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Der Schwarze Weg des Shinobi

von

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Überraschende Fähigkeiten

Sasuke und Sera liefen gemeinsam durch den ruhigen, sonnigen Wald, um zügig ihre Aufgaben erledigen zu können. Das Herz der jungen Bändigerin raste in ihrer Brust wie wild, da ihr wieder einmal klar wurde, dass sie allein mit Sasuke war und um ehrlich zu sein, wusste sie nicht, wie lange sie das durchhalten würde. Was war nur los mit ihr? Wieso konnte sie das einfach nicht abstellen? Das war wirklich kräftezehrend, ständig in Aufregung zu verfallen, sobald sie bei ihm war, ganz zu Schweigen von ablenkend. Sollte sie es ihm jetzt sagen? Nur wie? Wie konnte man so ein Gespräch beginnen, ohne dass es merkwürdig wird? Lieber Gott, das war ja so frustrierend!

Plötzlich durchzuckte ein warnender Herzschlag ihren Körper und die blinde Bändigerin hielt Inne, was Sasuke leicht überrascht wahrnahm. Wortlos lagen seine Augen auf die Brünette, die auf einmal alarmiert und konzentriert wirkte und wollte sie bereits Fragen, ob es ein Problem gibt, doch sie kam ihm zuvor.

„Es ist jemand hier.“ Bei diesen Worten schalteten sich alle Alarmglocken bei dem Schwarzhaarigen ein, der seinen Blick analysierend durch das freie Wiesengebiet schweifen lassen ließ, unnötig zu erwähnen, dass er bereits sein Kunai in den Händen hielt. Plötzlich geschah etwas und seine Augen weiteten sich, als er es erkannte.
 

„Pass auf!“ Ehe Sera reagieren konnte, wurde sie von seinem Körper zur Seite gestoßen, sodass die zwei Genins auf das Gras stürzten. „Was ist hier los?!“ Sera hörte, wie eine spitze Waffe sich in den Baum hinter den jungen Ninjas gebohrt hatte und realisierte, wie knapp das eben gewesen ist. „Wir werden angegriffen!“ knurrte Sasuke, packte ihre Hand, zog sie mit sich hoch und begann loszurennen, sein Sharingan bereits zum Kampf aktiviert, als plötzlich ein maskierter Angreifer vor ihnen den Weg versperrte.

„Wo wollt ihr zwei denn hin? Ihr gehört leider zu unseren Zielen.“ Ohne Vorwarnung schoss er mehrere Shuriken auf die Genins ab, die Sasuke alle abwehren konnte und ohne Zeit zu verschwenden, rannte er mit Sera an der Hand davon.

Mist, sie hat keine Waffen bei sich!
 

„Sasuke, auf der rechten Seite lauert einer!“ Während sie rannten, schmetterte Sasuke sein Kunai in die besagte Richtung und hörte daraufhin auch schon einen Schmerzensschrei. Woher wusste sie das? „Es sind zu viele, wir müssen kämpfen!“ Auf ihren Ausruf hin stoppten die Genins, worauf Sera sich entschlossen umdrehte und mit ihrem rechten Fuß auf den Boden stampfte, sodass sich ein Felsbrocken aus der Erde vor ihrer Brust löste. Blitzschnell schlug sie mit geballter Faust gegen die Luft, sodass der Felsbrocken vorschoss und zwei tödliche Kunais abblockte.

„Was zum...?“ Sasuke blieb keine Zeit zum Staunen, da er den nächsten Angriff stoppen musste und plötzlich wurden die Genins von vier feindlichen Ninjas umzingelt. „Oh nein...“ Sera versuchte ihre Angst im Zaum zu halten, einfach ruhig zu bleiben und atmete tief ein. „Ganz schön freche Gören.“ sagte einer der Feinde zu Sasuke und Sera, die die Situation abschätzend Rücken an Rücken bereitstanden.

