Auf der Jagt. von Lisann ================================================================================ Kapitel 14: Intensivstation --------------------------- Er schoss auf sie... Sie kniff ihre Augen zu. Ihr Blut floss an ihrem Arm herunter. Der Schmerz setzte ein und entlockte ihr einen gepeinigten Aufschrei. Es schmerzte. Es fielen noch mehr Schüsse. Plötzlich schrien alle wild herum. Amai merkte noch gerade so, wie sie jemand am Kragen packte und zur Seite schleuderte, dann begann ein hitziger Schusswechsel. Panisch presste Amai ihre Hände auf ihre Ohren, die Schüsse waren so laut. Dann wurde es still. Die Schüsse verstummten. Sie schaffte es nicht ihre Augen zu öffnen oder ihre Hände weg zu nehmen. Sie fand auch nicht den Mut sich umzudrehen oder gar hinter dem Polizeiwagen hervor zu kommen. Sie wollte nur, dass das alles endlich vorbei ist! Ihr Herz war so sehr gebrochen, dass sie sich nicht mal sicher war wovor sie solch eine Angst hatte. Vor dem Tod? Ihr Körper und ihre Seele würden die Frage einheitlich mit NEIN beantworten. Jetzt gerade, in diesem Moment... wollte ein kleiner Teil von ihr sterben. Mit dieser Erkenntnis verschwand ihre Angst wie auf Knopfdruck. Sie lies ihre Hände sinken und öffnete ihre Augen. Ein dunkler, großer Wald erstreckte sich direkt vor ihr. Die erste Baumreihe wurde von dem Licht der aufgehenden Sonne angestrahlt, doch dahinter war es finster. Langsam stand sie auf und drehte sich um. Foker lag am Boden, unter ihm eine riesige Blutlache. Itachi und seine Männer waren in Deckung gegangen und zielten auf den Eingang des Fabrikgebäudes. Es schien noch nicht vorbei zu sein. Der Rauch, der aus dem Gebäude drang, war zu dicht um etwas zu sehen. "Kommen sie mit erhobenen Händen und unbewaffnet raus!" rief Itachi und atmete tief durch. Man konnte deutlich hören, dass im Inneren ein Mann wüste Beleidigungen von sich lies:"Verdammte Scheiße! Hört auf zu schießen ihr blöden Idioten!" Amais Beine wurden weich. Der leblose Anblick von Sasuke, der unbeholfen über Peters Schulter lag, riss sie zu Boden. Ihr Körper hatte keine Flüssigkeit mehr über die er an Tränen verschwenden konnte. Die Notärzte rannten an ihr vorbei zu Sasuke. Alles ging so schnell. So lautlos. Amai konnte sehen, wie die Münder der hier Anwesenden sich bewegten aber sie hörte keinen Ton. Mit einem riesigen Notfallkoffer Knieten sie neben Sasuke auf der Erde. Sie rissen sein Tshirt auf und begannen mit einer Reanimation. Sein Körper bäumte sich unter den Schocks des Defibrillators auf. Immer und immer wieder. Das letzte was sie sah, war der wundervolle Sonnenaufgang am Horizont. Dann umgab sie das bekannte Schwarz und die Stimmen um sie herum wurden immer leiser und leiser. . . . Das penetrante Pipen der Geräte lies sie langsam wieder zu Bewusstsein kommen. Noch bevor sie die Augen öffnete wusste sie wo sie war. Der Geruch des Desinfektionsmittel löste eine bekannte Überkeit in ihr aus. Ihr körper fühlte sich kalt und taub an. Es dauerte etwas bis er in der Gegenwart ankam und sie durch die starken, pochenden Schmerzen wieder auf den Boden der Tatsachen brachte. Langsam öffnete sie ihre Augen. Sie konnte förmlich spüren wie rot und glasig sie waren. Jedes Blinzeln schmerzte unglaublich und es dauerte eine kurze Zeit, bis sie sich an das schummerige Licht in ihren Zimmer gewöhnten. Viele Geräte und Infusionen standen um sie herum. Sie drehte ihren Kopf und lies ihren Blick benommen durch den Raum gleiten. Es war ein Einzelzimmer und bei den ganzen Geräten würde sie fast denken auf einer Intensivstation. Ihre Kehle war so unfassbar trocken! Und in dem Moment in dem sie es bemerkte, musste sie häftigst anfangen zu Husten. Jeder Muskel, jeder Knochen, jeder Nerv fing so stark an zu schmerzen, dass sie sich aufbäumte und ein Schmerzschrei nicht unterdrücken konnte! Innerhalb von Sekunden standen zwei Schwestern und ein Arzt um sie herum. Der Arzt packte sie an den Oberarmen und versuchte sie still zu halten, während die Schwester ihr eine Spritze in ihren Arm