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Der Schwarze Weg des Shinobi

von

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Das Neue Team

„Oh Mann, wir warten schon seit einer Stunde, echt jetzt!“ Das neu geformte Team 7 wartete als letzte Gruppe auf ihren neuen Sensei und Naruto konnte nicht fassen, dass ausgerechnet sein Team einen Spätzünder als Sensei abbekommen würden. Der blonde Genin stand plötzlich aus und begann zu kichern, als er den Tafelschwamm in die Hand nahm.

„Was machst du da?“ fragte Sera irritiert, als Naruto die Schiebetür ein wenig aufschob. „Ich erteile dem Kerl eine Lektion, indem ich den Tafelschwamm oben zwischen die Tür klemme. Und wenn der Sensei reinkommt, wird er sein blaues Wunder erleben.“ erklärte er mit bedachter Ausführlichkeit, damit Sera sich das so gut es ging vorstellen konnte. Sasuke rollte nur genervt mit den Augen über so einen kindischen Blödsinn.

„Er ist ein Jonin.“ erinnerte er den blonden Ninja. „Niemals fällt der auf so einen Blödsinn rein.“ Plötzlich wurde die Tür geöffnet und Sera hörte nur ein dumpfes Geräusch des Tafelschwammes, das anscheinend Kontakt mit einem Kopf gemacht hatte und anschließend Narutos schallendes Lachen. „AHAHAHA, ICH FASSE ES NICHT, DER IST DRAUF REINGEFALLEN!“ gluckste dieser und auch Sakura kicherte. Sasuke war völlig verwirrt, wenn nicht sogar enttäuscht von dem neuen Sensei. „Entschuldigen sie, Sensei... Wir wollten sie nur testen!“ sagte die Rosahaarige.
 

Das soll ein Jonin sein? Wie kann ein Eliteninja auf so einen dummen Streich reinfallen?
 

Der neue Lehrer wirkte ziemlich groß und trug über seine schwarze Kleidung eine armeegrüne Weste, wie es üblich für einen Jonin war. Sein Haar war weiß und die Statur gebaut und auffällig war, dass sein Stirnband sein linkes Auge verdeckte. Noch auffälliger hingegen war das Tuch, dass seine untere Gesichtshälfte versteckte und doch konnte man durch das eine entblößte Auge die Lässigkeit in seinem Blick erkennen. Der Jonin wirkte fast schon... gelangweilt, als er seinen Blick durch den Raum wandern ließ und beäugte erst den blonden Genin.
 

Naruto Uzumaki also... Er sieht ihm wirklich ähnlich, wirkt aber wie ein Idiot.

Sein Blick fiel auf Sakura, von der er nicht viel wusste.

Alle Achtung, sie stammt aus einer gewöhnlichen Familie ohne Ninjas und hat es dennoch allein geschafft, eine Genin zu werden. Allerdings wirkt sie leicht unsicher.

Nun richtete er seine Aufmerksamkeit auf den schwarzhaarigen Sasuke Uchiha, der von der abgeschattet an seinem Platz saß und er seufzte.

Der Kleine beherrscht inzwischen sein Sharingan und scheint das schwarze, arrogante Schaf der Gruppe zu sein. Ein Zusammenspiel wird also schwierig, was ihn betrifft.

Zum Schluss konzentrierte er sich auf die Brünette, die mit starrem Blick in seine Richtung sah.

Die kleine Bändigerin ohne Augenlicht. Eine solch beeindruckende Kunoichi habe ich noch nie gesehen, doch sie verheimlicht ihr größtes Geheimnis vor ihrer Gruppe.

Kakashi seufzte, denn dieser Gruppe etwas von Teamwork zu erzählen wird hart.
 

„Mein erster Eindruck von dieser Gruppe ist...“ Die Blicke der Genins schien ein wenig neugierig, als Kakashi nach den richtigen Worten suchte.

„Ich hasse euch.“ Und mit diesem Satz ließen die jungen Ninjas entgeistert ihre Köpfe hängen...

…................................................
 

„Also gut, stellt euch doch erst einmal vor. Nach der Reihe, bitte.“ bat der 25 Jährige Jonin seine neuen Schüler und die Rosahaarige machte den Anfang.

„Mein Name ist Sakura Haruno und... äh...“ Sakura schien sich ein wenig unsicher. „Was genau wollen sie denn wissen?“ fragte sie und ihr neuer Sensei blickte kurz überlegend in den Himmel.

„Erzähl uns von deinen Hobbys, was du magst und was du nicht magst oder deinem Traum. Was immer du willst.“ war Kakashis Vorschlag und Sakura nickte einverstanden.