Die vier Fremden stürmten auf die Genins zu und sofort sprang Sasuke zur Seite, um Abstand zu Seras Kampf schaffen zu können, sodass sie ungestört kämpfen konnten. Der junge Uchiha wich den Angriffen der Gegners gekonnt aus und machte einen Rückwärtssalto, um dem zweiten Angreifer dabei einen Tritt ins Gesicht zu verpassen. Dem anderen ließ er gar keine Zeit und warf mit drei Kunais nach ihm, die der fremde Ninja gerade noch abwehren konnte und diese Zeitspanne nutze Sasuke für seine Fingerzeichen. „Jutsu der Feuerkugel!“ Ohne zu zögern, blies er durch seine Finger und ließ einen gewaltigen Feuerstrom entfachen, dem der Ninja in letzter Sekunde ausweichen konnte. „Freu' dich nicht zu früh.“ Der Mann blinzelte schockiert, als Sasuke plötzlich hinter ihm stand und sein Kunai ohne zu zögern in den Rücken des Gegners rammte. Die zwei wären denn mal erledigt.

„Du kleines Miststück!“ Sera hatte jede einzelne Attacke mit ihrem Luftbändigen abwehren können und machte einen festen Sprung nach vorn, um die Erde dort aufspringen zu lassen, wo sie ihre zwei Angreifer lokalisieren konnte. Ein Feind kam schreiend zu ihr angeflogen und augenblicklich schoss sie enorme Erdbrocken auf ihn, bis er endlich das Bewusstsein verlor. „HINTER DIR!“ Reflexartig drehte Sera sich um und hob blitzschnell ihre Fäuste hoch, sodass sie eine Schutzmauer errichten konnte, an der die vier Shuriken abprallten. Die Mauer wieder lösend, schlug sie zwei Mal gegen die Luft und Sasuke wurde Zeuge, wie Luftstöße aus ihren Händen entwichen und den Gegner mitten ins Gesicht trafen. Was zum Teufel...?

„Sasuke, es kommen noch mehr!“

„Nimmt das!“ Und plötzlich geschah etwas, was Sera völlig schockierte. „AAAAAH!“ Sie hörte den gequälten Schrei ihres Kameraden. „Was ist passiert?!“ fragte sie voller Sorge und Entsetzen über Sasukes plötzlichen Aufschrei.

„Meine Augen... Die Mistkerle haben eine Blendgranate benutzt!“

….....................................
 

„Es sind einfach zu viele!“ schrie Naruto, der einem Tritt auswich und schnell mit einem Kinnhaken seinerseits reagierte. Dieser Kampf war einfach das reinste Chaos!

„LASS MICH LOS!“ Voller Wut darüber, dass sie von hinten gepackt wurde, schlug Sakura mit ihrem Hinterkopf gegen das Gesicht des feindlichen Ninjas und rammte dann ihren Ellenbogen in seinen Bauch, sodass er sofort zu Boden fiel, doch Zeit zum Ausruhen blieb ihr leider nicht. „Pass auf, Sakura!“ Die Rosahaarige wurde wieder von hinten gepackt und zu ihrem Entsetzen kam bereits der zweite Angreifer von vorne auf sie zu. „NEIN!“ schrie Naruto voller Horror und wollte ihr sofort helfen, doch leider wurde er in einen Nahkampf verwickelt, der ihm dieses Vorhaben unmöglich machte. „SAKURA!“

„Du bist tot, Kleine.“ grinste der Angreifer vor Sakura und holte zu ihrem Entsetzen zum finalen Schlag aus, doch der Schmerz erreichte die junge Kunoichi nie. Ein blitzschnelles Shuriken kam hervorgeschossen und bohrte sich in die Stirn des Mannes, gefolgt von einem Kunai, der ihren hinteren Angreifer ausschaltete. „Kakashi Sensei...?“ Sakura sah in das freundlich blickende Auge ihres Lehrers, der bereits den Feind hinter sich spürte, welcher ein Kunai in Kakashis Kopf krachen lassen wollte, doch der Jonin packte sein Gelenk, wirbelte ihn herum und rammte das Messer in den Nacken des Feindes.
 

„Es werden einfach nicht weniger, echt jetzt!“ knurrte Naruto und kreuzte schließlich seine zwei ausgestreckten Finger. „Jutsu der Schattendoppelgänger!“ Augenblicklich tauchten zwei Kopien des blonden Genins auf und Sakura hob beeindruckt ihre Augenbrauen, denn sie wusste, dass es sich hierbei nicht um einfache Illusionen handelte.
 

Alle Achtung, der Kleine ist gar nicht schlecht...
 

