Intrigo e amore von -Amber- (And it's with you that I want to stay forevermore) ================================================================================ Kapitel 99: London 3 - Das Bild ------------------------------- Kieran [[BILD=8207701.jpg]] Hätten Dominico und er offiziell eine Hochzeit gefeiert, so wäre das Fest danach vermutlich nicht anders abgelaufen, als dieses am heutigen Abend. Seine Familie war da, Dominicos Familie - bis auf seine Kinder - ihre Freunde - und alle feierten ein Fest, wobei einigen, zumindest Kierans Familie, gar nicht wirklich klar sein konnte, was genau sie feierten. Kieran war bewusst, dass er gerade einen besonderen Abend feierte, aber ihm war auch bewusst, dass mit alle dem auch etwas Neues begann. Etwas, das er noch nicht abschätzen konnte. Er hatte noch keine Ahnung, was genau auf ihn zukommen würde, aber darüber nachzudenken war heute auch nicht richtig. Es würde nur seine Stimmung trüben. Alle waren ausgelassen und tanzten, sangen und lachten. Es gab nur drei Personen, um die er sich Sorgen machte: Rodrego, Alessandro und vor allem John, der sich gehörig die Kante gab. Er machte sich etwas Vorwürfe, dass er keine Zeit fand, um mit ihm zu reden, aber tanzte er nicht mit Nico, nahm ihn seine Familie in Beschlag. Nach all der Zeit, die vergangen war, ging er gerne darauf ein, auszutesten, was er noch so von früher her konnte. Als er sah, dass John auf die Veranda trat, wollte er hinterher. Aber als er bemerkte, dass jemand anderes schneller war, blieb er stehen und ließ sich bald darauf wieder weiter im Getümmel treiben. Das Gewitter begann und man merkte etwas Unruhe aufkommen. Einige der Angestellten hatten es eilig Vorkehrungen zu treffen. Gewitter durfte man nicht unterschätzen, schließlich konnte dadurch immer auch ein Feuer ausbrechen. Aber es war so schnell wieder vergangen, wie es aufgekommen war und zurück blieb noch ein wenig ohnehin ersehnter Regen. Als er spät auf die Terrasse trat, um festzustellen, dass John und Tancred nicht mehr da waren, genoss er kurz die Ruhe und inhalierte die kühle und sauberere Nachtluft. Er musste gar nicht nachsehen, wer es war, als jemand von hinten an ihn herantrat und ihn umarmte. Sanft lehnte er sich in die Umarmung und genoss einen Moment die Stille. "Dein Bruder und Rodrego sind verschwunden. Müssen wir uns Sorgen machen oder werten wir das als gutes Zeichen?", fragte er schließlich leise und drehte sich leicht, um Nico anzusehen. Dominico [[BILD=8207705.jpg]] Ein Fest wie dieses hatte Nico schon häufiger gefeiert. Es erinnerte ihn ein wenig an die Verlobungsfeier mit Giulia, doch seine Hochzeit war gänzlich anders gewesen. Da war seine und ihre Familie anwesend gewesen und eine Feier in diesem Sinne hatte es so nicht gegeben. Kein Gelage bei einer Hochzeit, lediglich bei einer inoffizielleren Feier. Er hatte mit Giulia auch nicht so gefeiert wie sie das jetzt taten. Nicht so losgelöst wie Kieran und er jetzt mit seiner Familie feiern konnten. Nicos Angestellte nahmen die Familie Carney gern in ihren Reihen auf und so war es wirklich eine schöne und sehr herzliche Feier. Wenn er gerade nicht mit Kieran tanzte, stand er bei Giulia und Tancrèd, mit denen er sich über Belangloses unterhielt, oder bei seinem Bruder. Alessandro war allerdings kein guter Gesprächspartner, sondern brütete etwas vor sich hin, so dass Nico ihm die Ruhe ließ, von der er glaubte, er brauche sie. Als er dann das nächste Mal nach ihm sehen wollte, war ihm