Zum Inhalt der Seite

Dein Verlangen gehört mir

Sesshomaru X Oc
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kein zurück mehr

Das Leben kann sich so schnell verändern. Ein Ereignis kann deine ganzen Pläne durcheinander oder unerreichbar machen. Doch was kann man dagegen tun? Man muss es einfach akzeptieren und das Beste daraus machen. Doch Nanami hat mit dem ganzen so gar nicht gerechnet…
 

„Nanami? Könntest du etwas Wasser holen gehen? Deinem Vater geht es momentan nicht so gut.“, fragt ihre Mutter. „Ja, natürlich.“, meint sie und geht nach draußen. Vor der Tür nimmt sie einen kleinen Eimer. Sie geht zu einem kleinen Bach, schöpft mit dem Eimer etwas Wasser und geht wieder zurück. Auf dem Weg zurück, kommt ihre Freundin auf sie zugestürmt. Ihre Augen sind rot und auf ihren Wangen sind getrocknete Tränen noch zu erkennen. „Was ist denn los, Miyoko?“, fragt Nanami und schaut sie besorgt an. „Einige Krieger sind hier, um in jedem Haus, die Männer in den Krieg gegen die Dämonen zu schicken! Sie haben gerade meinen großen Bruder mitgenommen!“ „Was!? Warum tun sie das!?“ „Sie sind zu wenig und daher, dass wir ein kleines Dorf sind, muss hier von jeder Familie ein Mann in den Krieg ziehen! Auch dein Vater!“ Geschockt lässt Nanami den Eimer fallen. Dadurch wird der untere Teil ihres Kimonos nass. Der Rest verteilt sich über den Boden und sickert in den Boden ein. „Aber mein Vater ist viel zu alt und zu schwach, um in den Krieg zu ziehen! Er könnte niemals Dämonen Töten!“ „Das ist ihnen egal. Jeder muss dran glauben. Natürlich wird der jüngste, der schon 18 ist, dahingeschickt. Aber gibt es keinen jüngeren, müssen die älteren gehen. Da kann man nichts machen. Sie werden höchstwahrscheinlich heute noch kommen und sagen, dass er sich für morgen vorbereiten soll. Ich habe so Angst um meinen Bruder! Er kennt sich doch überhaupt nicht aus!“ Nanami lässt den Eimer einfach liegen und rennt zurück zu ihrer Hütte.
 

Sie glaubt es einfach nicht! Ihr Vater ist sowieso schon krank! Wie soll er dann auch noch in den Krieg ziehen!? Das können sie doch nicht machen! Doch leider scheint das die bittere Realität zu sein. Sie persönlich, ist mit einem Dämon noch nie zusammengestoßen. Ihr Dorf ist ein relativ sicheres Dorf. Es leben so einige Mönche darin und können es somit auch ganz leicht beschützen. Aber dennoch, weiß sie von Erzählungen, wie gefährlich Dämonen sind. Sie können ganze Dörfer auslöschen und haben schon viele getötet. Sie will nicht, dass ihr Vater dahin muss!
 

Sie reißt die Tür zu ihrer Hüte auf und tritt ein. Zwei Männer in Rüstung stehen vor ihren Eltern und drehen sich um, als sie reinstürmt. „Was ist hier los!?“, fragt sie sichtlich panisch. „Sie wollen Morgen deinen Vater mitnehmen. In den Kampf gegen die Dämonen.“, schluchzt ihre Mutter. „Nein! Vater kann das nicht! Er ist krank!“ „Das ist egal.“, meint einer von den zweien. „ Aber er hätte niemals eine Überlebenschance! Außerdem…“ Sie ballt ihre Hände zu Fäusten und atmet tief durch. „Außerdem…kommt mein älterer Bruder morgen zurück und geht mit euch in den Krieg!“ Es ist schneller über ihre Lippen gekommen, als sie nachgedacht hat. „Bruder?“, fragt der schwarzhaarige und mustert sie. „Wir haben uns über die Bewohner dieses Dorfes erkundigt. Und es wurde nirgends erwähnt, dass du hier einen Bruder hast. Du bist das einzige Kind diesen Paares.“ „Ja…weil…mein Bruder vor einigen Jahren aus Gründen weg musste. Er wird morgen hier sein. Keine Sorge. Dann könnt ihr euch selber davon überzeugen.“ Beide nicken und meinen noch, dass sie sich morgen sehen werden. Somit verlassen sie die Hütte.
 

Nanami atmet einmal tief durch. „Was redest du da, Nanami!?“, fragt ihre Mutter entsetzt. „Du weißt ganz genau, dass du keinen Bruder hast!“ „Ich weiß.“ Sie senkt den Kopf. „Ich werde statt Vater in den Krieg ziehen.“ „Niemals!“, sagt ihr Vater. „Doch! Ich kann es lernen. Du bist zu schwach! Ich werde morgen gehen! Keine Widerrede!“ Ihre Mutter stürmt weinend in ihre Arme. Sie hat einfach keinen anderen Ausweg gesehen. Sie hat vielleicht noch eine Chance.
 

Sie beschließt zu ihrer Freundin zu gehen. Sie muss heute unbedingt noch alles vorbereiten. Sofort erklärt Nanami ihrer Freundin auch alles. „Was!? Das kannst du doch nicht machen!“ Miyoko kommen die Tränen und sie nimmt ihre Freundin fest in die Arme. „Du musst mir ein paar Klamotten von deinem Bruder geben! Die Sachen von meinem Vater würden mir überhaupt nicht passen. Seine würden vielleicht noch gehen.“ „Aber wie willst du das anstellen!? Du bist eine Frau und kein Mann! Wie willst du das verheimlichen? Hier geht es nicht um ein paar Tage, sondern vielleicht um Jahre. Außerdem, wenn die das rausbekommen würden, bist du sowas von Tod! Oder sie würden sonst was mit dir machen!“ „Damit muss ich wohl klar kommen. Aber ich werde das schaffen. Ich werde mir die Brust abbinden, um sie zu verdecken. So würde es keinem auffallen.“ „Aber so, hättest du schmerzen. Das sollte dir klar sein.“ „Ich weiß.“, murmelt sie. Ihre Freundin seufzt und sucht ein paar Sachen raus. Sie gibt ihr einen blauen Kimono und dazu den passenden Hakama. Miyoko hilft ihr mit einem Band, die Brust abzubinden. Nanami hat zwar nicht gerade eine große Oberweite, aber dennoch muss es fest zugebunden werden damit man keinen Verdacht schöpfen kann. Danach zieht sie sich die Sachen an. Ihre Freundin mustert sie. „Du willst so ernsthaft schlafen? Das kannst du doch auch immer noch morgen abbinden. Es muss doch schmerzhaft sein!“ „Ich muss damit eine lange Zeit auskommen. Also muss ich mich jetzt schon dran gewöhnen.“ „Aber ich weiß nicht ob das durchgeht, du als Junge.“ Nanami überlegt. „Gibt mir einen Dolch.“ Miyoko sucht einen und drückt ihn ihr in die Hand. „Was hast du vor?“ Sie bindet sich ihre langen braunen Haare zusammen und mit einem Ruck mit dem Dolch, schneidet sie sich ihren Zopf ab. Die abgeschnittenen Haare fallen zu Boden. Ihre Haare reichen noch bis knapp über dem Kinn. „Das müsste doch jetzt gehen, oder?“ „Deine schönen Haare, Nanami!“ „Was nützen mir die Haare in einem Kampf?“ „Ich will nicht, dass du gehst! Erst mein Bruder und dann auch noch du! Ich will nicht das ihr beide stirbt! Mein Bruder wird auf dich aufpassen!“ Nanami lächelt etwas. „Er beschützt mich und ich beschütze ihn.“
 

Sie verabschiedet sich endgültig von ihrer Freundin. Wird sie jemals zurückkommen? Wird sie es überhaupt schaffen? Einige Fragen, die unbeantwortet bleiben. Sie muss es einfach tun. Sie will nicht, dass ihr Vater stirbt. Auch wenn sie höchstwahrscheinlich sterben wird. Sie hat Angst. Große Angst, aber sie hat es sich selber eingebrockt.
 

Nanami kommt an ihrem zu Hause an und schiebt die Tür auf. Ihre Eltern mustern sie als erstes ungläubig. „Nanami?“, fragt ihr Vater. „Ja, ich bin es. Wird es so gehen?“ Er seufzt. „Ja, es ist perfekt. Aber wie willst du das schaffen!? Nur, weil ich zu schwach bin, muss meine einzige Tochter sowas machen.“ „Ich würde es nicht tun, wenn es nicht wichtig für mich wäre. Ich lege mich jetzt schlafen.“
 

Am nächsten Morgen wird es schon früh an die Tür geklopft. Nanami steht auf und öffnet sie. Sofort kommen die beiden Männer herein von gestern. Sie wird von ihnen gemustert. „Du scheinst der Bruder zu sein. Wie ist dein Name?“ Sie versucht etwas ihre Stimme zu verstellen. „Ich bin Nibori.“ Sie versucht ihre Nervosität unter Kontrolle zu bekommen. Nanami, oder jetzt eher Nibori ist jetzt ein Mann und Nanami wird jetzt für eine Zeit weggeschlossen.
 

„Du siehst nicht wirklich stark aus.“ „Wohl ein ganz schöner Schwächling.“, lacht der andere. Er klopft ihr mit voller Wucht auf die Schulter. „Aber das bekommen wir schon hin. Hartes Training steht an, junge.“ Zögerlich nickt sie und verabschiedet sich nun endgültig von ihren Eltern. Sie wünscht sich, nicht dahin zu müssen. Aber jetzt ist es zu spät.
 

Sie lernt wie man mit einem Schwert gegen Dämonen kämpft und sie lernt auch alles über die Dämonen. Doch leicht hat sie es nicht. Durch ihre zierliche Gestalt, wird sie von den gleichaltrigen Männern fertig gemacht, dass sie schwach sei. Was auch nicht gerade unwahr ist. Aber zum Glück schafft sie es unerkannt zu bleiben. Doch von einem wird sie erkannt. Von dem Bruder ihrer besten Freundin, was sie schon ahnen konnte. „Was machst du hier!?“, fragt er fassungslos. „ Was soll ich hier schon machen?“ Sie dreht sich wieder um und will weiter gehen aber er packt sie an der Schulter und dreht sie wieder zu sich rum. „Das frage ich ja! Du bist schließlich kein…“ Sie drückt ihm die Hand auf den Mund. „Shhh! Willst du das jetzt wirklich hier besprechen!? Ich kann das jetzt nicht gebrauchen! Wir reden heute Abend.“, flüstert sie ihm zu und geht wieder. Das können sie wirklich nicht hier bereden. Schließlich soll das alles auch nicht rauskommen. Sie hat jetzt schon so hart Trainiert und hat schon einen Kampf mit Dämonen hinter sich. Da braucht sie niemanden, der ihr das kaputt macht. Sie setzt sich zu den älteren Männern dazu und isst etwas. Vielleicht wird sie auch deswegen von den gleichaltrigen etwas verspottet, weil sie lieber bei den älteren sitzt. Aber die, sind wenigstens verständnisvoll und haben nichts an ihr auszusetzen. Sie wissen selber, dass sie es höchstwahrscheinlich nicht schaffen können. Einige von ihnen sind schließlich schon bei dem letzten Kampf gestorben. Andere, sind nur schwer verletzt worden. Die restlichen hatten einfach nur glück. Sie würde ja gerne sie beschützen aber noch hat sie die Kraft nicht dazu. Sie wundert sich ja selber, dass sie den ersten Kampf überhaupt ohne Verletzung überstanden hat.
 

Am Abend schnappt sie sich schnell und heimlich den Bruder ihrer besten Freundin und geht mit ihm vom Lager so weit wie möglich weg. „Jetzt erzähl mir endlich, was du hier machst!? Du kamst mir die ganze Zeit schon so bekannt vor!“ „Ich wollte nicht, dass mein Vater hierhin muss! Deswegen habe ich mich so verkleidet und habe mich als meinen angeblichen älteren Bruder ausgegeben.“ „Du tickst doch nicht mehr ganz richtig!“ „Was hätte ich denn tun sollen!? Meinen kranken Vater dahingehen lassen!? Es hat doch bisher gut geklappt und ich trainiere auch hart!“ „Ja, mal sehen wie lange es so klappt! Du dürftest gar nicht hier sein! Ist dir klar, in welche Gefahr du dich hier gebracht hast!?“, schreit er sie an. „Denkst du, mir ist das nicht klar!? Natürlich weiß ich das! Ich werde es schaffen und es dir beweisen!“ „Was willst du denn hier beweisen!? Du kannst hier nicht länger bleiben!“ „Ich bin jetzt schon seit ein paar Monaten hier und werde auch noch weiterhin hier bleiben. Außerdem, was willst du machen? Mich verraten? Dir ist schon klar, dass es dann für mich schlimmer ausgehen würde, als wenn ich von einem Dämon zerfetzt werden würde.“ Er lässt den Kopf hängen und seufzt. „Da hast du auch wieder recht. Na gut. Ich werde da nichts machen können. Aber dir ist klar, dass ich dich nicht ewig beschützen kann. Schließlich kann es sein, das wir aufgeteilt werden.“ „Ich brauche keinen Beschützer. Ich schaffe das schon alleine.“ Er zieht eine Augenbraue hoch. „Du willst das alleine schaffen? Das sieht man ja. Warum sitzt du denn bei den älteren Männern? Du wirst von den anderen fertig gemacht. Aber auch nicht verwunderlich. Du gehst zwar als Mann durch aber als ein ziemlich zierlicher Mann.“ Sie verschränkt die Arme und schaut ihn wütend an. „Tut mir leid! Aber daran konnte ich nun mal nichts ändern!“ Er seufzt genervt. „Du weißt schon, in was für einer Lage wir drinstecken, oder?“ „Ja, das ist mir schon klar. Habe ich dir aber jetzt nicht gerade eben alles erklärt? Lieber ich, als mein Vater.“ „Wir werden beide sterben. Das ist schon sicher.“ Kopfschüttelnd dreht er sich um. „Hey! Nicht weggehen! Wie meinst du das!? Du glaubst doch nicht etwa, dass wir versagen!?“ „Doch, das glaube ich. Ich bin nicht wirklich stark. Viele sind Tausend mal besser als ich. Und wenn ich es nicht hinbekomme, dann wirst du auch nicht besser sein. Wir kämpfen gegen immer größere Dämonen. An Anfang, konnte man noch sagen dass es leicht war. Aber es sind nicht mehr die kleinen Dämonen. Wir fangen an gegen Dämonen zu Kämpfen, die eine Menschliche Gestalt haben. Und diese Dämonen sollen noch stärker sein als die normalen hässlichen Viecher.“ „Ich weiß. Ich bin nicht dumm! Jetzt hör auf die ganze Zeit so ein scheiß zu labern. Es ist zu spät. Wir gehören jetzt zu den Kriegern. Was soll ich denn machen? Wegrennen und versuchen irgendwie nachhause zukommen und dann hier mitten im Wald von Dämonen umgebracht werden!? Da bleibe ich hier lieber in der Gruppe.“ „Wie du meinst. Es ist deine Entscheidung.“ Diesmal ist das Gespräch wirklich beendet und er geht wieder zurück.
 

Was soll sie auch jetzt noch an dieser Situation ändern!? Wenn sie jetzt ihre Tarnung auffliegen lassen würde, dann würden die Krieger sonst was mit ihr anstellen als Strafe. Und einfach abhauen, funktioniert auch nicht. Ganz alleine im Wald würde sie noch schneller drauf gehen. Außerdem hat sie sich fest vorgenommen, das zu schaffen und hart zu Trainieren. Das setzt sie ja auch in die Tat um. Sie hat schon tolle Fortschritte gemacht. Er soll mal nicht so machen, als könnte sie gar nichts.
 


 

Drei Jahre vergehen. Einige Kämpfe hatten schon viele Männer hinter sich bringen müssen. Auch Nanami. Sie verliebte sich in den Bruder ihrer Freundin da sie noch mehr Zeit miteinander verbrachten als früher. Doch die Beziehung zwischen ihnen mussten sie geheim halten und das entpuppte sich als sehr schwer. Leider wurden sie mit der Zeit getrennt und sie kann nicht einmal sagen, ob er noch lebt. Aber sie hat sich bisher nicht so viele Gedanken gemacht. Sonst könnte sie nachts gar kein Auge mehr zubekommen. Leider ist ihre Sehnsucht fast schon unerträglich.

In den Jahren wurde sie stärker und musste auch viel einstecken. Doch dann steht dieser eine Kampf an, den fast allen das Leben kostet. Nur schwer überlebt sie.
 

Erschöpft und verletzt hebt sie den Kopf. Sie sieht das neben ihr ein abgetrennter Kopf von einem Mann liegt den sie vielleicht nur einmal gesehen hat. Dennoch wird sie traurig und ihr wird schlecht. Langsam erhebt sie sich und versucht irgendwas zu erkennen. Der Staub wirbelt in der Luft rum, aufgewühlt von den vielen Dämonen und Kriegern die gerade mal wenige Minuten zuvor gekämpft hatten. Doch es waren einfach zu viele. Einer nach dem anderen verlor vorhin sein Leben. Andere dagegen flohen, die noch die Chance dazu hatten. Doch sie glaubt dass auch diese eventuell schon Tod sind. Sie wurde zu ihrem Glück nur am Arm verletzt und ohnmächtig geschlagen. So schenkte kein Dämon ihr mehr seine Aufmerksamkeit. Sie kann nicht sagen was in den wenigen Minuten passiert war, als sie nicht bei Bewusstsein war.

Der Staub legt sich etwas und um sie herum kann sie die Leichen der Männer entdecken die mit ihr gekämpft hatten. Sehr wenige stöhnen noch vor Schmerz aber sie sieht sofort dass sie ohne eine Miko sowieso nicht überleben werden. Sie kann ihnen nicht helfen. Langsam hebt sie ihre beiden Schwerter auf, steckt sie in die Schwertscheiden die jeweils links und rechts an ihrer Hüfte hängen und geht benommen weiter. Alles lief bisher immer sehr gut. Sie hatten jeden Kampf gewonnen. Doch von irgendwoher wussten die Dämonen das sie Angreifen würden und somit haben sie sich anscheinend zusammengeschlossen um sie alle zu besiegen.
 

Sie muss jetzt zum nächsten Stützpunkt gelangen und nachschauen ob dieser Stützpunkt überhaupt noch existiert oder ob auch dort alle Männer Tod sind. Sie hofft sehnlichst das Gegenteil. In dem nächsten Stützpunkt müsste ihr geliebter sein. Sie hofft so sehr das es ihm gut geht. Doch sie muss sich jetzt erst einmal Gedanken um sich machen und dafür sorgen dass sie bis dahin überhaupt lebt. Sie bleibt stehen und begutachtet ihre Wunde. Sie ist tief und wird sich vermutlich entzünden wenn sie nichts daran macht. Aber leider hat sie jetzt auch nichts um die Wunde zu behandeln. Weder Wasser noch irgendeine Heilpflanze. Langsam tritt sie zu einer Leiche heran, die ihren Arm verloren hat. Dieser Kimono sieht dennoch noch am saubersten aus. Deswegen entschließt Nanami sich ein Stück des Kimonos abzureißen und ihren Arm damit zu verbinden. „Es tut mir leid.“, flüstert sie dem Toten zu. Dann blickt sie wieder geradeaus. Der Staub hat sich nun komplett gelegt. Sie kann keinen Dämon mehr erblicken. Sie scheinen nach dem Kampf wieder abgehauen zu sein. Das stimmt Nanami glücklich. Noch einen Kampf würde sie jetzt nicht überleben.
 

Kaum hat sie die Leichen weit genug hinter sich gelassen, bricht sie zusammen und fällt erschöpft zu Boden. Nur noch vage bekommt sie mit, dass Schritte sich nähern und auch Stimmen hört sie. Als sie wieder aufwacht, ist ihr Arm frisch verbunden und sie liegt auf weichem Moos. Langsam blickt sie sich um und kann einige Schritte von ihr entfernt einige Personen erkennen, die an einem Feuer sitzen und miteinander reden. Nanami versucht sich zu erinnern, wie sie in diese Situation gekommen ist und wer diese Leute sind, als ihr klar wird das sie zusammengeklappt ist und ohnmächtig wurde. Sie scheinen sie also bewusstlos gefunden zu haben. Doch sie bemerkt sofort dass mehr als ein Dämon mit ihnen dasitzt. Sie blickt genauer zu ihnen rüber und kann im allerersten Moment einen kleinen Fuchsdämon erkennen. Noch ein ziemlich junger, was ihr zur Annahme verhilft, das er wohl keinen großen Schaden anrichten könnte. Obwohl man keinen Dämon, egal wie klein er sein mag, unterschätzen sollte. Neben einer braunhaarigen Frau sitzt außerdem noch eine kleine Katze. Sie weiß dass diese Katze ganz schön groß werden kann, aber sie scheinen sie wirklich zahm gemacht zu haben. Doch eine Gestalt lässt Nanami unruhig werden. Ein junge mit Hundeohren sitzt neben einer schwarzhaarigen Frau. Sofort erkennt sie dass es sich bei ihm um einen Halbdämon handeln muss. Das erkennt sie schon alleine an den Ohren. Er reist anscheinend mit den Menschen zusammen doch sie versteht nicht wie sie ihm trauen können. Er ist immerhin auch noch ein Dämon.
 

Die schwarzhaarige Frau dreht sich zu Nanami rum und als sie sieht dass sie wach ist, springt sie sofort auf und läuft zu ihr hin. „Wie geht es dir?“ „Ähm...es geht.“ Sie betrachtet sie besorgt. „Wir haben dich ein wenig weiter bewusstlos gefunden. Ich habe deine Wunde versorgt. Wie heißt du?“ „Ich heiße Nibori und du scheinst eine Miko zu sein, oder?“ Sie nickt kurz und beugt sich weiter zu ihr vor. „Ich denke nicht das Nibori dein richtiger Name ist. Du bist eine Frau und wirst sicher Gründe gehabt haben warum du dich als Mann ausgibst.“ Sie lächelt ihr zu. Eigentlich hätte sie denken können, dass sie es rausgefunden haben muss, wenn sie schon ihren Arm versorgt hat, hat sie ganz sicher sie auch noch weiter untersucht. „Mein Name ist übrigens Kagome. Komm setzt dich zu uns. Du hast ganz sicher kalt.“ Sie erhebt sich langsam und folgt Kagome. Nanami setzt sich neben Kagome und der braunhaarigen Frau. Mit einem verstohlenen Blick schaut sie zu dem weißhaarigen Mann. Der bemerkt das natürlich und blickt sie daraufhin genervt an. „Ist irgendwas?“ „Du bist ein Hanyou.“ „Ach, das hast du aber gut erkannt.“, meint er beleidigt. „Inuyasha, sei nicht so eingeschnappt. Er wurde ganz sicher von Dämonen angefallen. Da kann man verstehen warum er eine Abneigung hat.“, sagt Kagome zu Inuyasha. Dann wendet sie sich wieder Nanami zu. „Du brauchst wirklich keine Angst vor ihm zu haben. Auch wenn er es manchmal nicht gerne zugibt ist er doch eigentlich ein ganz netter.“ Sie stellt ihr nach und nach die Gruppe vor. Nanami nickt allen zu und stellt sich auch bei ihnen als Nibori vor. „Für einen jungen Mann siehst du nicht wirklich stark aus. Ich hatte dich schon fast für ‘n Mädchen gehalten.“
 

Über diese Aussage wird Nanami etwas wütend auch wenn Inuyasha nicht falsch damit liegt. „Vielleicht, aber ich habe genug gegen Dämonen gekämpft um durch zu kommen.“, faucht sie ihn an. „Gehörst du etwa zu den Kriegern die weiterhinten gefallen sind?“, fragt der Mönch mit dem Namen Miroku. Sie schließt kurz die Augen und erhebt sich. „Ich will nicht darüber reden.“ Sie geht wieder auf ihren Schlafplatz. Für heute ist sie noch zu benommen um wildfremden jetzt noch alles zu erklären. Vielleicht fühlt sie sich am nächsten Tag mehr dazu in der Lage. Sie hört nur noch wie Inuyasha sich beschwert. „Der ist ja frech! Erst helfen wir ihm und dann kommt sowas!“ „Hab Geduld mit ihm. Wenn er wirklich zu denen gehört dann ist es nicht verwunderlich das er nicht darüber reden will.“, sagt Sango.

Aufklärung

Am nächsten Tag fühlt Nanami sich etwas besser, auch wenn sie noch trauert um den Verlust ihrer Kameraden. Egal wie sehr sie von einigen schikaniert wurde. Keiner hatte es verdient zu sterben. Vor allem weil über die Hälfte zum Kampf gezwungen wurden und jetzt sind alle von hier Tod.

Sie setzt sich freiwillig zu den anderen und bekommt auch von jedem außer von Inuyasha ein Lächeln zugeworfen. Etwas schüchtern erwidert sie das lächeln. Sie sollte netter zu ihnen sein. Schließlich haben sie ihr geholfen. „Es tut mir leid dass ich auf deine Frage hin gestern keine ordentliche Antwort gegeben habe.“, meint Nanami zu Miroku. Er aber winkt nur mit der Hand lächelnd ab. „Kein Problem. Ich kann dich verstehen. Du wolltest nicht darüber reden.“ „Nein, gestern noch nicht. Außerdem kenne ich euch nicht einmal, aber ihr hab mir geholfen. Also bin ich euch Antworten schuldig wenn ihr Fragen an mich habt.“ Sie setzt sich etwas aufrecht hin. „Ja, ich war bei den Kriegern dabei und sie sind, soweit ich weiß, alle umgekommen. Vielleicht konnten auch einige fliehen, aber dabei bin ich mir nicht so sicher. Ich wurde verletzt und ohnmächtig. Vielleicht habe ich deswegen auch überlebt, weil die Dämonen mich für Tod hielten.“ „Du siehst eher wie ein ungewöhnlicher Krieger aus. Du trägst keine Rüstung und nun ja…wie Inuyasha schon sagte, du wirkst nicht sehr Kräftig.“, meint Sango. Ich schaue an mir runter. Da ist schon was dran. Ich trage einen Umhang mit Kapuze, als eine Rüstung. Außerdem trage ich zwei Schwerter und einige Dolche mit mir herum. „Da hast du schon recht. Ich habe mir es auch nicht ausgesucht bei den Kriegern dazuzugehören. Wir wurden gezwungen zu kämpfen, da momentan viele Dämonen die Menschen befallen haben. So hieß es zumindest noch von vor drei Jahren. In meinem Dorf wurde von jedem Haus ein Mann entfernt und hierher gebracht. Daher dass ich nicht sehr Kräftig bin und auch Probleme mit der Rüstung hatte, habe ich mich entschlossen leichte Bekleidung zu tragen. Das ermöglicht mir auch zwei Schwerter zu führen, was eindeutig leichter ist, als wenn man noch eine Rüstung an hätte.“
 

„Du hast gut mitgedacht.“, meint Shippo lächelnd. Ich nicke kurz. „Das hat mir hier leider nicht viel gebracht. Die Dämonen wussten anscheinend von dem Angriff Bescheid. Zu viele haben uns überrascht. Wir hatten gar nicht damit gerechnet.“ Miroku macht ein nachdenkliches Gesicht. „Denkt ihr Narakus Dämonen könnten was damit zu tun haben?“ „Wer ist das?“, frage ich. „Einer der schlimmsten Dämonen. Auch wenn er nur ein Halbdämon ist. Er hat viel Macht und könnte dafür gesorgt haben das eure Männer umgekommen sind. Aber das ist nur eine Vermutung. Er hat schon viele Dörfer angegriffen und wir verfolgen ihn.“ Die Gruppe erklärt ihr was ihr Ziel ist und warum sie ihn verfolgen. Zwar wurde der Name Naraku ein paar mal in ihrer Gruppe erwähnt aber die Krieger scheinen sich nie sonderlich vor ihm gefürchtet zu haben und begegnet sind sie ihm auch noch nicht. „Was willst du jetzt eigentlich als nächstes machen?“, fragt Sango sie neugierig. Nanami seufzt etwas. „Ich wollte zum nächsten Stützpunkt gelangen und schauen ob sie noch leben. Was anderes bleibt mir nicht wirklich übrig.“ „Bist du sicher dass das eine gute Idee ist?“ „Nein, aber ich weiß nicht den Weg nach Hause und bei dem Stützpunkt weiß ich wenigstens die Richtung.“ „Du kannst gerne bei uns bleiben.“, meint Kagome, aber Nanami lehnt dankend ab. „Falls sie noch leben sollten, kann ich sie nicht im Stich lassen.“ Kagome blickt sie etwas traurig an. „Na gut. Wir können dich aber wenigstens dorthin begleiten. Wo lang musst du?“ Sofort funkt Inuyasha dazwischen und meint, „Ganz sicher nicht! Wir haben wirklich was Besseres zu tun!“ Sofort erfolgt von Kagome ein „Mach Platz“ und der Hanyou liegt im Dreck. Etwas erschrocken schaut Nanami zu ihm runter und dann wieder zu Kagome, die sie anlächelt. „Keine Sorge. Wir werden dich begleiten.“ „Bist du dir sicher? Ich will euch wirklich nicht aufhalten. Aber ich muss Richtung Norden.“ „Alles klar. Dann denke ich, machen wir uns mal auf den Weg.“, meint Miroku. Sie erheben sich und lächeln Nanami an. Sie hätte nicht gedacht dass die Gruppe sie begleiten würde. Sie hatte Angst dass sie alleine raus muss. Die lächelnden Gesichter beruhigen sie, auch wenn Inuyasha dagegen ist. Ein Lächeln formt sich auch auf Nanamis Gesicht und sie erhebt sich ebenfalls.
 

Während der Reise fragt Kagome einige male ob es Nanami auch wirklich gut geht. Schließlich ist sie noch angeschlagen von dem Kampf. Doch sie versichert ihr das sie fit genug ist zum gehen. Solange kein Dämon kommen sollte, hat sie keine Bedenken. Denn für einen Kampf ist sie wirklich noch zu schwach. Deswegen ist sie auch froh dass die Gruppe am Abend wieder eine Pause einlegt. „Wir rasten hier. Gleich da hinten ist auch eine heiße Quelle.“, meint Inuyasha und alle lassen sich kurz darauf nieder. „Dann würde ich mal sagen, wir gehen als erstes.“, meint Inuyasha und zeigt auf sich, Miroku und Shippo. „Wer hat denn gesagt, dass ihr als erstes dürft?“, meint Sango. „Ich.“ Er grinst sie kurz überlegend an. „Kommst du mit Nibori?“, fragt Miroku. Doch sie schüttelt nur den Kopf aus gutem Grund. Inuyasha zuckt nur mit den Schultern und stachelt die anderen zwei an endlich loszugehen. „Gehst du dann mit uns?“, fragt Kagome sobald die anderen drei verschwunden sind. „Warum sollte er mit uns mitkommen!?“, fragt Sango sichtlich verwirrt und starrt Kagome an, als hätte sie ihre eigene Frage gerade selber nicht verstanden. Kagome schaut Nanami fragend an, ob sie ihr die Wahrheit erzählen darf. „Mach ruhig. Diese Tarnung bringt hier in der Gruppe sowieso nichts. Da muss ich nicht um mein Leben fürchten. Ich bin eigentlich eine Frau.“ „Was? Aber wie kommt es dann das du zu den Kriegern konntest?“ „Genau deswegen habe ich mich verkleidet. Ich musste meinen Vater schützen. Sonst hätte er in den Krieg ziehen müssen und das wollte ich nicht. Er wäre nach wenigen Wochen schon gefallen. Also musste ich und meine weibliche Seite dran glauben.“
 

Ihnen hat sie schon nach wenigen Stunden die Wahrheit gesagt, aber hier darf sie wenigstens sie selbst sein. „Ach, so ist das. Du musstest doch bestimmt Angst um dein eigenes Leben gehabt haben. Ich denke nicht das du schon die Fähigkeiten hattest um gegen Dämonen zu kämpfen.“, sagt Sango. „Glaub mir, ich hatte schreckliche Angst. Aber ich habe mich reingehängt und Trainiert. Es war nicht immer leicht den Anschein zu erhalten, ein Mann zu sein. Von meiner zierlichen Gestalt mal ganz abgesehen.“ Kagome will noch gerade etwas sagen, als die drei wieder zurückkommen. „Willst du heute nicht rein?“, fragt Sango bevor die beiden gehen. „Doch, aber ich bin lieber alleine.“ „Du scheinst uns ja nicht wirklich zu vertrauen.“, meint Inuyasha. „Vertraust du mir?“ Daraufhin kann er nichts Antworten. Denn wirklich Vertrauen hat er zu ihm logischerweise noch nicht. „Nein, natürlich nicht, da ich noch nicht lange bei euch bin und ihr mich erst aufgegabelt habt. Obwohl ich euch schon recht viel gesagt habe, aber ich denke bei euch habe ich nicht viel zu fürchten.“ „Nein, das brauchst du wirklich nicht. Aber eigentlich müsstest du vertrauen haben. Du bist schließlich mit einigen Kriegern unterwegs gewesen. Steht da vertrauen in einem Kampf nicht ganz weit oben?“, fragt Miroku. „Doch schon, aber für mich war das auch nur im Kampf so und da habe ich auch eher im Schatten gekämpft. Außerhalb der Kämpfe konnte ich bis auf ganz wenigen Ausnahmen niemandem vertrauen. Ich war eher das Gespött, da ich nicht so kräftig wie die anderen gewirkt habe. Den älteren hat es wenig ausgemacht, den jüngeren schon mehr. Da ich mich auch in einem Kampf nicht einfach ins Schlachtfeld gestürzt, sondern erst versteckt gekämpft hatte, habe ich mich nicht wirklich beliebt gemacht. Sie dachten ich würde kaum etwas tun und mich eher nur verstecken. Sie wussten nicht das ich derjenige war der die Dämonen ausgeschaltet hat, die ihnen im Rücken gesessen haben. Sie wären schneller Tod gewesen, als sie bis drei hätten zählen können.“ „Das ist nun mal so, dass diejenigen meistens nichts geschätzt werden. Die kleinen werden gerne ignoriert.“, sagt Shippo. Sie lächelt ihm zu. „Da hast du Recht.“
 

Sobald Kagome und Sango wieder zurückgekommen sind, macht sich Nanami auf den Weg und lässt sich in das warme Wasser geleiten. Das hatte sie schon lange nicht mehr und tut ihren verspannten Muskeln gut. Nachdem sie wieder aus dem Wasser steigt, fühlt sie sich eindeutig besser. Sie betrachtet einige Sekunden lang den Verband, mit dem sie sich ihre Oberweite abgebunden hat, an und überlegt. Letztendlich kommt sie zu dem Endschluss, solange sie bei ihnen verweilt braucht sie den nicht. Dementsprechend merkt sie es ein wenig an ihrer Kleidung, dass sie jetzt obenrum etwas enger ist.

Sie geht wieder zurück zum Lager. Inuyasha muss erst einmal Zwei mal hinschauen bevor er es merkt. „Du bist eine Frau!?“ „Nun ja, ich glaube nicht dass es sonderlich überraschend ist. Nur so konnte ich mit in den Krieg.“ „Nun ja, mir kam schon die ganze Zeit etwas komisches vor.“, meint Miroku. „Das ist bei einem Lüstling wie dir nicht verwunderlich.“, sagt Sango mit verschränkten Armen. „Jetzt kann ich mich auch richtig vorstellen. Ich heiße Nanami.“ „Schön dich endlich richtig kennenzulernen.“, meint Kagome freundlich lächelnd. „Und das hat wirklich keiner gemerkt?“, fragt Shippo interessiert. „Nein, auch wenn ich manchmal wirklich gedacht habe, dass es jetzt vorbei ist und ich mich verraten habe.“ „Jetzt interessiert es mich wirklich wie du kämpfen kannst.“, meint Inuyasha abschätzig. „Ich glaube momentan nicht sehr gut. Ich bin noch ein wenig angeschlagen und habe schmerzen.“
 

Kagome tritt etwas besorgt auf sie zu als ein lautes rascheln alle beteiligten in die Richtung blicken lässt. Zum entsetzten aller kommt ein großer Dämon mit wenige kleinere aus der Dunkelheit raus. Inuyasha stürzt sich sofort auf den großen Dämon während die anderen sich um die kleineren Geschöpfe kümmern. Nanami hat gehofft, dass das nicht so schnell passiert. Jetzt hat sie keine andere Wahl als sich zu verteidigen. Sie springt selber schnell auf und greift nach ihren zwei Schwertern. Als der Dämon auf sie zukommt, dreht sie sich einmal kurz und erwischt den Dämon mit ihrem rechten Schwert. Direkt danach folgt ihr linkes, was ihn zurücktaumeln lässt. Sie nutzt die Chance und lässt ihre beiden Schwerter auf einmal auf ihn runtersausen. Mehr braucht sie nicht zu machen, da der Dämon sofort Tod zu Boden fällt. Die anderen haben schon begonnen sich um den großen Dämon zu kümmern. Aus ihrem Gürtel schnappt sie sich drei Klingen, die mit Gift behandelt wurden, und zielt auf den Dämon. Mit Schwung schmeißt sie sie in seine Richtung, doch Sango gerät in die Flugbahn, was Nanamis Herz kurz zum Stoppen bringt. Zu ihrem Glück springt Sango schnell wieder aus der Flugbahn und die drei Klingen graben sich in die Seite des Dämons, was ihn schwanken lässt. Inuyasha macht nur noch einen Hieb, bevor das große Ungetüm zu Boden fällt und liegen bleibt. Ehrleichtert atmen alle aus. „Was hast du gemacht?“, fragt Inuyasha sie und zieht die drei Klingen aus dem Dämon.“ „Pass auf! Schneid dich bloß nicht daran! Das sind mit Gift behandelnde Klingen, nur ein Schnitt reicht! Das haut sogar einen Dämon um, wie du unschwer erkennen kannst! Normalerweise dauert es ein bisschen länger aber durch dich konnte das Gift sich schneller in seinem Körper verteilen, da er in Bewegung war.“ „So hast du also die Dämonen von weiten angegriffen.“, sag Miroku. „Ja, wobei ich sie nicht immer einsetzen konnte, da es sehr viele Krieger waren und ich keinen treffen wollte.“ Inuyasha gibt ihr die Klingen wieder, die sie wieder verschwinden lässt. „Geht es dir gut?“, fragt Kagome sie. „Alles in Ordnung. Ich wurde nur von so einen kleinen Mistvieh angegriffen.“

Wolfsdämonen

Einige Tagen vergehen und Nanami fühlt sich in der Gruppe sehr wohl. Doch der Abschied naht, da sie immer näher an den Stützpunkt gelangen. Nanami hat schon angefangen sich wieder ihre Oberweite abzubinden und ist jederzeit bereit wieder zurückzugehen. Auch wenn sie sich besseres vorstellen könnte als zu ihnen zuzustoßen. Sie würde lieber bei den anderen bleiben. Leider wäre es feige von ihr jetzt die anderen in Stich zu lassen, wenn sie sie vielleicht am dringendsten brauchen. Doch das heißt auch ihr Leben wieder aufs Spiel zu setzen, was sie nicht unbedingt will, da sie mit dem Leben nur knapp entkam.
 

„Ist es hier in der Nähe?“, fragt Sango und alle stoppen kurz. Nanami schaut sich um und ihr kommt die Gegend etwas vertraut vor. „Ja, hinter dem Hügel müsste es sein.“ Sie seufzt kurz. „Dann heißt es wohl Abschied nehmen.“ „Bist du dir wirklich sicher?“, fragt Kagome. „Du kannst ruhig bei uns bleiben.“ „Nein, ich würde auch gerne hier bleiben. Aber vor drei Jahren habe ich mich zu etwas verpflichtet und das muss ich jetzt bis zum Ende auch halten.“ „Es könnte doch auch sein, dass sie auch Tod sind.“, meint Inuyasha, woraufhin ihm Kagome in die Seite stößt. „Ja, das könnte sein, aber da muss ich mich erst überzeugen.“ „Sollen wir nicht mitkommen?“, meint Shippo. Sie schüttelt aber nur den Kopf. „Ich habe eure Zeit schon genug beansprucht.“ Kagome nimmt kurz ihre Hände und wünscht ihr viel Glück. „Du bist jederzeit bei uns willkommen, wenn du dich um entscheiden solltest und wir uns wieder sehen.“ Sie nickt kurz und lächelt sie an. Die anderen verabschieden sich auch von ihr. Sie blickt zu dem Hügel und macht sich auf den Weg.
 

Kurz bevor sie auf dem Hügel ist, zieht sie sich wieder ihre Kapuze über den Kopf. Sie erreicht die Spitze und blickt auf das große Feld, dass zu ihrem Entsetzen mit Leichen übersäht ist. Ihre Augen werden größer und ihr Herz schlägt schneller. Sofort rennt sie auf das Schlachtfeld zu. Ein Dämon scheint nicht mehr in Sicht zu sein. Sie erreicht das Feld und schaut sich panisch nach einer bestimmten Person um. Blutüberströmt liegt er auf einer anderen Toten Person auf dem Bauch. Ihre Schritte werden schneller und sie stürzt zu ihm auf den Boden. Langsam dreht sie ihn um und entdeckt das klaffende Loch an seinem Bauch, indem eine große Kralle drinsteckt und ihn durchbohrt hat. Er scheint sofort Tod gewesen zu sein und der Kampf dürfte erst vor kurzen vorübergegangen sein. Sie spürt dass sein Körper noch warm ist. Sie drückt ihn fester an ihre Brust und einige Tränen kullern über ihre Wange. Sie wünscht sich, dass sie früher hierhergekommen wäre, aber dann wäre sie mitten in dem Kampf gelandet und hätte ihm vermutlich dennoch nicht helfen können. Vielleicht wäre sie dann auch gestorben. Sie lässt ihn langsam los und streicht ihm noch seine Haare aus dem Gesicht bevor sie sich langsam erhebt. Sie blickt sich um. Nun weiß sie wirklich nicht was sie machen soll. Sie hat ihn verloren. Ihre einzige Hoffnung auf eine Zukunft.
 

Plötzlich kann sie weiterhinten einen Dämon sehen, der sie scheinbar Sekunden vorher noch angeschaut hat. Es handelt sich um einen weißhaarigen Dämon in Menschengestalt. Sie vermutet sofort das er einer der Dämonen sein muss der ihre Kameraden hier getötet hat. Aber warum stürzt er sich nicht auf sie und lässt sie stattdessen einfach stehen? Sie zieht sofort zwei ihrer Klingen und schmeißt sie mit Wut auf ihn. Gerade als sie denkt, sie würden ihn treffen, dreht er sich blitzschnell um, fängt sie auf und schleudert sie wieder zurück auf Nanami. Sie hat damit gerechnet dass er sie auffangen könnte aber nicht das er sie zurückschleudert. Nur schwer kann sie ihnen mit einer Drehung nach rechts ausweichen. Der Dämon starrt sie, ohne eine Regung ihm Gesicht, an. Sie zieht ihre Schwerter, bereit um sich an ihn zu Rächen. Er steht immer noch da und macht keine Anstalten sein Katana zu ziehen. Er erhebt nur seine, mit klauen besetzte, Hand. Er hält sie also für schwach. Sie wartet bis er sich bewegt. Seine Hand fängt plötzlich an grünlich zu schimmern. Sie tippt sofort auf Gift, was sie dazu verleitet noch vorsichtiger zu sein. Er schwingt mit seiner Hand und eine Art grünliche Peitsche kommt auf sie zugerast. Sie blockt sie sofort ab und rennt auf ihn zu. Kurz vor ihm fängt sie sich an zu drehen, was dazu führt das ihr Umhang in der Luft flattert und sie fast dabei verhüllt. Sie versucht ihren nächsten Hieb dadurch nicht zu zeigen und den Dämon zu verwirren. Doch der Nachteil ist auch, dass sie dadurch nicht sieht, wenn er zuerst angreifen sollte. Nanami schafft es aber vor ihm zu reagieren und, wie sie gehofft hat, konnte er nicht den nächsten Zug erraten. Sie erwischt ihn an seinem Bauch. Langsam verfärbt sich sein Kimono rot. Er holt wieder mit seiner Giftpeitsche aus. Sie entkommt ihr nur mit einem Rückwärtssalto und bringt so zwischen ihnen wieder Platz.
 

Erst jetzt zieht er sein Schwert. Leider verrät sein Gesicht nicht ob er schmerzen hat, was sie ändern will. Doch sie muss aufpassen, dass sich ihre Gefühle sich in dem Kampf nicht in den Vordergrund stellen. Das würde nur zu unüberlegten Handlungen führen und die wären Tödlich. Schneller als sie erwartet hat, kommt er auf sie zu doch sie blockt seinen Angriff ab, auch wenn sie dadurch fast ihr Gleichgewicht verliert. Sie dreht sich wieder einmal um sich selber. Ihr eines Schwert lässt sie aus ihren Umhang hervorblitzen und mit der verborgenen Hand schmeißt sie wieder einige Klingen. Ein paar Klingen blockt er mit seinem Schwert ab doch eine einzige streift ihn an seinem Arm. Doch leider ist es eine Klinge ohne Gift. Er täuscht einen Angriff mit seiner Giftklaue vor, wobei sie versucht dieser auszuweichen. Ihre zu schnelle Reaktion wird ihr zum Verhängnis. Er trifft sie mit seinem Schwert am Bein und sie bricht zusammen. Erschöpft schaut sie zu ihm auf und merkt, dass sie es nicht rechtzeitig auf schafft. „Töte mich wie du einige hier ebenfalls getötet hast.“, meint sie sauer. Er hat das Schwert auf sie gerichtet und schaut sie an. Doch nachdem sie das gesagt hat, steckt er das Schwert weg und dreht sich einfach um. Fragend schaut sie ihn hinterher. Soll das etwa heißen er hat hier keinen umgebracht? Was macht er denn sonst hier auf dem Schlachtfeld!?
 

Lange kann sie nicht darüber nachdenken da ihr ein heftiger Schmerz durch ihr Bein jagt. Fluchend reißt sie von einer Leiche neben sich etwas Stoff von dem Oberteil. Sie bindet den Stoff so fest wie möglich um ihr Bein. Sie hat wirklich keine Lust hier zu verbluten. Mühselig steht sie auf und nimmt sich ihre Schwerter. Sie geht noch einmal zu ihrem Geliebten hin und tauscht eines ihrer Schwerter mit seinem aus. „Ruhe in Frieden. Dein Tod war hoffentlich nicht umsonst. Ich hoffe du und die anderen habt gut gekämpft.“, flüstert sie und humpelt weiter. An einem Ast schneidet sie sich einen großen Stock ab um ihn zum Laufen zu benutzen. Sie muss in ein Dorf gelangen und eine Miko finden. Die Wunde darf sich unter keinen Umständen entzünden.
 

Mit ihrem Tempo dauert es einige Tage bis sie in ein kleines Dörfchen ankommt. Auf dem Weg hierher konnte sie kämpfen ausweichen, denn das wäre sonst ihr Todesurteil gewesen. Sie hatte gehofft die anderen noch zu treffen, aber die scheinen letztendlich doch in eine ganz andere Richtung gegangen zu sein.

Sie fragt einige Leute nach dem Weg und kommt letztendlich an die Hütte der Miko an. Eine freundlich aussehende, alte Dame schiebt ihr die Tür auf und bittet sie herein. Vorsichtig setzt Nanami sich hin und legt den Stock neben sich. „Was ist mit deinem Bein passiert?“ Sie schiebt den Hakama nach oben und entfernt den Stofffetzen von ihrer Wunde. „Ein Dämon erwischte mich mit seinem Schwert und das nicht nur flüchtig. Das ist jetzt schon ein paar Tage her.“ Sie schaut sich die Wunde an und fängt an sie zu säubern. „Du kannst von Glück reden, dass sie nicht entzündet ist. Du scheinst öfters mit Dämonen zu kämpfen. Deine Schwerter sehen abgenutzt aus.“ „Ja, ich gehöre zu den Kriegern an. Deswegen braucht Ihr euch auch keine Gedanken um die Bezahlung zu machen. Ich habe Gold dabei.“ Sie schüttelt nur den Kopf. „Nein, behalte dein Gold. Du scheinst als Krieger schon einiges durchgemacht zu haben, oder sollte ich besser sagen als Kriegerin?“ Etwas verdattert schaut sie die Miko an, zuckt aber dann vor Schmerz zusammen. „Woher…? Ach, warum frag ich eigentlich noch.“ „Ich muss zugeben, so jemanden sehe ich zum ersten mal. Wo sind die anderen aus deiner Gruppe?“ „Tod. Sie sind alle Tod.“ „Das tut mir leid. Wo wirst du jetzt hin gehen?“ „Ich weiß es nicht. Aber ich brauche zumindest für ein paar Nächte eine Unterkunft. Wisst Ihr wo ich bleiben kann?“ „Du kannst hier bleiben so lange deine Verletzung noch nicht geheilt ist.“ Nanami nickt ihr zum Dank zu.
 

Einige Wochen vergehen und sie bleibt sogar etwas länger um sich wirklich auszuruhen. Doch in dem Dorf will sie nicht mehr bleiben. Wirklich wohl fühlt sie sich hier nicht und mehr Gold um länger hier zu bleiben hat sie auch schon nicht mehr. Nachdem ihr Bein verheilt war, konnte sie nicht mehr bei der Miko bleiben, da sie noch weitere kranke bei sich aufnehmen musste und eine andere bleibe kostet sie nun mal Gold. Sie macht sich gerade fertig um aufzubrechen, als eine Frau hektisch durch das Dorf läuft und verschiedene Personen anspricht, die nur den Kopf schütteln. Misstrauisch geht Nanami auf die verzweifelte Frau zu. „Ist etwas passiert?“ „Herr, bitte Ihr müsst mir helfen!“ Über das „Herr“ ist Nanami als erstes verdutzt aber ihr fällt auf das sie wie gewohnt ihre Brust abgebunden hat, auch wenn das eigentlich nicht mehr nötig ist. „Erzähle mir in Ruhe was passiert ist.“ „Mein kleines Mädchen wurde von einigen Wolfsdämonen verschleppt! Ich weiß nicht, was sie mit ihr Vorhaben aber sie werden sie ganz sicher Töten! Bitte, ich bezahle Euch auch!“ Die arme Frau schmeißt sich vor sie förmlich zu Boden. „Steh bitte auf. Natürlich werde ich helfen.“ Ehrleichtert blickt die Frau Nanami an. „Vielen Dank!“ „In welche Richtung wurde sie verschleppt?“ „Da drüben den Berg hinauf. Soweit ich weiß lebt das Rudel dort. Es sind schon einige junge Mädchen verschwunden, weil sie so nah am Dorf leben.“ Nanami nickt ihr zu.
 

Sie muss der Frau helfen und wenn sie noch dafür bezahlt wird, kann sie erst recht nicht ablehnen. Einerseits braucht sie das Gold und andererseits kann sie das Kind nicht in Stich lassen. Das Problem liegt allerdings darin, dass so ein Rudel aus ganz schön vielen Wolfsdämonen besteht und sie ist allein. Das könnte sich als schwierig erweisen. Langsam und unter der Kapuze verborgen, steigt sie den mittelgroßen Berg hinauf. Sie hört schon von weiten das heulen der Wölfe und ein wimmern. Sie hat sich in dem Dorf einen Bogen zugelegt und die Pfeile mit dem gleichen Gift behandelt wie ihre Klingen. Zwar ist das eine ganz unpassende Situation um zum ersten mal mit einem Bogen zu schießen, aber wenn sie die Klingen richtig werfen kann, wird sie wohl auch noch einen Pfeil abschießen können. Sie versteckt sich hinter ein Gebüsch und kann ein kleines Mädchen vor der Höhle entdecken und einer der Wolfsdämonen in Menschengestalt neben ihr. Sie legt einen Pfeil ein und spannt die Sehne. Sie lässt los, doch der Pfeil verfehlt ihn um Zentimeter. Sofort schreckt er auf und ruft einige aus der Höhle raus. Die Wölfe können sie mit Leichtigkeit riechen und wissen wo sie sich versteckt. Ein Wolf springt auf sie zu. Nanami rollt sich schnell weg und wehrt den nächsten ab, indem sie ihn mit ihrer ganzen Kraft zur Seite schupst. Sie rennt schnell zu dem Mädchen und schafft es ihr die Seile zu durchtrennen, mit der sie gefesselt war. Nanami erhascht einen kurzen Blick in die Höhle. Noch drei weitere Mädchen sitzen drin und um sie herum sind einige Wolfsdämonen. Sie hält nicht an und schafft es den Wolfsdämon, in Menschengestalt, schnell zu packen und ihm ihre Klinge an den Hals zu halten. „Ich würde an eurer stelle innehalten!“, meint sie und drückt ihm die Klinge an den Hals. „Was sollte uns abhalten jetzt das Mädchen zu töten?“, sagt ein anderer der aus der Höhle tritt. „Ich weiß dass ihr Wolfsdämonen an eurer Rudel festhält und nicht riskiert einen zu verlieren. Zwar könntet ihr das Mädchen schnell töten und mich von eurem Freund reißen aber es reicht nur ein kleiner Kratzer und er stirbt. Ich habe sehr wirksames Gift.“ Der schwarzhaarige vor ihr fängt an zu lachen und zieht das Mädchen hoch. „Das soll uns aufhalten!?“ Nanami kann in seinen Augen die Zweifel lesen. Er will nicht riskieren das einer stirbt. „Du kannst es gerne ausprobieren aber dann werde ich nicht nur den hier mitnehmen sondern noch einige andere. Denkst du wirklich das ist die einzige Klinge mit Gift? Ich habe schon Dämonen mit das hier getötet die waren größer und stärker als dein ganzes Rudel.“, meint sie grinsend und drückt noch fester. „Gut!“, faucht er sie an und schubst das Mädchen in ihre Richtung. Doch Nanami lässt nicht los und starrt den Dämon wütend an. Er versteht sofort und knurrt sie an. „Lass die anderen ebenfalls gehen!“
 

Die drei Mädchen kommen aus der Höhle gerannt und stellen sich neben das andere, um ihr aufzuhelfen. „Rennt runter zum Dorf!“, sagt Nanami und hält den Dämon immer noch fest. Die Mädchen gehorchen sofort. Sie wartet so lange, bis sie die Mädchen nicht mehr sehen kann und lässt den Typen los. Er nutzt die Chance und will Nanami wütend angreifen doch sie weicht aus und rollt sich weg. „Willst du wirklich sterben?“, fragt sie. „Ken lass es!“, faucht der schwarzhaarige ihn an. Ken hält in seiner Bewegung inne und schaut ihn an. „Braves Hündchen.“, meint Nanami provozierend. Doch der Dämon versucht sich zusammenzureißen und knurrt sie nur an. „Danke, für eure Einsichtigkeit.“ Sie dreht ihnen den Rücken zu und beschließt wieder zurückzugehen. „Du tötest uns nicht und greifst uns nicht mehr an?“ Nanami bleibt stehen und dreht sich wieder um. „Warum sollte ich? Ihr habt die Mädchen gehen gelassen. Doch sollte ich erfahren, dass ihr wieder eines der Mädchen entführen solltet, rotte ich euer ganzes Rudel aus!“ „Als ob du das Schaffen würdest.“ Das grinsen in Nanamis Gesicht wird breiter. „Du kannst es gerne ausprobieren.“ Mit schnellen Schritten und wehenden Umhang versucht sie die Mädchen noch einzuholen um sie auch sicher zurückzubringen.
 

Die gesuchten Mädchen stehen auch am Rande des Berges und scheinen auf sie zu warten. „Geht es euch gut?“, fragt Nanami. Alle vier nicken verschüchtert. „Ihr braucht keine Angst mehr zu haben. Was haben sie euch angetan?“ „S…sie wollten sich mit uns vermählen oder so. Sie wollten sich mit Mädchen die alt genug sind paaren. Doch wir sind noch zu jung deswegen wollten sie uns dabehalten aber noch taten sie mit uns nichts außer vielleicht uns zu begaffen.“ „Sie wollten was!?“ Mit einem verzerrten Gesicht schaut sie wieder den Hügel hinauf. Seit wann wollen Dämonen sich mit Menschen paaren!? Und deswegen entführen sie noch viel zu junge Mädchen!? Vielleicht hätte sie sie doch umbringen sollen? Doch darüber kann sie sich jetzt keine Gedanken machen. Sie muss jetzt erst einmal die Mädchen wieder zu ihren Eltern bringen.

