Find your own way von Kokoro-Tamashi ================================================================================ Kapitel 42: Gruselige Gestalten ------------------------------- Hinter jedem Grauen kann ich auch ein Schimmer der Glückseligkeit verbergen.   *.: 。✿*゚‘゚・✿.。.:*Yamato*.:。✿*゚’゚・✿.。.:*   Musik schallte durch die Wände, das Klirren von Gläsern drang an sein Ohr und die Interaktionen der Gäste hallten durch die Räume. Unbeeindruckt von der Party, die schon im vollem Gange war, lehnte der Ishida an der Wand und betrachtete die rote, süßlich riechende Flüssigkeit in seinem Becher. Er war nicht mal ansatzweise mit Motivation gesegnet und seine Laune war an für sich ebenfalls im Keller. Nur auf Bitten seines besten Freundes war er mitgekommen, auch wenn er sich nicht sicher war, warum eigentlich. Unterstützung? Weil der Yagami mit Mimi reden wollte? Dabei hatte der Ishida ganz andere Probleme mit einem störrischen Frauenzimmer. Seine Gedanken drifteten zu Rei ab. Dem Mädchen, dem er anfangs noch mit Misstrauen entgegengetreten war und dem Mädchen, dass er nun nicht mehr aus seinem Kopf bekam. Sie machte ihn fertig. Erst schlief sie mit ihm und dann meldete sie sich nicht mehr. Was dachte sie denn von ihm? Dass sie nur ein Mädchen für eine Nacht war? Dass sie eine von vielen war? Er zuckte gedanklich mit den Schultern. Ganz abzuweisen war der Gedanke ja nicht. Yamato hatte sich um die flüchtigen Bekanntschaften für eine Nacht nie geschert. Aber zwischen der Rothaarigen und ihm hatte sich etwas entwickelt. Ganz heimlich und ohne, dass es den beiden aufgefallen war. Und nun stand er schon seit Wochen da und wartete auf den Anruf oder ein Lebenszeichen von ihr. Doch nichts. Vielleicht hatte er jetzt ja auch die Rollen getaucht? Vielleicht war er nun die flüchtige Bekanntschaft für eine Nacht? In ihm zog sich alles zusammen, wenn er nur daran dachte. Das erste Mal seit Langem hatte er wieder Herzklopfen und nun sollte das alles nur Show, ein Spiel sein? Darauf hatte er wirklich keine Lust.   „Seit wann trinkst du denn so süßes Zeug?!“, riss ihn die verwirrte Stimme seines besten Freundes aus den Gedanken. Er sah von seinem Getränk auf und direkt in die braunen Augen des Yagamis. „Hier gibt es doch nichts Anderes…“, murrte der Angesprochene. „Nicht versagen, Taichi fragen! Ich weiß doch, dass du mit sowas nichts anfangen kannst!“, meinte er mit einem breiten Grinsen und reichte dem Blondem ein Glas mit einer braunen Flüssigkeit. Schmunzelnd nahm Yamato das Getränk entgegen und stellte den Becher mit Bowle zur Seite. „Wo hast du den denn her?“ Taichi zuckte mit den Schultern. „Hab ich mitgebracht… Cocktails und Longdrinks sind ja ganz nett, aber dann doch nicht unbedingt mein Fall. Zumal sie sich zum Mut antrinken auch nicht unbedingt eigenen!“, meinte er kess und hob das Glas, um mit seinem besten Freund anzustoßen. Dieser hob nur die Augenbrauen, bevor das Klirren ihrer Gläser erklang. Nachdem er einen Schluck von der braunen Flüssigkeit zu sich genommen hatte, fixierte er den Politikstudenten erneut. „Warum Mut antrinken? Du hast das Wappen des Mutes…“, sprach es verwirrt aus dem Yagami. Taichi kratzte sich am Hinterkopf. „Naja… weiß nicht… bei Mimi funktioniert das nicht ganz…“, antwortete er verlegen und sah mit einem schiefen Lächeln in die Runde. Sein Blick blieb direkt an einer jungen Frau hingen, die ihn mit einem Strahlen ansah und schon ansetzte, auf ihn zuzugehen. „Nee… Nicht die… Lass uns abhauen!