viel Zeit und den ganzen Aufstand.“

Alle Anwesenden weiteten ihre schockierten Augen bei ihren Worten und sahen zu, wie sich die Bändigerin einfach ihre Stiefel überzog.

Ja, sie trug noch den Krankenkittel, ja, es war kindisch, ja, es würde lächerlich aussehen, doch in erster Linie war es Sera vor allem egal. Sie konnte nicht länger in diesem Raum bleiben.
 

„Sera, wo willst du hin?“ hörte sie ihren Sensei fragen und auch wenn es respektlos war und sie Mönch Gyatsu enttäuschen würde; Sie ignorierte die Frage, denn wenn sie jetzt sprechen müsste, würden nur verletzende Dinge aus ihrem Mund kommen, was nur noch respektloser sein würde und das wollte Sera nicht. So war sie einfach nicht.
 

Wortlos lief sie also zur Tür, blieb die ganze Zeit über völlig ruhig und kontrolliert, wollte wie eine erwachsene Frau mit Anstand und Würde diesen Raum verlassen. Immerhin war sie eine Luft- und Wasserbändigerin und kontrollierte Ruhe lag in ihrer Natur...

Sie würde es auf jeden Fall schaffen.
 

Die Tür wurde so ohrenbetäubend laut zugeknallt, dass die Shinobis wild zusammenzuckten und für einen Moment dachten sie, dass die Tür durch Seras ungeheurer Wucht zusammenbrechen würde.

Da sprach eben die Feuerbändigerin aus der 19 Jährigen Kunoichi.

…………………………
 

„Sera, warte!“ Die Bändigerin sagte nichts und lief einfach weiter. „Bitte, Sera!“

Sie ignorierte ihn, lief an einem Park entlang und weigerte sich, Naruto eine Antwort zu geben.

„Ich flehe dich an, hör mir doch einfach zu!“

Es kam wirklich selten vor, dass der Chunin eine solche Panik verspürte und viel seltener war es, dass seine beste Freundin der Grund für ein Elend war. Kakashi Sensei hatte ihm zwar abgeraten, ihr jetzt zu folgen, meinte, dass sie Zeit bräuchte, das Geschehene sacken zu lassen.

„Rede lieber erst mir ihr, wenn sie nicht all zu wütend ist und das Geschehene verstanden hat.“ hatte der Jonin ihm geraten, doch hitzköpfig und impulsiv wie der Fuchsninja nun mal war, tat er das, was er für richtig hielt und stürmte seiner besten Freundin hinterher.

„Sera, verdammt nochmal!“ Mann, war sie schnell. „Hör mir doch zu!“
 

„WAS?“ schrie sie plötzlich und hielt Inne, um mit geröteten Augen zu ihm zu sehen.

Naruto zögerte, denn mit so viel Emotionen, negativen Emotionen, konnte er nicht umgehen…

„Was könntest du mir womöglich noch sagen, das ich nicht längst schon weiß?“ fauchte die Bändigerin. „Sicher, es war zufällig, aber ich kenne die Wahrheit.“ fügte die sarkastisch hinzu und erinnerte ihn an seinen schier unverzeihlichen Fehler, den er begannen hatte und vor lauter Scham und Schuld biss Naruto sich fest in die Innenseite seiner Wange.
 

„Wie konntest du mir das nur antun, Naruto?“ Die Bändigerin wischte sich schnell die Tränen von der Wange und der Blonde sah aus, als hätte er körperliche Schmerzen, da er realisierte, dass tatsächlich er höchstpersönlich für ihre Tränen verantwortlich gewesen war.

„Du als mein bester Freund, der einzige Mensch, dem ich im wahrsten Sinne des Wortes blind vertraue, bist quasi dazu verpflichtet, mir immer die Wahrheit zu sagen!“
 

„Sera, ich verstehe, dass du wütend bist und ich schwöre dir, ich wollte es dir sagen, aber-“

„Hast du aber nicht.“ unterbrach sie ihn wieder, was heute ziemlich oft vorkam, und verengte ihre blitzenden, enttäuschten Augen. „Es gibt nichts, was du nicht über mich weißt, Naruto, ich habe einzig und allein nur dir alles aus meinem Leben erzählt und dir meine größten Geheimnisse anvertraut!“ Naruto schloss schuldbewusst seine meerblauen Augen über ihre Worte.

Ich doch auch…

Er wollte es ihr erklären, doch nichts würde die Brünette zufrieden stellen. Einfach nichts.
 

„Seit dem Tag meiner Blindheit habe ich mich immer für nutzlos und schwach gehalten, eine Bürde, die nichts auf die Reihe bekam, der nichts zugetraut wurde und meine Zeit in Konoha konnte mir diese Gefühle nie vollständig abnehmen. Es hat mich, Gott weiß wie viel Zeit und Energie gekostet, dieses schreckliche Gefühl loszuwerden! Meine Blindheit sollte mir nicht länger im Weg stehen und ich wollte immer schon Teil des Geschehens und aktiv werden. Ich wollte es allen und vor allem mir selbst beweisen, dass ich alles kann, dass ich etwas wert und stark bin, niemand weiß das besser als du, verdammt!“

Die blinde Kunoichi schluchzte und vergoss nur noch mehr Tränen.
 