Aufeinandertreffen

Im Dorf begegnet sie sofort der Mutter, von der sie angeheuert wurde. Sie umarmt ihre Tochter sofort stürmisch. „Ich danke Euch! Sind die Dämonen jetzt Tod?“ Nanami blickt etwas zu Boden. „Nein, ich konnte sie nicht töten sonst wäre deine Tochter jetzt vermutlich nicht mehr am Leben. Aber ich habe ihnen klar gemacht, dass sie keine Mädchen mehr entführen sollen. Weißt du aber wo die Eltern dieser Mädchen sind?“ „Ich hoffe Ihr konntet etwas bewirken. Hier ist Euer Gold.“ Sie gibt Nanami einen Beutel mit Gold in die Hand. „Ich bringe die Mädchen zu ihren Eltern.“, meint die Frau. Nanami nickt und begleitet sie auch noch um sicherzugehen. Nanami freut sich als sie sieht wie glücklich die Eltern ihre Töchter in die Arme schließen. Doch sie traut den Wölfen nicht so ganz. Am Abend beschließt sie, statt weiterzuziehen, sich am Rande des Berges niederzulassen. Es ist ihr egal ob sie nun unter freien Himmel schlafen muss, schließlich hat sie das noch vor ein paar Wochen auch gemacht. Sie macht sich ein Feuer und bereitet ein paar Kräuter zu um weiteres Gift herzustellen. Aus dem Köcher neben ihr nimmt sie sich einen Pfeil und reibt die spitze mit ein Stück Stoff, auf der das Gift drauf ist, ein. „Das ist wohl dein Gift.“ Sie springt sofort auf und hält demjenigen die Pfeilspitze an den Hals. „Hey, beruhig dich!“, meint der Wolfsdämon mit dem sie heute Mittag noch versucht hatte zu verhandeln. „Was machst du hier!?“ „Ich darf immer noch meine Höhle verlassen! Du bist ganz schön misstrauisch.“ „Du bist ein Dämon! Natürlich bin ich misstrauisch!“, faucht sie ihn an. „Du hast mein Rudel nicht getötet. Dafür bin ich dir was schuldig und so viel Ehrgefühl besitzen selbst wir noch.“ Sie lässt die Pfeilspitze sinken. „Du Schuldest mir gar nichts wenn du das Dorf und auch alle anderen die du noch entführen willst in Ruhe lässt. Ihr widert mich einfach nur an.“ „Warum, weil wir Dämonen sind?“ „Nein, weil ihr kleine Mädchen entführt um sie für euren Vergnügungen zu benutzen!“
 

Lässig lässt er sich neben sie nieder. „Tja, Menschen kann man einfach benutzen und wir verabscheuen sie nicht. Wir hatten nicht vor sie zu töten.“ „Das ist noch lange kein Grund sich mit ihnen zu paaren ohne dass sie es überhaupt wollen!“ Nanami nimmt sich den nächsten Pfeil und bestreicht ihn mit Gift. „Wir wollten mal was neues ausprobieren. Du kannst dich auch gerne mit mir paaren.“, meint er grinsend und leckt sich über die Lippen.“ Sofort hält sie wieder die vergiftete Pfeilspitze an seinen Hals. „Das war nur ein Scherz. Glaub mir, du hast uns verschont und ich werde dich verschonen.“ „Aber woher weiß du…“ „Das du eine Frau bist? Willst du mich wirklich zum Narren halten? Ich bin ein Wolfsdämon und habe eine gute Nase. Schon alleine dein Geruch verrät mir das.“ Sie lässt wieder von ihm ab und kümmert sich weiter um ihre Klingen, bis das Gift verbraucht ist. „Und was nervst du mich?“, fragt sie nach einer gewissen Zeit in der er immer noch nicht verschwunden ist. „Tja, du hast mich um ein paar Mädchen gebracht. Dafür würde ich immer noch eine Gegenleistung beglückwünschen.“ Nanami verzieht angewidert das Gesicht. „So einem widerlichen Dämon, wie dir, bin ich in meinem ganzen Leben noch nicht begegnet. Ich habe wirklich besseres zu tun als mich zu deinen Vergnügungen bereit zu stellen.“ „Es würde mich sehr freuen. Wie heißt du eigentlich?“ „Wieso sollte ich dir das verraten?“ Nanami ist sichtlich genervt von ihm und würde sich am liebsten hinlegen und schlafen aber nicht wenn der Dämon bei ihr ist. Sie vertraut ihm nicht auch wenn er sagt er wolle ihr nichts tun. „Ich heiße Haru.“ „Nanami.“, antwortet sie knapp.
 

„Sag mal, nur weil ich euch nichts angetan habe, tut ihr mir auch nichts? Dass das euch so viel bedeutet hätte ich nicht gedacht. Ich bin doch nicht die einzige die euch in Ruhe gelassen hat.“ „Doch, das bist du. Es haben uns viele angegriffen und auch welche von uns umgebracht. Du hättest an Anfang die zwei töten können. Stattdessen bist du ausgewichen und hast den einen weggeschubst.“ Er erhebt sich und zwinkert ihr einmal zu. „Wir sind gar nicht so schlecht wie du glaubst, auch wenn unsere Aktion ein schlechtes Licht auf uns geworfen hat. Wenn du jemals Hilfe benötigen solltest, kannst du uns aufsuchen. Doch dann bist du uns was schuldig.“ Er grinst sie zum Abschied an und geht wieder den Berg hinauf. Sie schaut ihn noch hinterher und wartet, bis sie sich endlich zum Schlafen hinlegt.
 

Am nächsten Morgen bricht sie schon früh auf. Sie hofft wirklich dass die Wölfe das Dorf jetzt in Ruhe lassen werden. Sie ist auch am Überlegen ob sie jemals das Angebot annehmen würde. Wenn sie in Not gerät, könnte es ziemlich praktisch sein die Hilfe von einem Rudel zu haben. Doch momentan braucht sie die Dämonen nicht. Sie fühlt sich gestärkt und braucht noch keine Hilfe. Leider hat sie kein Ziel und weiß wirklich nicht wohin sie soll. Sie weiß nicht warum, aber nach Hause will sie noch nicht unbedingt. Sie will ihrer Freundin nicht mitteilen dass ihr Bruder nun nicht mehr lebt und sie will nicht wirklich berichten was in den letzten Jahren passiert ist. Wenig erfreuliches hat sie erlebt und derjenige der ihre Tage ein wenig erheitert hat ist schließlich Tod.
 

Einige Wochen wandert sie schon nur umher und zu ihrem Bedauern hat sie Kagome und ihre Gruppe nicht mehr gesehen. Sie würde sich gerne ihnen anschließen, denn sie haben in Gegensatz zu ihr ein Ziel. Dabei würde sie gerne helfen, auch wenn sie Naraku nicht kennt und keinen Groll gegenüber ihn hegt obwohl Miroku geäußert hat das Naraku Dämonen beauftragt haben könnte um ihre Gruppe zu Töten. Das weiß sie aber nicht mit Sicherheit und solange sie nicht Gewissheit hat, sollte sie auch so schnell keinen Hass anlegen. Außerdem hat es Miroku nur vermutet.

In den Wochen verdiente sie sich etwas Gold indem sie Bauern, der sie über den Weg gelaufen ist, mit allen möglichen von kleinen Dämonen geholfen hat. Sonst kann sie nichts tun, außerdem schadet ein wenig Gold nicht. Falls sie wieder in ein Dorf kommt, muss sie sich wieder einen neuen Bogen besorgen. So langsam macht der, den sie noch nicht lange hat, schon schlapp. Sie ist am Überlegen was sie noch brauchbares besorgen könnte, als ein Schrei sie aus ihren Gedanken reißt. Ein kleines Mädchen scheint in Not zu sein. Mit schnellen Schritten rennt sie zu dem Schrei hin. Sie nimmt sich ihren Bogen von dem Rücken und spannt einen Pfeil in die Sehne. Bevor der Dämon dem Mädchen schaden kann, bohrt sich der Pfeil in den Rücken des Dämons. Blitzschnell dreht sich das Monster zu Nanami um. „Lauf!“, schreit sie dem kleinen schwarzhaarigen Mädchen zu. Ohne zu zögern folgt sie der Anweisung. Das Monster will die Flucht des Mädchens verhindern. Doch schon fliegt der nächste Pfeil. Sie packt den Bogen schnell weg und zieht ihre Schwerter. Der Dämon wendet sich wieder Nanami zu. Als eine Klaue auf sie zukommt, rollt sie sich weg und springt auf den Rücken. Sie rammt die Schwerter in seinen Rücken, woraufhin der Dämon aufbrüllt und sie abschütteln will. Bevor sie vom Rücken fällt springt sie nach oben, dreht sich in der Luft, schmeißt einige Klingen mit Gift in seine richtung und vergräbt wieder die klingen in seinen Rücken. Nanami reißt sie raus und springt auf den Boden. Sie dreht sich wieder zu dem Dämon, der sie gerade angreifen will. Doch er kommt nicht weit und fällt zu Boden.
 

„Du hast ja nicht viel ausgehalten, obwohl du so groß bist.“, murmelt sie vor sich hin und zieht die Klingen aus seinem Kopf. Nanami schaut sich nach dem kleinen Mädchen um. Das Mädchen lugt aus einem der Büsche heraus. Als sie sieht, dass der Dämon Tod am Boden liegt, kommt sie hervor und verbeugt sich kurz. „Vielen Dank, dass du mich gerettet hast!“ „Ähm…kein Problem. Aber was machst du hier so alleine?“ „Ich wurde von meiner Gruppe getrennt. Der Dämon und einige andere haben uns auseinander gebracht.“ „Gut, ich werde dir helfen deine Gruppe zu finden. Schließlich kannst du hier nicht alleine bleiben. Wie heißt du?“ Die kleine lächelt sie an. „Danke! Mein Name ist Rin.“ „Ich bin Nanami.“ Sie kniet sich vor sie runter. „Aus welcher Richtung kamst du?“ „Von dieser hier.“ Sie zeigt in die Richtung und Nanami nickt. Sie schiebt Rin vor sich hin und folgt ihr. Es wäre verantwortungslos von ihr sie jetzt alleine zu lassen. Sie muss als erstes wieder sicher zu ihrer Gruppe gelangen. „Du hast anscheinend einige Erfahrungen im Kampf.“, fängt Rin das Gespräch an. „Ja, ich kämpfe auch schon seit über drei Jahren gegen Dämonen.“ „Ich würde das auch gerne können. Da könnte ich mich wenigstens verteidigen.“ „Sei froh es nicht zu können. Zwar ist es praktisch sich verteidigen zu können aber mir blieb keine Wahl es zu erlernen.“, meint Nanami. Rin will daraufhin noch etwas fragen, doch plötzlich kommt ein kleiner grüner Dämon mit einem Stab in der Hand auf die beiden zu gerannt. Neben ihm läuft ein zweiköpfiger Drache, der wohl als Reittier dient. Sofort zieht Nanami eines ihrer Schwerter und hält es an die Kehle des kleinen Dämons. Geschockt bleibt er stehen. „Nein, nicht! Das ist Jaken! Ich reise mit ihm!“
 

Irritiert blickt sie das Mädchen an. Sie reist mit Dämonen!? Wo sind ihre Eltern!? Sie lässt ihr Schwert sinken und steckt es wieder in seine Scheide. „Da bist du ja Jaken! Endlich haben wir dich gefunden!“ Sie umarmt ihn heftig, doch er scheint über die Sache nicht wirklich erfreut zu sein. „Wer ist das?“, fragt er feindselig Rin. „Ein Dämon griff mich an und sie kam noch rechtzeitig.“ Erleichtert atmet Jaken auf. „Zum Glück. Was hätte nur Sesshomaru mit mir gemacht wenn dir etwas passiert wäre?“ Er scheint sich nicht wirklich um das Mädchen zu sorgen, denkt sich Nanami und schaut ihn missbilligend an. „Sesshomaru? Reist er auch mit dir?“, fragt sie Rin. „Ja, er müsste bald zurückkommen.“ „Ist er auch ein Dämon?“ Sie nickt ihr zu. „Warum reist du mit ihnen?“ Sie will darauf Antworten doch Nanami merkt wie jemand hinter sie tritt. Statt ihr zu Antworten läuft Rin fröhlich hinter sie und ruft „Sesshomaru!“ Mit verschränkten Armen dreht Nanami sich rum. Als sie Sesshomaru erblickt traut sie ihren Augen nicht. Das ist doch tatsächlich der Dämon, den sie auf dem Schlachtfeld angegriffen hatte. Das kleine Mädchen reist mit solch einem Dämon!? Auch Sesshomarus Blick ändert sich und sie merkt dass er sie ebenfalls erkennt. Doch Nanami versucht sich von seinem Blick nicht einschüchtern zu lassen.
 

„Das ist Nanami! Sie hat mich gerettet!“, meint Rin fröhlich. „Ich bin mir nicht sicher ob ich dich wirklich gerettet habe, wenn ich dich bei ihnen hier lasse.“, sagt Nanami provozierend und blickt Sesshomaru an. „Mach dir keine Gedanken. Ich bin hier schon lange.“, meint sie und lächelt sie an. Nanami schaut kurz zu Rin und überlegt. „Macht es dir was aus, wenn ich mich selber davon überzeuge?“ „Das kannst du gerne machen aber halte ich dich nicht auf?“ „Nein, ich habe momentan sowieso kein bestimmtes Ziel und nichts besseres zu tun.“ Sie vertraut dem Dämon nicht und will ein kleines Kind nicht bei ihm lassen aber gegen ihren Willen kann sie Rin auch nicht von hier wegnehmen. Der Dämon hat sie verschont das muss sie ihm lassen, obwohl sie ihn als erstes angegriffen hat.

Ein Gefallen

Am Abend beschließt die Gruppe sich irgendwo niederzulassen. Rin sammelt mit Jaken Feuerholz wobei Nanami hilft. Doch statt sich zu ihnen ans Feuer zu setzen, setzt sie sich außerhalb alleine hin. Sie will nicht bei dem Dämon sitzen und ist nur zur Beobachtung da. Nanami macht sich einfach unnatürliche Sorgen um die kleine, obwohl sie selber meint, ihr geht es gut. Doch das kann doch niemals gut verlaufen, sie gerät doch viel zu oft in Gefahr. Scheinbar scheint er sie ja zu beschützen, doch er ist auch nicht immer da, sonst hätte Nanami sie nicht retten müssen.

„Komm doch zu uns. Du sitzt hier so alleine.“, reißt Rin sie aus ihren Gedanken. „Das ist nett gemeint, aber nein danke. Ich möchte nur aufpassen.“ „Da kannst du doch dennoch zu uns kommen. Oder liegt es an Sesshomaru?“ „Ich vertraue ihm nicht das ist alles. Ich habe ihn das erste mal getroffen, als ich meine ganzen Kammeraden Tod aufgefunden habe.“ Entsetzt starrt Rin sie an. „Nein, das war aber niemals Sesshomaru.“ „Das kann ich nicht sagen. An Anfang war ich mir sicher dass er es war, aber er hat mich nicht getötet. Deswegen muss ich zugeben dass ich mir da auch nicht mehr sicher bin. Dennoch vertraue ich ihm ganz bestimmt nicht.“ Sie blickt in die ferne und wartet auf eine Reaktion von Rin. Doch sie lässt sich als erstes neben Nanami nieder. „Das tut mir leid, wegen deinen Kameraden.“ „Egal, man kann nichts mehr dran ändern. Jetzt bin ich wenigstens nicht mehr dazu verpflichtet zu kämpfen.“ Fragend schaut sie Nanami an woraufhin sie ihr auch erzählt das sie zu den Kriegern geschickt wurde. „Warum gehst du jetzt nicht einfach nach Hause?“ Rin ist ganz schön neugierig was aber Nanami zum Lächeln bringt. Doch dann denkt sie darüber nach. Als letztes meinte sie sie wüsste die Richtung nicht. Aber das ist eigentlich nur eine Ausrede. Sie könnte leicht in einem Dorf nach dem Weg fragen. Sie will einfach nicht nach Hause und sie hat nicht wirklich eine Ahnung warum. Zum Teil will sie nicht dorthin zurück, da sie nicht von dem Tod berichten will aber den anderen Grund kennt sie selber nicht. Doch zu Rin sagt sie einfach nur, dass sie noch nicht bereit ist nach Hause zu gehen. Mehr möchte sie auch nicht mehr sagen.
 

Am nächsten Tag beschließt sie die Gruppe wieder alleine zu lassen. Zwar war sie nicht sonderlich lange bei ihnen aber schon gestern Abend merkte sie, dass Rin glücklich ist. Also kann sie ihr das Glauben. Sie schaut sich noch kurz nach Rin um, die neben dem zweiköpfigen Drachen Aah-Uhn liegt und friedlich schläft. Dabei sieht sie auch, dass Sesshomaru wach ist und sie anstarrt aber seinen Blick ignoriert sie nur und geht. Sie kann nicht sagen wohin sie will. Doch Nanami lässt sich als erstes überraschen. Vielleicht findet sie auch wieder Kagome und ihre Gruppe? Darüber wäre sie mehr als nur froh.
 

Einige Tage vergehen und ein weiteres Dorf hat sie noch nicht erreicht. Leider gehen ihr so langsam die Pfeile aus und sie würde sich gerne ihre Vorräte auffüllen. Sie hat es satt Pilze im Wald suchen zu gehen. Leider bleibt ihr nichts anderes übrig. Sie muss zwischendurch eine Pause einlegen, sonst kommt sie nicht mehr weit. Diese Pause legt Nanami auch gerade ein und macht es sich an einem Feuer bequem. Die ruhe tut ihr gut, auch wenn sie mal wieder ein paar Menschen um sich rum vertragen könnte. Plötzlich reißt sie ein Brüllen aus ihren Gedanken. Sofort springt Nanami auf und zieht ihre Schwerter. Blitzschnell lässt sie ihren Blick durch die Gegend schweifen. Dadurch kann sie sofort reagieren, als der große Dämon aus dem Gebüsch gesprungen kommt. Sie stößt ihr Schwert in seine Brust. Doch Nanami bekommt es nicht rechtzeitig herausgezogen. Der Dämon holt mit seiner Klaue aus. Sie kommt gar nicht mehr rechtzeitig dazu auszuweichen und stolpert. Mit dem Gesicht nach vorne fällt sie hin. Schnell dreht sie sich rum und will gerade aufstehen, als der Dämon leblos und blutend zu Boden fällt. Geschockt schaut sie auf Haru, der hinter dem fallenden Dämon zum Vorschein kommt. „Was machst du denn hier?“, fragt sie atemlos. Er tritt auf sie zu und streckt die Hand aus, um Nanami hochzuhelfen. Dankend nimmt sie die Hand an. Sie klopft sich den Dreck von ihrer Kleidung und zieht dann ihr Schwert aus dem Dämon. „Tja, wir kamen hier in der Nähe vorbei, da habe ich dich hier gewittert. Doch der Dämon war selber nicht unbemerkbar. Ich habe vermutet das du hier kämpfst und ich scheine rechtzeitig gekommen zu sein.“, grinst er. „Sei nicht so selbstgefällig.“ „Du bist ganz schön unhöflich. Ich hab dir schließlich geholfen.“ „Und ich habe dir gedankt. Was bin ich dir jetzt schuldig?“ „Ach, du hast dir meine Worte gemerkt.“ Nanami verschränkt nur die Arme und starrt ihn wartend an. „Einer von uns wurde entführt und wir sind dem Täter auf der Spur. Deine Hilfe würden wir sehr begrüßen.“ „Bei so etwas soll ich euch helfen? Ihr seid ein ganzes Rudel Dämonen und ich bin nur ein Mensch.“ „Mit guten Fähigkeiten, muss ich zugeben. Also? Ich könnte auch ganz andere Sachen verlangen also schätze dich Glücklich.“ „Na gut. Ich helfe euch.“, ergibt sie sich.
 

Nun reist sie mit den Wölfen, was ihr ein komisches Gefühl beschert, da einige sie misstrauisch anstarren. Zum Glück wirft ihr Haru einen aufmunternden Blick zu. Doch an diesem Tag kommen sie nicht mehr weit. Sodass sie sich ein Platz aussuchen um sich auszuruhen. Nanami schaut sich in der Gruppe um und merkt, dass sie eher wiederwillig eine Pause einlegen und alle ziemlich unruhig sind. So ein Wolfsrudel hält scheinbar sehr zusammen, obwohl sie Dämonen sind. Ein leichtes lächeln gleitet ihr über die Lippen. Vielleicht hat sie zu vorschnell über Dämonen geurteilt. Aber das hier scheint auch wirklich nur eine Ausnahme zu sein, da sie dieses Rudel verschont hatte. Jetzt lässt Haru sie anscheinend auch nicht mehr in Ruhe. Dieser setzt sich auch neben sie. „Wer hat ihn entführt?“, fragt Nanami. „Ich weiß es nicht. Er war mit zwei anderen unterwegs da wurden sie plötzlich von verschiedenen Dämonen angegriffen und getrennt. Die zwei anderen konnten heil zurück in die Höhle kommen, doch Kai kam nicht mehr. Wir haben ihn gesucht, doch seine Spur ging verloren. Ich hoffe inständig das es ihm gut geht.“ „Denk jetzt noch nicht so negativ. Noch weißt du nicht wie es ihm geht. Wir werden ihn finden, ganz bestimmt.“ „Für das, das du schon relativ erfahren im Kampf von Dämonen bist, bist du sehr positiv gestimmt.“ „Ich wurde in den letzten Wochen jetzt schon zwei Mal überrascht. Das ändert so die eine oder andere Sichtweise.“ Haru lächelt etwas, seufzt aber kurz darauf und blickt sein Rudel an. Es ist nicht leicht als Alpha das Rudel anzuführen. Doch er wurde hineingeboren und muss diese Aufgabe nun bewerkstelligen. „Ach, ich hasse diese große Aufgabe.“ „Das Rudel anzuführen? Tja, so ist es nun mal. Solche Aufgaben sind nie leicht. Denkst du ich habe die Aufgabe nicht gehasst, Dämonen zu töten? Ich hätte mir auch besseres vorstellen können und auch wenn ich jetzt nicht mehr bei den Kriegern bin, verfolgt mich diese Aufgabe immer noch. Sonst würde ich jetzt was anderes machen.“ „Und was wäre das?“ „Bei meiner Familie sitzen und sich um so etwas keine Gedanken machen. Aber mein Gefühl sagt mir einfach das ich noch nicht nach Hause gehen kann. Ich weiß nicht warum, aber ich konnte meinem Gefühl bisher immer trauen. Sonst hätte ich dein Rudel umgebracht.“ „Na dann hatten wir echt glück das du darauf gehört hast.“, lacht er.
 

Am nächsten Morgen brechen sie schon früh auf. Sie haben nicht mehr viel Zeit und wenn sie noch länger brauchen, ist er vielleicht schon Tod. Das will Haru nicht riskieren. Aber er muss langsam machen, da Nanami bei ihm ist und sie nun mal ein Mensch ist. Sie ist zwar erfahren, hat aber nicht das Durchhaltevermögen eines Dämons. Er blickt kurz zu ihr rüber und sieht, dass sie nicht viel Schlaf bekommen hat. Sie verbirgt es zwar gut, aber dennoch kann er sehen dass sie erschöpft ist. „Sollen wir rasten?“, fragt er sie und bleibt stehen. „Warum das? Wir dürfen doch keine Zeit verlieren.“ „Du bist erschöpft und so lange du mit mir reist liegt dein Leben in meiner Verantwortung.“ „Ach, lass den Unsinn und lass uns weitergehen.“, meint Nanami nur und geht an ihm vorbei. Sie muss zugeben, dass sie wirklich nicht ganz fit ist aber mehr als nur einmal hatte sie keinen Schlaf und konnte am nächsten Tag dennoch auf den Beinen sein und das wird sich hier ganz bestimmt nicht ändern. So schwach ist sie nun auch wieder nicht.
 

Sie kommen langsam an ein Dorf an, das zerstört ist. Schon von weitem dringt Blutgeruch in den Nasen der Wölfe und auch Nanami kann es riechen. Sie betreten langsam das Dorf und können einige Menschenleichen ausmachen. Haru rümpft etwas die Nase. Diesen Geruch kann er überhaupt nicht ausstehen. Während sie weitergehen, kann Nanami in einer dunklen Ecke eine Gestalt ausmachen, die schwer verletzt am Boden liegt. Die Wölfe scheinen den verletzten durch den ganzen Blutgeruch nicht wahrzunehmen. Sie lässt sie ein Stück weitergehen und geht dann zu ihm hin. Als sie näher hingeht, sieht sie sofort, dass es sich, bei dem verletzten, um den entführten Wolf handelt. Ihre Schritte werden schneller und sie stürzt zu ihm zu Boden, um zu überprüfen, wie sein Zustand ist. Er erschreckt kurz, scheint sie aber wiederzuerkennen, da er sie scheinbar an dem Tag, bei der Höhle, gesehen hatte. „Ihr müsst sofort von hier verschwinden! Der wartet nur darauf das ihr kommt um mich zu retten!“, sagt er panisch. „Er will das Rudel zerstören!“ „Was? Warum das?“ Er lacht kurz. „Es gibt keinen Grund. Ihm ist einfach langweilig. Merke dir eins, Dämonen brauchen keinen Grund um zu töten.“ Sie beißt die Zähne zusammen. Wenn das wirklich stimmen sollte, muss sie die anderen herrufen. Doch haben sie Zeit den verletzten mitzunehmen? „Jetzt komm schon mit. Als ob ich dich hier jetzt liegen lassen würde!“ Sie legt seinen Arm um ihre Schultern und zieht ihn rauf. Er ist so schwer verletzt, das der schnelle Heilungsprozess, den die Dämonen haben, schon gar nicht mehr hinterherkommt. „Haru!“ Der besagte dreht sich um und rennt sofort auf die beiden zu. „Wir haben dich gefunden!“, meint er ehrleichtert. „Ja, aber wir müssen von hier schnell verschwinden. Er sagte zu mir gerade, dass der Dämon nur auf euch wartet!“
 

Doch es ist zu spät. Kaum hat Nanami den Satz beendet, hört man schon ein lautes Brüllen. „Scheiße!“, flucht Haru. „Ihr kümmert euch um den Dämon und ich bringe ihn hier raus. Sobald wir weiter weg sind, flieht ihr.“ „Nanami, bist du dir da sicher?“ „Willst du ihn hier rausschleppen? Dein Rudel braucht dich und zwar jetzt!“ Er nickt ihr zu und rennt zu den anderen hin. „Geht es? Du musst jetzt die Zähne ein wenig zusammenbeißen. Wenn du willst das deinen Freunden nichts passiert, müssen wir und als erstes beeilen.“ Er nickt entschlossen und die zwei versuchen so schnell wie möglich aus dem Geschehen zu entkommen. Der Dämon bekommt das mit und will sie natürlich nicht gehen lassen. Schnell versucht sie ihn mitzuziehen. Doch es sieht nicht gut für die zwei aus, da sie viel zu langsam sind und die anderen Wölfe nicht hinterherkommen. Ihr bleibt nichts anderes übrig als den verletzen zur Seite zu schupsen und selber auf die andere Seite auszuweichen, als der Dämon auf die beiden zukommt. Er wendet sich sofort dem Wolfsdämon zu. Laut schreit sie zu ihm hoch, zückt schnell eine nicht vergiftete Klinge und schneidet sich in den Arm. „Das willst du doch! Mich zu zerfetzen macht doch viel mehr Spaß!“ Sie erhascht nur noch einen panischen Blick von Haru bevor sie in die Gänge kommt und wegläuft, da das Monster drauf anspringt und nun sie verfolgt.
 

Ihr ist klar dass sie sich jetzt schnell etwas einfallen lassen muss. Eigentlich würde ihr so etwas nicht einmal im Traum einfallen doch sie sah wirklich keinen andren Ausweg mehr. Sie hat gesagt, sie hilft ihnen also tut sie das auch. Vor ihr taucht plötzlich ein Ast auf. Sie kann noch rechtzeitig reagieren und schlittert schnell unten drunter durch. Der Dämon kümmert das recht wenig und läuft einfach durch. Ihr Blick schweift schnell durch die Gegend um irgendeinen Ausweg zu finden. Doch es ist zu spät und sie wird von ihm gepackt.

Verwirrung

Er hebt sie hoch und ihre Füße können nicht mehr den Boden berühren. Der Dämon hat sie so fest im Griff, dass sie Angst hat, dass er ihr noch alle Knochen bricht. Doch mit einem Mal lässt der Dämon sie los, sodass sie erst einmal zu Boden knallt. Sie braucht ein wenig bis sie sich wieder fasst. Ihre Sicht ist unklar. Doch sie ist sehr erstaunt als sie vor sich Sesshomaru erkennen kann. Sie hat einfach keine Ahnung warum er ihr geholfen hat und was er überhaupt hier macht. Doch Nanami ist zu erschöpft um sich darüber weitere Gedanken zu machen. Sie steht langsam auf. Dabei schwangt sie etwas. Bevor Nanami zu Boden fällt greift Sesshomaru nach ihr doch kaum berührt er sie durchschießt beide ein Blitzartiges Gefühl durch den Körper, was selbst Sesshomaru kurz zurückzucken lässt. Keiner von den beiden weiß was gerade passiert ist. Sobald er sichergestellt hat dass sie auf ihren Füßen steht, lässt er sie los. Dabei schaut sie ihn irritiert an. „Was war das?“ Statt ihr zu antworten, schaut er sie einfach nur an. Doch kurz darauf wandert sein Blick zu Haru, der zu ihnen rennt. „Zum Glück geht es dir gut!“, meint er sichtlich ehrleichtert. Doch als er Sesshomaru sieht verzieht er sein Gesicht. „Wer ist das?“ „Er heißt Sesshomaru. Ich habe vor kurzem ein Mädchen gerettet das mit ihm reist. Er hat mich gerettet. Aber wie geht es ihm jetzt? Wo seit ihr mit ihm hin?“ „Die anderen bringen ihn zum Lager zurück. Kommst du mit oder bleibst du bei ihm?“ „Ich komme natürlich mit.“ Sie geht zu Haru hin, dreht sich aber noch kurz einmal um und dankt Sesshomaru lächelnd für seine Hilfe, auch wenn sie nicht verstehen kann warum ausgerechnet er ihr zur Hilfe kam.
 

„Der Typ ist mir nicht wirklich geheuer.“, seufzt Haru einige Zeit später. „Aber uns hast du misstraut. Der ist doch noch gefährlicher als wir. Du kannst vielleicht die Aura, die ihn umgibt nicht spüren. Wir allerdings schon. Sie ist bösartig außerdem versprüht er eine gefährliche Kraft. Ich weiß zwar nicht welches Mädchen so dumm ist und mit ihm reist aber begehe bitte nicht denselben Fehler. Ich denke bei ihm bist du schnell Kopflos.“ Nanami lacht etwas. „Glaub mir das habe ich vor kurzem auch gedacht aber er hat mir geholfen obwohl er keinen Grund dazu hatte. Klar, ich habe dem Mädchen geholfen aber dennoch müsste er mir nichts schuldig sein. Er hätte mich sterben lassen können und hätte Rin einfach nichts davon erzählt. Dennoch hatte er es nicht getan.“ „Ich kann nicht glauben dass ich das aus diesem Mund höre. Ich habe dich vor kurzem so feindlich gegenüber Dämonen kennengelernt und jetzt vertraust du so einem?“ Verständnislos schüttelt Haru den Kopf.

Nanami kann verstehen was Haru vermutlich momentan denkt aber vielleicht ist Sesshomaru doch kein so schlechter Dämon, wie es auf den ersten Blick aussieht. Er wird auch kein Schmusetier sein aber gute Taten scheint auch er schon vollbracht zu haben, auch wenn er es vermutlich selber nicht weiß.
 

Sie beschließt noch bei den Wölfen zu bleiben da sie momentan nicht vorhaben weiterzureisen sondern ihren Freund erst einmal ausruhen lassen. Somit schläft sie noch eine Nacht bei ihnen. Doch leider kreisen ihre Gedanken schon seit einigen Stunden um das Ereignis von heute Mittag. Sie kann sich nicht erklären was das plötzlich war zwischen Sesshomaru und ihr. Es war wie ein Elektrischer Schlag nur nicht schmerzhaft. Er hat es eindeutig auch gespürt also hat sie sich das nicht eingebildet. Sie weiß nicht ob es eventuell an seinen Kräften gelegen haben könnte, da sie noch nie in Berührung mit ihm kam. Schließlich gab es letztes mal keinen Grund dazu. Seit dem Ereignis fühlt sich auch ihr Herz schwer an. Aber vielleicht bildet sie sich das ganze auch nur ein. Sie denkt eindeutig zu viel darüber nach. Eigentlich kann sie ihn doch auch nicht leiden. Sie war besser dran, als das so noch war.
 

„Hey, was ist los mit dir?“, fragt Haru, der auf sie zukommt. Schon seit einer Weile hat er sie beobachtet und merkt dass irgendwas nicht mit ihr stimmt. Sie scheint sich über irgendwas Gedanken zu machen. „Nichts. Was soll auch mit mir los sein?“ „Tu doch nicht so. Das habe ich schon hinten bemerkt. Ist etwas passiert, als ich nicht da war außer das du von dem Monster angegriffen wurdest?“ „Ich weiß nicht wie ich es erklären soll.“, meint Nanami unschlüssig. „Versuch es.“ Er lächelt sie verschmitzt an. „Als er mich gerettet hat, half er mir auf die Beine. Dabei Griff er nach meinem Arm. Er hat mich vorher noch nicht einmal angerührt. Es gab natürlich bisher auch keinen Grund dazu. Er hat mich schließlich zum ersten mal gerettet. Doch als er meinen Arm berührte bekam ich, als auch er, so eine Art Schlag oder ein starkes Kribbeln. Allerdings nicht schmerzhaft. Seitdem fühlt es sich komisch an. Außerdem weiß ich dass auch er es gemerkt hat, da er zurückgezuckt ist. Weißt du was das gewesen sein könnte?“ Unschlüssig schaut er Nanami an. Er kann sich das ganze nicht wirklich erklären. Will sie ihm damit etwa sagen, sie habe sich in diesen, mehr als nur Gefährlichen, Dämon verliebt? Doch bekommt man dann einen Schlag wenn man denjenigen berührt? Normalerweise nicht, auch wenn er noch nie wirklich verliebt gewesen war. Doch sie scheint es vollkommen ernst zu meinen und macht sich Sorgen. „Ich kann dir da leider nicht weiterhelfen. Ich kann mir nicht erklären was das zu bedeuten hat.“ Nanami seufzt etwas und blickt zu Boden. „Dann ist es halt so. Vielleicht hab ich mich auch nur einfach erschreckt weil ich damit nicht gerechnet habe. Was weiß ich.“ Er klopft ihr beruhigend auf die Schulter. „Vergiss das. Er ist Gefährlich. Gefährlicher als ich je sein könnte.“ Er grinst sie schwach an. Woraufhin sie ihm zunickt.
 

Am nächsten Morgen verabschiedet sie sich von Haru und dem Rudel, da sie beschlossen hatten wieder in ihre Höhle zurückzukehren und dort hat Nanami wirklich nichts zu suchen. Auch wenn Haru ihr versichert hat, sie könne bei ihnen wohnen. Doch das ist eindeutig kein Ort für sie. Sie ist sowieso an das reisen gewöhnt und weiß nicht mehr wie es ist einen festen Wohnsitzt zu haben. Nanami muss sich auch eingestehen das sie Spaß am Reisen gefunden hat, auch wenn sie noch bei den Kriegern sich gewünscht hatte nach Hause zu können. Aber da hatte sie noch eine feste Zukunft. Sie wollte mit ihm nach Hause. Jetzt allerdings weiß sie nicht was aus ihren Leben werden soll und auch nicht was die Zukunft bringt. Sie hat Angst davor. Vielleicht ist auch das ein Grund warum sie noch nicht zurück will. Sie will erst etwas finden, was sie Zukunft nennen kann.
 

Als es schon Mittag wird, hört sie sehr bekannte stimmen. Sofort erhellt sich ihre Miene und sie geht den Stimmen nach. In der Hoffnung, diese Personen auch anzutreffen.

„Sind wir hier auch wirklich richtig?“ „Ja, Inuyasha. Jetzt Zweifel doch nicht an dem alten Mann. Er hat uns den richtigen Weg gezeigt. Schau doch mal da hinten!“, meint Kagome und zeigt die Lichtung entlang. „Ja! Da hinten kann man das Dorf schon erkennen!“, meint Shippo und springt fröhlich. Nanami drückt einen Zweig aus dem Weg und erblickt die Truppe. „Hallo, schön euch wieder anzutreffen.“, meint sie lächelnd. „Ach, hallo Nanami.“, sagt Kagome fröhlich. „Was führt dich hierher? Wir haben gedacht du bist bei deinen Kollegen.“ Nanami verzieht etwas das Gesicht. Dabei starrt sie benommen auf den Boden. „Naja, als ich dort ankam waren alle schon Tod. Ich habe mir wohl zu viel erhofft.“ „Was? Das tut uns schrecklich leid. Aber was hast du jetzt vor?“, fragt Miroku und schaut sie traurig an. „Ich bin momentan auf der Durchreise. Ich habe allerdings kein wirkliches Ziel.“ „Willst du solange mit uns mitgehen? Wir wollten uns in diesem Dorf ausruhen.“ „Immer noch auf der Jagd nach diesem Naraku?“ „Ja, und so schnell wird es auch noch nicht aufhören.“, meint Kagome.

Nanami stimmt zu mit ihnen mitzugehen. Es kann wirklich nicht schaden mit ihnen zu reisen. Es ist eindeutig besser als weiterhin alleine zu sein. Das fühlt sich eindeutig besser an. Durch ein paar Tricks von Miroku bekommen sie eine Unterkunft zugestellt. Da merkt Nanami auch wie leicht es für Miroku ist Leute auszutricksen. Dabei tut er so als würde ein Dämon sein Unwesen treiben. Kagome ist über diese Methode auch nicht wirklich begeistert aber wenigstens bekommen sie auch was zu essen und können sich waschen, was bei Nanami wirklich mal Zeit wird. Sie hat zurzeit diesen bestialischen Geruch von Dämonen und Blut an sich haften. Außerdem hat sie zu viel Zeit mit den Wölfen verbracht und die haben nun mal auch nicht den besten Geruch an sich.
 

Nachdem Kagome und Sango fertig mit dem Baden sind, kann Nanami sich in das warme Wasser begeben. Dabei versucht sie sich zu entspannend doch es kreist ihr zu viel im Kopf herum. Die Tatsache, dass sie vermutlich mehr für Sesshomaru empfinden könnte, behagt ihr ganz und gar nicht. Vor allem fragt sich Nanami was er denkt. Ob er vielleicht weiß was dieses Gefühl zu bedeuten hatte?

Sie schüttelt nur den Kopf und geht aus dem Wasser raus. Sie kann sich sowieso nicht entspannen. Nanami zieht ihre Sachen an und verlässt die kleine Hütte indem das Wasser für die Gruppe vorbereitet wurde.
 

Mittlerweile ist es schon dunkel geworden und sie muss sich an den lichtern der Hütten orientieren um auch die richtige Hütte zu finden. Nach langen kann sie wieder in einer warmen Hütte schlafen als auf den kalten Boden, obwohl sie da auch nichts einzuwenden hätte, da sie sich mittlerweile daran gewöhnt hat.
 

Eigentlich sollte Nanami sich nach dem Bad gut fühlen. Doch momentan fühlt sie sich eher unwohl. So als würde gleich etwas passieren. Normalerweise kann sie ihrem Gefühl trauen doch durch ihre momentane Gefühlslage, in der sie sich sowieso unwohl fühlt, ist es schwer für Nanami das ganze einzuschätzen. Außerdem wirkt es momentan friedlich. Warum sollte hier jetzt was passieren? Nun ja, in der momentanen Situation ist das ganze leider nicht so unwahrscheinlich.
 

Sie findet die Hütte und Gesellt sich zu den anderen die schon mit dem essen angefangen haben. Erstaunt betrachtet Nanami das essen vor sich. „Du schaust gerade so als hättest du das noch nie gesehen.“, meint Inuyasha mit vollem Mund. Kagome boxt ihn in die Seite hinein und funkelt ihn böse an. „Hey, was hab ich denn gemacht!?“ „Du sollst nicht mit vollem Mund reden!“ Nanami und auch die anderen fangen an über die beiden zu lachen. „Natürlich hab ich das schon gesehen aber es ist eine Ewigkeit her seit ich was Ordentliches zu essen hatte außer selbst gejagtem Fleisch.“ Lächelnd fängt sie an zu essen.

Miroku wendet sich ihr zu. „Wie lange warst du bei ihnen?“ „Schätzungsweise 3 Jahre. Kommt mir irgendwie eine Ewigkeit vor und trotz allen habe ich in den paar Wochen mehr gelernt als in den 3 Jahren.“ „Wie meinst du das?“, fragt Kagome. „Ich wurde natürlich darauf trainiert zu töten. Zu sagen dass es sich hierbei nur Dämonen gehandelt hätte, wäre eine glatte Lüge. Doch ich habe gehorcht und getan was ich tun musste. Doch ich Misstraue nicht mehr jedem. Ich habe mittlerweile zwei Dämonen kennengelernt denen ich irgendwie vertrauen kann auch wenn beide anfangs sehr gefährlich wirkten. Natürlich hab ich auch dich kennengelernt Inuyasha. Besser gesagt euch alle und darüber bin ich sehr froh. Vor allem, weil ich auch nicht mehr mit stinkenden und Perversen Männern zusammen sein muss. Ich will gar nicht wissen was passiert wäre wenn sie es herausgefunden hätten das ich eine Frau bin.“ Sie schüttelt sich einmal angeekelt. Das wäre mit Sicherheit nicht gut ausgegangen. „Nun ja, es sind aber sehr viele Dämonen die auch sehr gefährlich sind. Deswegen solltest du immer noch aufpassen.“, mahnt Sango. „Ich weiß. Doch ich bin mir ganz sicher dass ich ihnen Vertrauen kann.“ „Wo hast du sie kennengelernt?“, fragt Shippo neugierig. „Naja der Wolfsdämon hatte mit seinem Rudel Kinder aus einen Dorf entführt. Als ich das gehört habe und darum gebeten wurde zu helfen, tat ich das auch und daher, dass ich keiner von seinen Mitgliedern getötet habe, obwohl ich die Chance hatte, hat er mich sozusagen nicht mehr in Ruhe gelassen. Außerdem hat er mir schon geholfen und ich ihm.“ „Sie haben Kinder entführt? Keine gute Voraussetzung um neue Freundschaften zu schließen.“, lacht Kagome. Nanami zuckt nur lachend mit den Schultern. „Den zweiten habe ich durch ein kleines Mädchen kennengelernt. Sie reist erstaunlicherweise mit ihm. Sie war in Gefahr und ich rettete sie. Ich blieb auch ein wenig bei ihnen weil ich ihm nicht traute. Er hat einen eiskalten Blick drauf. Aber ich denke wirklich dass er gar nicht so schlecht ist. Er hat mich ebenfalls schon gerettet obwohl er es eigentlich nicht machen musste.“

Inuyasha schaut sie mit einem seltsamen Blick an. Auch die anderen scheinen über irgendwas zu grübeln. „Wie heißt er?“, fragt er dann schließlich. Total verwirrt meint sie, „Sesshomaru, warum?“ „Was er!?“, fragt Miroku erstaunt. Nanami blickt nur unsicher zwischen den Anwesenden hin und her. „Pah! Bleib bloß weg von dem! Bei dem kleinsten Vorfall wird er dich ohne Hemmungen Töten!“, meint Inuyasha. „Warum das denn? Kennt ihr ihn?“ „Das ist Inuyashas Halbbruder. Er hält nicht wirklich viel von ihm.“, erklärt Kagome. Somit bekommt Nanami erzählt warum die beiden sich nicht leiden können und wie grausam Sesshomaru sein kann. Sie muss zugeben dass sie ihm das schon zutraut. Er hat schließlich diesen eiskalten Blick auch beim Töten drauf.
 

Plötzlich sind von draußen laute Geräusche zu vernehmen. Die Bande springt vor Schreck auf und rennt nach draußen. Einige Dämonen wollen das Dorf angreifen. Sofort zieht Inuyasha sein Schwert. Auch die anderen machen sich bereit. Nanami nimmt sich ihren Bogen und spannt den Pfeil darauf. Sie trifft den ersten, der sofort zu Boden geht. Kurz darauf muss sie ihre Schwerter ziehen da ein weiterer auf sie zu gerannt kommt. Doch auf einmal fängt ein Kind an laut loszuschreien. Sie blicken sofort in die Richtung aus dem der Schrei stammt. Ein großer, beflügelter Dämon hat sich ein Kind geschnappt und will flüchten. Nanami gibt den anderen zu verstehen dass sie ihm hinterher geht und tut dies auch sofort. Leider dauert es etwas bis sie ihn fast eingeholt hat. Der Dämon ist zwar groß, doch seine Flügel allerdings sind sehr klein. Dennoch kann er äußerst schnell damit fliegen.
 

Als sie endlich nah genug an ihn dran ist, versucht sie einen Pfeil auf ihn zu schießen. Doch der Dämon lässt das Kind fallen, dreht sich schnell um und schleudert den Pfeil zurück. Damit hat sie nun wirklich nicht gerechnet. Der Pfeil bohrt sich in die Seite hinein, was sie schmerzvoll zurücktaumeln lässt. Schnell zieht sie den Pfeil mit einem Schmerzerfüllten Blick raus. Normalerweise wäre es keine besonders Tödliche Wunde doch das Gift macht es Tödlich. Es zwingt sie sofort in die Knie. Zum ersten mal spürt sie das Gift am eigenen Leibe. Es wirkt außerordentlich schnell. Normalerweise hat sie immer ein Gegenmittel dabei doch das hat sie leider beim letzten Kampf verloren.

Keuchend versucht Nanami wieder aufzustehen, was ihr nicht wirklich gelingt da ihre Beine taub werden. Der Dämon will das ausnutzen und prescht auf sie zu. Sie kann noch ihre letzten Kräfte sammeln und kurz bevor er mit seiner Klaue auf sie einschlagen kann, zieht sie ihr Schwert und stößt es in den Leib des Dämons. Sofort bricht er leblos zusammen. Erleichtert steckt sie ihr Schwert weg und will gerade einen Schritt nach vorn laufen um zu dem ängstlichen Jungen zu gelangen, doch in dem Moment knicken ihre Beine ein und sie fällt zu Boden. Das Gift schränkt sie in ihrer Atmung ein. Sie merkt wie das warme Blut immer weiter läuft. Entweder sie erstickt oder verblutet. Bevor aber eines von beiden eintritt verliert sie das Bewusstsein.

Unerwarteter Retter

Als sie wieder zu sich kommt, sieht Nanami Rin vor sich. Sie ist so Überrascht davon, dass sie sich aufrecht hinsetzt doch der Schmerz in ihrer Seite verstärkt sich dadurch und sie zuckt zusammen. „Nicht so schnell! Deine Wunde muss erst verheilen!“, meint Rin. „Was ist passiert?“, fragt Nanami komplett verwirrt da sie eigentlich nicht mehr Leben dürfte. „Sesshomaru hat dich gefunden und roch sofort das Gift. Zum Glück fanden wir heraus was für Kräuter in dem Gift drin waren. Somit konnte ich die Kräuter für das Gegengift zusammensuchen während Sesshomaru versuchte das Gift herauszusaugen.“ „Was!?“ Es schockt Nanami etwas das er so etwas getan hat. Durch die dauerhaft blutende Wunde muss er doch voll von ihrem Blut gewesen sein. „Zum Glück konnten wir die Blutung endlich stoppen nachdem ich dir das Gegenmittel gegeben habe.“, lächelt Rin. „Ich danke euch. Wirklich.“ „Aber schaff das Gift lieber weg! Es hätte dich jetzt fast umgebracht wenn wir nicht gekommen wären.“ Rin schaut sie sorgenvoll an. Doch Nanami schüttelt nur den Kopf. „Ich brauche es. Bisher habe ich mich noch nie an meinem eigenen Gift verletzt. Das war einfach eine dumme Situation.“ Sie setzt sich langsam auf. Ihr Körper schmerzt zwar nicht, fühlt sich aber immer noch wie gelähmt an. „Nicht!“, meint Rin und versucht Nanami sachte wieder runterzudrücken. „Keine Sorge. Ich habe keine Schmerzen.“ Als sie versucht aufzustehen, fühlt sie sich noch benommener als noch vor ein paar Sekunden. Sie taumelt leicht, fasst sich aber schnell wieder. „Wo willst du hin?“, fragt Rin da sie bemerkt das Nanami nicht vorhat hier zu bleiben. Obwohl sie sich trotz allem noch ausruhen müsste. „Ich muss zu den anderen.“ „Zu wem?“, fragt Rin verwirrt. „Zu Inuyasha uns seiner Truppe.“ Nanami kann aus dem Augenwinkel erkennen, wie Sesshomaru sich kurz regt und sie anstarrt. Auch Rin ist überrascht. „Du kennst Sesshomarus Bruder?“ Sie nickt leicht. „Ich war mit ihnen unterwegs. Besser gesagt habe ich sie getroffen und wir übernachteten in einem Dorf, das dann angegriffen wurde. Ich wollte nur einem kleinen jungen helfen, der von einem Dämon entführt wurde. Deswegen habe ich mich von ihnen getrennt.“ Nanami lächelt Rin leicht an. „Auch sie haben mir geholfen als ich schwer verletzt war. Kurz nachdem alle anderen gestorben sind. Deswegen muss ich zu ihnen und sagen das es mir gut geht. Nicht dass sie sich Sorgen machen.“ Doch Rin hält ihren Arm fest. Sie darf nicht einfach gehen. Vor allem nicht, da sie nicht einmal weiß wo sie sich aufhalten. Außerdem ist Nanami noch viel zu schwach um alleine umher zu laufen. Sesshomaru wird ihr bestimmt nicht bei der Suche helfen. Denn das würde heißen dass er seinen Bruder sehen muss und darauf hat er bestimmt keine Lust. Nanami blickt in ihr sorgenvolles Gesicht und seufzt kurz darauf. Dann wird sie wohl noch ein wenig bei ihnen bleiben müssen, bis sich ihr Körper von dem Gift ganz erholt hat. Das wird leider noch eine Weile dauern. Schließlich ist ein Menschlicher Körper nun mal nicht so stark und wenn schon ein ausgewachsener Dämon schnell an dem Gift verendet, hat solch ein Menschlicher Körper noch mehr daran zu kämpfen. Sie muss auch zugeben, dass sie sich verdammt schlecht fühlt. Sie hat zwar keine Schmerzen, fühlt sich aber benommen und schlecht ist ihr auch noch. Außerdem fühlt sich ihr ganzer Körper schwer an.
 

Erschöpft starrt sie ins Feuer. Trotz dass es schon mitten in der Nacht ist, kann sie nicht einschlafen. Eine unendliche Kälte hat sich während des Abends in ihren Körper ausgebreitet, was sie nun nicht einschlafen lässt. Wohl noch eine Nebenwirkung des Gegengiftes. Auch wenn sie es sich nicht anmerken gelassen hat oder es zumindest versucht hat, erleidet sie schon den ganzen Tag verschiedene Symptome, was sie eindeutig noch wahnsinnig macht. Mit der Benommenheit nach dem Aufwachen hat es angefangen und ging dann mit Übelkeit weiter. Später wurde ihr schwindelig bis ihr dadurch so heiß wurde, das es ihr schon vorkam als würde sie in Flammen stehen. Nun ist ihr nicht mehr heiß sondern einfach nur noch kalt. Es bringt Nanami auch rein gar nichts, dass sie am Feuer sitzt. Es ist so, als würde die Wärme nicht an sie gelangen. Sie schlingt ihre Arme um sich und atmet langsam aus. Hoffentlich ist das ganze für sie morgen vorbei und das es nur so eine Sache von einem Tag ist. Sie schließt kurz die Augen. Kurz darauf blickt sie Rin an, die friedlich bei Ah-Uhn schläft. Nanamis Blick wandert zu Sesshomaru, der ihr Gegenüber sitzt und ebenfalls die Augen geschlossen hat, was Nanami schon fast vermuten lässt dass er schläft. Aber da kann sie sich auch gewaltig täuschen. Sie greift nach einem Zipfel von ihrem Umhang, den sie um den Schultern trägt und versucht den um sich zu wickeln. Das Zittern kann sie so langsam nicht mehr unterdrücken. Sie versucht sich abzulenken in dem sie nachdenkt was nun besser war. Innerlich zu verbrennen oder nun zu erfrieren. Da kommt sie aber zu dem Entschluss dass beides außerordentlich unangenehm ist.
 

Plötzlich seufzt ihr gegenüber und öffnet die Augen, was sie kurz erschrecken lässt. Damit hat sie nun nicht gerechnet. Scheinbar ist es ihm aufgefallen und scheint ihn zu nerven. Als er Anstalten macht aufzustehen, versucht Nanami sofort ihr Zittern zu unterdrücken und die Augen zu schließen. Doch zu ihrem Erstaunen setzt er sich einfach nur neben sie und wickelt sein Fell leicht um sie. Nanami beschließt nichts zu sagen. Sie will ihn jetzt wirklich nicht wütend machen. Freiwillig macht er das bestimmt nicht. Sie seufzt leicht und schließt die Augen. Langsam wird ihr auch wärmer, bis sie endlich einschlafen kann.
 

Am nächsten Tag ist Sesshomaru verschwunden. Nanami schaut sich langsam um und kann nur Rin, Ah-Uhn und Jaken entdecken. „Wo ist Sesshomaru?“, fragt sie. „Er wollte irgendwas erledigen gehen. Wir sollen hier warten. Aber es ist sowieso auch besser so. So kannst du dich noch etwas ausruhen.“ Seufzend steht Nanami auf. Sie streckt sich erst einmal ausgiebig. Sie fühlt sich eindeutig besser als in der Nacht. Auch wenn ihre Wunde natürlich noch schmerzt. „Ich muss mich nicht mehr ausruhen. Wenn Sesshomaru wieder da ist muss ich eher mal Inuyasha und die anderen suchen.“ „Das ist aber nicht gut für dich!“ „Mach dir keine Sorgen. Ich darf sowieso nicht lange liegen bleiben sonst gewöhnt sich mein Körper noch daran. Ich muss nach einer Verletzung schnell wieder fit sein. Zumindest musste ich das vorher.“ „Ja, aber jetzt kannst du dich ruhig ausruhen.“ Wiederwillig schüttelt Nanami den Kopf. „Nur weil ich meiner früheren Tätigkeit nicht mehr nachgehe, heißt das noch lange nicht dass ich mich gehen lassen kann.“ Rin seufzt etwas. „Das musst du ja auch nicht.“ Sie merkt dass es wirklich keinen Sinn hat Nanami zu überreden. „Ich muss mir etwas die Beine vertreten. Ich bin gleich wieder zurück.“ Rin schaut ihr zweifelnd hinterher. Natürlich hat sie Zweifel. Wäre schließlich nicht das erste mal an dem sie einfach verschwindet. Sie braucht nun mal ab und zu ihre Ruhe. Schon alleine wegen der Sache mit Sesshomaru. Das will ihr leider nicht aus dem Kopf.
 

Seufzend lässt sie sich nach einiger Zeit auf einen Felsen nieder. Sie blickt sich kurz um und atmet ehrleichtert aus als sie feststellen kann das sie auch wirklich alleine ist. Sie muss ihren Kopf frei bekommen. Nanami denkt eindeutig zu viel über diese Sache nach. Hätte man ihr noch vor ein paar Monaten gesagt, dass sie in so einer Lage drin stecken würde, hätte sie denjenigen ausgelacht. Warum muss sie nur die ganze Zeit an Sesshomaru denken? Hat sie sich tatsächlich in ihn verliebt, nur weil er sie gerettet hat? Das kann doch nur ein schlechter Scherz sein. Denn momentan ist das so gar nicht witzig. Sie fasst sich an den Kopf. Nanami wird hier eindeutig noch wahnsinnig. Sie sollte sich wirklich von diesem Dämon fernhalten. Das bringt nur Unglück. Egal was ihr Herz sagt. Er könnte sich vermutlich auch was Besseres vorstellen als an einen Menschen gebunden zu sein. Sie sollte versuchen sich ihm so wenig wie möglich blicken zu lassen. Naja, freiwillig ist sie auch dieses mal nicht hier. Vermutlich wird diese Überlegung nicht funktionieren.

Langsam erhebt sie sich wieder. Rin wird sich bestimmt schon sorgen machen. Sie sollte zurückgehen und ihr mitteilen dass sie, sobald Sesshomaru wieder bei ihr ist, verschwindet. Kagome und die anderen werden sich bestimmt sorgen machen. Schließlich ist sie einfach so verschwunden.
 

