Black Guardian Angel von sadAngel666 ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 10: 175 Punkte Abzug für Gryffindor -III- Black Guardian Angel ---------------------------------------------------------------------------------- Es vergingen gefühlte Ewigkeiten in denen Harry, Ron und Hermine blindlings immer tiefer in den düsteren Wald hinein rannten. Jegliche mögliche weitere Gefahren durch die Panik ausblendend liefen sie immer weiter. Soweit ihre Füße sie nur trugen konnten eilten die drei Helden der Zaubererwelt gemeinsam mit Lily immer weiter in den Verbotenen Wald. Das erste Laub des Jahres unter ihren Füßen knirschte. Der Wind schlug ihnen unsanft ins Gesicht je schneller sie sich ihm entgegen bewegten. Die Ohren waren für jegliches Geräusch taub geworden, denn es galt sich in Sicherheit zu bringen. Doch allzu unaufmerksam sein durften sie sich ebenfalls nicht erlauben; eine neue Gefahr anzulocken wäre nun auch nicht in ihrem Sinne. Also zwang sich Hermine zu wenigstens etwas Konzentration! Auf die Jungs war nur selten Verlass. Der Herzschlag in der Brust jedes Goldenen Trios Mitglied beschleunigte sich mit jedem weiteren Schritt ins Ungewisse. Das eigene Leben allgegenwärtig in Gefahr zu wissen plagte sie alle unerträglich... Schließlich mussten aber auch sie irgendwann Atem schöpfen und stehen bleiben. Als sie sich halbwegs sicher glaubten und kapp vor dem Zusammenbruch standen, so hielten sie endlich inne und verschnauften einen Moment und atmeten tief durch und gönnten ihren brennenden Lungen eine Weile Atempause... Die Anstrengungen spürten die drei deutlich an ihrem ganzen Körper. Hoffentlich war die Gefahr vorüber... „Verdammt, wo... sind wir hier, Harry?“, jammerte Ron. „Im Verbotenen Wald, du Dussel“, wies ihn seine Freundin finster hin. „Erst einmal in Sicherheit Ron- hoffe ich zumindest“, behauptete Harry. Keuchend standen sie da und stützten ihre Hände auf die Knie. Jetzt galt es ihre momentane Situation zu analysieren. Zu tief waren sie in den Wald eingedrungen... soviel stand auf jeden Fall fest. Sie hatten durchaus Glück noch keinem anderen bösartige Geschöpf begegnet zu sein- aber Harry schüttelte diese falsche Sicherheit schnell ab. Man durfte sich nicht täuschen lassen hielt er sich vor Augen. Es war ihm durchaus klar, dass direkt vor ihnen eventuell eine noch größere Gefahr auf sie lauern konnte. Deswegen mussten er, Hermine und Ron stets wachsam bleiben. Die Böllerfiguren hatten doch erstaunlicherweise eine gewaltige Reichweite gehabt, wie die Schüler des Hauses Gryffindor haben feststellen dürfen. Diese Artikel waren nicht zu unterschätzen, und dies musste Ron seinem Bruder beim nächsten Aufeinandertreffen deutlich in dessen Hirn prügeln, beschloss der Weasley. Sowas gehörte in Händen von Älteren oder zumindest in erfahreneren Hände! Der rothaarige Gryffindor musste seinen Ärger runterschlucken. Die Energie und den Atem konnte er genauso gut für seine Erholung gebrauchen. Aber dadurch, dass er indirekt durch Artikel seines Bruders Ärger mit Snape bekommen würde, behielt Ron es sich vor seinem ach so geliebten Bruder es noch mehrfach heimzuzahlen. Darauf konnte dieser sich schon mal ganz sicher einstellen! Und dies behielt er sich im Hinterkopf. Auch die kleine erschrockene Lily erholte sich von dem aufregenden Trip. Auf der Seite liegend atmete sie noch deutlich und schloss dabei ihre Augen. Die Schlange hatte sich auf ein Löwenbeinchen gelegt und schien ebenfalls ermüdet. Der Ziegenkopf hatte ebenfalls die Augen zu. Die kleine