Lässig wie immer besiegte Kakashi seine Gegner und schien leicht genervt über diesen Angriff, da er eigentlich sein Flirt-Paradies weiterlesen wollte. Das war wirklich nervig... „Wo ist denn euer Anführer geblieben?“ fragte er und analysierte seine Umgebung, nachdem er einen weiteren Angriff geblockt hatte. Wo hat er sich nur versteckt...?

„Der nimmt sich den letzten Uchiha und das kleine Mädchen vor.“ grinste einer der Feinde und sofort weiteten sich die Augen von Naruto und Sakura, als sie das hörten, während Kakashi seine schloss. „Na gut...“ begann er mit tiefer Stimme und seine Schüler beobachteten, wie er sein Stirnband anhob, das sein linkes Auge bedeckte. „Es wird langsam Zeit, dass ich mein Sharingan aktiviere.“ Seine ernsten Augen öffneten sich und Sakura und Naruto sahen zum ersten Mal das dunkelrote Glühen seines linken Auges und nun wussten sie, weshalb man ihn den Kakashi des Sharingan nannte...

..............................
 

„So ein Mist, ich sehe NICHTS!“ Sasukes Augen wurden aufs Schrecklichste geblendet und dass sein Sharingan währenddessen aktiviert war, machte dieses brennende Glühen umso schlimmer. „Sasuke!“ Sera rannte zu ihm und tastete schnell seinen Arm ab, um dann seine Hand zu ergreifen, die wie wild seine Augen rieb. „Komm mit!“ Als sie zu rennen begann, spürte sie wieder den Angreifer vor ihnen und warf sich mit Sasuke schnell zu Boden, als dieser wieder seine Waffen gegen die Genins schleuderte. Am Boden liegend, machte Sera einen diagonalen Tritt gegen die Luft, sodass sie den Angreifer mit einer Windwelle gegen einen Baum schleudern konnte. „Was...?“ Sie ließ Sasuke keine Zeit, Fragen zu stellen und rannte direkt in den Wald, da sie weitere Angreifer spürte und im Wald wurde ihnen deutlich mehr Schutz geboten.

„Sera... Wieso kannst du überhaupt noch stehen?“ Seine Augen brannten wie Feuer, als hätte man seine Pupillen in Zitronensäure getränkt, doch sie schien nicht im Geringsten betroffen von dem Glühen zu sein. „Mich kann man nicht blenden.“ sprach sie mit einem traurigen Lächeln, als ihr Gesicht wieder alarmiert wirkte. „NEIN!“ schrie sie und stieß den geblendeten Sasuke zur Seite und rettete ihn vor einem weiteren Kunai, das auf sie abgefeuert wurde. „So ein Mist...!“ Der Schwarzhaarige versuchte krampfhaft seine Augen zu öffnen, doch es half nichts, denn sogar wenn er sie kurz offen halten konnte, war es als würde er ins Sonnenlicht sehen. „Es sind zwei Angreifer, keine 10 Meter entfernt.“ sprach sie und wieder fragte er sich, wie sie dieses Wissen erlangen konnte, doch was ihn noch mehr schockierte war, dass sie sich schützend vor ihm stellte. „Was tust du da? Renn' gefälligst weg, die sind zu stark!“ zischte er, doch Sera schien nicht wirklich kooperativ zu wirken. „Ich bitte dich, mir zu vertrauen. Sie werden keinen Nahkampf anzetteln, sondern von der Ferne angreifen.“ Und das würde sie zu verhindern wissen. „Vertraue mir einfach, Sasuke.“
 

Verdammt, was sollte er tun? Er durfte doch nicht zulassen, dass sie ihr Leben verliert und das auch noch wegen ihm!

Mit aller Mühe schaffte er es, seine Augen halbwegs zu öffnen und er weitete diese, als er sah, wie ruhig und konzentriert Sera in die ferne blickte.

„Wie willst du sie abwehren ohne Waffen?“

„Ich brauche keine.“ Und da passierte es. Ein Shuriken kam hervorgeschossen und Sera verengte ihre eisblauen Augen, sammelte eine Luftschicht auf ihren Handflächen und Sasuke dachte zunächst, sie würde das Shuriken abfangen wollen und riss entsetzt die Augen auf. „SERA!“ Doch die tödliche Waffe berührte ihre erhobene rechte Handfläche nie, denn es schien eine Art... luftiger Widerstand das zu verhindern und die Bändigerin machte mit ihrer linken Hand eine wehende Bewegung nach vorn, begleitet von einem großen Schritt ihres linken Fußes und zu Sasukes Schock flog das Shuriken in die Richtung zurück, in der ihre zwei ausgestreckten Finger zeigten.