Alessios Fehlen auch aufgefallen, doch er nahm an, dass sein Bruder sich bereits zurückgezogen hatte. Seine Augen lagen heute ohnehin nur auf Kieran. Sein Arm schmerzte zwar wirklich unangenehm und auch sein Rücken und seine Beine schmerzten etwas von dem Sturz, doch nichts und niemand konnte ihm die Euphorie und die Freude über seinen "Sieg" nehmen. Über ihren "Sieg" gegen Cromwell, wenn man es genau nahm. Und einen anderen Sieg auch, den sah er in jeder Sekunde in Kierans Augen. Den Sieg für ihre Liebe hatten sie ebenso errungen, hier vor aller Augen. Nico war glücklich, sehr glücklich. Auch weil seine ganze Familie hinter ihm stand und auch seine Angestellten - eigentlich alle katholisch erzogen - Sein und Kierans Glück so offensichtlich sahen, dass niemand Anstoß an ihrer beider Geschlecht nahm. Als das Gewitter draußen losdonnerte, musste er sich erneut von Kieran trennen, mit dem er gerade getanzt hatte. Einige Pferde befanden sich noch auf den Außenpaddocks und Nico musste kurz koordinieren, wer noch in der Lage war, die Tiere einzusammeln. Nach einem Umweg über die Küche und einer Lobeshymne auf den Koch kam er zurück, nur um direkt seine Frau ins Bett zu verabschieden, die sich von Amadeo in ihre Gemächer geleiten ließ. Vielleicht hätte er an dieser Stelle aufmerksamer werden müssen, aber sein Blick suchte nach Kieran, den er hier nicht mehr ausmachen konnte. Nachdem er etwas suchend im Saal umhergegangen war, bekam er von Kierans Schwester den Hinweis, ihr Bruder sei auf die Terrasse gegangen, und so trat er einige Zeit später ebenfalls hinaus in die angenehme Kühle des Gewitters. Er näherte sich Kieran von hinten, der ihn trotz des laut prasselnden Regens bemerkte und sich an ihn lehnte. Nico schloss die Arme um Kierans Hüfte und Bauch, vergrub das Gesicht in seinem Haar und sah erst nach einer Weile wieder auf. Kierans Frage belustigte ihn beinahe. War nicht sonst immer ER derjenige, um den man sich Sorgen machen musste? "Ich denke, wir werten es einfach als gutes Zeichen. Rodrego wird ihm sicher nichts tun und umgekehrt hätte Rod durchaus eine Abreibung verdient, meinst du nicht? Töten wird Alessio ihn bestimmt nicht..." Er ließ zu, dass Kieran sich in seinen Armen umdrehte und strich ihm mit der gesunden Hand über die Wange. "Möchtest du noch lange hier bleiben? Ich meine... hier unten. Ich möchte heute Abend, wo ausnahmsweise mal wir beide diejenigen sind, die rundum glücklich sein können, nicht einfach nur vor Müdigkeit neben dir einschlafen." Er beugte sich vor und gab Kieran einen sanften, aber sehr innigen Kuss. "Ich wünschte ich hätte die Zeit ein paar Tage mit dir nach Cambridge zu reisen... um der Erinnerung an unsere erste Nacht willen... Aber ich fürchte wir beide werden hier dringender gebraucht. Um einen Ausgleich zu schaffen, habe ich mir aber neues Öl herstellen lassen und ich habe Gaz gekauft. Schafft es das, dich von deiner Familie in die Höhle des Löwen zu locken?" Kieran [[BILD=8207701.jpg]] Kieran musste schmunzeln. "Ja, das hat er", pflichtete er dem anderen bei. "Aber ich glaube, dass er nicht in allem gelogen hat. Aber das ist ihre Sache. Es bleibt abzuwarten, was geschehen wird. Rodrego kommt mir nur so düster vor, dass man fast Angst bekommt, dass er auf dumme Gedanken kommt." Letzteres rutschte ihm irgendwie einfach so heraus. Er hatte darüber noch nie so bewusst nachgedacht, aber irgendwie kam ihm gerade dieser Gedanke. "Und dass Alessandro ihn nicht umbringen wird, weiß ich