Chimäre zitterte sichtbar. Hermine selber sank an einem Baumstamm zu Boden, in direkter Nähe zu Lily und seufzte. Das war vielleicht ein Schrecken... Sie fühlte sich nun nur in ihrer Meinung bestätigt, dass gewisse Scherzartikel vom Schulgelände verbannt gehörten. Aber wahrscheinlich fanden Schüler eh immer irgendwelche Wege so einen Unsinn ins Schloss zu schmuggeln. Mitleidig zu dem zitternden Bündel blickend, das sich noch vom Schock erholen musste, sprach Hermine sanft auf das arme Tier ein: „Ist ja alles gut, Lily. Wir sind in Sicherheit. Du brauchst keine Angst mehr haben...“ Wie gerne würde sie das Jungtier in ihre Arme nehmen und es fest an sich drücken wollen. Aber Lily war auch ein Raubtier und kein Schoßtier, da musste Hermine die Distanz akzeptieren auch wenn es an ihr Herz ging, das bis eben glücklich aufgeweckte, verspielte Jungtier so verängstigst und zitternd zu sehen. Sichtlich unter Schock. „Scht.... scht....“, versuchte die Granger weiterhin das Chimärenjunge zu besänftigen und es die Angst zu nehmen. Die Kleine reagierte zwar nicht wirklich, vernahm aber noch den sanften Klang der ihr zusprechenden Stimme. Dass dieses Menschenmädchen ihr nicht böse gesinnt war, davon war Lily seit ihrer ersten Begegnung überzeugt gewesen. Sie hatte etwas vertrauenerweckendes bei dem braunhaarigen Mähnenkopf gespürt. Etwas, dass die junge Chimäre als Respekt und Liebe zum Leben selbst vermutete. Und das schloss wohl jedes Lebewesen ein. Der Mensch, der anscheinend auf den Namen 'Hermine', 'Mine' oder 'MissGranger' hörte wollte ihr helfen... und es fühlte sich so... beruhigend an. So schön. Fast wie bei einer Familie, die sie kaum kannte. Und hier bei dem großen Mann, der wohl auf den Namen 'Hagrid' oder 'Rubeus' hörte fühlte sie sich wohl. Es macht Spaß wenn er Besuch mitbrachte... Die beiden jungen Männer konnte sie zwar noch nicht ganz einschätzen, aber hassen tut sie sie auch nicht. Aber warum besuchte sie denn der eine Mann nicht mehr, dem sie ein Geschenk überreicht hatte? Es war immerhin ihre erste selbst erlegte Beute gewesen. Und er hat es angenommen, also hat es ihn gefreut. Auf welchen Namen er hörte wusste sie nicht mehr sicher, aber die anderen nannten ihn oft 'Sir' oder 'Professor' oder 'Severus'. Sie würde sich freuen, wenn er wieder da wäre um sie zu sehen. Mit ihm wollte sie auch spielen. Ganz viel Spaß haben. Sie mochte ihn sofort als sie ihn zum ersten Mal sah. Dieser Mann in fast ausschließlich schwarz gekleidet hatte so eine gewisse Aura an sich gehabt... distanziert und doch so... traurig. Ja, dieser Mensch schien hauptsächlich sich nicht oft gut zu fühlen. Das konnte sie sofort ausmachen. Aber warum? Hatte er keinen Spaß oder Freude in seinem Leben? Brauchte er einen Spielpartner? Sie wollte ihm doch helfen. Der Fremde mit den pechschwarzen Augen und dieser bedrückend traurigen Aura tat ihr leid... sie wollte ihn glücklich machen. War er es auch? Wie erging es ihm denn jetzt? Vermisste er sie auch oder war ihm etwas passiert? Noch einmal würde sie ihn gerne sehen... mit ihm spielen... ganz viel spielen und für ihn einfach da sein... „Lily scheint sich ein wenig zu beruhigen, Harry“, meinte Hermine. „Ja? Gut... und ihr beide?“, erwiderte Harry. „Könnte besser sein, Mann...