Blinded By You von Yuugii (Kaiba/Yuugi) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Kaiba Seto hatte viele Feinde, das wusste er selbst am besten. Viel zu viele gönnten ihm seinen Erfolg nicht, versuchten ihn von seinem Platz zu verdrängen. Nicht nur als Gamegenie war er bekannt geworden, sondern auch seine Leistungen in der Entwicklung von Hologrammen und Videospielen waren so weit vorangeschritten, dass er sich einen Namen gemacht hatte. Die Kaiba Corporation war wieder zu alten Ruhm und Bekanntheit aufgestiegen. So war diese Firma zu Lebzeiten seines Stiefvaters stets auf Hass und Gewalt fokussiert, war der Trendsetter schlechthin, wenn es um die neuesten und zerstörerischsten Waffen ging, doch nun, wo er selbst die Fäden in der Hand hielt, hatte er alles, was den Namen der KC einst ausmachte, mit eigenen Händen zerstört. Die Kaiba Corporation von damals gab es nicht mehr. Und er setzte alles daran, dass es sie niemals wiedergeben würde. Trotz all seiner Erfolge und dem Wunsch, von anderen anerkannt zu werden, gab es Menschen, die ihn nicht akzeptierten. Zu jung, untalentiert und kindisch. Was wussten diese Narren schon von ihm? Alles, was er besaß, hatte er sich selbst erarbeitet und hart erkämpft. Keine Sekunde hatte er stillgesessen und Däumchen gedreht. Seit seinem zehnten Lebensjahr hatte er auf diesen Tag hingearbeitet. Energisch zog er eine weitere Schraube seines neuesten Werkes nach, betrachtete das Gesamtstück. Ein neuer Duel-Disk, der bereits in einer Woche auf den Markt kommen sollte. Das Gehäuse edel und glatt, eine Kombination aus weiß, rot und schwarz, so wie ein modernes Design, das den Spieler ein einzigartiges Erlebnis verschaffte. Nicht sein bestes Werk. Garantiert aber ein Schnelldreher, der keinesfalls in den Verkaufsregalen verstauben würde. Nachdenklich zog er eine Augenbraue runter, drehte das Stück vorsichtig in seinen Händen. Er hatte nicht viel an dem Grundprinzip des Duel-Disks verändert. Eine neue Grafikkarte, hochwertiger und leistungsstärker und ein paar technische Änderungen, um das Gerät auf den neuesten Stand zu bringen. Unterschiedliche Farbmodelle, um der Nachfrage gerecht zu werden. Immer mehr junge Mädchen setzten sich mit Duel Monsters auseinander und auch diese Zielgruppe wollte er unbedingt zu seinen zukünftigen Kunden zählen. Nicht, dass der alte Duel-Disk, den er noch während des Battle City Turnier vorgestellt hatte, nicht mehr gut war. Die Funktionalität war nicht eingeschränkt und er konnte auch nicht behaupten, dass sich der Duel-Disk schlecht verkaufte. Kaiba strebte jedoch Perfektion an. Es gab immer irgendetwas, das er verändern wollte, das er ausprobieren wollte. Das brachte sein Beruf als Entwickler eben so mit. „Der Duel-Disk wird schwer am Arm, wenn man ihn längere Zeit trägt.“ Kaiba zischte genervt. Nur ein kleiner Satz, der ihn dazu angespornt hatte, sich erneut hinzusetzen und seine anderen Projekte zu verschieben. Wie lang lag dieser Tag in der Vergangenheit zurück? Kaiba hatte seinen Rivalen, Mutou Yuugi, zu einem Duell herausgefordert. Wie erwartet zog sich ihr Spiel sehr in die Länge und als Kaiba am Zug war, verzog Yuugi plötzlich das Gesicht. Er wirkte müde, beschwerte sich aber nicht. Stattdessen massierte er sich wortlos mit seiner freien Hand den Nacken, hopste von einem Fuß auf den anderen und warf den Blick allzu oft auf den Boden. Da hatte es ihm gereicht! „Yuugi, was ist los? Als König der Spiele erwarte ich von dir, dass du eine höhere Aufmerksamkeitsspanne als eine Fliege besitzt. Dein Verhalten ist respektlos“, erklärte der Brünette und blieb möglichst ruhig. Nach all der Zeit hatte er gelernt, dass es sinnlos war Yuugi auf diese Weise provozieren. Ihn