„Also, was ich mag sind Tiere und Pflanzen und was ich hasse, sind Erbsen. Meine Hobbys sind Singen und Einkaufen und mein Traum ist es, für Frieden zu sorgen.“ Der maskierte Shinobi nickte verstehend und sah zu dem blonden Genin.

„Ich bin Naruto Uzumaki und ich liebe Ramen und hasse einen leeren Magen. Und eines Tages werde ich zum größten Hokage aller Zeiten, echt jetzt!“ sprach Naruto mit seiner euphorischen Stimme, die einfach seinen Charakter ausmachte.

„Sasuke Uchiha.“ band der Schwarzhaarige kurz an, sein Blick immerzu distanziert und schlicht. „Ich hasse Vieles und es gibt nichts, was ich wirklich mag. Einen Traum habe nicht, ich verfolge lediglich einen Plan.“ Er machte eine kurze Pause und schloss seine schwarzen Augen, seine Stimme verdunkelte sich. „Ich werde meinen Clan wiederherstellen und eine ganz bestimmte Person besiegen.“ Es herrschte Stille und der Jonin beäugte Sasuke unbemerkt.

So viel Hass in den Augen eines Kindes...

„Mein Name ist Sera Masumi.“ versuchte die Brünette schnell die Stimmung zu lockern. „Ich liebe Süßigkeiten und hasse alle Arten von Spinnen und Insekten. Meine Hobbys sind Tanzen und Spazieren und mein Traum ist es, eines Tages die stärkste, bändigende Kunoichi zu werden.“

Sakura und Sasuke sahen leicht überrascht aus, da sie das mit dem Bändigen nicht so ganz begriffen hatten, während Naruto nur stolz nickte. „Und jetzt Sie, Sensei. Stellen sie sich vor!“ bestand Sakura darauf.

„Ich? Oh, ja klar.“ An seinem Auge konnte man sehen, dass der 25 Jährige lächelte. „Also ich bin Kakashi Hatake und ich lese gerne und esse am liebsten scharfes Essen.“ erklärte er knapp und sein Blick wurde mit einem Mal ernst.
 

„Ich weiß, ihr vier glaubt jetzt, wahre Genins geworden zu sein, doch schlagt euch das gleich besser aus dem Kopf.“ sprach er und verwirrte seine Schüler damit. „Morgen früh erwartet euch ein richtiger Test, der zeigen wird, ob ihr auch wirklich qualifiziert seid, meine Schüler zu werden.“ Sera entglitten jegliche Gesichtszüge bei Kakashis strengen Worten.

Wozu haben sie denn die ganzen Prüfungen in der Akademie durchgestanden?!

„Geht jetzt und tankt Energie. Morgen um 7 Uhr erwarte ich euch hier.“ Der Jonin drehte sich um und holte ein grünes Buch aus seiner Tasche, die an seinem Oberschenkel befestigt war, wo sich auch seine Shuriken und Kunais befanden. „Ach, und frühstückt morgen besser nicht.“ riet er seinen Schülern, die wieder überrascht wirkten. „W...Wieso?“ fragte Sakura und war sich aus irgendeinem Grund nicht sicher, ob sie die Antwort wirklich hören wollte.

„Lass es mich so sagen.“ Das Grinsen aus Kakashis Stimme war unüberhörbar. „Es wird morgen mit großer Wahrscheinlichkeit sowieso nicht in euren Mägen bleiben. Und wir wollen doch nicht unnötig kostbares Essen verschwenden, oder...?“ Und mit diesen Worten machte Kakashi sich auf den Weg und ließ seine völlig verwirrten Schüler allein...
 

„Was... Was ist gerade passiert?“ Sera war die erste, die ihre Stimme wiedergefunden hatte. „Keine Ahnung.“ seufzte Sakura, die das Geschehene nicht wirklich realisieren konnte.

„Wie auch immer, wir sollten nach Hause und tun, was er sagt.“ sagte Sasuke woraufhin seine Teammitglieder nickten. „Du hast Recht.“ seufzte die Rosahaarige. „Dann sehen wir uns morgen.“

Sera und Naruto nickten und sahen selten so entgeistert aus. „Ja, bis morgen...“ murrten sie und machten sich auch schon mit hängendem Kopf auf den Weg nach Hause...

….........................
 