nicht so genau. Ich traue deinem Bruder ehrlich gesagt alles zu." Er grinste leicht, so dass Dominico wusste, dass er es nicht wirklich ernst meinte. Als er sich umgedreht hatte, schmiegte er sich an die streichelnde Hand und schloss dabei die Augen. Es war so unfassbar, dass sie hier so sein konnten, dass sie heute wie ein ganz normales Paar hier auftreten hatten können. Sicher gab es einige, die für sich sagten, dass sie es sich nicht vorstellen könnten, aber jeder tolerierte ihre Liebe - und das war doch die Hauptsache. Und Kieran glaubte nicht, dass einer seiner oder Nicos Leute, dritten verraten würden, was zwischen ihnen war. Diese Gruppen waren für sich eng zusammengeschweißt. Schlimm war ja meistens nur die Angst und die Vorurteile vor dem Anders-Sein, das die Leute antrieb, gegen Ihresgleichen zu hetzen. Kieran erwiderte den Kuss nur zu gerne und hörte dann auch noch den Rest von Nicos Vorschlag an, bevor er nickte. "Meine Familie ist morgen früh auch noch da", sagte er gleich, "und ich finde die Idee sehr schön, uns heute Nacht an damals zu erinnern. Auch wenn das schon eine Ewigkeit her ist und ich mich teilweise lieber gar nicht so genau erinnern möchte." Er grinste leicht. "Man, das ist wirklich verdammt lange her. Weißt du noch, wie du mich damals aus dem Kerker geholt hast? Ich dachte, ich müsste dir ins Gesicht springen, als du da standst und mich gezwungen hast, nun ja... Hast du eigentlich noch das Bild von mir? Es ist immer noch meines!" Die Gedanken an damals ließen ihn leicht lachen. Er streckte sich noch einmal, um sich noch einen Kuss zu stehlen. "Aber bevor wir in Erinnerungen schwelgen und ich dir im Bett das Gaz füttere, muss ich mir auch noch in Ruhe deine Schulter ansehen. Ich fürchte, du solltest sie so einbandagieren, dass das Gelenk ruhig gestellt ist." Und er musste es tatsächlich so bandagieren, dass Dominico den Arm nicht mehr so einfach bewegen konnte. "Du bist ein Narr, dass du mich nicht früher hast darauf sehen lassen. Die ganze Tanzerei war nicht gerade gut für das Gelenk", knurrte Kieran, während er seinen Koffer wieder schloss. Er konnte gar nicht so streng schauen, wie er eigentlich wollte. Das leichte Grinsen in seinem Gesicht verriet, dass er Dominico in keinster Weise wirklich böse war. "Dann muss ich dich wohl oder übel heute ein wenig verwöhnen. Aber ich befürchte, dass es dann lieber heute keinen Sex gibt", überlegte er weiter seeehr nachdenklich. "In deinem Alter muss man da aufpassen." Sie waren in Dominicos Schlafzimmer, in dem durch das offene Fenster die kühle Nachtluft hereinkam. Das Öl stand auf dem Nachtkasten, genauso das Gaz und Wein. Kieran setzte sich neben Dominico. "Genau wie damals, in jener Nacht. Das war... Du hast gesagt, dass eine Nacht nicht reichen würde, um mir gerecht zu werden." Er griff nach der Ölflasche und öffnete ihn, um daran zu riechen. "Arnika, aber noch etwas anderes...", sagte er leise, kletterte aufs Bett und setzte sich hinter den anderen und begann dann, die andere Schulter zu massieren. Eine akute Entzündung massierte man nicht, aber die andere Schulter war auch so verspannt, dass das Nico sicher gut täte. "Du bist ein gewiefter Verführer gewesen, damals. Solche Worte lassen jeden kleinen Naivling wie ich es damals war, dahinschmelzen. Wenn ich das John erzählen würde, würde er sich totlachen..." Er grinste leicht. Dominico [[BILD=8207705.jpg]] "Natürlich habe ich das Bild noch, aber du wirst es doch kaum wieder haben wollen, oder?" Nico