anzuschreien oder grob zu beleidigen brachte rein gar nichts. Im Vergleich zu Atem war er ein kleines Lamm, sanftmütig und liebenswert. Der Pharao dagegen ein mutiger und brüllender Löwe. Es erstaunte ihn selbst am meisten, dass er Yuugi als seinen neuen Rivalen akzeptieren konnte. Es war Atems Wunsch. Seine Bitte. War es wirklich das? Tief in seinem Herzen wusste Kaiba, dass auch Yuugi, so unscheinbar und freundlich er sich geben mochte, eine starke und noble Duellantenseele in sich trug. Auch Yuugi war ein großartiger und fähiger Duellant und überzeugte nicht nur in Duel Monsters mit seinen Fähigkeiten, sondern auch in vielen anderen Spielen. Bisher hatte er es kein einziges Mal geschafft, in einem Duell gegen Yuugi die Oberhand beizubehalten. Yuugi war nicht Atem. Und vielleicht war das auch ganz gut so. „Tut mir Leid, Kaiba-kun. Mir tut der Arm weh.“ „Vom Krafttraining?“ „Willst du mich ärgern?“, brummte Yuugi erbost. Yuugi sah nicht so aus, als würde er trainieren. Sein Körper war schlank, geradezu dürr, wenn Kaiba es umschreiben sollte. Das wusste der Firmenleiter auch, aber er konnte es sich nicht verkneifen, eine spitzzüngige Bemerkung von sich zu geben, wo er doch genau wusste, dass Yuugi sich auf herkömmliche Art und Weise nicht provozieren ließ, aber durchaus schnell eingeschnappt war. Yuugis Reaktionen waren stets amüsant. Kaiba hatte Gefallen daran gefunden, zu testen, wie weit er gehen konnte und wo Yuugis wunder Punkt lag. Seine Körpergröße hatte sich als ein Schwachpunkt herausgestellt, da wurde selbst der sonst so ruhige und gelassene König der Spiele zickig und ließ seinen Rivalen im Regen stehen. Immerhin hatte es zwei Wochen gebraucht, bis Yuugi wieder ein Wort mit ihm sprach. Yuugi war eben ein putziger Ersatz für Atem, ein guter Lückenfüller mit dem man sich die Zeit vertreiben konnte. Es waren bereits drei Jahre vergangen. Drei Jahre seit sie aus der Schule raus waren und ihre eigenen Wege gegangen waren. Drei Jahre seit Kaibas letztem Wiedersehen mit Atem. Er selbst staunte am meisten darüber, dass er das Unmögliche möglich gemacht hatte und mit seinem Willen und seiner Technik eine andere Dimension durchbrochen hatte. Atems amethystfarbenen Augen hatten ihn mit großer Verwunderung angestarrt. Ungläubig betrachtete er den brünetten Mann, der sich ungefragt selbst in den Palast eingeladen hatte und nicht einmal den Anstand besaß, vorher nach einer Audienz bei dem von allen Menschen geliebten und geschätzten Pharao zu erbeten, sondern mit einem selbstgefälligen und herausforderndem Grinsen dem Thron näher kam und es sogar wagte, den Mann, zu dem ganz Ägypten hoch sah, mit dem Vornamen anzusprechen. Sein Name ging über seine Lippen, als wären sie gute Freunde, die sich Jahre nicht gesehen hatten. Kein Anzeichen von Demut oder gar Zurückhaltung. Sofort waren sämtliche Priester in Alarmbereitschaft und wollten ihre magischen Bestien beschwören, doch Atem hatte nur beschwichtigend die Hand gehoben. Sämtliche Priester wurden ruhig, gingen auf die Knie und verneigten sich unterwürfig ihrem Herrscher, während dieser kein Wort von sich gab und Kaibas unerschütterlichen Blicken standhielt. Atem hatte nur den Kopf schief gelegt und ihm ein warmes, einladendes Lächeln geschenkt und erwies sich als äußerst zuvorkommender Gastgeber, denn letztendlich war Kaiba eine ganze Woche im Alten Ägypten oder wie Atem es nannte Kemet geblieben und hatte die Zeit mit seinem wahren Rivalen und einzigem Freund verbracht. Eine Woche. Sieben Tage, die alles veränderten. Kaiba wollte Atem zuliebe all seinen Hass und Zorn hinter sich lassen und hatte entschlossen, dass er nach seiner Rückkehr nie wieder zurückblicken würde, sondern nur noch