„Niemals hätte ich auch nur im Traum daran gedacht, dass du, gerade du, mein bester Freund, mir das Gefühl geben würdest, ein nutzloser Klotz am Bein zu sein. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass ausgerechnet du mich so im Dunkeln tappen lassen und in die Irre führen würdest, Naruto.“
 

Wofür hatte sie all die Jahre wie eine Verrückte trainiert, Sasuke verzweifelt geliebt und aus ganzem Herzen vermisst? Wozu gehörte sie überhaupt zu Team 7, wenn man sie gar nicht ins Geschehen involvierte und ihr so wichtige Dinge vorenthielt?
 

„Nicht einmal ausgeweint hast du dich bei mir.“ fügte sie enttäuscht hinzu und Naruto wollte einfach laut losheulen, denn die schwere Schuld zerquetschte das Herz des Ninjas fast.

So eine schwere Last zu tragen war dem blonden Chunin einfach fast unmöglich gewesen…
 

„Dein bester Freund hatte versucht, dir grausamer Weise das Leben zu nehmen und du hast dich einfach nicht bei mir ausgeheult, wie es immer bei uns der Fall war, und hast stattdessen mich die ganze Zeit über getröstet.“ Sie schüttelte fassungslos ihren Kopf und schluchzte wieder.

„Wie konnte ich nur so blind sein..?“ Er wollte das nicht länger hören.

„Verdammt, ich wollte dich doch nur beschützen, Sera!“ schrie Naruto plötzlich voller Verzweiflung und konnte selbst nicht mehr gegen die Tränen ankämpfen.

„Wovor beschützen, Naruto?“ konterte sie mit lautstarker Stimme knapp.

„Wie kannst du von beschützen sprechen, wenn du es jahrelang geschafft hast, mich ohne auch nur mit der Wimper zu zucken zu belügen?!“ schrie sie völlig aufgebracht.
 

„Stell dir doch mal vor, was geschehen wäre, wenn ich Sasuke ohne mein zufällig erlangtes Wissen über den Weg gelaufen wäre? Du kennst mich! Ich hätte geweint, ihn vielleicht sogar umarmt und mich einfach nur lächerlich gemacht!“ Sera war immer sehr impulsiv und schwach, wenn es um ihre erste Liebe ging und weil sie eben nun mal so verflucht schwach war, weinte sie auch gerade wütende Tränen, die unaufhaltbar waren. Naruto wollte sie nicht weinen sehen, sein Inneres zog sich bei diesem bloßen Anblick zusammen und er wollte sie trösten, doch seine beste Freundin lehnte ab, indem sie einen Schritt zurück machte. Sie wollte keinen Trost und bei ihren nächsten Worten klang ihre Stimme so brüchig und einfach traurig.
 

„Du hast mir auf so vielen Ebenen nicht vertraut, Naruto, und ich werde nicht lügen; Du hast mir sehr, sehr wehgetan-“

„Ich wollte dir nicht wehtun, Sera, versteh das doch!“

„DAS TUT NICHTS ZUR SACHE!“ kreischte die Bändigerin unter Tränen.

Noch nie hat Naruto die 19 Jährige Kunoichi so aufgewühlt erlebt, wurde noch nie so derartig von ihr angeschrien. Sera war eigentlich eine sehr ruhige, gefasste und liebe Person und ihm war klar, dass sie sehr verletzt war. Es fiel ihm sehr schwer, mit diesem Gedanken umzugehen…
 

„Den anderen hast du es auch nicht vorenthalten, Naruto!“

„Das war was anderes.“

„Wieso? Weil ich blind bin und ihr nicht!?“

Über diesen Satz verengte der Fuchsninja seine Augen. Diese Provokation traf ihn mitten ins Herz, denn solche Gedanken über Sera waren ihm nie auch nur ansatzweise in den Sinn gekommen.

„Du weißt genau, dass das nicht wahr ist.“

Diese Antwort war Sera nicht genug und sie ballte ihre Hände noch fester.

„Was war dann der Grund?!“
 

„Weil du damals wegen ihm deine Sehkraft verloren hast!“

Sie versteinerte und der fatale Tag stieg ihr wieder ins Gedächtnis.

Ein Tag, den sie wohl niemals vergessen würde.

Auch Naruto erinnerte sich noch sehr gut an jenen schrecklichen Tag, der alles zerstört hatte…

………………………………………………………….
 

„Sera… Mach deine Augen auf… Sera..!“

Die damals 16 Jährige Genin ließ ihre müden Lider flattern und runzelte die Stirn bei den schrecklichen Augenschmerzen, die sie geplagt hatten.

„Naruto..?“ murmelte sie müde.

„Ja, wir sind alle hier. Kakashi Sensei, Sakura und ich.“ hörte sie Narutos vertraute Stimme, als ihr schließlich wieder das Geschehene einfiel.

Sasuke… Er war fort.

„Sasuke! Er… Er ist-“
 

„Das wissen wir bereits, Sera.“ sprach Kakashi mit gefasster Stimme dazwischen und legte seine Hand an ihre warme Stirn. „Darum werden wir uns später kümmern. Tu du erst einmal dir und uns allen bitte den Gefallen und mach deine Augen endlich auf. Heute ist dein Tag.“

Kakashi gab zu, dass sein Herz ein wenig schneller geschlagen hatte und auch, wenn der Verlust seines Schülers noch in seinen Gedanken schwirrte, war er voller Aufregung, dass Sera kurz davor stand, zum ersten Mal ihr Team anblicken zu dürfen. Es war der Tag, an dem sie nach so langer Zeit ihr Augenlicht wiedererlangen würde…
 

„Ist gut…“ Ein kleines, vorfreudiges Lächeln lag auf Seras Lippen und sie spürte, wie Sakura und Naruto jeweils einer ihrer Hände ergriffen und gespannt auf der Bettkante saßen.