“, antwortete Ron sich langsam wieder die normale Atmung gewöhnend. Hermine selber nickte lediglich. Immerhin schienen sie alle noch wohl auf zu sein und bis auf diesen miesen Schrecken, der sie überrumpelt hatte. Noch bevor Harry vorschlagen konnte, sich auf den Rückweg zu machen, brachte ein verdächtiges Knacken sie dazu aufmerksam aufzuhorchen. Für einen Moment war es wieder still, doch die Anspannung der drei jungen Leute blieb erhalten. War da noch wer oder etwas? Auch Lily erwachte wieder, erhob sich und beobachtete aufmerksam die Umgebung. Der Löwenkopf fauchte verdacht schöpfend. Die Schlange ging in eine Hab-Acht Stellung über und die Ziege schwieg konzentriert. Hermine erhob sich auch von ihrem Platz und das ganz langsam. Doch als ein weiteres verdächtiges Geräusch vernahmen hielten alle sofort ihren Atem an. Lilys Fauchen klang schärfer und bedrohlicher und auch die kleine Löwin ging in die Hab-Acht Stellung. Das Goldene Trio forschte mit den Augen wachsam ihre Umgebung während sie vorsichtig ihre Zauberstäbe zückten und nahe beieinander standen. Rücken an Rücken und mit jeder Gefahr rechnend blieben sie in dieser Haltung, als sie ein aggressives Gröhlen vernahmen. Und Geräusche, die darauf hindeuteten, das etwas auf sie zugetürmt kam. „ROAAAWHR!!“, brüllte die kleine Lily aggressiv, beschützend vor dem Trio auf und ab gehend, doch der Gegner war furchteinflössend. Das Trio erstarrte erbleichend. Denn nichts geringeres als ein großer stinkender Oger baute sich vor ihnen auf. Tatsächlich ein waschechter Oger... und die galten auch außerhalb der Paarungszeit als sehr jähzornig. Dieses grau-bläuliche haarige Biest schien noch ein recht junges Exemplar zu sein- ein Halbstarker vermutlich. Einen Augenblick schienen die Gryffindors wie gelähmt. Zu ihrer Verteidigung sprang die kleine Lily hervor und bedrohte mit kindlichem Übermut und Gebrüll den haushoch überlegen starken Gegner. „Lily! Komm zurück!“, rief die Granger in Sorge. Doch da war es auch schon geschehen. Das über zwei Meter große Biest brauchte nicht viele Versuche und holte noch einmal zum Schlag aus und traf die kleine Chimäre und warf sie grob gegen einen Baumstamm. Sie fiel regungslos zu Boden. Hermine fasste sich von den dreien am schnellsten und zielte auf das ungeheure Wesen: „Immob-“ Weiter kam sie nicht. Denn auch hier verfehlte der grobe Schlag des Ogers nicht und Hermine wurde von den Füßen gerissen und landete meterweit weg grob zu Boden wobei ihr fatalerweise der Zauberstab aus der Hand fiel. Verdammt... Beim Aufprall hatte sie sich wohl einen Arm gequetscht... Die Jungs wirkten mittlerweile eher verloren und panisch. Sie wichen dem tobenden Jung-Oger aus und versuchten einige Zaubersprüche und Flüche aus, die jedoch ihr Ziel verfehlten oder kaum den erwartenden Schaden anrichteten. „Verdammt, Harry... was nun?!“ „Mach weiter Ron! Irgendwas wird schon funktionieren!“ Nun vollführte Ron den Spruch aus, den Hermine zuvor leider nicht erfolgreich über die Lippen gebracht hatte. Wenn er Glück hatte traf er und der Oger bewegte sich nicht weiter, sodass sie abhauen konnten. Wenn auch nicht gerade langfristig geeignet. Der Rothaarige richtete seinen Zauberstab auf den Oger und sprach deutlich:„Immobil...“ Der Oger hatte es mittlerweile geschafft den rennenden Harry einzuholen und ihn äußerst unsanft gegen einen Baumstamm zu schleudern. Mit schmerzverzerrtem Gesicht fiel auch er zu Boden und war außer Gefecht gesetzt. Oh nein... nun lag es an Ron seine Freunde zu beschützen. Würde er es denn schaffen? Der Oger widmete sich seinem weiblichen Opfer zu- zu Hermine! Soweit er noch aus dem Unterricht in Verteidigung wusste, reagierte ein Oger besonders empfindlich auf weibliche Wesen. Bei Merlin nein! Nicht Hermine, du Sauhund, dachte der Weasley sich und zielte erneut auf den muskulösen Körper des beharrten Wesens und brüllte: „IMMOBILUS!