Vor lauter Schock hatte Sasuke vergessen, dass seine Augen eigentlich noch brannten, denn viel zu fasziniert war er von Sera gewesen. Noch nie hatte er so etwas gesehen oder gehört. Das war definitiv kein Jutsu gewesen, aber was war es dann?

Die Bändigerin wehrte auf diese Weise jedes Kunai, jedes Shuriken ab und traf sogar einen der Angreifer mit seinen eigenen Waffen, denn Abwehr war ihre Spezialität. Die Mönche hatten sie sehr gut unterrichtet, wofür Sera unglaublich dankbar gewesen war. Nach gefühlten 10 Stunden fühlte sie ihren letzten Feind am Boden und bereitete sich mental auf einen Nahkampf vor, doch Sasuke kam ihr zuvor. Der Genin schnappte sich sein letztes Kunai und ließ ihn mit einem gezielten Wurf in den Hals des Gegners krachen, sodass dieser endlich leblos zu Boden fiel. Es schien endlich wieder Ruhe eingekehrt zu sein...
 

„Geht es deinen Augen wieder besser?“ fragte die atemlose Sera mit Besorgnis in der Stimme. „Ja...“ Beide waren erschöpft, doch die Bändigerin ließ ihre Konzentration keine Sekunde schwinden. „Siehst du jemanden in der Nähe?“ Er hob verwundert seine Augenbrauen über diese Frage, da Sera ihren Blick gar nicht erst schweifen ließ. „Nein.“

„Aber das ist doch nicht möglich... Ich habe so viele gespürt.“ Okay, jetzt würde er sie fragen. Sasuke mochte es nicht, so wenig Ahnung über die Fähigkeiten einer Person zu haben, sein Sharingan hatte ihn inzwischen viel zu sehr verwöhnt. „Was-“

„Die haben wir erledigt!“ Sofort drehte Sera sich zu Narutos Stimme und lächelte erleichtert. „Geht es euch gut?“ fragte ihr Sensei sofort worauf sie erschöpft nickte.

„Ja, bei uns ist noch alles dran...“

…......................
 

„Endlich zu Hause, echt jetzt!“ Das Team 7 war inzwischen wieder in Konoha angekommen und Naruto konnte es kaum erwarten, sich den Magen mit seiner geliebten Nudelsuppe vollzuschlagen! „Ich gehe denn mal zum Hokage Bericht erstatten.“ sagte Kakashi mit lässiger Stimme. „Naruto, du bringst Sakura bitte zu Iruka Sensei. Der soll nachsehen, ob mit ihren Lungen alles in Ordnung ist.“ Die Rosahaarige hatte während des Kampfes sehr viel Qualm von den Rauchbomben eingeatmet und wurde außerdem oft gewürgt und Kakashi wollte lieber auf Nummer Sicher gehen. „Wird erledigt!“ Sera lächelte in sich hinein, da sie wusste, weshalb Naruto so euphorisch klang. „Und Sasuke, du kümmerst dich bitte darum, Sera nach Hause zu begleiten. Sie hat sehr viel Chakra verbraucht, nicht, dass sie unterwegs umfällt.“ Sofort zog sich Seras Magen zusammen bei der bloßen Vorstellung, von Sasuke begleitet zu werden. „Sensei, das ist wirklich nicht nötig, es geht mir gu-“

„Verstanden.“ nickte der Schwarzhaarige und die Blauäugige wehrte sich gegen den Teil in ihr, der sich viel zu sehr freute, mit ihm allein sein zu können. „Na dann, bis morgen.“
 

Wow, danke fürs Zuhören.
 

Ohne Weiteres nahm Kakashi sein Buch in die Hand und verließ seine Schützlinge, die ihm schweigend hinterher sahen. „Ich frag mich, ob er wegen diesem ständigen Buchlesen irgendwann mal gegen einen Pfeiler knallt, echt jetzt...“ Seine Kameraden nickten, da sie sich schon länger die selbe Frage stellten, zuckten aber dann nur mit den Schultern. Das würden sie wohl niemals erfahren.