Als sie wieder dem Lager näher kommt, erblickt sie sofort Sesshomaru der am Feuer sitzt. Rin kommt sofort zu ihr hin gestürmt. „Ich hab mir schon Sorgen gemacht! Es dämmert doch schon. Wo warst du?“ Erstaunt blickt Nanami sich um. Sie hatte die Zeit total vergessen. Somit war ihr nicht bewusst dass es schon zu dämmern angefangen hat. Sie lächelt Rin leicht an. „Es tut mir leid. Ich hatte meinen Kopf etwas frei bekommen müssen. Außerdem wollte ich dir auch mitteilen dass ich Morgen weiterziehen werde. Ich muss meine Freunde suchen.“ „Du bist doch immer noch zu schwach! Du solltest besser bei uns bleiben!“ Nanami legt ihre Hand auf Rins Kopf. Ihr Blick schweift kurz zu Sesshomaru, der sie ebenfalls anstarrt. „Das Wort schwach kenne ich nicht. Ich habe es bisher immer irgendwie geschafft und das werde ich auch jetzt.“ Rin greift hastig nach ihrer Hand und drückt sie fest. Tränen steigen ihr in die Augen, was Nanami verwundert. „Das kannst du doch nicht so leichtfertig sagen! Dir könnte wirklich etwas passieren! Warum willst du nicht bei uns bleiben!? Du solltest überhaupt nicht weggehen.“ „Ich habe meine Gründe.“ Sie lächelt Rin sachte an. Sie kann ihr doch nicht sagen warum sie wirklich nicht hier bleiben will. Das würde sie einfach nicht verstehen. Wenn sie länger hiebleibt, weiß sie wirklich nicht wie lange sie seine Nähe ertragen könnte ohne den Drang zu verspüren ihn Berühren zu wollen und in dieser Hinsicht ist sie sich sicher, falls sie das wagen sollte, würde er sie einen Kopf kürzer machen. Was Sesshomaru über diese ganze Sache denkt weiß Nanami wirklich nicht. Sie kann ihn überhaupt nicht einschätzen. Dennoch schlendert sie zum Feuer hin und setzt sich ihm gegenüber. Rin legt sich bei Ah-Uhn derweil um zu schlafen und auch Jaken scheint sich ausruhen zu wollen.

Seufzend starrt sie ins Feuer. Am besten sollte sie ebenfalls schlafen. Sie will so früh wie möglich von hier verschwinden um es Rin nicht noch schwerer zu machen. Sie blickt Sesshomaru kurz an, der sie ebenfalls betrachtet, bevor ihr die Augen zu fallen.
 

Als sie wieder wach wird, versucht sie keine Zeit zu vergeuden. Sie kann zwar nicht sagen wir lange sie überhaupt geschlafen hat und es scheint auch noch nicht hell zu werden. Aber besser jetzt als später. Denn jetzt kann sie davon ausgehen das Rin Tief und fest schläft. Somit sie auch nicht aufhalten wird. Langsam geht sie an Sesshomaru vorbei. Mit einem kurzen Blick überprüft sie ob er auch wirklich seine Augen geschlossen hat. Er bekommt bestimmt mit das sie verschwindet. Es würde sie stark wundert wenn er tief und fest schläft. Dementsprechend versucht sie sich auch so leise wie möglich aus den Staub zu machen. Doch plötzlich hält sie jemand von hinten fest, woraufhin sie einen lauten Aufschrei nur schwer verhindern kann. Daher das Nanami sich nicht herumreißen kann, dreht sie nur ihren Kopf und kann Sesshomaru erkennen. Er beugt sich leicht herunter sodass seine Lippen ihr Ohr leicht berühren. „Wo willst du hin?“, flüstert er. Sein Atem kitzelt ihr Ohr, was sie leicht frösteln lässt. Etwas perplex schafft sie es sich von ihm loszureißen. „Ich gehe zu meinen Freunden. Das habe ich doch schon erwähnt.“ „In deinem Zustand?“ Sie kann einen leicht spöttischen Unterton heraushören, was sie etwas wütend macht. Sie geht einen Schritt auf ihn zu und bohrt ihm ihren Finger in die Brust. „Ich muss mich von dir bestimmt nicht beschützen lassen! Dann sterbe ich lieber!“ Wütend dreht sich Nanami um. Sie weiß genau dass sie es vielleicht zu weit getrieben haben könnte. Dennoch verschwindet sie ohne sich noch einmal umzudrehen. Sie ist sich selber im Klaren das sie, ohne ihn, wirklich gestorben wäre aber diese Gefälligkeit, seine Hilfe zu brauchen, will sie ihm jetzt erst recht nicht geben!
 

Einige Tage vergehen indem sie vergeblich versucht ihre Freunde zu finden. In dem Dorf teilte man ihr leider mit das sie schon abgereist sind, da sie nach ihr suchen wollten. Doch ihr kann niemand sagen wohin sie gegangen sind. Nanami ist sich aber in dieser Hinsicht sicher, dass sie sie schon noch finden wird. Sie muss dann nun mal alleine weiter reisen, was ihr aber immer noch lieber ist, als bei Sesshomaru zu sein. Auch wenn sie nur noch an ihn denken muss.

Der Juwelensplitter

Sie wiegt den kleinen Beutel mit noch wenigen Goldstücken in ihrer Hand um noch festzustellen was sie dafür überhaupt noch bekommt. Sie braucht wieder dringend einige Pfeile. Die letzten Tage hat sie leider viele Pfeile gekostet da sie alleine viel zu viele Dämonen begegnet ist und mit fünf Pfeilen kommt sie nun wirklich nicht weit. Nanami ist gerade dabei auf ein Dorf zuzugehen und sich ihre Vorräte aufzustocken, da sich alles dem Ende neigt. Doch ob es noch für genügend Sachen reicht, weiß sie leider nicht. Vielleicht kann Nanami auch gegen Bezahlung einen Dämon vernichten? Irgendein Dorfbewohner hat sicherlich ein solches Problem und würde auch dafür bezahlen. Doch leider darf sie sich noch nicht ganz so viel anstrengen weswegen sie auch überhaupt hauptsächlich nur mit Pfeil und Bogen gekämpft hat. Ihre Wunde hat sich zum Teil zwar wieder geschlossen, aber ganz verheilt ist sie noch nicht. Augenblicklich schweifen ihre Gedanken zu dem Moment in dem Sesshomaru ihr anscheinend das Gift ausgesaugt haben muss. Nanami hat es zwar durch ihre Bewusstlosigkeit nicht mitbekommen, dennoch stellt sie sich vor wie seine Lippen ihre Haut berühren. Wenn man darüber genau nachdenkt, kein sonderlich romantischer Moment dennoch schießt ihr sofort die röte ins Gesicht woraufhin sie heftig mit dem Kopf schütteln muss um bei klaren Verstand zu bleiben. Was zum Teufel denkt sie sich da überhaupt!? Ihr ist doch wirklich nicht mehr zu helfen!
 

Gedankenverloren besorgt sie ihre Sachen und muss leider feststellen dass nun alle Goldstücke aufgebraucht sind. Dabei hat Nanami sich nicht einmal etwas zu essen gekauft. Also bleibt ihr nichts anderes übrig als später im Wald auf essenssuche zu gehen. Enttäuscht seufzt sie. Aber ihr war das schließlich schon klar. Sie verlässt das Dorf wieder und lässt sich in der Nähe nieder.

In den letzten Tagen hat sie zu ihrer Enttäuschung auch nicht Kagome angetroffen. Sie würde ihnen so gerne mitteilen dass ihr nichts fehlt. Doch wie soll sie das wenn sie die Gruppe nicht finden kann? Vielleicht sollte sie zu Haru gehen. Er wird Nanami bestimmt helfen. Doch bis zum ihm wäre es ein langer Weg. Das würde über zwei Tage in Anspruch nehmen. Ein genervtes seufzen verlässt ihre Lippen. Was soll sie denn machen?

Nanami beschließt als erstes sich niederzulegen und zu schlafen. Es wird so langsam spät und sie ist schon den ganzen Tag auf den Beinen.
 

Mitten in der Nacht wird sie durch ein unheilvolles lautes Geräusch geweckt, was sie aufschrecken lässt. Bevor sie nur ansatzweise von dem viel zu großen Dämon erwischt wird, kann Nanami noch ausweichen und versucht Abstand zwischen sich und dem großen Ungeheuer zu bringen. Dabei handelt es sich um einen riesigen Tausendfüßler. Doch dieser hier ist recht ungewöhnlich da er die dreifache Größe eines normalen Dämonen Tausendfüßler hat. Lange kann sie sich mit dem Biest nicht beschäftigen da es sofort wieder zum Angriff übergeht. Sie zieht ihre Schwerter und prescht darauf los. Schon nach wenigen Sekunden hat sie ihm den Kopf abgetrennt und das Vieh fällt leblos zu Boden. Allerdings zuckt es noch an einigen Stellen. Nanami ergreift die Chance und untersucht den zu großen Dämon. Dabei fällt ihr was Leuchtendes in ihr Blickfeld. Etwas scheint in dem Körper zu schimmern. Angeekelt zieht sie es aus seinem Fleisch und betrachtet den kleinen, schimmernden Splitter zwischen ihren Fingern. Erschrocken keucht Nanami auf. Sofort schießt ihr durch den Kopf das es ein Stück vom Juwel der vier Seelen ist. Natürlich hat auch sie von der Geschichte gehört, die vor über einem halben Jahr geschehen ist. Allerdings hat sie nie einen zu Gesicht bekommen. Das ist das erste mal das Nanami einen Dämon erledigt hat, der ein Stück des Juwels in sich trug. Sofort ist ihr auch klar, dass sie dieses Stück Kagome geben muss. Sie haben ihr zwischendurch erzählt das sie danach suchen, damit dieser Naraku nicht die Splitter in die Hände bekommt und auch das Kagome eigentlich dafür verantwortlich ist was passiert ist. Doch wie zum Teufel, soll sie so schnell wie möglich zu ihnen kommen, ohne dass sie von irgendwelchen Kreaturen angegriffen wird, die das Stück unbedingt in ihr Besitzt bringen wollen!? Sie werden die Kraft ohne Umschweife sofort bemerken und sie muss ehrlich sein, sie hat nicht wirklich Lust von einer Horde Dämonen angegriffen zu werden. Aber was bleibt Nanami denn übrig? Sie kann es doch nicht einfach wegschmeißen und irgendeinem Dämon überlassen, der eindeutig nichts Gutes damit im Schilde führt. Oder noch schlimmer, Naraku selbst! Sie ist nicht darauf aus ihm zu begegnen. Darauf kann sie wirklich verzichten und alleine sowieso.
 

Hätte sie eine geringe Chance?
 

Nicht einmal ansatzweise.
 

Also begibt sie sich damit nur in Gefahr. Missmutig schaut Nanami in den Himmel. Warum nur immer sie? Obwohl es erst anfängt hell zu werden, macht sie sich jetzt schon sofort auf den Weg zu Haru. Sie kann nicht noch einige Tage umher schweifen und sie suchen. Dann nimmt Nanami lieber die zwei Tage reise auf sich und findet die anderen dann schneller.
 

Doch wie zu erwarten wird sie den Tag über von den verschiedensten Dämonen angegriffen, die natürlich alle den Splitter haben wollen und nicht so leicht locker lassen. Doch im Laufe des Tages ist auch sie mit ihren Kräften am Ende und sieht keine andere Möglichkeit mehr, einfach nur noch die Flucht zu ergreifen. „Verfluchte Scheiße!“, murmelt sie, als ein weiterer Dämon, zu den ohnehin schon vielen, sich dazu gesellt und ihr folgt. Nanami weiß nicht wie lange sie das noch durchhält doch zu ihrem Erstaunen, läuft sie Sesshomaru über den Weg. Sie ist so heilfroh ihn zu sehen, dass sie ihre Freude kaum verbergen kann. Er ist nun wirklich ihre einzige Rettung, auch wenn sie das nur ungern zugibt. „Bitte, hilf mir!“, meint sie atemlos und fällt vor ihm auf die Knie, vor Erschöpfung. Sesshomaru blickt sie kurz an und sieht dann die Dämonenansammlung. Ohne lange nachzudenken, zieht er sein Schwert und erledigt sie, ohne Probleme, nacheinander. Nanami versucht sich in der Zwischenzeit zu beruhigen und ihre schmerzende Lunge unter Kontrolle zu bringen. Sie pumpt so viel Luft wie möglich in ihre Lunge, dabei hat sie den Kopf gesenkt und stützt sich Kniend mit den Händen im Gras ab, die heftig zittern.
 

Sesshomaru tritt vor sie und blickt an ihr runter. Ihm fällt sofort die Macht des Splitters auf. Dabei fragt er sich woher sie solch einen Splitter überhaupt hat. Es ist kein Wunder das sie verfolgt wurde.

„Woher hast du ihn?“, fragt er sie, was Nanami dazu bringt ihn erschreckt anzusehen. „Ich habe ihn von einen Dämon den ich erledigt habe.“, stammelt sie. „Es ist dumm von dir solch ein Splitter mit dir herumzutragen.“ Sie rafft sich langsam auf. „Was hätte ich denn tun sollen? Den Splitter liegen lassen damit sich noch so eine widerliche Kreatur es sich schnappen kann? Bestimmt nicht! Den werde ich Kagome geben. Schließlich sammeln sie die Splitter.“ Er seufzt leise. „Du bringst dich nur unnötig in Gefahr.“ „Das weiß ich selber! Aber was soll ich denn machen?“ Er streckt ihr die Hand entgegen. „Gib ihn mir.“ Sofort weicht sie zurück und umklammert einen kleinen Beutel, der an ihren Körper hängt, wo der Splitter drin ist. „Ganz bestimmt nicht! Du bist immerhin ein Dämon! Du kannst vielleicht einen auf stark machen aber das Juwel kann auch dich in Verführung bringen und dich vermutlich wahnsinnig wie die anderen machen. Am besten gehen wir hier kein Risiko ein.“ „Ich interessiere mich nicht dafür.“, meint er nüchtern und blickt sie an. „Das kann sich schnell ändern!“ So unrecht hat sie gar nicht. Doch das gibt er bestimmt nicht zu. Stattdessen belässt er es einfach dabei. Sie scheint entschlossen zu sein und er wird sie nicht davon abbringen können. Somit beschließt er widerwillig seinen Bruder zu suchen damit sie den Splitter los sind.
 

Doch beide kommen bis zum Abend nicht mehr sehr weit, da sie immer wieder aufgehalten wurden. Letztendlich ist Nanami zu erschöpft um weiterzugehen und die beiden lassen sich an einem kleinen Feuer nieder. Seufzend schließt sie die Augen. Sie ist wirklich froh dass er sich, warum auch immer, dazu entschlossen hat sie zu Kagome zu führen. Sie will den Splitter nur so schnell wie möglich loswerden und bei Kagome ist er viel besser aufgehoben.

„Wo ist Rin eigentlich?“, fragt Nanami nach einer Weile. „Bei Jaken in Sicherheit.“ „Das ist gut.“, murmelt sie nur. Ihre Hand wandert zu dem Säckchen in dem der Splitter ist. Gedankenverloren nimmt Nanami ihn raus und betrachtet ihn. „Über so ein kleines Stück streiten sich die Dämonen?“ Es ist eher eine Frage die sie sich selbst stellt. Doch Sesshomaru antwortet ihr darauf. „So ein kleines Stück kann so einem schwachen Dämon schon außergewöhnliche Kräfte bescheren.“ „Was passiert dann, wenn er das ganze Juwel besitzen würde?“ „Das sollten wir uns lieber nicht vorstellen.“ Vielleicht hat er in dieser Sache wirklich Recht. Sie hat ja auch schon gesehen was für eine Kraft dieser Tausendfüßler hatte und auch welche Größe er damit erlangt hat. Sie möchte dieses Teil so schnell wie möglich loswerden. Es scheint nur Unheil zu bringen und Kagome und Inuyasha können damit viel besser umgehen. Kagome ist eine Miko und könnte es reinigen und auch besser beschützen. Sie hatte schon Probleme den Tag mit diesem Ding zu überstehen. Nanami kann froh sein Sesshomaru bei sich zu haben. Warum auch immer er sich dazu bewegt hat ihr zu helfen. Aber Nanami hinterfragt das lieber nicht und nimmt seine Hilfe liebend gerne an.
 

Am nächsten Morgen machen sich beide wieder relativ früh auf den Weg, was Nanami sehr lieb ist. „Ich verstehe nun wirklich nicht warum du mir überhaupt hilfst. Hasst du nicht deinen Bruder?“, fragt Nanami dann doch einfach. Doch von Sesshomaru kommt keine Antwort. Er starrt einfach nur geradeaus als hätte er sie gar nicht gehört. „Vermutlich weil er kein vollwertiger Dämon ist. Sie haben mir etwas darüber erzählt, dass euer Vater sich in eine Menschenfrau verliebt hat. Was allerdings seinen Tod letztendlich bedeutet hat.“ Sie seufzt kurz. „Naja am besten sollte man sich überhaupt nicht verlieben. Man wird doch letztendlich sowieso nur unglücklich.“ Sesshomaru blickt sie kurz an, während Nanami weiter geradeaus schaut. Der Schmerz ist noch nicht ganz verschwunden. Aber wann ist schon der Tod von einem Geliebten etwas Leichtes? Sie hätte davon einfach nicht anfangen sollen, denn jetzt erinnert sie sich wieder daran, wie sie ihn Tod vorgefunden hatte und da sie ihn, wäre sie vielleicht früher gekommen, ihn noch hätte retten können. Dann wären diese unerklärlichen Gefühle zu Sesshomaru gar nicht erst entstanden weil sie sich vermutlich dann nie begegnet wären. Für beide wäre das einfacher gewesen.

Plötzlich reißt sie ein seltsames Summen aus ihren Gedanken. Verwirrt schaut Nanami sich um, während Sesshomaru sich in Kampfstellung begibt. Plötzlich tauchen einige Saimyosho auf. Nanami ist denen nur einmal bei der großen Schlacht begegnet. Sonst hat sie diese Viecher noch nie gesehen. „Naraku.“, grummelt Sesshomaru vor sich hin. Gehören also diese Insekten zu diesem Naraku? Hat er was mit dem Tod ihrer Kameraden doch etwas zu tun? Sie kann sich nur zu gut vorstellen warum diese Viecher plötzlich hier sind. Wenn Naraku unbedingt diese Juwelensplitter besitzen will, ist es kein Wunder warum er sie hierher schickt.
 

Ohne lange zu zögern greift Sesshomaru an. Nanami macht es ihm gleich und spannt einen Pfeil in ihren Bogen. Doch die Saimyosho lassen sich weder von ihren noch von Sesshomarus Angriffen verscheuchen. Stattdessen werden es immer mehr. Sie versuchen an das Säckchen zu kommen, dass Nanami versucht mit ganzer Kraft zu beschützen. Sie wird ganz bestimmt nicht zulassen das Naraku an den Splitter kommt.

„Übergib ihnen den Splitter!“, meint Sesshomaru und blickt sie an. „Ganz bestimmt nicht! Nur über meine Leiche!“ Auf einmal kommt ein heftiger Luftzug, was Nanami dazu bringt kurz die Augen zu schließen um nicht den Sand in die Augen zu bekommen, der dadurch aufgewirbelt wird. Kurz darauf blickt sie sich schnell um und kann eine schwarzhaarige Frau wenige Zentimeter vor sich entdecken. „Pass besser auf was du sagst. Das ist wirklich leichtsinnig von dir.“ „Kagura.“, meint Sesshomaru. Erstaunt blickt Nanami ihn an. Er kennt sie? Ist sie einer von Narakus Handlangern? „Ach, Sesshomaru. Schön dich mal wieder zu sehen. Es ist eine Weile her. Da wundert es mich doch sehr was dieser Mensch bei dir verloren hat.“ Er erwidert daraufhin nichts sondern blickt sie nur wütend an. Sie wendet sich wieder Nanami zu. „Du solltest besser keinen wiederstand leisten und uns den Splitter überreichen. Das wäre für alle beteiligten das Beste. Ich habe nicht wirklich die Lust dazu dir etwas anzutun.“ „Und ich habe nicht wirklich Lust euch den Splitter zu überlassen. Diskussion somit beendet?“ „Gib ihr einfach den Splitter!“, knurrt Sesshomaru hinter ihr. „Ich hab mich doch gestern nicht umsonst bemüht, nur um ihn dann ein Tag später, freiwillig, dem Feind zu übergeben!“ Wütend zieht sie ihre Schwerter. „Dann tu mir doch einfach etwas an wenn du ihn haben willst!“ Ohne lange zu zögern greift Kagura an und wedelt mit ihren Fächer rum, was dazu beiträgt, dass energiegeladene Sicheln auf sie zurasen. Solch einen Angriff hat Nanami noch nie gesehen und weicht erst einmal aus. Gut, mit solch einem Dämon hatte sie es bisher auch noch nicht zu tun. Wenn sie genauso an stärke besitzt wie Sesshomaru kann sie sich gleich selber ein Grab schaufeln. Vor allem kann sie anscheinend den Wind beherrschen, was es schon einmal unmöglich macht mit Pfeil und Bogen gegen sie anzukommen. Nanami setzt gerade zum Kampf an, als wieder ein paar Saimyosho angreifen und somit auch Sesshomaru ablenken. Kagura nutzt die Chance und packt Nanami auf ihre große Feder. Sodass er nicht mehr reagieren kann um sie zu retten. Mit einer gewaltigen Windkraft ist sie dazu gezwungen auf der Feder liegen zu bleiben und kann sich nicht mehr rühren. Innerlich flucht sie vor sich hin da sie rein gar nichts gegen sie tun konnte. Aber Nanami besitzt nun mal keine übermenschlichen Fähigkeiten. Sie ist weder ein Dämon noch eine Miko sondern nur eine normale Kriegerin mit normalen Waffen. Die sich nicht durch solche Kräften zu Wehr setzen kann. Jetzt wird Nanami erst richtig bewusst in welcher Gefahr sie jetzt schwebt. Wenn sie schon nicht gegen Kagura ankommen kann, was wird das dann erst mit Naraku!? Sie geht davon aus dass sie sie jetzt zu ihm bringt. Dann steckt sie aber wirklich in der Klemme. Da kommt sie nicht mehr lebend raus. Sie kann nur hoffen das Sesshomaru Interesse hat sie zurückzuholen. Obwohl, warum sollte er? Somit wäre es für ihn ein Problem weniger.
 

Kurze Zeit später scheinen sie sich einem Dorf zu näher, dass allerdings ziemlich zerfallen aussieht, was andererseits kein Wunder ist da es dort von Dämonen und Leichen wimmelt. Als Kagura landet, bekommt sie als erstes diesen bestialischen Geruch in die Nase. „Du solltest nicht versuchen dich zu wehren. Das wäre dein sofortiger Tod.“, erklärt Kagura ihr und leitet sie in die große Hütte die vermutlich dem damaligen Oberhaupt des Dorfes gehört hatte. Nanami hält sich auch lieber daran. Sie hat nicht gerade das Bedürfnis von den Dämonen niedergerissen zu werden. Vielleicht ergibt sich ja noch ein Ausweg und um den herauszufinden, muss sie noch etwas überleben.

Sie wird in ein relativ dunkles Zimmer geführt in dem ein Mann in der Ecke sitzt. Er blickt nach unten und ist zu dem Fenster gedreht. Neben ihn steht eine Schale in den scheinbar weitere Splitter des Juwels drin liegen.

Ein mulmiges Gefühl beschleicht Nanami. „Naraku, diese Frau hat einen weiteren Splitter des Juwels. Sie war leider nur nicht klug genug um uns den Splitter freiwillig zu überlassen. Sie reiste mit Inuyashas Bruder Sesshomaru, was mich sehr gewundert hat. Sie scheint die beiden zu kennen.“ Er steht auf und dreht sich zu ihr um. Sofort stechen ihr zwei rot glühende Augen entgegen, was sie leicht zurückschrecken lässt. Denn diese Augen strahlen etwas so gefährliches aus, das sie es nicht einmal in Worte beschreiben könnte. Er mustert sie eindringlich wobei sie das Gefühl hat, als würde er sie gleich mit seinem Blick durchbohren. „Beachtlich das du so viel Dummheit besitzt.“ „Dann besitze ich nun mal so viel Dummheit. Besser als einem Dämon das zu überlassen.“, faucht sie, was sie sofort bereut. Er ist so schnell vor ihr, dass sie es gar nicht richtig realisieren kann. Seine Hand umschließt ihren Hals. Keuchend schaut sie ihn an, wissend dass sie dieser Lage nicht entkommen kann. Sein Griff ist fest, was es ihr unmöglich macht zu atmen. Er schaut ihr währenddessen seelenruhig in die Augen, um anscheinend irgendetwas daraus lesen zu können, wobei Nanami nicht weiß was er darin sucht. Man sagte ihr die ganze Zeit wie Gefährlich Sesshomaru ist. Dabei ist Sesshomaru gegenüber Naraku ein Schoßhündchen. Zumindest hat sie ihn noch nie so Gefährlich gesehen. Doch dieser Mann vor ihr strahlt das pure Böse aus, was er überhaupt nicht zu verstecken versucht.
 

Er reißt ihr mit einem Rück den Beutel weg und lässt sie los, sodass sie keuchend auf den Boden aufkommt. Sie braucht einige tiefe Luftzüge um ihre Atmung wieder auf Vordermann zu bringen. Sie war eindeutig zu leichtsinnig, zu glauben, den Splitter sicher Kagome zu übergeben. Jetzt hat es jemand, der es am allerwenigsten haben sollte. „Was hat dir das ganze gebracht? Überhaupt nichts. Du hast nur deinen Tod heraufbeschworen.“ Er seufzt spielerisch. „Hättest du gleich brav gehorcht, wäre es gar nicht erst so weit gekommen.“ „Doch das denke ich schon.“, keucht sie und blickt dabei zu ihm hoch. Er blickt sie kurz an, dreht sich aber letztendlich rum und beachtet sie nicht mehr weiterhin. „Kagura, mach sie kampfunfähig. Dann sorge dafür das Inuyasha davon erfährt. Wenn sie mit denen wirklich befreundet ist, werden sie sie nicht im Stich lassen. Zu irgendetwas muss sie schließlich nützlich sein vor ihren Tod.“ „Sie werden nicht kommen. Ich bin nur mit Inuyashas Bruder gereist.“ Er Antwortet nicht darauf. Naraku weiß genau das dass eine glatte Lüge ist.

Kagura zieht sie sichtlich genervt wieder auf die Beine und bringt sie aus dem Zimmer raus. Nanami versucht sich gar nicht erst zu wehren. Es hat doch einfach keinen Zweck. Momentan kann sie wirklich nur auf ein Wunder hoffen. Doch sie will nicht das Inuyasha und die anderen kommen und sich nur wegen ihr in Gefahr begeben. Sie ist das ganze sicherlich nicht Wert. Dennoch fragt sie sich was Sesshomaru wohl machen wird. Wird er das jetzt einfach ignorieren? Zu verdenken wäre es ihm nicht.

Sie wird von Kagura in ein anderes Zimmer geschupst. Um das Zimmer herum scheint sie eine Art Bannkreis zu legen aber sicherlich nicht zum Schutz. Sondern damit sie auch keine Dummheiten anstellt. „Das wird dich erst einmal ruhig stellen. Dann kann ich dich auch bedenkenlos hier alleine lassen.“, meint sie eher zu sich selbst. „Was meinst du damit?“, fragt Nanami. Ruhig stellen? Als ob sie Ruhe geben würde nur weil sie nicht hier raus kommt. Doch zu ihren Leidwesen huscht ein kurzes grinsen über Kaguras Gesicht. „Das wirst du noch früh genug merken.“ Mit diesen Worten verschwindet sie und lässt eine verwirrte Nanami zurück. Sie seufzt innerlich. Da hat sie sich ja was Tolles eingebrockt. Es könnte alles Mögliche passieren. Aber ausgerechnet muss sie auf Naraku treffen. Das Schicksal hat momentan wirklich kein Erbarmen mit ihr. Sie gerät in letzter Zeit von einer gefährlichen Situation in die nächste.
 

Von Minute zu Minute fühlt Nanami sich schwächer sodass sie sich mittlerweile hinlegen musste. Der ganze Raum dreht sich und sie hat nicht wirklich die Kraft ihre Augen zu öffnen. Jetzt ist ihr auch vollkommen klar was sie damit gemeint hat. Die Barriere saugt ihre Kraft aus. Was letztendlich dazu führt, dass sie stirbt wenn sie nicht rechtzeitig herauskommt. Naraku geht eindeutig davon aus das Inuyasha und die anderen entweder schon zu spät kommen, oder es trotz rechtzeitiger Ankunft, hier nicht rechtzeitig rein kommen. Sie hätte wirklich nicht gedacht dass es so enden würde. Eher das sie auf dem Schlachtfeld, ganz zerfetzt, enden würde. Ob das hier allerdings schlechter oder besser ist, kann sie nicht sagen.

Doch urplötzlich sind draußen einige Stimmen zu hören. Sind sie wirklich gekommen? Sie würde sich am liebsten aufrichten und aus dem Fenster starren doch diese Kraft hat sie endgültig verlassen. Wie ein nasser Sack liegt sie auf den Boden und kann sich nicht rühren. Doch plötzlich hört sie wie Inuyasha nur noch Bakuryuha schreit und eine Art Explosion entsteht, die das ganze Zimmer in Schutt und Asche verwandelt. Sie wird von den Trümmern fast begraben. Doch zu ihrem Glück ist ihr nichts passiert außer ein paar Schrammen doch genau kann sie das nicht sagen, da sie sich immer noch nicht bewegen kann. Die Barriere ist dadurch zwar zerstört worden, aber die Kräfte, die ihr bisher ausgesaugt wurden, kehren nun mal nicht auf einen Schlag zurück.
 

„Oh nein! Hast du sie getroffen?“, fragt Kagome entsetzt. „Was sollte ich denn tun!?“, kläfft Inuyasha sie an während er sich die Saimyosho vom Hals hält. Keiner von ihnen bekommt die Chance nach Nanami zu sehen, da sie angegriffen werden. Nanami schließt endgültig die Augen. Das Gerümpel das auf ihr liegt, tut ihr zwar höllisch weh, aber daran kann sie momentan wirklich nichts ändern. Doch auf einmal wird die Last, die auf ihr liegt, weniger. Schwach kann sie die Augen öffnen. Einige lange silberne Strähnen fallen ihr entgegen. Letztendlich wird sie rausgehoben, wobei sie endlich frei atmen kann. Die Gruppe schaut in die Richtung, in der Sesshomaru Nanami gerate raus hebt. „Was macht der denn hier!?“, fragt Inuyasha. Doch sofort muss er wieder seine Aufmerksamkeit auf das geschehen vor sich lenken. Auch Sesshomaru ist gezwungen sein Schwert zu ziehen während er Nanami in den Armen hält. Doch er versucht lieber von dem geschehen wegzukommen. Soll sich doch sein Bruder um diese Sache kümmern. Er kann nun mal nicht mit ihr hier bleiben. Sie ist erschöpft und hat vermutlich einen riesen Schreck bekommen. Warum ihn das eigentlich Interessiert weiß er nicht. Dennoch bringt er sie zuallererst in Sicherheit.
 

Als er genug Abstand zu dem Trubel genommen und die restlichen Insekten, die ihnen gefolgt waren, getötet hat, legt er sie behutsam ab. Dabei betrachtet Sesshomaru sie für einige Sekunden. Er bemerkt an ihrem Hals die Würgemale die Naraku ihr zugefügt hat. Langsam streicht er darüber doch ein seltsames kribbeln durchfährt seine Finger. Genau dasselbe Gefühl wie bei ihrer ersten Berührung aber nicht so heftig. Als er allerdings Geräusche vernimmt, die eindeutig von der herannahenden Gruppe stammt, zieht er seine Hand zurück. Sesshomaru dreht ihr den Rücken zu und verschwindet. Inuyasha konnte allerdings noch einen Blick auf ihn erhaschen, als er zwischen den Bäumen verschwunden ist. Kagome konzentriert sich dagegen voll und ganz auf die bewusstlose Nanami. Sie kniet sich vorsichtig zu ihr runter. Dabei begutachtet Kagome sie. „Was hat sie überhaupt bei Naraku gemacht!?“, fragt Sango. „Ich denke wir werden hier unser Lager aufschlagen. Sie muss sich ausruhen und wenn sie wieder zu sich kommt, haben wir immer noch Zeit sie danach zu fragen statt uns jetzt darüber Gedanken zu machen und zu spekulieren, was sie bei ihm gemacht hat. Vor allem wird es erst einmal eine Weile dauern bis sich ihre Kräfte wieder normalisiert haben. Sie war zu lange in dieser Barriere und sie hat keine übermenschlichen Kräfte.“, meint Miroku. Die anderen stimmen seinem Vorschlag zu. Dennoch lässt das ganze Kagome keine Ruhe, da Nanami sich in große Gefahr begeben hat. Genauso wie Inuyasha fragt sie sich auch, warum Sesshomaru ihr geholfen hat. Klar, sie erzählte dass sie schon mit ihm gereist ist aber in so kurzer Zeit kann er sie doch unmöglich ins Herz geschlossen haben, um sie schon gleich zu beschützen. Doch Inuyasha ist nicht in der Lage zu wissen, was seine Hintergedanken sind. Somit kann er nur weiter spekulieren oder es einfach akzeptieren.
 

Als Nanami wieder langsam zu sich kommt, brummt ihr höllisch der Kopf. Sie kann als allererstes gar nicht realisieren, wo sie genau ist und was überhaupt passiert ist, als sie sich erinnert bei Naraku gewesen zu sein. Hastig schaut sie sich um und entdeckt die Gruppe vor sich, die um das Feuer herum sitzen und jeder scheinbar seinen Gedanken nachhängt sodass sie nicht sofort mitbekommen das Nanami sie anstarrt. „Was ist passiert?“, fragt sie, woraufhin sie sich zu ihr rumdrehen. „Du bist endlich wach!“ Kagome springt sofort auf. „Wie geht es dir!?“ „Ich fühle mich etwas benommen und habe Kopfschmerzen aber ich denke sonst ist alles in Ordnung.“ „Das wundert mich gar nicht. Du warst schließlich am Ende deiner Kräfte. Ich denke das ist normal.“, meint Miroku. „Was hast du bei Naraku gemacht?“, fragt Inuyasha leicht misstrauisch. Er will es jetzt wissen. Danach haben sie immer noch Zeit um sich ausgiebig nach ihrem Befinden zu erkundigen.

Nanami seufzt schwer. Ihr ist es peinlich dass sie geglaubt hat ihnen den Splitter überreichen zu können und ihn dann ausgerechnet an Naraku verloren zu haben. Am liebsten würde sie das ganze gar nicht erst ansprechen. „Naja, ich hatte einen Splitter des Juwels der vier Seelen bei mir.“ Inuyasha springt plötzlich auf. „Was!? Woher hattest du ihn!?“ „Ich hatte einen Dämon besiegt der ihn bei sich trug. Ich wollte ihn Kagome überreichen.“ Sie lacht kurz beschämt auf. „Es war dumm von mir zu glauben, dass zu schaffen. Natürlich wurde ich angegriffen. Ich traf auf Sesshomaru, der mir half voranzukommen und euch zu suchen. Naja plötzlich sind da diese Saimyosho aufgetaucht und auch diese Kagura. Anscheinend eine untergebene von Naraku. Ich wollte ihnen den Splitter nicht freiwillig überlassen. Also nahm sie mich mit. Naja, er hat jetzt den Splitter.“ „Das war wirklich dumm von dir.“, meint Inuyasha und verschränkt seine Arme. „Du hast dich nur unnötig in Gefahr begeben. Die Saimyosho sind giftig und Kagura ist ein Abkömmling von Naraku. Also genauso Gefährlich. Außerdem denke ich, muss ich gar nicht erst von Naraku selbst anfangen.“ Nanami schüttelt leicht den Kopf. Sie kann sich noch genau an seine stechenden Augen und an diese teuflisch, böse Aura erinnern. So etwas hatte sie vorher noch nie gesehen. Die Dämonen mit der sie bisher zu tun hatte, waren nichts im Vergleich zu ihm. Obwohl er, laut Erzählungen von Inuyasha, nur ein Hanyou ist. „So etwas Böses habe ich vorher noch nie gesehen.“, flüstert Nanami. „So geht es uns genauso. Es gibt viele bösartige Dämonen. Aber Naraku, spielt noch in einer ganz anderen Liga mit.“, stimmt Sango zu. „Er ist zu allem Fähig.“, meint Shippo und nickt wissend. „Weißt du überhaupt was nach unserer Ankunft noch geschehen ist?“, fragt Kagome um auf Sesshomaru zu kommen. Doch Nanami schüttelt den Kopf. „Nein, ehrlichgesagt nicht. Nachdem ich euch draußen gehört habe und plötzlich der Raum nur noch Schutt und Asche war, habe ich anscheinend das Bewusstsein verloren.“ Sie lächelt die Gruppe schwach an. Sie weiß zwar nicht worauf sie hinauswollen aber sie kann sich nun mal nicht erinnern. Kagome beschließt nicht weiter danach zu fragen und wirft auch Inuyasha einen bestimmten Blick zu damit er ebenfalls nicht damit anfängt. Sie möchte mit ihr alleine über all das sprechen. Aber nicht jetzt. Das hier ist momentan kein guter Zeitpunkt.

Verwirrende Gefühle

Zwei Tage später geht es Nanami wieder besser. Die Gruppe hat sich entschlossen ein Stück weiterzugehen doch nachdem die Gruppe geklagt hat, das sie am Abend Hunger haben und eine Pause einlegen wollen, was Inuyasha gar nicht gepasst hat, hat er letztendlich genervt nachgelassen. Doch Nanami hat nicht wirklich Appetit und hat sich letztendlich, ein Stück entfernt, sich niedergelassen und hängt nun ihren Gedanken nach. Ihr tut die Ruhe gut. Außerdem sind erstaunlicherweise jetzt zwei Tage umgegangen und sie wurden nicht angegriffen. Darüber ist sie unendlich froh.
 

Kagome blickt sie nach dem Essen einige Minuten lang an, bis sie beschließt zu ihr zu gehen. Langsam setzt sie sich neben Nanami und wartet erst einmal bevor sie anfängt sie anzusprechen. „Du solltest etwas essen.“ „Ich hab keinen wirklichen Appetit.“ „Was ist eigentlich passiert nachdem du den Jungen retten wolltest?“ „Naja, ich wurde von dem Dämon angegriffen. Letztendlich wurde ich von Sesshomaru und Rin gerettet.“ Die Sache mit dem Gift lässt Nanami aus. Sie muss sich nun wirklich keine weiteren Gedanken darum machen. „Ich habe euch gesucht und wollte euch mitteilen dass es mir gut geht. Schließlich bin ich einfach so verschwunden.“ Kagome lacht etwas. „Ja, ich habe mir wahnsinnige Sorgen gemacht das dir etwas zugestoßen sein könnte. Aber er hat den Geruch seines Bruders wahrgenommen und hat auch vermutet dass du bei ihm bist. Sicher war es allerdings nicht.“ Nanami seufzt etwas. „Ich weiß und es tut mir leid.“ „Was ist das eigentlich zwischen euch?“ Verwirrt schaut Nanami sie an. „Er hat dich aus dem Schutt herausgezerrt und dich in Sicherheit gebracht als du Bewusstlos warst. Das ist nun wirklich nicht seine Art. Ihr kennt euch doch noch nicht so lange. Bei Rin kann ich das ganze noch nachvollziehen. Doch ehrlichgesagt kann ich das bei dir nicht.“ Nanami fängt an zu lachen. Kagome ist wirklich verwirrt und sie muss zugeben, dass es sie auch wundert dass er ihr geholfen hat. „Ganz ehrlich? Ich weiß es selber nicht. Ich verstehe ihn nicht. Fakt ist allerdings, dass er mich bei unseren ersten Zusammentreffen nicht getötet hat obwohl er einen Grund dazu gehabt hätte. Außerdem wäre es gelogen wenn ich sagen würde, dass dieser Dämon mich nicht faszinieren würde. Obwohl ich ihn wirklich nicht länger als euch kenne.“, seufzt Nanami und stützt ihren Kopf auf ihre Hand. Sie kann sich das ganze selbst nicht erklären. Besser ist es einfach wenn sie sich darum einfach keine Gedanken mehr machen würde. „Ich kann mir auch nicht erklären warum er so hilfsbereit zu mir ist.“ „Vielleicht hat er ja Gefühle entwickelt.“, meint Kagome als spaß und fängt an zu lachen. Doch Nanami kann darüber nicht lachen. Das merkt Kagome sofort und bereut ihre Worte. Sie legt eine Hand auf Nanamis Schulter. „Es tut mir leid.“ „Nein, nein. Du hast ja Recht. Das klingt alles merkwürdigt.“ Kagome winkt mit ihrer Hand ab und schaut zum Himmel. „Glaub mir, ich kann verstehen wie du dich fühlst. Die Brüder sind sich in der Hinsicht relativ ähnlich. Du weißt nicht woran du bei Sesshomaru bist und ich weiß es bei Inuyasha nicht.“ Nanami kann sich einen erstaunten Blick nicht verkneifen. Durch die ganzen Geschehnisse ist es ihr nicht einmal Ansatzweise aufgefallen das Kagome was für ihn empfinden könnte. Gut, sie hat auch nicht sonderlich darauf geachtet. Sie war mit sich selber genug beschäftigt gewesen, was ihr ein schlechtes Gefühl eintreibt.
 

Kagome muss über ihren Gesichtsausdruck lachen. Nanami zwingt sich ein kleines Lächeln auf. „Ich hätte es wohl bemerken müssen, oder?“, fragt sie leise. „Nein, nein. So lange warst du schließlich nicht bei uns. Außerdem hattest du wichtigeres zu tun als dir darüber Gedanken zu machen.“ „Ich sehe euch aber als Freunde an. Aber ich scheine wohl kein guter Freund zu sein.“ „Ach, das stimmt doch gar nicht! Wir mögen dich alle sehr. Selbst Inuyasha, auch wenn er das nicht zugibt.“ „Naja, ich hab gedacht er hasst mich.“ Kagome schüttelt den Kopf. „Er hat Schwierigkeiten solche Freundschaftsgefühle zu zeigen.“ „Tja, dann hat er mit seinem Bruder wirklich was gemeinsam.“, murmelt sie. Kagome seufzt etwas und blickt sie eindringlich an. „Du magst ihn wirklich sehr. Aber dir sollte bewusst sein, dass er in Gegensatz zu Inuyasha sehr gefährlich sein kann. Taste dich einfach langsam vor. Du wirst merken, wenn du nicht mehr weiterkommst. Aber dann solltest du auch nicht mehr nachbohren.“
 

Beide erheben sich und gehen wieder zu den anderen, die mittlerweile ihr essen verputzt haben. Jetzt heißt es für alle sich schlafen zu legen, da sie am nächsten Morgen weiter gehen wollen. Doch leider bekommt Nanami in dieser Nacht kein Auge zu. Sie muss daran denken was Kagome gesagt hat. Das Sesshomaru sie aus dem Schutt befreit hat. Daran kann sie sich wirklich nicht erinnern. Anscheinend hat sie da ihr Bewusstsein schon verlassen. Aber warum hat er sich diese mühe überhaupt gemacht? Schon als sie von diesem riesigen Dämon angegriffen wurde hat er ihr geholfen und auch als sie den Juwelensplitter zu Kagome bringen wollte. Obwohl ihm klar war, dass er somit zu seinen Bruder muss. Nanami kann Sesshomaru nicht verstehen. Was geht nur in seinem Kopf vor oder weiß er das selber nicht so genau? Sie seufzt leise, während sie sich aufrecht hinsetzt. Ihr Blick schweift umher, als eine Gestalt in einiger Ferne ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sie braucht nicht lange um zu erkennen um wen es sich dabei handelt. Doch warum Sesshomaru hier ist, kann Nanami sich wirklich nicht erklären. Sie schaut ihre Freunde an und als sie sich sicher ist, dass sie alle tief und fest schlafen, steht sie auf. Langsam geht sie auf ihn zu. Während er ihr den Rücken zugewandt hat.
 

„Was machst du denn hier?“ Sie tritt noch einen Schritt näher und schiebt währenddessen einen Ast beiseite der ihr den Weg versperrt. Er dreht sich zu ihr rum, um sie zu mustern. „Dir scheint es besser zu gehen.“, stellt er nüchtern fest. „Ähm…ja so weit.“ Sie seufzt kurz. „Hör mal. Ich muss mich bei dir noch bedanken.“ „Weswegen?“ Sie blickt ihm ins Gesicht um irgendeine Regung darin zu finden. Doch er strahlt eine Gleichgültigkeit aus. Als ob er es wirklich nicht wüsste und es ihm trotzdem egal ist. „Das du mir geholfen hast, auch wenn ich nicht verstehe warum.“ In seinen Augen blitzt plötzlich etwas auf, was Nanami nicht ganz deuten kann. Dennoch lässt es ihr Herz unerwartet schneller schlagen. Sodass sie schon fast Angst bekommt er würde es hören. Er tritt einen Schritt näher auf sie zu wobei sie schon fast sich entfernen möchte doch sie will nicht zeigen dass sie Aufgeregt ist. „Gibt es einen besonderen Grund warum du das tust?“, fragt sie, um die stille zu unterbrechen, da er ihr immer noch nicht geantwortet hat. Er Antwortet weiterhin nicht. Stattdessen hebt er seine Hand und will ihre Wange berühren. Doch kaum tasten seine Finger danach, zucken beide erschrocken zurück, da, wie bei der ersten Berührung, ein heftiger Blitz durch beide fährt. Nanami sieht, das selbst Sesshomaru damit nicht gerechnet hat und sie geschockt anstarrt. Sie versteht selber nicht warum das passiert. Schließlich hat er sie schon aus den Trümmern befreit und sie dadurch auch angefasst. Scheinbar ist so etwas dort nicht passiert. Nanami weiß nicht was das ist. Das schlimme ist, dass es sich zwar nicht schlecht anfühlt aber so stark zu sein scheint, dass es erschreckend ist. Warum auch immer ausgerechnet zwischen ihnen beiden.

Sofort dreht sie sich um und geht schnell zu den anderen. Währenddessen versucht sie ihr Herz zu beruhigen das durch diesen Vorfall nur noch härter gegen ihren Brustkorb schlägt. Sesshomaru schaut ihr nur kurz hinterher bis er sich selbst auch dazu entscheidet, am besten zu gehen.

Leicht zitternd setzt sie sich auf den Boden und hält ihre Fäuste gegen die Brust. Es war noch stärker als das erste mal. Das beunruhigt sie sehr. Sie muss sich unbedingt ins Gedächtnis rufen, dass er ein Dämon ist. Sie sollte sich ihm nicht mehr so nähern. Vor allem weil sie Angst vor diesem Gefühl hat, dass beide so zurückgezuckt hat lassen. So etwas hatte sie schließlich noch nie vorher Gefühlt und schon beim ersten mal verschreckt aber da hatte sie sich eher Gedanken darum gemacht warum das passiert ist und ob das einfach nur ein Zufall war wegen seinen Kräften. Doch da es ein zweites mal geschehen ist, nur intensiver, kann es sich nun mal um keinen Zufall mehr handeln.
 

Einige Tage vergehen, während Nanami weiter mit der Gruppe reist. Sesshomaru ist in den Tagen nicht mehr aufgetaucht, woraufhin sie sehr froh ist. Auch wenn sie sehr oft an ihn denken muss. Doch Kagome und die anderen schaffen es einfach sie auf andere Gedanken zu bringen, was sie glücklich macht.
 

„Ist das wirklich eine gute Idee, wenn wir jetzt dahingehen?“, fragt Shippo in die Runde. Inuyasha verschränkt nur die Arme und meint abfällig, „Hast du etwas Angst? Mit großer Wahrscheinlichkeit ist dort ein Juwelensplitter und es wäre sehr dumm wenn wir das ignorieren würden.“ „Tja, normal ist es nun mal nicht, dass ein ganzes Dorf plötzlich angegriffen wird aber können wir dem alten Mann wirklich glauben? Der kam mir nicht ganz nüchtern vor.“, stellt Sango fest. „Ich denke er sprach die Wahrheit.“, mischt sich Miroku ein. „Naja, mal nachschauen was vor sich geht. Besser als das ganze zu ignorieren.“, meint Nanami und fährt sich durch die Haare, die mittlerweile schon fast ihre Schultern erreicht haben. Sie war sich schon die ganze Zeit am überlegen, ob sie sie sich wieder abschneiden sollte, entschied sich aber dagegen. „Ich spüre sogar einen Splitter!“, reißt Kagome sie aus ihren Gedanken. „Ha, hab ich es doch gesagt!“ Inuyasha rennt triumphierend zum Dorf hin das sich vor sie erstreckt. Doch einige Dämonen scheinen immer noch Anwesend zu sein. Als sie näher treten, sehen sie, dass sie sich angefangen haben selber zu bekämpfen. „Was machen die da?“, fragt Shippo. „Die anderen versuchen den Splitter zu bekommen die der riesige Dämon in sich hat.“, meint Kagome und zeigt auf die Drachenartige Gestalt mit zwei Köpfen. Allerdings ist es Nanami neu dass das Vieh zwei Köpfe hat, was wohl an dem Splitter liegt. Kiara verwandelt sich sofort, als die Dämonen die Gruppe bemerkt und nun auf sie zustürmt. Inuyasha ist sofort zu einem Kampf bereit und versucht die Stelle zu erreichen, an der Kagome den Splitter sehen kann. Nanami rammt derweil zwei giftige Klingen in den kleinen Dämon vor ihr.
 

„Vorsicht!“, brüllt Sango in ihre Richtung als gleich darauf ihr Bumerang hinterherfliegt und den Dämon trifft, der Nanami von hinten angreifen wollte. Ehrleichtert schaut sie zu Sango. Kurz darauf zieht Inuyasha ihre Aufmerksamkeit auf sich. „Ha! Da ist er!“, meint er triumphierend als er den Splitter in den Händen hält und der Dämon zu Boden fällt. Er geht zu Kagome hin, während Miroku und Sango die beiden letzten Dämonen erledigen, und übergibt ihr den glitzernden Splitter, den sie sofort sicher verstaut. „Nach langen haben wir wieder mal einen.“, meint Kagome und seufzt zufrieden. „Ist es schon so lange her seit ihr den letzten gefunden habt?“ „Ja, leider. Seit Naraku uns die Splitter gestohlen hat, hatten wir bisher keinen mehr von ihm gefunden.“ „Ach deswegen hat er schon so viele.“ Kagome schaut sie erstaunt an. „Hast du sie gesehen, als du bei ihm warst?“ Nanami nickt zaghaft. „Wie viele besitzt er schon!?“, fragt Inuyasha ungeduldig. „Ich würde schon sagen mehr als die Hälfte. Ich habe in diesem Zimmer, indem er war, eine Schüssel gesehen in der anscheinend ein unvollständiger Juwel drin war. Das muss er gewesen sein.“ „Verdammt! Wir waren so nah!“, meint Inuyasha. „Naja, wo wir zwei weitere Splitter herbekommen, wissen wir ja schon.“, sagt Shippo. „Ich glaube kaum das Kouga uns die Splitter freiwillig überlässt. Selbst wenn Kagome fragt. Er hat sich schon einmal quer gestellt.“, sagt Miroku und verschränkt nachdenklich seine Arme. Währenddessen schaut Nanami fragend in die Runde. „Wer soll das sein?“ „Er ist ein Wolfsyoukai der ein Rudel anführt. Er hat zwei Splitter in seinen Beinen mit den er unheimlich schnell ist.“, erklärt Miroku. „Seid ihr mit ihm befreundet? Oder warum seid ihr am Überlegen ihn zu fragen?“ Inuyasha verschränkt trotzig seine Arme. „Pah! Als ob wir mit dem so viel zu tun hätten! Der kann ruhig bei seinen Wölfen bleiben!“ „Inuyasha und Kouga können sich nicht sonderlich gut leiden. Aber Kouga steht auf Kagome und das stört ihn.“, erklärt Sango, die kurz darauf einen bösen Blick von Inuyasha zugeworfen bekommt. Als ob mich das interessieren würde!“ „Ja, dich lässt das auch total kalt.“, lacht Sango woraufhin auch alle anderen mitlachen müssen außer Inuyasha der nun sehr beleidigt ist. „Ach, kommt. Lasst uns die Menschen hier beerdigen und dann verschwinden.“ „Ja, ich denke Inuyasha hat Recht. Dann sollten wir jetzt damit anfangen.“, stimmt Miroku ihm zu und die Gruppe macht sich an die Arbeit.
 

Als sie alle Bewohner unter die Erde gebracht haben, ist es schon dunkel geworden. Allerdings bleiben sie nicht in diesem Dorf sondern gehen noch etwas weiter, bis die Luft nicht mehr ganz so erdrückend ist.
 

Müde setzt Nanami sich an einen Baum. Dabei schweifen ihre Gedanken immer wieder zu Sesshomaru. Sofort schüttelt sie den Kopf um diese Gedanken zu beseitigen. Nanami sollte wirklich aufhören an ihn zu denken. Dennoch interessiert es sie was zwischen ihnen passiert. Das was er, als auch sie, fühlen ist einfach nicht normal. Sie hätte glatt behauptet sie würde sich in ihn verlieben. Doch diesen Gedanken hat sie noch schmunzelnd beiseitegeschoben. Bei Daisuke hatte sie schließlich ein komplett anderes Gefühl. Doch was ist es dann? Seufzend schaut sie zum Sternenhimmel. Sie weiß es beim besten Willen nicht.

„Stimmt etwas nicht?“, fragt auf einmal Kagome der ihr seufzen aufgefallen ist. „Ähm…nein. Alles ok.“, meint sie und schüttelt den Kopf. „Bist du sicher? Seit dem Vorfall wirkst du etwas bedrückt. Liegt es an Sesshomaru?“ Sie ist verwundert wie Recht Kagome hat. Scheinbar sieht man es ihren Gesichtsausdruck wirklich an. Sie hasst es wenn man alles von ihrem Gesicht ablesen kann. Eigentlich ging Nanami davon aus sie hätte sich das abgewöhnt, doch leider hat sich das alles wieder geändert seit sie wieder „normal“ sein kann.

„Ich weiß einfach nicht wie wir zueinander stehen. Ich habe bei ihm Gefühle, die ich vorher nicht einmal ansatzweiße hatte.“ Kagome blickt sich kurz nach den anderen um. Die aber zurzeit mit ihrem Essen beschäftigt sind. „Du sagtest doch selber du seist in ihn verliebt.“ „Ich weiß es nicht. Schließlich war ich auch in Daisuke verliebt. Doch diese Gefühle zu ihm waren komplett anders als im Vergleich zu Sesshomarus.“ „Ich würde behaupten jedes Gefühl in dieser Richtung kann, von Person zu Person, anders sein.“ Nanami legt den Kopf in ihre Hände. „Und was bringt es mir wenn ich in ihn verliebt bin? Überhaupt nichts. Das hat doch schon von vornerein keine Zukunft.“ Kagomes Blick wird mitfühlend und sie kniet sich zu ihr runter. Dabei legt sie eine Hand auf Nanamis Schulter. „Woher willst du das überhaupt wissen? Ich weiß, Sesshomaru sieht nicht im Entferntesten so aus als wüsste er überhaupt was dieses Gefühl zu bedeuten hat. Aber wenn du dir die ganze Zeit nur einredest dass es sowieso keinen Sinn hat oder du dieses Gefühl leugnest, kann es nicht besser werden. Es wird nur schlimmer. Dieses Gefühl verschwindet auch nicht so schnell.“ „Ich kenne ihn aber doch noch nicht so lang. Außerdem ist er ein Dämon. Ich müsste ihn hassen.“, nuschelt sie während ihr Kopf weiterhin in ihren Händen vergraben ist. „Das hat doch damit nichts zu tun.“

Nur mit Mühe kann Nanami ihre aufgewühlten Gefühle unterdrücken. Sie muss einige male tief durchatmen und schaut dann Kagome vorsichtig an. „Ich danke dir wirklich dass du mir zuhörst.“ „Das ist doch selbstverständlich. Wir sind doch Freunde.“ Kagome lächelt sie an, was auch Nanami ein Lächeln entlockt. „Aber ich denke wirklich du solltest zu ihm und Rin.“ Sie schüttelt sofort den Kopf. Nach dieser Sache vor ein paar Nächte, will sie ihm momentan noch nicht unter die Augen treten. „Nein, ich möchte erst einmal bei euch bleiben.“ „Kein Problem. Sag Bescheid wenn du bereit dazu bist.“ Sie setzt sich neben sie und beide blicken zu den anderen. Dabei müssen sie schmunzeln, als sie sehen dass Inuyasha und Shippo sich wegen dem essen streiten. Sie ist einfach froh hier zu sein und auch froh solche Freunde gefunden zu haben.