„WO zum Teufel bleibt der Kerl schon wieder, echt jetzt!“ Total müde und hungrig wartete das Team 7 seit über zwei Stunden auf ihren Sensei. „Reg dich nicht so auf und spare deine Energie lieber für die Prüfung, Naruto.“ riet Sakura dem blonden, dessen Arme bockig vor der Brust verschränkt war. Das war doch alles zum verrückt werden!

„Da bin ich ja schon.“ Die Jugendlichen drehten erschrocken ihre Köpfe zu Kakashi und Sera war überrascht, dass sie gar nicht gespürt hatte, wie er sich ihnen genähert hatte und ihr wurde klar, dass er wirklich ein Eliteninja war. „Entschuldigt bitte. Unterwegs wurde ich vom Pfad des Schicksals aufgehalten und konnte nicht früher erscheinen.“ Seine Entschuldigung stimmte seine Schützlinge nicht gerade glücklich. „Wollen sie uns auf den Arm nehmen?! Wir haben stundenlang fast ausgehungert auf Sie gewartet, nur damit die LESEN können?!?“ schrie der blonde Genin und zeigte vorwerfend mit dem Finger aus Kakashi, der wütend das Buch in Kakashis Händen beäugte. Dieser Kerl...

„Was ist das denn jetzt für eine Prüfung?“
 

„Gut, dass du fragst, Sasuke.“ Kakashi kramte in seiner Tasche und Sera hörte plötzlich das Geräusch von... Glöckchen? „Hier sind drei Glöckchen für euch und ich will, dass ihr versucht sie mir abzunehmen.“ erklärte er. „Versucht alles. Benutzt von mir aus Jutsus, Kunais, Shuriken, alles, egal was. Seit kreativ. Tobt euch richtig aus. Der, der ein Glöckchen schnappt, kommt weiter und wer es nicht hinkriegt, geht zurück zur Akademie.“

Die Schüler erstarrten bei seinen unerwarteten Worten und begannen erst nach und nach zwei bestimmte Sachen zu verstehen.

1. Es gab keinen einzigen Weg, gegen einen Jonin, eine Eliteninja anzukommen.

2. Selbst wenn sie es schaffen würden, müsste einer der Gruppe zur Akademie zurück geschicht werden.
 

Na ganz toll.
 

„Ihr habt Zeit bis Mittag. Solltet ihr das bis dahin nicht geschafft haben, schicke ich euch alle zurück.“ Naruto verengte wütend seine entschlossenen Augen und handelte instinktiv, indem er sein Kunai in die Hand nahm und auf den lesenden Sensei zustürmte, doch bevor er sich versah, wurde seine Hand gepackt und sein Kunai gegen seinen Nacken gehalten. Das alles geschah in so kurzer Zeit, dass Naruto seine Position erst viel später realisieren konnte.

Der Jonin war schnell. Zu schnell.

„Du bist zu ungeduldig. Ich hab noch nicht los gesagt.“ War Kakashis einfacher Kommentar, doch Naruto zappelte genervt. „Loslassen, Sofort loslassen, ich will die Glöckchen haben, echt jetzt!“

„Du bist im Gegensatz zu den anderen ein wenig... Schräg.“ sagte Kakashi schlicht.

„Das einzige was hier schräg ist, ist ihr komischer Haarschnitt! schrie Naruto verärgert, doch sein Sensei reagierte nicht auf seinen Aufschrei und sah zu seinen leicht eingeschüchterten Schülern. „Also gut...“ begann der Jonin einfach. „Los!“

….........................
 

Mehrere Stunden versuchten die Genins nun, es mit Kakashi aufzunehmen, doch es war einfach unmöglich. Jeder von ihnen hatte bereits versucht, ihren Sensei zu bekämpfen und immer wieder verloren, ganz zu schweigen davon, dass er einfach unauffindbar war! Wie sollten sie es bitte anstellen, gegen einen Eliteninja anzukommen?!

„AAAAH!“ Der Schrei von Naruto erschrak Sera und die Brünette sah überrascht und den Kopf schräg stellend nach oben. „Was tust du da?“ fragte sie perplex. „Was wohl? Ich häng' hier oben fest! Der Kerl hat mir schon wieder eine Falle gestellt, echt jetzt!“

Mist, und sie hatte diese Falle nicht gespürt.

„Warte, ich helfe dir!“ Ihr Blick war nach oben gerichtet und sie konnte deutlich den fluchenden Naruto hören, der mit einem gefesseltem Fuß am Ast taumelte und sie spürte, dass ihr Chakra immer knapper wurde. Die 15 Jährige wollte bändigen... Doch sie war sich nicht sicher, was oder wie sie es denn anstellen sollte, ihn zu retten. Naruto hing mindestens fünf Meter über ihr, nur wie sollte sie ihn befreien? Klar, sie könnte die Luft bändigen, doch sie wusste nicht, wie ihm das helfen würde, aus der Falle zu entkommen.