„Na dann, wir sollten langsam los.“ sagte Naruto und sah warnend zu Sasuke. „Pass bloß gut auf Sera auf, Hängefresse.“ Sakura presste ihre Lippen zusammen, um nicht laut loszulachen. „Verschwinde du Loser.“ war Sasukes trockener Kommentar, bevor die Gruppe sich schließlich trennte und ihre Aufgaben erledigte.
 

„Du solltest dich lieber auch untersuchen lassen, Naruto. Ich weiß, dass du auch viel einstecken musstest.“ Ein wenig überrascht sah Naruto zu der jungen Genin neben sich, als er dann breit zu grinsen begann. „Sag mal, machst du dir etwa Sorgen um mich?“ Sofort stieg ihr die Röte ins Gesicht und Sakura wirkte plötzlich ein wenig unsicher. „Was faselst du da, Blödmann?“ schrie sie ihn empört an. „Gib's zu, Sakura. Du- AAAH!“ Die 15 Jährige erschrak, als Naruto sich plötzlich schreiend an die Schulter fasste und schmerzerfüllt zu ächzen begann. „Naruto! Was ist los?!“ fragte sie ängstlich und legte sofort ihre stützende Hand an seinen Rücken. „Meine Schulter... Ich bin im Kampf doch getroffen worden...“ Oh nein, was sollte sie tun?! Bis sie Iruka Sensei erreichten, würde es noch ewig dauern!

Plötzlich entspannte sich der Körper des blonden Genin und wieder grinste er Sakura schadenfroh an. „Siehst du? Du machst dir Sorgen um mich.“ Fassungslos sah sie ihn an und ballte wütend ihre Hand zur Faust, was Naruto mich leichter Verunsicherung bemerkte. „Naruto...!“ Ein harter Schlag traf den Genin ins Gesicht, der ihn mit voller Wucht gegen eine Straßenlaterne beförderte und er war sich sicher.

JETZT war er verletzt...

…...................
 

„Wie geht es deinen Augen?“ Die zwei jungen Genins waren unterwegs in Richtung Seras Wohnheim und der Bauch der Bändigerin zog sich zusammen vor lauter Aufregung, mit ihm allein zu sein. „Gut.“ antwortete er kurz und sie war kurz davor zu seufzen, da sie einfach seine Stimme hören wollte. Die Brünette fand den letzten Uchiha so interessant und viel zu anziehend, manchmal träumte sie sogar von seiner Stimme! In seiner Nähe ging es ihr immer gut und ihr gesamter Körper kribbelte, als stünde er unter Strom.

„Sag mal...“ Sofort wurde sie hellhörig und sie musste sich halten, nicht zu eifrig zu wirken. „Ja?“ fragte sie leider viel zu schnell. „Was genau hast du da während des Kampfes gemacht?“ fragte er schließlich und sie konnte das ungewohnte Interesse aus seiner Stimme vernehmen. „Wieso hat dir die Blendgranate nichts ausgemacht? Und was waren das für Techniken, die du angewendet hast? Jutsus waren es jedenfalls keine.“

Sie seufzte, denn sie würde es ihm jetzt einfach sagen.
 

„Ich beherrsche keine Jutsus.“ begann sie und sah nicht, wie Sasuke verwundert seine Augenbrauen hob. „Ich bin eine Bändigerin und mit den Elementen verbunden. Diese kann ich zum Kampf benutzen.“ Sasuke blinzelte überrascht über ihre Erklärung, denn noch nie zuvor hatte er von Bändigern gehört. „Welche Elemente genau?“ fragte er. „Wasser, Erde, Feuer und Luft.“

„Und du beherrscht alle vier?“ Sie schüttelte mit dem Kopf. „Nein, nur Luft und Erde.“ Sasuke nickte verstehend, als ihm denn wieder die Hauptfrage in den Sinn kam. „Kannst du deshalb nicht geblendet werden?“ Sie hörte, dass er den Gedanken selbst absurd fand und schüttelte den Kopf. „Nein, das ist es nicht...“ Sasuke beobachtete die Bändigerin aufs Genauste und sah ihr an, dass sie zögerte. „Der Grund ist... Ich... Ich bin...“ Sie biss sich auf die vollen Lippen und der Genin bemerkte ungeduldig, dass etwas nicht stimmte. „Sag schon.“
 