“ Zack! Der Lichtstrahl aus Rons Zauberstab fand sein Ziel und der Oger schien wie in eine Starre zu fallen. Er rührte sich nicht mehr. Der Rothaarige atmete mehr als nur erleichtert auf und eilte zu Hermine, die sich nur unter Mühe und noch benebelt von dem dumpfen Aufprall sich aufrichten konnte. Sie stützend humpelten sie langsam zu Harry. „D-das war fantastisch Ron...“, lobte sie ihren Freund „D-danke...“ „Ist doch klar, Mine... Geht's?“, erwiderte er. „Naja... ein wenig... aber mir bereitet es Sorgen, dass wir nicht... ah... nicht zeitig aus dem Wald kommen. Der Zauber hält nicht ewig... und wir sind verletzt, Ron. Und Lily... du kannst nicht alle zeitgleich tragen oder den Schwebezauber anwenden. Einer... au.. au.. au... einer wird wohl so oder so hierbleiben. Und ich glaube nicht, dass der Oger es sich gefallen lässt dauerhaft so zu verharren...“ Das war klar. Und damit war ein neues Problem aufgetaucht. Wie brachte er seine Freunde und die kleine Chimäre von hier weg ohne dass jemand ein Opfer dieses bösartigen Wesens wurde? „Harry? Alles ok, Kumpel?“, Ron setzte seine Freundin vorsichtig ab und beugte sich zu seinem besten Freund vor. Dieser atmete, also war er noch am Leben. Der Potter schien auch gerade wieder zu Bewusstsein zu kommen: „Argh... verdammt... mir tut alles weh... mein Rücken...“ „Geht mir auch so, Harry“, stimmte Hermine mit ein. „Woher kommt der so... argh... so plötzlich?“, fragte der Junge-der-lebte. Ron zuckte unwissend die Achseln. „Ein Halbstarker Oger, der anscheinend auf Suche nach einem geeignetem Territorium ist, vermute ich mal“, erklärte Hermine, „Mir macht Sorgen, wie wir von hier wegkommen sollen ohne jemanden zurückzulassen...“ Harry nickte. Als Ron jedoch dabei war Lily zu sich und seinen Freunden zu bringen, bemerkten sie, dass die Wirkung des Starrezaubers auch schon nachließ. Der Oger wütete nur noch aggressiver. „Scheiße!“ Das Trio saß zusammengekauert und in Furcht zu Boden. Nur Ron war noch in der Lage seinen Stab ordnungsgemäß in der Hand zu halten. Aber im fiel kein Zauberspruch ein, der sie retten konnte. Apparieren funktionierte aus vielen Gründen nicht und kam eh nicht infrage. So blieb ihm nur der Versuch auf das Beste zu hoffen und den einen Zauberspruch so oft zu wiederholen wie es nur ging... „IMMOB-“ Der Oger hatte Ron bereits gepackt und ihn einhändig in die Höhe gehoben. „RON!!“, schrien seine Freunde zu Tode erschrocken. Der Weasley fühlte wie seine Innereien von der Kraft des Ungetüms zerquetscht wurden: „Argh.... hhh...“ Die Luft wurde förmlich aus ihm herausgepresst, während der Oger sein stinkendes Maul öffnete und kurz davor war ihm den Kopf abzubeißen. Ein schriller Schrei ließ ihn wissen, dass Hermine sich die Szene nicht antun wollte und ebenso schmerzlich litt wie er selber... Harry bemühte sich angestrengt wieder Herr über seinen Körper zu werden, doch seine Arme gehorchten ihm noch nicht ganz... eingreifen konnte er zu seiner eigenen Schande nicht. Wie wehrlos konnte man sich nur fühlen. „RON!!!“, brüllte nun auch Harr wie am Spieß! Alles schien sein Ende zu nehmen... Bis plötzlich aus dem Nichts eine fliegende schwarze Gestalt erschien. Eine Art Schattenschwaden flog zum Oger hin und irritierte derart, dass Ron aus dem Griff fallen gelassen wurde und schmerzhaft auf den Boden krachte und sich kaum bewegte. „RON!