Schmerzhafte Tatsachen

Als Nanami die Augen öffnet, fühlt sie sich etwas anders. Auch sieht ihre Umgebung anders aus. Sie ist eindeutig nicht mehr bei ihren Freunden. Ihre Augen wandern langsam hin und her. Doch das seltsame ist, dass sie sich nicht bewegen kann. Zumindest nicht sie selbst. Ihr Körper erhebt sich von alleine. Sie wandert wie selbst verständlich aus dem Raum hinaus. Auf einmal kommt ihr die Umgebung vertraut vor aber es wirkt irgendwie alles größer. Es scheint ihr zu Hause zu sein. Das bestätigt sich auch, als sie ihre Eltern erblickt. Nanami ist daraufhin leicht verwirrt und versteht nicht was hier gerade passiert. Sie geht von alleine hin und umarmt die beiden. Ihre Eltern wirken ebenfalls größer. Es kommt ihr vor als wäre sie geschrumpft.

„Guten Morgen, mein Schatz.“, meint Nanamis Mutter. Von alleine Antwortet sie. Es ist eindeutig ihre Stimme. Aber ihr Bewusstsein scheint nur als Zuschauer zu fungieren. Doch auch wenn sie sich nicht bewusst bewegen kann, genießt sie dennoch das Frühstück mit ihren Eltern und ist traurig als sie ihren Eltern mitteilt, dass sie ihre Freundin treffen und mit ihr spielen will. Sofort rennt sie nach draußen. Dabei kommt sie an einen kleinen Bach vorbei. Sie sieht einen Fisch und beugt sich neugierig über das Wasser. Endlich erblickt Nanami sich selber und sieht in das kindliche Gesicht von sich. Sie scheint gerade mal sieben Jahre alt zu sein. Das erklärt auch warum ihr alles größer vorkommt. Sie ist zwar nicht im wahrsten Sinne des Wortes geschrumpft, aber sie befindet sich in dem Körper eines Kindes. Nanami ist der Annahme dass sie träumt. Das ist einfach zu absurd.
 

Sie rennt durch das Dorf und stößt auf ihre Freundin. Doch nachdem Nanami fröhlich gefragt hat, ob sie mit ihr etwas spielen möchte, lehnt sie Kopfschüttelnd ab. „Es tut mir leid. Mutter wollte, dass ich ihr helfe. Komm morgen wieder vorbei.“ Traurig nickt sie. Dann muss sie halt sich alleine beschäftigen. Sie geht erst einmal einfach durch das Dorf und grüßt verschiedene Personen. Bis ein zitronenfarbiger Schmetterling sie ablenkt. Sofort fangen die Augen, von der kleinen Nanami, an zu leuchten und sie folgt dem Schmetterling. Nanami merkt, dass sie sich immer weiter von dem Dorf entfernt und egal was sie versucht, sie kann ihren Körper nicht unter Kontrolle bringen. Ihr bleibt nichts anderes übrig als zuzuschauen.

Letztendlich fliegt der Schmetterling so weit nach oben, dass es für die kleine Nanami keine Chance mehr gibt ihn zu bekommen. Erst jetzt schaut sie sich richtig um und ihr ist klar, dass sie sich eindeutig verlaufen hat. Trotz dieser Tatsache geht sie ganz ruhig weiter. Dabei schaut sie sich neugierig um. Sie war noch nie außerhalb des Dorfes. Aus gutem Grund. Schließlich wimmelt es nur so von Dämonen.
 

Sie kommt auf eine Lichtung und entdeckt weiterhinten eine Person. Nanami scheint als erstes hinlaufen zu wollen. Doch nach genauerem Hinsehen fällt selbst ihr auf, dass es sich um die Person, vor ihr, um keinen Menschen handelt. Sofort erkennt sie wen sie vor sich hat. Doch scheinbar weiß es ihr jüngeres ich nicht und geht neugierig auf ihn zu. Mit großen Augen betrachtet sie ihn. „Wow, wie schön.“, flüstert sie. Sesshomaru dreht sich zu ihr rum und blickt auf sie verwundert herab. „Du bist ein Dämon, oder?“, fragt sie ohne die geringste Scheu, wobei sich Sesshomaru vermutlich fragen muss ob sie nun Lebensmüde oder einfach nur dumm ist. Doch er lässt sich nicht weiter von ihr beirren und dreht sich rum. „Geh nach Hause.“, meint er nur schroff. „Das würde ich gerne. Aber ich habe keine Ahnung wo lang ich muss.“ Statt ihr noch weiter zuzuhören, geht Sesshomaru. Allerdings folgt ihr Nanami wie selbstverständlich, wobei er dazu auch nichts sagt.
 

Nanami schreckt plötzlich auf. Schnell schaut sie sich um und muss feststellen dass es sich hierbei um einen Traum gehandelt hat. Aber was träumt sie denn für ein Schwachsinn!? Sie fasst sich müde an ihren Kopf. Es ist noch stockdunkel und sie scheint sehr unruhig geschlafen zu haben. Dennoch hat sie nicht wirklich Lust sich noch einmal hinzulegen. Doch es bringt auch nichts wenn sie jetzt wach bleibt und müde sich mit den anderen auf den Weg macht. Also beschließt Nanami sich doch noch hinzulegen und hofft so etwas nicht weiter zu Träumen.
 

„Du wirkst müde. Hast du nicht gut geschlafen?“, fragt Kagome als sie sich am frühen Morgen auf den Weg gemacht haben. Sie haben sich entschlossen zu einem Dorf zu gehen, da Kagome nach Hause muss. Sie sprachen von einem Brunnen zu dem sie müssen, wobei Nanami nicht wirklich versteht was es mit dem Brunnen auf sich hat. Aber wenigstens kann sie mal sehen woher Kagome kommt. Denn diese Kleidung ist nun mal sehr ungewöhnlich von ihr. Aber Nanami hatte sich entschlossen dazu bisher nichts zu sagen.

„Ich hatte nur komisch geträumt. Nichts Schlimmes.“ „Du kannst dich ja bald ordentlich ausruhen. Schau mal.“ Kagome zeigt nach vorne auf ein kleines Dorf das schon zu sehen ist. „Wir sind schon da. Ich werde für ein paar Tage weg sein und da lassen die anderen sich hier nieder. Vielleicht findest du dann hier ruhigen Schlaf.“ Nanami nickt ihr lächelnd zu.

Das hofft sie wirklich. Obwohl sie eher denkt das sie in den paar Tagen nicht im Dorf bleibt und lieber Haru und die Wolfsdämonen aufsuchen will. Sie muss schließlich in den paar Tagen irgendetwas zu tun haben. Vielleicht brauchen sie ihre Hilfe, was sie allerdings bezweifelt.
 

Kaum gelangen sie zu dem Dorf, begrüßt eine ältere Dame sie alle. Sie stellt sich Nanami als Kaede vor, der Miko des Dorfes. Doch die Begrüßung dauert nicht lange, da Kagome es scheinbar eilig hat. Somit gehen sie geradewegs zum Brunnen. Während Inuyasha den Weg über mit Kagome diskutiert, dass sie doch lieber bleiben sollte, starrt Nanami verwirrt in den Brunnen. „Inuyasha, wie oft denn noch? Ich bleibe doch nicht lange. Außerdem muss ich so vieles nachholen. Ich kann nicht länger fehlen.“ Genervt verschränkt er die Arme. „Wir brauchen dich aber eher hier. Das andere kann doch warten.“ „Nein kann es eben nicht!“

„Ich glaube kaum das Kagome hier in dem Brunnen lebt. Also was machen wir hier?“, fragt Nanami bevor die beiden sich noch weiter streiten können. „Ach, stimmt. Wir haben ihr ja noch nichts davon erzählt.“, stellt Sango fest und nimmt Kiara in ihre Arme. „Was denn?“, fragt sie. „Naja, Kagome kommt aus einer anderen Zeit und der Brunnen scheint der Schlüssel zu beiden Welten zu sein. Allerdings können nur Inuyasha und Kagome hindurch. Wir leider nicht.“, erklärt Miroku. Es klingt zwar äußerst seltsam. Dennoch hat Nanami genug erlebt um diese Geschichte zu glauben. Das erklärt auch zumindest ihre Kleidung. „Dann ist wohl auch das lang verschollene Juwel aus ihrer Zeit hierher zurückgekehrt, oder?“ „Ja, da hast du recht.“, sagt Kagome. „Naja, ich muss aber jetzt los. Wir sehen uns in ein paar Tagen.“ Sie winkt allen noch zum Abschied zu und springt hinein. Als Nanami kurz darauf neugierig in den Brunnen schaut, ist sie nicht zu sehen.

„Gut, ich denke, ich gehe dann auch mal.“, meint sie nachdem sie wieder zu den anderen Blickt. „Was? Wo willst du denn hin? Bleibst du nicht hier?“, fragt Shippo. „Nein, so viel Ruhe am Stück bekommt mir einfach nicht. Ich werde in vier Tagen vorrausichtlich wieder hier sein. Wenn Kagome allerdings schon zurück ist aber ich noch nicht, dann geht einfach. Wir werden wieder aufeinandertreffen.“ „Du bist da ganz schön zuversichtlich.“, meint Inuyasha und zieht eine Augenbraue nach oben. „Das hat doch bisher immer geklappt, oder nicht?“, lacht sie. Sie dreht sich rum und will gerade gehen. Doch Inuyasha meint noch ernst, „Hey, halte dich aber am besten von ihm fern. Er ist Gefährlich.“ Nanami schluckt etwas. „Wen meinst du denn? Ich stelle schon nichts an also macht dir keine Sorgen. Wir sehen uns bald wieder.“, meint sie mit einer etwas angespannten Stimme. Natürlich weiß sie wen er meint. Dennoch fragt sie sich wie er darauf kommt. Hat er ihr Gespräch mit Kagome etwa doch mitbekommen? Ihre Wangen verfärben sich automatisch rot. Das ist ihr mehr als nur peinlich da es nicht für Inuyashas Ohren bestimmt war. Wenigstens braucht sie keine Angst zu haben das er es irgendwie Sesshomaru mitteilen könnte. Er würde sich anscheinend lieber umbringen als auf seinen Bruder zu stoßen. Obwohl diese Feindseligkeit zwischen den beiden wirklich unnatürlich ist. Egal was für ein Mann, oder eher Dämon, ihr Vater war, so etwas hätte er bestimmt nicht gewollt. Zumindest kann sie sich das nicht vorstellen. Schließlich schien er auf Menschliche Gefühle eingehen zu können. Sonst hätte er sich nicht in eine Menschliche Frau verliebt und hätte erst einmal nicht ein Schwert schmieden gelassen, dass sie beschützen kann. Auch kein Schwert, das anscheinend Menschen wiederbeleben kann. Doch warum ausgerechnet Sesshomaru das haben sollte, was für ihn komplett unbrauchbar ist, versteht sie nicht ganz. Vielleicht sollte er nur selber mal auf Menschen eingehen können und auch seinen Bruder akzeptieren. Doch das scheint bisher nicht ganz so geklappt zu haben. Zwar hat sie bisher noch keinen Kampf zwischen den beiden mitbekommen, aber es ist nur eine Frage der Zeit bis er vermutlich wieder versucht an Tessaiga heranzukommen. Nanami fragt sich wirklich ob Sesshomaru Tensaiga überhaupt jemals eingesetzt hat. Vermutlich nicht. Schließlich hasst er Menschen. Allerdings hat er Rin bei sich, warum auch immer. Vielleicht hat er ihr schon einmal mit dem Schwert das Leben gerettet? Sie sollte Rin einmal danach fragen. Vermutlich hat er ja ein wenig seine Meinung geändert und das er Inuyasha hasst ist einfach nur, weil er das „nützliche“ Schwert bekommen hat.
 

Am späten Nachmittag, als sie sich zum Ausruhen hingesetzt hat, hört sie auf einmal ein lautes heulen. Scheinbar ist ein Wolfsrudel in der Nähe. Leider weiß sie nicht ob es sich hierbei um Harus Rudel handelt. Schließlich hat sie von Kagome auch erfahren dass das Rudel von Kouga hier auch irgendwo in der Nähe sein soll. Dennoch beschließt Nanami in die Richtung zu gehen. Sie scheinen schließlich auch nicht bösartig zu sein und wenn es nicht Haru ist, kann sie sich schnell wieder aus dem Staub machen.

Doch dazu kann es gar nicht mehr kommen, als plötzlich ein Wolf aus dem Gebüsch springt und vor ihr landet. Erschrocken schaut sie ihn an. Damit hat sie nun wirklich nicht gerechnet aber scheinbar hat der Wolf das ebenfalls nicht, denn auch er schaut sie genauso erschrocken an. Ob er vor seinem Rudel geflüchtet ist? Er scheint wirklich nicht zu Harus Rudel zu gehören. Denn sofort knurrt er sie an und legt die Ohren an. Langsam geht sie ein paar Schritte zurück und hat schon ihre Hand an einem Schwert. Nanami spürt zwar keine große Angst, doch sie will nicht die Zähne des Wolfes spüren und will vor allem, im Fall eines Kampfes, nicht noch das ganze Rudel an der Backe haben. Er geht weiter knurrend auf sie zu, sodass sie das Schwert zieht.
 

„Hey! Was machst du da!?“, meint eine wütende Stimme. Der Wolfsyoukai stellt sich neben seinen Kammeraden, gefolgt von weiteren. Das lässt Nanami jetzt wirklich unruhig werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist das der Anführer. Er starrt Nanami feindselig an. „Wer bist du und warum wagst du es einen von uns anzugreifen!?“ Sie umklammert ihr Schwert fester. „Noch habe ich keinen angegriffen und ich hatte es ohne einen weiteren Grund auch nicht vor.“ Sie mustert ihn weiterhin eindringlich. Dennoch steckt sie ihr Schwert weg, was ihr allerdings Unbehagen bereitet. Aber sie hat wirklich keine Lust darauf, von ihm angegriffen zu werden.
 

„Kouga! Wenn du sie auch nur anrührt, dann kannst du dich darauf gefasst machen, dass ich dich töten werde!“ Verwundert blickt Nanami sich um und entdeckt Haru der auf sie zugeht. Sein Rudel ist zwar hinter ihm, die Dämonische Aura ist dadurch schon fast greifbar, aber hält sich verdeckt. Währenddessen tritt er vor sie. Auf Kougas Gesicht zeichnet sich ein grinsen ab. „Das hatte ich nicht wirklich vor. Ich hatte eher Angst das sie uns was antut. Aber anscheinend ist diese Sorge auch nicht unbegründet wenn sie zu dir gehört.“ Haru lächelt etwas. „Nein. Sie gehört nicht zu mir. Aber sie hätte keinen von euch getötet.“ Er wendet sich Nanami zu und legt eine Hand auf ihre Schulter. „Na komm. Wir gehen.“ Er schiebt sie weg, während Kouga den beiden hinterhersieht. Sofort folgt auch Harus Rudel den beiden. „Ist alles in Ordnung?“, fragt er sie. „Ja, natürlich. Schließlich ist nichts passiert. Ich habe schon gedacht ihr wärt das, bis dieser Wolf mein Weg gekreuzt hat.“ „Du hättest dir denken können das ich von alleine gekommen wäre. Schließlich war das bisher die ganze Zeit so.“ „Ja, ich weiß.“, seufzt sie. „Du kannst wirklich froh sein das Kouga nicht mehr so wie früher ist.“, meint er und reibt sich durchs Gesicht. „Wie meinst du das?“ „“Noch vor über einem halben Jahr hat er sein Rudel die Menschen grundlos umbringen gelassen. Sie durften sie fressen. Allerdings hat er damit aufgehört seit er eine Menschenfrau kennengelernt hat. Ich glaube das ist diese Kagome mit der du zusammen reist.“ Nanami nickt zur Bestätigung. „Ja, sie hat mir auch von ihm erzählt. Nur davon halt nicht.“ „Ich traue ihm dennoch nicht.“ Schmunzelnd schaut sie zu ihm rüber. „Ach, aber ihr wart besser? Kleine Mädchen entführen und abwarten bis sie etwas älter sind, klingt für mich nicht weniger bösartig.“ „Hey, wir haben sie nicht umgebracht! Außerdem war das so eine plötzliche Idee mehr als die, die du befreit hast hatten wir bisher gar nicht entführt.“ „Das macht es ja so viel besser.“, lacht sie. „Was führt dich eigentlich hierher?“ „Naja, wir wollten für ein paar Tage eine Pause einlegen da Kagome nach Hause musste. Aber ich wollte nicht nur rumsitzen und nichts tun. Das bin ich nicht mehr gewöhnt. Also wollte ich mal wieder euch einen Besuch abstatten.“ Er fängt an zu lachen und legt einen Arm um ihre Schulter. „Hast du uns vermisst?“ „Bilde dir nichts ein.“
 

Sie geht ein wenig mit ihnen mit. Dabei unterhalten sich Haru und Nanami fröhlich. Doch sie haben zurzeit nichts Bestimmtes vor und so weit will sie sich eigentlich nicht von Kaedes Dorf entfernen. Schließlich will sie auch wieder rechtzeitig zu ihnen zurück. Doch Haru bringt auf einmal ihre Pläne etwas durcheinander. „Hey!“, meint er und stupst sie an. „Sesshomaru scheint in der Nähe zu sein. Willst du zu ihm?“ Unschlüssig schaut Nanami in die Ferne. Eigentlich hatte sie nicht vor ihn in nächster Zeit zu sehen. Vor allem jetzt nicht nach diesem verdammt seltsamen Traum. Aber andererseits würde sie auch gerne Rin wieder sehen. Also wird es schon nicht wehtun wenn sie ein oder zwei Tage bei ihnen verbringt. Sie darf nur nicht an diesen Traum denken und auch nicht darüber, was sie mit Kagome gesprochen hat. Dann wird das ganze auch kein Problem darstellen. Zumindest hofft sie das. „Ja, ich denke, ich statte ihnen einen Besuch ab.“, meint sie nervöser als beabsichtigt. Er runzelt leicht die Stirn. „Ist etwas vorgefallen?“ „Nein, nein. Alles gut.“ Sie zwingt sich zu einem Lächeln. „Na gut. Wir werden hier allerdings rasten. Also falls was sein sollte hast du Zeit bis morgen früh. Dann gehen wir weiter. Soll ich mit dir gehen?“ „Nein, das musst du nicht. Er ist doch nicht weit weg, oder?“ Er zeigt in die Richtung in der er ihn anscheinend erschnüffelt hat. „Diesen Hundegeruch kann man nicht verfehlen. Aber ich rieche auch noch Blut. Er wird vielleicht in einen Kampf verwickelt sein. Deswegen…“ „Ich kann mich selber verteidigen. Also keine Sorge. Ihr seid doch auch in der Nähe.“, unterbricht sie ihn. Denn da macht sie sich nun wirklich keine Sorgen. Er beißt sich leicht auf die Unterlippe und schaut sie zweifelnd an. Letztendlich gibt er sich aber geschlagen und lässt sie laufen. Er traut diesem Dämon immer noch nicht richtig. Aber wenn sie der Annahme ist, dass man ihm vertrauen kann, muss er ihr glauben. Sonst hätte er sie nicht schon ein paar mal gerettet.
 

Etwas nervös geht sie in die Richtung die Haru ihr gezeigt hat. Doch es macht sich so ein mulmiges Gefühl in ihr breit und das liegt bestimmt nicht an der Nervosität ihm wieder zu begegnen seit dem Vorfall. Irgendetwas Gefährliches liegt in der Luft. Doch sie kann nicht sagen was es ist. Wahrscheinlich ist Sesshomaru wirklich in einen Kampf mit einem Dämon verwickelt. Aber da braucht sie sich eigentlich keine Sorgen zu machen, da Sesshomaru eigentlich recht stark ist. Das verrät zumindest seine Aura. Doch als Nanami einen leichten Blutgeruch wahrnimmt, wird sie doch ein wenig zu unruhig. Außerdem liegt in der Luft eine starke und erdrückende Präsenz. Sie schiebt einige zweige aus dem Weg und entdeckt vor ihren Füßen Blut. Doch es handelt sich eindeutig nicht um Dämonisches Blut sondern um Menschliches. Denn nicht weit entfernt liegt ein Toter Körper. Leider nicht nur einer sondern auch mehrere. Zum einen Teil wurde der Kopf abgetrennt zum anderen wurde ihnen das Knick gebrochen oder auch einfach zerteilt. Zu ihrem entsetzten erblickt sie Sesshomaru, der allerdings gerade seine Klaue aus dem Körper des Banditen zieht. Er lässt ihn achtlos zu Boden fallen und schaut seine, mit Blut befleckte Klaue an. Hörbar schnappt Nanami nach Luft. Sofort blickt er zu ihr. So viel zum Thema er könnte Menschen doch besser leiden als Gedacht. Das hat sich jetzt eindeutig als falsch erwiesen. Ihr Vertrauen in ihm bröckelt gerade. Ihr ist klar dass er scheinbar von ihnen angegriffen wurde aber er hat sie mit solch einer Brutalität getötet, dass es ihr schon fast Angst mach.

Er dreht sich komplett zu ihr und blickt sie an. Leider kann Nanami nichts aus seinem Blick herauslesen. Sie glaubt zwar nicht daran dass er sie jetzt auch töten wird doch sie kann sich da nicht mehr so ganz sicher sein. Vor allem als er einen Schritt auf sie zugeht, greift sie reflexartig zum Schwertgriff und hält ihn gepackt, jeden Moment bereit es auch zu ziehen. Sofort stoppt Sesshomaru in seiner Bewegung. Während Nanami einen Schritt dagegen zurückgeht, tritt sie auf einen Toten Körper drauf. „Verdammte Scheiße!“, murmelt sie und schaut kurz zu ihm runter. Als sie wieder Sesshomaru anblickt, scheint er etwas Trauriges auszustrahlen, wobei sie sich da nicht ganz sicher ist. Dennoch will sie keine Sekunde länger hierbleiben. Sie dreht sich schnell rum und rennt einfach weg. Sie will so schnell wie möglich zu Haru kommen. Zum Glück hat er sich Sorgen um sie gemacht und hat beschlossen dort zu bleiben. Denn so muss sie vermutlich keine Angst haben das Sesshomaru ihr vielleicht hinterher kommt. Sie versucht ihr Gesicht vor den Zweigen zu schützen während sie versucht einige Tränen zurückzuhalten. Es bringt ihr doch rein gar nichts wenn sie jetzt anfängt zu weinen. Warum auch? Schließlich weiß sie von Anfang an was er ist und ihr war auch klar, dass er von Menschen nicht viel hält. Warum ist sie jetzt also über diese Tatsache so verdammt traurig!?
 

Sie stürzt hinter einigen Bäumen hervor und rennt direkt in Harus Arme. Erschrocken schaut er sie an. „Was ist denn passiert!?“ Ohne irgendetwas zu sagen krallt sie sich einfach nur an ihn fest. Dabei gibt sich Nanami mühe nicht los zu schluchzen. Er streicht ihr langsam durchs Haar. „Was hat er gemacht?“ „Er hat ein kleines Schlachtfeld von Banditen zurückgelassen.“, murmelt sie. „Er ist ein Dämon. Wir sind nun mal skrupellos. Das sollte dir von Anfang an klar sein. Doch ob wir den Menschen Schaden zufügen, entscheidet jeder von uns selbst und Sesshomaru ist nun mal kein Menschenfreund.“ Es klingt zwar so als wollte er Sesshomaru verteidigen aber das hat er eigentlich bestimmt nicht vor. Doch es ist nun mal eine Tatsache. Wobei sie eigentlich genug gesehen haben sollte um mit so etwas zu rechnen. Sie löst sich von ihm und starrt ihn leicht wütend an. „Das weiß ich selber! Dennoch habe ich damit nicht gerechnet. Ich habe gedacht daher dass er Rin hat, könnte er die Menschen vielleicht etwas besser leiden. Schließlich hat er mir jetzt auch einige male geholfen! Vielleicht habe ich angefangen ihn einfach zu sehr zu trauen. Ich war mit meiner Meinung zu Dämonen zu voreilig.“ Sie beißt die Zähne leicht aufeinander. „Hey, zieh uns jetzt bloß nicht mit da rein!“ „Und was garantiert mir, dass ich von euch nicht genauso enttäuscht werde?“ Sie macht sich auf den Weg, um zurück zum Dorf zu kommen. Sie will nicht mehr hier bleiben und kann es auch nicht. „Verdammt! Nanami!“ Bevor er ihr nach kann, hält ihn einer seiner Kammeraden fest. „Lass sie. Sie muss sich erst etwas beruhigen. Sie kommt wieder.“ Haru blickt ihn an. „Na gut.“

Verletzte Gefühle

Innerlich verzweifelt gelangt sie endlich zum Dorf. Nanami blieb während des Weges nicht einmal stehen. Dementsprechend ist sie auch erschöpft und schleppt sich zu der Hütte in der auch ihre Freunde sein müssen. Sie blickt sich noch einmal um. Kurz darauf schiebt sie die Tür auf. Erstaunt blicken ihre Freunde sie an, die mit ihrem frühen wiederkommen nicht gerechnet haben. „Was machst du schon hier?“, meint Inuyasha. „Ist etwas passiert?“, fragt Miroku der Nanamis blasses Gesicht aufgefallen ist. „Alles in Ordnung.“, flüstert sie viel mehr. Sie seufzt kurz. „Ich muss mich hinlegen.“ Somit fragen sie auch nicht mehr nach. Sie sehen ihr an das sie erst einmal Schlaf braucht. Alles weitere können sie auch noch Fragen wenn sie wieder ausgeschlafen und fit ist. Es dauert auch nicht lange bis sie eingeschlafen ist. Trotz das ihr die Ereignisse noch im Kopf herumschwirren. Doch was hat sie eigentlich auch erwartet? Er ist ein verdammter Dämon! Das er statt Blümchen zu pflücken natürlich jemanden umbringt ist nur allzu logisch. Doch dieses Ereignis lies ihr Vertrauen in ihn zerspringen. Dennoch war es unfair von ihr so etwas auch Haru an den Kopf zu werfen. Nur weil Sesshomaru an diesem Tag grausam war, heißt das noch lange nicht, dass Haru mit seinem Rudel jetzt loszieht und das gleiche tut. Vielleicht verzeiht er ihr. Zumindest hofft sie es.
 

Am nächsten Morgen zieht es Nanami vor, etwas an die frische Luft zu gehen. Ihr Weg führt sie zu dem Brunnen, in den Kagome vor wenigen Tagen gesprungen ist, um nach Hause zu gelangen. Mit verschränkten Armen schaut sie in die Ferne. Nachdenklich kaut Nanami auf ihre Unterlippe herum und runzelt die Stirn. „Es scheint also wirklich was unschönes passiert zu sein.“, meint Inuyasha der auf sie zukommt. Nanami wendet sich ihm zu aber statt zu antworten stellt sie eine Gegenfrage. „Was machst du hier?“ „Ich will zu Kagome.“ Er verschränkt seine Arme und zieht eine Augenbraue nach oben. „Du hast wohl nicht auf mich gehört, oder?“ Nanami seufzt etwas. „Ich wurde nur enttäuscht. Mehr nicht.“ „Du darfst ihm einfach nicht Vertrauen. Er ist einfach Gefährlich. Ich weiß zwar nicht was ihn dazu veranlasst hat dich nicht gleich umzubringen aber er könnte das nachholen.“ Nanami nickt nur kurz, möchte aber daraufhin nichts mehr erwidern. Auch dreht sie sich wieder um, um weiter in die Ferne zu blicken. Inuyasha seufzt etwas. Begebt sich aber dann weiter zum Brunnen. „Ich gehe jetzt kurz zu Kagome. Wenn ich sie zurückholen kann, dann werden wir weiterreisen.“ Sie nickt wieder kurz und ohne noch groß auf etwas zu warten, springt er rein. Neugierig dreht sie sich rum und schaut, wie auch bei Kagome, in den Brunnen. Auch Inuyasha ist verschwunden. Sie fragt sich wirklich wie so etwas überhaupt möglich sein kann und warum nur Kagome und Inuyasha hier durchkommen. Es wäre schließlich schon Interessant zu erfahren, wie die andere Welt wohl ist. Doch sie geht stark davon aus dass dort auch nur alles komplizierter ist.
 

Nanami beschließt gerade wieder zurück ins Dorf zu gehen, als sie ein rufen hört. Unsicher, aus welcher Richtung der Ruf kam, dreht sie sich um und schaut sich um. Dann kann sie auch Haru sehen der zwischen einige Bäume hervorkommt. Sein Gesicht strahlt etwas Trauriges aus und er blickt besorgt in ihre Richtung. Sie kann sich auch vorstellen warum er so besorgt wirkt. Langsam geht sie auf ihn zu. Sie setzt zu einer Entschuldigung an aber er hebt nur die Hand und zieht sie zu sich in seine Arme. „Du musst dich nicht entschuldigen.“, meint er leise. „Ich kann verstehen warum du so reagiert hast. Doch vergleich uns nächstes mal nicht mit ihm.“ Nanami nickt sachte in seinen Armen. Zu mehr ist sie momentan nicht fähig. Was soll sie auch sonst machen? Ihre Gedanken kreisen nur so um dieses Ereignis. Nur seine Umarmung beruhigt sie im Moment. So etwas Simples wie eine Umarmung hatte sie auch schon lange nicht weswegen sie auch gerade nicht vor hat diese zu beenden.
 

Nanami kann nicht sagen wie lange sie beide einfach nur in der Umarmung gestanden haben. Sie weiß nur, dass mit der Zeit Inuyasha und Kagome zurückgekehrt sind. Sagten aber nichts dazu und sie ließen die zwei alleine. Auch wenn Kagome sich Sorgen macht. Doch was auch immer passiert ist, Nanami wird es ihr bestimmt schon noch sagen. Zumindest glaubt sie das.

Letztendlich entscheidet sie sich mit ihm und seinen Rudel zu gehen. Warum sie so entschieden hat, ist ihr selber unklar. Schließlich ist Kagome wieder da und sie könnte mit ihnen zusammen reisen. Doch Haru heitert sie etwas auf, was sie zurzeit eindeutig gebrauchen kann.
 


 

Alleine irrt das Mädchen durch den Wald. Sie kann sich erinnern, dass sie sich verlaufen haben muss. Doch den Dämon, dem sie hinterher ist, hat sie aus den Augen verloren. Gut, was soll er auch mit einem kleinen Mädchen anfangen? Er wird wohl kaum seine Zeit Opfern und ihr helfen nach Hause zurückzukehren. Sie hat zwar keine Probleme sich draußen alleine zu versorgen, dennoch kann es für sie sehr gefährlich sein. Aber was soll sie schon machen? Außer dem Dämon ist sie noch keinem begegnet.

Doch ein leises schmerzvolles Stöhnen lässt die kleine Nanami leicht erschrecken. Dennoch siegt ihre Neugier und sie geht dem Geräusch hinterher. Hinter einen Baum schaut sie hervor und kann zu ihren Erstaunen Sesshomaru erkennen der schwer Verletzt an einen Baum gelehnt ist. Was ihn allerdings so zugerichtet hat, kann sie nicht sagen. Dennoch scheint er so verletzt zu sein, das selbst seine schnelle Heilung nicht mehr hinterherkommt und er eindeutig schwach ist.

Langsam geht Nanami auf ihn zu um ihn sich näher zu betrachten. Sofort schreckt er auf und starrt sie bedrohlich an, bis er scheinbar erkennt wen er vor sich hat.
 


 

Unruhig erwacht Nanami aus ihren Schlaf und schaut sich um. Müde fasst sie sich an den Kopf. Schon wieder so ein Traum. Nur ein anderes Szenario. Dennoch versteht sie nicht warum sie so etwas Träumt. Sind das Erinnerungen? Sofort schüttelt sie den Kopf. Nein, das ist eindeutig unmöglich. Schließlich hat sie ihn damals, auf dem Schlachtfeld, zum ersten mal gesehen. Dort kam er ihr nämlich nicht in geringsten bekannt vor. Aber was soll der Traum dann? Will ihr Unterbewusstsein ihr irgendetwas mitteilen?

Seufzend legt sie sich wieder zurück. Das ist doch alles absurd. Was soll denn schon bitte die Nachricht des Traumes sein? Das Sesshomaru schwer verletzt sein soll und Nanami ihm helfen muss? Wohl kaum.
 

„Bist du sicher dass wir keine Pause einlegen sollen? Wir haben es nicht eilig also wäre das wirklich kein Problem.“, meint Haru am Mittag. Sie sind schon seit einigen Stunden unterwegs und er bemerkt das Nanami etwas müde ist. Nach dem Traum ist sie nicht wieder eingeschlafen. Doch wegen so etwas muss sie ja jetzt nicht das ganze Rudel aufhalten. Deswegen lehnt Nanami ab. „Das ist wirklich nicht nötig.“ Haru wirft ihr nur einen zweifelnden Blick zu. Aber was soll er machen? Er kann sie nicht dazu zwingen und wenn sie meint, sie bräuchte keine Pause, dann steht sie das auch durch.

Doch auf einmal bleibt Haru stehen und deutet seinem Rudel an eine andere Richtung einzuschlagen, was Nanami wundert. Bevor sie aber die andere Richtung überhaupt einschlagen können, bleibt Haru plötzlich stehen und auch alle anderen machen es ihm gleich bis kurz darauf einige Vögel aufschrecken. Sofort horcht Nanami auf. Zu ihren Schrecken, kann sie ein Summen vernehmen. Ohne lange darüber nachzudenken, weiß sie das es das summen von Narakus Insekten ist. „Wir müssen hier weg! Das sind Narakus Biester!“, meint Nanami sofort. Leider scheint es dazu schon zu spät zu sein. Denn ohne lange auf sich warten zu lassen, attackieren die Saimyosho die Gruppe.

„Was wollen diese Viecher von uns!?“, fragt Haru mit zusammengebissenen Zähnen und schlägt einen nach den anderen mit seinen Klauen zu Boden. Nanami durchbohrt mit ihrem Schwert eins der Insekten und blickt kurz zu ihm rüber bevor sie wieder angegriffen wird. „Ich denke Naraku ist wütend.“ „Warum denn das!?“, fragt er verwirrt, da er mit ihm bisher noch nichts zu tun hatte. Noch nicht mal einen Splitter hatte er jemals in seinen Händen gehalten. „Er nahm mich vor einigen Tagen gefangen und hoffte dass er dadurch Inuyasha bekommt aber das ist missglückt. Vielleicht will er sich so an mir rächen?“
 

Sie hofft dass keiner von ihnen gestochen wird. Soweit sie gehört hat, haben die Saimyosho ein sehr starkes Gift. Doch nur durch sie sind sie gerade in dieser Lage. Eigentlich hätte Nanami sich denken können das Naraku das nicht einfach auf sich sitzen lässt und sich schon einen neuen Plan zurechtlegt. Er hat vielleicht jetzt nicht vor sie nochmal zu entführen aber er wird sie sicher wenigstens Tod sehen wollen. „Ihr solltet besser jetzt verschwinden! Sie sind vermutlich hinter mir her!“ „Bist du verrückt!? Jetzt rede nicht so einen Scheiß! Wir werden dir helfen!“ Er kann schließlich nicht den Schwanz einziehen und mit seinem Rudel flüchten und sie in der Gefahr alleine lassen! Sie hat seinem Rudel und ihm auch schon geholfen.

Als er sich auf einmal genauer umsieht, fällt ihm auf das es immer weniger werden. Im Normalfall würde er sich jetzt darüber freuen aber leider liegt das nicht daran, dass sie schon so viele erledigt haben, sondern daran, dass sie sich von selbst entfernen und das Nanami nicht mehr zu sehen ist. „Verdammt!“, flucht er laut vor sich hin. „Los, ihr hinterher!“
 

Auch wenn es verdammt Dumm von ihr ist alleine von diesen Viecher wegzulaufen, tut sie es dennoch. Sie will sich vor allem nicht vorstellen, wie sauer Haru vermutlich ist. Doch sie kann sein Rudel nicht in solch eine unnötige Gefahr bringen. Sie möchte einfach nicht riskieren noch irgendjemand den sie mag zu verlieren und das Rudel hat sie nun mal in ihr Herz geschlossen. Auch wenn sie Dämonen sind und obwohl sie schon von Sesshomaru enttäuscht wurde. Sie möchte es einfach nicht riskieren.

Sie schnappt sich ihre vergifteten Klingen und versucht so einen nach den anderen abzustechen, was sich nun mal als sehr schwierig entpuppt. Die Saimyosho sind leider gut darin auszuweichen. Leider knickt Nanami, bei dem Versuch Abstand zu gewinnen, mit ihrem Fuß um und stolpert kurz darauf. Sie schafft es noch die Giftige klinge wegzuschmeißen um nicht auch noch drauf zu fallen und fängt sich noch mit ihren Händen auf. Schnell wirbelt sie herum doch sie schafft es nicht so schnell aufzustehen. Mit einigen schmerzen fällt Nanami wieder zurück auf ihren Hintern. Zu ihrem Glück springt Haru auf das Insekt zu, als es sie gerade angreifen will.

Mit der Zeit merken auch die Saimyosho das sie gegen das Rudel momentan nicht ankommen und verziehen sich endlich. Ehrleichtert atmet Nanami auf und reibt sich mit einem schmerzverzehrtem Gesicht den Knöchel. „Du verdammter Idiot! Warum machst du denn auch so ein Scheiß! Habe ich nicht vor ein paar Minuten noch gesagt dass wir dir helfen!?“, schreit Haru sie wütend an. „Es tut mir leid.“, murmelt sie. Traurig schaut sie ihn an. „Aber ich habe schon einen verloren der mir so wichtig war und auch mein ganzes Team. Ich will nicht noch meine Freunde verlieren. Ich habe schon Inuyasha und die anderen in Gefahr gebracht und jetzt auch noch euch! Mit Naraku ist wirklich nicht zu spaßen!“ „Wir sind aber nicht so schwach. Du vergisst dass wir keine Menschen sind. Uns bekommt man nicht so schnell klein.“ Ein kleines lächeln zeichnet sich auf Harus Gesicht. Doch das Lächeln kann sie nicht erwidern. „Was hast du gemacht?“, fragt er, da sie immer noch nicht aufstehen kann. „Ich bin beim Rennen umgeknickt.“ Haru streckt die Arme nach ihr aus und hebt sie hoch. „Ich denke wir bringen dich doch zu deinen Freunden ins Dorf. Ich denke die Miko kann sich besser um deinen Fuß kümmern als wir.“ Nanami nickt sachte auch wenn sie darauf momentan keine Lust hat.
 

Im Dorf kümmert sich Kaede auch sofort um sie. Haru verabschiedet sich von ihr mit einem guten Gewissen da er weiß dass sie hier in Sicherheit ist. Die Wölfe haben nun mal im Dorf nichts zu suchen. Dementsprechend bleibt ihm sowieso nichts anderes übrig. Ihre Verletzung ist nicht schlimm, was ihn beruhigt. Nanami ist allerdings einfach nur genervt. Die letzten Tage sind nicht so verlaufen wie sie es gerne gehabt hätte. Aber das tut es doch eigentlich schon die ganze Zeit. Leider kann sie dagegen nichts tun.

Wahre Gefühle?

"Pass auf!", schreit Inuyasha Sango zu. Sofort weicht sie einem Hieb des Dämons aus während sie ihren Hiraikotsu wirft um den Dämon zu schwächen. Kagome spannt währenddessen einen Pfeil in ihren Bogen. Kurz darauf schießt sie ihn ab. Dabei trifft sie den Dämon zwischen den Augen. Das schwächt ihn so sehr, dass Inuyasha nicht mehr viel machen muss bis der Dämon zu Boden fällt. Fröhlich greift er in das Loch zwischen seinen Augen und reißt ihm den Splitter heraus. "Wir haben endlich wieder einen gefunden!" Er überreicht ihn Kagome, die ihn sofort einsteckt. "Müssen wir nur hoffen, dass Naraku ihn nicht auch noch holen will.", meint Shippo. "Oder ihn auch bekommt.", murmelt Nanami. Inuyasha meint nur abfällig. "Soll er doch kommen! Der bekommt ihn sicher nicht!"

Er schaut noch einmal zu dem Dämon runter, geht aber dann mit den anderen weiter. Seit einigen Tagen sind sie wieder zusammen unterwegs und haben endlich wieder einen Splitter gefunden. Den will Inuyasha sich ganz bestimmt nicht wegnehmen lassen.

Gedankenverloren schaut Nanami auf den leblosen Körper des Dämons runter. Erst als sie von Kagome an die Hand genommen wird, erwacht sie aus ihrer Träumerei und folgt ihnen weiter. "Ist alles in Ordnung?", fragt Kagome besorgt woraufhin Nanami nickt. "Keine Sorge. Alles in Ordnung." Müde schaut sie Kagome an, während sie versucht ein ehrliches lächeln zustande zu bringen. Sie nimmt es ihr zwar nicht ab, frag aber auch nicht weiter nach da sie weiß, dass Nanami momentan keine Lust zum Reden hat.

Mitten in der Nacht wacht Nanami wieder aus dem Traum auf, den sie schon vor einiger Zeit hatte. Erschöpft wischt sie über ihre Schweißnasse Stirn. Sie hat zwar das Ereignis nicht weitergeträumt aber dennoch wundert sie sich warum sie überhaupt das Träumt. Genervt und müde seufzt sie. Ihr Blick schweift zu ihren Freunden, die tief und fest schlafen.

Schlafen...das würde sie nur zu gern fortsetzten. Aber Nanami ist zu aufgewühlt. Sie beschließt einen kleinen nächtlichen Spaziergang zu unternehmen.

Ihr ist durchaus bewusst, dass das zu gefährlich ist, aber Nanami will ihren Kopf freibekommen und vielleicht kann sie danach auch wieder schlafen. Somit schleicht sie sich von dem Lager weg, damit sie die anderen nicht aufweckt.

Nachdenklich schließt sie die Augen und atmet die frische Nachtluft ein. Plötzlich stoppt Nanami. Dabei blickt sie sich aufmerksam um. Ein seltsames Gefühl macht sich in ihrer Brust breit. Ihr Herz schlägt augenblicklich schneller. Aber nicht vor Angst. Sie kann dieses plötzliche Gefühl nicht einordnen. Also entschließt sie sich dem Gefühl zu folgen. Doch als sie dem Gefühl immer näherkommt, muss sie sich erschrocken hinter Baum verstecken.

Dieses Gefühl hat sie direkt zu Sesshomaru geführt, dessen Haare im Mondlicht glänzen. Nachdenklich scheint er in die Ferne zu schauen. Eigentlich ein schöner Anblick, denkt Nanami, wäre da nicht Kagura, die ihm scheinbar Gesellschaft leistet.

Sie kann sich überhaupt nicht erklären, was sie bei ihm zu suchen hat und was ausgerechnet Sesshomaru mit ihr zu tun hat. Sie ist schließlich ein Abkömmling von Naraku und er sollte eigentlich auch sein Feind sein!

Neugierig und gleichzeitig schockiert, drückt Nanami ihre Wange gegen die Baumrinde, während sie rauspitzelt. Sie hofft wirklich, dass sie nicht von ihnen entdeckt wird. Aber leider hilft ihr diese Beobachtung rein gar nichts, da sie nicht versteht, worüber die zwei sich unterhalten.

Zu ihrem Bedauern lehnt Kagura sich an ihn. Ihre Finger streifen über seine Brust ehe sie versucht ihn sachte zu Küssen. Trotz dem grauenhaften Vorfall, überflutet sie ein Gefühl der Eifersucht, was ihr ein seltsames stechen in der Brust verursacht. Doch als ob Sesshomaru das gleiche Gefühl hätte, zuckt er kaum merklich zusammen. Sein Blick der zuvor ohne Ausdruck auf Kagura gelegen hatte, ruht nun urplötzlich auf ihr, als ob er schon die ganze Zeit wusste, dass sie hier ist.

Erschrocken weicht Nanami wieder hinter den Baum zurück. Mit dem Rücken zum Baum, lehnt sie sich dagegen. Dabei schließt sie die Augen und hält sich die Hände vor den Mund als ob das etwas nützen würde.

Ohne Kagura noch einmal zu beachten, verlangt er von ihr, dass sie verschwinden soll. Bevor sie überhaupt eine Chance hat ihm zu wiedersprechen, hat er ihr auch schon den Rücken zugedreht. Bevor sie verschwindet schaut sie ihn noch kurz an. Zu gern wollte sie das Sesshomaru ihre Gefühle erwidert. Doch da wurde sie eindeutig enttäuscht.

Angespannt lauscht Nanami den Schritten die bedauerlicherweise immer näherkommen. Vermutlich wird er sauer sein das sie versucht hat sie zu belauschen. Plötzlich muss sie sich wieder an die Angreifer erinnern, die er getötet hat. Nanami läuft es eiskalt den Rücken herunter. Natürlich glaubt sie nicht, dass er so etwas mit ihr tun würde aber wenn er mit Naraku irgendwie zusammenarbeitet, wird es gefährlich.

"Was machst du hier?", schneidet Sesshomarus eiskalte Stimme durch die Stille. Langsam öffnet sie die Augen und sieht ihn vor sich. "Das ist doch völlig unwichtig! Was zum Teufel, machst du mit einem von Narakus Abkömmlinge!?" "Das ist meine Sache.", meint er scharf. Sein Blick verrät ihr leider nichts. Hat er womöglich Gefühle für Kagura? So wie sie ihn berührt hat, sah es jedenfalls so aus als würde zumindest sie etwas für ihn empfinden.

Dieser Gedanke bereitet ihr sofort ein mulmiges Gefühl, was ihr gar nicht gefällt. Niedergeschlagen blickt sie zu Boden. Er verengt seine Augen, packt seine Hand unter ihr Kinn und zwingt sie dazu, ihn anzusehen. "Was denkst du nur?", fragt er eher zu sich selbst. Dabei blickt er ihr forschend in die Augen. Wie so oft, wenn sie sich berühren, jagt ihnen ein starkes Kribbeln durch ihrer beider Körper. Doch dieses Mal weicht Sesshomaru nicht zurück. Egal wie stark dieses Gefühl durch seinen Körper streift. Doch für Nanami ist es bald unerträglich. Ihre Beine drohen ihr wegzuknicken.

"Das willst du gar nicht wissen.", flüstert sie als Antwort. Er runzelt seine Stirn ehe er ein Stück mit seinem Gesicht näherkommt. Sie spürt seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht. Egal was vorher passiert war, sie verspürt dennoch eine so große Lust ihn einfach zu küssen, dieses unsagbare Gefühl noch zu verstärken sodass sie alles um sich herum vergisst.

Als hätte er ihre Gedanken gelesen, huscht ein grinsen über sein Gesicht. Allerdings so schnell, dass Nanami sich fragen muss, ob sie sich nicht doch geirrt hat. Doch plötzlich lässt er ihr Kinn los und packt sie am Hinterkopf. Er drückt sie so schnell gegen sich, dass sie gar nicht reagieren kann.

Er drückt seine Lippen auf ihre. Sofort rückt er näher an sie heran, presst sie gegen den Baum hinter ihr und presst verlangend seine Lippen weiterhin auf ihre ohne einmal abzulassen. Nanami lässt es einfach zu und erwidert die verlangenden Küsse. In Nanamis Kopf dreht sich alles und sie kann nicht glauben was gerade hier passiert. Ihr wird ganz heiß.  Nur wiederwillig lässt er plötzlich von ihr ab. Sein schneller Atem prallt gegen ihren. Sein Gesicht ist ihren immer noch nah sodass sie keine Probleme hätte einfach weiterzumachen.

Doch der plötzliche starke Regen hindert sie an ihren vorhaben. Erschrocken starrt sie zum Himmel als sie die Tropfen auf ihrem glühenden Gesicht spürt. Vorher war der Himmel noch so schön klar, sodass man die Sterne und den Mond betrachten konnte. Doch während ihrem Austausch, scheint es sich schlagartig zugezogen zu haben.

Verwirrt schaut Nanami wieder zu Sesshomaru der sie bisher nicht aus den Augen gelassen hat. Allerdings lassen ihn Stimmen in eine andere Richtung blicken. Nanami reißt sich von seiner Gestalt los und folgt seinem Blick. Dann erkennt auch sie die Stimmen. Die anderen scheinen von dem Regen aufgewacht zu sein und haben natürlich gesehen, dass sie nicht mehr bei ihnen ist.

Panisch will sie zu ihnen gehen damit sie sie nicht unnötig im Regen suchen müssen. Doch Nanami blickt noch einmal zu Sesshomaru, der eine andere Richtung eingeschlagen hat und ebenfalls geht. Allerdings ohne sich noch einmal zu ihr umzudrehen.

Durchnässt stößt sie auf die anderen die ebenfalls nicht trockener sind. "Verdammt! Wo warst du!?", fragt Inuyasha sauer. Verlegen streicht sie durch ihre nassen Haare. "Ich konnte nicht schlafen und bin eine Runde spazieren gegangen." "Wenigstens bist du wohlauf und jetzt lasst und sofort einen Unterschlupft finden!", meint Kagome schnell bevor er noch etwas erwidern kann. Sofort nicken alle, da sie natürlich sofort ins Trockene wollen, so klitschnass wie alle sind. Nanami trottet ihnen hinterher. Allerdings ist sie mit den Gedanken immer noch bei Sesshomaru. Sie kann sich wirklich nicht erklären was ihm gerade durch den Kopf ging. Was ihn überhaupt dazu bewegt hat, sie zu küssen. Langsam fährt sie mit ihrem Finger über ihre Lippen. Dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich. So leidenschaftlich und verlangend hat sie Daisuke noch nie geküsst. Natürlich hat sie ihn geliebt. Doch das mit Sesshomaru ist eindeutig was anderes.

Überfall

Verängstigt versteckt sich das Mädchen hinter einen Busch. Dabei hält sie sich panisch die Ohren zu. Um das Gebrüll der Dämonen auszublenden. Bringen tut es nicht wirklich etwas. Woraufhin einige Tränen ihre Wange hinunterlaufen. Panisch sieht sie, wie eine große Pranke auf das Gebüsch zukommt, hinter dem sie versteckt ist. Schnell springt sie heraus und kann dem ausweichen. Mit großen Augen schaut das Mädchen den Dämon vor sich an, der sein Ziel verfehlt hat. Sie weiß nicht was sie tun soll. Sie kann nicht einmal was tun. Was soll auch schon ein kleines Mädchen bewirken? Sie hat noch nie so etwas Angsterfülltes gesehen. Sie wurde immer vor Dämonen gewarnt und jetzt blickt sie zu einen nach oben der sie Töten will.

Doch plötzlich bleibt er in seiner Bewegung stehen. Zitternd sieht das Mädchen, wie der Dämon plötzlich in zwei Hälften zerfällt. Als sie erkennt, dass Sesshomaru ihn umgebracht hat, steht sie erleichtert auf und rennt auf ihn zu. Weinend umarmt sie ihn. Doch leider war das nicht der einzige und Sesshomaru schupst die kleine Nanami von sich weg damit sie nicht von dem Dämon getroffen wird. Während er sich mit dem anderen Dämon beschäftigt, merkt er nicht wie sich noch ein dritter an Nanami ranschleicht. Sie schreit als er sie ergreift.

Ein stechender, scharfer schmerz durchfährt sie nur noch, ehe alles um sie herum dunkel wird.
 

Dieser Traum den sie letzte Nacht hatte, geht ihr einfach nicht aus dem Kopf. Das Ganze muss eine tiefere Bedeutung haben, allerdings weiß sie einfach nicht warum. Nanamis Kopf ist sowieso voller Fragen. Nicht nur der Traum bereitet ihr Kopfschmerzen, sondern auch der Kuss vor zwei Tagen. Schon der Gedanke daran, lässt ihr Herz schneller schlagen und nimmt ihr die Luft weg. Sie versucht sich vor den anderen nichts anmerken zu lassen. Allerdings ist das nicht ganz leicht. Sie grübelt zu viel über diese Sache nach. Aber was soll sie auch sonst tun? Sie konnte Sesshomaru diesbezüglich noch nicht fragen was das sollte. Außerdem hat sie auch nicht wirklich vor mit ihm zu reden. Nanami denkt sich schon das er nicht sehr gesprächig sein würde. Oder so tun würde, als sei es nie passiert.

Verwirrt verdeckt sie ihr Gesicht mit ihren Händen. Dabei seufzt sie schwer.
 

Als ihr Name gerufen wird, hebt sie wieder den Kopf. Langsam steht sie von dem Felsen auf, auf dem sie sich kurz vorher niedergelassen hat.

„Hey, da bist du ja. Wir wollen weiter. Bist du bereit?“, fragt Sango sie fröhlich, woraufhin Nanami nickt. „Wenn wir uns beeilen und nicht lange herumtrödeln, werden wir noch heute Abend das Dorf erreichen.“, meint Miroku, woraufhin Inuyasha nur seine Arme verschränkt. „Wir vertrödeln doch nur unsere Zeit, wenn wir unnötigerweise in das Dorf gehen!“ Wütend starrt Kagome ihn an und kann sein Verhalten nicht wirklich nachvollziehen. Mit einem bestimmten Tonfall meint sie, „Mach Platz!“ Mit voller Wucht zieht ihn seine Kette nach unten auf den Boden. Sodass er mit dem Gesicht im Dreck landet. „Du bist wirklich unmöglich! Sie brauchen doch eindeutig unsere Hilfe! Das können wir doch nicht ignorieren!“ „Kagome hat recht und jetzt lasst uns auf den Weg machen. Wir wollen schließlich heut Abend noch da ankommen.“, meint Miroku und muss sich das Lachen verkneifen. Kagome verschränkt dagegen nur ihre Arme, nickt ihm zu und wirft Inuyasha noch einen bösen Blick zu bevor sie ihm hinterhergeht. „Hey! Jetzt wartet doch!“, beschwert sich Inuyasha bevor er sich wieder aufrappeln kann. Lächelnd geht auch Nanami mit den anderen mit, hilft aber vorher Inuyasha noch auf, der sie nur genervt mustert. Nur ungern lässt er sich aufhelfen. Dabei murmelt er nur ein Danke.
 

Nach einigen Stunden erreichen sie das Dorf. Ein schöner Anblick für die Gruppe ist es allerdings nicht. Einige Hütten scheinen vor mehreren Stunden Feuer gefangen zu haben. Manche sind heruntergebrannt, bei einigen scheinen die Bewohner es geschafft zu haben sie zu löschen. Wimmernde Menschen kommen ihnen entgegen, einige sogar schwer verletzt. Aufmerksam schauen sie sich um. Dabei versuchen sie jemanden zu finden der ihnen Antworten liefern kann.

Erst nach langem Suchen finden sie eine Miko, die gerade dabei ist, einem kleinen jungen das Bein zu verbinden. Allerdings scheint es sich dabei um eine große Fleischwunde zu handeln, da das Blut durch den Verband sickert. Tapfer scheint der junge das durchzustehen und gibt dabei keinen Mucks von sich. Nur sein schmerzverzerrter Ausdruck verrät das er höllische Schmerzen erleiden muss. „Miko, was ist hier vorgefallen?“, fragt Miroku behutsam. Die, noch junge schwarzhaarige, Frau mustert den Mönch einige Sekunden lang bevor ihr Blick auf den anderen ruht. Als der junge kurz zusammenzuckt, wendet sie sich ihm noch mal zu. „Einige Banditen haben unser Dorf gestürmt. Wir hatten keine Chance. Die wenigen noch vorhandenen Männer konnten nichts dagegen tun und die meisten wurden getötet. Sie haben hier alles Mögliche geplündert, die Häuser angezündet und sich einige Frauen und Kinder geschnappt. Ich will mir gar nicht ausmalen was sie mit ihnen anstellen werden.“ Sie fährt dem jungen durch die Haare bevor sie sich erhebt und sich der Gruppe nun ganz zuwendet. „Du hast gerade erwähnt, die wenigen vorhandenen Männer. Was meinst du damit?“, fragt Sango besorgt. „Nun ja, wir haben in letzter Zeit scheinbar nicht so viel Glück. Vor einigen Tagen wurde unser Dorf von Dämonen angegriffen. Ich konnte leider nicht vielen helfen. Für mich alleine war das zu viel und dabei starben einige die versuchten Frauen und Kinder zu beschützen. Diese Banditen haben genau den richtigen Zeitpunkt erwischt. Jetzt haben wir nur noch Witwen und Kinder ohne Eltern.“, seufzt sie. Sofort nimmt Miroku beide Hände der Miko und blickt ihr fest in die Augen. „Wir werden die Banditen finden und die entführten zurückbringen. Ich verspreche es.“ Sango ballt hinter ihm die Faust und starrt ihn wütend an. Kurz darauf schlagt sie ihn auf den Kopf weshalb er sofort die Hände der Miko loslässt und sich den schmerzenden Kopf hält. „Du verdammter Lustmolch!“, knurrt sie wütend.