„Eh...“ Sera könnte auch einen spitzen Stein empor zischen lassen um das Seil zu zerschneiden, doch sie sah leider nichts und die Gefahr, ihn zu verletzen, war viel zu groß.

„Naruto... Ich sehe dich so nicht...“ sagte sie. „Ich versuch hochzukommen!“

Die Bändigerin lief einige Schritte zurück und hatte vor, mit ihrem Luftbändigen den Baumstamm hoch zu sprinten und schloss konzentriert ihre eisblauen Augen. „Und los!“ Ihre blinden Augen öffnend, begann sie leichtfüßig auf den Baum zu zurennen und war kurz davor, den Stamm zu erreichen...

„Halt!“

Sein Ausruf stoppte Sera sofort und sie schaute wieder nach oben, ihr Blick ganz klar verwirrt. „Was ist?“ fragte sie ihren besten Freund. „Du hast fast kein Chakra mehr, Sera. Geh du vor und such ihn, ich komm hier schon raus. Du darfst keine unnötige Energie verschwenden, echt jetzt.“ Die Brünette blinzelte mit scheinbar fehlendem Einverständnis. „Aber... du...“

„Sera, wir haben nicht mehr viel Zeit. Geh schon und such diesen Kerl!“ Naruto klang sehr ernst, weshalb Sera vergeblich seufzte. „Verstanden. Ich suche ihn!“ Der blonde Genin sah Sera zu, wie sie dann entschlossen losrannte, um nach dem Genin zu suchen und fragte sich, wie er hier jetzt rauskommen würde...
 

„Mist!“ Sakura war völlig außer Atem gewesen, da sie vorhin vergeblich Kakashi Sensei in einen Nahkampf verwickelt hatte. Es ging ihr alles andere als gut, denn sie war nicht nur müde und erschöpft, Sakura war verdammt hungrig und bereute es, am vorigen Abend nichts gegessen zu haben. Miese Diät...

Ein Rascheln erregte ihre Aufmerksamkeit. „Naruto, bist du das?“ fragte sie vorsichtig und lief hoffnungsvoll zum Dickicht. „Sakura...“ Sie hielt Inne, ihre Augen voller Schock geweitet, als Naruto plötzlich vor ihr stand. „Naruto...?“ Der blonde Genin stand vor ihr und zu ihrem Entsetzen steckten unzählige Kunais in seinem Körper. Alles war voller Blut und als sie in seine schmerzerfüllten Augen sah, wusste sie es. Naruto würde nicht überleben.

„Sakura... Bitte hilf mir...!“ Ihr Körper begann zu zittern, ihre Tränen verschwammen ihre Sicht und ihr Herz machte einen Sprung. Naruto würde sterben.

„AAAAAAAAAAAAAAH!“ schrie sie aus vollem Halse und viel einfach wie ein Stein bewusstlos zu Boden...

„Hm, mag sein, dass ich es ein bisschen übertrieben habe, aber sie muss lernen, Gen-Jutsus zu durchschauen.“ Mit gemütlichem Blick blätterte Kakashi durch sein Buch und las gespannt weiter. Oh Mann, dieses Buch ist so spannend...
 

„WER ist da?“ zischte Sera, die die Präsenz einer Person, ungefähr acht Meter von sich entfernt, wahrnehmen konnte. „Ich bin's nur.“ Sofort erkannte sie seine Stimme und löste ihre Angriffshaltung wieder mit dem jämmerlichen Versuch, ihren aufgeregten Körper zu entspannen. „Wo ist denn Naruto?“ In Sasukes Nähe war es wirklich alles andere als einfach sich zu konzentrieren. „Eine Falle hat ihn wieder erwischt.“ Sie hörte sein fassungsloses Seufzen. „Dieser Schwachkopf.“ murrte er.

„Hattest du auch kein Glück?“ Er sagte nichts, was Sera wirklich irritierte. Es war kein Geheimnis, dass Sasuke nicht sonderlich gesprächig war, doch sie hatten sich doch inzwischen oft genug unterhalten, dass er ihr auch einfach antworten konnte! „Und du?“

Oh, er hatte anscheinend einfach den Kopf geschüttelt.