“, brüllten Hermine und Harry panisch. Beide selber kaum fähig sich zu bewegen geschweigen auf den Beinen zu halten sahen sie wieder zu der schwarzen Gestalt auf. Es umflog den lautstark tobenden Oger und erregte somit dessen Aufmerksamkeit. Wie nicht anders zu erwarten war, schlug er nach dem düsteren Flugobjekt, der seinen Fängen jedoch geschickt entwischte. Abermals wiederholte die Schattengestalt die Prozedur nachdem sie erstmal wieder etwas Abstand gewonnen hatte nach seinem missglückten Fangversuchen. Und nur dann als der Schattenschwaden sicher war, dass er die Zielscheibe des Ungeheuers war lockte sie ihn von den Jugendlichen weg. Der Plan funktionierte und das nicht hoch intelligente Wesen folgte seinem Demütiger rasend vor Wut. Diese Gestalt würde sich wohl um ihn kümmern... warum auch immer. Keuchend vor Schmerz legte Harry einen Arm um Hermine, die in Schockstarre schien. Ron regte sich auch nur wenig... anscheinend auch nur unter Schmerzen. Aber erleichtert, dass dieses Ungetüm nun wohl wieder verschwunden war seufzte Harry. Hermine, die sich gerade noch so auf den Beinen halten konnte lief vorsichtig auf Ron zu. „Ron...“, ihr standen die Tränen schon in den Augen. Wie sehr hatte sie in den gefühlten Minuten um ihn und sein Leben gebangt? Das war die reinste Peinigung der Seele. Es fühlte sich so schrecklich und grausam an hilflos zusehen zu müssen wie eine nahestehende Person direkt vor deinen eigenen Augen auf unschöne Weise ums Leben kam. Das waren die grausamsten Sekunden ihres Lebens gewesen. „....'Mine....?“ „Ja, ich bin es. Du warst so tapfer... mein Ron...“, schluchzte sie. Er brachte mühsam ein Lächeln über die Lippen und versuchte sie mit etwas Humor zu trösten: „Hey... klar. Ich bin doch nicht umsonst ein Gryffindor... Mine...“ Die Granger half dem Verletzten auf und umarmte ihn kräftig. Harry sah seinem Kumpel von seinem Platz aus zu und lächelte ebenfalls erleichtert. Der Weasley erwiderte. Und kurz darauf erschien wieder diese schwarze Schattengestalt und landete direkt vor ihnen und gab endlich die Identität ihres Retters preis. Severus Snape. Das Goldene Trio wirkte sichtlich überrascht. Ron klappte schon die Kinnlade runter und wollte schon etwas sagen, aber da kam ihm erst einmal Snape zuvor und verteilte kleine Phiolen von Tränken an die Verletzten und sprach streng: „Trinkt das. Das wird eure Schmerzen zumindest soweit lindern und eure Körper soweit stärken bis ihr in etwas im Krankenflügel angekommen seid...“ Dankend nickten die drei und schluckten ihre Heiltränke. Nach zwei, drei Minuten trat auch die gewünschte Wirkung ein und die drei jungen Gryffindors sahen sich in der Lage aufzustehen und wandten sich ihrem Lehrer zu. „H-haben Sie uns eben vor dem Oger gerettet?“, fragte Ron verunsichert. Snape klang weiterhin kontrolliert: „Wen haben Sie denn sonst erwartet, Weasley? Doch nicht etwa eine Wetterfee...?“ Die schwarzen Augen des stellvertretenden Schulleiters wanderten bedächtig von einem Schüler zum anderen. „Das war aber verdammt abgefahren, Professor! Wie haben Sie... wie ist es möglich, dass...?“, brach es auch schon wieder erstaunt aus Rons Kehler heraus. Dass er einmal so fasziniert über Snape reden konnte, erstaunte ihn selber. Und dass auch noch vor ihm direkt. Das letzte Mal wo er so beeindruckt von einem Lehrer gewesen war, war in dem Augenblick als Professor McGonagall sich vor ihren Augen als Katze in ihre wahre Gestalt verwandelt hatte. Snape jedoch blieb weiterhin ernst, angesichts der Tatsache eben diese drei unerlaubterweise und allein auf sich gestellt im Verbotenen Wald vorgefunden zu haben: „Nun, ich will meinen, dass es durchaus seine Vorteile hat, dem Dunklen Lord einst gedient und so nahe gestanden zu haben... Neben dem Dunklen Lord bin nämlich nur ich dazu fähig. Ihre sichtliche Bewunderung, Weasley nehme ich gerne in Empfang. Für das Einschleimen jedoch ziehe ich Ihnen dennoch 5 Punkte von Gryffindor ab.