“, meinte der Yagami dann grummelnd und packte seinen Freund. Dieser war im ersten Moment so überrumpelt, dass er sich einfach mitziehen ließ. Unterdessen erkannte er, dass Serena, des Übels Kern war und auf die beiden zukommen wollte. Verkleidet war sie als Spinne und Yamato dachte sofort, dass sie für ihren Charakter wohl kein besseres Kostüm hätte wählen können. Sie spann ihr Nutz aus einem Geflecht von Lügen und hielt ihre Beute darin gefangen, bis es kein Entkommen mehr gab.   „Hast du vor mit Mimi zu reden?“, fragte der Blonde, als sie auf dem Balkon traten. Taichi wirkte mit der Frage überfordert. Natürlich wollte er mit der Tachikawa sprechen, doch das er Angst vor einer erneuten Ablehnung hatte, sah man ihm deutlich an. Er griff fester um das Glas seines Getränkes und sah verbissen geradeaus. „Hast du vor mit Rei zu sprechen?!“, fragte er, anstatt die Frage zu beantworten. Yamato musste im ersten Moment aufpassen, nicht sein Glas fallen zu lassen. Denn mit einer solchen Frage hatte er nicht gerechnet. Er hatte noch nicht mal damit gerechnet, dass es dem Yagami aufgefallen war, dass ihn dieses Thema nicht aus dem Kopf ging. Der Blonde lehnte sich an das Geländer. „Wenn du mit Mimi redest?“, erwiderte er dann fragen. Taichi hob den Blick und sah aus seinen braunen Augen in die Blauen seines Gegenübers. „Das hatte ich sowieso vor…“, murmelte er und trank erneut einen Schluck.   „Das wäre auch langsam mal an der Zeit…“, erklang eine ihnen bekannte Stimme. Überrascht drehten sich beide zu dem Rothaarigen Informatikstudent um. Von Taichi war nur ein Kurren zu hören. Auf Koushiro war er seit den letzten Geschehnissen nicht unbedingt gut zu sprechen. Auch wenn sich der Izumi bemüht hatte, so hingen die Ereignisse noch immer wie ein Schleier über ihnen. „Was geht es dich an?!“, fragte Taichi gereizt. Koushiro verschränkte streng die Arme vor der Brust. „Sie hat es verdient, glücklich zu werden und das ist nun dein Job…“, meinte der Jüngere nüchtern. Taichi sah verwirrt auf. „Ach? Du hast sie also aufgegeben? Naja… Schöne Sache… Erst machst du alles kaputt und dann lässt du sie fallen wie eine heiße Kartoffel?!“, erwiderte der Yagami zynisch. Yamato entschloss sich, zunächst nicht einzugreifen. Dafür war er nicht hier. Zumal Koushiro ganz anders sprach als noch vor einigen Wochen. „Mimi-chan liebt mich nicht… Also gibt es keine Basis. Dafür liebt sie dich. Ich will, dass sie glücklich wird… Ich habe eingesehen, dass das nicht funktioniert, wenn ich sie unter Druck bringe und sie zwinge, mich zu lieben. Im Nachhinein liebt sie nur, um es mir recht zu machen, anstatt es wirklich ernst zu meinen… Das will ich nicht… Sie liebt dich und das habe ich eingesehen…“, erklärte er dem Yagami. Yamato konnte nur schmunzeln. Wurde langsam auch mal Zeit. Er sah in das schockierte Gesicht des Braunhaarigen. Ihm schien es die Sprache verschlagen zu haben. Das war dann wohl der Punkt, an dem sich die beiden aussprechen konnten. Denn diese Aussprache war dringend nötig. So ließ Yamato seine freie Hand in seine Hosentasche gleiten und sah grinsend zu dem großen Bruder von Hikari. „Wir sehen uns drinnen.