schmunzelte. "Aber gut, dass du mich gerade daran erinnerst..", sinnierte er geheimnisvoll und gab Kieran noch einen Kuss auf die Stirn. Als der vom Kerker anfing, musste Nico wirklich herzlich lachen. "Als ich da stand und dich gezwungen habe zuzugeben, dass du vielleicht doch gern mitgegangen wärest, hmn?" Er zwickte Kieran mit der gesunden Hand frech in die Seite. "Es war nicht die schlechteste Entscheidung, die du getroffen hast, oder? Und jetzt komm, Herr Doktor, auf dass wir endlich zum gemütlichen Teil des Abends übergehen können." Da sowohl sein Bruder als auch seine Frau bereits zu Bett gegangen waren und von Tancred als einzigem weiterhin ranghohen Gast nichts mehr zu sehen war, musste sich Nico von niemandem mehr gesondert verabschieden. Er ließ vom noch immer gefüllten Buffet einen vollen Krug Wein und einen Krug Wasser mitgehen, verabschiedete sich bei einigen Hausdienern, die jetzt Bescheid wussten, dass alle Herrschaften im Bett waren, und machte sich dann mit Kieran auf den Weg zu seinen Räumlichkeiten. Dort angekommen ließ Kieran ihm kaum Zeit irgendetwas anderes zu machen, als das Hemd auszuziehen und sich aufs Bett zu setzen. Er hatte seinen Koffer direkt mitgenommen und hantierte jetzt mit festem Griff an seiner Schulter herum. Der Italiener biss die Zähne zusammen, wenn es schmerzte, und gab keinen Laut von sich. Kein besonderes Zeichen von Stärke, sondern immer noch ein Spiegel dessen, was ihm anerzogen worden war. Diese Verletzung war eine Lappalie gegen das, was er sonst zu ertragen hatte, wenn es im Krieg wirklich zur Sache ging. Trotzdem war es sicher sinnvoll, dass Kieran seinen Arm verarztete, und als der von dem Verband abließ, kam Nico nicht umhin seine Beweglichkeit erneut zu testen. Es würde reichen für das, was er heute Abend mit dem Arm noch zu bewerkstelligen hatte. Als Kieran ansprach, ihn zu pflegen, grinste Nico. Als er dann allerdings sagte, dass Sex ja dann wohl nicht zur Debatte stand, erntete er einen verblüfften und dann leicht frechen Gesichtsausdruck. "In meinem Alter... sicher", gab er nur zurück und schloss dann die Augen, als er Kierans Finger auf seiner anderen verspannten Schulter spürte. "Ich habe doch recht behalten, oder? In einer Nacht allein kann man dir nicht gerecht werden und auch wenn es lange genug gedauert hat, denke ich, ich bin jetzt auf dem richtigen Weg..." Er ließ Kieran eine Weile massieren, ehe er die Schulter frei bewegte und sich erhob. Er trug noch immer seine Hose und die hohen Stiefel, die er jetzt zuerst auszog. Weil er wusste, dass Kieran ihn beobachtete, spannte er absichtlich die Bauchmuskeln an. Vor dem Turnier hatte er tatsächlich deutlich an Muskelmasse zugelegt - und er war froh, das getan zu haben. Jetzt hatte es den bequemen Nebeneffekt, dass Kierans Blick begehrlicher wurde. Seine Mundwinkel zuckten nach oben als er Kieran mit seinem Blick fixierte und betont langsam die Schnürung seiner Hose öffnete, ehe sie leicht an seinen Beinen hinabrutschte. "Ein gewiefter Verführer...", raunte er leise und jetzt ganz bewusst mit verführerischer Stimme. "Höre ich da eine Anschuldigung heraus, hmn?" Er kam langsam wieder auf das Bett zu, griff mit seiner gesunden Hand nach Kierans Arm und zog ihn näher an die Kante und auf die Knie, so dass sie sich wieder auf Augenhöhe begegneten. "Ich bin mir ziemlich sicher, dich vorgewarnt zu haben vor dem Raubtier, das dich erwartet. Wenn du mir dann nicht glaubst.." Seine Finger schoben sich von