„Nein. Kakashi Sensei lässt sich einfach nicht mehr blicken.“ antwortete Sera und lehnte sich erschöpft an den Baum hinter sich zurück. „Es ist kaum Zeit übrig und Sakura ist inzwischen auch verschwunden. Langsam verliere ich wirklich die Hoffnung.“ Dass ihre Erschöpfung sie fast lahmlegte, ließ sie einfach aus. „Ich werde ihn schon finden.“ Die Bändigerin hörte die schwere, tiefe Erschöpfung in seiner Stimme und plötzlich fielen ihr seine Worte von gestern ein.

„Wieso ist dir das so wichtig?“ platzte es aus ihr heraus und sie hat mit einem bissigen Kommentar, dass es sie nichts angehen würde, gerechnet. Oder damit, dass er schweigend davon laufen würde.

„Ich habe eine Aufgabe, Sera.“ sprach er dann zu ihrer Überraschung. Sie wusste, dass sie zu seinem Rücken stand, was sie nur begrüßen konnte, damit er ihr nicht in die Augen schauen würde. „Ich bin ein Rächer. Mein Ziel ist es, so stark wie möglich zu werden, um Rache an der Person zu nehmen, die meinen Clan vernichtet hat. Mehr will ich nicht. Keinen hohen Rang, keine Anerkennung, ich will bloß meine Rache.“ Sera hörte ihm schweigend zu und wusste, dass es ihm ernst war und lief an seine Seite. „Verstehe.“ sagte sie mit sanfter Stimme und ging mit ihm mit und Sasuke würde nie verstehen, wie gut Sera Masumi verstand...

…..............................
 

„Tja, die Zeit ist um. Ihr habt versagt.“ Sasuke und Sera waren am Treffpunkt angelangt, wo auch ihre Teammitglieder sie erwarteten. „Was ist denn mit Naruto passiert?“ fragte sie irritiert, da sie ihren besten Freund irgendwie nicht auf dem Boden spüren konnte. Irgendwas war hier falsch...

„Ich habe ihn an einem Mast gefesselt, weil er heimlich essen wollte.“ erklärte Kakashi Sensei und Sera schlug sich fassungslos gegen die Stirn, denn der blonde Genin war fast den ganzen Tag über irgendwie gefesselt gewesen. Wen es um Essen ging, war Naruto wirklich schwach.

„DAS IST SO UNGERECHT! WIR HATTEN NIE EINE CHANCE GEGEN SIE, SENSEI!“ meckerte Naruto lauthals und der maskierte Jonin stöhnte mit hoffnungsloser Verzweiflung.

„Und außerdem wird einer von uns doch sowieso rausfliegen.“ murrte Sakura.

„Ihr habt wirklich überhaupt nichts begriffen. Ihr seid einfach noch Kleinkinder, kleine Plagen eben. Es ist euch gar nicht möglich, wie richtige Ninjas zu denken.“ sagte Kakashi ein wenig genervt und schüttelte fassungslos den Kopf.

Sasuke sah seine Chance und griff sofort an. „Pass auf, Sasuke!“ schrie Naruto und die Genins nahmen schockiert Luft, als sein Angriff keine 2 Sekunden anhielt, ehe der Schwarzhaarige von seinem Sensei zu Boden gedrückt wurde. Sera hatte gar nicht gespürt, wie schnell ihr Lehrer sich bewegt hatte und das fand sie wirklich unfassbar unheimlich. „Gehen sie runter von ihm!“ schrie sie wütend, als sie Sasukes luftloses Ächzen hörte.

„Überlegt doch mal. Warum haben wir euch in Gruppen aufgeteilt, wo jeder unterschiedliche Stärken und Schwächen hat?“ sprach Kakashi und ignorierte sie Tatsache, dass er auf den Rücken des schwarzhaarigen Schülers saß. „Warum wurde beschlossen, dass Gruppen aufgestellt werden? Worum geht es uns dabei?“ fragte er mit eindringlicher Stimme und Naruto wurde immer wütender.

„Oh Mann, woher sollen wir das wissen, wir haben schließlich die Regeln nicht aufgestellt, Kakashi Sensei!“ schrie der gefesselte blonde Genin.

„Das ist doch so offensichtlich. Es geht um Teamwork!“ sprach der maskierte Jonin und blickte in die überraschten Gesichter der Genins. „Teamwork?“ wiederholte die Gruppe synchron über eine solch simple Antwort. Eine so simple Antwort, auf die sie nicht gekommen sind, wohl gemerkt.