“ Mit diesen Worten verschwand er vom Balkon und ging wieder nach drinnen.   Dort angekommen trafen zeitgleich auch die Mädchen ein. Sie wurden direkt von ihren jeweiligen Partnern begrüßt. Yamato nutzte zunächst den Moment, um sie in ihren Kostümen betrachten zu können. Ihm verschlug es direkt die Sprache. Sie sahen alle miteinander heiß aus. Für einige Sekunden blieb sein Blick sogar an seiner Exfreundin an. Diese hatte sich in das liebreizende Antlitz einer Meerjungfrau verwandelt. Die blauen Kontaktlinsen schenkten ihr nochmal eine komplett neue Ausstrahlung. Sie sah wirklich gut aus. Doch sein Herz machte bei einer anderen Frau einen auffälligen Hüpfer. Nämlich bei Rei, die scheinbar einen Zombie darstellte. Er erschreckte fast beim Anblick der klaffenden Wunde. Sie sah wirklich authentisch aus. Ähnlich wie Yuri, die sich direkt einer Leibesvisitation unterziehen durfte, als Joe, Freddy Krüger persönlich, sie musterte. Wie immer war Joe überbesorgt und inspizierte seine Freundin direkt nach richtigen Verletzungen. „Du machst mich fertig, Mimi-chan…“, klagte der Brillenträger. Die Jüngere hob verwirrt die Augenbrauen. „Warum das? Ich finde, ich hab das richtig gut hinbekommen!“, meinte die Tachikawa schmollend. „Wahrscheinlich ist genau das das Problem!“, lachte ihre Cousine munter und wurde von hinten von ihrem Freund umarmt. „Wuhuuu… Eine Miezekatze… Wenn ich dich nun beiße, wirst du dann zu einer Zombiekatze?!“, fragte Daisuke amüsiert. „Nein, aber vielleicht schnurre ich ja?“, erwiderte die Jüngere verführerisch. Mimi konnte bei der Betrachtung der beiden nur schmunzeln. Yamatos Blick ging zu der Braunhaarigen und deutete mit den Augen auf den Balkon. Auch wenn die Fenster spiegelten sah sie die beiden. Ihre Augen wurden größer und gar ein wenig panisch. „Keine Sorge, sie schlagen sich nicht die Köpfe ein…“, meinte er trocken, bevor sie losstützen konnte. Die junge Frau schien verbissen an etwas Anderes zu denken. Doch Yamato vermochte nicht zu sagen, um was es ging. „Lass uns was trinken, Mimi-chan…“, meinte dann Sora. „Hier sind eindeutig zu viele Liebespaare…“, fügte sie noch hinzu und sah kurz zu Yamato, bevor sie wieder wegsah. Tatsache. Sein Blick ging zu den anderen. Hikari und sein kleiner Bruder passten wirklich perfekt zusammen. Engel und Teufel. Wobei sein kleiner Bruder nun alles war, nur kein Teufel. Aber sie hatten sich wirklich gut abgesprochen. Er musste schmunzeln. Bald würde er der Onkel der beiden werden. Ein wohliges Gefühl machte sich in ihm breit. Er war sich sicher, dass die beiden guten Eltern sein würden. Sie würden es viel besser machen als es einst ihre eigenen Eltern getan hatten.   Mit diesen Gedanken ließ er seinen Blick wieder durch die Runde schweifen. Luna und Sakura machten sich am Büffet zu schaffen und ehe er sich versah, waren nur noch er und Rei übrig. Verunsichert sah er zu der Rothaarigen, die seinen Blick streng erwiderte. Was sollte er sagen? Sonst fiel es ihm doch auch so einfach, die Mädchen anzusprechen. Doch da machte auch sein Herz keine Anstalten, aus seiner Brust springen zu wollen. Irgendwie war er wie gehemmt. Allerdings kam ihm Rei zuvor. Sie griff automatisch nach seiner Hand und zog ihn mit sich. „Du hast ein ganz schön langweiliges Kostüm…“, meinte sie amüsiert. Yamato hob die Augenbraue, als er sich von ihr nach draußen ziehen ließ. „Was soll das heißen?? Ich bin ein Pirat… Ich finde das gar nicht langweilig!