„Ich bin blind.“

Am liebsten hätte sie sich den Mund zugehalten, viel zu schnell hatte sie ihm geantwortet. Wieso hatte er nur so eine Macht über sie? Manchmal fühlte Sera sich wie... Seine Marionette, als könnte er ihr Verhalten einfach steuern. Sasukes Gesicht zeigte nicht nur Verblüffung, sondern unbegrenzten Schock und Unglauben. Hatte er sich etwa verhört? „W...Was?“

„Ich habe keine Sehkraft mehr, Sasuke.“ sprach sie mit nun ruhiger Stimme. Sie sah zu ihm hoch und die Genins merkten nicht, dass sie stehen geblieben waren. Sasuke sah mit forschendem Blick in ihre eisblauen Augen, die vom Mondlicht noch mehr zu glänzen schienen, doch anstatt seinen Blick zu erwidern, blickten sie in die weite Ferne, ohne einen bestimmten Punkt im Visier zu haben. Er versuchte, ihren verirrten Blick einzufangen, ihr tief in die Augen zu sehen und nun verstand Sasuke alles.

Deshalb sah sie ihn nie direkt an, deshalb war ihr Blick so oft gesenkt, deshalb mied sie Kontakt, nur damals hatte er Sera einfach für übertrieben schüchtern gehalten.

Niemals wäre er auf die Idee gekommen, dass sie nichts sieht... Aber... Das konnte doch gar nicht sein, immerhin lief und verhielt sie sich völlig natürlich, ganz zu Schweigen von ihrer beeindruckenden Kampfkunst. „Das Bändigen unterstützt mich.“ beantwortete sie seine unausgesprochene Frage. „Wie?“ fragte er mit verstecktem Interesse.

„Mein Erdbändigen hilft mir dabei.“ Sera erklärte dem jungen Uchiha alles, der ruhig zuhörte und alles zu realisieren begann. Deshalb hatte die so einfach seine Illusionen durchschaut. Denn sie sah sie gar nicht erst, als das man sie täuschen konnte.

„Und Naruto weiß davon?“ Sie nickte. „Ihm habe ich es von Anfang an anvertraut. Der Hokage und die Jonins sind auch eingeweiht und Sakura weiß es seit einigen Tagen.“ Deshalb hatte Sakura ihn gefragt, ob Sera mit ihm gesprochen hatte. Es herrschte Stille und Sera wusste, dass er von ihr erwartete, weiter zu sprechen.
 

„Ich wollte nie Mitleid oder geheuchelte Sympathie. Ich bin gut in der Lage, auf mich selber aufzupassen und... Meine Schwächen behalte ich lieber für mich. Nur Menschen, denen ich vertraue, habe ich die Wahrheit gesagt.“ Ihr sanfter Blick war auf ihn gerichtet und Sasuke sah zur Seite, da er begriff, dass er nun zu genau diesen Menschen für sie gehörte und ignorierte die merkwürdige Welle in seinem Bauch.

„Ich... Hatte die Befürchtung, dass man mich in der Gruppe nicht akzeptieren würde, weil ich...“ Seine Augen zuckten leicht bei ihren ehrlichen Worten und er drehte sich wieder zu ihr, dieses Mal waren ihre Augen zur Seite gerichtet. Es wusste nicht recht, was er sagen sollte und er fragte sich, wie blöd er sein konnte, es nicht zu merken. Gerade er, ein Uchiha, mit dem berühmten Sharingan, sollte doch in der Lage sein, Menschen zu analysieren. Und plötzlich weiteten sich seine schwarzen Augen, als er an seine erste Begegnung mit ihr dachte.

Mach gefälligst die Augen auf, wenn du läufst!
 

Er wollte sich auf die Stirn schlagen. Kein Wunder, dass sie Angst hatte, es ihm zu sagen. „Hn. Der Einzige, den ich akzeptieren musste, war der Schwachkopf Naruto.“ machte er seinen Standpunkt klar und lief mit ihr an der Seite weiter. Er hatte sofort gespürt, dass sie nicht gern über ihre Sehschwäche sprach, weshalb er auch keine Fragen mehr darüber gestellt hatte. Er wusste, wie ätzend es war, unangenehmen Fragen begegnen zu müssen und das würde er ihr ganz sicher nicht zumuten.