„Sie meinen wir müssen nur zusammenarbeiten, mehr nicht?“

„Nein, mehr nicht. Jetzt ist es zu spät.“ antwortete er auf Sakuras Frage und ging endlich von Sasukes Rücken runter. „Ich bitte Sie, geben sie uns noch eine Chance, Sensei! Wir werden sie nicht enttäuschen, versprochen!“ bat die Rosahaarige und traf den überlegenden Blick ihres Lehrers, der dann ergeben seufzte. „Na schön. Ihr bekommt nach dem Essen eure Chance. Es dürfen alle essen.“ Die Genins seufzten erleichtert. „Alle, bis auf Naruto.“ Der blonde Genin erstarrte über Kakashis ernsten Worte. „Das ist die Strafe dafür, dass du eben heimlich essen wolltest, mein Freund. Und jeder, der ihm etwas zusteckt, wird augenblicklich disqualifiziert.“

Tze, Sera würde Naruto sowieso etwas heimlich geben... „Und Sera?“ Die Brünette zuckte zusammen, denn ihr war, als hätte ihr Sensei eben ihre Gedanken gelesen. „Ich habe ein Jutsu auf dich angewendet. Solltest du aufstehen, werde ich es merken. Ich dachte mir, du solltest das wissen.“ sagte er voller Misstrauen.

Und weg war ihre Chance, Naruto etwas zu Essen zu geben.

„Hier gelten meine Regeln und die werdet ihr einhalten. Verstanden.?“

…................................
 

Narutos Magen knurrte fast schon unmenschlich laut und Sera wäre am liebsten auf der Stelle aufgestanden, doch ihr waren buchstäblich die Beine gebunden, da der Jonin es sofort merken und hier auftauchen würde! „Tze! Das macht mir doch nichts aus, ich kann WOCHEN ohne Essen aushalten!“ Auch Sakura hatte Mitleid mit dem blonden Jungen und sie bemerkte sofort, dass Sera ihr Essen nicht anrührte. Ihr Blick traf den des Schwarzhaarigen, der auch nicht besonders zufrieden über die Situation aussah und nickte ihm dann wortlos zu. „Hier.“

Sera spitzte die hören, als sie Sasukes Stimme hörte. „Meins kannst du auch haben.“ lächelte Sakura Naruto zu, der gar nicht glauben konnte, was seine Teammitglieder für ihn riskierten. „Was...? Ihr gebt ihm wirklich euer essen?“ flüsterte die Bändigerin beeindruckt.

„Wenn er zu hungrig ist, kann er uns gleich nicht richtig helfen und das wirkt sich negativ auf die Gruppe aus.“ sagte Sasuke während er aufmerksam in jede Richtung sah und nach dem gerissenen Jonin Ausschau hielt. „Na los, iss endlich!“ zischte er. „Würd' ich ja gern, aber ich bin gefesselt!“

„Ich übernehme das.“ Zu Narutos Unglauben griff Sakura nach der Schüssel und den Stäbchen und wenn er richtig kombinierte, wollte sie ihn gerade füttern!

Atmen, Uzumaki. Atmen!

„Sakura, willst du wirklich...?“ Sie entnahm ein wenig Reis mit den Stäbchen und das war Naruto Antwort genug. Sie wollte, sie würde ihn tatsächlich füttern...!
 

„HEEY!“ Alle zuckten entsetzt bei dieser mächtigen Stimme zusammen, als ganz plötzlich der maskierte Sensei aufgetaucht war. Urplötzlich begann der Wind wie verrückt gegen die Genins zu peitschen und sofort stellten sich alle auf die Beine, ganz abgesehen von dem gefesselten Naruto. Sera, der der Wind als geborene Luftbändigerin nichts ausmachte, stellte sich schützend in Verteidigungsposition vor ihrem besten Freund mit Sasuke und Sakura an ihrer Seite. Auch wenn sie es nicht zeigten, sie hatten panische Angst.

„Ihr habt die Regel gebrochen. Die Strafe folgt auf dem Fuße.“ Kakashi verrichtete mehrere Fingerzeichen und Sera erschrak, als ohrenbetäubend lauter Donner zu hören war und spätestens jetzt war jedem einzelnem Bewusst, dass sie so gut wie erledigt waren.

„Aber Sensei, wir sollten doch...“

„WAS?“ unterbrach Kakashi den gefesselten Ninja knurrend und Naruto musste seine Angst erst einmal runter schlucken, bevor er weiter sprach.

Hätte er etwas im Magen gehabt, wäre es spätestens jetzt wieder hochgekommen. Lang lebe sein leerer Magen. Oder auch nicht...