nach vorne. Mit erhobenen Hauptes und voller Stolz wollte er den Zukunft entgegentreten, so wie Atem, dessen Bild sich für immer in sein Gedächtnis gebrannt und Spuren in seiner Seele hinterlassen hatte. Drei Jahre war dies nun her. Kaiba hatte Atem hinter sich lassen können und diesem seinen Wunsch erfüllt. Atem hatte Yuugi als einen wahren Duellanten anerkannt und wenn sein eigentlicher Rivale dies so sah, hatte er nicht das Recht, diese Entscheidung anzuzweifeln. Denn Atem war für Kaiba die Messlatte aller Duellanten. Nur jene Duellanten, die es schafften, seine Anerkennung zu erhalten, waren würdig sich mit Kaiba zu messen. Yuugi hatte bereits mehr als einmal bewiesen, dass er auf seine eigene Art und Weise besonders war. Yuugi war als Pro-Duelist bekannt und trug nach wie vor den Titel des Königs der Duellanten. Auch in anderen Spielen hatte er sich einen Namen gemacht, weshalb man ihn durchaus König der Spiele bezeichnen konnte. Hier war der Name Programm. Soweit Kaiba es wusste, arbeitete Yuugi nun im Laden seines Großvaters. Zugeben würde er es nicht, aber Kaiba wünschte sich, dass sie sich öfter duellieren könnten. Es war ihm nicht anzusehen, doch er genoss es mit jeder Faser seines Körpers, ihm in einem Duell gegenüber zu stehen. Yuugis Fähigkeiten waren einfach grandios. Immer wieder überraschte er mit neuen Kombos und Strategien und bewies, wie wichtig ein klarer Verstand und ein Blick fürs Wesentliche waren. Kaiba Seto bewunderte ihn. Diese seltenen Momente, wo sie sich nur mit ihren Duel-Disks und ihren nackten Seelen ausgerüstet, einander gegenüber standen, gaben ihm einen Grund jeden Morgen aufzustehen. Bisher hatte er es nicht geschafft, Yuugi zu schlagen. Und auch heute hatte sein geschätzter Rivale eine andere Strategie, andere Monster-, Zauber- und Fallenkarten, die ihm klarmachten, dass auch Yuugi sich auf ihre Duelle freute und sich entsprechend vorbereitete. Er war anders als der Pharao. Nicht so forsch und dominant. Atem hatte stets dieses wunderschöne überhebliche Lächeln auf seinen Lippen, während seine tiefe Stimme und sein einnehmendes Lachen ihn verhöhnte. Kaiba hatte jede Sekunde ihrer Duelle genossen. Vielleicht lag es daran, dass Atem der einzige war, den Kaiba als stärker ansah. Atem war stärker als er. Seine Persönlichkeit, seine Art mit Problemen umzugehen und seine Fähigkeit in einem Duell ihn zu unterwerfen und ihm seine eigenen Schwächen aufzuweisen – all das machte ihn zu einem würdigen Rivalen, der ihn stets dazu antrieb, über seine eigenen Grenzen hinauszusehen und neue höhere Ziele erreichen zu wollen. Atem zeigte ihm, dass hinter dem Horizont weitaus mehr war, als das Auge zu erblicken vermochte. Doch Atem war nicht mehr hier und er hatte sich mit Yuugi als neuen Rivalen begnügen müssen. Yuugis Präsenz während eines Duells war nicht mal halb so einnehmend und beeindruckend, doch da war etwas, was in seinen Augen aufflammte. Der Wille zu siegen. Kaibas größter Fehler war es, ihn zu unterschätzen. In einem Moment lachte er über ihn und im nächsten Moment hatte der unscheinbare Yuugi mit dem liebenswerten Lächeln den Boden mit ihm gewischt und ihm eine neue Grenze aufgewiesen. Yuugi hatte durchaus die Macht sich auf Augenhöhe mit ihm zu messen. Und das war es, was ihn faszinierte. Yuugi veränderte sich während eines Spiels. Er mochte den Anderen Yuugi – Pharao Atem – verloren haben, doch nun musste er sich gegen den Kleinen Yuugi behaupten, der sich als ebenso fähig und ebenbürtig erwies. Kein Wunder, dass Atem ihn in höchsten Tönen gelobt hat. Er hatte recht. Es ist ein fataler Fehler ihn aufgrund seines unscheinbaren Aussehens zu unterschätzen. Ich darf nicht zulassen, dass Yuugi mich erneut