„Wieso kannst du kein Feuer und Wasser bändigen?“ brach er plötzlich die Stille und überraschte Sera mit seiner dezenten Neugierde. Er war eben ein wissbegieriger Mensch und es schadete ja wohl nicht, etwas neues dazuzulernen, oder?

„Naja, Wasser kann ich nicht richtig... fühlen, weil es so... so flüssig ist, keinen richtigen Fasspunkt hat, verstehst du?“ Fast hatte er gelacht bei Seras kläglichen Versuch, ihre Probleme zu erklären und den eigenartigen Handbewegungen, die sie dabei machte. „Und für Feuer muss ich zu viel Chakra freisetzen und so viel kann ich noch nicht bündeln. Ich bin zu schwach.“ erklärte sie. „Feuer ist am praktischsten, weil man dieses Element nicht in der Umgebung braucht, sondern auf der eigenen Energie erstellen kann, doch es ist viel zu schwer zu lernen, vor allem ohne einen Sensei. Ich bewundere sich deshalb auch für dein Feuer-Jutsu.“ Ein kleines, befriedigtes Grinsen schlich sich auf Sasukes Lippen, als sie ihr Bewundern für ihn aussprach. „Verstehe.“ murmelte er.

„Ich nehme an, du hast dir das Bändigen selbst beigebracht.“ schloss er, doch Sera schüttelte wieder mit dem Kopf. „Nicht ganz. Das Luftbändigen haben mich die Mönche gelehrt, sodass ich bereits mit 12 Meisterin werden konnte. Das Erdbändigen hingegen habe ich mich tatsächlich selbst beigebracht. Bis auf mich gibt es nämlich keine Bändiger mehr, die mich unterrichten können...“ Ihm fiel die Bitternis in ihrer weichen Stimme auf und er fragte sich insgeheim, was mit den Mönchen und dem Rest der Bändiger geschehen war, aber er bohrte nicht weiter nach und zum ersten Mal war Sera froh, dass er nicht fragte nicht weiter fragte.
 

„Sieht so aus, als hätten wir etwas gemeinsam.“ Ihr traurig gewordener Blick schaute nun fragend zu dem Schwarzhaargen. „Was meinst du.“ Ein verbittertes Lächeln lag auf Sasukes Lippen, als er weitersprach. „Wir beide sind die letzten. Ich bin der letzte Überlebende des Uchiha Clans und du die letzte Bändigerin.“ Ihre Augen schlossen sich, als diese Tatsache ihr Herz zusammenfahren ließ und ein altes Brennen in ihrer Seele aufzukeimen drohte. Ja, es war eine Gemeinsamkeit.

Eine sehr bittere Gemeinsamkeit, die schon viel zu lange an Sasukes und Seras Herzen zerrte...

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Okaaay, das war die erste richtige Aktionsszene und ich hoffe sehr, dass

sie euch gefallen hat!

Meine Absichts ist es, Sasukes Charakter nicht zu verändern und seiner Person treu zu bleiben und das ist irgendwie schwieriger als ich dachte :-D

Ich danke für jedes Kommi und verabschiede mich, meine Shinobis!
 

liebe grüße

eure dbzfan



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Scorbion1984
2016-09-28T07:05:27+00:00 28.09.2016 09:05
Diesen Sasuke finde ich gut ,menschlich !
Tolles Kapitel !
Antwort von:  Fifi-Uchiha
28.09.2016 12:02
Dankeschön :D
Ich versuche eigentlich, ihn nicht wirklich zu verändern hahahah

liebe grüße
dbzfan :)
Von:  Isamu_17
2016-09-27T19:22:00+00:00 27.09.2016 21:22
Also ich finde Sasuke so wie er jetzt ist besser. Echt.
Antwort von:  Fifi-Uchiha
27.09.2016 21:28
Danke für deine netten Kommentare :D
Freut mich sehr, dass dir die ff gefällt.
liebe grüße
dbzfan
Antwort von:  Isamu_17
27.09.2016 21:29
Bitte ich lese gerne sowas mit "Kopfkino"


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