„Wen willst du zuerst sehen?“ fragte Sakura grinsend und pikste spielerisch in Seras Seite, woraufhin diese zu kichern begann. „Was für `ne Frage, echt jetzt.“ antwortete Naruto für sie.

„Natürlich ihren ersten und besten Freund. Mich.“

Sakura warf ihm einen empörten Blick zu und verschränkte herausfordernd die Arme vor der Brust.

„Ach ja? Tja, und ich bin ihre beste Freundin und Frauen halten immer zusammen!“

Die beiden jungen Ninjas starteten eine kleine Zankerei, was die noch schwächelnde Bändigerin amüsiert zum Lachen brachte. Manchmal waren die zwei wirkliche Kindsköpfe.
 

„Leute, das ist doch lächerlich.“ warf Kakashi mit seiner lässigen Stimme schlicht ein und die Bändigerin wollte sich bedanken, dass es wenigstens einen Erwachsenen in der Gruppe gab.

„Es ist doch offensichtlich, wen sie als erstes sehen will.“ sagte er im wissenden Ton und lächelte schließlich ein freudiges Lächeln unter seinem Gesichtstuch.

„Natürlich will sie ihren geliebten Sensei als allererstes sehen. Ist doch viel interessanter, einen starken, coolen, ausgewachsenen Shinobi, ihr Vorbild, als erstes Bild vor Augen zu haben, findet ihr nicht?“ Sera schlug sich seufzend auf die Stirn.

„Nein, alter Mann. Das finden wir tatsächlich nicht.“ antwortete Naruto entgeistert auf Kakashis rhetorische Frage und war mehr als direkt, was Sakura mit einem zustimmendem Nicken unterstützte. „Er hat Recht, Sensei. Sie tragen doch sowieso eine Maske, da wäre es doch nur Verschwendung, ihnen die Freude zu überlassen.“
 

Oh Mann, sie alle waren manchmal richtige Kindsköpfe...

„Okay, das wird jetzt zu kindisch und ich werde ungeduldig. Sensei, kommen Sie doch einfach auch hierher, sodass ich euch alle drei auf einmal sehen kann. Wie wäre das?“

Die Shinobis sahen sich an und nickten einverstanden.
 

Welch Ironie, dass ausgerechnet die blinde Bändigerin nun die Sichtverhältnisse arrangieren musste.
 

Der große Moment war gekommen, Naruto hielt Seras rechte Hand und Sakura ihre linke, während Kakashi zwischen den beiden Shinobis saß. Sie alle waren total gespannt, doch das war nichts im Vergleich zu Seras Aufregung.

„Also dann. Sera, mach deine Augen auf.“ sprach Naruto und lächelte ein so freudiges, liebevolles Lächeln, das einfach voller Glück und Zufriedenheit war. Sicher, Sasuke war fort, doch sie würden es schon schaffen, ihn wieder zurückzuholen. Wenn Sera erst einmal wieder ihr Augenlicht hätte, dann würden sie es gemeinsam schaffen. Es würde endlich alles wieder gut werden, dem war Naruto sich absolut sicher.
 

Sie holte tief Luft und spürte ihr wild rasendes Herz gegen ihre Brust hämmern.

Sie war so aufgeregt, so gespannt und deshalb tat sie es einfach.

Langsam, fast wie in Zeitlupe, erhoben sich ihre schweren Lider und die Ninjas blickten mit großer Erwartung in das strahlende Blau ihrer großen, schönen Augen.
 

Eine Sekunde verstrich.

Zwei Sekunden verstrichen.

Die Welt stand still.
 

Und Seras freudiges Lächeln verschwand, ließ keinen einzigen Hinweis zurück, dass es je dagewesen ist. Ihr Lächeln war wie ausgelöscht, als plötzlich der Schock ihr Wesen ergriff.

„Leute...“ begann sie mit zaghafter Panik in der sanften Stimme.
 

„Wieso ist es dunkel..?“

...

...

Sie begann zu zittern, entzog ihre Hände von den Griffen ihrer Freunde und rieb sich ihre sichtlosen, blinden Augen. „Wieso sehe ich nichts?!“ schrie sie plötzlich und rieb fester, mit der Hoffnung, dass Staub ihr gerade die Sicht blockierte.

„NARUTO? ICH SEHE NICHT!“

Die Bändigerin stellte sich auf und lief durch ihr Wohnzimmer, woraufhin die Ninjas ebenfalls aufstanden. „Sera, du musst dich beruhigen...-“

„WIESO SEHE ICH NICHT?!“ unterbrach sie den Jonin kreischend und Kakashi weitete seine Augen, als er sah, wie sie sich fast die Augen aushölte.

„Sera, komm wieder zu dir!“ bat Sakura besorgt und wollte sie halten, doch die Bändigerin stürmte aus ihrer Wohnung.

„SERA!“ schrie Naruto ihr hinterher, doch Sera überhörte ihr Team und merkte gar nicht, dass sie draußen angekommen war. Ihr schwirrte nur eine Frage im Kopf herum.