besiegt, dachte Kaiba und biss sich auf die Unterlippe. Yuugi war sein Rivale. Aber auch ein Mensch, den Kaiba gerne um sich hatte. Völlig egal, wie oft Kaiba ihn von sich stieß und ihm sagte, dass er seine Freundschaft ablehnte, Yuugi kam immer wieder auf ihn zu. Und jedes Mal mit diesem ehrlichen Lächeln und dieser strahlenden Güte, die ihn stets daran erinnerte, wie pechschwarz seine eigene Seele war. Vielleicht hatte Atem ihn deshalb darum gebeten, Yuugi als Freund und als Rivalen anzuerkennen und ein wachendes Auge auf ihn zu haben. Und wenn Kaiba ehrlich war, so war er dankbar, dass Yuugi so viel Geduld aufbrachte und immer wieder ihre Verbundenheit und Freundschaft betonte. Das gab Kaiba Sicherheit und Stabilität. Es tat gut, zu wissen, dass Yuugi seinen Sarkasmus nicht persönlich nahm und seine wahre Persönlichkeit durchschaute. Erst jetzt, Jahre später, wurde ihm bewusst, wie tief Yuugi in seine Seele zu blicken vermochte und dass er jede Lüge durchschaute. Er konnte ihn nicht belügen. Auch das beruhigte ihn auf merkwürdige Art und Weise. Ob als Rivale oder Freund – er konnte sich auf Yuugi verlassen. Atem brauchte sich keine Sorgen um Yuugi zu machen. Nicht Kaiba musste auf ihn aufpassen, viel eher war es Yuugi, der Ausschau nach Kaiba hielt. „Heh, stimmt, so wie du aussiehst, kannst du nicht mal einen Apfel halten.“ „Was?!“, kam es empört von Yuugi. Mit Verwunderung betrachtete er seinen Gegenüber. Er blies die Backen auf, wie ein beleidigtes Kind, dem man ein Spielzeug weggenommen hatte. „Entschuldige, das war... unprofessionell.“ „Der Duel-Disk wird schwer am Arm, wenn man ihn längere Zeit trägt“, erklärte Yuugi sich und hob seinen Arm, um auf das Gerät hinzuweisen. Das war der Moment, in dem Kaiba entschlossen hatte, dass er etwas ändern musste. So war sein neuer Duel-Disk viel leichter, komfortabler zu tragen und er hatte sämtliche spitzen Kanten so abgeschliffen und abgerundet, dass niemand sich verletzen konnte. Nur der Feinschliff fehlte. Yuugi wusste nichts hiervon, noch weniger von seiner Motivation. Ein Lächeln schlich sich auf Kaibas Gesicht. Er konnte es kaum mehr erwarten, Yuugi seine neueste Kreation zu zeigen und erneut gegen ihn zu spielen. Mittlerweile war es nicht nur sein Wunsch, ihn zu schlagen, sondern die Aufregung, das pure Adrenalin, das ihn dazu brachte, nach einem neuen Spiel zu streben. Yuugi war ihm in vielerlei Hinsicht ebenbürtig und er schätzte ihn als Kollegen in der Szene. Eine Woche verging und endlich kam sein neuer Duel Disk auf den Markt. Mit Stolz präsentierte er den Medien, woran er seit Wochen getüftelt hatte. Während der Pressekonferenz waren die Gesichter der Anwesenden mit Staunen erfüllt. „Leichter, schneller, komfortabler und vor allem viel leistungsstärker. Das ist der neue Duel-Disk A-Plus, den wir ab kommenden Dienstag in sämtlichen Technikfachgeschäften und ausgewählten Spielläden veräußern werden. Unser Ziel war es, das zu verbessern und auszuarbeiten, was ausbaufähig war und mit Stolz können wir, das Entwicklungsteam der Kaiba Corporation sagen, dass wir ein modernes Gerät erschaffen haben, das die Freude an Duel Monsters noch weiter steigern wird.