hinten unter Kierans weites Hemd und seine Fingerkuppen strichen den Weg seiner Wirbelsäule entlang, wohl wissend, dass Kieran unendlich empfindlich am Rücken war. "Kann ich ja nichts dafür, oder?" Er beugte sich nach vorn, stahl sich einen leidenschaftlichen Kuss von Kierans Lippen und drückte ihn fest an sich, nur um sich beinahe genauso schnell wieder von ihm zu lösen. Er grinste ihn an. "Wenn das natürlich so ist und ich nur ein kleiner Betrüger bin, dann.. willst du sicher auch das Geschenk nicht, das ich für dich habe, oder?" Kieran [[BILD=8207701.jpg]] "Nein, du darfst es gerne behalten!", sagte er großspurig und lachte leicht. Diese Ansicht damals bei diesem seltsamen Kerl war eines der dümmsten Dinge, die er bis dato in seinem Leben gemacht hatte. Aber es war auch letztlich der Beginn davon gewesen, auf eigenen Beinen stehend sich seine Träume zu verwirklichen. Und es war der Anfang von dem, was er heute hatte: den wunderbarsten Mann an seiner Seite. Als der andere noch so geheimnisvoll tat, sah er ihn fragend an, fragte aber nicht nach. Er würde sich überraschen lassen. Und Dominico war immer für eine Überraschung gut. "Nein, es war nicht die schlechteste...", pflichtete er bei und schmunzelte. Er sagte seinen Leuten, dass er ins Bett gehen würde. Viele waren eh nicht mehr auf, der Tag war anstrengend gewesen. Als Dominico vor ihm die Massage genoss und mit einem Mal ernst wurde, dachte Kieran einen Moment nach. Dann beugte er sich vor, küsste den anderen auf die Halsbeuge. "Ich denke, WIR sind auf dem richtigen Weg", sagte er ruhig. "Ich habe dir vor kurzem sehr viele Vorwürfe gemacht, obwohl ich dazu nur bedingt das Recht hatte. Da wurde ich dir auch nicht gerecht. Aber so ist das wahrscheinlich mit einer Beziehung. Man muss immer wieder dazulernen. Das klappt auch ganz gut, solange man den anderen nicht als selbstverständlich ansieht." Zumindest hatte er das Gefühl, dass ihre gegenseitige Wertschätzung nie größer gewesen war. Manchmal war es von Vorteil, wenn man erstmal durch die ein oder andere Hölle geschickt wurde. Kieran blieb auf dem Bett sitzen, während Dominico aufstand, um sich vor ihm auszuziehen. Natürlich ruhten Kierans Blicke auf dem klar definierten, muskulösen Körper des anderen. Wenigstens war das Turnier auch dafür gut. Ein leichtes Grinsen legte sich auf seine Lippen, als ihm klar wurde, dass Dominico ihm gerade eine Show lieferte, um ihn seiner Worte Lügen zu strafen. Denn wenn eines klar war, dann ja wohl, dass hier niemand wegen der Schulter heute auf Sex verzichten würde. Kieran biss sich auf die Unterlippe und merkte sehr deutlich, dass ihn diese Show absolut nicht kalt ließ. Die Vorfreude, diesen Körper wieder kosten zu dürfen, ließ ihn gar nicht kalt! "Ein sehr gewiefter", nickt er und versuchte möglichst wenig zu grinsen. "Aber Nein, keine Anschuldigung!", murmelte er, während seine Augen diesen wunderschönen Körper schier verschlangen. "Und ich nehme das „damals“ zurück! Du bist es immer noch!" Als Dominico ihn am Arm zu sich zog, strich seine freie Hand direkt über die Brust des anderen. Ob er jemals genug davon haben würde? Nein! "Ngh!", entwich ihm ein Keuchen, als er die Finger auf seinem Rücken spürte. Gott, dieser Mann wusste, wie er ihn um den Verstand brachte. Kieran drückte den Rücken durch, während das Kribbeln, das durch seinen Körper ging, sich in seinen Lenden bündelte. "Ja, du hast mich gewarnt", hauchte er, und tat dich schwer, die Augen wieder zu öffnen und den