Die Miko übergeht dies und blick die anderen an. „Wenn ihr das wirklich schaffen solltet, wäre ich euch wirklich dankbar. Ich weiß zwar nicht warum ihr uns helfen solltet aber ich bitte euch wirklich.“ Kagome geht nun auf sie zu und legt eine Hand auf ihre Schulter. „Wir werden selbstverständlich helfen und werden unser Bestes geben.“ Die Frau nickt ihr noch kurz zu.
 

„Wo sollen wir überhaupt anfangen zu suchen? Es war dumm zu versprechen das wir helfen können.“, meint Inuyasha trocken als sie sich auf den Weg gemacht haben. „Sie dürften noch nicht weit sein.“, sagt Shippo. „Nein. Wenn sie erst heute Morgen hier waren und auch noch einige Frauen und Kinder bei sich haben, hätten sie gar keine Chance schon so weit gekommen zu sein.“, schlussfolgert Sango. „Was meinst du, Nanami?“ fragt Kagome und wendet sich ihr zu. „Ich würde sagen, wenn wir uns jetzt beeilen, können wir das schlimmste noch verhindern. Wir müssen eventuell ein Kleidungsstück einer der Entführten nehmen, damit Inuyasha die Fährte aufnehmen kann.“ „Sehe ich etwas wie ein Suchhund aus!?“, meint er empört und schaut sie dabei wütend an. „Hast du denn eine bessere Idee sie schnell zu finden!? Als ob du das nicht könntest!“ Sofort stampft Nanami zu einer Frau hin und befragt sie nach einen der entführten. Dabei stellt sich heraus das ihre Schwester zu einen der Entführten zählt. Somit bekommt sie auch einen Kimono von ihr überreicht.

Plump reicht sie Inuyasha den Stoff. Als er allerdings nicht reagiert, drückt sie ihm dies auf die Nase. „Hey, was soll das!?“, beschwert er sich und reißt ihr den Kimono aus den Händen. „Inuyasha, jetzt mach endlich! Wir haben nicht ewig Zeit.“, sagt Miroku ernst. Stöhnend ergibt er sich und versucht eine Fährte aufzunehmen, die er auch schnell hat. Somit geht er voraus.
 

Eine halbe Stunde von dem Dorf entfernt, stoppt Inuyasha plötzlich. Langsam schaut er sich um. „Sie sind in der Nähe.“ „Wir müssen vorsichtig sein. Wir wissen nicht wie viele es sind.“, meint Sango. „Das Interessiert mich nicht. Mit so ein paar Idioten, komme ich schon klar.“, sagt Inuyasha wütend. „Das vielleicht schon. Aber du kannst dich nicht auf alle gleichzeitig fokussieren und bevor noch irgendjemand durch deine Ungeduld verletzt wird, sollten wir vorsichtig sein.“, beschwichtigt Miroku. „Fakt ist allerdings das wir keine Zeit verlieren dürfen. Also kommt!“, flüstert Nanami und geht vor. Die oberste Priorität ist es, die Gefangenen zu befreien. Doch Nanami ist klar, dass die Banditen sie nicht einfach rausrücken werden. Egal wie viele sie sind und egal ob Inuyasha zum teil ein Dämon ist.
 

Langsam schaut Nanami hinter einen Baum hervor. Sie scheinen sich ein Lager gemacht zu haben, was allerdings ziemlich leichtsinnig ist, da es gerade mal eine halbe Stunde vom Dorf entfernt liegt. Aber daher, dass sie sowieso die Männer getötet haben, scheinen sie sich in Sicherheit zu wiegen. Womöglich hätten sie nicht einmal eine Pause gebraucht aber sie sieht, dass sie eine schwangere bei sich haben, wobei sich Nanami fragen muss warum sie sie überhaupt mitgenommen haben. Schließlich haben sie von ihr, außer ärger, nichts, da es scheinbar nicht mehr lange dauern wird, bis das Kind auf die Welt kommt.

Sie schaut sich weiter langsam um, um zu sehen wo die Banditen sind. Die meisten Frauen und Kinder stehen bei der schwangeren um sich um sie zu kümmern die restlichen stehen um ein Feuer rum und verdecken die Entführer. Als eine blondhaarige Frau zur Seite tritt, nimmt es Nanami die Luft weg. Zu ihrem entsetzten handelt es sich nicht um gewöhnliche Banditen. Es sind sechs ihrer Kammeraden die scheinbar den Angriff der Dämonen überlebt haben und geflohen sind. Warum sie allerdings ein Dorf überfallen und Menschen entführt haben, kann sie sich nicht erklären.

„Was ist los Nanami?“, fragt Kagome der ihre Unruhe nicht entgangen ist. „Sie waren auch bei den Kriegern. Ich habe mit ihnen zusammengearbeitet.“ Überrascht richten sie ihre Blicke wieder auf die Männer. „Sie sind zum Glück nur zu sechs. Das würde kein Problem sein.“, überlegt Miroku. „Wir müssen zuallererst die schwangere außer Gefahr bringen.“, sagt Kagome.
 

Ohne lange zu zögern verlassen sie ihr Versteck. Sango weist Kiara an sich zu verwandeln und rennt mit ihr sofort zu der schwangeren Frau rüber. Die Frauen und Kinder sind im ersten Moment geschockt, bevor sie leicht in Panik verfallen. Während Sango der Frau hilft auf Kiara zu steigen, gehen die anderen auf die Männer zu die jetzt in Alarmbereitschaft sind. Einer von ihnen versucht noch die Frau, die neben ihm stand, zu packen, aber sie schafft es, wie auch die anderen, auszuweichen. Schnell haben sie es geschafft die Männer einzukreisen, die gar nicht mit dem ganzen gerechnet haben. Einer ihnen Blickt zufällig in Nanamis Gesicht, kurz darauf setzt er ein ungläubiges Gesicht auf und blickt an ihr hinunter. Ihr ist sofort klar das er sie erkannt hat. Kurz darauf schleicht sich ein grinsen auf sein Gesicht und er stößt den Mann neben ihn an. Auch dieser reagiert nicht anders. „Nibori, richtig?“, fragt er, wobei Nanami keinerlei Regung zeigt. „Ich wusste ja das du weibliche Züge hast aber jetzt wissen wir auch warum.“ „Warum habt ihr das getan?“, fragt sie ruhig. „Tja, nach dieser Niederlage konnten wir schlecht zurückgehen und irgendwas mussten wir ja tun.“, grinst sein Nachbar schmierig. Sofort nutzen sie die Chance sie anzugreifen. Immerhin sind sie mehr und wiegen sich in Sicherheit. Doch Inuyasha hat mit seinem Gegner kein Problem. Dennoch will er ihn eigentlich nicht töten. Dementsprechend hält er sich zurück. Der Mann der sich Nanami zugewendet hat und sein Kumpel nebendran greifen sie an. Schnell dreht sie sich zur Seite um sein Schwert nicht in den Körper gerammt zu bekommen. Sie muss zwei Schläge auf einmal parieren, was es ihr zwar mit ihren zwei Schwertern leichter macht, aber dennoch ihr eine menge Kraft einfordert, da die anderen ebenfalls beschäftigt sind.

Ein Schmerzensschrei lässt Nanami allerdings zu Inuyasha schauen, der die zwei anderen Männer vor sich getötet hat und Kagome zur Hilfe eilt, da sie nicht wirklich vor hat den Mann vor sich zu töten. Ihre Unaufmerksamkeit wird leider bestrafft da sie von denn einen Banditen von den Füßen geworfen wird. Schützend hält sie ihr Schwert vor ihrem Gesicht und blockt somit den letzten Schlag. Zu ihrem Glück reißt Kiara den Mann von ihr runter. Sango scheint die schwangere sicher in ihr Dorf zurückgebracht zu haben. Nun kann sie sich voll und ganz auf den letzten konzentrieren.

Ihre Schwerter treffen dauerhaft aufeinander doch sie merkt das er immer unsicherer wird. Nur noch zwei seiner Kumpanen sind am Leben und einer von ihnen bekommt gerade die Zähne von Kiara zu spüren. Mit einem Schlag landet er auf dem Boden und Nanami hält drohend ihre Klinge vor seinem Gesicht. Doch irgendwie schafft sie es nicht ihn damit niederzustrecken. Etwa weil es sich um keinen Dämon handelt? Allerdings wäre es nicht das erste Mal, dass sie einen Menschen tötet. Es handelt hierbei nun mal um keinen Fremden. Auch wenn sie ihn noch nie leiden konnte, war sie dennoch dauerhaft von ihm umgeben.

Ihre Unentschlossenheit hält sie zu lange auf sodass er ihr mit einem tritt sie von den Füßen reißt und die Chance sieht zu fliehen. Denn leider ist er nun der einzige der noch am Leben ist.
 

„Hey, was machst du denn da!?“, fragt Inuyasha fassungslos und will ihm schon hinterherlaufen. „Warte! Lass ihn! Wir bringen die anderen jetzt in ihr Dorf zurück. Er kann alleine nichts mehr ausrichten.“, meint sie und steht wieder auf. „Warum hast du gezögert?“ Sie blickt kurz Inuyasha an bevor ihr Blick wieder in die Richtung schweift in die er geflohen ist. „Ich konnte es einfach nicht.“, meint sie seufzend. „Schon gut. Die anderen sind in Sicherheit und das ist alles was zählt.“, sagt Kagome aufmunternd.

Sango und Kagome erklären den Frauen und Kinder das sie sie jetzt zurück ins Dorf bringen werden, was sie alle sofort dankend annehmen. Miroku beschließt allerdings die Banditen noch zu beerdigen. „Egal, was passiert ist, sie haben es dennoch verdient.“, meint er und macht sich an die Arbeit. Shippo bleibt bei ihm und hilft während die anderen sich auf den Weg machen.
 

Als sie das Dorf erreichen, rennen einige sofort zu ihren Verwanden die sie fest in die Arme schließen. Erleichterung ist auf ihren Gesichtern zu sehen.

„Vielen Dank. Ihr hättet das wirklich nicht tun müssen und dennoch habt ihr uns geholfen.“, lächelt die Miko, die auf sie zukommt. „Keine Ursache. Hauptsache alle sind wohlauf.“, lächelt Kagome ihr zu. „Ich kann euch nicht viel anbieten, aber daher, dass es mittlerweile dämmert, kann ich euch einen Schlafplatz zur Verfügung stellen.“ Dankend nimmt die Gruppe das Angebot an, da es keinen Sinn macht weiterzugehen. Während Inuyasha, Shippo und Kagome zu einen der Hütten geführt werden, geht Sango mit Kiara Miroku abholen. Erschöpft lassen sie sich dort nieder.

Schwäche

Mitten in der Nacht wacht Nanami auf. Erschöpft steht sie auf. Frische Luft wird ihr bestimmt gut tun. Es ist für sie immer noch ungewohnt in einem Raum zu schlafen, da sie den freien Platz unter den Himmel gewöhnt ist obwohl sie in ihrem Leben viel mehr in einen wohlbehüteten zu Hause verbracht hat. Aber diese Jahre haben sie einfach zu sehr geprägt. Sodass sie sich in solchen Räumen beengt fühlt.

Der helle Mond erleuchtet nur ein wenig das Dorf. Nanami kann nur schwer den Weg vor sich erkennen. Dennoch bemerkt sie eine Bewegung aus dem Augenwinkel. Sofort bleibt sie stehen und schaut sich langsam um. Kopfschüttelnd will sie wieder zurückgehen. Es scheint wirklich keine gute Idee zu sein nachts alleine im Dorf herumzulaufen. Nanami verflucht sich selber für ihre Schlafstörungen. Doch kaum hat sie sich rumgedreht, hört sie einen kurzen Schrei, der aber sofort wieder verstummt, sodass sie sich fragen muss, ob sie sich nicht doch verhört hat. Nach kurzen überlegen beschließt sie in die Richtung zu gehen aus dem sie den kurzen Schrei gehört hat. Leider ist es schwer zu sagen von welcher Hütte dieser genau herkam. Langsam schleicht sie um einige herum und horcht ob sie irgendein Geräusch vernehmen kann.

Aus einer Hütte hört sie gedämpfte Stimmen. Die eine gehört zu einem Mann, der sich scheinbar sehr beherrschen muss um nicht lauter zu reden und der zweite Laut ist nur das wimmern einer Frau. Nanami ist sich ganz sicher das diese Frau, die momentan am wimmern ist, diesen Schrei geäußert hat. Ohne lange zu überlegen betritt sie die Hütte. Sofort entdeckt sie die schwangere Frau, die sie heute Mittag noch gerettet haben, die ihre Arme schützend um ihren angeschwollenen Bauch gelegt hat und in der Ecke hockt. Ihre Augen sind Rot von den vielen Tränen. Der Mann der bei ihr ist, ist leider der Mann der heute Mittag noch vor ihnen geflüchtet ist. Nanami hätte nicht gedacht das er sich trauen würde wieder hierher zu kommen. Aber scheinbar hat er etwas mit dieser Frau zu schaffen. Wenn er ihr etwas hätte antun wollen, hätte er es schon längst getan da sie sich nicht im geringsten wehren kann.
 

„Ich habe gedacht du hättest aus heute gelernt. Was machst du hier!?“, fragt Nanami und behält ihn ihm im Blick. „Ihr habt mir was genommen, was mir gehört und das will ich nur zurückhaben.“ Ihr Blick huscht zu der schwangeren. Dabei runzelt sie die Stirn da sie nicht richtig versteht was er dabei meint. „Das Kind ist nicht von dir. Finde dich damit ab.“, meint die Frau gedämpft. „Woher willst du das wissen!? Du hast mit diesem Mistkerl und mit mir geschlafen! Wie willst du dir dabei so sicher sein!? Aber das tut hier sowieso nichts mehr zur Sache. Er ist Tod.“ Die Frau schnappt hörbar nach Luft. Natürlich ist es für sie nichts mehr Neues, da sie es selber gesehen hat als sie in das Dorf gestürmt sind. Doch die Erinnerung daran lässt den Schmerz doppelt so sehr zurückkommen. Sie ballt die Hände zu Fäusten. „Wir waren nie zusammen! Wir hatten nur ein paar Mal etwas als ich dich gesund pflegte, als du verletzt bei uns ankamst als deine Gruppe gestorben war!“ Tränen kullern ihre Wangen hinab. „Das hatte nach deiner Abreise aber keine Bedeutung mehr.“ Wütend stampft der Mann zu ihr. Diese Worte steigern nur seine Wut. Bedrohlich hebt er seine Hand und bevor er der schwangeren auch nur irgendetwas antun kann, wirft sich Nanami zwischen sie und kassiert den heftigen Schlag sodass ihr Kopf zur Seite gerissen wird und sie schmerzhaft auf den Boden landet. Erschrocken schnappt die Frau nach Luft.

„Was mischst du dich da überhaupt ein, du Schlampe!?“ Nanami hält sich die pochende Wange und erhebt sich. „Was fällt dir überhaupt ein auch nur daran zu denken sie zu verletzen!?“ Sie stürzt auf ihn zu. Dabei schafft sie es auch ihm ins Gesicht zu boxen. Leider hat sie nicht bedacht das er eine Waffe besitzen könnte. Somit zieht er seinen Dolch und verletzt sie am Arm. Er schlägt sie zu Boden, packt sie am Kopf und hält ihr seinen Dolch am Hals. „Ohne deine Waffen bist du nichts! Nur eine schwache Frau! Ich hätte dir schon im Krieg zeigen sollen wie schwach du bist.“

„Lass sie in Ruhe!“, meint die Frau panisch und will zu den beiden stürzen. Doch er drück den Dolch nur fester an Nanamis Hals. „Du haltest dein verdammtes Maul! Wir gehen jetzt und du wirst mir gehorchen! Oder willst du das sie wegen dir leidet?“ Ihre Augen huschen kurz zu Nanami, ehe sie ihm zustimmend nickt. Nanami kann dagegen nicht viel ausrichten. Er hat sie fest im Griff und leider kann sie ohne ihre Waffen wirklich nicht viel ausrichten. Sie hat sich nie mit dem Kampf ohne Waffen wirklich auseinandergesetzt. Sie hatte bisher immer irgendeine versteckte Waffe dabei. Doch dieses Mal hat sie alles vor den schlafen gehen abgelegt um sich beim schlafen nicht selber zu verletzten. Außerdem war es nicht wirklich vonnöten da sie sicher in der Hütte geschlafen haben. Da sie sonst nie alle Waffen ablegt, hat sie nicht gemerkt das sie bei ihrem kurzen Spaziergang, keine einzige dabei hat. Wenn sie das unbeschadet hier rausschafft dann muss sie an ihren Kampfkünsten wirklich noch arbeiten.
 

Kurze Zeit später haben sie sich schon etwas vom Dorf entfernt. Auch wenn sie nicht wirklich schnell vorankommen, da sie durch ihre Schwangerschaft nicht wirklich schritt halten kann. „Wie hast du dir das hier überhaupt gedacht!? Sie kommt nicht mehr weit. Willst du das ihre Wehen einsetzten!?“, fragt Nanami um ihn eventuell zur Vernunft zu bringen. Doch er packt sie nur fester. „Maul halten!“ „Sie schafft es nicht mehr!“ Mit einem Mal schubst er Nanami vor sich mit aller Kraft zu Boden, sodass sie auf ihren verletzten Arm landet. Fluchend zieht sie scharf die Luft ein. „Hör auf! Ich komme freiwillig mit dir mit! Lass sie in Frieden!“, meint sie verzweifelt und bückt sich mit letzter Kraft zu Nanami runter. „Sie hat sich in meine Angelegenheiten eingemischt. Wäre ja nicht das erste Mal. Dafür muss sie ein wenig bluten.“ Er reißt die schwangere von ihr sodass sie zur Seite fällt und reißt Nanami nach oben um ihr einen schlag ins Gesicht zu verpassen. Er grinst sie an, als Blut aus ihrer Nase tropft. „Entweder du kassierst die Schläge oder sie.“ Er nickt zu der Frau hin, die sich etwas aufgerappelt hat und sich erschöpft an den nächsten Baum lehnt. Natürlich ist da die Entscheidung mehr als nur leicht. Lieber sie selbst als eine schwangere und ihr ungeborenes Kind. Sie hat sowieso keine Chance sich in ihren zustand zu wehren.

Als sie nichts antwortet schlägt er einfach weiter auf sie ein. Nur gedämpft hört sie die verzweifelten Rufe der Frau, ehe sie wieder auf den Boden geworfen und auf sie eingedrehten wird. Als sie denkt er hört endlich auf, spürt sie die kalte Klinge seines Dolches an ihrer Wange. Kurz darauf einen scharfen schmerz.

Grinsend blickt er zu ihr runter, stolz darauf das er seinen Stolz wieder aufputschen konnte nach seiner Niederlage am gestrigen Tag. Doch das reicht ihm nicht. Wenn er sie einfach so liegen lässt, könnten ihre Freunde sie suchen und finden. Somit könnte sie ihnen mitteilen, dass er ihr das angetan hat. Deshalb beschließt er sie nicht lebend davonkommen zu lassen.

Er packt seinen Dolch mit zwei Händen und fixiert die stelle in die er einstechen will. Dabei versucht er das schreien seiner Frau zu ignorieren als er auf einmal zu Boden gerissen wird. Er hat nicht einmal die Chance auch nur einen Laut von sich zu geben, als schon eine Klaue durch seinen Brustkorb gestoßen wird.
 

Das leise wimmern der Frau lässt Nanami wieder zu Bewusstsein kommen. Sie kann nur schwach ihre Worte vernehmen. Dennoch versteht sie das Wort, Dämon. Das würde auch erklären warum er aufgehört hat auf sie einzuschlagen. Leider muss Nanami schnell handeln. Sie kann nicht zulassen das der Dämon der Frau etwas antut. Stöhnend und schwer atmend versucht sie auf die Knie zu gelangen. Ihr Blick ist verschleiert. Nur schwer kann sie den Dämon vor sich erkennen, der seine Klaue in die Brust des Mannes versenkt hat.

Mit einem kalten Ausdruck reißt er sie heraus und lässt den Mann leblos zu Boden fallen. Erleichtert mustert sie Sesshomaru vor sich. Sofort dreht er sich zu ihr rum und geht auf sie zu. Ohne die schwangere auch nur einmal zu beachten. Doch das ist nun mal am wichtigsten. Das sie unbeschadet in das Dorf zurückkehrt und eins ist sicher, sie wird es nicht schaffen selber zurückzugehen. Ihre Wehen könnten jeden Moment eintreten und bis dahin sollte sie in einer sicheren Umgebung sein.

„Kümmere dich um sie! Bring sie ins Dorf!“, meint Nanami keuchend. Er blickt kurz zu ihr. Dann ruft er seinen treuen Begleiter Ah-Uhn. Nur widerwillig geht er zu ihr hin, da sie nicht alleine auf ihn raufsteigen kann. Erst wehrt sie sich dagegen. Doch als Nanami ihr mit mühe versichert das er ihr helfen wird, gibt sie es auf.

Sobald sie auf seinem Rücken sitzt, macht er sich auf den Weg. Sesshomaru dagegen wendet sich wieder Nanami zu die wieder auf den Boden liegt, da sie es nicht schafft aufzustehen. Langsam blickt er über ihren Körper. Sein Blick bleibt auf der Schnittverletzung auf ihrer Wange hängen, die immer noch am bluten ist. Eine leichte falte bildet sich zwischen seinen Augenbrauen die allerdings wieder genauso schnell verschwunden ist, wie sie gekommen war. Langsam und darauf bedacht ihr nicht noch weitere schmerzen zuzufügen, hebt er sie hoch.

Ein keuchen entfährt ihre Lippen. Doch ganz ohne schmerzen wird er sie nicht ins Dorf bringen können.
 

Als er am Dorf ankommt, beginnt gerade die Sonne aufzugehen. Leider herrscht im Dorf einige Aufregung. Das bedeutet also, dass Ah-Uhn die Frau sicher hierhergebracht hat. Abe aus dem Grund würde er am liebsten verzichten das Dorf zu betreten. Doch er kann Nanami nicht hier ablegen, in der Hoffnung, dass sie gefunden wird. Sie braucht Hilfe und zwar jetzt!

Wie zu erwarten erntet er entsetzte Gesichter als er das Dorf betritt. Doch es scheint ein gutes Zeichen zu sein als keiner von ihnen schreiend wegrennt. Also muss die Frau ihnen mitgeteilt haben, wer ihnen geholfen hat. Er steuert direkt zu seinem Bruder hin.

Als sie Sesshomaru erblicken, bleibt allerdings keine Zeit sich darum Gedanken zu machen, was er hier zu suchen hat. Ihre Blicken hängen ganz alleine auf Nanami. „Leg sie hierhin!“, weißt Kagome an. Vorsichtig legt er sie ab. „Verdammt wir müssen die Miko rufen!“, flucht Inuyasha. „Das geht nicht! Durch die ganze Aufregung haben die Wehen der schwangeren eingesetzt! Sie kümmert sich um sie.“, meint Kagome und schaut sie die Wunden von Nanami an. „Bis zur Geburt ist es doch noch hin. Hier gibt es eindeutig genug Frauen die sich in der Zwischenzeit um die schwangere kümmern können.“ „Gut, ich schaue ob sie sich kurz Nanamis wunden ansehen kann.“, meint Shippo und rennt sofort los.

Kagome wendet sich schnell Sesshomaru zu bevor er geht. „Danke. Vielen Dank.“ Während er ihr allerdings keine Beachtung schenkt und sich auf den Weg macht, schnellt auch schon die Miko an ihn vorbei.
 

„Es hat schlimmer ausgesehen als es war.“, meint die Miko als sie aus der Hütte herauskommt und die Gruppe anblickt. „Er hat allerdings nicht gezögert bei seinen Schlägen. Ihr Fuß scheint verstaucht zu sein. Er ist angeschwollen und sie hat starke schmerzen darin. Außerdem ist die Schnittverletzung an ihrer Wange tief. Das wird wohl eine Narbe hinterlassen aber wir schauen wie sie abheilt. Allerdings ist die Schnittverletzung an ihren Arm nicht so tragisch. Sie wird gut abheilen. Der Rest sind kleinere Prellungen und blaue Flecken. Sie braucht erst einmal viel Ruhe. Ich werde mich jetzt wieder um Naomi kümmern.“ Die Gruppe nickt ihr zu
 

Es dauert ganze zwei Tage bis Nanami sich vollkommen aufraffen kann. Die Miko hat ihr als stütze eine Art Krücke gegeben damit sie zumindest für eine kurze Zeit die Hütte verlassen kann ohne dabei ihren verletzten Fuß zu belasten.

„Du solltest besser noch liegen bleiben!“, meint Sango besorgt. „Keine Sorge. Es geht schon wieder. Wie geht es überhaupt…“

Angestrengt muss sie über den Namen überlegen, da sie ihn erst vor zwei Tagen erfahren hat als gesagt wurde, dass ihre Wehen eingesetzt haben. „…Naomi war ihr Name, nicht?“ Kagome nickt ihr zu. „Ihr und dem Baby geht es ausgezeichnet. Um die beiden brauchst du dir nun wirklich keine Sorgen zu machen. Sie können dich später besuchen kommen aber du bleibst jetzt erst einmal hier.“ Seufzend setzt sich Nanami hin. „Du hattest Glück. Also strapaziere dein Glück bitte nicht weiter.“ „Ich weiß. Ich hatte wirklich Glück das Sesshomaru zur rechten Zeit da war. Auch wenn ich mir nicht erklären kann was er hier in der nähe gesucht hat. Warum er überhaupt davon wind bekam.“ Inuyasha verschränkt seine Arme. „Diese Tat sieht ihm wirklich nicht ähnlich.“, meint er. „Das ist doch völlig egal. Ich bin einfach nur froh, dass es dir gut geht.“ Kagome lächelt Nanami zu, was sie gerne erwidert. „Aber leider hat mir das gezeigt das ich ohne Waffen so gut wie nutzlos bin. Ich hatte nicht die geringste Chance mich gegen ihn aufzulehnen. Er hatte mich so schnell zu Boden bekommen, dass ich gar nicht wusste wie mir geschah. Ehe ich mich versah, hatte ich seine Faust im Gesicht.“ „Jeder hat so seine Stärken und Schwächen. Aber man kann alles verbessern.“, versucht Miroku sie aufzumuntern. „Da hast du recht.“
 

Drei Tage später versucht Nanami die Gruppe zum weiterreisen zu Bewegen. Allerdings ohne sie. Sie hat sich damit abgefunden das ihre Genesung noch Zeit in Anspruch nehmen wird, die die Gruppe leider nicht hat. Nur widerwillig stimmen alle beteiligten zu. Selbst Inuyasha lässt sie ungern in dem Dorf zurück. Allerdings haben sie vor sie nach einiger Zeit wieder abholen zu kommen. Wobei Nanami versprechen muss, im Dorf auf sie zu warten und nicht alleine loszugehen sobald sie dazu in der Lage ist.

Auch wenn es für sie ungewohnt ist einen festen Sitzt zu haben, stimmt sie zu und verabschiedet sich einige Zeit später von ihren Freunden.

Tod oder doch Lebendig?

Knapp drei Monate verbringt Nanami in dem unbekannten Dorf. Die Träume die sie schon heimgesucht hatten bevor sie hierherkam, haben zugenommen und es vergeht keine Nacht an dem sie die gleichen Szenarien nicht wieder träumt. Das schlimme an dem ganzen ist, dass sie sich damit mehr denn je beschäftigt, da sie sowieso in dem Dorf festsitzt und sich mit sonst nichts beschäftigen kann. Doch die Träume kann sie weiterhin nicht deuten. Leider wird ihr dadurch aber immer mehr bewusst das sie Sesshomaru aus unerfindlichen Gründen vermisst und ihn sehen will. Vorallem will sie von ihm wissen, was ihn mal wieder dazu bewegt hat, sie zu retten. Was sind seine Gründe? Warum beschäftigt er sich dauernd mit ihr und warum hat er sie geküsst?

Fragen, die sie sich nicht wirklich beantworten kann. Sie hätte fast behauptet, Sesshomaru würde das selbe fühlen wie sie aber das ist kompletter Schwachsinn. Außer dieses seltsame Gefühl, das sie beide verspüren wenn sie sich berühren, fühlt er vermutlich nichts, auch wenn selbst das Merkwürdig ist. Ihre ganze Beziehung zueinander ist merkwürdig.
 

"Nanami, bist du hier?" Sie schreckt aus ihrer Gedankenwelt raus und blickt sich in der Realität um. Die Miko, die nach ihr gesucht hat, schiebt die Tür zu ihrer derzeitigen Hütte auf und schaut sie ehrleichtert an. "Hier bist du ja. Ich habe dich schon gesucht." Besorgt blickt Nanami zu ihr und richtet sich auf. "Ist etwas passiert?" Lächelnd schüttelt sie den Kopf und beruhigt sie somit. "Keine Sorge. Nur ein kleines Mädchen ist ins Dorf gekommen und sucht nach dir. Das ist eher ungewöhnlich. Sie scheint alleine zu sein." Fragend runzelt Nanami die Stirn Das einzige kleine Mädchen das sie kennt ist Rin. Aber warum sucht Rin sie hier auf? "Wo ist sie?" Die Miko winkt sie zu sich damit Nanami ihr folgt.

Mittlerweile ist das auch keine Problem mehr. Da ihr Fuß soweit verheilt ist, ist ihre Beweglichkeit nicht mehr eingeschränkt, woraufhin sie wirklich froh darüber ist.
 

Kaum erblickt Rin sie, rennt sie sofort auf Nanami zu und schließt sie in ihre Arme. "Was machst du hier?", fragt sie völlig überrumpelt. "Was soll ich schon hier machen? Wir holen dich ab!" "Was!?" Ruckartig blickt sie sich um. Dabei kann sie außerhalb vom Dorf eine Gestalt sehen, die zweifelsfrei Sesshomaru sein muss. "Wie geht es dir überhaupt? Sesshomaru hat mir erzählt was passiert ist aber ich konnte dich nicht besuchen." Nanami zwingt sich von seiner Gestalt loszureißen und lächelt Rin an. Dabei streicht sie ihr über den Kopf. "Es ist alles in Ordnung. Aber ich verstehe dennoch nicht warum ihr mich hier abholt. Ich warte auf Kagome, Inuyasha und die anderen." "Ach, wir werden ihnen schon irgendwie mitteilen können, dass du mit uns gegangen bist!", meint sie fröhlich. Bei solch einem glücklichen Gesicht kann Nanami doch nicht ablehnen. Obwohl sie lieber auf die anderen warten würde. Allerdings kann sie wirklich nicht sagen, wann sie hier auftauchen werden. Ihr ging es schon nach eineinhalb Monaten besser und jetzt sind es schon drei. Allerdings will sie nicht, dass sie hier plötzlich auftauchen und sie selbst dann nicht mehr da ist.
 

"Schon gut. Wenn sie hier vorbeikommen, kann ich ihnen gerne mitteilen, dass du weitergereist bist.", meint die Miko und legt ihr freundlich eine Hand auf die Schulter. Ehrleichtert nickt Nanami ihr zu Dank zu. "Geh schon einmal zu Sesshomaru. Ich komme nach.", meint sie an Rin gewandt, die fröhlich nickt und sich auf den Weg macht. Dann wendet sie sich der Miko zu und nimmt ihre Hände.

"Ich danke dir für alles. Dass ich hierbleiben durfte und das du mich Gesund gepflegt hast." "Dafür muss du dich wirklich nicht bedanken. Das ist doch das mindeste gewesen für das, dass ihr uns geholfen habt." Sie lächeln sich gegenseitig an.

Bevor Nanami hinterher geht, dreht sie sich noch einmal um. "Sag Naomi bitte noch auf Wiedersehen." Sie nickt ihr zu.
 

Leicht nervös stößt sie auf die beiden zu. Während Rin sofort anfängt fröhlich über irgendwelche belanglose Dinge zu reden, blickt Sesshomaru sie erst einmal mit einem durchdringenden Blick an, als würde er ihren Körper gerade genau einstudieren wollen. Sein Blick ruht unangenehm auf ihr bis er endlich von ihr ablässt. Sobald er sich von ihr abwendet, kann sie aufatmen. Eigentlich hatte sie vor zu fragen, warum er sie gerettet hat, doch jetzt hat sie der Mut verlassen. Außerdem würde er ihr sowieso keine aufschlussreiche Antwort geben oder auch gar keine. Das ganze würde zu einer unangenehmen Stille führen und das kann sie nun wirklich nicht gebrauchen. Nanami ist wirklich froh das Rin dabei ist. Das lässt ihre Nervosität geringer werden.

Als sie dann noch auf Jaken und Ah-Uhn stoßen, fühlt sie sich um einiges besser. Sofort fängt Jaken auch an sich zu beschweren als Rin anfangen will mit ihm zu reden. Missmutig führt der kleine Gnom Ah-Uhn an den Zügeln. Die sofortige aufgelockerte Stimmung lässt Nanami grinsen und sie atmet hörbar erleichtert aus.

Währen Rin und Jaken sich darum überhaupt nicht kümmern, oder es nicht einmal mitbekommen haben, spürt sie sofort Sesshomarus Blick im Rücken. Das jagt ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken. Sie versucht ihn zu ignorieren, doch das fällt ihr unglaublich schwer. Sofort schießen ihr nochmal die Bilder in den Kopf als er sich ihr genähert hat. Das lässt ihr Herz wieder schneller schlagen und die Nervosität wieder steigen.
 

Als es anfängt dunkler zu werden, muss Nanami schon mit einigen Schmerzen kämpfen. Es handelte sich zwar nur um drei Monate in denen sie eher still gesessen hatte, dennoch merkt sie es deutlich und muss sich erst wieder an das lange Reisen am Stück eingewöhnen. Vorallem ihr angeschlagener Fuß.

Als würde Sesshomaru ihre Gedanken lesen, beschließt er, dass sie eine Pause einlegen. Vermutlich hat er aber auch nur ihren erschöpften Gesichtsausdruck gesehen. Das ist wohl allen Anschein nach wahrscheinlicher. Ohne lange zu überlegen, setzt sich Nanami hin und reibt ihr schmerzender Fuß. Besorgt setzt sich Rin neben sie und starrt darauf. "Ich habe gedacht, es wäre schon verheilt.", meint sie. "Das schon. Aber das lange laufen war für das erste mal seit der Verletzung zu viel." Rin runzelt die Stirn. Die Sorge ist deutlich aus ihren Blick herauszulesen. Plötzlich berührt sie mit ihren Finger ihre Wange und zeichnet die schwache Narbe darauf nach. "Die ist neu. Hat er sie dir zugefügt?" Langsam nickt Nanami. "Ja, aber sie ist besser verheilt als gedacht." Sie seufzt während sich ihr Blick an ein paar Sträucher heftet. "Es gibt schon bösartige Menschen." murmelt die kleine mehr zu sich selbst. Seufzend stimmt Nanami ihr zu. "Da hat du schon recht. aber ehrlichgesagt ist es doch egal ob die Narbe nun von einem Dämon stammt oder von einem Menschen. Das böse gibt es nun mal. Egal in welcher Form und ich hatte die Aufgabe es zu Töten und das tue ich immer noch. Auch wenn ich natürlich nicht das Gute bin." "Was bist du denn dann? Auf keinen Fall das Böse." "Nein, das auch nicht. Ich bin einfach nur eine Frau die um ihr Leben kämpft und etwas in ihren Leben sucht, wie fast jeder vermutlich." Rin starrt sie fragend an. "Und was genau suchst du?" Sie lacht etwas. "Wenn ich das nur wüsste. Dann wäre ich schon viel weiter gekommen, denke ich." "Dann denke ich, du wirst es mit Sicherheit bald finden." Nanami runzelt die Stirn und blick zu Rin, die allerdings schon aufgestanden ist und zu Sesshomaru rennt. Es kommt ihr schon fast vor als würde Rin ahnen was sie sucht, nur sie scheint es nicht zu wissen. Aber vielleicht bildet sie sich das nur ein. Wie so vieles andere auch, was ihr komisch vorkommt.
 

Durch einige laute Geräusche schreckt Nanami am nächsten Morgen auf. Ihr bleibt nicht viel Zeit um zu realisieren was gerade passiert, als sie schon Ah-Uhn auf sich zu Rennen sieht und mit voller Wucht zur Seite gestoßen wird. Schmerzhaft landet sie mit dem Rücken auf den Boden. Wenige Sekunden danach schlägt schon etwas blitzartiges in dem Baum ein, vor dem sie zuvor noch gestanden hat. Ah-Uhn stellt sich beschützerisch vor sie hin, bis sie endlich in der Lage dazu ist sich aufzurappeln und das geschehen um sie herum zu realisieren. Einige Dämonen scheinen sie aufgespürt zu haben, wobei Nanami der Grund unklar ist. Sesshomaru ist gerade dabei Rin zu beschützen die sich in einem Gebüsch versteckt hat. Jaken rennt währenddessen nur panisch hin und her. Dabei versucht er seinen Kopfstab wieder zurückzubekommen den einer der Dämonen als Spielzeug benutzt.

Sobald sie die Lage überblickt hat, zieht sie ihre Waffen. Dabei gibt sie Ah-Uhn ein Zeichen, damit er Rin beschützt. Ohne lange zu zögern, gehorcht der Dämon wird aber von einem anderen sofort angegriffen sodass er keine Chance hat zu Rin zu gelangen. Als Nanami versucht zu ihr zu gelangen, da Sesshomaru ebenfalls beschäftigt ist, wird sie wieder zu Boden gerissen. Dabei fällt es ihr schwer den Dämon abzuwehren. Kaum erblickt Sesshomaru dies, tötet er den Dämon mit einem kräftigen Hieb und eilt zu ihr. Allerdings hat sein handeln folgen, da ein anderer Dämon die Chance sieht, sich Rin zu schnappen und mit ihr zu verschwinden. Sofort ertönt nur noch ein Schrei. Sesshomaru erledigt das Biest auf Nanami und will sich dem anderen zuwenden. Doch sie scheinen zu verschwinden. Panisch schaut Nanami den Dämonen hinterher. "Verdammt, Rin! Wir müssen ihr nach!"
 

"Du bleibst hier!", meint er bestimmt und erhebt sich in die Höhe. "Du kannst uns doch jetzt nicht hier alleine zurücklassen!", meint sie empört. Sofort schnappt sie sich Jaken, der gerade dabei ist seinen Kopfstab aufzulesen, und springt auf Ah-Uhn drauf. "Los hinterher!" Ah-Uhn gehorcht und fliegt Sesshomaru hinterher. Jaken beschwert sich in der zwischenzeit über Nanamis unverschämtheit. "Was fällt dir ein das handeln des Lords in Frage zu stellen!" Wütend dreht sie sich zu dem kleinen Gnom um. "Wenn du bald nicht still bist, schmeiß ich dich hier runter! Ich zwinge dich nicht mitzukommen!" Verdutzt starrt er sie im ersten Moment an und ohne ein weiteres Wort zu sagen, starrt er einfach nur geradeaus, was wohl heißen soll das er es akzeptiert.
 

Nach kurzer Zeit schon, hat Ah-Uhn Sesshomaru aus den Augen verloren und auch Nanami kann nichts mehr von ihm entdecken. Einige Minuten fliegen sie noch Ziellos hin und her bis sie endlich landen, da es so keinen Sinn macht weiterzufliegen. Enttäuscht springt Nanami von seinem Rücken runter und verschränkt die Arme. "Er war eindeutig zu schnell." Sie seufzt wütend. "Aber du hast das gut gemacht.", meint sie zu Ah-Uhn und streichelt beide Köpfe des Dämons. "Was machen wir jetzt hier in der Gegend?", fragt Jaken genervt. "Erst einmal uns hinsetzten und warten. Er will uns offenbar nicht dabei haben. Also müssen wir wohl warten bis er mit Rin wieder zurückkehrt. Schließlich wissen wir nicht wo er hin ist."

Brummend setzt sich Jaken hin, scheinbar nicht sehr begeistert über die Tatsache, dass er nun mit Nanami und Ah-Uhn alleine hier sein muss. Wobei Ah-Uhn wohl weniger das Problem ist. Leider muss er nun für heute damit Leben.
 

Als allerdings nach zwei Tagen Sesshomaru weder mit Rin noch alleine aufgetaucht ist, macht sich Nanami langsam aber sicher große Sorgen. Dementsprechend beschließt sie mit den zweien alleine weiterzugehen, in der Hoffnung, Sesshomaru noch zu finden, was sie allerdings bezweifelt. Dabei geht ihr Jaken immer mehr auf die nerven.

"Warum lässt Meister Sesshomaru mich mit ihr hier zurück!?", jammert er vor sich hin. Gereizt dreht sie sich zu dem kleinen Gnom um. "Kannst du jetzt mal für ein paar Minuten still sein!? Seit Stunden meckerst du hier nur herum! Ich kann auch nichts dafür das er ohne uns gegangen ist! Bleib doch hier wenn dich das stört!" "Ich lasse mir von dir hier nichts sagen!", meint er nur bockig und verschränkt die Arme vor seiner kleinen Brust. Beherrscht atmet sie tief ein, dreht sich wieder rum und versucht ihn und sein gejammer zu ignorieren. Wenigstens hat sie noch Ah-Uhn auf ihrer Seite, der nicht im geringsten das Problem mit ihr hat. Er scheint sie sogar zu mögen, was sie ehrleichtert da sie sich dann nicht auch noch mit Ah-Uhn herumschlagen muss. Bisher war sie schließlich mit den zweien noch nicht alleine. Rin war schließlich immer dabei. Wobei Jaken auch mit Rin ein Problem hat. Also hat es nicht nur mit ihr etwas zu tun.
 

Als es gegen Abend schon dämmert, lässt Nanami hoffnungslos den Kopf hängen. Scheint so als müssten sie wieder eine Nacht ohne die beiden rasten. Aufmuntern stupst Ah-Uhn mit einen seiner beider Köpfe gegen Nanamis Schulter was sie leicht lächeln lässt. Als sie allerdings plötzlich einige Geräusche höre, spannt sie ihre ganzen Muskeln an. Auch Ah-Uhn bleibt sofort stehen und spitzt seine Ohren. Nur Jaken läuft, vor sich hin brummend, weiter und stößt gegen sie. Erst will er sich wieder beschweren, als er sieht dass etwas nicht in Ordnung ist. Sofort hält er inne. Doch schnell erkennt Nanami von wem diese Stimmen kommen. Sie gibt den beiden anderen ein Zeichen, das sie ihr folgen sollen.

Kaum haben sie einige Sträucher überwunden, stoßen sie schon auf Inuyasha und die anderen. Da er sie eindeutig schon am Geruch von weiter weg erkannt haben muss, steht er mit verschränkten Armen und einen genervten Ausdruck vor ihr. Sie kann sich sofort denken warum er so bei ihren Wiedersehen reagiert.

"Du scheinst auch nicht wirklich zuzuhören wenn man dir etwas sagt oder!?", faucht er sie direkt an. "Inuyasha...", meint Kagome und will sich einmischen aber er schneidet ihr sofort das Wort ab. "Was fällt dir ein einfach so wieder zu verschwinden! Denkst du wirklich es reicht nur, dass die Miko und bescheid gibt, dass du mit einigen anderen Freunden weitergereist bist!?"

Das Wort "andere Freunde" betont er so sarkastisch das Nanami leicht wütend über seine Bemerkung wird. Allerdings kann sie seinen Ausraster nicht wirklich verstehen. Sonst war sie ihm doch auch nicht so wichtig.
 

Als er noch etwas hinzufügen will, verhindert Kagome dies mit einen simplen "mach Platz". Sofort wird der Hanyou zu Boden gezogen und landet mit einem dumpfen Aufprall auf den Boden. Kurz darauf atmet sie ruhig durch und wendet sich dann wieder zu Nanami. "Was er damit eigentlich sagen will ist, dass wir uns wirklich Sorgen um dich gemacht haben. Wir haben dich natürlich nicht vergessen. Ich war eine Zeit lang nach Hause gegangen. Deswegen hat es auch so lange gedauert bis wir dich abholen konnten. Aber ein bisschen Ruhe hätte dir wirklich nicht geschadet." "Ich bin erst vor wenigen Tagen mit ihnen aufgebrochen. Also Ruhe hatte ich eindeutig genug. Aber es tut mir wirklich leid das ich euch Sorgen bereitet habe. Mal wieder." Das letzte murmelt sie eher. "Aber als Rin ins Dorf kam, konnte ich schließlich nicht nein sagen."

Kagome geht auf sie zu und umarmt sie freundschaftlich. "Schon gut." "Aber wo sind Sesshomaru und Rin dann eigentlich? Wie ich sehe hast du nur die zwei bei dir.", fragt Miroku und beäugt vorallem Jaken misstrauisch. Der erwidert seinen Blick nicht gerade freundlicher. "Rin wurde von Dämonen entführt und Sesshomaru ist hinterher. Auf dem Weg haben wir ihn verloren. Der feine Herr wollte uns wohl nicht im Weg haben." "Oh nein! Dann müssen wir sie suchen!", meint Shippo aufgebracht, doch Nanami beruhigt ihn. "Ich glaube nicht dass das nötig ist. Ich vertraue Sesshomaru in der hinsicht. Er wird das schon alleine schaffen. Uns wollte er schließlich auch nicht dabei haben." "Willst du dann mit uns kommen? Bis sie wieder zurück sind?", fragt Sango. Nanami blickt kurz zu Ah-Uhn und Jaken. Der kleine Gnom fängt sofort an abzulehnen. Ah-Uhn dagegen stellt sich auf ihre Seite und signalisiert somit, dass er einverstanden ist. "Tut mir leid Jaken. Dann wirst du wohl hier bleiben müssen, wenn du nicht mitwillst.", meint Miroku etwas schadenfroh, da er ihn durch einige vorherige Ereignisse nicht wirklich leiden kann. Lächelnd schüttelt Nanami den Kopf als Jaken widerwillig zustimmt und sie begleitet.
 

Den ganzen Tag über kann sie an nichts anderes denken als an Rin. Sie hofft wirklich das Sesshomaru sie schon in Sicherheit gebracht hat. Vielleicht hätte sie mit den anderen sie doch suchen sollen? Nanami würde sich mit die Schuld geben wenn ihr etwas passieren würde. Obwohl Sesshomaru höchstwahrscheinlich alles dafür geben würde sie zu retten. Das hofft Nanami zumindest.

So in Gedanken vertieft liegt sie schon da, seit die Gruppe beschlossen hatte sich hier niederzulassen. Doch ein Geräusch lässt sie aufblicken, in der Hoffnung, dass es sich hierbei um Rin und Sesshomaru handelt. Langsam richtet sie sich auf und blickt sich um. Alle scheinen ruhig und friedlich zu schlafen.

Ihr Blick überfliegt weiter die Umgebung aber im ersten Moment kann sie niemand anderen entdecken.
 

Als sie allerdings wieder ein Geraschel vernimmt, hat sie schon Angst das es sich um einen Dämon handeln könnte. Somit hält sie ihre Waffen bereit und tastet sich langsam vor, bis sie in einiger Entfernung eine Gestalt erkennen kann. Doch hierbei handelt es sich weder um Rin, noch um Sesshomaru. Sie ist so geschockt, dass sie fast ihre Schwerter fallen gelassen hätte.

Die Gestalt weiter vorne dreht sich plötzlich um und will hinter einigen Büschen und Bäumen langsam verschwinden. Sofort hastet Nanami ihm hinterher. Sie kann momentan an nichts anderes denken, als ihm einfach nur hinterher zu gehen. Obwohl es eigentlich unmöglich ist das er Lebt. Hat sie sich womöglich geirrt und rennt einer völlig unbekannten Person hinterher? schließlich ist es recht dunkel und nur das Mondlicht hat sein Gesicht erhellt.

Aber ohne Zweifel hat sie das Gesicht von Daisuke erkannt.

Nanami bekommt nichts mehr in ihrer Umgebung mit sie hofft einfach nur darauf ihn einholen zu können und ihn zu betrachten um Sicherzustellen, dass sie sich nicht geirrt hat.

Leider hat sie ihn aber aus den Augen verloren und rennt eher Ziellos umher. Panisch versucht Nanami ihn zu erblicken, während ihr Herz nur so rast.
 

Doch ohne Vorwarnung rennt sie in die Arme von Sesshomaru, der plötzlich vor ihr steht. Er hält sie verwirrt fest, als sie einfach weitergehen will, als wäre nichts passiert.

"Nanami! Was machst du hier? Ist etwas passiert!?", fragt Rin sehr besorgt. Erst jetzt klärt sich der Blick von Nanami auf und sie sieht die beiden vor sich, wobei sie sich Fragen muss woher sie plötzlich kommen, da sie sie überhaupt nicht bemerkt hat. Sie blickt sich noch einmal um, in der Hoffnung, ihn doch noch zu entdecken, doch enttäuscht muss sie feststellen das sie denjenigen, um wen immer es sich auch gehandelt hat, verloren hat.

"Alles in Ordnung. Ich habe mich nur in etwas geirrt.", meint sie zerstreut an Rin gewandt. "Bist du Sicher? Warum weinst du dann?"

Erschrocken betastet sie ihr Gesicht das von einigen Tränen nass ist. Wobei sie nicht einmal gemerkt hat, dass sie angefangen hat zu weinen. Sie geht einige Schritte zurück, sodass Sesshomaru sie endlich loslässt, da ihr die Berührung unangenehm ist, seit dem letzten mal.

Sie blickt die beiden kurz an, als sie von einer gewaltigen Trauer umgeben wird, sodass sie kraftlos auf die Knie sinkt und anfängt zu weinen.

Chaos

Als Nanami langsam die Augen öffnet, wird sie von dem grellen Morgenlicht geblendet. So fällt es ihr schwer überhaupt die Augen zu öffnen und verstärkt nur ihre Kopfschmerzen. Nur unter schmerzen schafft sie es, sich langsam aufzusetzen und sich endlich umzublicken. Neben sich kann sie Rin entdecken, die tief und fest schläft. Weiter hinten sieht sie Kagome und die anderen. Sesshomaru kann sie allerdings nicht entdecken, was sie wundert da Rin neben ihr liegt.

Angestrengt versucht sie sich zu erinnern was passiert ist, als ihr klar wird, was für eine blöße sie sich gegeben hat. Sie hat seid Jahren schon ihren ganzen Frust und ihre Trauer für sich behalten. Doch gestern sprudelte alles nur aus ihr heraus. Diese Einbildung von ihm war für Nanami einfach zu viel. Aber am Tag seines Todes hatte sie es doch auch geschafft nicht zu weinen. Warum also jetzt? Natürlich hat sie damit noch lange nicht abgeschlossen aber an der Tatsache, was passiert ist, kann sie nun mal nichts ändern. Somit hatte sie sich bis jetzt immer abgefunden.
 

Müde rafft Nanami sich auf und fährt sich durch ihre Haare. Neben ihr regt sich sofort Rin. Nanami hat nicht einmal die Chance aufzustehen, als die kleine schon nach ihr greift und sie besorgt ansieht. "Wie geht es dir?", fragt sie sofort. "Alles gut.", nuschelt sie und steht mühselig auf. Erst einmal muss sie ihre Gedanken ordnen. Das alles überfordert sie. Ohne Rin noch einmal zu beachten, obwohl sie versucht Nanamis Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, will sie eine kurze Zeit für sich haben. Sie geht an der Gruppe vorbei, die sofort aufspringen und ihr Fragen stellen. Allerdings reagiert Nanami nicht darauf. Sie geht weiter und versucht die nerven für sich zu behalten. Als sie einen Fluss erreicht und sicher ist, dass sie sich genug entfernt hat, kniet sie sich davor. Kurz Blickt sie in das ruhige Wasser, ehe sie es sich mit ihren Händen schöpft und ins Gesicht spritzt. Angespannt blickt sie den herabfallenden Tropfen zu.
 

Wer auch immer das gestern war, diese Begegnung hat dazu geführt, dass sie ihre Nerven verloren hat. Allmählich muss sie sich zusammenreißen.
 

Nach kurzer Zeit merkt sie, dass sie beobachtet wird. Ihr blick huscht kurz zur Seite. Dabei kann sie Inuyasha, Rin und

Kagome sehen die miteinander sprechen und vermutlich herausfinden, wie sie sich ihr nähern sollen. Letztendlich ist es Kagome die sich entschließt zu ihr zu kommen. Sie kniet sich neben Nanami und berührt ihre Schulter. "Was ist passiert?" "Weiß ich nicht.", meint sie stur. Kagome schweigt kurz und blickt sie an bevor sie vorsichtig weiter auf sie einredet. "Sesshomaru brachte dich wieder zu uns. Du bist weinend vor Rin und ihm zusammengebrochen. Rin hat das uns berichtet. Du hast selbst noch in deiner Ohnmachtslosigkeit gezittert und geweint. Also, was ist passiert?" Energisch schüttelt sie Kagomes Hand ab und steht wieder auf. Zerstreut fährt sie sich durch ihr Gesicht. "Vor einiger Zeit als ihr mich zum zweiten Stützpunkt gebracht habt, erzählte ich euch schon das alle Tod waren. Darunter war auch Daisuke. Ich habe ihn geliebt und wollte mein Leben mit ihm verbringen. Doch das sollte wohl nicht sein. Allerdings sah ich gestern jemand der so aussah wie er. Ich kann nicht sagen ob ich mir das ganze plötzlich eingebildet habe, oder er nur so ähnlich aussah. Ich war der festen Überzeugung. Das hat mich gestern einfach umgehauen." Mit einem mitleidigen Blick betrachtet Kagome sie. Das macht die ganze Situation für Nanami nicht wirklich besser. "Aber ist jetzt auch egal.", meint sie seufzend. "Was gestern passiert ist, kann ich nicht ändern." Kagome will etwas darauf erwidern, doch sie unterbricht sie. "Es ist ok." Sie dreht sich rum und geht zu den anderen.
 

Vor Rin bleibt sie stehen und kniet sich zu ihr runter. "Wie geht es dir überhaupt? Ist etwas schlimmes passiert?" Sie hatte bisher noch keine Gelegenheit sich nach ihr zu erkundigen. Ihr ist eindeutig schlimmeres widerfahren. Doch die kleine schüttelt nur mit dem Kopf und versichert ihr, dass mit ihr alles in Ordnung ist. Nanami nickt und nimmt ihre Hand. "Komm wir gehen zu Sesshomaru.", meint sie und wendet sich dann Inuyasha und Kagome zu. "Wir sehen uns bald wieder. Ich wünsche euch eine gute Reise." Kagome lächelt sie schwach an und nickt nur zur Bestätigung. Sie kann Nanami nicht daran hindern. Ihre Wege trennen sich wieder für eine kurze Zeit.
 

"Bist du sicher?", fragt Inuyasha, der sie noch kurz zurückhält. "Warum sollte ich mir unsicher sein?" Mit sich ringend schaut er sie an, erwidert aber darauf nichts mehr, was Nanami dazu veranlasst, zu gehen.
 

Die beiden kommen noch an Shippo, Sango und Miroku vorbei woraufhin sie sich auch noch von ihnen verabschiedet. So gern die Gruppe gewusst hätte, was am Vortag los war, fragen sie nicht nach und lassen sie mit Rin weiterziehen.
 

Etwas weiter entfernt hat sich Sesshomaru mit Jaken und Ah-Uhn niedergelassen. Geduldig darauf wartend, dass die zwei zu ihnen stoßen. Sobald Sesshomaru die zwei bemerkt, erhebt er sich und deutet den anderen zwei, dass sie weitergehen. Dabei beschwert sich Jaken, nicht gerade leise darüber, das sie zu lange gebraucht haben. Kurz darauf stößt ihn Sesshomaru weg und geht einfach unbeirrt weiter. Ah-Uhn schaut sich den kleinen Gnom nur kurz an bevor auch er einfach weitergeht. Rin dagegen hilft ihm schnell auf, wobei er nur widerwillig ihre Hilfe annimmt. Doch das stört Rin relativ wenig. Sie plaudert währenddessen fröhlich vor sich hin. Nanami kann ihr allerdings nicht konzentriert zuhören. Ihre Gedanken kreisen immer noch um den gestrigen Tag herum. Dabei starrt sie Sesshomarus Rücken einfach nur an, während er vor sie her geht.