ramte. Es dauert nicht lange, bis ihre Sicht sich verschleierte und die Schmerzen verschwanden. . . . "Frau Taki?... Können sie mich hören?" Blinzend öffnete sie ihre Augen und versuchte die Person vor sich zu fixieren. Es war der Mann von vorhin... ein Arzt? Der Weiße Kittel lies sie das wenigstens annehmen. Zögerlich nickte sie. Eine Schwester hielt ihr ein Glas mit Strohhalm an den Mund und sie war noch nie so dankbar für ein schlückchen Wasser. "Wissen sie wo sie sind?", der Arzt druckte sein eiskaltes Stethoskop gegen ihre Rippen. Ihr blick zitterte etwas aber wieder nickte sie. Zuminstes glaubte sie zu wissen wo sie ist. Er nickte der Schwester zu und sie fuhr das Kopfteil des Bettes ein Stück nach oben. "Können sie sich auch erinnern was vorgefallen ist?" In seiner Stimme klang vorsicht mit und sein Blick glitt fast ins Mitleidige. Amai schloss kurz ihre Augen und versuchte angestrengt ihr Erinnerungen zusammen zu setzen. Was war passiert? Ein Brand. Sie konnte förmlich spühren wie sie wieder in mitten der Feuers saß und um ihr Leben bangte. Aber... irgendetwas fehlte...irgendjemand- Schlagartig schoss sie hoch und bereute ihr zuckartige Bewegung sofort:"S-asu-ke!" Ihre Stimme war nicht mehr als ein heisernes Kratzen und sofort musste sie wieder anfangen zu Husten. Erneut hielt ihr die Schwester das Glas vor ihre Nase aber ungewohnt hart schob sie es von sich weg und wieder merkt sie, dass ihr Körper sich mit jeglicher Kraft gegen jede Bewegung wehrte. Den ungewohnt kleinen Bewegungsspielraum ihres Armes ignorierte sie genau wie die Fessel um ihr Handgelenk. Der Blick der Arztes wich ihrem aus:"Ich denke sie sollte sich jetzt in erster Linie um sich kümmern." Es schwindelte ihr erneut. Haltsuchend krallte sie ihre Finger in die Decke auf ihrem Schoß. Erneut starb ihre Hoffnung in den Erinnerungen an den leblosen Körper von Sasuke. Diese schmerzhafte Leere ihres Herzens war nicht zu beschreiben. Und trotz das sie glaubte überhaupt nicht mehr in der pysischen Lage zu sein noch Tränen zu bilden, ergossen sich schlagartig sturzbachartige Wasserfälle stiller über ihren brennenden Wangen. Ein Tropfen nach dem Nächsten benetzte die weiße Bettdecke. Sie hatte sich so sehr gewünscht, dass sie aufwacht und irgendjemand ihr sagt, dass er es überlebt hat und dass es ihm gut geht. Aber stattdessen... ist er tot... Ohne zu zögern würde sie ihr Leben für das seine eintauschen. Der Arzt sagte etwas aber ihr Hirn war nicht in der Lage es aufzunehmen. Die Schwester nahm vosichtig ihren Arm und während sie langsam etwas in den Zugang spritzte, drückte sich tröstend ihr Hand, bevor wieder alles dunkel um sie herum wurde. . . . Es vergingen 2 Wochen. Ihr eingegipster linker Arm schmerzte kaum noch. Schlimmer waren ihr Gebrochenes Bein, die zwei gebrochenen Rippen und die Schusswunde an ihrer Schulter. Ihre Lunge hatte sich immer noch nicht ganz erholt. Aber das Ganze war ihr egal. Alles war dumpf. Ihr Körper lief auf Autopilot. Ihr Kopf war ausgeschaltet. Voralles, seit sie gehört hat, dass es bereits zwei Wochen gedauert hat, bis sie selbst richtig ansprechbar war, das bedeutet, das der Brand und auch Sasukes tot bereits 4 Wochen her war. Sauer nahm sie zur Kenntnis, dass Zeit einen scheiß heilt und sie langsam mit dem Gedanken spielte diesem Schmerz ein Ende zu setzen. Nie mehr würde es sein wie vorher! Nie mehr wird sie glücklich sein können. Nie mehr wird sie Sasuke sehen! NIE MEHR! Es war ihr schussendlich tatsächlich nicht mehr möglich Tränen zu bilden. Sie war nicht mehr in der Lage irgendetwas außer leere zu empfinden. . . . Gestern wurde sie auf eine Normalstation verlegt. Wieder ein Einzelzimmer und wieder mit Wachen vor der Tür. Sie war sich nicht sicher, ob sie mehr zu ihrem Schutz oder zu ihrer Überwachung da waren aber wieder einmal Schmerzhaft erinnerten die Handschellen sie an die Antwort. Das Mittagessen vor ihrer Nase brachte ihr die altbekannte Übelkeit zurück. Jeden Tag aufs neue legte sie den Deckel zurück auf das Tablet und schob es von