“, erwiderte er mit einem beleidigten Unterton. „Jeder Zweite ist ein Pirat…“, „Oder ein Zombie!“, konterte er. Sie kicherte. „Ja, das stimmt wohl…“, murmelte sie. Die beiden liefen über den Universitätscampus und er verstand den Sinn nicht dahinter. „Keine Lust auf Party?!“, fragte er sie.   „War ich nur für eine Nacht gut?“, fragte sie plötzlich und schockiert weiteten sich seine Augen. Er starrte auf den schmalen Rücken der Kleineren. „Was?! Wie kommst du darauf?!“ „Oder liegt es an meiner Drogenvergangenheit, dass du dich nicht mehr gemeldet hast?!“ Sein Körper verkrampfte sich. Da er in der Musikbranche tätig war, war er dem Thema Drogen negativ eingestellt. Das hatte sich bis dato auch nicht geändert. Auch die Tatsache, dass sie durch ihre verantwortungslosen Handlungen beinahe dafür gesorgt hätte, dass Mimi durch den Drogenkonsum fast gestorben wäre, hing ihm noch im Hinterkopf. Er schluckte, als er Reis Rücken betrachtete und nicht dazu imstande war, etwas zu erwidern. Ein kleiner Schmerzenslaut war zu vernehmen. „Also doch… Du verurteilst mich, dass ich Drogen genommen habe…“, meinte sie dann direkt. „Ich verurteile dich nicht!“, verteidigte er sich direkt. Mit einem verletzten Ausdruck im Gesicht hob sie den Blick. Ihre rötlichen Augen schimmerten in der Dunkelheit traurig auf. „I-Ich…Ich… ich will einfach nicht in etwas mit reingezogen werden, wo ich später nicht mehr rauskomme…“, flüsterte er. Rei sah ihn mit geweiteten Augen auf. Ein Funkeln Zorn blitze in ihnen aus. „Geht’s noch? Selbst wenn ich noch Drogen nehmen würde – was ich definitiv nicht tue – würde ich dich niemals damit behelligen! Du verurteilst mich, ohne mich wirklich zu kennen. Du hast keine Ahnung, warum ich einst zu den Mitteln gegriffen habe! Ich habe mich in diese verdamme Anstalt selbst eingewiesen und diesen Kampf beschritten. Natürlich weiß ich, dass ich mich selbst in diese Misere geritten habe, aber dass du mich deswegen verurteilst, dass…“ „Das meinte ich nicht…“, unterbrach er sie.   Rei hatte sich vollkommen in Rage geredet und kleine Tränen liefen ihr übers Gesicht. Yamato legte mit einem Schmunzeln seine Hand auf ihre Wange. „Aber schön, dass du endlich mit mir sprichst…“, sprach er ruhig. Verwirrt sah sie ihn an. „Ich glaube nicht, dass du mich in irgendwas mit reinziehst. Außerdem glaube ich auch, dass dir diese Anstalt eine Lehre war… Ich meinte eigentlich…, dass ich glaube, dass du mich zu Gefühlen drängst, die ich eigentlich gar nicht mehr haben wollte…“, gestand er. Reis Augen wurden größer. „Du meinst…“, verlegen wand er den Blick ab. Dass seine Wangen einen roten Film abzeichneten war selbst für den Ishida etwas besonders. Reis Herz schlug so stark, dass sie glaubte, er würde es jeden Moment hören. Doch ihm ging es nicht anders. Stets hatte er geglaubt, dass Sora seine große Liebe war. Allerdings war es ein Trugschluss, dem er entgegengetreten war. Sicherlich hatte er die Takenouchi geliebt. Mittlerweile waren diese Gefühle aber gewichen und er erkannte, dass sein Herz für einen anderen Menschen schlug.   „Sag es…!“, forderte sie ihn auf. Schockiert sah er zu der Rothaarigen. Sie hatte sich die Tränen aus dem Gesicht gewischt. „Sagen? Was!?“, sie grinste ihn an. „Ich will es hören!“ Nun war es Yamato, der zurückwich. Er war sich sicher zu wissen, was sie hören wollte. Doch der Musiker war nicht der Typ, der sowas aussprach. Er trug sein Herz nicht auf der Zunge. Was das anging, war er wohl ziemlich verklemmt. Stattdessen zeigte er den Frauen eher seine Gefühle, anstatt diese auszusprechen. „Ich weiß wirklich nicht, was du von mir willst!“, erklärte er. Rei kicherte. „Dann kann ich ja wieder gehen…“, kam es trocken aus ihrem Mund. Panisch sah er sie an. Dabei hatte er doch ganz direkt gesagt…oder vielleicht auch indirekt, dass er Gefühle für sie hatte. Warum wollt sie es nun auch noch hören? Reichte das nicht aus? „Rei…Warte!“, forderte er sie auf und streckte den Arm aus. Sie zuckte nur mit den Schultern. „…ich will es aber hören!“ Diese blöde Kuh! Wollte sie ihn auf diese Art und Weise aus der Reserve locken? Sie bewegte ihren Körper schwungvoll zurück zur Fakultät. Er knurrte.   So setzte er sich in Bewegung und griff nach ihrem Handgelenk. Rei konnte nicht so schnell reagieren wie er sie zu sich umgedreht hatte und seine Lippen auf ihre legte. Mit geweiteten Augen sah sie ihn an, doch er küsste sie anders als die anderen Male. Er legte die Emotionen in den Kuss, die er für sie fühlte. Und das spürte auch sie. Allmählich lockerte sich ihre verkrampfte Haltung und sie erwiderte den Kuss. Ihre Augen schlossen sich und sein Griff um ihr Handgelenk lockerte sich. Reis Hände beteten sich auf seinen Brustkorb, während sie am ganzen Leib die Gefühle verspürte, die er nicht auszusprechen vermochte.   Ich liebe dich…   *.: 。✿*゚‘゚・✿.。.:*Takeru*.:。✿*゚’゚・✿.。.:*   Takeru konnte seinen Anblick überhaupt nicht von seinem Engel lassen, obwohl sie schwanger war und sich eigentlich ausruhen sollte, so tat sie es nicht. Sie alberte mit Miyako herum, tanzte mit Mimi und redete mit Sora. Sie ging mit Mira durch die Mengen und sah sich interessiert um. Takeru machte sich Sorgen, dass sie sich zu viel zumutete und hoffte, dass sie sich nicht überanstrengte. Die Party lief bereits seit mehreren Stunden und noch nicht einmal sah er sie sitzen. Er beschloss, dass es jetzt erst mal genug war und steuerte auf seine Freundin zu, die sich gerade mit Miyako angeregt zu unterhalten schien. „Was? Nein, das stimmt doch nicht“, widersprach Hikari. „Oh doch, Davis ist auf der Toilette und kotzt“, kicherte die Lilahaarige. „Hat er denn so viel getrunken?“, fragte die Braunhaarige besorgt nach. „Ach, der dachte wohl wieder, dass er das verträgt, aber der kleine Mann hat sich wohl ganz schön überschätzt.“ „Sei nicht so gehässig, Davis tut mir leid, sich zu übergeben ist wirklich nichts Schönes“, rechtfertigte die junge Yagami den Igelkopf. „Ach, der überlebt das schon.“ „Was ist denn hier los?“, fragte Takeru nach, der die Mädchen einen Moment beobachtete und sich am Rand der Tanzfläche aufgehalten hatte. „Davis geht es wohl nicht so gut“, erklärte die Trägerin des Lichts. „und wie geht es dir?