„Tsunade hat mich doch geheilt! Ich... SOLLTE SEHEN KÖNNEN!“

Die hysterische Bändigerin begann fast schon panisch zu werden und Naruto verspürte Angst und

Sorge, als er das rote Blut ihre Augen herabfließen sah.
 

Sie hatte unwillkürlich die zarte Haut ihrer Augengegend aufgekratzt.
 

„Sera! Hör auf damit!“ schrie Naruto, doch sie hörte einfach nicht.

„Sensei, was geschieht mit Sera? Was geht hier vor?“ fragte Sakura den Jonin besorgt, der nur traurig und mit einer leisen Vorahnung die Augen verengt hatte.

„Die Prozedur ist fehlgeschlagen.“
 

Das hatte Sera gehört.
 

„Nein... nein, nein, nein, NEIN!“ kreischte sie und schüttelte wild mit dem Kopf und bohrte mit ihren Nägeln ins Fleisch ihrer Handflächen, rieb sich wieder die Augen und kratzte nun sogar die Haut der Innenseite ihrer Augen auf, sodass noch mehr Blut über ihre Wange floss.
 

Die Erde begann unter den Füßen der Ninjas zu zittern, das Wasser im Fluss wurde zu wütenden Wellen und der Wind peitschte wild gegen die Gesichter der Ninjas. „SERA!“

„Sie erlebt gerade einen psychischen Zusammenbruch. Wir müssen sie aufhalten, ehe sie sich selbst ernsthaft verletzt!“

Sofort sprinteten Naruto und Sakura auf sie zu, jedoch wurden sie von einer derartig mächtigen Windwelle erwischt, die ihnen der Boden unter den Füßen genommen und hart sie gegen einen Baum geschleudert wurden, sodass dieser unter der harten Wucht zusammenstürzte.

„Verdammt!“ ächzte Sakura und sah zu ihrer besten Freundin.
 

„Ich sehe nichts! MEINE SICHT... ALLES IST WEG!“ schrie die Junge Genin und klang unter der entsetzten Hysterie einfach nur kaputt und gebrochen.

„Wir kommen nicht an sie heran!“ Naruto und Sakura wurden durch wilde Wasserwellen, scharfe Windstöße oder schwere Felsbrocken immer wieder daran gehindert, sich ihrer Freundin zu nähern und viel zu oft in die Ferne geschleudert und konnten auch natürlich keine Waffen gegen sie benutzen, ganz zu Schweigen von gefährlichen Jutsus.

„Komm schon, wir sind es doch, dein Team!“

Sie hörte nicht auf Sakuras Worte, schrie und kreischte verzweifelt durch das Geländer.

„Wieso sehe ich nicht..?! WIESO SEHE ICH NICHTS?“
 

Diese Frage wiederholte sie immer und immer wieder und als Kakashi sich durch das Erdversteck-Jutsu hinter Sera schleichen wollte, wurde er beinahe von der zitternden Erde zerquetscht und der Jonin fluchte innerlich, denn er fürchtete, dass Sera sich noch selbst verletzen würde.

Wenn er sie nicht bald aufhielt, würde sie sich selbst die Augen auskratzen!

„Ihre Hände brennen!“ schrie Sakura panisch und die entsetzten Augen des Jonins weiteten sich, als er sah, wie die orange-gelb leuchtenden Flammen Seras Körper umschlangen, begleitet von Erdbrocken, Wasser und Luftwellen. Sie war einfach außer Kontrolle...

„SERA. WACH AUF! KOMM WIEDER ZU DIR!“
 

„Was zum Teufel soll denn das Geschrei? Ist ja nervig-“

Shikamaru, Kiba und Ino hielten Inne, als sie entsetzt das Bild sahen, das sich ihnen bot.

Die drei neu eingetroffenen Shinobis sahen mit weit geöffneten Augen zu der Bändigerin, die von den vier Elementen umgeben wurde und konnten das Geschehene nicht verstehen.

„Was um alles in der Welt ist hier los?!“ schrien Kiba und Shikamaru synchron.

„Sie hat einen Anfall...“ erkannte Ino schnell und bereitete augenblicklich ihr Handzeichen für ihr spezielles Jutsu, konzentrierte ihre physische Energie.

„Geistübertragung-“

„AAH!“ grölte die Bändigerin und schleuderte einen furiosen Windstoß gegen die Blondine, dem Ino so eben noch ausweichen konnte, was Kiba und sogar Shikamaru völlig schockierte.

„Sie ist nicht sie selbst!“ sagte Kiba und traf plötzlich Narutos Blick und die Shinobis nickten Wortlos über ihren Plan.
 

Beide Jungen nahmen plötzlich Anlauf und stürmten direkt auf die Brünette zu, rissen sie mit sich zu Boden, sodass die drei grunzend auf dem Boden landeten. Voller Wut blitzte sie ihre Angreifer an und Naruto konnte schwören, dass er ein silbernes Glühen in ihren Augen gesehen hatte, ehe sie Kiba einen Kopfschlag verpasste und ihn fünf Meter hoch in die Luft schleuderte. Naruto rang mit der Bändigerin, wollte sie nicht verletzen, doch er ächzte vor Schmerz, als seine beste Freundin ihm einen harten Tritt in den Magen verpasst hatte, den er ihr nebenbei beigebracht hatte.