„Hey, wir sind ein Team! Das wollten sie doch, oder?!“ schrie er und Sera nickte. „Genau! Es wäre nur unmenschlich, ihn so hungern zu lassen!“ Der Wind wurde stärker und blies die Schüler fast von ihren Plätzen. „Wir sind ein Team und ziehen am selben Strang!“ sprach sogar Sasuke angestrengt gegen den Sturm. „Ja genau! Wir vier sind eins, deshalb haben wir ihm etwas zu Essen gegeben!“ stimmte Sakura ihren Mitgliedern zu und ignorierte die Panik in ihrem Körper.

„Ihr vier seid eins? Ist das eure Entschuldigung...?!“ Mehr als nervös schwiegen die Genins, sahen aber dennoch mit entschlossenem Blick ihren Sensei an. Sekunden fühlten sich an wie viel zu lange Stunden, als sie auf ihre gefürchtete Strafe warteten.

Wir sind ja sowas von tot...
 

„Ihr habt bestanden.“ Der Sturm verflog, die Sonne schien wieder und die vier Ninjas verstanden die Welt nicht mehr. „Hä?“ fragten sie synchron. „Ihr habt bestanden.“ wiederholte Kakashi mit völliger Zufriedenheit. „Was, wir haben verstanden? Aber warum, Sensei?“ fragte Sakura im Namen aller. „Ganz einfach. Ihr habt als Team gearbeitet. Ihr habt die Regeln gebrochen und eurem Freund geholfen, obwohl ich euch mit den Glöckchen gegeneinander ausgespielt habe.“ erklärte er lächelnd. „Sera, dich habe ich mit Absicht gebunden, da ich vermutet habe, dass du die Erste wärst, die Naruto etwas zu Essen geben würde.“ Alle sahen die Bändigerin nicken.

Da hat er richtig vermutet.

„Sicher, in der Welt der Shinobi gelten Ninjas, die die Regeln brechen als Abschaum, Müll. Aber diejenigen, die ihre Freunde aufgeben und im Stich lassen, sind weitaus wertloser als Müll und solchen Menschen gestatte ich nicht, ein Teil meines Teams zu werden.“ Kakashis Stimme klang sowohl weich als auch ernst, als er das sagte. „Ihr habt angefangen wie ein Team selbstständig zu denken und durchgehalten. Ein Shinobi muss in der Lage sein, eine Täuschung zu erkennen. Nur wer teamfähig ist, kommt bei mir weiter und ihr habt alle den Test bestanden.“ sagte er.

„Team 7, ich nehme euch jetzt offiziell an!“
 

Naruto konnte gar nicht beschreiben, was für Gefühle in ihm tobten und musste sich halten, nicht laut loszuheulen. Er war jetzt ein Genin. Er war endlich ein richtiger Genin, OHNE Wenn und Aber! „Also dieser Mann... Ist als Lehrer ziemlich cool, oder?“ schluchzte er und hörte Sakura und Sera erleichtert lachen. „Ja, das ist er.“ stimmten die Mädchen zu.

„Na dann, ab nach Hause. Morgen beginnt unsere erste Mission.“ Mit seinem geliebten Buch in der Hand winkte er seinen Schülern zu und machte sich lesend auf dem Weg nach Hause.

„Ich muss denn auch mal los. Bis morgen, Leute.“ verabschiedete sich Sakura und lief auch erschöpft los und da waren es nur noch drei. Sasuke und Sera atmeten voller Erleichterung und Erschöpfung aus, denn dieser stressige Tag hatte nicht nur an ihren Kräften, sondern erheblich an ihren Nerven gezerrt. Sasuke gab zu, dass Kakashi unglaublich gut bluffen konnte, ganz zu Schweigen von seiner fantastischen Art zu unterrichten. Es wäre gelogen, wenn er behaupten würde, dass er mit seinem Sensei nicht zufrieden sei.
 

„Sera... Könntest du mich bitte von den Fesseln befreien?“ meldete sich der blonde Genin und riss sie von den Gedanken. „Oh! Ja, natürlich!“ Da war ja noch was...