“, erkundigte sich der Blonde bei seiner Freundin und fuhr mit seiner Hand über ihre Wange. „Mir? Na gut, wie soll es mir sonst gehen? Mach dir doch nicht immer so viele Gedanken. Uns geht es gut“, versuchte sie ihren Freund zu beruhigen und streichelte ihren Babybauch. „Vielleicht sollte ich mal nach ihm sehen, obwohl nicht, dass ich mich ihm anschließe“, grübelte Hikari. „Ich mach das schon und du setzt dich jetzt mal dahin“, beschloss Takeru und deutete auf einen Tisch mit noch freien Stühlen. Kari rollte mit den Augen. „Keru, wir sind hier auf einer Party, sitzen ist da wirklich blöd.“ „Hika“ „Ach, komm schon Kari, ich könnte auch mal eine Pause vertragen“, sprang Miyako schnell dazwischen, zog Kari mit sich und zwinkerte Takeru kurz zu, dieser lächelte die Ältere dankbar an und wollte wirklich mal kurz nach Davis sehen. Immerhin war auch er sich sicher, dass der Motomiya noch gar nicht so viel getrunken hatte.   Er ging durch den Flur und traf schnell auf die Toiletten, noch ehe er die Türe zur Herrentoilette öffnen konnte, kam ihm schon ein hysterischer Schrei entgegen, „IHHHHGITTT Motomiya, du bist echt eine Sau.“ Aufgebracht kam plötzlich eine wütende Mira auf den Blonden zugelaufen. „Mira-chan alles okay?“, fragte der Takaishi nach. Mira deutete wütend auf ihr Katzenkleid, dass ein paar Essenspuren aufwies, jedoch nicht mehr klar zu definieren war. „Er hat mich angekotzt. Unglaublich“, sprudelte es aus der jungen Tachikawa heraus. Takeru musste sich ein Lachen verkneifen. „Davis, was.“ „Er hat einfach wieder zu viel gegessen und scheinbar irgendwas nicht vertragen, jetzt heult er da herum wie ein Baby und ich... ich kann jetzt nach Hause“, schniefte Mira und ekelte sich vor dem Geruch, der ihr in die Nase kroch. „ich schau mal nach ihm, vielleicht bekommst du das ja raus“, überlegte Takeru und deutete auf die Damentoilette. „Igitt“, klagte die Jüngere und machte sich mit hängendem Kopf auf den Weg in die Damentoilette, noch ehe sie diese öffnete drehte sie sich zu dem Blonden um. „Nimm dich in Acht, Takeru. Er ist sicher noch lange nicht fertig.“ „Ach, ich habe Erfahrungen damit“, kam es unbekümmert aus Takeru.   Der Basketballspieler öffnete die Türe und suchte nach seinem Freund, lange musste er nicht suchen, er hörte ihn bereits jammern. „Ohhhh.... mir ist sooo schlecht.“ Takeru stoß eine Kabinentür auf und fand schließlich den Igelkopf angelehnt vor der Toilettenschüssel. „Hey, geht es wieder?“ „T.K? Nein, ich versteh das nicht.“ Wieder kabbelte er sich hoch und übergab sich. Takeru musste zugeben, das war etwas Anderes als bei seiner Freundin, die schwanger von ihm war. „Na... soll ich mal Joe holen?“, überlegte er. „Nein, nein passt schon. Ist Mira-chan noch sauer?“ „Na ja, du hast eine Tachikawa angekotzt, also ja... wobei ich glaube das wäre wohl jedes Mädchen.“ „Oh nein“, nuschelte der Brünette, drückte die Toilettenspülung und zog sich hoch, Takeru half ihm dabei wieder auf die Beine zu kommen. „Ich habe gar nicht so viel getrunken, die Tintenfischringe waren bestimmt nicht mehr gut, die rochen auch so komisch, aber ich hatte Hunger“, rechtfertigte sich der Igelkopf, Takeru grinste, da musste man wohl Prioritäten setzen. Er stützte ihn und brachte ihn zu den Waschbecken. Dieser wusch sich durch das Gesicht und spülte sich den Mund durch. „Danke, es geht langsam wieder“, erklärte er und spürte wie sein Magen sich langsam beruhigte. „Unglaublich, dass Kari-chan das drei Monate durchgemacht hatte.