Ihre blutunterlaufenen, mordlustigen Augen waren zu bedrohlichen Schlitzen verengt, ihr Atem ging stoßweise und es war, als wäre sie eine andere Person. Es brach dem blonden Chunin das Herz, seine liebe, gutherzige beste Freundin in einem solchen Zustand zu sehen.

Der Wahnsinn hatte Besitz von ihr ergriffen und das Blut, dass aus ihren Augen trat, vermischte sich mit ihren bitteren Tränen zu einer hellroten Flüssigkeit und tröpfelte auf ihre hellblaue Kleidung. Dieses ganze Szenario war einfach so schrecklich für alle gewesen.

„Hey, wir sind es doch! Komm schon, Sera, sieh uns an!“
 

Sera hörte nicht auf Kibas Worte und der wölfische Ninja weitete seine Augen, als Sera einen enormen Felsbrocken aus der Erde bändigte, mit der Absicht, ihn auf den 16 Jährigen zu werfen, jedoch machte Seras Körper einen plötzlichen Ruck und sie versteinerte.

Das gebändigte Wasser, die Felsbrocken, das Feuer und die Luft;

Die Elemente zerfielen und alles schien wieder normal, als wäre nie etwas geschehen.

„Was zum..?“ fragte Naruto irritiert und die Shinobis bemerkten, wie Shikamaru mit geformtem Handzeichen hinter Sera stand. Sein Schatten-Jutsu hatte die Bändigerin eingefangen und völlig bewegungsunfähig gemacht.
 

„Gib mir meine Bewegungskraft zurück. So-fort!“ warnte sie mordlustig und Shikamaru sah sowohl angestrengt als auch ein wenig überfordert aus.

„Verdammt, ist sie stark!“ ächzte er schwer.

„SHIKAMARU. LASS-MICH-FREI!“

Die Bändigerin jagte Kiba eine Heidenangst mit ihrem bedrohlichen Verhalten ein, denn diese Seite hatten sie noch nie bei ihr gesehen, wussten nicht einmal, dass sie überhaupt existierte.

„Ich bin doch schon blind, ist das nicht genug?!?“
 

Ino, Shikamaru und Kiba weiteten voller Schock ihre Augen und sahen zu, wie Naruto sich langsam seiner besten Freundin näherte, die wie ein wildes, verlorenes Reh keuchte.

Ohne etwas zu sagen, zog er Sera in eine Umarmung, drückte sie fest an seine Brust und im ersten Moment tat sie nichts, ließ es einfach geschehen. Sie konnte einfach nichts tun.
 

„Es tut mir so Leid...“
 

Seine Stimme war gepresst und voller Schuld, als er ihre Stirn küsste.

„Bitte, Sera. Beruhige dich und komm zu dir.“ sprach Naruto sanft in ihr Ohr.

Es herrschte Stille und nach einigen Minuten krallte sich Sera an Narutos Shirt und begann bitterlich und herzzerreißend zu weinen. Sie weinte, schluchzte und fand sich in einer leeren Schwärze wieder, die ihren Körper, ihre Gedanken zu verschlingen schien.
 

Es war schrecklich. Sie war so enttäuscht, so entsetzt und wütend, dass es kaum zu beschreiben war. Mit einem Mal wurden all ihre Träume zerstört, ihre Lebensfreude eiskalt geraubt.

Nicht nur, dass Sasuke sie verlassen hatte, nein, jetzt hatte sie nicht einmal mehr die Chance, ein normales, glückliches Leben zu führen. Endlich sehen zu können...

„Naruto...“ Ihre zarte Stimme war heiser und gebrochen, als sie sprach.

„Ich... kann nicht sehen.“ Sie schluchzte.
 

„Ich bin blind.“
 

Ihre Trauer zerstörte Naruto, der nichts anderes für sie tun konnte, als sie fest zu umarmen, was alle mit traurigem Blick mitansahen und die neu eingetroffenen Shinobis verstanden nun alles.
 

Sera war die ganze Zeit über blind gewesen...
 

Die nächsten Tage waren wie die Hölle für Sera gewesen, vor allem, als sie und ihr Team den Grund für die gescheiterte Heilung erfahren hatten.

Es war Tsunade wirklich schwer gefallen, in die gebrochenen, leblosen Augen der blinden Bändigerin zu sehen, die nur einen Tag zuvor noch so voller Leben und Vorfreude waren. All das Glück schien gewaltsam aus ihnen herausgesaugt worden zu sein und was noch schlimmer war, war dass der Hokage wusste, dass Sera nun zum dritten Mal das Herz gebrochen werden würde,

Es war hart, jedoch verdiente sie die Wahrheit.
 

„Der Grund für das Fehlschlagen der Prozedur ist, dass du während des eigentlichen Heilungsprozesses dein Bewusstsein verloren hast.“

Kakashi schloss seine dunklen Augen, als sich seine bereits gedachte Theorie bestätigt hatte während Sakura und Naruto entsetzt ihre Augen weiteten und sich den Rest nun selbst erklären konnten.
 

„Als Sasuke dich bewusstlos geschlagen hat, wurde dein Chakrafluss blockiert und die Heilenergie konnte nicht in deine Augen gelangen. Die komplette Heilung wurde einfach gestoppt...“

Tsunades Worte verharrten bei Seras stillen, endlosen Tränen.

„Ich hätte... also sehen können... wenn ich... wenn er...“

Das Schweigen des Hokage war Antwort genug und es traf Sera nun zum dritten Mal innerhalb von 2 Tagen wie ein Stromschlag mitten ins Herz. Alles hatte sie verloren.
 