anderen anzusehen, "aber ich habe schon immer gerne mit den Feuer gespielt, wie du weißt." Nur zu gerne ließ er sich in den viel zu kurzen Kuss ziehen. Schier benommen von solch einer Verführungskraft öffnete er seine Augen, als Nico weitersprach. Ein Geschenk? "Kein Betrüger!", keuchte er schnell. "Schließlich hältst du ja, was du versprichst." Kurzerhand zog er Nico noch einmal zu sich, um sich einen Kuss zu stehlen. "Gegen ein Geschenk habe ich nichts, außer vielleicht, dass ich keines für dich habe." Dominico [[BILD=8207705.jpg]] "Es wäre auch wirklich schlimm wenn ich das verlernt hätte..", gab Nico mit einem Lächeln zurück und genoss den Kuss mindestens so sehr wie Kieran. Zwei Tage waren vergangen, seit er zuletzt neben ihm aufgewacht war und er sehnte sich danach genau dieses Gefühl wieder zu bekommen, aber eben nicht nur das. Er wollte Kieran spüren, der über ihm vor Lust bebte, und seinen verträumten sinnlichen Blick sehen, wenn sie vereint waren. Von wegen in seinem Alter. Es hatte zwar Zeiten gegeben, da hatte auch er mit seinen inzwischen 34 Jahren geglaubt, zu alt für manche Dinge zu sein, doch für Kieran fühlte er sich definitiv nicht zu alt. Er fühlte, dass es ihm genauso schwer fiel die Finger wieder von Kieran zu lassen, nachdem er ihren Kuss gelöst hatte, doch er wollte den Jüngeren noch ein bisschen auf die Folter spannen. Also löste er sich langsam ganz von Kieran, um ihn abermals allein auf dem Bett zurückzulassen. Er ging zu einer Kommode hinüber und zog ein Bündel Pergament hervor, ganz ähnlich den Blättern, auf denen Jonathan damals in Cambridge die Bilder von Kieran gemalt hatte. Mit diesem Bündel kehrte er zum Bett zurück und hielt Kieran das allzu bekannte Bild von ihm selbst vor die Nase. "Ich muss allerdings sagen: entweder hat er dabei etwas geschummelt, oder, mein Lieber, du hast wieder viel zu sehr abgenommen..." Und sie beide wussten ja leider was stimmte. Kieran war nicht mager, doch die Sorgen um sie beide und die Entbehrungen im Studium hatten ihn schon etwas Gewicht gekostet. "Ich glaube ich sollte wirklich selbst dafür sorgen, dass du dreimal am Tag ordentliches Essen bekommst, hmn?" Er schmunzelte und griff nach einem zweiten Blatt, das er Kieran gab. Es war eine Zeichnung von ihm selbst, halbnackt nur mit einer geschnürten Hose bekleidet und zweifelsohne den spanischen Hengst am Zügel, den er Kieran geschenkt hatte. Er reichte es ihm, ehe er die letzte Rolle anhob. "Ohne dich war es schwer, eines von uns beiden machen zu lassen, aber der Zeichner hatte eine Idee." Er entrollte das letzte Bild, das sie dieses Mal wirklich beide zeigte. Es war eines der Bilder von Kieran, die Jonathan gemacht hatte und der Maler hatte genau diese Skizze absolut detailgetreu übernommen - und dann Nico einfach hinzugefügt. Jonathan hatte Kieran halb seitlich in nachdenklicher Pose skizziert und jetzt stand Nico hinter ihm, einen Arm um seine Taille gelegt mit einem Lächeln auf den Lippen. "Ich musste in letzter Zeit sehr oft an Cambridge denken und ich dachte mir, das hier sei eine Art 'Wiedergutmachung' dafür, dass ich deine Bilder die ganze Zeit behalten habe. Ich wollte, dass du so etwas auch von mir hast.. du siehst also, eine Gegenleistung ist gar nicht wirklich erforderlich. Das hast du immerhin schon lange vorher gemacht." Er grinste und kam wieder auf das Bett, auf dem Kieran noch immer die Blätter in der Hand hielt. "Und jetzt wollen wir doch mal sehen, wie nutzlos mein Arm wirklich