“ Kaibas Gesicht strahlte. In seinen Worten schwang pure Begeisterung mit. Nichts zu sehen, von dem sonst so distanzierten und desinteressierten Mann. Hier stand jemand, der sein Fachgebiet verstand und die Menge zu begeistern wusste. Seine Stimme war erfüllt mit Leidenschaft und seine Rede riss das Publikum mit. Als er das Gerät rausholte und es in seinen Händen wendete, um es der Menge genauer erklären zu können, raunten alle erstaunt. Kaiba war ein Vollblutprofi. Er wusste, wie er seine Begeisterung auf andere übertragen konnte. Plötzlich hob sich eine Hand aus der Menge. Ein Mann, der als einziger kein bisschen Interesse zeigte und nicht einmal versuchte dies zu vorzutäuschen. Als Kaiba den Mann erblickte, das Haar ordentlich nach hinten gegelt, ein vornehmer Nadelanzug und eine eisblaue Krawatte, die ihm selbst vom Rednerpult auffiel, wusste er, dass dieser Lackaffe Schwierigkeiten bedeutete. Ha. Aber mit Kaiba Seto war nicht zu spaßen. Er hatte stets Fakten und Argumente parat und bisher hatte es niemand geschafft, ihn in einer Diskussion zu kontern. „Werden Sie damit auch Mutou Yuugi schlagen können?“ „Ich verstehe nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat.“ „Sie versuchen seit nun fünf Jahren Mutou Yuugi in Duel Monsters zu besiegen. Ich bin mir nicht sicher, ob Sie das Spiel wirklich lieben oder einfach nur einen Weg suchen, ihr Ego zu befriedigen. Die Kaiba Corporation tritt seit Jahren auf der Stelle und anstatt auf Innovationen und interessante neue Geräte zu setzen, konzentrieren Sie sich auf einen Duel-Disk.“ „Duel Monsters wird von Jahr zu Jahr beliebter. Der stetige Zuwachs an neuen Spielern und der Erfolg des Kartenspiels ist nicht von der Hand zu weisen und es wäre pure Verschwendung, sich nicht mit diesem Medium zu befassen. Seit Jahren sind die Umsätze von Duel Monsters konstant. Es grenzte an Dummheit, dies zu ignorieren.“ „Man könnte meinen, dass Sie uns ein recyceltes Gerät vor die Nase setzen. Sie ändern die Verpackung und hoffen, dass das niemand bemerkt.“ „Wie bereits erwähnt, unterscheidet sich der Duel-Disk A-Plus von seinen Vorgängern. Die Technik ist ausgefeilter, das Gerät läuft weitaus schneller und problemloser und wir haben weder Kosten noch Mühe gescheut, die Hologramme auf den neusten Stand zu bringen. So sehen die Hologramme noch lebendiger und echter aus, wodurch das Spiel ein einzigartiges Erlebnis wird.“ Kaiba verkniff sich den sarkastischen Unterton. Kritiker. Wie er sie hasste. Wenn er eines gelernt hatte, so war es, dass negative Resonanz lediglich bedeutete, dass seine Arbeit wahrgenommen wurde und Relevanz besaß. Warum sonst sollte sich dieser Mann die Mühe machen, hier in der Öffentlichkeit gegen ihn zu diskutieren? Vermutlich nur wieder irgendein Idiot, der nicht akzeptieren konnte, dass die Kaiba Corporation niemals wieder mit Waffen handeln würde. „Es ändert aber nichts an dem Konzept oder den Grundfunktionen, Kaiba-san.“ Seto bemerkte den bissigen Unterton in der Stimme des Fremden. „Das Konzept möchte ich auch erhalten, da es von den Fans und den Spielern selbst so gewünscht ist. Allerdings gibt es nun neue Features, die vieles erleichtern. Ein moderner Touchscreen, Bluetooth, die Möglichkeit das Handy oder andere Zweitgeräte an den Duel-Disk zu schließen und unterwegs Musik zu hören, so wie ein Navigationsgerät, das mithilfe einer Karte weitere Spieler anzeigt. Ich möchte hier nicht das Rad neu erfinden, sondern das verbessern, was verbessert werden kann und muss. Immerhin schreitet die Technik voran und wir, die Kaiba Corporation, wollen uns den Umständen anpassen und neue Wege ebnen.“ Der Mann antwortete dieses Mal nicht, sondern nickte nur. Seto spürte, wie der Blick des Mannes ihn durchbohrte. Und schon hob sich die nächste Hand aus dem Publikum, so dass er diesen einen Kritiker schnell aus seinen Gedanken bannte und sich auf seine Pressekonferenz konzentrierte. Ganz egal, was er vorstellte oder worum es ging, es gab immer diese Menschen, die alles in Frage stellten. Kaiba wäre aber kein erfolgreicher Geschäftsmann, wenn er nicht wüsste, wie er mit diesen Leuten umgehen musste. Und so konzentrierte er sich auf das Wesentliche wie ein Profi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)