Sera hatte nun ihre große Liebe verloren, ihre Sicht verloren und dazu erfahren, dass er dafür verantwortlich gewesen ist. Das alles... Das alles war einfach zu viel für die 16 Jährige gewesen und die Bändigerin stürmte einfach aus dem viel zu stickig gewordenem Raum...
 

„Das hätte er niemals gewollt...“ sagte Naruto immer wieder zu seiner besten Freundin.

„Niemals, hörst du? Sasuke wollte immer, dass du glücklich bist, echt jetzt!“

Sie spazierte mit ihrem Team und die Shinobis waren voller Sorge über Sera, die die ganze Zeit über kein einziges Wort gesprochen hatte.

Ihr Herz wusste natürlich, dass Sasuke es nicht gewollt hätte, dass er es nicht wissen konnte, doch das nahm ihr nicht den Schmerz. Es tröstete sie nicht im Geringsten.
 

„Sera...“

Die Gruppe hielt Inne und machte große Augen, als sie einer bekannten Menschenmenge gegenüberstanden und wirkten mehr als nur überrascht über dieses plötzliche Treffen.

„Wir suchen euch schon seit einer ganzen Weile...“ sprach die blonde Ino, die einen Schritt auf Sera zu machte. In ihrer Begleitung waren Kiba, Shikamaru, Hinata, Shino, Neji, Ten Ten, Rock Lee, Choji, ja sogar Guy Sensei und Iruka Sensei waren anwesend gewesen.
 

„Auch, wenn es eher Zufall war, wir wissen jetzt über dich Bescheid, Sera...“ begann Ino.

„Es tut uns Leid, dass es nicht geklappt hat und wir hoffen, dass du es nicht bereust, dich uns offenbart zu haben. Du bist ein Teil von Konoha, du gehörst zu uns und wir alle hatten schon immer großen Respekt vor dir. Bitte, erkenne das an.“ sprach die Blondine mit einer ungewohnten Ernsthaftigkeit in ihrer Stimme, was Sera sehr berührte.
 

„Ja, Mann! Für uns ändert sich nichts, außer, dass du jetzt sogar noch cooler wirkst!“ grinste Kiba und lief zu der Bändigerin, um ihr einen fetten Blumenstrauß in die Hand zu drücken und ihr durchs Haar zu wuscheln.

„Und wir versprechen dir hiermit offiziell, Sera, dass wir mit der Kraft unserer Jugend Sasuke zurückholen werden!“ schwor der schwarzhaarige Rock Lee und Shikamaru nickte daraufhin.

„Wird zwar sicher anstrengend, aber ihr seid es uns Wert.“

Sera war völlig perplex und als sie alles realisierte, begannen ihre Lippen leicht zu zittern.
 

„Ich habe dir schon einmal gesagt, dass es nicht einfach das Augenlicht ist, das einen Menschen glücklich macht.“

Ja, sie erinnerte sich genau an diese Worte, die Kakashi ihr an Sasukes Krankenbett gesagt hatte.

'Deine Welt ist nicht schwarz, bloß weil du nicht siehst' hallten die Worte in ihrem Ohr.

'Der Mensch sieht mit seinem Herzen...'
 

„Oh Gott, tu alles, geh wieder auf Killermodus, aber fang bitte nicht an zu weinen!“ mahnte Kiba und sah ganz und gar alarmiert und verängstigt aus. Der 16 Jährige hatte es schon immer gehasst, nicht in der Lage zu sein, weinenden Mädchen zu helfen, damit kam er einfach nicht klar.

„Du bist eine Kunoichi aus Konoha, Sera, und auf uns kannst du immer zählen.“ lächelte Sakura und zog Sera in eine innige Umarmung, woraufhin Naruto grinsend nickte.

„Genau! Wir holen diesen Idioten zurück, damit er dir in die Augen sieht und den Rest seines Lebens mit dieser Schuld lebt, echt jetzt!“ Naruto und Kakashi schlangen ebenfalls ihre Arme um die Mädchen, was die übrigen Shinobis lächelnd mitansahen.

„Gruppenumarmung!“ schrie Ino und auf ihr Kommando hin, stürmten alle bis auf Neji zur Gruppe, um die Ninjas mit ihrer liebevollen Geste fast zu zerquetschen.

„Hey, Neji. Los, du auch!“ sagten Rock Lee und Guy Sensei gleichzeitig.

„Vergisst es, ich werde nicht- HEY!“ Der 17 Jährige wurde von seinem Kameraden gegen seinen Willen zur Gruppe gezogen, was Neji mit genervtem Blick zuließ...
 

Natürlich war nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen und es folgte noch sehr viel Trauer, Leid und Herzschmerz, denn die vermeintliche Rettungsaktion war leider gescheitert.

Sera hatte sich gezwungenermaßen mit ihrer erneuten Blindheit abgefunden, jedoch hörte sie erst auf, so viel zu weinen, als Naruto von der gescheiterten Mission zurückgekommen war.
 

Er hatte viel geweint, Sera sehr lange umarmt und der Bändigerin wurde klar, dass es an der Zeit gekommen war, dass sie ihre Freunde trösten musste, dass sie nun für sie da sein musste.

Denn auch Naruto und Sakura hatten so schrecklich gelitten und die Freunde schworen sich, gemeinsam Sasuke zu retten und ihn nach Hause zu holen.
 