sich weg. Die Ärzte hatten mittlerweile eine Parenterale Ernähung angeordnet. Leicht zitternt nahm sie die kälte in dem Zimmer zur kenntnis. Sie trug eine graue locker Jogginghose und nur ein enges, sehr dünnes Top, kein wunder dass sie friert. Sie saß an der Bettkannte und starrte aus dem Fenster, als es an der Tür zu ihrem Zimmer klopfte. Sie drehte sich nicht um, schließlich klopften die Schwestern auch jedes Mal bevor sie eintretten. Aber als er an ihrem Bettende stehen blieb und seine Stimme erhob verkrampfte sich ihr gesamter Körper. Er war nicht ein einziges Mal bei ihr. Sie hatte ihn seid einem Monat nicht mehr gesehen und schweren Herzen erkannte sie, dass sie froh war ihm nicht gegenübertretten zu müssen. "Es tut mir leid", sein zögern in der Stimmer war kaum zu überhören und es löste ein tiefes Brennen in ihrer Brust aus. Still frage sie sich, warum er sich entschuldigt? Weil er nicht zu ihr kam? Sein Bruder ist tot! Und das alles ist allein ihr Schuld! Sie hatte nicht erwartet ihn überhaupt noch einmal wieder zu sehen. Sie wollte sich nicht umdrehen oder ihn ansehen! Sie wollte einfach, dass er geht! Sie wollte nicht seine Trauer sehen oder noch schlimmer die Ähnlichkeit zwischen den Geschwistern! Aber schnell schämte sie sich zutiefst für ihre egoistischen Gedanken. Er muss noch mehr leiden als sie! Er hat einen Teil seiner Familie verloren! Seinen geliebten Bruder! Vorsichtig schon fast in Zeitlupe drehte sie ihren Kopf zu ihm. Ihr stockte der Atmen als sie sah, wie er sie gequält anlächelt. Aber die dunkeln Ringe unter seinen Augen verraten eine andere Geschichte. Schnell richtete sie ihren Blick gen Boden:"Das ist alles meine Schuld.", ihre Stimme zittert und sie sprach es so unglaublich leise aus, dass er sich nicht sicher war ob er sie richtig verstanden hat. Er seufzte tief und steckte seine Hände in seine Hosentaschen:"Red keinen Unsinn! Natürlich ist das nicht-" Sauer mit Tränen in den Augen stand sie auf und fuhr zu ihm herum:"NATÜRLICH! Das wäre nicht passiert, wenn ich mich nicht darauf eingelassen hätte! Das wäre nicht passiert, wenn ich mich nicht hätte entführen lassen! Das wäre nicht passiert, wenn er nicht versucht hätte MICH zu retten", sie verringerte die distanz zwischen ihnen humpelnt und ignorierte die pochenden Schmerzen in ihrem Bein:"ES IST MEINE SCHULD, DASS ER TOT IST!!" Aufgebracht rollte eine Träne nach der anderen ihre brennenden Wangen hinunter. Nur mit Müh und Not konnte sie sich trotz der Schmerzen noch auf den Beinen halten, auch wenn sie sich nicht sicher war wie lange noch denn der bekannte Schwindel lies nicht lange auf sich warten. Es dauerte einen Moment, bis sie erkannte, dass der ältere Uchiha sie mit weit aufgerissenen Augen und einem leicht geöffneten Mund anstarrte. Sie konnte seine Anblick nicht länger ertragen, mit jeder Sekunde die er vor ihr stand zerbrach ihr Herz ein weiter Stück. Schnell griff sie nach der Sweatshirtjacke die über dem Stuhl vor ihrem Bett lag und zog sie sich über, während sie richtung Tür eilte. Itachi war immer noch so erstarrt von ihrer Aussage, dass er sich immer noch nicht bewegte. Dadurch, dass sie immer noch angestrengt versucht ihr schluchzen zu unterdrücken bekam sie nichts von dem Trubel auf dem Flur mit. Eine Schwestern rief laut immer wieder:"Stopp! Bitten warten sie! So geht das nicht! Da dürfen sie nicht rein!" Gerade als sie ihre Hand auf der Türklinke ablegte wurde die Tür vor ihr aufgeschmettert und knallte ungebremst an die Wand. Da jetzt auch endlich Itachi aus seiner Schockstarre erwacht war, hallten seine Worte wie ein Echo in ihrem schmerzenden Kopf:"Wieso tot?" ... Aber in dem Moment, in dem die Person vor ihr keuchent die Luft anhielt verenge sich ihr Blickfeld und ihr Körper gab sich all diesen Schmerzen geschlagen und holte sich ruckartig die Erholung die er ganz dringend brauchte. Das letzte was sie mitbekam war der Aufschlag auf dem Boden und dann wurde wieder einmal alles still. ... ... ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)