“ Der Tränkemeister sprach dies langsam und mit Genuss aus, dass es einem wieder schauderte. Die Gryffindors schluckten. Sicher würden sie heute noch einige Hauspunkte verlieren. Sie schwiegen zunächst. Es war dann Hermine, die kleinlaut murmelte: „D-danke für Ihre Hilfe, Sir...“ Daraufhin zog der selbstbeherrschte Halbblutprinz eine Augenbraue hoch: „Ich bin euer Lehrer. Es ist lediglich meine Pflicht.“ Daraufhin wurde es erneut still um die drei Gryffindor-Löwen. Deswegen erhob Snape seine Stimme und fuhr fort: „Ich muss wohl nicht nachfragen aus welchem... speziellen Grund genau Sie meinen in diesem Wald zu dieser Zeit spazieren gehen zu müssen, oder? Ausgerechnet Sie drei... wieder einmal...“ Sein ruhiger Ton klang schon gefährlich... es kam garantiert noch etwas. „Was ist mit dem Oger von eben, Sir?“, erfragte Ron unsicher aber neugierig. Er schluckte aber heftig als er merkte, dass sich Snape Zeit ließ um zu antworten: „Der dürfte keinen weiteren Ärger mehr verursachen. Das versichere ich Ihnen...“ Wieder wanderte sein Blick zu abwechselnd zu jedem Schüler. Verstehend weitete Ron seine Augen flüchtig, während Hermine und Harry schwer schluckten. „Und woher wussten Sie, dass wir...“, brachte Ron stotternd hervor. Doch Snape unterbrach ihn ohne weiteres: „Für diesen abenteuerlichen Leichtsinn am Abend unbedacht in den Verbotenen Wald zu rennen, ziehe ich von Gryffindor für jeden von Ihnen 50 Punkte ab. Ebenso werden Sie drei Nachsitzen. Mr Filch dürfte erfreut sein, dass Sie ihm bereitwillig helfen wollen... Ach und Weasley... Sie haben hoffentlich daran gedacht, heute noch in meinem Büro zu erscheinen?“ Das war sowas von klar, dass dies kommen musste. Sein ungutes Gefühl hatte ihn also nicht betrogen... Nun durfte er sich auf was gefasst machen. Schuldbewusst gab er klein bei: „N-natürlich, Sir.“ „10 weitere Punkte Abzug von Gryffindor!“, verkündete der griesgrämige Tränkeprofessor. Nun erhob auch Harry einmal mutig sein Wort: „S-sir... bevor wir wieder ins Schloss zurückkehren, müssen wir uns noch um Lily kümmern... sie... sie wurde bei dem Angriff eben schwer verletzt.“ Mit erhobener Augenbraue erwiderte Snape: „So?“ „Sie wissen schon, die kleine Chi-“ „Ich weiß wer >Lily< ist!“, faucht der Professor für Verteidigung gegen die Dunklen Künste. „Sie könnte in Lebensgefahr sein, Sir...“, versuchte Potter sich weiterhin verzweifelt zu rechtfertigen. Mit bedrohlichem Unterton herrschte Snape seinen Schüler an: „Machen Sie sich lieber Sorgen um sich selbst, Potter. Derzeit bin ICH die größere Gefahr für euch!“ Auch hier schluckten die drei besonderen Schüler zutiefst. „A-aber Sir...“, protestierte Harry. Nun verlor der Tränkemeister die Geduld und wurde lauter: „Hast du mir eben nicht zugehört?! Ab ins Schloss, sagte ich! Um alles weitere kümmere ich mich.... 10 weitere Punkte von Gryffindor...“ „Danke, Sir.“ „Nun geht, ehe ich noch ganz meine Fassung verliere! Keine vier Wochen Schule und schon steht Gryffindor in den roten Zahlen- das ist neuer Rekord! Ach und Weasley...“ „J-ja, Professor?“ „Wir verschieben unser kleines Tête-à-tête auf Freitag Abend...“ Mit diesen Worten verabschiedeten sich die Schüler von ihrem Lehrer... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)