Nach einigen Stunden, blickt er kurz nach hinten, da er ihren Blick schon von Anfang an in seinem Rücken gespürt hat. Dabei bemerkt er ihren relativ leeren Blick, was ihn stoppen lässt. Dementsprechend stößt Nanami auch fast mit ihm zusammen. Erst jetzt blickt sie zu ihm hoch. Dabei schaut er sie mit einem merkwürdigen Blick an, bis er sich endlich auch den anderen zuwendet und meint, dass sie eine Pause einlegen.
 

Rin macht sich sofort ran Feuerholz zu sammeln und auf einen Haufen zu legen. Kaum hat sie das Feuer angezündet, setzten sie sich alle dran. Nanami schlingt ihre Arme um die Beine und starrt hinein. Dabei beobachtet sie die tanzenden Flammen. Rin legt sich dagegen sofort schlafen. Es dauert auch nicht lange bis sie eingeschlafen ist und ruhig und gleichmäßig atmet.

Sesshomaru beobachtet währenddessen Nanami. Ihm gefällt ihre Stimmung nicht. Das ist untypisch für sie.
 

Nach einiger Zeit merkt auch Nanami das er sie anstarrt, woraufhin sie leicht den Kopf hebt um auch ihn anzusehen. Aus irgendeinem Grund, scheint das gestrige Ereignis plötzlich nicht mehr so schlimm. Stattdessen fängt ihr Herz an schneller zu schlagen. Sie hatte schon fast vergessen was für eine Wirkung er eigentlich auf sie hat und jetzt da sie, zwar nicht alleine sind, aber immerhin ungestört sich einfach nur ansehen, wird sie von seinem Blick gefesselt. Sie hat ihn so lange nicht mehr so angesehen, sodass Nanami sich zwingen muss den Blick abzuwenden. Sofort kommen die unangenehmen Gedanken auch wieder zurück. Dabei runzelt sie leicht die Stirn. Nanami kann sich einfach nicht erklären was das zwischen den beiden ist. Warum diese unmöglichen Gefühle einfach existieren. Seit dem Kuss ist immerhin nichts mehr passiert. Das verwirrt sie nur umso mehr. Damals war es für sie einfacher Daisuke zu lieben. Er war recht unkompliziert und liebevoll. Er sagte und zeigte ihr das er sie liebte und sie liebte ihn über alles. Doch bei Sesshomaru ist es etwas ganz anderes. Sie ist verwirrt in seiner nähe und weiß nicht was er denkt. Nanami kann ihn überhaupt nicht einschätzen. Außerdem gibt es da diese Verbindung zwischen ihnen, die für außenstehende vermutlich lächerlich und nicht nachvollziehbar ist. Aber sie existiert. sie weiß nur nicht was das ganze zu bedeuten hat. Genauso wenig wie diese seltsamen Träume.
 

"Hast du wirklich nichts bemerkt gestern?", fragt sie zaghaft, da sein Blick immer noch unangenehm auf ihr ruht. Doch er antwortet nur mit einem knappen, nein. Das lässt sie entmutig seufzen. "Du machst dir darum zu viele Gedanken. Er ist Tod. Daran kannst du nichts ändern." Das sagt er in einem so schroffen Tonfall, dass Nanami am liebsten aufgesprungen wäre und ihm am liebsten ins Gesicht geschlagen hätte. Natürlich hat er kein Mitgefühl. Was erwartet sie auch von ihm? Er sieht nur diese Tatsache.
 

Als sie darauf nichts antwortet, fügt er hinzu, "Ich habe ihn selbst da liegen gesehen. Schon vergessen?" Zaghaft schüttelt sie den Kopf. Natürlich hat sie das ganze nicht vergessen. Schließlich hat sie ihn kurz danach wütend angegriffen. "Die Hoffnung stirbt doch bekanntlich zuletzt, oder?", murmelt sie. "Er ist Tod.", meint er mit Nachdruck.

Diese Verbissenheit ist ungewöhnlich für ihn. Aber sie hat sich sowieso schon gewundert warum er ihr darauf überhaupt eine Antwort gegeben hat. Doch auf diese Antwort hätte sie gerne verzichtet.
 

Zersträut erhebt sie sich und geht auf Sesshomaru zu, während er ihr mit seinem Blick folgt. Nervös kniet sie sich vor ihm hin und zu seiner Verwunderung nimmt sie sein Gesicht zwischen ihre Hände. Seine Verwirrtheit kann sie deutlich aus seinem Blick herauslesen.
 

Das bekannte, starke kribbeln durchfährt ihre Fingerspitzen und breitet sich in ihrer ganzen Hand aus. "Was denkst du nur?"

Er erinnert sich genau, als er ihr diese Frage gestellt hatte. Nur schwer kann er sich daran hindern sie nicht sofort zu packen. Doch dann könnte er für nichts mehr garantieren.
 

Nanami würde gerne die initiative ergreifen um endlich herauszufinden was für eine Verbindung sie womöglich haben, doch eine kleine Angst besteht und diese Angst hält sie zurück. Es ermutigt sie auch nicht, da er einfach nur dasitzt und sie ans sieht. Wobei sie meinen könnte, das seine Augen etwas dunkler sind als sonst.
 

Als Rin sich allerdings plötzlich bewegt und Geräusche von sich gibt, lässt sie ihn panisch los und geht zu ihr hin. Müde reibt sich Rin die Augen und schaut Nanami verschlafen an. "Warum bist du noch wach?" Sie streichelt ihr sanft über den Kopf und zeigt ihr, dass sie sich nochmal hinlegen soll. "Ich konnte noch nicht schlafen.", flüstert sie und legt sich neben sie. Ihr blick huscht noch einmal zu Sesshomaru bevor sie, leicht zitternd, die Augen schließt.
 

"Ich kann es nicht glauben! Macht er das öfters?", fragt Nanami, am nächsten Morgen, aufgeregt. "Das ist normal. Er wird bald wieder zurück kommen.", versucht Rin sie zu beruhigen.
 

Nanami dachte schon das würde ein komplizierter Tag werden, nachdem diese Spannung zwischen Sesshomaru und ihr gestern Abend war. Der Tag wird auch eindeutig kompliziert aber nicht wegen der Tatsache das sie sich heute wieder mit ihm abgeben muss, sondern weil er über Nacht einfach verschwunden ist. Er hat Jaken, Ah-Uhn, Rin und sie zurückgelassen. Natürlich wird er seine Gründe gehabt haben, das hat er immer und es ist nicht das erste mal das er einfach so verschwindet. Aber diese Tatsache regt Nanami auf. Sie weiß nicht ob sie schon in der Lage ist sie alle zu beschützen wenn es darauf ankommt. Ah-Uhn würde ihr noch helfen können aber das würde nicht ausreichen. Auf Jaken zählt sie schon nicht, denn er kann nicht wirklich viel ausrichten. Obwohl Sesshomaru sie nicht alleine gelassen hätte, wenn er wüsste sie könnten Rin nicht beschützen.
 

Nanami seufzt. "Na gut. Dann lasst uns alleine weitergehen. Er könnte sich zumindest mal angewöhnen auch bescheid zu geben wenn er verschwindet." Aber das scheint zu viel verlangt zu sein. Er scheint wirklich manchmal noch ein Einzelgänger zu sein. "Keine Sorge. Er mag dich viel zu sehr. Da kann er nicht lange weg bleiben.", meint Rin sorgenlos und geht fröhlich weiter, während Nanami abrupt stehen bleibt und das Mädchen anstarrt. Hat sie sich gerade verhört? "Wie bitte?" Rin bleibt stehen und schaut sie verwirrt an. "Ich dachte das sei doch klar. Er war vorher viel länger weg. Seit du bei uns bist, kommt er viel schneller zurück. Außerdem sehe ich es ihm an." "Sesshomaru duldet sie nur bei uns weil er gütig ist und weil sie in der Lage ist dich zu beschützen.", meint Jaken verächtlich. "Sie sollte sich darauf nichts einbilden." "Jaken so etwas kannst du doch nicht sagen!", meint Rin empört.
 

Während sich die beiden leicht streiten ist Nanami in ihren Gedanken versunken. Doch Ah-Uhn holt sie schnell in die Realität zurück als sie von einer seiner Köpfe leicht angestoßen wird. Sie lächelt ihm zu und die Gruppe geht weiter.
 

Nach einiger Zeit kommt auf si plötzlich ein Wolfsyoukai zu gerannt. Nanami erkennt sofort das es sich um den Youkai um Haru handelt. Kaum das sie etwas erwidern kann zieht er sie und Rin in ein Gebüsch. "Verdammt, was macht ihr denn hier!?", fragt er aufgebracht. Völlig verwirrt meint sie, "Wir waren nur unterwegs. Ist etwas passiert?" "Das ist der total falsche Zeitpunkt für euch hier zu sein. Ich gebe dir die Kurzfassung. Wir haben ein Splitter von dem Juwel gefunden und jetzt ist einer von Narakus Handlangern bei uns und seine Viecher." Geschockt schaut sie ihn an. "Das ist jetzt nicht dein ernst." Grimmig starrt er in die Richtung aus der einige Kampfgeräusche ertönen. Es scheint eindeutig sein ernst zu sein. "Jaken, Ah-Uhn, ihr bleibt bei Rin! Ich helfe euch." "Auf keinen Fall! Du bleibst wo du bist!", herrscht Haru sie an. "Du kannst überhaupt nichts ausrichten!"
 

Plötzlich sausen einige Saimyosho in ihre Richtung, was Haru dazu veranlagt sofort aus dem Gebüsch zu springen und sie abzuwehren. Auch Nanami läuft ihm hinterher. "Lass mich raten du hast ihn gerade!" "Verdammt, bleibt da hinten!" "Du wirst keine Chance haben! Die hatte ich nicht einmal mit Sesshomaru!" Sie erschlägt ein Insekt, das gerade Haru von hinten angreifen wollte. Kurz darauf kommt sein Rudel auf sie beiden zu. Direkt hinter ihnen ist Kagura. Ihre Blicke begegnen sich sofort. Ihr fällt die Nacht ein, in der sie mit Sesshomaru zusammen war. Wobei Nanami sich bis heute Fragt was in der Nacht passiert ist.
 

"Wir treffen und immer in sehr unangenehmen Situationen. Findest du nicht?", meint sie und starrt Nanami an. "Doch ich hoffe dieses mal bekomme ich den Splitter freiwillig." "Von mir bekommst du ihn mit Sicherheit nicht aber ich habe ihn auch nicht." Sie seufzt theatralisch. "Dann bleibt mir wohl keine andere Wahl." Sie gibt ein Zeichen und die Saimyosho greifen die Wolfsdämonen wieder an. Zu Nanamis Überraschung greift Kagura nicht Haru an, sondern sie. Sofort muss sie zur Seite springen um den Sicheln zu entgehen. "Lass sie in Ruhe! Ich habe den Splitter! Nicht sie!", schreit Haru entsetzt und erlegt ein Insekt nach dem anderen. Sie grinst nur Spöttisch und meint simpel, "Ich weiß."
 

Nanami weiß ganz genau dass sie gegen Kagura nicht die geringste Chance hat. Da ist es ja einfacherer Sesshomaru einmal zu erwischen als sie. Kagura kann den Wind beherrschen und kämpft gerade in der Luft. Wie kann sie sie schon angreifen? Verzweifelt versucht sie einen Hieb nach dem anderen auszuweichen. Doch sie kann nicht ewig so weiter machen.

Haru versucht mehrmals zu ihr zu gelangen. Doch er hat keine Chance. Mit einem mal schwirrt ein Saimyosho auf sie zu und Nanami muss gleichzeitig ihm und Kagura ausweichen. Leider schafft sie es nicht und entschließt sich in sekundenschnelle dazu, das Insekt zu töten. Denn sein Gift ist Tödlich. Kaguras Angriff kann sie eher überleben. Das reißt sie kurz darauf zu Boden. Ihr wird schwindelig als sie versucht aufzustehen. Allerdings braucht sie sich auch gar nicht aufzurappeln, da Kagura sie schon hochzieht. "Du scheinst ja ganz schön beliebt zu sein. Du wirst von Inuyasha und seinen Freunden beschützt, von dem Rudel da unten und von dem ach so großen Sesshomaru. Warum?", zischt sie Nanami an. Sie versucht gar nicht erst sich aus ihrem Griff zu befreien. "Weil ich mit ihnen befreundet bin. Freunde beschützen einander." "Red nicht so ein Unsinn! Außerdem wo ist denn dein ach so großer Beschützer?" "Ich muss dich leider enttäuschen. Deinen liebsten wirst du heute nicht sehen. Er ist nicht hier." Dieser Ausdruck macht Kagura sofort wütend. "Was fällt dir ein...!?" Bevor sie auch irgendetwas machen kann, hat Nanami auch schon ihren Dolch gepackt und schafft es ihn in ihrer Magengrube zu versenken. Ihr ist klar das dass sie nicht töten wird, da sie einer von Narakus Abkömmlingen ist aber das soll sie zumindest etwas verwunden. Reflexartig packt sie Nanamis Hand, die noch den Dolch umklammert hält und reißt in aus ihrer Wunde heraus. Dabei fällt Nanami von ihrer Feder. Zu ihrem Glück ist Haru zur stelle und fängt sie auf. Dabei schmeißt er schnell den Splitter in die Höhe damit ein Saimyosho in auffangen kann.
 

Die Insekten verschwinden so plötzlich, wie sie auch aufgetaucht sind und auch Kagura zieht sich zurück aber nicht ohne noch einmal Nanami anzublicken.
 

"Was machst du denn du Vollidiot!", meint Nanami aufgebracht. Rin, Jaken und Ah-Uhn kommen derweil aus ihrem Versteck. "Jetzt beruhig dich." Er hilft ihr wieder auf die Füße zu kommen. "Wir hätten das nicht geschafft. Das sagtest du doch selber. Außerdem hättest du doch nicht gewollt das ihr etwas passiert." Er zeigt auf Rin, die Nanami in eine Umarmung schließt. "Geht es dir gut!?", fragt sie besorgt woraufhin Nanami nickt. "Außerdem wollte ich nicht riskieren das du verletzt wirst und auch mein Rudel hätte das nicht mehr mitgemacht. Es hatte keinen Sinn.", meint er seufzend und fährt mit seinen Fingern über ihre Wange. "Du hast ja recht. Nur jetzt hat Naraku noch einen weiteren Splitter. Das sollte nicht sein." "Nein, aber leider muss ich sagen dass das nicht dein Kampf ist. Soweit ich das bisher verstanden habe, geht es um diesen Inuyasha und deiner Freundin. Nicht um dich." "Vielleicht nicht direkt aber es besteht der Verdacht das er dafür gesorgt haben könnte, dass meine Gruppe stirbt. Außerdem wenn er alle Splitter besitzt denke ich, dass es uns alle betrifft." "Das vielleicht schon aber meintest du nicht das du froh bist nicht mehr deiner alten Tätigkeit nachzugehen? Also nicht direkt?" Nanami seufzt. "Das schon..." Sie hatte ihm das von Daisuke noch nicht erzählt aber warum sollte sie bisher das auch getan haben? Es bestand immerhin kein Grund dazu. "Dabei ist jemand umgekommen, den ich sehr geliebt habe. Deswegen interessiere ich mich für die Wahrheit." Er schaut sie noch eine weile an, da er erfahren will was noch dahinter steckt doch mehr sagt sie ihm nicht.

Uhrplötzlich beschleicht sie beide ein unangenehmes Gefühl. Eine gefährliche Aura scheint näherzukommen. "Was ist hier passiert?" Die eisige Stimme von Sesshomaru weht zu ihnen herüber was Nanami aus schreck zusammenzucken lässt. Sofort lässt Haru seine Hand sinken. "Wir wurden von Kagura angegriffen weil sie einen Juwelensplitter hatten.", meint Rin fröhlich und geht zu ihm hin. "Wir waren eindeutig zur falschen Zeit, am falschen Ort.", meint Nanami und seufzt. Sesshomaru schaut kurz in die Richtung in der Kagura verschwunden ist. "Na los. Eile ihr hinterher. Sie wollte dich sowieso unbedingt sehen." Sesshomarus Blick schnellt sofort wieder zu ihr. Währenddessen betrachtet Nanami ihren blutigen Dolch und schaut sich nach einer Möglichkeit um ihn abwischen zu können. Dabei entgeht ihr nicht sein Blick. "Wir wissen beide was in der einen Nacht war." Die Nacht in der er sie zum ersten mal geküsst hatte aber auch bei Kagura war.
 

Sein Blick verfinstert sich weiter, während Haru und Rin die beiden nur fragend anschauen. Sie versucht ihn dagegen weiter zu ignorieren und findet etwas Moos damit sie die Klinge abwischen kann. Sie weiß dass sie sich gerade auf dünnem Eis bewegt. Sie hat ihn eigentlich noch nie verärgert und sie kann nicht seine Reaktion einschätzen. Aber sie kann es auch nicht lassen ihn zu provozieren. Leider muss sie zugeben das Kaguras Begegnung sie nicht erfreut hat. Aber nicht wegen der Tatsache das sie den Splitter wollte sondern weil sie irgendetwas mit Sesshomaru zu schaffen hat und Nanami nur nicht weiß was. Sie scheint sich für ihn zu interessieren, das sieht sogar ein Blinder. Doch was hält Sesshomaru davon? Es war sowieso bizarr als sie sie beobachtet hatte und Kagura sich eindeutig ihm nähern wollte. Erst als er Nanami bemerkte schickte er sie weg und kurz darauf küsste er sie. Für Nanami war das eine sehr seltsame Situation.
 

Nanami wendet sich Haru zu. "Ich denke unsere Wege trennen sich wieder?" "Ähm...ja. Es war schön dich wieder gesehen zu haben.", meint Haru immer noch leicht verwirrt und schließt sie in eine Umarmung, während sein Blick leicht nervös zu Sesshomaru wandert. Auch wenn er es niemals zugeben würde. Sesshomarus Aura ist stark und er merkt das es ihm überhaupt nicht gefällt das er Nanami zu nah kommt.
 

"Lass dich nicht von ihm untergriegen.", flüstert er ihr ins Ohr und klopft ihr lächelnd auf die Schulter. Sie nickt ihm zu und er versucht so schnell er kann mit seinem Rudel zu verschwinden, da er eindeutig zu weit gegangen ist.
 

Sie schaut ihm und seinem Rudel noch hinterher bis sie aus ihren Sichtfeld verschwunden sind. Dann dreht sie sich zu den anderen rum woraufhin sie sofort ein kalter Schauer über den Rücken jagt als sie in Sesshomarus Richtung blickt. Bevor sie denkt das er irgendetwas sagen will, dreht er sich um und geht. Rin wirft ihr einen undefinierbaren Blick zu und winkt Nanami zu sich.

Fragen

Auch einige Tage später liegt Spannung in der Luft. Selbst Rin ist seit dem Tag ungewöhnlich still und schaut abwechselnd zu Sesshomaru und Nanami rüber. Sie ist zwar noch jung aber nicht so dumm um nicht mitzubekommen was zwischen den beiden vorgeht. Nanami bleibt trotzig und Sesshomaru macht den Eindruck als interessiere es ihn nicht. Doch genau das gegenteil ist der Fall. In ihm brodelt es Regelrecht. Doch er würde es niemals zum Ausdruck bringen, was das ganze nicht besser macht.
 


 

Gegen Abend beschließt Rin etwas die Gegend zu erkunden, als sie sich alle schon lange niedergelassen haben und immer noch eine drückende Stimmung herrscht. Für das Mädchen ist das ganze einfach zu viel. Doch zu ihrer Überraschung entdeckt sie eine heiße Quelle. Sofort stürmt sie wieder zu den anderen und packt Nanami am Ärmel. "Komm mit!", meint sie aufgeregt, weil sie vielleicht endlich eine Lösung gefunden hat, sie wieder etwas fröhlicher zu machen.Völlig überrumpelt fragt Nanami, "Was ist denn los?" "Eine heiße Quelle ist in der nähe und ich glaube wir müssten uns mal entspannen!" Rin sieht deutlich wie Nanamis Blick sich aufhellt. Genau das hat sie gehofft. Natürlich folgt sie ihr sofort. Ein wenig Entspannung kann sie wirklich gebrauchen. Somit kann sie sich auch endlich ordentlich waschen.
 


 

Sehnsüchtig starrt Nanami in das Wasser. Es ist wirklich schon eine Weile her seit sie überhaupt eine gesehen hat. Somit streift sie sich ungeduldig die Klamotten von den Schultern und steigt in das warme Wasser rein. Rin kommt kurz danach und auch sie schließt seufzend die Augen. Nanami merkt wie sich ihre Müden Knochen entspannen. Erst jetzt fällt ihr auf wie angespannt sie schon seit Tagen ist. Das lässt hier langsam schmerzhaft nach. Zurzeit scheint ihr Sesshomarus nähe überhaupt nicht gut zu tun. Es vergeht mitlerweile keine Minute an der sie mal nicht an Sesshomaru und Kagura denken muss und das geht ihr richtig auf die nerven. Obwohl bisher nichts dergleichen mit ihnen passiert ist. Das einzige was Kagura getan hat ist, dass sie gefragt hat wo denn Nanamis Beschützer stecken mag. Dabei braucht sie doch nicht so zu reagieren. Allerdings kann sie auch nicht anders. Was in Sesshomaru momentan vorgeht, weiß sie nicht. Er scheint auch wegen irgendetwas verärgert zu sein. Das sieht sie ihm sofort an. Doch sie kann nicht sagen was es ist. Ist er sauer wegen ihrer Bemerkung kurz danach? Sie weiß es einfach nicht.
 


 

"Geht es dir schon etwas besser?", fragt Rin lächelnd und reißt sie so aus ihren Gedanken. Nanami fängt an zu lachen, womit Rin nicht gerechnet hat. "Ach, deswegen hast du mich hierher geschleppt. Weil du denkst mir würde es nicht gut gehen und ich brauche etwas Entspannung. Aber keine Sorge es geht mir bestens." Ehrleichtert atmet Rin aus. "Da bin ich froh. Aber mit euch beiden stimmt etwas nicht. Momentan seid ihr beide gerreizt." Nanami winkt nur mit ihrer Hand ab. "Das wird schon wieder. Mach dir keine Gedanken. Es tut mir wirklich leid das du darunter leiden musst." "Mir geht es gut.", meint sie nur und schaut gerade aus. Nanami bekommt ein schlechtes Gewissen weil Rin sich wirklich um sie Sorgen macht. Sie muss sie irgendwie ablenken.
 


 

Somit beginnt sie Rin nasszuspritzen. Als erstes wird sie nur mit großen Augen angestarrt aber kurz darauf spritzt auch sie Nanami nass. Beide fangen an zu lachen und irgendwie fühlt sich Nanami für kurze Zeit wie ein kleines Kind.
 


 

Das tut ihr verdammt gut.
 

Sie kann sich noch Erinnern wie sie immer mit ihrer Freundin zum Fluss gegangen ist um sich im Sommer abzukühlen. Jedes mal sind die beiden durchnässt nach Hause gekommen, weil sie angefangen haben sich gegenzeitig reinzuschubsen.
 


 

Diese Zeit vermisst sie sehr. Da musste sie sich noch nicht um so viele Gedanken machen und auch ihr Herz versuchte sie dort auch noch nicht in die verwirrung mitzureißen.
 


 

Nach einiger Zeit können sie vor lachen nicht mehr. Statt sich zu entspannen sind beide erschöpft und Nanami steht leicht der Schweiß auf der Stirn mit einigen Tropfen Wasser vermischt. "Ich glaube das reicht für heute.", meint Rin lachend. "Mir ist viel zu warm." "Ja, nicht das du mir hier noch umkippst.", lacht Nanami. Das kleine Mädchen steigt unbeholfen aus der Quelle und zieht sich ihre Klamotten an. Dann dreht sie sich zu ihr rum. "Kommst du?" Nanami schüttelt den Kopf. "Ich bleibe noch ein wenig. Ich will das hier ausnutzen. Wann werde ich hierzu noch eine Gelegenheit haben? Vermutlich seh ich nie wieder eine Quelle." "Übertreib nicht.", meint Rin lachend. "Man weiß nie." "Gut dann gehe ich voraus."
 


 

Als Rin hinter den Büschen verschwindet, lehnt sich Nanami wieder zurück und schließt die Augen. Jetzt sollte sie sich wenigstens noch für ein paar Minuten entspannen. Das hat sie sich schließlich auch mal verdient.
 


 

Sie hat das Gefühl als ob sie eingeschlafen wäre, wenn auch nicht lange. Aber sie kann nicht mehr sagen wie viel Zeit vergangen ist. Somit beschließt sie endlich aus dem Wasser zu steigen und zu den anderen zu stoßen. Vielleicht würde Sesshomaru auch gerne mal rein und das kann sie mit ihrem langen aufenthalt ihm nicht so lange verwehren.
 


 

Gedankenverloren steigt sie aus der Quelle und zieht sich ihre Klamotten an, als sie ein Geräusch vernimmt, was sie mitten in der Bewegung inne lassen hält. Angespannt blickt sie sich um. Doch zu ihrer erleichterung taucht Sesshomaru auf, was sie aufatmen lässt. Sie hätte jetzt wirklich keine Lust gegen einen Dämon zu kämpfen.
 


 

Ihre Erleichterung hält aber nicht lange an, als sie bemerkt dass sie ihren Kimono noch offen hat und halb entblößt vor ihm steht. Zu allem überfluss blickt er sie noch gemächlich an und sagt kein Wort. Panisch bindet sie ihn zu und starrt Sesshomaru entgeistert an. Er besitzt nicht einmal den Anstand wegzuschauen. Selbst als nichts mehr zu sehen ist, schaut er sie weiterhin mit einem seltsamen Blick an. "Ist etwas?", fragt sie leicht verärgert. Der seltsame schleier auf seinen Augen scheint sich zu lichten und er wendet sich endlich von ihr ab. Sagen tut er allerdings nach wie vor nichts.
 


 

Zu allem überfluss fängt er an sich einfach auszuziehen, als sei es ihm vollkommen egal das sie neben ihm steht und ihn entgeistert anglotzt. Sie würde am liebsten panisch den Blick abwenden doch aus irgendeinem Grund kann sie es einfach nicht. Sie will unbedingt wissen was unter diesem Kimono steckt. Vorallem was sich unter diesen Hakama versteckt. Doch als er drauf und dran ist, ihn auszuziehen, besinnt sich Nanami eines besseren und wendet sofort den Blick ab. Ihr steigt die röte ins Gesicht und kann das ganze einfach nicht fassen.
 


 

"So scheu?", fragt er mit einer ungewöhnlichen rauen Stimme. Geschockt blickt sie ihn wieder an. Er hat ihr den Rücken zugewandt, was ihr die Sicht auf sein bestes Stück verhindert und schaut sie über die Schulter hinweg an. Sie bekommt keinen einzigen Ton heraus. Mit solch einem Verhalten seinerseits, hat sie nicht gerechnet. Als er wieder nach vorne schaut und mit gemächlichen Schritten zu der Quelle hingeht, bleibt ihr Blick auf seinem Hintern hängen. Nanami glotzt ihn regelrecht an, bis er in das warme Wasser eingetaucht ist. Sesshomaru blickt sie wieder an, woraufhin sie sofort wegschaut. Nun glühen ihre Wangen regelrecht. Sie weiß wirklich nicht was das ganze soll, was gerade seine Hintergedanken sind. Auch weiß sie nicht warum sie überhaupt noch hier steht. Am liebsten würde sie selbst sich auch wieder ausziehen und zu ihm ins Wasser steigen. Doch das würde sie im leben nicht tun.
 

Ihr Herz pumpt wie verrückt in ihrer Brust.
 


 

Sie traut sich nicht zu ihm zu schauen, doch als sie trotzdem einen Blick zu ihm hinwagt, starrt er sie immer noch so intensiv an. Zerstreut wendet sie sich nun von ihm komplett ab und beschließt endlich wegzugehen, sonst wird sie noch verrückt. Es macht sie wahnsinnig ihn in der nähe zu haben und dann auch noch nackt! Mit hochrotem Kopf, geht sie immer schneller. Doch sie geht nicht zum Lager zurück sondern muss erst mal für sich alleine sein. So kann sie Rin nicht unter die Augen treten und wenn er jetzt beschließt doch aus der Quelle rauszukommen wäre es noch eine größere überwindung neben ihm am Lager zu sitzen und so zu tun, als wären die zehn Minuten gerade nicht passiert.
 


 

Mit einem Kopf voller Fragen, lässt sie sich ins Gras fallen. Erst schließt Nanami die Augen und versucht sich zu beruhigen. Dann schaut sie sich in allerruhe den Sternenhimmel an. Keine einzige Wolke scheint am Himmel zu sein. Sie sieht nur die Sterne, die sie sofort beruhigen. Ihr rasendes Herz verlangsamt sich endlich in ihrer Brust und sie kann befreiter durchatmen. Sie will sich überhaupt nicht eingestehen was ihr gerade alles unanständiges durch den Kopf gegangen ist.
 


 

Als sie dem ruhigen rauschen des Windes zuhört, knackt ein Ast. Es kann sich keinesfalls um ein kleines Tier handeln das drüber gelaufen ist sondern etwas größeres. Nanami richtet sich sofort auf. Wenn jetzt Sesshomaru hierherkommt, ist es mit ihrer Ruhe wieder vorbei. Sie glaubt, dass sie das nicht aushalten kann. Doch eine andere Gestalt zeigt sich, was Nanamis Muskeln anspannen lässt. Sie reißt die Augen auf und ihr Herz schlägt plötzlich schneller in ihrer Brust. Vor ihr steht tatsächlich Daisuke. Sein Blick ist starr auf sie gerichtet. Ihre Luft bleibt weg und sie fängt an zu zittern. Es muss sich bei ihm um einen Dämon handeln. Der einfach nur seine Gestalt angenommen hat. Anders kann sie sich das bizarre Ereignis nicht anders erklären.
 


 

"Du scheinst mich aber schnell vergessen zu haben.", fängt er an zu reden, was Nanami vor Schreck leicht zurücktaumeln lässt. "Nein, habe ich nicht.", flüstert sie immer noch vollkommen überrumpelt. "Das hat aber vollkommen anders ausgesehen. Du verschlings tdiesen Dämon regelrecht mit deinen Blicken . Für das dass wir sie einst umgebracht haben, scheinst du ihn ganz schön anzuhimmeln." Panisch schüttelt sie den Kopf. "Hör auf mich an der Nase herumzuführen. Er ist Tod! Vergrößere meinen Schmerz nicht weiter!" Er kommt ein paar Schritte auf sie zu. "Wie du siehst, scheine ich sehr lebendig zu sein. Ich bin zwar nur knapp dem Tod entkommen, aber ich lebe." Misstrauisch beäugt sie ihn. Er kann einfach nicht leben. Wie auch? Ihn durchbohrte eine riesige Kralle. Mitten durch die Brust. Dazu kommt noch, dass sich sein Ausruck geändert hat, der ihr überhaupt nicht mehr vertraut vorkommt. Es hat an härte und dunkelheit zugelegt.
 


 

Er merkt das sie ihm nicht glaubt. Warum sollte sie das auch? Er zieht sein Schwert und richtet es auf sie. Geschockt stolpert sie zwei Schritte zurück. "Sieh es dir an!", befiehlt er. Verwirrt starrt sie das Schwert an. Sofort kommt es ihr bekannt vor. Es ist ihre Waffe. Die Waffe die sie mit ihm getauscht hatte um ein andenken an ihm zu haben. Die kann nur er haben. Auch wenn sie es immer noch nicht glauben kann, er steht dennoch vor ihr.
 


 

"Ich habe mir dich nicht eingebildet an dem einen Abend.", flüstert Nanami. Er setzt ein lächeln auf. Sein lächeln, dass sie so sehr vermisst hat. "Nein. Aber als dein Youkai zurück kam konnte ich mich nicht blicken lassen." "Er ist nicht mein Youkai!", beschwert sie sich und ihr steigt wieder die röte ins Gesicht als sie an vorhin denken muss. Dadurch wird sie von Daisuke argwöhnisch beäugt. Sein lächeln verschwindet sofort und seine ungewöhnlich ernste Miene kommt wieder zum vorschein. "Ach nein? Habe ich deine Blicke vorhin nicht richtig deuten können?" "Du hast uns gesehen!?", frgt sie schon fast panisch, weil ihr das unsagbar peinlich ist. "Seit du vermeintlich gestorben bist, hat sich einiges in meinem Umfeld geändert.", meint sie mit gesenktem Kopf. "Das sehe ich." Nun überbrückt er die letzten Schritte zu ihr. Nanami bewegt sich dieses mal nicht. Sie schaut erst wieder zu ihm auf, als er seine Hand an ihrer Wange spürt. Seine andere Hand berührt ihren Nacken sodass er sie zu sich drückt. Fast schon gierig küsst er Nanami, als bräuchte er sie zum überleben. Die Gefühle zu Daisuke wurden in der Zeit nicht weniger. Sie merkt, dass sie ihn nach wie vor liebt. Doch irgendetwas fühlt sich an dem Kuss falsch an.
 


 

Nachdem er von ihr abgelassen hat, schaut er sie innig an. Er sucht ihren Blick. Doch sie wandert mit der Hand zu seinem Kimono, um ihn zu öffnen. "Was wird das?", fragt er mit rauer Stimme. Doch sie öffnet ihn weiter sodass seine freie Brust zum vorschein kommt. Da intdeckt sie eine riesige Narbe. Genau an dieser Stelle klaffte das Loch in seiner Brust. So vorsichtig, als könnte es ihm immer noch wehtun, streicht sie darüber. "Siehst du? Ich bin es." "Wie konntest du das überleben?" Er umfasst ihr Handgelenk. "Das ist unwichtig." Sie würde ihn am liebsten eine runterhauen und sagen das es eben nicht unwichtig ist. Schließlich besteht kein Zweifel daran das er eindeutig Tod war. Doch jetzt steht er dennoch vor ihr.
 

Bevor sie etwas sagen kann, umfasst er wieder ihr Gesicht mit beiden Händen um sie wieder zu küssen. Doch sie versucht ihn sachte von sich wegzuschieben. Er lässt locker und schaut sie fragend an. Durch tiefes durchatmen versucht sie sich zu beruhigen. "Das ist falsch.", murmelt sie und muss sich zusammenreißen um nicht vor ihm zu weinen. Es tut ihr weh das sie sich gerade darüber im klaren wird, dass diese Gefühle scheinbar nicht mehr reichen. Das sie an Sesshomaru plötzlich denken muss und das Gefühl hat ihn zu hintergehen.
 


 

"Warum sollte das falsch sein? Wir lieben uns." Sie merkt ihm an wie angespannt er ist. "Das vielleicht schon. Aber das reicht nicht aus." "Du liebst diesen Dämon. Du liebst einen verdammten Dämon mehr als mich!" Er stößt sie nun ganz von sich. Sein Blick verfinstert sich, was Nanami unbekannt ist. In dem moment scheint sie ihn nicht wiederzuerkennen.
 


 

Nanami will ihm eigentlich als erstes widersprechen. Doch eigentlich hat er recht und es bringt überhaupt nichts was anderes zu behaupten. "Sie hatte unrecht.", murmelt er und fährt sich durch seine schwarzen Haare. Verwirrt mustert sie ihn. "Wer?" Doch er geht auf ihre Frage nicht ein. Stattdessen fängt er an verzweifelt zu lachen. "Sie meinte das alles sei nur erzwungen und es würde keine bedeutung haben! Ich müsste nur daher kommen und dir zeigen mit wem du eine Zukunft haben kannst. Stattdessen ist genau das eingetreten, was ich befürchtet habe." Nun wendet er sich ihr wieder ganz zu. Sein Blick strahlt plötzlich Schmerz aus. "Es tut mir leid. Du lässt mir aber keine Wahl." "Verdammt! Wovon sprichst du!?" Nanami versteht nicht was er meint. Won wem spricht er? Etwa von demjenigen der ihm geholfen hat?
 


 

Langsam holt er einige Blätter aus seinem Kimono hervor und zerreibt sie zwischen seinen Händen. So schnell, dass sie keine Zeit hat zu reagieren, pustet er die zermalmten Blätter in ihre richtung. Sofort werden ihre Augen schwer und ihre Beine knicken weg. Es betäubt sie. Bevor sie allerdings am Boden aufkommt, kann Daisuke sie noch auffangen. "Du darfst nicht vergessen, dass ich dich liebe und das alles tue ich nur deshalb.", flüstert er ihr beruhigend zu. Eigentlich will sie sich dagegen wehren. Doch die Müdigkeit hat überhand gewonnen, sodass ihr nichts anderes übrig bleibt als sich der Dunkelheit hinzugeben.
 


 

Völlig benommen öffnet sie die Augen. Nanami versucht sich zu orientieren, wo sie gerade steckt, doch sie hat keine Ahnung. Sie liegt einfach nur in einer alten Hütte. Es scheint immer noch mitten in der Nacht zu sein. Entweder sie war nicht lange bewusstlos oder viel zu lange. Nanami versucht aufzustehen doch leider ist ihr Körper noch viel zu benommen. Sie kann sich nicht erklären warum Daisuke ihr das angetan hat und warum.
 


 

Als sie merkt, dass sie nicht alleine in dem Raum ist, erstarrt sie. Doch es ist nur Daisuke der in der dunkelen Ecke gestanden hat und nun auf sie zukommt. Er kniet sich zu ihr runter und fährt ihr über die Wange. "Es tut mir so leid." Müde schiebt sie seine Hand weg. "Fass mich nicht an. Was soll das werden?" "Das wirst du noch sehen. Keine Sorge."
 


 

"Das kleine Küken ist wach.", säuselt eine unbekannte Stimme. Mit gerunzelter Stirn, schaut Nanami richtung Eingang. Sie muss zwei mal hinschauen um sich sicher zu sein, sich nicht zu täuschen. Ein Youkai steht vor ihr. Aber nicht irgendeine Youkai. Sie hat lange silberne Haare und jeweils ein Streifen auf beiden Wangen. Sie trägt einen eleganten, langen Kimono. Nanami schaut in ihr Gesicht und sie könnte meinen sie hätte Sesshomaru vor sich stehen.
 


 

Sie schaut wieder zu Daisuke, der sich aber von ihr entfernt hat und ebenfalls die Youkai anschaut. Doch in gegensatz zu Nanami, weiß er scheinbar genau wer sie ist.
 


 

"Mein Name ist Inu no Kami. Es tut mir wirklich leid für diese nicht so optimale Begegnung. Aber ich habe gedacht, dass du dich vielleicht bei mir bedanken willst?" Nanami schluckt schwer und weiß nicht was sie darauf Antworten soll. Sie ist einfach nur verwirrt und weiß nicht was das ganze soll, geschweige denn was sie damit meint. Das sieht die Youkai ihr natürlich an. "Ich habe deinen liebsten ins Leben zurückgeholt. Das sollte doch zumindest einen kleines Dankeschön wert sein. Oder vielleicht die Tatsache das ich dich bei meinen Sohn lasse." "Ihr seit also Sesshomarus Mutter?", fragt sie vollkommen perplex. "Außerdem wie habt Ihr Daisuke wieder ins Leben zurückgeholt!?" "Keine Sorge. Er ist kein Dämon. Ich habe was hübsches von meinem verstorbenen Gemahl bekommen, dass später noch nützlich sein wird aber vorerst habe ich es dazu verwendet um dir zu helfen." Sie umrundet Nanami und beäugt sie genau. "Doch es scheint stärker zu sein als ich dachte." "Was meint Ihr damit!?" Ein kleines grinsen bildet sich plötzlich auf ihr hübsches Gesicht. "Willst du mir damit mitteilen das mein lieber Sohn dir nichts erzählt hat?" "Was erzählt!?", fragt sie etwas laut und will aufstehen um einigermaßen auf gleicher Höhe mit ihr zu sein, auch wenn sie deutlich größer ist als Nanami. Doch sie kann immer noch nicht aufstehen, was sie wieder zu Boden fallen lässt. Daisuke will aus reflex ihr helfen, doch ein strenger Blick von Inu no Kami genügt damit er in seiner Ecke stehen bleibt.
 


 

"Er war ja schon immer so. Obwohl du es eigentlich wissen solltest. Schließlich betrifft es dich ja auch.", übergeht sie ihre Frage und umrundet sie weiter. Bis sie endlich vor Nanami stehen bleibt. Sie wirft ihr einen mittleidigen Blick zu, doch Nanami kann daraus nur Spott erkennen. "Verdammt! Ich will jetzt endlich wissen was los ist!" "Ganz ruhig meine liebe. Ich kann deine Verwirrtheit nur zu gut verstehen. Du tust mir schon leid. Es lag in seiner Pflicht es dir zu sagen." Sie fährt sich durch ihr langes Haar.
 


 

"Es ist nicht nur einfach liebe was dich zu meinem Sohn führt. Sondern ihr zwei seid miteinander stark durch Tensaiga verbunden."

Echt oder Unecht?

Er starrt Nanami noch hinterher bevor sie zwischen den Bäumen verschwindet. Er kann genau ihren Atem hören der Stoßweise geht. Seufzend schüttelt er den Kopf. Langsam erhebt er sich wieder aus dem Wasser. Er zieht sich seine Sachen an und hebt seine Waffen auf.
 

Als er wieder an das Feuer kommt zu Rin, Jaken und Ah-Uhn, kann er Nanami nirgends entdecken. "Wo ist sie?", fragt er weil ihm ihre Abwesentheit etwas beunruhigt. Doch Rin schaut ihn nur Fragend an. "Ich weiß es nicht. Bist du ihr nicht begegnet? Sie kam bisher nicht hierher." Kaum hat sie ausgesprochen, dreht er sich rum und will sie suchen gehen. "Meister Sesshomaru wo..." Jaken kann nicht mehr rechtzeitig nachfragen, da sein Herr auch schon verschwunden ist.
 

"Verbunden? Wie soll denn das funktionieren!?", fragt Nanami verwirrter denn je. Ihre Gefühle zu Sesshomaru sollen nur daher kommen, dass sie miteinander Verbunden sind? Weiß Sesshomaru etwas davon? Sie kann nicht nachvollziehen warum er bisher geschwiegen hat, da sie schon einmal nachgefragt hatte, was das zwischen ihnen ist. Doch nie sagte er darüber etwas.

"Ich denke du wirst verstehen, dass ich dich an seiner Seite nicht dulden kann. Du bist nur ein Mensch. Also gesell dich zu deinesgleichen. Dafür lebt er hier schließlich auch wieder." Mit einem Kopfnicken macht sie auf Daisuke aufmerksam. Er presst die Lippen aufeinander und ballt seine Hände zu Fäusten. "Mit meinem Sohn kannst du keine Zukunft haben. Du wirst schneller sterben als du denkst. Außerdem kannst du keine Familie gründen. Das ist dir doch wohl klar. Allerdings wirst du mit ihm keine Probleme haben. Ich habe ihm nur seine Seele zurückgegeben. Er ist ein Mensch und deine erste Liebe. Was besseres kann es doch nicht geben, oder?" Sie lächelt Nanami mit ihren schönsten lächeln an. Doch Nanami kann dieses lächeln nicht erwidern. Ihr ist einfach nur schlecht.

"Von mir aus kannst du dich auch mit diesem Wolfsdämon zusammenschließen, wenn du so auf Dämonen stehst.", meint sie abwertend. "Moment! Woher wisst Ihr von Haru?" "Denkst du wirklich ich hätte dich nicht beobachtet? Ich wollte wissen wie sich das ganze entwickelt. Leider anders als ich gehofft hatte. Ihr hättet euch nicht begegnen dürfen. Das hätte diese unnatürlichen Gefühle gar nicht erst hervorgerufen."
 

Nanami will wütend etwas darauf Antworten doch Inu no Kami dreht sich rum und schenkt ihr keine beachtung mehr. Stattdessen hat etwas anderes ihr Interesse geweckt. Nanami kann lautes Gebrülle und Knurren hören, dass sie nicht einordnen kann. Nähert sich etwa ein Dämon?

"Er hat länger gebraucht als erwartet.", seufzt sie. Dann wendet sie sich wieder Nanami zu. "Du wirst gleich alles erfahren." Als die Youkai die Hütte verlässt kann sie kurz danach spüren, wie die Erde leicht bebt. Ist das etwa Sesshomaru? Sie kann nur ihn gemeint haben aber er kann niemals diese leichte Erschütterung verursacht haben. Mit aller Kraft versucht Nanami aufzustehen. Haru will sie gerade festhalten doch sie schafft es sich aus seinen Armen herauszuwinden und nach draußen zu treten. Erst jetzt sieht sie endlich ihre Umgebung. Einige Dämonische Wachen stehen vor einem riesigen Hundeähnlichen Wesen. Von seiner Schnauze tropft Blut. Das schreckt die Dämonen vor ihm aber keinesfalls ab. Somit zereißt er sie ohne große mühen. Weiter vorne steht Inu no Kami und schaut dem ganzen Seelenruhig zu.

"Du solltest ruhig bleiben. Du hast dich sowieso schon zu lange aufgehalten, Sesshomaru.", meint sie nur. Erschrocken reißt Nanami die Augen auf. Das soll Sesshomaru sein? Ist das seine eigentliche Gestalt? Völlig perplex tritt Nanami vor und will seine Aufmerksamkeit erregen. Doch Daisuke hält sie zurück. "Du sollst hier bleiben." Sofort schnellt Sesshomarus Blick auf die beiden. Nun knurrt er wütend in ihre Richtung. Seufzend schließt Inu no Kami ihre Augen und sagt Daisukes Namen. Dieser versteht sofort und schnappt sich Nanami. An ihrem Hals spürt sie plötzlich ein Messer. "Was tust du denn da!?", meint sie erschrocken. "Es tut mir so leid. Aber bitte tue nichts unüberlegtes.", meint er zweifelnd. "Warum gehorchst du ihr?" "Schon vergessen? Sie hat mir mein Leben geschenkt. Ich muss ihr gehorchen."

"Könnten wir uns nun endlich unterhalten? Sie weiß es sowieso schon und solltest du nur eine unüberlegte Bewegung machen, wird sie es bereuen. Also? Komm nun endlich." Inu no Kami dreht sich rum und winkt ihren Sohn zu sich. Dieser verwandelt sich zurück. Dabei blickt er seine Mutter feindseelig an. Er wischt sich das Blut aus dem Gesicht und folgt ihr. Auch Daisuke schiebt Nanami in die Richtung in der sie gehen.
 

Elegant steigt Sesshomarus Mutter einige Treppen hoch. Auf der Spitze steht ein großer Stuhl auf dem sie sich draufsetzt. Die anderen drei stellen sich vor sie hin. Ungeduldig tippt sie mit ihren Finger auf der Lehne des Stuhls herum. Dabei betrachtet sie die zwei nachdenklich. "Soll ich damit anfangen oder lässt du dich dazu herab ihr endlich alles zu erklären?", fragt sie nach einigen Minuten voller Schweigen. Doch er starrt seine Mutter nur wütend an und Nanami kann schwören das ein tiefes Knurren von ihm kommt. "Du wirst nicht...!" "Du hast mir schon einmal überhaupt nichts zu sagen. Wo bleibt nur deine Erziehung?", unterbricht sie ihn. Nanami wundert sich das Sesshomaru still bleibt. Aber schließlich steht er vor seiner Mutter. Sie weiß zwar nicht wie Dämonen mit ihren Eltern umgehen aber Sesshomaru scheint Respekt von ihr zu haben.

"Gut dann werde ich wohl Anfangen müssen. Aber ich werde die Geschichte von vorne erzählen müssen." Sie wartet auf eine Reaktion von Nanami doch sie starrt nur Inu no Kami an um endlich die Wahrheit zu erfahren. Schließlich wurde sie hierher von Daisuke entführt und weiß bisher nicht was das ganze zu bedeuten hat außer das Tensaiga sie beide verbindet.
 

"Einige Jahre zuvor hattest du dich im Wald verlaufen. Dabei stießt du auf meinen Sohn. Scheinbar ohne zu wissen was er ist. Wie dumme Kinder nun mal sind, bist du ihm dennoch gefolgt ohne das er es überhaupt wollte und so kam es das du einige Wochen mit ihm zusammen gereist bist. Aus unerfindlichen Gründen hat er das zugelassen. Doch dabei warst du natürlich in Gefahr. Somit kam es auch, dass du bei einem Dämonenangriff tödlich verwundet wurdest." Sie stoppt um Nanamis Reaktion zu sehen. Dabei starrt sie sie weiterhin nur an, komplett überfordert. Sie lächelt dagegen nur und erzählt mit einer sehr ruhigen Stimme weiter. "Und plötzlich tauchtet mein Sohn hier auf. Mit einem kleinen Menschenkind von gerade einmal sieben Jahren in den Armen. Damals als er das Schwert von seinem Vater vermacht bekam, lehnte er es ab mit der Begründung, er brauche solch Unsinniges Zeug nicht und lies es bei mir. Doch an dem Tag wollte er nichts sehnlicheres als sein Schwert, Tensaiga. Bewusst was es bewirken kann. Ich verstand im ersten Moment nicht warum er das tun wollte. Was ihn dazu bewegte dich zu retten. Doch ich gab ihm das Schwert. Obwohl ich mir wünsche ich hätte es nicht getan. Ich konnte doch nicht ahnen was mein Gemahl eigentlich vor hatte. Das er ihm nicht nur das Schwert vermachte damit er sich vielleicht irgendwann mal dazu herablassen würde einen Menschen zu retten. Er hatte wirklich gehofft das dieser Tag einmal kommen wird. Sein Wunsch ging eindeutig in Erfüllung. Egal wen Sesshomaru gerettet hätte es wäre ihm keine andere Wahl geblieben. Er benutzte sein Schwert um dich zu retten und da fingst du wieder an zu atmen. Doch in diesem Moment als Sesshomaru zum ersten mal einen Menschen gerettet hatte, schaffte Tensaiga eine starke Verbindung zwischen euch. Das merkte er sofort. Du nicht, da du noch nicht die Augen geöffnet hast. Er behielt dich erst einmal hier. Du wurdest auch nach zwei Tagen noch nicht wach. Doch in der Zwischenzeit hatte mein Sohn mit Gefühlen zu kämpfen die er scheinbar zuvor noch nicht Gefühlt hat." Sie verschränkt missbilligend die Arme. "Er musste sich zusammenreißen sich nicht an dir zu vergreifen. Mein Sohn, der sonst einen starken Willen hat wäre fast gescheitert nur wegen dieser unzumutbaren Verbindung. Sodass es ihm egal war wen er vor sich hatte. Dementsprechen beschloss er, zum Glück, dich zurück in dein Dorf zu bringen. Da scheinst du ja auch erwacht zu sein sonst würdest du jetzt nicht vor mir stehen."
 

Um Nanami herum wird alles still. Sie hört nur noch das rauschen in ihren Ohren und weiß nicht was sie denken soll. Ihre ganzen Gefühle zu ihm existieren, weil Tensaiga dafür gesorgt hat? Auch Sesshomaru ist dazu gezwungen an ihrer Seite zu sein? Gibt es daran überhaupt etwas echtes?

Ihr wird klar das die Träume die sie hatte, nicht wirklich Träume waren. Sondern Erinnerungen die sich wieder irgendwo in ihr Gehirn eingenistet hatten um ihr auf die Sprünge zu helfen. Irritiert sinkt sie auf die Knie. Nanamis Kraft verlässt sie. Mit so etwas hatte sie nicht gerechnet.

Ihr Blick huscht zu Sesshomaru, der sie ebenfalls anblickt. Sein Blick sagt alles. Er wollte nie das sie das alles erfährt.
 

Seufzend erhebt sich Inu no Kami und blickt Nanami gespielt mitleidig an. "Daran siehst du, dass davon nichts echt sein kann. Egal wen Sesshomaru gerettet hätte, diese Verbindung wäre entstanden. Er sollte vermutlich dadurch erkennen, das auch Menschen einen Wert haben." Sie schüttelt ungläubisch den Kopf. "Die Menschenfrau hat meinen Gemahl vollkommen benebelt."

Nun wendet sie sich ihren Sohn zu. "Aber wie ich sehe hast du dich gut beherrschen können. Konntest du deine Gefühle in den ganzen Jahren nun in den Griff bekommen? Ich hätte gedacht das du, sobald du sie siehst, sie sofort für dich einnehmen wirst. Es muss dich wohl viel Überwindung gekostet haben nicht Hand an ihr zu legen. Ich habe euch beobachtet und mir sind deine Blicke nicht entgangen. Du hast sie mit deinen Blicken regelrecht durchbohrt. Man sah dir leider an das du sie nur zu gern berühren wolltes und..."

"Schluss jetzt!", knurrt er und setzt seiner Mutter damit ein Ende.

Einige Sekunden lang schaut sie ihren Sohn an. Wütend darüber so von ihm angeschnautzt zu werden. "Nur um eins klar zu stellen, ich hatte nicht vor ihr etwas anzutun. Ich wollte sie Entscheiden lassen. Zum einen kann ich sie zurück in ein Dorf schicken, mit Daisuke an ihrer Seite. Mit ihm kann sie ein vernünftiges Leben führen und eine Familie gründen. Zum anderen aber kann ich dafür sorgen, dass sie nicht mehr in deine Nähe kommt. Nie wieder." "Das hast nicht du zu entscheiden!", meint Sesshomaru und blickt wieder zu Nanami. "Was willst du denn mit ihr? Du solltest dir eine Gemahlin suchen die dir einen starken Sohn gebären kann. Von ihr könntest du höchst einen erbärmlichen Hanyou bekommen. Ich dulde sie nicht an deiner Seite!"
 

Sie blickt zu Nanami, die immer noch nicht versteht was gerade hier vor sich geht. Ihre Gedanken überschlagen sich vollkommen. Nie hätte sie mit so etwas gerechnet. Natülich kam ihr das ganze immer seltsam vor. Dieses kribbeln wenn sie ihn berührt hat war nicht normal. Doch egal ob das ganze echt ist oder nicht. Mit Daisuke kann sie nicht zusammen sein. Es ist zu viel passiert. Das mit Sesshomaru dagegen kann sie sich noch durch den Kopf gehen lassen.
 

"Möchtest du dich Entscheiden? Die zweite variante würde vielleicht nicht so angenehm sein." Die Youkai Dame lächelt sie an und wartet geduldig bis Nanami ihre Stimme wiedergefunden hat. Sie muss sich mehrmals räuspern. "Das werde ich nicht annehmen. In meinem Leben kann ich immerhin noch meine Entscheidungen fällen und wenn ich bei Sesshomaru bleiben will, dann werde ich bei ihm bleiben." Schlagartig versteift sich Daisuke hinter ihr. Inu no Kami seufzt enttäuscht. Doch erwidert nichts mehr dagegen. Stattdessen tauchen einige Youkai auf und umzingeln die drei bedrohlich. Doch Nanami sorgt sich weniger um sie als um die Tatsache das Daisuke hinter ihr steht und immer noch seine Waffe in der Hand hält. Ihr Herz schlägt stark in ihrer Brust und sie wartet nur darauf bis sich irgendeiner Bewegt. Sesshomaru schaut sich dagegen mit einer großen gelassenheit um und ohne das einer eine große Bewegung von ihm sehen kann, geht der erste schon zu Boden. Da Sesshomaru plötzlich vor ihm steht und ihm die Kehle durchschneidet. Erst jetzt stürmen auch die anderen auf sie zu.

Jetzt muss sich auch Nanami erheben und erst einmal Daisuke ignorieren, da er noch keine Anstalten macht irgendetwas zu tun. Doch die drei Youkai vor ihr schon. Sie wirft dem einen ihre Dolche entgenen die mit Gift behandelt wurden. Dabei stößt sie dem rechten ihr Schwert in die Brust und weicht dem linken dabei aus. Der dritte der die Dolche abbekommen hat, braucht nicht lange bis er zu Boden geht. Er schafft es noch sich zwei der Dolche aus der Brust zu ziehen doch das Gift ist bereits in ihn eingedrungen und erledigt seine arbeit.
 

Sesshomaru hat dagegen die weiteren fünf Youkai schon erledigt und will Nanami helfen doch seine Mutter hinter ihn daran. Sofort verwandelt sie sich in ihre wahre Gestalt und knurrt ihn bedrohlich an. Sesshomaru braucht nicht lange um das selbe zu tun, da er andernfalls keine Chance hat. Nanami ist in der Zwischenzeit immer noch mit dem einen Dämon vor sich beschäftigt. Sie muss sich schnell ducken um nicht das Schwert abzubekommen dabei schafft sie es, als sie sich wieder erhebt, ihr Schwert in seinen Hals zu rammen. Sofort spritzt ihr Blut entgegen und der Youkai geht zu Boden.