ist, wenn es um etwas geht das ich gerade mehr will als alles andere...", erklärte er und zog Kieran entschieden auf seinen Schoß. Sich selbst die ganze Zeit abstützen konnte er vielleicht nicht, aber das musste er bei jemandem, der so gern im Sattel saß wie Kieran, sicher nicht. Seine Hände schoben sich wieder unter Kierans Hemd und falteten es entschieden nach oben, um endlich mehr der ersehnten nackten Haut freizulegen. Seine Lippen legten sich nur kurze Zeit später auf Kierans Hals und seine Schulter, während seine Finger Muster auf Kierans Rücken malten und er lächelnd jedes Aufbäumen genoss. Kieran [[BILD=8207701.jpg]] Gespannt beobachtete er, wie Dominico zur Kommode hinüberging. Was für ein Geschenk würde ihm der andere machen? Als dieser die Pergamentrolle herauszog, war er verwundert. Hatte Nico nicht vorhin gefragt, ob er es nicht mittlerweile behalten dürfte? Wollte er es doch zurückgeben? Tatsächlich war sein Bild von damals dabei. Er betrachtete es eine Weile. Er hatte sich verändert. Damals war die Welt noch eine ganz andere gewesen, als heute. Er war gereift und erwachsener geworden. Aber das Bild gefiel ihm noch immer. Nico hatte Recht. Er hatte mal deutlich mehr Muskeln und auch deutlich mehr auf den Rippen gehabt. "Nicht mehr lange, dann bin ich fertig mit dem Studium. Dann werde ich mir wieder mehr Zeit für mich nehmen", beschloss er. "Ich habe es auch vorhin gemerkt, wie sehr mir die Bewegung fehlt, und das Reiten. Niamh geht es gut, aber mir nicht - zumindest nicht in diesem Punkt." Er blickte Nico an. "Aber nichts desto trotz fände ich es auch schön, wenn ich öfters hier bei dir sein könnte. Vielleicht schaffen wir das ja." Als Nico das nächste Pergament hervorholte, hob Kieran die Augenbrauen. "Wow!", rutschte ihm im ersten Moment heraus. Er nahm das Bild und sah es verblüfft an. Ja, da war noch jemand, dem er dringend Aufmerksamkeit widmen sollte - seinem Hengst, der mittlerweile alt genug war, unter dem Sattel gehen zu können. Und Nico im Vordergrund - nun, bedurfte es da wirklich Worten? Der Künstler, der hier gearbeitet hatte, war meisterlich. Als Nico noch mit einem weiteren Pergament raschelte, blickte er wieder auf. Das, was jetzt kam, übertraf noch einmal alles. Ein Bild von ihnen beiden, so passend, als hätten sie da wirklich gemeinsam Portrait gestanden. Kieran schluckte und blickte Dominico sprachlos an. Noch immer ziemlich perplex ließ er sich auf den Schoß ziehe. Dann umarmte er den anderen und schmiegte dich an diesen. "Danke", sagte er leise. "Die Bilder sind wunderschön. Und es hätte keiner Wiedergutmachung bedurft. Ich fand den Gedanken, dass du mich immer bei dir hast, und sei es nur als Bild in einer Schublade, immer sehr aufbauend. Dennoch, vielen Dank!" Er löste sich wieder und blickte den anderen lächelnd an, bevor er den frechen Händen gewährte, ihm das Hemd über den Kopf zu ziehen. Die Lippen, die forschen Hände, die seinen Rücken triezten - Kieran schloss die Augen genussvoll, drängte sich leicht gegen den anderen. "Ngh", keuchte er wieder. Seine Hände spielten im Nacken mit den Haaren des anderen, schließlich neigte er den Kopf und sah Dominico aus lustverhangenen Augen an. "Ich liebe dich!", wisperte er und verschloss die Lippen des anderen mit den seinen, bevor jener etwas erwidern könnte. Nico nach hinten auf das Bett drückend, begann er den anderen zu verwöhnen, um ihn spüren zu lassen, wie sehr er ihn liebte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)