Hastig lief Sera zu Naruto und tastete das Seil um seinen Körper ab, bis sie endlich den Knoten spürte, was eine Weile gedauert hatte. Ihre kleinen Finger versuchten, den unglaublich festen Knoten zu lösen, doch irgendwie gelang es ihr einfach nicht. Ihre blinden Augen verengten sich wütend und es nervte sie, dass sie den Knoten nicht lösen konnte. Sofort wurden ihre Anstrengungen energischer wurden. In ihrem blinden Blick sah Naruto ihre Anstrengung, ihre Wut, ihre Verzweiflung und am liebsten hätte er sich selbst eine verpasst, weil er nicht Kakashi Sensei oder Sakura gefragt hatte. Jetzt würde sie traurig werden, weil sie wegen ihrer Blindheit den Knoten nicht lösen konnte und das war nur seine Schuld. Was sollte er denn jetzt sagen? Es kam wirklich selten vor, dass Naruto sich über sein Verhalten ihr gegenüber Gedanken machte und eines konnte er sagen. Er hasste es. Naruto hasste es, wenn sie deprimiert war. Er hasste es, wenn sie verkrampft versuchte etwas zu schaffen, was einfach nicht zu schaffen war und ER daran Schuld war.
 

„Kriegst du den Knoten nicht auf?“ Die hektische Sera erstarrte plötzlich bei Sasukes Stimme und sah zum Boden, ihre Hände zu Fäuste geballt. „Nein. Er ist zu fest.“ log sie und hörte, wie der junge Uchiha am Knoten fummelte und natürlich brauchte er keine 10 Sekunden dafür. Sie schluckte und kämpfte krampfhaft gegen ihre Tränen an, als Naruto sich neben Sera stellte. „Danke.“ sagte Naruto, der seine tauben Arme rieb und Sasuke erhob erstaunt seine Augenbrauen. Der Schwarzhaarige wusste, dass Naruto nur ungern seine Hilfe beanspruchte, doch jetzt bedankte er sich sogar und klang dabei nicht wie gewohnt genervt, sondern ruhig und ernst. Nicht zu vergessen, dass auch Sera plötzlich so still geworden war. Ob sie wegen irgendetwas traurig war...?

„Wir gehen denn mal. Bis morgen.“ Sasuke nickte den beiden zu und ging dann auch seine Wege. Dieser Tag war das reinste Durcheinander gewesen und der 15 Jährige Uchiha war wirklich erschöpft. Er gab zu, dass er seine Gruppe gar nicht so übel fand, auch wenn dieser Naruto dabei war. Es hätte ihn auch weitaus schlimmer treffen können, doch das würde er niemals laut aussprechen. Sasuke hatte aber ein eigenartiges Gefühl, was Sera anging und das aus mehreren Gründen. Zumal hatte sie ihn im Wald sofort bemerkt obwohl er sich absolut ruhig verhalten hatte und fast 10 Meter von ihr entfernt gewesen war. Das war ungewöhnlich und er gab zu, dass nicht einmal seine Sinne so ausgeprägt waren, doch das war nicht alles. Als Kakashi diesen Sturm beschworen hatte, schien sie ganz und gar unbeeindruckt von dem heftigen Wind gewesen zu sein, während er Probleme damit hatte, seine Augen offen zu halten. Als alle Probleme hatten, ihren Stand beizubehalten, stand sie wie eine Statue vor Naruto und es wirkte bei ihr so natürlich, als sei es angeboren. Wirklich merkwürdig...
 

„Alles in Ordnung, Sera?“ Naruto konnte die Stille einfach nicht ertragen, das schlechte Gewissen erstickte ihn fast. „Klar, wieso nicht?“ lächelte sie müde und er konnte erst nichts sagen. Es tat ihm wirklich Leid wegen vorhin. „Fühl' dich bitte nicht schlecht wegen vorhin, Naruto. Der Tag war nur sehr anstrengend und ich hatte einfach meine fünf Minuten.“ Sie waren bereits vor Seras Wohnheim angekommen. „Ehrlich?“ wollte er sicher gehen und sie nickte. „Ehrlich.“ versicherte sie lächelnd und verabschiedete sich von ihrem Freund. „Gute Nacht, Naruto.“ Er lächelte. „Ja, dir auch gute Nacht, Sera.“
 

Sera betrat nun endlich ihre kleine Wohnung, putzte sich die Zähne und zog sich um. Eigentlich hatte sie anfangs vor gehabt, sich etwas zu Essen zu machen, doch die Bändigerin lief einfach zu ihrem Bett und kuschelte sich eilig in ihre Decke, denn sie wollte schlafen.

Sera wollte sofort schlafen, dieser verdammten Schwärze entkommen und von all den Farben träumen, die sie schon so lange vermissen musste.

Sie wollte sehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Isamu_17
2016-09-20T13:10:48+00:00 20.09.2016 15:10
Sehen
tja mich interessiert ja warum sie auf einmal blind geworden ist?
Antwort von:  Fifi-Uchiha
20.09.2016 17:55
Tja, das ist eines der Geheimnisse, die bald gelüftet werden... ;)


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