Plötzlich spürt sie eine Bewegung hinter sich und schafft es nicht einmal sich ganz umzudrehen. Schon muss sie sich abrollen um nicht von der Klinge erwischt zu werden. Entgeistert muss sie Daisuke anstarrten, der mit ihrem eigenen Schwert auf sie zeigt. "Es tut mir so leid.", meint er, zögert aber. Doch das führt dazu, dass Sesshomarus Mutter die initiative ergreift und Sichelartige Klingen in ihre Richtung schleudert. In dem Moment merkt sie nur noch das sie heftig zur Seite gestoßen wird und Schmerzhaft gegen einen Felsen brallt. Sie hört nur noch erschreckend lautes Gebrülle. Keuchend erhebt sie sich und entdeck Daisuke verletzt am Boden. Sofort stolpert sie in seine Richtung. "Was hast du getan?", fragt sie hektisch. Sie lässt sich zu ihm auf die Knie fallen. Langsam streicht sie über sein Gesicht und sie blickt auf seinen Brustkorb in denen einige Klingen stecken. "Ich wollte dir nie wehtun. Aber ich war verzweifelt." Er nimmt langsam ihre Hand. "Es ist dein Leben. Meine Zeit ist eindeutig vorbei."

Einige Tränen laufen ihr übers Gesicht. "Nein, das kann nicht sein!" "Rette dich! Jetzt So lange sie noch beschäftigt sind! Suche deine Freunde." "Ich kann doch nicht..." "Doch! Ich hatte meine zweite Chance. Also denk nicht an mich sondern an dich!" Nanami schluckt schwer während ihr Blick zu Sesshomaru und seiner Mutter huscht, die noch mitten im Kampf sind. Dann tut sie genau das was er gesagt hat. Verzweifelt rappelt sie sich auf und rennt weg.

Nanami weiß nicht wohin und ob sie überhaupt eine Chance hätte sollte Inu no Kami nach ihr suchen, doch sie meint es eindeutig ernst, dann wäre es nur verrückt hier zu bleiben. Denn gegen seine Mutter, hat sie nicht die geringste Chance.
 

Ohne an irgendetwas zu denken geht Sesshomaru einfach auf Inu no Kami los. Als würde er nicht mehr richtig denken können. Er lässt nicht zu das sie Nanami irgendetwas antut. Damit könnte er nicht Leben. Doch in gegensatz zu ihm, ist seine Mutter nicht so stürmisch. Mit einem mal entfernt sie sich von ihm. Sie hat deutliche Wunden davon getragen und scheint auf ihrer einen Pfoten nicht auftreten zu können. Wütend blickt sie ihn noch an, doch sie gibt erst einmal auf. Zum ersten mal muss sie die befürchtung haben von ihrem eigenen Sohn umgebracht zu werden und das war nicht Sinn des ganzen. Zu Mal Nanami sowieso nicht mehr hier ist sondern schon lange die Zeit genutzt hat um zu fliehen.

Mit einem lauten Knurren verschwindet sie, während Sesshomaru ihr schweratment nachblickt. Auch er ist Verletzt und zu seinem Missfallen setzt ihm das ganz schön zu. Er beschließt sich zurückzuverwandeln.

Sein Kimono hängt nur noch in fetzten an ihn und Blut tropft von seinem Arm. So langsam klart sich sein Blick auf und endlich kann er sich in Ruhe umsehen. Er sucht nach Nanami, kann sie allerdings nirgends entdecken. Er sieht nur Daisuke am Boden liegen. Den er, ohne eine Regung im Gesicht, ansieht. Er hat es nicht überlebt. Seine Mutter hat ihn getötet. Doch wo ist Nanami hin?
 

Atmenlos rennt sie durch das Gestrüpp. Sie will erst einmal so weit weg wie möglich kommen. Sie hatte bis jetzt immer noch keine Zeit ihre Gedanken zu ordnen und fühlt sich dadurch total verloren. Plötzlich hört sie einige Wölfe. Sie hofft das es sich hierbei um Harus Rudel handelt. Doch leider ist das gegenteil der Fall. Sie läuft direkt in Kougas Arme. "Was zum...?, meint er verwirrt. Doch Nanami kann nicht mehr reagieren. Das Adrenalin lässt nach da sie in Kouga nicht so eine große Gefahr sieht. Das lässt ihre Beine weich werden und sie sackt zusammen.
 

"Nanami?" Mit einem Mal schreckt sie auf und schaut sich panisch um. "Hey, ganz ruhig!", meint Kagome, die vor ihr sitzt. "Es ist alles gut. Du bist in Sicherheit." Nur schwer kann Nanami ihre Atmung und ihr Herz beruhigen. Fertig mit allem, fährt sie sich durch die Haare. "Wie bin ich denn hierher gekommen?" "Kouga meinte du seist ihm entgegengelaufen und plötzlich zusammengeklappt. Da hat er dich zu uns gebracht. Du hattest Glück das wir in der nähe waren." Kagome streicht ihr beruhigend über die Schulter. "Aber was ist mir dir denn passiert?", fragt Shippo der ungeduldig von einem Bein auf das andere tänzelt. "Ich hatte eine unangenehme Begegnung mit Sesshomarus Mutter." Mit großen Augen wird sie angestarrt. "Du hast was!?", fragt Inuyasha fassungslos. Sofort schiebt er Kagome zur Seite und stellt sich vor Nanami hin. "Was wollte sie von dir?" "Ich würde sagen, mich töten wenn ich nicht so handele wie sie will." Sie vermeidet es ihn anzuschauen. Ihr ist das ganze unangenehm. Kagome weiß das sie Gefühle für Sesshomaru hat. Inuyasha eigentlich auch, da er das ganze scheinbar Mal mitbekommen hat aber so darüber zu reden was wirklich zwischen ihnen ist, ist ihr unangenehm.

Sie atmet einmal durch. "Es war wirklich Daisuke den ich gesehen hab. Sesshomarus Mutter hat ihm das Leben geschenkt so wie Sesshomaru es mit Tensaiga machen kann. Da sie dieses Ding irgendwann mal von deinem Vater bekommen hatte. Sie wollte das ich mich von Sesshomaru fern halte und mit ihm ein Leben führen soll. Andernfalls sollte es für mich unschön ausgehen." Inuyasha kniet sich vor sie und packt sie an den Schultern. "Erzähl uns was genau passiert ist!" "An dem ganzen ist dein Vater Schuld!" "Mein Vater?" "Hätte er Sesshomaru nicht dieses Schwert vermacht wäre das ganze überhaupt nicht passiert!"

Nanami fängt an alles zu erzählen was sie auch von Inu no Kami erfahren hat. Das schockt die Gruppe nicht weniger als sie selbst. "Also...liebt dich Sesshomaru wirklich. Das hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten.", meint Inuyasha und seufzt. "Nein, Tensaiga zwingt ihn dazu." "Vollkommender Unsinn!", sagt Miroku plötzlich. Mit einer hochgezogenen Augenbraue starrt Nanami ihn an. "Wie meinst du das?" "Gefühle die nicht existieren kann man nicht hervorrufen. Zumindest nicht so. Das hättest du andernfalls bemerkt. Diese Gefühle mussten schon existieren. Sie wurden nur stärker beeinflusst." "Ich denke Miroku hat recht. Schließlich muss Sesshomaru damals auch irgendetwas dazu bewegt haben dich mit Tensaiga zu retten. Das hätte er nicht gemacht wenn er nicht irgendwas dabei empfunden hätte.", sagt Kagome lächelnd. "Vielleicht habt ihr recht.", meint Nanami zweifelnd.

Unwissenheit

"Bist du sicher?", fragt Kagome besorgt. "Ich muss zu ihm. Ich habe noch ein paar Fragen. Er hat zu dem ganzen überhaupt nichts gesagt. Ich weiß nicht einmal wo er steckt." Auch wenn Kagome davon nicht überzeugt ist, muss Nanami wieder zurück zu Sesshomaru. Sie will einige Sachen aus seinem Mund hören. Aber gleichzeitig hat sie auch Angst ihm wieder gegenüberzutreten. Was wird nun passieren? Herrscht absofort wieder diese seltsame Stimmung zwischen den beiden oder akzeptieren beide diese Verbindung zueinander? Was allerdings noch viel wichtiger momentan ist, ist dass sie nicht weiß was mit ihm ist. Sie ist wärend dem Kampf schnell abgehauen. Nanami weiß nicht wie es ausgegangen ist und ob er eventuell Verletzt ist. Schnell muss sie sich aber wieder ins Gewissen rufen, auch wenn er verletzt sein sollte es ihm eigentlich recht wenig ausmachen dürfte. Aber man kann ja nie wissen. Also muss sie zu ihm auch wenn ihr nicht ganz wohl bei der Sache ist.
 

"Willst du wirklich alleine zu ihm gehen? Du weißt doch nicht einmal wo er ist.", versucht Kagome sie zu beschwichtigen. "Ich kam schön ötfers gut alleine zurecht. Das packe ich auch." Sie lächelt Kagome an, doch ihre Freundin kann das lächeln nicht erwidern. "Er wird seine Mutter nicht getötet haben und sie könnte immer noch hinter dir her sein. Ich möchte doch nicht das dir etwas zustößt." "Kagome hat recht. Das ist doch viel zu riskant.", mischt sich Sango ein und starrt Nanami zweifelnd an. Die beiden wollen nur das beste und haben Angst, dass ihr etwas zustößt. "Du hast gestern viel durchgemacht. Du bist doch noch gar nicht richtig fitt." Nanami umarmt Kagome und Sango lächelnd. "Leute, jetzt mal im ernst. Es ist alles gut, mir geht es gut und ich werde ihn finden. Egal was passiert. Ich bin relativ zuversichtlich." Was eindeutig Sango und Kagome nicht sind aber daran kann Nanami nun mal nichts ändern. Sie möchte einfach so schnell wie möglich zu ihm. Das sehen auch die zwei und lassen sie gehen.

"Sie ist wirklich stur.", seufzt Miroku und schaut ihr hinterher. "Ich kann sie ja verstehen. Sie hat noch Fragen, die sie unbedingt geklärt haben möchte.", sagt Kagome und blickt kurz in Inuyashas Richtung, der Nanami nur sitrnrunzelnd hinterhersieht. "Was hälst du von der ganzen Sache?", fragt sie ihn. "Was ich davon halte? Pah! Ich hätte nie gedacht das ausgerechnet mein Bruder sich schon vor Jahren in diesen Menschen sich verliebt hat und mich allenernstes noch beschimpft und beleidigt. Wenn das mal nicht schiefgeht." Er verschränkt die Arme. "Auch wenn du das vielleicht nicht glauben magst, dein Bruder besitzt scheinbar auch so etwas wie Gefühle und ein Herz.", lacht Miroku. Ungläubig schüttelt der Hanyou nur den Kopf.

"Warum darf er sich nicht auch verlieben? Ist doch egal in wen oder was. Schließlich denke ich, dass es für ihn auch nicht einfach ist, genau weil sie ein Mensch ist.", meint Shippo verständnisvoll, woraufhin er nur ungläubig angestarrt wird. So etwas haben sie von ihm nicht erwartet. Kagome kniet sich lächelnd zu ihm runter und nimmt ihn auf ihre Arme. "Da hast du wirklich recht., Shippo."
 

In Nanamis Kopf kreisen noch einige Fragen und auch wenn sie es nicht gerne zugibt, ist sie noch mehr als nur verwirrt. Obwohl diese offenbarung eigentlich nichts an ihren Gefühlen geändert hat. Aber was sollte auch verändert werden, wenn Tensaiga alles dafür gibt das diese Verbindung überhaupt so stark ist? Selbst wenn sie sich jetzt, nach dem ganzen, dazu entscheiden würde, abstand zu halten, könnte sie es nicht. Irgendetwas zieht sie immer zu ihm. Das hat sie auch schon vorher bemerkt.

Da Nanami tief in ihren Gedanken versunken ist, erschreckt sie sich plötzlich so sehr, das sie fast anfängt zu schreien, als sich etwas hinter den Bäumen bewegt. Sie sollte wirklich aufmerksamer sein. Noch vor ein paar Monaten hätte das ihren Tod bedeutet und das könnte es immer noch. Doch zu ihren Glück ist es nur Ah-Uhn der auf sie zukommt. Fragend schaut sie den Dämon an. "Wo sind denn deine Begleiter?" Nanami schaut sich um ob sie irgendwo Rin, Jaken oder Sesshomaru entdecken kann doch von ihnen fehlt jede Spur. Ah-Uhn nickt mit beiden Köpfen in eine richtung, damit Nanami ihm folgt. Brav tut sie das auch, wobei sie wirklich nicht versteht was hier vor sich geht.

Ah-Uhn führt sie zu Sesshomaru der, mit geschlossenen Augen, an einen Baum gelehnt ist. Er hält seinen Arm, der an der Stelle mit Blut durchtränkt ist. Wobei man an dieser stelle nichts mehr von dem weißen Stoff des Kimonos sieht. Seine Brust allerdings hebt und senkt sich ruhig. Stirnrunzelnd geht Nanami zu ihm. Normalerweiße sollte seine Wunde schon längst geheilt sein. Hat ihn seine Mutter so schwer verletzt?
 

Langsam kniet sie sich vor ihn hin. "Seeshomaru.", meint sie zaghaft. Dabei streckt sie die Hand aus um nach ihn zu greifen. Doch plötzlich umfasst er ihr Handgelenk und hindert sie daran. Langsam führt er ihre Hand zu seinem Mund und küsst ihre Handinnenfläche. Er öffnet seine Augen und starrt sie an, dabei achtet er auf ihre Reaktion. Als erstes will sie aus Schreck die Hand wegziehen, lässt ihn aber machen. Langsam wandert ihr Blick zu der Stelle an der Ah-Uhn gestanden hat. Doch er scheint verschwunden zu sein. "Wo ist Rin?", fragt sie ihn. "Bei Jaken in Sicherheit.", murmelt er während ihre Hand immer noch auf seinen Lippen ruht. Langsam zieht sie ihre Hand zurück und runzelt die Stirn. Dabei fällt ihr Blick auf ihr Handgelenk, das mit Blut beschmutzt ist. "Du hättest mir es erzählen müssen. Warum hast du es nicht getan?" Einige Sekunden herrscht Stille wobei es Nanami vorkommt wie Stunden, während ihr Herz hörbar schnell schlägt. Es dauert bis er ihr endlich Antwortet. "Es war unwichtig.", meint er nur und schließt die Augen. Seufzend erhebt sich Nanami. "Verdammt, Sesshomaru!" Sie ist wütend. Wütend darüber das er die ganze Zeit nichts gesagt hat. Für Nanami ist es eben nicht unwichtig. Sie hätte das ganze gerne früher gewusst. "Es ist nicht unwichtig gewesen! Ich hab dich gefragt was dieses Gefühl zu bedeuten hat, als du mich berührtest und du warst nicht in der Lage mir die Wahrheit zu sagen. Ich hätte vielleicht gerne gewusst das diese starken Gefühle eben nicht normal sind und das ich sogar schon einmal Tod war." Sie verschränkt die Arme und dreht ihm den Rücken zu. Sie hätte es auch weiterhin nicht erfahren und die Beziehung mit ihm wäre noch ewig so seltsam weitergegangen. Diese Intensive Blicke und das stille Verlagen nacheinander aber mehr wäre vermutlich nie passiert. Sie vermutet es wäre nie wieder zu so einem Ereignis gekommen, wie der Tag an dem er sie geküsst hatte.

Wollte er sie eventuell mit dieser Tatsache nicht beeinflussen? Sollte sie sich in jemand normalen verlieben? Sie schüttelt seufzend den Kopf. Nanami weiß nicht was er damit bezwecken wollte. Doch wenn das sein Plan gewesen sein sollte, hatte er das mit der Aktion in der heißen Quelle eindeutig versaut. Wie sollte sie in Zukunft nur diesen Körper vergessen können? Damit wollte er sie eindeutig provozieren. Hätte sie sich dazu entschlossen doch in das Wasser wieder hineinzugehen, kann sie wirklich nicht sagen was dann passiert wäre. Vermutlich dann nicht das was wirklich folgte.
 

Hinter ihr beginnt es zu rascheln und sie merkt wie Sesshomaru sich erhebt. Dabei dreht sie sich um und sieht, dass er sie direkt anschaut. "Ändert diese Information jetzt irgendetwas?", fragt er und kommt auf sie zu. "Ich...weiß nicht.", meint sie zunehmend nervöser. Sie weiß nicht ob er was bestimmtes von ihr hören will oder es dabei einfach belassen wird. Denn so wie es aussieht, wird er einfach so weitermachen wollen.

Nun steht er vor ihr und schaut einfach nur auf sie runter. Seine beachtliche größe lässt sie jetzt auf einmal unruhig werden, was vorher nie ein Problem gewesen ist. Sie atmet einmal tief durch. "Das einzige was ich weiß ist, als ich Daisuke vor mir hatte, hatte ich nicht das bedürfnis bei ihm bleiben zu wollen. Ich wollte bei dir bleiben. Egal was passiert. Sonst wäre es nie zu dem Kampf mit deiner Mutter gekommen."

Es ist einfach die Wahrheit auch wenn sie ihm das jetzt am liebsten nicht gesagt hätte. Aber eigentlich müsste ihm das klar sein. Das müsste er schon alleine an ihren ständigen Herzklopfen gehört haben.
 

Vervös starrt sie auf ihre Füße. Sie hat sich noch nie so unbeholfen gefühlt. "Es ist deine Entscheidung.", meint er einfach nur. Das reißt Nanami den Boden unter den Füßen weg. Das kann ja wohl nicht sein ernst sein! Sie ist ehrlich zu ihm und versucht ihm, zwar nicht direkt, ihre Gefühle mitzuteilen und ihm fällt nichts besseres dazu ein!? Will er tatsächlich wieder so tun, als sei das ganze nicht passiert!? "Ist das dein ernst!", platzt es nur noch wütend aus ihr heraus. Als sie allerdings hochblickt, kann sie noch gerade so erkennen, dass ein schmunzeln auf seinen Lippen gelegen hat. Nanami seufzt genervt. Ihr Blick wandert kurz zu seinem Arm. Ohne vorwarnung, ergreift sie ihn und schiebt den, mittlerweile roten, Ärmel des Kimonos nach oben. Die Wunde ist tief und scheint noch immer zu bluten. Mit gerunzelter Stirn schaut sie sich die Wunde an. "Warum ist sie noch nicht geheilt?" "Das ist keine normale Verletzung. Sie hat mich vergiftet. Das verlangsamt den Heilungsprozess." "Aber das hat doch nicht einmal aufgehört zu bluten." Nanami zückt ein Messer und schneides einen streifen ihres Kimonos ab. So versucht sie zumindest um seine Wunde ein Verband zu binden. "Es tut mir leid das ich einfach so geflüchtet bin. Aber ich wollte nicht das sie mir ihre Aufmerksamkeit wieder schenkt.", meint sie während sie einen Knoten in den Verband bindet. "Es war vielleicht auch besser so." Sie schaut wieder zu ihm hoch. Nur zu gern wüsste Nanami was momentan in seinen Kopf vorgeht.

"Hattest du mich erkannt, als wir uns auf dem Schlachtfeld begegneten?" Sie kann sich noch genau an den Tag erinnern. Er starrte sie an bevor er wieder gehen wollte, bis sie ihn angegriffen hat. Doch er tötete sie nicht. Sie dachte dort noch er würde sie nicht umbringen, weil er auch den anderen nichts getan hat. Aber der eigentliche Grund scheint wohl der zu sein, das er sie erkannt hat.

"Ja, habe ich. Wie hätte ich es auch nicht können?" Langsam fährt er mit seinen Fingern über ihre Wange, dabei lässt er sie nicht aus den Augen. Er setzt gerade an etwas zu sagen, als eine helle, fröhliche Stimme die beiden unterbricht.

"Jaken, die beiden müssen hier sein. Ah-Uhn täuscht sich nicht!" Sofort geht Nanami einen Schritt zurück und Sesshomaru lässt seine Hand sinken. Kurz darauf erscheint Rin, die gemütlich neben Ah-Uhn hergeht und einen grummelnden Jaken, der sofort leuchtende Augen bekommt, als er Sesshomaru sieht.

"Meister Sesshomaru! Da seid Ihr ja! Kurz wirft er Nanami einen wütenden Blick zu bevor er sich wieder seinem Herrn zuwendet. "Aber was ist denn passiert!?" Sein entsetzter Blick richtet sich auf Sesshomarus Arm. Den Rest seines kaputten Kimonos interessiert ihn weniger. Sesshomaru ignoriert ihn allerdigs da er keine Lust auf das geschleime des Gnoms hat. Dementsprechend Antwortet er darauf nicht.

"Nanami! Da bist du ja! Ich hab mir solche Sorgen gemacht als du so plötzlich verschwunden bist!" Rin geht sofort auf sie zu und umarmt sie, was Nanami nur zu gern geschehen lässt. "Keine Sorge. Mir geht es bestens." Rin ist so froh das Nanami wieder da ist. Sie will sich gar nicht vorstellen was hätte passieren können. Schließlich ist Sesshomaru nicht grundlos verwundet.
 

Am Abend liegt Rin angekuschelt bei Nanami und schläft während sie nur Gedankenverloren ins Feuer starrt und über Rins Kopf streichelt. Ihr Blick huscht zu Sesshomaru der irgendwo anders hinstarrt.

"Was wäre wohl passiert wenn ich nicht gegangen sondern zu dir ins Wasser gestiegen wäre?", flüstert sie plötzlich leise. Als erstes herrscht nur stille und Nanami denkt schon sie würde gar keine Antwort erhalten. Doch dann schaut er sie an. "Es wäre angenehmer ausgegangen." "Ich bin froh es nicht getan zu haben.", meint sie, während ihre Wangen glühen. "Denn dann hätte ich das ganze nicht erfahren." Sie seufzt einmal, um sich ein wenig zu beruhigen. "Dein Vater hat das wirklich geplant. Scheinbar wusste,...oder hoffte das zumindest der Tag kommen würde. Gut, wenn ich es nicht gewesen wäre, wäre es Rin vermutlich geworden." Langsam blickt sie zu dem schlafenden Mädchen runter. Dabei verspürt sie ein eigenartiges Gefühl. Schon der Gedanke daran ist sehr bizarr. Aber sie war ja schließlich auch nicht viel älter. "Nein. Wäre sie nicht." Fragend schaut Nanami ihn an. "Ich rettete sie nur, weil sie mich an dich erinnert hat."

Stumm starrt sie die kleine Rin an und versucht angestrengt sein gesagtes zu verarbeiten. Für Sesshomaru ist dieses Geständnis schon zu viel. Mit so etwas hätte Nanami nie gerechnet. Sesshomaru musste scheinbar all die Jahre an sie denke und sie? Sie hat ihren Retter vergessen. Nanami fühlt sich schon schlecht dabei. Schließlich ist sie nur am Leben weil Sesshomaru sie nicht sterben lassen wollen. Sein Gesicht kam ihr bei der ersten Begegnung nicht bekannt vor. Überhaupt hatte sie erst bestimmte Gefühle für ihn, als sie sich das erste mal berührt hatten. Hätte Miroku nicht behauptet, dass man solche Gefühle nicht einfach simulieren kann, würde sie immer noch leichte Zweifel hegen. "Bereust du es mir das Leben zurückgegeben zu haben?"
 

Sie traut sich nicht wirklich ihn anzusehen. Sie hat Angst vor seiner Antwort. Sesshomaru atmet einmal hörbar aus. "Nein, das tue ich nicht." Er erhebt sich langsam, sodass Nanami leicht aufschreckt. Ihr ist es unsagbar peinlich momentan wegen ihm so unter Storm zu stehen. So nervös war sie schon lange nicht mehr. Vor ihr bleibt er stehen. Dabei schaut er sie abwartent an. Nanami muss einmal schlucken bevor sie Rin leicht zur Seite schiebt und aufstehen kann. Daraufhin dreht er sich um und geht. Verwirrt folgt sie ihm. Sie hat keine Ahnung was er jetzt von ihr will.

Sobald sie weit genug vom Lager entfernt sind, bleibt er stehen. Abwartend schaut Nanami Sesshomarus Rücken an. Dabei tänzelt sie von dem einen Fuß auf den anderen.

Es dauert ein wenig bis er sich endlich dazu entscheidet sich zu ihr rumzudrehen. Dabei hat er diesen intensiven Blick drauf, den er schon hatte als er sie zum ersten mal geküsst hatte. Das kribbeln in ihren Körper verstärkt sich. Dabei hat er sie noch nicht einmal angefasst.

Mit wenigen Schritten kommt er auf sie zu und schlingt seinen Arm um ihre Taille. Dabei zieht er sie zu sich. Wie gebannt starrt sie in seine Augen. Hörbar atmet Sesshomaru die Luft ein. Irgendetwas hält ihn davon ab, das zu tun was er schon von Anfang an tun wollte.

Nanami versucht die letzten Zentimeter zwischen ihren Lippen zu überbrücken da Sesshomaru keine Anstalten dazu gibt es selbst zu tun. Sie kann sich denken das er Zweifel hat. Die hat sie selbst auch. Aber diese ungeduld hält sie nicht länger aus. Somit küsst sie ihn leidenschaftlich wärend er sich sofort mitreißen lässt. Dabei packt er ihren Körper fester und drückt ihn an sich als ob er sie gerade zum Leben bräuchte. Der erste Kuss mit ihm ist nichts im Vergleich zu diesem hier. Denn jetzt steht kein Geheimnis mehr zwischen ihnen was ihre Gefühle betrifft. Beide wollen zurzeit den jeweils anderen.
 

Er dreht sich mit ihr um und drückt sie gegen einen Baum. Nanami seufzt zufrieden und genießt die heißen Küsse. Er arbeitet sich zu ihren Hals vor. Dabei saugt er ihren Geruch tief ein. Er hört wie ihr atem sich immer mehr beschleunigt, was ihm sehr gefällt. Er spürt ihre Eregung und seine eigene umso mehr. Das macht ihn wansinnig. Zu gerne würde er ihr die Klamotten vom Leib reißen und so lange und oft Lieben bis sie vor extase ohnmächtig wird. Doch das kann er nicht tun. Er hat sich nicht so lange zurückgehalten um sie dann brutal an sich zu reißen. Egal ob sie es zurzeit vielleicht sogar will. Denn sie will es eindeutig und das macht das ganze nicht einfacher für ihn.

"Sesshomaru.", murmelt Nanami schwer. "Du stößt mich von dir." Sie merkt wie seine Küsse vorsichtiger werden und das zeigt ihr, dass es schon wieder vorbei ist. Leider versteht sie nicht warum. Er will sie doch eindeutig auch. Hat sie was falsch gemacht? Langsam lässt er von ihrem Hals ab, hält sie aber immer noch fest umschlungen. Dabei schaut er ihr einfach nur ihre Augen. Langsam lässt er sie los und legt eine Hand auf ihre Wange. "Jetzt noch nicht." Verwirrt mustert sie ihn. "W...warum nicht?"

Statt ihr allerdings darauf eine Antwort zu geben, lässt er seine Hand sinken und geht wieder zurück zu ihren Lager. Dabei lässt er eine verwirrte Nanami zurück.

Mit leicht zitternden Knien lässt sie sich auf den Boden rutschen und schaut ihm hinterher. Innerlich muss sie sich erst einmal beruhigen.
 

"Warum muss mich mein Herr immer mit euch alleine lassen!", meint Jaken nörgelnd, da Sesshomaru am Morgen verschwunden ist. "Glaub mir. Mich amüsiert das hier auch nicht." Nanami wirft ihm einen genervten Blick zu. Sie weiß das Jaken sie nicht leiden kann. Das beruht eindeutig auf gegenseitigkeit. Doch an der Situation kann nun mal keiner etwas dran ändern. Ah-Uhn schien auch nicht wirklich über Jakens laune erfreut zu sein und schubst ihn mit einem bösen Blick zu Boden, als der kleine Gnom wieder anfangen will sich zu beschwerden.

"Er kommt bestimmt bald wieder.", meint Rin fröhlich um die Stimmung aufzubessern. Leider heitert das Nanami nicht im Geringsten auf nachdem was gestern Abend vorgefallen war. Die Tatsache, dass er auch noch am nächsten Morgen verschwunden ist, macht sie nur unsicherer. Sie hätte gestern gar nicht erst damit anfangen sollen. Dann wäre das auch gar nicht passiert. Müde fährt sie durch ihr Gesicht.

"Stimmt etwas nicht?", fragt Rin besorgt. Natürlich hat sie schon bemerkt, dass Nanami schlecht gelaunt ist. "Ich hab nur nicht gut geschlafen. Also kein Grund zur Sorge." Sie zwingt sich zu einem Lächeln. doch Rin ist überhaupt nicht überzeugt, sagt aber nichts weiteres dazu. Dafür ist Nanami dankbar denn wie soll sie denn erklären, dass Sesshomaru und sie fast miteinander geschlafen hätten, er sie aber abgewiesen hat.

Nein, das sollte sie lieber nicht erfahren. Dazu ist sie noch etwas zu jung. Außerdem versteht sie selbst immer noch nicht was jetzt genau zwischen ihnen ist.

Freundschaft

Nach zwei Tagen fängt Nanami an sich ein wenig Sorgen zu machen. Seit Sesshomaru verschwunden ist, ist er nicht wieder aufgetaucht. Liegt es etwas an ihr? Sie könnte sich in den Arsch treten! Sie hätte ihn einfach nicht küssen sollen. Würde sie auch stark wundern wenn er mit ihr zusammen sein wollen würde. Die Verbindung und die Gefühle existieren zwar, aber er kann doch nicht mit einem schwachen Menschen, wie sie, zusammen sein. Obwohl sie sich jetzt nicht wirklich als schwach betiteln würde. Dennoch hatte Sesshomarus Mutter vermutlich doch recht.

Schnell schüttelt sie den Kopf, bevor sie noch weiter in Selbstmittleid versinkt. Leider sehnt sie sich nach ihm stärker den je. Seufzend legt Nanami den Kopf auf ihre Hände. Sie hätte ihn wirklich nicht küssen sollen. Wenn sie noch länger hierbleibt, muss sie noch befürchten, Sesshomaru regelrecht anzuspringen sollte er wieder auftauchen.

"Ist alles in Ordnung? Schon seit längerer Zeit seufzt du vor dich hin und starrst ins Leere. Ich mache mir wirklich Sorgen.", meint Rin beunruhigt und betrachtet sie eingehend. Nanami weiß echt nicht wie sie es Rin erklären soll. "Mir geht es heute nicht besonders und gut geschlafen hab ich auch nicht aber kein Grund zur Sorge. Es geht mir bestimmt bald besser." Nanami versucht gar nicht erst ihr beruhigend zuzulächeln. Denn dann würde ihre Lüge ihr bestimmt auffallen.

Rin nickt langsam und schaut sie Traurig an. "Aber du sagst mir wenn etwas los ist." Nanami nickt ihr zu. Eine Stille bereitet sich zwischen ihnen aus, was Nanami etwas unangenehm wird, bis Jaken die Stille durchbricht. "Meister Sesshomaru! Da seid Ihr ja endlich wieder!" Fröhlich dreht Rin sich um und rennt auf ihn zu, was Nanami erleichtert ausatmen lässt. Kurz darauf huscht ihr Blick zu Sesshomaru, der sie eingehend mustert während Rin ihm von einigen Sachen berichtet. Sofort richtet sich ihr Blick wieder auf einen imaginiären Punkt vor sich.

Jetzt da er allerdings wieder da ist, kann sie endlich für ein paar Tage verschwinden. Sie hält es hier länger einfach nicht mehr aus. Ihre Antworten hat sie zwar noch nicht ganz aber das ist jetzt einfach egal.

Mit dem versuch locker zu bleiben, steht Nanami auf und blickt ihn an. "So, jetzt da du nochmal da bist, kann ich ja gehen." Erschrocken dreht sich Rin zu ihr um. "Aber warum denn!? Bleib doch bei uns!" Nanami kniet sich zu ihr runter und schaut sie entschuldigend an. "Es tut mir leid. Ich muss zurück zu Kagome. Außerdem muss ich noch bei meinem guten Freund Haru vorbeischauen." Es tut ihr weh die Kleine anzulügen aber sie muss für ein paar Tage abstand gewinnen.

Vorsichtig steht sie wieder auf und ihr Blick heftet sich sofort auf Sesshomaru vor ihr. Der sie allerdings alles andere als begeistert anschaut. "Warum?", fragt er. In seiner Stimme schwingt ein schon fast bedrohlicher Unterton. Das überrascht Nanami. Sie hätte gedacht es sei ihm vollkommen egal. Allerdings braucht er sich nicht zu beschweren. Schließlich war er doch derjenige der zuerst plötzlich verschwunden ist. Darüber hat sie zwar auch nachgedacht aber das wollte sie Rin nicht antun. Dementsprechend lügt sie sie lieber an als einfach zu verschwinden.

"Ich möchte sie gerne wieder sehen. Schließlich sind sie meine Freunde." "Ausreden.", meint er nur und mustert sie eindringlich. Sofort hat er ihre Lüge durchschaut. Er kann sich vermutlich auch denken warum sie verschwinden will.

"Naja, wie auch immer. Ich gehe dann mal. aber ich werde bald wieder da sein.", meint sie ausweichend und geht auf Sesshomarus Kommentar nicht ein. Sie weicht seinem ernsten Blick aus und wendet sich lieber Rin zu die sie liebevoll umarmt. "Bleib aber bitte nicht zu lange weg." "Mach dir keine Sorgen. Höchsten 6 Tage. Wenn ich sie schnell finde." Traurig schaut Rin sie an und schaut ihr so lange hinterher, bis sie hinter den Bäumen verschwunden ist. Aber auch Sesshomarus undefinierbarer Blick durchlöchert Nanami. Sie kann erst beruhigt aufatmen, als sie weit genug von ihnen weg ist. Aber das bestätigt ihr wenigstens das Sesshomaru alles andere als begeistert wegen ihrem verschwinden ist.

Es dauert nur einen Tag bis sie zufällig Haru und seinem Rudel entgegen läuft. Herzlich wird sie empfangen.

"Ist schon eine weile her, nicht wahr?", meint er und grinst sie an. "Ja, und es ist so viel in der Zwischenzeit passiert." Sofort verschwindet sein grinsen und er schaut sie Traurig an. "Ja, ich habe schon von Kouga gehört du seist vor ihm zusammengebrochen. Aber was ist denn passiert?"

Seufzend versucht sie Haru alles zu erklären. Mit jeden weiteren Satz runzelt er mehr die Stirn und scheint nicht wirklich zu begreifen. Nanami kann es nachvollziehen. Das ganze klingt fast so als hätte das genau so passieren sollen. Selbst sie ist immer noch vollkommen verwirrt.

Nachdem sie ihm alles erzählt hat, fährt er sich seufzend durch die Haare. "Es hätte ja jeden erwischen können. Schon seltsam. Hat sein Vater sich das nicht richtig durchdacht?" Nanami schüttelt den Kopf. "Ich dachte Anfangs auch das es jeden hätte erwischen können, denn was wäre gewesen wenn er einem alten Mann das Leben gerettet hätte?", lacht sie und findet alleine schon die Vorstellung ziemlich witzig. "Ja, natürlich. Klingt auch sehr realistisch." "Ich meine ja nur, wenn es wirklich so gekommen wäre. Hätte es nicht funktioniert. Miroku meinte zu mir das man solche Gefühle nicht simulieren kann. Sie müssen schon existieren. Tensaiga hat das ganze nur verstärkt. Aber ich verstehe nicht wie sich sein Vater darauf verlassen konnte.", überlegt sie. "Naja, er hatte ja schließlich nichts zu verlieren. Entweder er kann endlich die Menschen verstehen oder er lebt so, wie er es schon die ganze Zeit tut.", meint Haru schulterzuckend. Langsam streckt er sich und lehnt sich nach hinten. "Aber das erklärt endlich auch alles. Obwohl sich an der Tatsache, das du verrückt bist, nichts geändert hat." Überrascht starrt sie ihn an. Dabei verschränkt sie ihre Arme. "Wie meinst du denn das jetzt?" Beleidigt funkelt sie ihn an. "Naja, wer verliebt sich schon in solch einen Gefährlichen Dämon?" Empört schnauft sie. "Ich bitte dich! Freiwillig kann man das auch nicht nennen. Schließlich verliebt man sich nicht freiwillig in jemanden. Das kann man nicht kontrollieren! Wenn ich die selben Ansichten noch hätte, wie noch vor über einem halben Jahr, würde ich jetzt nicht einmal hier bei dir sitzen." Lachend und breit grinsend, erhebt er sich. Fröhlich zieht er Nanami zu sich und umarmt sie. "Ich weiß doch. Mir kann man einfach nicht widerstehen." Sie fängt an laut zu lachen. "Ja, natürlich. Bilde dir das nur ein."

Wenig später setzten die Wolfsdämonen ihren Weg fort. Dabei beschließt Nanami mit ihnen ein Stück mitzugehen. Sie hat Haru endlich nach einiger Zeit wiedergesehen. Da will sie nicht sofort wieder verschwinden. "Wo führt euer Weg hin?", fragt sie neugierig, während sie die Gegend mustert. "Wir gehen wieder zurück zu unserer Höhle. Wir waren wieder lange genug unterwegs. Die restlichen Mitglieder warten auf uns." Erstaunt blickt Nanami sich um. Sie war zwar Anfangs mal in ihrer Höhle aber ihr ist nicht aufgefallen das es eigentlich viel mehr Wolfsdämonen sind. "Du hast nicht alle mitgenommen?" Lächelnd schüttelt er den Kopf. "Nein, wir wären viel zu viele. Wir haben nur ein wenig gejagt um unsere Vorräte wieder aufzufüllen. Da brauche ich nicht alle." Er klopft ihr auf die Schulter. "Ich muss zwar auf mein Rudel aufpassen, aber ich kann auch nicht jedes mal jeden mitnehmen. So hätte ich nämlich gar keinen Überblick mehr und in unserem Unterschlupft sind sie eigentlich am sichersten. Die älteren kann ich zu so etwas sowieso nicht mehr mitnehmen."

Erst am nächsten Tag kommen sie wieder an dem Dorf an, indem Nanami zu Anfang war. Sie kann sich noch genau erinnern, als sie die kleinen Mädchen befreit hatte. Zu diesem Zeitpunkt hätte sie nie für möglich gehalten, mit den Dämonen später einmal befreundet zu sein. Aber sie weiß das Haru seine Tat bereut und das es einfach eine ziemlich blöde Idee war die er da hatte. Langsam schaut sie sich um. "Es kommt mir vor als wäre ich erst gestern hier gewesen und hätte euch kennengelernt." Haru runzelt leicht die Stirn. "Denk bitte nicht an den Tag. Ich würde das nicht als die beste Begegnung abstempeln. Nicht das du wieder deine Meinung zu uns änderst." Beruhigend greift sie nach seinem Arm. Sie streicht sachte darüber und lächelt ihn an. "Keine Sorge. Du bist für mich ein guter Freund geworden. Egal was du getan hast. Dich gebe ich bestimmt nicht mehr her." Ohne Vorwarnung nimmt er sie wieder fest in die Arme. Doch anders als am Vortag. "Ist etwas nicht in Ordnung?", flüstert sie vielmehr. "Ich hatte bisher immer nur mein Rudel um mich. Ich weiß zwar was Familie ist. Aber...Freundschaft ist was ganz neues.", murmelt er und hat seinen Kopf auf ihre Schulter gelegt. Mit einem lächeln streicht sie über seinen Rücken. "Freundschaft ist nicht anders als Familie. Manchmal können die besten Freunde auch zu deiner Familie gehören."

"Daisuke!" Erschrocken lassen sich die beiden los und schauen sich um wer gerufen hat. Hastig kommt ein junger Wolfsdämon auf die beiden zugelaufen. Während sie beide stehen geblieben waren, sind die anderen schon ein Stück weiter gegangen. Doch jetzt stehen sie weiter vorne und scheinen nicht vorwärtsgehen zu wollen. "Was ist los? Warum schaut ihr so erschrocken drein?" Panisch zeigt er den Berg rauf. "Riechst du das denn nicht!? Es riecht nach Blut! Irgendetwas ist passiert!" Stirnrunzelnd schaut Daisuke rauf. Er schließt die Augen und streckt seine Nase in die Höhe. Ein leichter Windhauch kommt ihnen entgegen und er reißt seine Augen wieder auf. Das entsetzen darin erschreckt Nanami. "Verdammt! Das ist mir gar nicht aufgefallen! Ihr bleibt hinter mir!", weist er die anderen in einen strengen Ton an. Kurz darauf rennt er mit den anderen zu seiner Höhle rauf.

Völlig überrumpelt schaut Nanami ihnen erst hinterher bis sie sich dazu entschließt ihnen schnell zu folgen.

Als sie endlich oben ankommt, muss sie sich erst einmal erschöpft gegen die Felswand lehnen und durchatmen. Es ist eindeutig nicht leicht mit den Wolfsdämonen Schritt halten zu wollen. Doch sie reißt sich schnell zusammen, als sie Haru erblickt der vollkommen erschrocken in die Höhle starrt. Verwirrt geht sie auf das Rudel zu. Dabei kommt ihr plötzlich ein bestialischer Geruch entgegen. Sofort muss sie ihren Ärmel auf die Nase drücken und durch den Mund atmen. Diesen Geruch hatte sie schon lange nicht mehr in der Nase. Leider ist es genau der Geruch, den sie hatte, als fast alle in dem Kampf umgekommen sind. Dementsprechend kann sie sich schon denken was passiert ist, ehe sie in die Höhle reingeschaut hat.

Sie tritt neben Haru und das was sie sieht, bestätigt nur ihren Verdacht. Die wenigen die er zurückgelassen hatte, sind offenbar Tod. Eindeutig wurden sie angegriffen und hatten nicht wirklich eine Chance. Überall an den Wänden klebt getrocknetes Blut. Scheinbar ist der Angriff schon einige Wochen her. Dementsprechend ist der Geruch der Leichen auch nicht mehr erträglich.

Wütend ballt Haru seine Hände zu Fäusten und muss sich von dem Schlachtfeld abwenden. "Verdammt! Ich hatte eine Aufgabe und habe versagt!" Dieser verzweifelte Ausdruck auf seinem Gesicht bricht ihr das Herz. "Es ist doch nicht deine Schuld." "Doch ist es! Ich habe sie zurückgelassen! Dabei habe ich nicht bedacht das so etwas passieren könnte. Deswegen habe ich ihnen nicht genug Leute zum Schutz dagelassen." "Aber du hättest das doch nicht wissen können!" "Verdammt! Kapierst du es nicht!? Ich bin der Rudelführer! Ich muss auf meine Leute aufpassen! Es war meine, verdammte, Aufgabe ihnen Schutz zu geben! Ich hatte ihnen nur drei jüngere Wolfsdämonen dagelassen." Er schließt die Augen. "Ich habe gedacht das sei die perfekte Aufgabe für sie. Kuro, Naoki und Masahiro. Sie haben das nicht verdient. Ich hätte erfahrenere dalassen sollen." Wütend dreht er sich wieder zu seinem Rudel um und zeigt in die Höhle. "Los! Sucht nach Hinweisen. Egal wer uns angegriffen hat! Diese Dreckskerle werden das büßen!" Sofort machen sich die anderen an die Arbeit. Auch wenn sie ungerne alles durchsuchen. Zu sehr schmerzt der Anblick.

Doch das Schockierenste für Nanami ist der Ausdruck von Haru. Sie hatte bisher noch nie einen solch verhassten Blick von ihm gesehen. Sie weiß das es weh tut. Sie kann nachvollziehen wie er sich fühlt auch wenn die Krieger für sie nicht wirklich eine Familie waren. Aber sie hat Angst das er durch den Schock überstürzt handeln wird. "Haru..." "Sei still!", fährt er sie an. Erschrocken blickt Nanami ihn an. Erst jetzt bemerkt er sein Verhalten und seine harte Miene verwandeln sich in eine traurige. "Es tut mir leid. Aber ich will darüber nichts hören! Wer auch immer dafür verantwortlich ist, wir dafür büßen!" "Ich kann dich ja verstehen. Aber, bitte. Überlege gut was du tust." Nun blickt er sie wieder wütend an. "Ich muss mich nicht von dir belehren lassen! Entweder du hilfst uns oder du kannst gehen!" Verzweifelt blickt sie zu Boden. Vor nicht gerade mal zehn Minuten umarmt er sie noch und ist froh das diese Freundschaft zwischen ihnen besteht und jetzt herrscht er sie an und will nichts von ihr hören. Das verletzt sie zunehmend. "Ich werde euch helfen.", meint Nanami traurig. "Gut.", meint er nur und geht ebenfalls in die Höhle.

Wenig später scheinen sie auch eine Spur gefunden zu haben. Ein fetzen Stoff der niemanden vom Rudel gehört und die einer der Täter vermutlich bei dem Kampf verloren haben muss. Außerdem auch einige Blutreste. So viel, dass Haru davon ausgeht das er sogar schwer verletzt gewesen sein muss. Das ehrleichtert allen dem Geruch auch zu folgen. Sie scheinen den Feinden auch schnell nahe zu kommen, was Nanami vermuten lässt, dass es keine Dämonen, sondern Menschen waren, die sie getötet hatten. Allerdings verwundert sie das sie es geschafft haben die Wolfsdämonen zu töten. Ihr ist klar, dass Haru erwähnt hatte, das es fast nur ältere und kranke waren die zurückgeblieben sind aber sie glaubt nicht das sie das kämpfen einfach den drei jungen Wolfsdämonen überlassen hatten. So wie alles ausgesehen hatte, schienen alle um ihr Leben gekämpft zu haben. Aber das heißt dann, dass es ein dutzend Menschen gewesen sein müssten um alle auch zu töten.

Angestrengt überlegt sie weiter. Es ist fast unmöglich das so viele Menschen sich entschließen, ein Teil des Rudels zu Töten. Allerdings war es wieder schlau zu warten bis die meisten weg sind. Dennoch können es nicht einfache Bürger gewesen sein.

"Sie müssen ganz in der Nähe sein und es sind Menschen.", stellt Haru verärgert fest. Vorsichtig blickt Nanami sich um und kann einen Pfeil entdecken. Stirnrunzelnd geht sie darauf zu und hebt ihn langsam auf. Sofort steigt ihr ein bekannter Geruch in die Nase. Der Pfeil ist offenbar mit Gift bestrichen worden. Sofort folgt sie in die Richtung in der der Pfeil gezeigt hat. Irgendetwas müssen sie gejagt haben. Hinter einigen Bäumen kann sie auch einen Toten Dämon entdecken. Einige Pfeile haben sich in seinen Rücken reingebohrt. Er hatte durch das Gift nicht die geringste Chance. "Haru, komm mal her." "Was ist?" Verwirrt starrt er auf den Toten Dämon. "Glaubst du die Menschen waren es, die auch meine Leute getötet haben?" "Mit Sicherheit. Aber es sind keine normalen Menschen." Genervt winkt er mit der Hand ab. "Was redest du denn da für ein Schwachsinn? Was sollen sie denn sonst sein? Erscheinungen?" "Jetzt hör aber auf mich zu verspotten! Ich kann hierfür nichts! Lass den scheiß nicht an mir aus!", fährt sie ihn wütend an da sie von seinem Verhalten genervt ist. Egal wie sehr er trauert. Das gibt ihm kein recht sie so anzuschnautzen. "Hierbei handelt es sich offenbar um Dämonenjäger. Die vergifteten Pfeile sind der Beweis dafür." Sie hält ihm den Pfeil vor sein Gesicht. "Und warum soll das ein Beweis sein?" "Was glaubst du woher ich das Wissen über das Gift habe? Es wird zwar gesagt das alle existierenden Dämonenjäger gestorben sind, aber es können sich ja immer wieder neue dazu entschließen diesen Weg einzuschlagen. Deswegen konnten sie auch ein Teil deines Rudels so leicht töten. Deswegen müssen wir vorsichtig sein! Dämonenjäger sind für euch verdammt gefährlich. Sie haben so viel wissen darüber wie man euch besiegen kann, dass ihr verdammt viele Schwachstellen aufweist." "Ein paar Menschen können mir nichts anhaben!", meint er nur sauer und setzt seinen Weg fort.

Nanami folgt ihn sichtlich unruhig. Er sollte Dämonenjäger wirklich nicht unterschätzen. Auch wenn die ursprünglichen Dämonenjäger wirklich alle Tod sind bis auf Sango und ihren Bruder, gibt es dennoch einige Nachahmer die sich auch wissen angeeignet haben und in der Lage sind sie schnell zu töten. Schließlich konnte sie sich auch genug wissen aneignen.

Wie von ihr auch zu erwarten kommen sie nicht weit, da sie schon lange bemerkt wurden. In Sekundenschnelle sind sie von fünf Personen umzingelt. Im normal fall wäre das auch eigentlich kein Problem, da sie eindeutig in der überzahl sind aber das waren sie auch schon in der Höhle und sind umgekommen. Ein tiefes Grollen ertönt von Haru und er mustert sie feindselig. "Ihr habt ein Teil meines Rudels getötet! Dafür werdet ihr bezahlen!" Der der ihm gegenübersteht, fängt an zu lachen. Dabei handelt sich um einen jungen Mann, der seine hellen braunen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden hat. Unter seinem Pony blitzen zwei blaue Augen hervor die ihn amüsiert mustern. "Ich habe mich schon gefragt wo der andere Teil des Rudels ist. Aber ich habe nicht damit gerechnet das ihr uns in die Arme läuft. Da haben wir uns ja eine menge Arbeit erspart." Er fährt sich über sein stoppeliges Kinn. "Los, Leute. Ihr wisst was ihr zu tun habt." Schnell stellt sich Nanami sich neben Haru und zieht ihre Waffen, bereit zum Kampf. Erstaunt wird sie von ihm gemustert der schnell seine Hand hebt um die anderen noch am Angriff zu hintern. Auch Harus Rudel bewegt sich noch keinen Schritt. "Du bist ein Mensch.", stellt er das offensichtliche fest. Dementsprechend antwortet Nanami auch nicht darauf. "Was machst du bei ihnen?" "Ich helfe ihnen." "Schluss mit dem Gerede!", meint Haru nur und will den Mann vor ihm angreifen.

Allerdings kann er mit Leichtigkeit ausweichen. Schnell schaut Nanami sich um und sieht auch das die anderen in den Kampf einsteigen. Als sie sieht, dass ein jüngerer Wolfsdämon den sie noch unter den Namen Ken kennt, von einer vergifteten Klinge angegriffen wird, nimmt sie sich sofort ihren Bogen und schießt mit einem normalen Pfeil auf die junge Dämonenjägerin. Sie zielt genau auf die Klinge und trifft sie auch wodurch ihr die Klinge aus den Händen gerissen wird. Wütend blick sie in Nanamis Richtung. Sofort spannt sie den nächsten Pfeil und visiert einen älteren Mann an der einer der Dämonen zu fall gebracht hat. Auch ihm schießt sie die Waffe aus der Hand. Es wäre besser sie würde sie gleich tödlich treffen aber das will sie nicht riskieren. "Töte sie endlich Nanami!", schreit irgendein Dämon aus der Gruppe, wobei sie nicht ausmachen kann welcher von ihnen. Überfordert blickt sie sich um. Dabei wird sie plötzlich nach hinten gerissen. An ihrem Hals spürt sie eine kalte Klinge. "Du Verräterin! Was fällt dir ein ihnen zu helfen!?", zischt eine weibliche Stimme. Schnell packt Nanami ihren Arm um die Klinge von ihrem Hals zu entfernen. Dabei schneidet die Frau leicht in ihren Hals. Dennoch schafft Nanami sie von sich zu zerren und zu Fall zu bringen. Vor ihr liegt die junge Dämonenjägerin, der sie kurz vorher die Waffe aus der Hand geschossen hat. "Was fällt euch ein, einfach ein Rudel zu töten! Sie haben euch nichts getan!" "Es sind Dämonen!", meint sie nur als ob das selbstverständlich wäre und schafft es schnell auf die Beine zu kommen. Doch sofort wird sie wieder von einem Dämon zu Boden gerissen. Somit kümmert sich Nanami nicht mehr um sie. Langsam streicht sie mit den Fingern über ihre Wunde. Ehrleichtert stellt sie fest das es nur eine sehr leichte Wunde ist und schon wieder aufhört zu bluten.

Nun wendet sie sich wieder Haru zu. Leider zielt auch der Mann mit einem vergifteten Pfeil auf Haru, der gerade dabei ist auf ihn zu zurennen. Schnell reagiert Nanami und schießt ihm in die Schulter. Somit trifft er nicht Daisuke sondern schießt nach oben ins nichts. Dadurch kann Haru sich auf ihn stürzen. Doch leider zieht der Dämonenjäger seine Klinge und stößt sie in Harus Bauch. Dieser fällt schweratmend zu Boden. Offenbar war auch an dieser Klinge Gift. Sie scheinen davor überhaupt nicht zurückzuschrecken. "Haru!", meint sie erschrocken und kniet sich zu ihm runter. Kopfschüttelnd wird sie nur von dem Mann gemustert. "Warum willst du sie Beschützen?" "Sie sind meine Freunde!" "Und vor allem Dämonen!" Wütend meint sie, "Das ist doch egal! Nicht jeder Dämon ist von Grund auf schlecht!" Genervt spannt er einen Pfeil in seinen Bogen und zielt auf sie. "Sie haben dich scheinbar schon sehr beeinflusst. Du würdest eine sehr gute Dämonenjägerin abgeben. Selbst das Gift besitzt du." Schnell steht sie auf um sich noch verteidigen zu können. Doch in dem Moment als er seinen Pfeil abschießt, schafft es Haru aufzustehen und sich vor Nanami zu stellen. Dieser Pfeil trifft ihn in seine Brust. "Du wirst ihr nichts antun!" Mit einem Lächeln dreht er sich leicht zu ihr um. "Denn sie gehört zur Familie."

Einige Tränen treten ihr in die Augen und als sie sieht das Haru sich nun nicht mehr auf den Beinen halten kann, spannt sie ihren eigenen Bogen und schießt ihm ebenfalls in die Brust. Schnell dreht Nanami sich um und schießt auch auf die anderen drei. Um den vierten braucht sie sich schon gar nicht mehr zu kümmern, da die Dämonen es geschafft haben sie zu Töten. Was nicht schwer war. Sie war sowieso schon schwer verletzt.

Sie kümmert sich nicht weiter um die anderen sondern kniet sich wieder zu ihm runter. Er hat einige Schweißperlen auf der Stirn und Atmet schwer. Der Pfeil in seiner Brust hat ihn zwar nicht tödlich getroffen aber er hat schon die zweite Dosis an Gift erhalten. Schnell kramt sie das Gegengift heraus, das sie für alle Fälle wieder zubereitet hat. Seit dem letzten mal als sie an den Gift fast gestorben wäre, hat sie sich drei Fläschen eingesteckt. Sie führt eins zu seinen Lippen. "Trink das! Schnell! Sonst stirbst du."

Jetzt wenden sich auch die anderen ihnen zu. "Was ist mit ihm?", fragt einer von ihnen. "Das Gift verteilt sich gerade in seinem Körper.", meint sie Gedankenverloren und starrt ihn so lange an, bis sein zittern aufgehört hat. Erleichtert fährt sie über seine schweißnasse Stirn. "Nehmt ihn und bringt ihn etwas weiter von hier weg. Er muss sich ausruhen." Die anderen nicken ihr zu. Währenddessen schaut sich Nanami endlich um. Da erblickt sie den Dämonenjäger, der nicht weit entfernt, zitternd auf dem Boden liegt. Sie hat gar nicht gemerkt das sie aus Wut sich einen vergifteten Pfeil geschnappt hat. Traurig kniet sie sich zu ihm runter. "Es tut mir leid. Ich hätte dir lieber ein schnelles Ende gegeben." "Ich verstehe dich nicht.", flüstert er. "Wenn du das erlebt hättest, was ich erlebt habe, dann würdest du es verstehen. Nicht jeder Dämon ist sofort böse. Sie waren zwar auch nicht gut aber das sind die Menschen genauso wenig und die tötet ihr auch nicht sofort." "Aber wir sind Dämonenjäger..." Vor Schmerz krümmt er sich. "Das bedeutet allerdings noch lange nicht, dass ihr einfach irgendwelche Dämonen töten könnt, die euch nichts getan haben. Ihr sollt die Menschen beschützen die Angegriffen werden und zur Hilfe eilen wenn ihr gerufen werdet. Aber nicht einfach Dämonen töten, die friedlich neben einem Dorf leben. Nur deshalb sind jetzt die meisten von euch Tod." Traurig schaut sie sich um. Bis auf ihm und noch einem jungen Mann haben die anderen drei nicht überlebt. Zwei von ihnen hat sie selbst leider getötet. Der andere Mann liegt noch leicht Verletzt am Boden. Erschöpft humpelt er auf die beiden zu. "Nein! Er wird sterben.", meint er mit Tränen in den Augen. "Er ist doch der einzige der mir noch bleibt! Warum hast du das getan?" "Ihr habt meine Familie angegriffen und ich beschütze meine Familie."