“ „Ja, es ging ihr wirklich nicht immer gut, aber langsam normalisiert sich alles, solange sie nur genug Pausen macht.“ „Ach, das macht sie schon von sich aus, wenn sie merkt, dass es ihr nicht guttut.“ Da war Davis sich sicher, immerhin war Kari ja nicht unvernünftig. Die Männer verließen die Herrentoilette und im gleichen Moment kam auch Mira von der Damentoilette zurück. Sofort drehte sie ihren Kopf und ging wortlos an ihrem Freund vorbei. „Mira-chan“, sagte der Igelkopf und lief hinter seiner Freundin her. „Lass mich, deinetwegen ist die Party für mich beendete, ich stinke“, beklagte sie sich lautstark. „Es tut mir leid“, entschuldigte sich Davis abermals und schon verschwanden sie auch aus dem Blickwinkel des Blonden, er lächelte und schüttelte seinen Kopf – als er ihnen hinterher sah. Die waren schon ein verrücktes Paar.   Takeru ging zurück in den Feiersaal und steuerte auf den Tisch zu, an dem er seine Freundin zurückgelassen hatte, aber natürlich: Pustekuchen. Er drehte seinen Kopf und sah zur Tanzfläche, es dauerte nicht lange, bis er sie gefunden hatte. Sie tanzte mit Miyako und Mimi mitten auf der Tanzfläche. Genervt ging Takeru zur Tanzfläche und berührte sie an einer Hand. „Warum tanzt du denn schon wieder?“, fragte er aufgebracht nach. „weil es eine Party ist und ich Spaß mit meinen Freundinnen haben will“, antwortete sie gereizt. Es nervte sie, dass er sich immer so anstellte. Es ging ihr gut und sie wollte diese ausgelassenen Abende genießen – ehe sie es nicht mehr konnte. „Du solltest dich aber hin und wieder auch mal schonen, trink wenigstens etwas mit mir“, redete der Blonde auf seine Freundin ein. „Vielleicht hat T.K ja Recht“, erwiderte Miyako und sah zu Mimi. „Ja, du solltest dich wirklich etwas hinsetzen, wir können ja mitkommen“, lächelte die Ältere sie an. „Nein, ich tanze jetzt“, erklärte sie und drehte sich um ihre eigene Achse. Mimi und Miyako sahen zu Takeru, die entschuldigend mit ihren Schultern zuckten.   Wieder verging eine halbe Stunde an dem Kari die Tanzfläche nicht verlassen wollte, auch wenn ihre Bewegungen deutlich langsamer wurden. Takeru holte ihr etwas zu trinken und reichte ihr ein Glas Wasser, als sie es gerade annehmen wollte geschah das Unvermeidliche und sie hielt sich ihren Kopf. „Alles okay?“, fragte Miyako nach und musterte ihre beste Freundin, doch schon bemerkte sie wie ihre Gesichtsfarbe blasser wurde. Kari zitterte und Mimi schaffte es gerade noch rechtzeitig sich hinter die Jüngere zu stellen um sie vor einem Sturz zu bewahren, dies führte dazu, dass Takeru schnell nach Kari griff, sie zu sich zog und Mimi auf ihren Hintern fiel. Schnell drehten sich alle nach den Beiden um. Takeru trug die Jüngere weg, Miyako half Mimi hoch und folgten den Beiden schnell. In diesem Moment tauchten auch Taichi und Koushiro vom Balkon wieder auf. „Was ist mit ihr?“, fragte Taichi nach, der gleich heraneilte und besorgt zu seiner Schwester sah. „Sie hat sich übernommen“, erklärte Takeru. Tai drehte seinen Kopf, sah kurz Mimi – schluckte, als er sie sah und sah dann zu Koushiro.  „Kannst du Joe holen?