Gemeinsam würden sie ihn aus den Fängen dieser hinterhältigen Schlange befreien...

…..........................................................
 

Diese Erinnerungen waren so lange her und doch kam es Naruto vor, als sei es gestern gewesen.
 

„Versteh doch... Ich konnte es einfach nicht sagen. Du warst so... fertig und gebrochen, einfach zu labil und ich wollte nicht, dass du mit einer weiteren, unverzeihlichen Tat von Sasuke konfrontiert wirst. Dir sollte nicht zum vierten Mal das Herz gebrochen werden... Ich wollte dich nicht weiter in die Dunkelheit versinken lassen, du solltest nie wieder so die Kontrolle verlieren. Mein Plan war es einfach, dich zu beschützen, Sera...“ Inzwischen flossen sogar bei Naruto die Tränen.
 

„Es war für mich unerträglich, dich so traurig zu sehen und ich hätte nicht überlebt, dich wieder in diesen Zustand zu versetzen. Ich wollte seinen Namen nicht vor dir aussprechen, weil er dir schon zu sehr wehgetan hatte, dir zu sehr geschadet hatte.“ Er schüttelte unwillkürlich mit dem Kopf.

„Den Tag, an dem er mich töten wollte, wollte ich einfach vergessen, doch weil jeder gezwungenermaßen davon Bescheid wusste, war es mir kaum möglich, denn sie alle waren nun mal in der Rettungsaktion involviert gewesen. Dein Lächeln, deine Anwesenheit hat mir die Erinnerung an diesen schrecklichen Tag erträglicher gemacht. So hast du mich getröstet, versteh das doch. Du hast mich immer wieder daran erinnert, dass Sasuke nicht er selbst ist und das weißt du besser als jeder andere, Sera.“

Naruto atmete zitternd aus und schluckte den dicken Kloß im Hals runter.
 

„Du weißt selbst, was das Fluchmal mit ihm anstellt, du warst es, die es selbst miterlebt hatte, schon vergessen? Verdammt, ich weiß, dass der Sasuke, den wir kennen, noch irgendwo da drin ist und wie wir es auch drehen und wenden mögen, du liebst ihn noch immer. Also bitte, Sera...“

Seine Stimme war nichts mehr als ein flehendes Flüstern.

„Verzeih mir.“
 

Er klang verzweifelt und ehrlich und die nächsten zehn Sekunden der Stille fühlten sich für ihn wie eine angespannte, halbe Ewigkeit an und war kaum auszuhalten.

Die Bändigerin war einfach zu überfordert.
 

„Ich muss gehen, Naruto.“

Völlig ausgelaugt drehte sie sich um und als sie zum Gehen ansetzte, machte sich eine ungeheure, panische Furcht in den Fuchsninja breit, der sofort verzweifelt Seras Hand festhielt.

„Nein, Sera, bitte verzeih mir! Du bist das Wichtigste in meinem Leben und ohne dich...“

Naruto kniff die Augen zusammen und kämpfte wieder gegen die Tränen, denn ein Leben ohne seine beste Freundin, seine Familie, wollte er sich noch nicht einmal vorstellen.

„Tu mir das nicht an. Du... darfst mich nicht hassen...“

Der impulsive Fuchsninja klang mit einem Mal wie ein verlorener Junge, der voller Angst seine Mutter, seine Schwester um Verzeihung bat. Er schien wirklich Angst gehabt zu haben...
 

„Ich könnte dich nie hassen, Naruto.“ sprach die Bändigerin ruhig und drückte bestätigend seine Hand, um ihre Ehrlichkeit zu unterstreichen. „Auch, wenn ich dich verstehe, bin ich trotzdem noch sauer auf dich und ich brauche Zeit, über all das nachzudenken.“

Naruto nickte, ließ ihre Hand allerdings nicht los, und sah in ihre eisblauen, emotionalen Augen, die einfach zu viel durchgemacht hatten.

„Versprich mir, dass du mir irgendwann verzeihen wirst.“ forderte er schwach und Sera nickte.

„Ich verspreche es. Ich... brauche nur Zeit. Und du kannst immer zu mir, wenn du etwas brauchst aber jetzt muss ich einfach erst einmal... das Geschehene akzeptieren.“

Sera musste die Ereignisse erst akzeptieren, ehe sie sie verarbeiten konnte.
 

Ohne weiteres ließ sie seine Hand los, um ihren eigenen Weg nach Hause zu gehen und Naruto sah ihr nach, nur um zu spüren, wie der Wind ihre warmen Tränen ihm ins Gesicht wehte.

Auch, wenn der letzte Tag schrecklich verlaufen war, so gab es zumindest eine positive Sache.
 

Naruto musste nicht länger dieses erdrückende Geheimnis vor ihr bewahren...

….............................................................................
 

5600 Wörter; BOOOOM!!!

Mann, ich habe ganz schön viele Kaps online gestellt und das in so wenigen Tagen...

Tja, gewöhnt euch nicht daran, bin nämlich operiert worden und kann mich gerade mal an der Stirn kratzen, ohne Schmerzen zu haben. Buuuuuhu. Ah ja, zum Kapital.

Okaaay, da habt ihr den Grund, weshalb Sera nicht doch nicht sehen kann.