Seufzend kramt sie das zweite Fläschen hervor und hält es, dem fast schon bewusstlosen, an die Lippen. "Trink das. Ich lasse dich nicht so qualvoll sterben." Sie schafft es das er die durchsichtige Flüssigkeit trinkt. Dann wendet sie sich an den verletzten zu. "Er wird wieder auf die Beine kommen. Aber du musst auf ihn aufpassen. Mehr werde ich nicht mehr tun. Das Gegengift hat einige Nachwirkungen, die nicht sehr angenehm sind. Aber das schlimmste hat er dennoch überstanden." Sie lächelt ihm sachte zu, als er ihr zunickt. Dann sucht sie die anderen.

Das fremde Dorf

Wie auch schon bei Nanami machen Daisuke die Nebenwirkungen zu schaffen. Wobei er zurzeit an dem Schüttelfrost angelangt ist. Behutsam sitzt sie neben ihm am Feuer um ihn zu wärmen. "Warum hast du die zwei am Leben gelassen?", fragt er zwischen heftigen zittern. "Es war besser so. Ich denke sie haben daraus gelernt. Außerdem sind sie sowieso nur noch zu zweit. Ich denke nicht das sie da so viel schaden anrichten können. Sie müssen sich, so wie du, auch noch ausruhen. Der Typ macht gerade das gleiche durch wie du." Das besänftigt Daisuke zwar nicht im geringsten aber daran kann Nanami nun mal nichts ändern.

Als es allerdings zu der Hitzewelle kommt, denkt sie schon er würde gleich vollkommen durchdrehen. Schon nach kurzen hat er sich sein Oberteil vom Leib gerissen und von ihr entfernt. Sofort befiehlt sie den anderen ihr ein feuchtes Tuch und Wasser zu bringen. Sie gehorchen sofort da sie sehen das ihr Anführer deutlich leidet. Kurz darauf bekommt sie beides in die Hand gedrückt. Sie taucht das Tuch in die Schale, die voll mit Wasser ist. Das feuchte Tuch legt sie ihm auf die Stirn woraufhin er einen erleichterten seufzer von sich gibt. "Ich habe dir gesagt das wird nicht einfach werden.", meint sie während sie ihre Finger in das kühle Wasser taucht und damit über seinen Körper fährt. "Lieber ertrage ich das als Tod zu sein, oder?", keucht er. Lachend nickt sie.

Erst am nächsten Morgen haben die Symptome bei ihm aufgehört worüber er eindeutig ehrleichtert ist. Zusammen sitzen sie immer noch vor dem Lagerfeuer das sie sich am Tag vorher angezündet haben. Momentan ist die Stimmung wieder sehr angespannt, was nicht wirklich verwunderlich ist. Schließlich ist jetzt die Zeit gekommen um die anderen zu beerdigen.

"Willst du da noch dabei sein oder gehst du wieder deine Wege?", fragt Haru sie. "Natürlich bleibe ich." Es ist selbstverständlich das sie bleibt. Selbst wenn sie wollte, kann sie nicht einfach gehen. Vorsichtig lächelt Haru sie an bevor er von seinen Leuten aufgeholfen bekommt. Nanami schaut sich vorsichtig um und bemerkt, das keiner von ihnen bereit ist schon zurückzugehen. Was sie auch nachvollziehen kann. In der Höhle riecht es nur so von Verwesung und Tod. Für ihre Nasen sogar noch schlimmer.

Sofort verziehen auch alle anwesenden die Gesichter als sie ihr zu Hause erreichen. Nur widerwillig betreten sie die Höhle um die Leichen rauszuschaffen. Geduldig wartet Nanami vor ihrer Höhle und verfolgt mit ihren Blicken die einzelnen Wolfsdämonen, die ihre Familienmitglieder raus tragen und nebeneinander legen. Die restlichen machen sich an die Arbeit, die Gräber auszuheben, während Nanami mithilft.

Während dem ganzen Begräbnis herrscht stille. Die Stimmung der anderen spürt Nanami deutlich, was nicht verwunderlich ist. Als sie sich entscheidet endlich zu gehen, nickt sie Haru nur zu, der ihren Blick erwidert und sich ebenfalls mit einem Kopfnicken verabschiedet. Nanami hofft das Haru sich nicht doch noch entschließt die zwei letzten Lebenden, die für das Chaos verantwortlich sind, auch noch zu jagen. Er war schließlich nicht erfreut, dass Nanami sie Leben gelassen hat. Dennoch denk sie das es so besser war und hofft das sie nicht auf die Idee kommen wieder wahrlos Dämonen anzugreifen. Natürlich sind die Dämonen gefährlich. Dabei kann man auch nicht jedem trauen. Aber nicht alle sind abgrundtief Böse. Dabei hofft sie das die zwei das auch Verstanden haben. Sonst werden sie nicht mehr lange überleben. Auch sie hat das erst begreifen müssen.

Einige Tage vergehen wieder in denen Nanami alleine durch die Gegend streift ohne auch nur ein bekanntes Gesicht zu begegnen. Aber das ist sie mittlerweile auch schon gewöhnt. Es ist nur eine Frage der Zeit bis Sesshomaru beschließt sie suchen zu gehen um sie auch wieder zu sich und Rin zu bringen. Schließlich war er ganz und gar nicht begeistert das sie verschwinden wollte.

Sie entdeckt in der ferne ein Dorf wobei sie überlegt ob sie da sich eventuell umhören kann. Vielleicht sind Inuyasha und die anderen an diesem Dorf vorbeigekommen? Schaden kann es schließlich nicht da mal vorbeizuschauen. Vielleicht hat jemand auch einen Dämon den sie töten soll. Da kann sie sich vielleicht etwas zu Essen verdienen. Als sie sich allerdings gerade dazu entscheidet, sich auf den Weg zu machen, hört sie einige Stimmen hinter den Bäumen. Mehrere Personen stampfen durch das Unterholz. Auch wenn Nanami nicht wirklich daran glaubt, das für sie eine Gefahr besteht, umfasst sie eins ihrer Schwerter und schaut sich um. Doch sie hat gar keine Zeit zu reagieren, als sie von den Männern entdeckt wird, die zum Vorschein kommen, stürzen sie sich regelrecht auf Nanami. Sie packen sie und nehmen ihre Waffen an sich. "Lasst mich los!", protestiert sie aber niemand hört darauf. Stattdessen wird sie zu dem Dorf hingebracht in dem sie eigentlich vorhatte vorbeizuschauen.

Während sie Nanami an den Armen und Schultern festhalten, wird sie ins Dorf geschubst. Sofort kommen einige Schaulustige aus ihren Hütten heraus um sich zu erkundigen, was hier vor sich geht. Sie wird derweil gezwungen auf die Knie zu gehen. Mit zusammengebissenen Zähnen wartet sie darauf das man ihr endlich erklärt warum sie das mit ihr machen. Langsam blickt sie sich um. Ein teil der Männer stellen sich um sie und betrachten sie. Wie wild fangen sie an miteinander zu diskutieren, was Nanami kaum verstehen kann und nur Wortfetzen mitbekommt, die sie nicht richtig zuordnen kann. Doch einer erhebt die Stimme und bringt alle anderen zum schweigen. Als erstes kann Nanami denjenigen nicht entdecken, da sie immer noch von den anderen umzingelt ist, doch die Männer machen ihm Platz sodass er zu ihr durchkommt. Mit stechenden Augen schaut der etwas ältere, aber muskulöse Mann sie an und mustert sie von oben bis unten.

"Bist du alleine hier?", fragt der Mann nach langem schweigen. Die Frage verwirrt Nanami ein wenig. Haben sie etwa Angst, sie hätte vorgehabt mit jemand anderen das Dorf zu überfallen?

Vorsichtig nickt sie ihm nur zu, während sie die anderen misstrauisch beobachtet. Doch über ihr nicken scheint er ganz und gar nicht erfreut zu sein. Denn sein Blick verfinstert sich noch ein Stückchen mehr, was sie wundert, dass das überhaupt noch möglich ist. "Wenn du nicht willst das ich meine Wut an dir auslasse, solltest du mir nächstes mal gescheit Antwort geben!" Wütend versucht Nanami aufzustehen. Keiner hat das Recht sie so anzuschnautzen! "Ihr erwartet von mir tatsächlich noch so etwas wie Respekt!? Ihr habt mich einfach hierhergeschleppt! Dabei weiß ich noch nicht einmal wieso!?" Kaum das sie reagieren kann, wird sie von einem Mann hinter ihr, nach hinten zu Boden gezogen. Einen Aufschrei kann sie sich nur schwer unterdrücken. "Du bist diejenige die hier eingedrungen ist. Am wichtigsten hier, ist es, dass Frauen keinerlei Waffen bei sich tragen dürfen. Das ist ein gravierender Grund warum wir dich mitgenommen haben. Außerdem scheinst du, nach deinem Kopfnicken hin, alleine unterwegs zu sein. So lange du keinen Mann vorzeigen kannst, der dich hier abholen kann, wirst du bei uns bleiben." "Bitte was!?" Geschockt blickt sie ihn an und kann nicht so recht verstehen was hier gerade vor sich geht. Sie wollte doch einfach nur zurück zu ihren Freunden. Stattdessen wird sie von irgendwelchen Idioten festgenommen wegen ihren Waffen und weil sie keinen Mann bei sich hat!? Spinnen die denn alle?

Nanami kann allerdings keine Fragen mehr stellen, da der Mann vor ihr den anderen nur ein Zeichen gibt und sie scheinbar auch sofort verstehen. Sie wird wieder auf die Füße gezerrt und mit groben stößen zu einer Hütte hingeführt. Wobei sie auch von manch einer angetatscht wird. Jetzt bedauert Nanami es am meisten sich nicht mehr als Mann auszugeben. Denn dann wäre das ganze hier nicht passiert.

Kaum hat sie die Hütte betreten, wird sie nur hineingestoßen. "Kümmert euch bis Morgen um sie!", meint einer der Männer und somit verlassen sie die Hütte. Sofort kommt eine junge schwarzhaarige Frau auf sie zugestürmt und hilft ihr wieder auf. Besorgt schaut sie Nanami an bis ihr Blick auf ihre Fesseln fällt. Schnell löst die Frau ihr diese. "Ist alles in Ordnung?", fragt sie zaghaft. "Es ging mir schon besser.", knurrt Nanami vielmehr und schaut sich wütend um. "Was um alles in der Welt soll das hier sein!?" "Beruhig dich erst einmal und setzt dich." Die Frau deutet auf einen Platz um eine kleine Feuerstelle, an der noch wenige andere junge Frauen bis Kinder sitzen. Seufzend folgt sie ihrer Anweisung. Die junge Frau setzt sich vor sie hin. "Ich kann verstehen das du verwirrt bist. Du scheinst von weiter weg zu kommen." Genervt nickt Nanami nur. "Wie heißt du? Ich bin Kumiko." "Nanami.", antwortet sie knapp. Wobei Kumiko kurz traurig das Gesicht verzieht. "Du hättest wirklich nicht hierher kommen dürfen. Hier in unserem Dorf gehört jede Frau einem Mann und ohne ihn dürfen wir das Dorf nicht verlassen. Daher das du leider auf unserem Gelände warst, war es somit auch dir verboten." "Aber ich komme doch nich von hier, geschweige denn wusste ich davon." Traurig greift Kumiko nach ihrer Hand. "Das ist vollkommen egal. Darauf nehmen sie keine Rücksicht. Sobald du hierher kommst, gehörst du dem Dorf, sofern du keinen Mann hast. Du bist nicht die erste Frau die sich hierher verirrt hat und hier bleiben musste, da sie alleine war." Gedankenverloren starrt Nanami ins Feuer. Sie kann das ganze wirklich nicht fassen. Warum musste ausgerechnet sie nur so ein Pech haben?

"Und was passiert jetzt mit mir?" Auch wenn es Nanami vermutlich am liebsten gar nicht erst wissen will, muss sie dennoch Fragen. Doch der Blick von Kumiko verspricht nichts schönes. "Morgend wirst du, wie die anderen hier auch, sozusagen versteigert." Geschockt reißt Nanami die Augen auf. "Versteigert!? Ist das dein ernst!? So läuft das bei euch!?" "Im normalfall sucht der Vater für seine Tochter den Mann aus, doch nicht immer findet sich rechtzeitig einer. Denn bis zu ihrem 14. Lebensjahr sollte er sich entschieden haben, wen er seine Tochter anvertraut. Sollte das noch nicht geschehen sein, wird es nun mal so entschieden. Die anderen Frauen hier, haben entweder ihren Mann verloren und müssen nun an jemand anderen weitergegeben werden, oder ihre Männer wollen sie einfach nicht mehr. Was aber nur bei Ayaka und Natsu der Fall ist, da so etwas nicht sehr häufig vorkommt." Sie zeigt auf zwei ältere Frauen. "Die Männer hier sind tatsächlich noch wählerisch?" Sie zuckt nur mit den Schultern. "Manche stoßen ihre Frauen ab, wenn sie zu alt werden. Aber das ist noch die angenehmere Variante. Es gibt welche, die scheuen sich nicht davor sie auch zu töten. Also haben die zwei noch Glück gehabt, wobei ich wirklich froh bin. Ihre Kinder wären am Boden zerstört gewesen." Fassungslos schüttelt Nanami den Kopf und muss erst einmal das ganze verarbeiten. "Wir hoffen alle, das wir entweder bei unseren Männern bleiben können oder neu versteigert werden. Selten haben auch einige Glück und schaffen es einen Mann zu bekommen der uns befreit. Das sind meistens die Fremden die für eine kurze Zeit hier Leben und selbst nicht verstehen was wir hier tun. Aber das kommt seltener vor." Sie fasst einfach nicht das hier die Frauen nur Objekte sind. Obwohl Nanami zugeben muss, das es überall so ist nur nicht in diesem ausmaß. Ihre Eltern hätten sie nie gezwungen irgendeinen Mann zu heiraten den sie nicht will und sie hatte auch ihre Freiheit, was andere nicht behaupten konnten. Vielleicht hatte sie einfach nur Glück in eine großzügige Familie hineingeboren zu sein und auch unentdeckt als Mann durchgegangen zu sein.

Je später es wird, desto mulmiger wird ihr. Sie hofft von ganzen Herzen das Sesshomaru sich früher oder später auf die Suche nach ihr macht und sie hier herausholen kann. Sie will sich gar nicht vorstellen an was für einen Mann sie Morgen geraten wird. Sie hat keine Lust sich gefügig zu machen vor irgendeinem Schmierigen alten Sack.

Unwohl fährt Nanami wieder durch ihre braunen Haare. Sie hat mittlerweile ihr eigenen Klamotten mit andern austauschen müssen für diesen Idiotischen Tag den sie am liebsten schon hinter sich hätte. Dazu kommt noch, dass sie sich ohne ihre Waffen so Nackt fühlt. Wenn sie diese noch hätte könnte sie sich wenigstens noch wehren doch ohne sie, wird sie sich nicht befreien können. Sie ist ohne sie einfach nur schwach. Das hat sie sich schon oft genug eingestehen müssen.

Kumiko legt ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Keine Sorge. Das wird nicht schlimm sein. Du bist hübsch. Du wirst einen schönen Mann bekommen, da bin ich mir sicher. Wir haben hier noch den ein oder anderen gutaussehenden rumlaufen." Unsicher blickt Nanami sie an. Ihr ist ehrlichgesagt total egal wie gutaussehend der Typ auch sein mag der sie letztendlich ersteigern kann. Sie will hier niemanden heiraten! Sie will zurück zu Sesshomaru. Nur da gehört sie auch wirklich hin. Egal ob sie nun mit ihm zusammenkommt oder sie nach wie vor sich nur von der ferne betrachten.

"Was ist eigentlich mit dir? Warum bist du nicht so zurechtgemacht wie wir?", fragt sie verwirrt. Kumiko will gerade was darauf erwidern, als eins der vierzehnjährigen Mädchen anfängt zu weinen. Sofort wird sie von den umherstehenden beruhigt. Nanami kann verstehen dass das Mädchen am liebsten ebenfalls davonrennen will. Niemand will hier einfach an einem Mann abgegeben werden.

"Ich bin schon verheiratet. Ich bin nur hier um den anderen Frauen und Mädchen hier zu helfen." Enttäuscht nickt Nanami ihr zu. "Bist du wenigstens Glücklich?" Sie wird leicht von ihr angelächelt. "Ja, ich hatte wirklich es Glück. Mein Vater hat mir mein Ehegatte ausgesucht. Er wollte nur das beste für mich. Du musst dir merken das es hier nicht nur schmierige Männer gibt, die dich womöglich Verprügeln. Mein Vater ist gut zu meiner Mutter und respektiert sie, wie auch mein Mann." Skeptisch zieht Nanami eine Augenbraue nach oben. Es fällt ihr wirklich schwer das zu glauben. Zumindest die Männer die sie gefangen genommen haben sind auf jeden fall nicht einer der freundlichen Sorte und sie hofft das die meisten schon eine Frau besitzen.

Kurz darauf werden sie alle nach draußen geführt. Während Nanami das Herz bis zum Halse schlägt und sie immer noch hofft das Sesshomaru oder vielleicht sogar Kagome und Inuyasha um die Ecke kommen. Doch darauf kann sie vermutlich noch lange hoffen. Sie muss leider irgendwie alleine aus dieser Sache heraus kommen. Auch wenn sie momentan nicht ihre Waffen bei sich hat.

Gefasst starrt sie in die Menschenmasse die sich nach und nach ein wenig bildet. Sie werden der Reihe nach aufgestellt. Ein schwarzhaariges Mädchen das gerade einmal 14 Jahre zu sein scheint, steht vorne und wird von dem Mann, der am gestrigen Tag noch Nanami die Regeln erklärt hat, nach vorne gezogen, sodass sie einen kleinen erschreckten Laut von sich gibt. Am liebsten würde Nanami nach vorne rennen wollen um das arme Kind von seinen Händen zu befreien aber irgendetwas hält sie davon ab sich überhaupt von der stelle zu rühren. Ist es Angst die sie hat? Vermutlich, da sie zurzeit nur Hilflos ist. Sie könnte sich dafür hassen ohne ihre Waffen einfach nichts zu sein.

"Die wunderschöne Ran ist jetzt endlich in einem Alter, in der sie die Frau sein kann, die ein paar von euch sich wünschen. Jeder der sie schon vor ein paar Jahren wollte, kann jetzt seine Chance nutzen!" Nanami wird schon bei dem Anblick schlecht, wie er sie wie eine Ware anbietet. Während Ran sich traurig und hilflos in der menge umschaut. Vermutlich um ein Elternteil zu suchen, den sie scheinbar nicht findet da sie nach kurzem hin und her sehen, ihren Blick senkt und die Augen schließt. Nur mit Mühe kann sie sich ihre Tränen verkneifen. Nanami hat nur noch Augen für das Arme Mädchen und bekommt nicht so richtig mit was der Mann noch alles Anpreist bis er ihren Kimono zu fassen bekommt und ihn mit einem Ruck von ihrem Körper reißt. So schnell das Nanami gar nicht reagieren kann, fällt er zu Boden und das Mädchen steht entblößt vor den gaffenden Männern, wobei schon einige Heftig ihre Wertsachen anbieten. Sofort reißt Nanami sich aus ihrer starre heraus und ist drauf und dran nach vorne zu rennen doch sie wird von Kumiko festgehalten. "Nein, du bleibst hier brav stehen." "Du hast davon nichts gesagt! Ich werde ganz sicher nicht zulassen, dass sie mich hier ausziehen!" "Dir bleibt keine andere Wahl. Stürmst du jetzt da vorne hin, bist du Tod." Mit einem ernsten Blick nickt Kumiko in die Richtung der ganzen Männern, die zum Teil auch Waffen bei sich tragen und leider muss Nanami ihr recht geben. Verzweifelt starrt sie wieder zu Ran hin, die zu einem deutlich älteren Mann gezerrt wird, der sie scheinbar gewonnen hat.

Den drei Frauen vor ihr ergeht es nicht anders wobei eine von ihnen vermutlich noch mit ihrem Mann Glück gehabt hat, da er so aussieht, als sei er im gleichen alter von ihr. Doch nun ist sie an der Reihe und wird nach vorne gezerrt. Sie versucht sich gar nicht erst zu wehren, da sie so langsam weiß das es einfach keinen Sinn hat.

"Hier haben wir für heute etwas ganz besonderes!", meint er stolz hinter ihr. "Sie verirrte sich ganz alleine im Wald, schwer bewaffnet. Also könnte unsere Nanami hier, sehr gefährlich sein." Sofort schnellt ihr Blick zu Kumiko die eindeutig ihren Namen weitergegeben hat. Auch wenn sie weiß das sie es tun musste so ist sie doch wütend auf sie. "Dementsprechend ist aber auch in Kauf zu nehmen, dass sie vielleicht die ein oder andere Narbe besitzt." Er zeigt auf die Narbe die ihre Wange ziert und streicht darüber, was ihr ein ekelerregendes Gefühl beschert. Doch sie wehrt sich weiterhin nicht. Denn es hat sowieso keinen Sinn.

Seine Hand wandert nun ebenfalls zu ihren Kimono. Nanami kann sich denken was jetzt folgt und hört ihm schon gar nicht mehr zu was er sonst noch redet. Sie senkt einfach nur den Blick und schließt ihre Augen. Sie will die Gesichter nicht sehen. Sie will überhaupt nichts sehen. Sie spürt nur noch wie der Stoff ihre Haut verlässt und der kühle Wind um sie herum tanzt. Sie versucht das Stimmengewirr auszublenden die ganzen Männer die nun auf sie bieten. Doch dieses Stimmengewirr wird abrupt von Lautem Gekreische und panischen Schritten unterbrochen. Erschrocken reißt Nanami die Augen auf, da auch der Mann hinter sie, sie plötzlich loslässt und irgendwas den anderen zuruft. Sie kommt gar nicht dazu, nach hinten zu schauen, als vor ihr eine Hütte krachend zerdrückt wird, da ein riesiger Hund auf sie landet und die umstehenden Leute knurrend in alle Richtungen schleudert. Sofort greift Nanami nach ihrem Kimono, der auf dem Boden liegt und versucht sich damit zu bedecken. Der riesige Hund vor ihr mustert sie einige Sekunden lang, während sie nur erschrocken ihn anstarren kann. Einige Tränen der Erleichterung kullern ihre Wange hinunter und sie ist froh Sesshomaru vor sich zu haben. Als er wieder angegriffen wird, wendet er sich von Nanami ab und kümmert sich um die Angreifer.

Sie nutzt den Trubel um sich ihre Waffen zurückzuholen, da sie nun keiner aufhalten kann. Das ist das erste woran sie denken kann. Sie durchsucht ihr kleines Waffenlager und kann dort ihre Sachen finden, die sie sich erleichtert zu sich nimmt. Erst jetzt fühlt sie sich wieder stärker, auch wenn sie immer noch leicht bekleidet ist. Dennoch rennt sie nach draußen um so schnell wie möglich zu Sesshomaru zu gelangen. Dieser hat mittlerweile wieder seine Menschliche Form erlangt und hält den Mann, der ihr den Kimono von den Schultern gerissen hat, mit einem festen Griff um seinen Hals fest. So sehr wie Sesshomaru versucht sein ausdrucksloses Gesicht zu wahren, so kann sie seine Wut deutlich spüren, sodass auch ihr ein Schauer über den Rücken gejagt wird.

Doch das vergeht schnell als sie bemerkt, das einige Bewohner, Pfeile auf die beiden schießen. Während Sesshomaru sich davon nicht beirren lässt und ihn weiter festhält, versucht Nanami diese abzuwehren.

"Sesshomaru! Lass ihn los und wir verschwinden!", ruft sie ihm zu. Sie versucht ihn kurz anzuschauen und bemerkt das er sie beobachtet. Doch er scheint keine Anstalten zu machen, ihn loszulassen. "Sesshomaru!", meint sie eindringlich. Doch kurz darauf ertönt ein qualvoll erstickter Laut, während Sesshomaru ihn mit einem kurzen, festen Druck das Knick bricht. Leblos fällt der Körper zu Boden. Erschrocken starrt Nanami auf den Toten Mann, reißt sich aber kurz darauf zusammen und versucht dem Pfeilhagel zu entkommen. Dabei achtet sie nicht mehr auf Sesshomaru.

Dem ersten, der sich ihr in den Weg stellt, kann sie das Schwert aus den Händen schlagen, erst da merkt sie das sie gar nicht so gut im Kämpfen sind. Sie hatten nur den Vorteil, dass sie alleine war und sie in einer Gruppe.

Als sie das Dorf und die ganzen Einwohner eindeutig hinter sich gelassen hat, lässt sie sich erschöpft gegen einen Baum sinken, froh darüber, endlich von dort weg zu sein und dem Schicksal entflohen zu sein. Auch wenn sie nicht weiß wie er das angestellt hat genau zur rechten Zeit aufzukreuzen. Aber das ist auch nicht das erste mal.

"Sesshomaru, wie immer rechtzeitig.", meint sie, als er vor ihr auftaucht. "Was sollte das?", fragt er mit einem schroffen Unterton. Sie steht wieder langsam auf, damit er nicht von oben herab mit ihr spricht. "Es tut mir leid. Es war nicht wirklich geplant gefangen genommen zu werden." Er mustert sie von oben bis unten. Sein Blick bleibt an dem leicht verrutschtem Kimono hängen, wobei er leicht die Stirn in Falten legt. Allerdings ist dieser Ausdruck so schnell wieder aus seinem Gesicht verschwunden, dass man meinen könnte, Nanami hätte sich das nur eingebildet. "Sie haben mich überrascht und ehe ich´s mich versah, hatten sie mir auch schon meine Waffen weggenommen und in das Dorf gezerrt." Sie fängt an leicht zu lachen. "Schon komisch wenn man bedenkt, dass ich in dem Augenblick mir noch überlegt habe dort in dem Dorf vorbeizuschauen." Langsam versucht sie sich den Kimono wieder zu richten. Sesshomaru folgt ihren Bewegungen. "Wie hast du mich überhaupt gefunden?" Sofort blickt er ihr wieder in die Augen. "Wir sind miteinander Verbunden hast du das schon vergessen?", meint er langsam. Sie senkt leicht den Blick und schüttelt dann den Kopf. "Nein, wie könnte ich das auch?" Er tritt näher an sie heran und legt seine Hand auf ihre Wange. "Du kannst nicht vor mir flüchten. Ich finde dich immer und wenn du dich anstrengst weißt auch du wo ich bin." Es klingt schon fast als Vorwurf das sie nicht nach ihm gesucht hat, als er verschwunden ist. Aber schließlich ist das bei ihm auch nichts neues und sie muss sich normaler weiße auch keine Gedanken machen das ihm etwas zustößt. Also warum sollte sie ihn dann suchen gehen?

Sie geht einen Schritt zurück und verschränkt beleidigt die Arme vor der Brust. "Wenn ich dich jedes mal suchen gehen müsste, wenn du verschwindest, dann würde ich auch nichts mehr anderes machen. Ich habe ja nicht verlangt das du nach mir suchen musst." Allerdings sollte sie mehr als nur froh sein, dass er sie gesucht hat. Ohne ihn wäre das nicht so schön ausgegangen und sie würde jetzt bei irgendeinem Mann im Bett sein. Dieser Gedanke schüttelt sie. "Vergiss es. Es war gut das du mich gesucht hat.", meint sie widerwillig. Mit einem kleinen seufzer dreht sich Sesshomaru um. "Komm mit. Du brauchst ordentliche Kleidung." Ohne widerrede folgt sie ihm.

Eine Grenze...

Zaghaft hält Rin Nanami einen Kimono hin, den sie dankend annimmt. Solangsam findet sie es ziemlich unangenehm vor Jaken, Sesshomaru und Ah-Uhn halb entblößt zu sitzen. Zu ihrem Glück hat sich Rin sofortauf den Weg gemacht, als sie mit Sesshomaru zu ihr gestoßen sind,und hat im nächstgelegenden Dorf ihr etwas ordentliches zum anziehen besorgt. Ohne lange zu überlegen, richtet sie sich ihren zerfetzten Kimono und verschwindet schnell hinter einen Baum um sich endlich umzuziehen. Sesshomaru folgt ihr ohne Scham mit seinem Blick. Für sie fühlt es sich an als würde sein Blick durch den Baumhindurchgleiten, was ihr einen Schauer über den Rücken jagt.
 

Sie zögert aus unerfindlichen Gründen hervorzutreten. Doch Rin reißt sie aus ihren Gedanken. "Passt der Kimono?" Schnell schüttelt Nanami den Kopf und tritt hervor. "Ja, er passt perfekt. Vielen Dank, Rin." Freudig klatscht sie in die Hände und betrachtet Nanami von allen Seiten. "Ich wusste doch das erdir passt und er steht dir." Sie lächelt Rin zaghaft an undsetzt sich wieder an das Feuer. Unruhig starrt sie in das Feuer undspielt nervös mit ihren Fingern rum. Sie weiß nicht warum aber ihr kommt es vor, als würde sie mit jedem Tag gegenüber Sesshomaru nervöser werden. Aber vielleicht liegt es auch nur daran, dass ersie immer offensichtlicher betrachtet und das bildet Nanami sichnicht nur ein da Jaken seinem Meister immer wieder mit fassungslosen Blicken überschüttet und kurz darauf sie böse anfunkelt. Leider bedeutet das das auch Rin ebenfalls etwas ahnen könnte. Sie hat sowieso das Gefühl das sich seit dem treffen mit seiner Mutter und die Wahrheit über dieses Gefühlschaos sich nur alles verkomplizierter hat als es sowieso schon war. Trotz das sie weißdas nicht nur sie diese Gefühle hat, hält Sesshomaru das ganze doch zurück. Abgesehen von den Blicken den er ihr seit der Gefangenahme zuwirft.
 

"Du hast überhaupt nicht erzählt was überhaupt passiert ist.",meint Rin so plötzlich, dass Nanami sie für einen kurzen Augenblick erschrocken ansieht. Das bemerkt Rin und entschuldigt sich sofort."Ich wusste nicht das es was schlimmes war. Es tut mir leid, dasich nachgefragt habe." Verständnissvoll schüttelt Nanami denKopf. "Alles ist gut. Mir ist nichts schlimmes passiert."Dennoch möchte sie Rin nicht erzählen was vorgefallen war."Sesshomaru war zur rechten Zeit da.", meint sie und blickt ihn aus dem Augenwinkel an. Dabei bemerkt sie das er selbst etwas unruhig ist. Sie versteht nicht ganz weswegen.
 

Ja,Sesshomaru war rechtzeitig da. Zwar konnte er sie vor der entblösung nicht schützen aber vor weit aus schlimmeres aufjedenfall. Doch sie hatte nicht damit gerechnet das er es für nötig hält, sich in seiner wahren Gestalt zu zeigen. Das tat er, abgesehen bei seiner Mutter, da er sonst nie eine Chance gehabt hätte, noch nie. Darüberwundert sich Nanami etwas. Normalerweise schafft er ein paar Menschen auch so. Definitiv wollte er ihnen nicht nur Angst einjagen da er ein paar der Männer auch getötet hat.
 

Diese Gestalt an ihm ist einerseits beängstigend als auch fazinierend. Ob Rin ihn jemals so erlebt hat? Wenn ja, wird sie vermutlich genau so wenig Angst gehabt haben wie auch schon bei ihrer ersten begegnung. Schließlich hatte sie selbst scheinbar genau so wenig Angst gehabt obwohl sie als hilfloses, kleines Mädchen vor einem großen, starken Dämon gestanden hat. Er hatte sie schon damals faziniert und das tuter jetzt immer noch.
 

Sanft streicht Nanami über Rins Haare während sie bei ihr liegt und ihr langsam die Augen zufallen. Mittlerweile ist es schon dunkel doch in gegensatz zu Rin, verspürt sie noch keine aufkommende Müdigkeit. Stattdessen blickt sie diskret zu Sesshomaru rüber der allerdings in eine ganz andere Richtung schaut Sie versucht ihren Blick von ihm loszureißen. Ihr Blick richtet sich daraufhin zum Himmel. "Infünf Tagen ist schon wieder Neumond.", murmelt sie in Gedankenversunken. Die Zeit geht einfach so schnell vorüber und in dieserZeit hat sie so gut wie noch nichts erreicht. Vielleicht mehr erfahren aber noch nichts erreicht.
 

"Neumond, ja genau.", spottet Sesshomaru leise. Verwirrt richtet sie wieder ihre Aufmerksamkeit auf ihn. Bis es ihr in den Sinn kommt. "Ich würde gerne bis dahin bei deinem Bruder sein." Sofort starrt er sie an, als hätte sie einen Fluch ausgestoßen. "Nein." ,meint er nur kurz und knapp als könnte er ihr vorschreiben was sie zu tun hat. Spöttisch lacht sie. "Tut mir leid aber da kann ich wirklich nicht auf dich hören. Ich habe bisher noch nicht erlebt wie Inuyasha zum Menschen wird. Deswegen könnte ich mir vorstellen, das sie vielleicht meine Hilfe brauchen werden. Wenn nicht, dann ist esauch gut. Aber dann war ich wenigstens da." Sie lässt langsamvon Rin ab, als sie merkt das sie tief und fest schläft. Generv tsteht sie auf und dreht ihm den Rücken zu. Nanami merkt deutlich wie sehr sie seine Wut anstachelt und das er nun ebenfalls aufsteht. "Du weißt genau was erst passiert ist als du zu ihnen wolltest. Was genau versprichst du dir jetzt von deiner Dickköpfigkeit?" Der Satz wurde vielmehr zu einem geknurre. Dennoch hat sie alles noch verstehen können. Sie dreht sich wieder zu ihm rum. Allerdings muss sie einige Schritte zurücktaumeln da sie mit dieser Nähe nicht gerechnet hat. "Du solltest mich nicht Dickköpfig nennen. Du bist nicht viel besser in dieser Hinsicht. Vielleicht sogar schlimmer."
 

Er greift nach ihren Arm und zieht Nanami so wieder zu sich. Dabei schaut er ihr durchdringend in die Augen. "Was willst du nur jedes mal bei ihnen?" "Sie sind meine Freunde!" Es wirkt schon fast lächerlich das sie sich tatsächlich noch erklären muss. Schließlich macht sie sich auch um sie Sorgen. "Sesshomaru, ich verstehe das Problem hierbei nicht. Es liegt doch nicht daran das mir auf dem Weg etwas passieren könnte. Warum bist du so dagegen?" Er lässt sie wieder los. Antwortet alledings nicht auf ihre Frage. Nanami runzelt leicht die Stirn und versucht seinen Blick zu deuten. "Kann es sein das du eifersüchtig bist?", fragt sie eherzum Spaß. Doch der fassungslose Ausdruck von Sesshomaru bestätigt das allerdings. "Was!?", rutscht es ihm lauter als gewollt heraus, wobei sie einige Schritte zurückschreckt. Schnell huscht ihr Blick zu Rin, die allerdings tief und fest schläft und somit nichts mitbekommen hat. Jaken regt sich allerdings und versucht mit halbgeschlossenen Augen mitzulauschen.
 

Schon fast bedrohlich geht er auf sie zu um den Abstand wieder zuverringern. "Wage es nicht noch einmal mich eifersüchtig zunennen!" Wut steigt in Nanami auf. Was erlaubt er sich schließlich ihr zu drohen!? Schon gar nicht ihr etwas vorschreiben! Doch schließlich beruhigt sie sich schnell wieder. Es hat einfachkeinen Sinn sich aufzuregen.
 

Seufzend schaut sie ihn an und meint dann heiter, "Dann gibt es ja eindeutig kein Problem. Ich bin immer noch nicht zu ihnen hingekommen, dann werde ich heute wieder losgehen. Wenn du mich nicht hinbringen willst, dann muss ich es nun mal alleine schaffen. "Sesshomaru möchte etwas daraufhin erwidern aber Nanami hintert ihn daran. "Ich sage nicht das meine Entscheidungen sinnvoll und Förderlich sind. Aber ich mache mir auch um meine Freunde Sorgen und ich wollte schon viel früher dorthin. Es ist nun mal ein Unglück passiert aber das ist nicht das erste und nicht das letzte mal das mir etwas zustößt. Ich rechne jeden Tag damit zu sterben. Nach Jahrelangem kämpfen kümmert es einen nicht mehr so wirklich. Ich will ihnen ein wenig zur Seite stehen. Vorallem da ich schon einige Zeit lang nicht mehr bei ihnen war. Ich kann nicht immer hier bei dir bleiben nur weil mir unterwegs alleine etwas zustößen könnte. Das funktioniert nicht und das bin ich nicht. Ich will mich nicht beschützen lassen. Ich beschütze. Das habe ich Jahrelang so getan."
 

Seufzend schließt Sesshomaru für einige Sekunden seine Augen, wobei sie schon denkt er würde sie weiterhin daran hindern wollen zu Inuyasha zu gehen. Doch zu ihrer Überraschung meint er mit einem Kopfnicken, "Nun gut. Ich begleite dich dorthin." Somit wendet er sich von ihr ab und setzt sich zurück auf seinen Platz. Er ist wahrlich immer noch nicht begeistert das sie unbedingt zu seinem Bruder will. Aber er weiß auch genau das er sie davon nicht abbringen kann. Ihr entschlossener Blick ist ihm nicht entgangen und genau das frustiert ihn teilweiße. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, will sie dies auch umsetzten. Sie beobachtet ihn wie er sich wieder hingesetzt hat. Allerdings macht er keine anstalten mehr sie zu beachten. Vermutlich hat Nanami ihn jetzt eindeutig verärgert. Genau deswegen wundert sie sich das er tatsächlich zugestimmt hat. Gleichzeitig ist sie auch sehr ehrleichtert, da sie keine Lust hatte alleine zu gehen nach dieser Sache von gestern. Sie hat wirklich keine Lust wieder in so etwas hineinzugeraten.
 

Ihr Blick heftet sich weiterhin an Sesshomaru. Nur schwer kann sie sich davon lösen. Zwingt sich allerdings da sie tief in sich drin dann doch ein schlechtet Gefühl gegenüber ihn verspürt. Er will sie schließlich nur beschützen. Das darf sie ihm wirklich nicht übel nehmen. Er hat noch nicht die meiste erfahrung wenn es um die Menschen geht und daher das Rin alles tut was er auch verlangt ist er es nicht gewohnt jemanden beschützen zu wollen der ihm allerdings vielmehr die Stirn bietet. Wie sie es auch jetzt tut. Sie möchtesich ihm jetzt nicht gegenüber setzten. Stattdessen entscheidet sie sich, sich ein wenig die Beine zu vertreten. Sie kann deutlich fühlen wie Sesshomaru anfängt Nanami anzustarren als sie sich rumdreht um zu gehen. Vermutlich muss er sich wieder denken, was sie denn schon wieder vorhat.
 

Sie orientiert sich an ein leises Rauschen, was darauf schließen lässt, dass sie sich in der Nähe eines Flusses befindet, was sich recht gut trifft, da ihre Kehle sehr ausgetrocknet vorkommt, nach dieser Diskution.
 

Nanami drückt einige Äste beiseite und kurz darauf kann sie das Wasser entdecken. Ehrleichtert geht sie darauf zu. Einige Sekunden lang muss sie die Augen schließen, um das Rauschen des Wassers zu genießen.
 

Sie kniet sich auf den Boden. Sie formt ihre Hände zu einer Schale um etwas Wasser zu schöpfen und zu trinken. Daraufhin streckt sie ihre Hände in die Luft, um sie über ihren Gesicht zu halten und lässt etwas Wasser auf ihr Gesicht tropfen. Sie atmet tief durch. Doch ihre Ruhe wird schnell durch ein sehr leises knackendes Geräusch gestört. Es war so leise, dass sie meinen könnte, sie hätte es sich eingebildet. Aber Nanami hat nicht einmal zeit sich für alle Fälle umzuschauen, als sie schon von hinten gepackt und gegen einen Oberkörper gedrückt wird. Sie spürt seine Lippen und sein atmen am Ohr. Sofort geht ein starkes krippeln durch ihren Körper. "Tod.", flüstert Sesshomaru und packt sie fester. "Du kannst mich auch nicht einmal in Frieden lassen.", meint sie zitternd. "Das willst du nicht." Von ihrem Ohr, wandern seine Lippen zu ihren Hals.
 

"Ich verstehe den Grund immer noch nicht, warum du mir unbedingt zeigen willst, das ich nicht zu meinen Freunden hin soll." Nanami versucht sich zu konzentrieren und die richtigen Worte zu finden, doch diese nähe zu ihm und dieses starke, durch Tensaiga heraufbeschworenene, kribbeln macht das ganze nicht einfacher für sie. Vorallem nicht, da seine Lippen an ihrem Hals immer noch entlang wandern. "Nur weil diese Verbindung besteht und es scheinbar auch wahre Gefühle sind, heißt das noch lange nicht das ich dauerhaft bei dir bleiben muss."
 

Zu ihrem Leid kommt es ihr so vor als würde er ihr nicht richtig zuhören, da er sie weiter Liebkost. Das frustiert sie nur noch mehr. "Verdammt, Sesshomaru! Tu nicht so als würde dich das ganze nicht auch verwirren! Zum einen will ich nichts anderes als nur bei dir zu bleiben. Nur wir zwei, abgeschottet von dieser Welt! Zum anderen möchte ich so weit weg wie möglich von dir. Diese Gefühle einfach ignorieren und so tun als wäre das ganze nie passiert. So tun als wäre ich nicht mittlerweile auf dich angewiesen! "Während des Satzes stoppt er, hält sie allerdings stärker umklammert als vorher. Seine Hand wandert zu ihrer Wange. Langsamstreicht er darüber. Nanamis Herz pocht so laut, dass sie es selbst in ihren Ohren hört. "Eine Grenze, die noch nicht überschritten wurde.", murmelt er nur, als hätte er ihr nicht wirklich zugehört. Doch sie weiß ganz genau was er damit meint. Diese eine Grenze die beide immer wieder versucht haben irgendwie zu verhindern, wenn der andere sich doch bereit fühlte. Eine Grenze die alles allerdings nie wieder ungeschehen machen kann und dieses Band zwischen ihnen nur noch den letzten Schliff gibt und unzerstörbar macht. Letztes mal war sie noch enttäuscht als er es nicht wollte. Doch jetzt hat sie nur Angst davor auch wenn es nicht einmal ihr erstes mal wäre. Doch mit ihm, einem Dämon, ist es etwas völlig anderes. Vorallem weil es nicht einfach nur um eine Liebesnacht mit ihm handelt sondern sie endgültig fester an sich bindet. Das weiß auch er, doch er wusste das dieser Tag kommen würde und er wollte es auch so. Doch nach Jahrelanger sucherrei und warterei wollte er es nicht überstürzen. Nanami wird das ganze ausmaß erst jetzt bewusst. Doch es würde vielleicht endgültig Klarheit über ihre wahren Gefühle schaffen.
 

"Eine Grenze...", flüstert sie zurück.
 

Beide Blicken sich in die Augen ohne auch nur sich ansatzweise zu bewegen, als würden sie nicht wissen wie es weiter geht. Bis Sesshomaru nach ihren Waffen greift und sie zu Boden fallen lässt, bevor er sich ihren Kimono zuwendet. Kurzzeitig stockt ihr der Atem. Allerdings muss es auch irgendwie weitergehen.
 

Es dauert auch nicht lange bis beide nichts mehr anhaben und sichgegenseitig mit Küssen benetzen. Die Lust zwischen ihnen ist sos tark das man sie schon fast greifen könnte. Dennoch lassen sie sich noch so viel Zeit wie möglich. Schließlich hat er nicht so lange gewartet um sie nur für wenige Minuten zu beglücken und dann vonihr abzulassen.
 

Sesshomarus Griffe und Bewegungen sind sanft, so als habe er Angst sie zu zerbrechen. Doch je mehr er sich bewegt desto mehr muss er sich zusammennehmen um nicht völlig die Kontrolle zu verlieren.
 

Die hastigen Atmungen der beiden vereinigen sich und beide werden von ihren Gefühlen überrannt.
 

Noch völlig benommen öffnet sie die Augen, während sie von dem lauten zwitschern der Vögel aufgeweckt wird. Eine leichte Prise lässt sie frösteln. Dann wird ihr auch bewusst wo sie sich eigentlich befindet. Sie hätte nicht gedacht das sie tatsächlich mal in Sesshomarus Armen einschlafen würde. Sie spürt seinen Arm noch um ihren Körper, also heißt das er hat sie nicht alleine gelassen. Allerdings sieht sie, das er sich schon wieder bekleidet hat. Sie allerdings hat nur ihren Kimono über sich liegen. Ihn aber nicht angezogen. Langsam schaut sie zu ihm hoch um seinen Blickeinzufangen. Sein Blick ist allerdings kurzzeitig in die ferne gerichtet bis er merkt, das sie sich regt. Er wandert mit seiner Hand zu ihrem Gesicht. Solch einen ruhigen und intimen moment werden sie vermutlich nicht mehr so schnell miteinander haben. Das kann sich Nanami schon denken. In der ganzen Zeit hat sie Sesshomaru noch nicht so friedlich gesehen. Er wirkt fast schon glücklich, was sie allerdings nicht genau bestätigen kann. Nur ungern zerstört sie diesen moment. Aber sie will immer noch zu ihren Freunden. Außerdem hat sie Angst, dass jeden Moment Rin herkommen und sie so sehen würde. Natürlich Sesshomaru diesbezüglich keine Sorgen zu machen. Sie allerdings liegt noch unbekleidet da.
 

"Wenn das ein versucht war mich heute davon abzubringen, dass du mich zu meinen Freunden bringst, muss ich dir leider mitteilen das es nicht funktioniert hat.", meint Nanami um leider den idyllischen moment zu beenden. Sesshomaru muss allerdings kurz darüber schmunzeln, was so kurz anhält, dass sie es sich auch nur eigebildet haben könnte.
 

Widerwillig steht Nanami auf und streckt sich kurz. Ihre Kleidung fällt derweil zu Boden, was ihr trotz der vergangenen Nacht peinlich ist. Deswegen zieht sie sich auch mit dem Rücken zu ihm um. Was nicht viel hilft, da sie seinen Blick deutlich auf sich spürt.
 

Erst als Nanami sich vollständig angezogen und auch ihre Waffen eingesteckt hat, dreht sie sich wieder zu ihm um. Zusammen gehen sie wieder zu Rin um auch zu schauen, ob alles in Ordnung ist.
 

Während des Weges hat Nanami allerdings auch viel Zeit um über die vergangene Nacht nachzudenken. Sie muss zugeben das es einfach unglaublich war und sie solche Gefühle noch nie verspürt hat. Hat sich jetzt allerdings etwas zwischen ihnen verändert? Das kann sie noch nicht so genau sagen, da sie noch bei ihm ist. Das einzige was sie bisher weiß ist, dass ihre Gefühle genauso stark sind wie zuvor auch und das sie es immer wieder tun könnte. Sie muss zugeben, das sie nicht zu lange auf das nächste mal warten möchte. Was doch noch ein Punkt ist, der sich jetzt geändert hat. Was er über die ganze Sache denkt, kann sie nun wirklich nicht einschätzen.
 

Schon von einiger entfernung kann Nanami erkennen, dass Rin schon hell wach ist und scheinbar mit Jaken fröhlich spricht während er eindeutig keine große Lust dazu hat. Sobald er allerdings Sesshomaru entdeckt, springt er heiter auf um ihn zu begrüßen. Doch er ignoriert ihn wiesonst auch. Rin wendet sich derweil Nanami zu, die hinter Sesshomarudas Lager betritt. Sofort wird sie von Jaken mit einem offenen Mund angestarrt. Ihr dämmert es sofort obwohl sie nicht genau weiß woherer das plötzlich wissen sollte. Dennoch versucht sie sich auf Rin zu konzentrieren.
 

"Wo wart ihr denn? Ich habe mir schon Sorgen gemacht." Sie fährt ihr über den Kopf. "Wir waren nur etwas spazieren und haben die Gegend ausgekunschaftet." Mit dieser Antwort gibt sie sich, zu Nanamis Glück, zufrieden. Daraufhin schnappt sie sich Ah-Uhn und sie beschließen ihren Weg fortzuführen. Denn egal was die Nacht vorher passiert ist, ist sie dennoch entschlossen ihre Freunde wiederzutreffen.
 

Einige Stunden später hält Sesshomaru vor ihr an sodass sie fast in ihn hinein läuft, da sie mit seinem plötzlichen stoppen nicht gerechnet hat. Mit einem genervten Ausdruck schaut Nanami zu ihm hoch. Sesshomaru zeigt wortlos vor sich hin. Sie folgt seiner Bewegung und kann weiter entfernt ein kleines Dorf erblicken. Natürlich haben sie versucht irgendwo unter zu kommen in dieser Zeit. Hätte Nanami auch gewundert wenn es nicht so wäre. Aber mal wieder muss sie feststellen das sie so weit gar nicht entfernt waren wie gedacht.
 

"Bleibst du hier in der nähe oder ziehst du weiter?", fragt Nanami. "Du wirst nach Neumond zurückkehren. Ich hole dich hier ab." Gut,das beantwortet ihre Frage zwar nicht genau, aber so kann er sich nicht weit entfernen also heißt das wohl, ja. Doch ob sie an diesen Tag wirklich hierher kommt und mit ihm geht, entscheidet sie zuvor. Da lässt sie von ihm bestimmt nichts vorschreiben. Das sollte ereigentlich wissen. Doch stattdessen nickt sie nur. "Wir sehen uns dann.", meint sie lächelnd. Sie verabschiedet sich noch von Rin bevor sie sich zum Dorf aufmacht. Er schaut ihr noch so lange hinterher bis sie sicher unten angekommen ist.
 

Suchend schaut Nanami sich um in der Hoffnung, ihre Freunde endlich wieder zusehen. Schnell hört sie auch die bekannten Stimmen. Sie versucht so schnell wie möglich zu ihnen zu gelangen und findet sie lachend und fröhlich vor einer Hüte, die sie scheinbar momentan beziehen. Neugierig blicken sie sie an. Sofort hellt sich das Gesicht von Kagome auf und sie springt auf um sie zu umarmen. "Ich habe mir ja solche Sorgen gemacht, als du dich aufgemacht hast um zu Sesshomaru zu gelangen!" Nanami klopft ihr beruhigend auf den Rücken. "Ganz ruhig. Du erstickst sie ja.", sagt Sango lachend und umarmt Nanami ebenfalls. "Schön das du heute bei uns bist. Was führt dich zu uns?", fragt Miroku lächelnd. Nanamis Blick wandert zu Inuyasha. "Es ist doch bald Neumond und ich habe gedacht, vielleicht bräuchtet ihr meine Hilfe wenn etwas passieren sollte. Außerdem wollte ich euch endlich wieder sehen."Inuyasha verschränkt seine Arme und schaut sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Ach, was soll denn schon passieren? Das weiß doch sowieso keiner das dass passiert. Also habe ich auch keine bedenken." "Ja, denke ich auch nicht. Deswegen haben wir uns hier niedergelassen.", meint Kagome. "Wir wollen aber dennoch nicht zu unvorsichtig sein.", meint Nanami und setzt sich zu den anderen hin.
 

Wärend sich die anderen schon zum schlafen hingelegt haben, sitzt Nanami immer noch vor der Hütte und schaut zu den Sternen hinauf. Zu ihrem Glück ist es eine sehr klare Nacht und seit langem leuchten sie wieder so hell.
 

Sie bemerkt das sich Kagome langsam neben sie hinsetzt. "Kannst du noch nicht schlafen?", fragt sie Nanami. "Ach, ich bin einfach noch nicht müde." Kagome betrachtet sie eingehend. Dann neigt sie ihren Kopf etwas zur Seite. "Und? Hast du deine Antworten gefunden, die du gesucht hast?" Verwirrt lässt sie ihren Blick von den Sternen, zu ihrer Freundin wandern. "Welche Antworten?" "Sesshomaru? Deswegen bist du doch auch von uns weg." Stimmt. Jetzt fällt es ihr wieder ein. Nach der Sache mit seiner Mutter wollte sie Klarheit. Die hat sie auch zum Teil jetzt endlich bekommen, oder? "Ja, das was seine Mutter erzählt hatte, schien wirklich wahr zu sein. Auch seine Gefühle gegenüber mir sind nicht erzwungen. Miroku scheint recht zu haben. So etwas kann man nicht erzwingen. Nicht so." "Bist du auch zufrieden mit deinen Antworten? Du scheinst immer noch so nachdenklich zu sein, wenn du davon erzählst. Es sollte doch jetzt eigentlich alles stimmen, oder irre ich mich da?" Ja, genau das ist das Problem. Heute Morgen war sie noch überglücklich. Mittlerweile gerät sie allerdings wieder ins grübeln. Nanami versteht selbst nicht so genau, was in ihr vorgeht. Irgendetwas scheint noch im Weg zu sein oder nicht zu stimmen.
 

"Ich weiß es nicht. Eigentlich schon." Unwissend starrt Kagome sie an. Natürlich kann sie nicht nachvollziehen was nicht stimmen sollte, wenn sie es selbst nicht so genau weiß.
 

Kagome legt ihre Hand auf Nanamis Schulter. "Es muss doch einen Grund geben? Was stört dich denn noch an der ganzen Sache? Liegt es an seinem Verhalten? Machst du dir Sorgen, ob seine Mutter wieder auftauchen könnte oder ob eure Gefühle doch nicht so sind, wie sie sein sollten?" Kopfschüttelnd steht Nanami auf und muss lange ausatmen. "Nein, das ist es nicht." Nervös reibt sie sich über ihre Arme. "Vielleicht liegt es an Kagura?" Vollkommen verständnisslos tritt ihre Freundin neben sie. "Was soll jetzt mit ihr denn sein?" Nanami muss ein wenig kämpfen mit sich bevor sie Kagome von der einen Nacht erzählt. "Es war vollkommen seltsam. Eines Nachts erblickte ich ihn mit Kagura zusammen und es sah so aus als würde sie etwas für ihn empfinden. Leider weiß ich nicht ob er nicht auch irgendetwas für sie fühlt. Er bemerkte mich und schickte sie weg. Das war auch die Nacht an dem er mich zum ersten mal Küsste. Dennoch kann ich dieses Ereigniss nicht vergessen. Nicht nur wegen ihm sondern auch wegen Kagura. Kann sie mir gefährlich werden?"
 

Kopfschüttelnd packt Kagome sie an den Schultern. "Weißt du was ich eher glaube? Das du das jetzt einfach nur aus der Luft heraus gegriffen hast um irgendeinen Grund zu besitzten deine Gefühle zu erklären. Kagura ist, denke ich, wirklich die letzte die dir Gefährlich werden kann. Ich denke eher, das du Angst vor einer Zukunft mit ihm hast. Er ist ein Dämon. Du weißt einfach nicht was passieren wird. "Nachdenklich blickt sie Kagome an. Könnte es wirklich nur das sein?" Schlaf am besten diese Nacht darüber. Und gehe Morgen zu ihm. Sprich mit ihm, auch wenn es vielleicht schwer ist. Ich kenne ihn mittlerweile gut genug." Vorsichtig nickt Nanami ihr zu und schließlich gehen sie beide rein um endlich einen erholsamen Schlaf zu bekommen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo allerseits. Willkommen zu meiner neuen FF. Ich hoffe ich kann euch mit dem ersten Kapitel vielleicht etwas Neugierig machen. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Laverya19
2019-02-10T03:50:16+00:00 10.02.2019 04:50
Ich finde deine fanfiction sehr spannend und mitreißend. Sie ist so gut gemacht das man nicht mehr aufhören kann sie zu lesen. Ich bin wirklich schon auf das nächste Kapitel gespannt und kann es kaum erwarten es zu lesen😊
Von:  Takarahime
2018-08-08T08:04:47+00:00 08.08.2018 10:04
Hoffe du schreibst bald weiter freu mich schon super geschrieben
Von:  YingundYang
2018-01-10T20:15:48+00:00 10.01.2018 21:15
Dieses Kapi war so spannend mit dieser plötzlichen Wendung am Ende. Das Sesshomaru so etwas von sich aus tut. Und was wollte Kagura bei ihm?
Freu mich schon auf das nächste Kapi. : )
Von:  Pingune
2017-09-24T15:59:17+00:00 24.09.2017 17:59
Spannend! Freu mich drauf, bald mehr zu lesen. ^_^


Zurück