“ „Natürlich.“ Sofort lief der Rothaarige los um nach dem jungen Arzt zu suchen. Tai sah wieder besorgt zu seiner Schwester. Takeru hatte die Brünette noch immer auf seinem Schoß und reichte ihr erneut das Getränk, sie griff danach und trank ein paar Schlucke. Kurz danach kam Koushiro mit Joe und Yuri wieder. „Was ist passiert?“, fragte der junge Assistenzarzt ruhig nach. „Sie wäre fast umgekippt, aber Mimi hat sie noch rechtzeitig gestützt“, erklärte Miyako. „Nehmt mal die Beine hoch.“ Taichi ging zum Fußende, nahm die Füße seine Schwester und hielt sie etwas hoch, während ihr Kopf auf dem Schoß ihres Freundes gebetet war. Joe nahm ihr Handgelenk und sah auf seine Uhr. Der Puls ist etwas zu niedrig, ich denke aber es wird gleich wieder“, erklärte er und lächelte die Jüngere an. Etwas verschwitzt war ihre Stirn, ob es am Tanzen oder am Kreislauf lag, konnte der junge Arzt nicht sagen, aber vermutlich war es eine Mischung aus Beidem. Miyako holte der Jüngeren etwas zu knabbern um ihren Kreislauf zusätzlich in Schwung zu bringen.   „Hier, iss etwas“, sagte die Lilahaarige im Hexenkostüm. Kari knabberte an einem künstlich blutigen Keks, spürte aber das es ihr langsam besserging. „Tai du kannst meine Füße ruhig abstellen“, sagte die Braunhaarige und sah zu ihrem Bruder. „Sicher?“, fragte er nach und sah sicherheitshalber zu Joe, dieser ertastete nochmal ihren Puls, der sich zum Glück wieder beruhigt hatte. Er nickte und sah Kari dann mit einem strengen Blick an. „Du musst dich wirklich mehr schonen, du bist schwanger, dein Körper verbraucht dreimal so viel Energie wie die der Anderen.“ „Ach, wirklich? Wo habe ich das nur schon mal gehört“, erwiderte Takeru ironisch und sah gespielt böse zu seiner Freundin, „Ich weiß, du hast ja Recht. I-Ich wollte doch nur den Abend genießen, bevor ich es nicht mehr kann“, erwiderte sie reumütig und sah entschuldigend zu ihrem Freund. „Ich weiß, dass dir das fehlen wird und auch, dass sich alles in unserem Leben ändern wird, aber Hika dafür bekommen wir ein Baby und ich bin mir sicher, dass es all das Wert ist und wenn du unser Mädchen erst mal in deinen Armen hältst, wirst du freiwillig zu Hause blieben wollen.“ Kari lächelte ihren Freund an und gab ihrem Freund einen sanften Kuss, dieser erwiderte ihn und strich behutsam über ihren Bauch. „Was meinst du, sollen wir nach Hause?“ Kari nickte lächelnd mit dem Kopf und bedankte sich bei allen für die Hilfe. Tai lächelte seine Schwester an und ein enges Gefühl machte sich in seinem Herzen breit. Eigentlich war es genau das, was er sich selber vom Leben wünschte. Eine Familie gründen und es gab nur einen Menschen mit dem er sich das vorstellen konnte. Er sah zu Mimi, die in diesem Moment auch zu ihm sah, doch den Blick schnell wieder wand. Takeru half seiner Freundin hoch, sie verabschiedeten sich von allen Freunden und verließen kurz darauf die Party, als Mimi sich gerade umdrehen und gehen wollte, hielt sie Taichi zurück. „Mimi, können wir kurz reden? Bitte?“ Fragend sah er sie an und hoffte, dass er endlich die Chance bekam, ihr nochmal alles zu sagen was ihm wichtig war, Mimi nickte zaghaft mit ihrem Kopf. Tai lächelte erleichtert und führte sie aus dem Feiersaal heraus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)