Ich weiß, es ist hart und es ist mir echt schwer gefallen, aber hey, ich bin Türkin und wir Türken stehen verdammt nochmal auf Drama und so wird doch alles nur spannender :D

Sieht euch eine türkische Serie an und ihr werdet mich verstehen. Bei mir ist ja im Gegensatz noch viel zu wenig Drama dabei ;,D Okay, ich bin gemein.

Aber ihr hättet es euch eigentlich denken können. Immerhin gab es doch mehrere Anspielungen.

Ihr glaubt mir nicht? Fein, challenge accepted! Mal ganz abgesehen davon, dass ich die Autorin bin;
 

In Kapitel 12 hat Naruto doch Sera weinend umarmt und sich immer und immer wieder bei ihr entschuldigt, wisst ihr noch? Oder am Ende im Kampf gegen Sasuke, als Kakashi ihn findet.

Hier die Hinweise;

1. „Und wenn ich dir alle Knochen einzeln brechen muss,......, du wirst Sera in die Augen sehen und mit der Schuld leben, hast du das verstanden?!“
 

2. „..., ich habe versagt und Sera...“ Er schluchzte, seine Hände ballten sich zu schwachen Fäusten.

„Sasuke ist weg... Alles ist weg...“
 

„Verzeih mir. Verzeih mir... Ich... hätte auf dich aufpassen sollen.“ (Naruto zu Sera)

„Es ist nicht deine Schuld, Naruto.“
 

3. Kapitel 12: Mako zu Sera: „Sera, wenn du sie nicht siehst, wie soll ich sie denn sehen?“

Ich habe absichtlich das 'ich' kursiv geschrieben, um zu verdeutlichen, dass es Unterschiede in Seras und Makos Sehvermögen gibt, denn Seras Erdbändigen sieht in gewissen Punkten besser als Makos. Gecheckt? ;D
 

4. Als Sera und Naruto sich zum ersten Mal gesehen haben, habe ich zwar Seras Aussehen aus Narutos Sicht beschrieben, jedoch habe ich nie geschrieben, wie Sera optische Dinge wahrnimmt :)

„Nicht, bis er ihr in die Augen sehen würde, die er zerstört hatte...“ (Naruto über Sasuke)
 

5. Kapitel 15: Sie tastete mit ihren Fingern nach dem Schloss.

Also, noch offensichtlicher ging es hier eigentlich nicht :,D
 

Bewiesen, dass ich eine eins im Deutsch LK hatte? Check!
 

Ich habe euch genau fünf Hinweise gegeben und ihr Lieben habt es nicht gecheckt.

Sasuke hat (funfact) hingegen genau 5 Sekunden gebraucht, um zu erkennen, dass sie blind ist hahaha
 

Wie auch immer, ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Hört ihr eigentlich die Musik dazu, die ich euch immer zu Beginn empfehle? Mögt ihr das überhaupt?

Habt ihr eventuell Wünsche? Vielleicht lässt sich da ja was einbauen, ich bin da relativ offen :D
 

Okay, genug gelabert, es ist fast ein Uhr nacht und ich fall gleich um.

Macht's gut, prügelt euch nicht (Es sei denn, der Kerl oder das Weib verdient's), putzt euch immer die Zähne und passt auf euch auf!
 

Liebe grüße

eure dbzfan



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  OkamiZuiiUchiha
2018-03-01T18:36:46+00:00 01.03.2018 19:36
Wahnsinniges Kapitel *////*
Ich bin so begeistert von deinem Schreibstil das ich wie gefesselt bin und nicht aufhören kann,auf mein Handydisplay zu starren, und immer wieder 'nächstes Kapitel' drücken muss. Ich liebe es *///*!!
Ich war auch am überlegen ob Sera wirklich wieder sehen konnte, aber ich habe doch richtig gelegen :D
So ich werde dann mal das nächste Kapitel lesen :3

Von:  lula-chan
2017-11-24T17:03:04+00:00 24.11.2017 18:03
Tolles Kapitel.
Um ehrlich zu sein, kam es mir schon die ganze Zeit seltsam vor. Der erste Moment, in dem das so war, war die Szene ,wo sie sich nach der längeren Trennung wiedergesehen haben. Es wurde einfach nicht richtig klar, ob sie nun sehen kann oder nicht. Es kam mir so unrealistisch vor und auch die Bemerkung von Naruto, dass Sasuke dafür verantwortlich ist, dass Sera nichts mehr sehen kann, hat mich verwirrt. Ich dachte erst, dass Sasuke für ihre erste Erblindung (als Kind nehme ich mal an) zu verantworten hat, aber das kam mir dann auch wieder so unrealistisch vor. Ich hatte irgendwie nie das Gefühl, dass Sera wieder in der Lage ist zu sehen.
Klar, dass Sera so reagiert. Es ist nunmal ein Vertrauensbruch, der nicht so schnell ungeschehen gemacht werden kann.

LG
Antwort von:  Fifi-Uchiha
26.11.2017 01:34
Heey!
Herzlich willkommen zu meiner FF, es freut mich sehr, dass sie dir so gefällt hehe
Wirklich süüß, du bist noch so neu und ganz am Anfang. Liest du eigentlich noch..? :D
Sera kann nicht sehen, weil Sasuke den Heilungsprozess mit seinem KO Schlag gestoppt hat.
Natürlich dreht Sissi da durch, aber keine Sorge, es wird... noch schlimmer hahaha

liebe grüße
dbzfan


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