Curse of Blood von Akela_Fisher ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Kapitel 4 Als Yuu wieder erwachte befand er sich in einem herrschaftlichen, ihm unbekannten Anwesen. Er lag in einem großen, weichen Bett, gehüllt in weiße Laken, durch das geöffnete Fenster wehte ein leichter Wind frischer Nachtluft. Es war eine sternenklare Nacht und das Licht des Mondes erhellte den Raum, in dem er sich befand. Er sah sich um. Sein Blick fiel auf prunkvolle Möbel und die große, weiße Flügeltür, die ihn hoffentlich hinaus bringen würde. Yuu erhob sich vom Bett und schritt auf die Tür zu, doch kurz bevor er sie erreicht hatte, wurde sie auch schon geöffnet und Yuki trat ein. „Habe ich doch richtig gehört, dass du endlich wach bist.“, sagte er freudig und Yuu schreckte zurück. „Wenn ich dich hätte töten wollen, dann hätte ich bereits ein paar dutzend Gelegenheiten dazu gehabt.“, fügte Yuki spöttisch an. „Wer bist du? Und wieso hast du gehört, dass ich wach bin? Ich habe doch gar kein Geräusch von mir gegeben.“, Yuu machte ein paar weitere Schritte rückwärts, um eine gewisse Distanz zu Yuki zu bewahren. „Das denkst du. In Wahrheit waren deine Schritte, die du vom Bett bis zur Tür gemacht hast, so laut, wie die eines Elefanten. Und ich sagte dir bereits letzte Nacht, als ich dich aus den Fängen des Königs befreit habe, mein Name ist Yuki.“, antwortete dieser und ging weiter auf Yuu zu. „Wo bin ich hier?“,fragte Yuu unsicher. „Du bist in meinem Haus. Wir sind immer noch in Versailles.“, antwortete Yuki emotionslos. „Was willst du von mir?“, hakte sein Gegenüber nach und stieß nun mit den Fersen ans Bett. „Ich weiß, was dir angetan wurde und ich möchte, dass du das alles hinter dir lassen kannst. Ich will dir einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft ermöglichen.“, Yuki griff nach Yuu‘s Händen und stellte sich nun dicht vor ihn. „Du hast den König getötet.“ „Ja das habe ich. Doch das Volk wird es freuen, denn er war ein grausamer Herrscher. Vielleicht macht der nächste es besser. Trauerst du jetzt wirklich um den Mann, der dich so misshandelt hat?“, Yuki setzte sich mit Yuu auf das Bett. „Nein, aber ich habe Angst davor im Haus eines Mörders zu sein.“ „Ich sagte dir bereits, vor mir brauchst du keine Angst haben. Ich werde dich nicht auspeitschen, ich werde dich nicht töten oder verletzen und ganz sicher, werde ich dich nicht gegen deinen Willen zum Sex zwingen.“ „Du machst mir Angst.“, gab Yuu mit zittriger Stimme von sich. „Erklär mir weshalb. Vielleicht kann ich dir deine Angst nehmen.“, antwortete Yuki liebevoll. „Du sagtest, du konntest meine Schritte hören und du warst noch vor mir an der Tür. Hast du da die ganze Zeit gestanden und gewartet?“ „Nein, ich saß unten im Speisezimmer.“, antwortete Yuki ganz selbstverständlich. „Wie ist das möglich?“, hakte Yuu nach. „Ich weiß nicht, ob du für so viel Wissen schon bereit bist. Du hast zu viel Angst.“, Yuki war auf einmal nachdenklich geworden. „Bitte, sag es mir. Dieses Mysteriöse macht mir nur noch mehr Angst.“ „Ich denke nicht, dass es durch die Antwort auf deine Frage besser wird, aber gut, ich will es dir erklären.“, Yuki machte eine Pause und schob Yuu zum Bett rüber, um sich mit ihm hinsetzen zu können. Zögerlich setzte der Jüngere sich und sah Yuki weiterhin ängstlich an. „Weißt du, Yuu. Ich bin kein Mensch. Nicht mehr. Schon eine ganze Weile nicht mehr. Dieses Anwesen hier gehörte einst meinen Eltern, doch auch die sind bereits lange verstorben. Ich wurde in diese wohlhabende Familie hinein geboren und wuchs vollkommen sorgenfrei auf, doch als ich so alt war wie du jetzt, da traf ich auf Kamijo. Ein junger, wirklich sehr attraktiver Mann, dem ich sofort verfallen war. Meinem Vater gefiel das gar nicht. Er behauptete immer es läge daran, dass Kamijo ein Mann ist und ich doch eine Frau heiraten müsste, doch ich hatte stets das Gefühl, dass da noch mehr war, was meinen Vater an ihm störte. Doch verraten wollte er es mir nicht. Das war sein Fehler. In dem Glauben, mein Vater wolle mir verbieten mit dem Mann zusammen zu sein, den ich liebte, lief ich mit Kamijo fort. Ich erkannte zu spät, was er wirklich war. Ein Vampir…. Ein Vampir auf der Suche nach einem Gefährten für die Ewigkeit. Als ich 21 war, machte er mich zu seinesgleichen. Gegen meinen Willen. Ich habe ihm das viele Jahre nicht verziehen und wandte mich von ihm ab…. Doch, das ewige Leben ist sehr einsam und der Kontakt mit Menschen kaum möglich. Sie haben zu viel Angst. Also ließ ich ihn wieder in mein Leben. Als Freund aber nicht mehr als Gefährte.“ „Vampire gibt es nicht. Das ist nur ein Mythos.“, entgegnete Yuu ängstlich. „Das dachte ich früher auch. Aber jetzt bin ich schon 127 Jahre alt und habe mich ausschließlich vom Blut der Menschen ernährt. Es scheint sie doch zu geben.“ „Wirst du mich jetzt auch töten?“, fragte Yuu zögerlich und Yuki sah ihn erschrocken an. „Nein. Niemals. Ich sagte doch bereits, ich möchte dein Leben besser machen. Ich möchte nicht, dass du weiterhin so gequält wirst. Hast du wirklich vor mir mehr Angst, als vor deinem Zuhälter?“ Yuu dachte einen Augenblick nach. „Nein, ich glaube nicht. Ich habe auch keine Angst vor dem Tod. Meine größte Angst ist, dass mich wieder jemand so… berührt.“, Yuu sah zu Boden. „Davor brauchst du keine Angst mehr zu haben, ich werde dich beschützen.“, sagte Yuki und hob sanft dessen Kopf wieder an. „Aber warum gerade ich?“, fragte Yuu nach einem Augenblick, in dem die Beiden sich nur in die Augen gesehen hatten. „Du gefällst mir.“, antwortete der Vampir und strich ihm sanft über die Wange. „Nein, bitte…“, Yuu zuckte erschrocken zurück. „Hab keine Angst. Ich werde nichts mir dir machen, was du nicht willst.“, entgegnete Yuki und zog seine Hand wieder zurück. „Lass uns nach unten gehen. Du brauchst etwas zu essen.“, fügte er noch an und erhob sich. Er streckte eine Hand nach Yuu aus und lächelte ihn sanft an. Zögernd griff der nach der Hand und folgte Yuki die Treppe hinunter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)