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Wechselherz

von

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Kapitel 15

Laut piepte der kleine Wecker auf Mamorus Nachtschrank und stöhnend tastete er mit geschlossenen Augen nach dem kleinen Ding.

Bis spät in die Nacht hatte er noch, nachdem er Usagi zu Hause abgesetzt hatte, Nachforschungen angestellt und dementsprechend müde war er jetzt. Der Schlafmangel in letzter Zeit zerrte wirklich an seinem Körper, aber die Zeit drängte. Schlafen konnte er auch später noch. Jetzt gab es eindeutig wichtigere Dinge zu erledigen.

Gähnend rollte er sich auf seinen Rücken, rieb sich seine Augen und schlug seine Bettdecke beiseite. Er brauchte jetzt erst mal dringend einen Kaffee zum Wachwerden. Träge richtete er sich auf, schwang seine Beine über die Bettkante und fuhr sich durch seine zerzausten Haare. Und eine Dusche nickte er sich selber zu und griff nach seinem Handy, welches er extra auf sein Nachtschränkchen gelegt hatte. Doch sofort, als auf das Display sah, begann sich sein Gesicht zu verziehen. Usagi hatte seit gestern nicht mehr geantwortet. Nachdenklich starrte er auf sein Handy. Ob alles in Ordnung war? Vielleicht sollte er mal versuchen anzurufen. Ein kurzer Blick auf die Uhr ließ ihn allerdings diesen Gedanken gleich wieder verwerfen. Sie schlief bestimmt immer noch. Er hatte die Nachricht ja auch erst sehr spät geschrieben gehabt. Vermutlich hatte sie sie einfach noch nicht gesehen, da sie schon geschlafen hatte. Er sollte nicht immer gleich den Teufel an die Wand malen. Schnell legte er sein Handy zurück auf das Nachtschränkchen und stand eilig auf. Wenn er noch einen Kaffee trinken und unter die Dusche wollte, bevor er los musste, sollte er sich jetzt wirklich beeilen.

Flink huschte er daher in die Küche, stellte die Kaffeemaschine an und eilte dann, um schnell unter die Dusche zu springen, in sein kleines Badezimmer.

 

Mit einer Tasse in der einen und seinem Handy in der anderen Hand lief er zu seinem Esstisch herüber. Ein weiterer Blick auf das Display ließ ihn allerdings erneut seine Stirn runzeln. Immer noch keine Nachricht von ihr. Langsam sollte sie aber wirklich wach sein, sonst würde sie wieder zu spät zur Schule kommen. Vielleicht war sie aber auch schon wach und war mal wieder so spät dran, dass sie ihm erst in der Schule antworten würde. Wäre ja nicht das erste Mal, grübelte er und ließ sich vorsichtig auf einen Stuhl fallen. Nachdenklich schob er mit seinem Ellenbogen einen Bücherstapel auf dem Tisch etwas zur Seite, damit er die Kaffeetasse abstellen konnte, und zuckte erschrocken zusammen, als plötzlich laut polternd etwas auf den Boden fiel. Anscheinend hatte er die Bücher etwas zu weit geschoben und damit scheinbar einen weiteren Stapel vom Tisch geworfen.

Seufzend stellte er die Tasse auf dem Tisch ab, steckte sein Handy in die Hosentasche und erhob sich wieder von seinem Stuhl. Geschwind war er einmal um den Tisch herumgelaufen und ging in die Hocke, um die verstreuten Bücher wieder einzusammeln. Eins nach dem anderen legte er zurück auf den Tisch und bekam plötzlich große Augen, als er nach dem nächsten Buch griff, das durch den Sturz nun aufgeschlagen auf dem Boden lag.

„Das gibt es doch nicht“, murmelte er und sprang regelrecht mit dem Buch in der Hand wieder auf.

Aufgeregt zog er sein Handy aus der Hosentasche heraus und wählte sofort eine bestimmte Nummer. Wenn er sich nicht ganz irrte, hatte er endlich eine Spur gefunden. Nervös lief er in seinem Zimmer auf und ab und wartete, dass Usagi endlich herangehen würde, doch es ging nur ihre Mailbox heran. Warum ging sie denn nicht an ihr Handy? Schnell versuchte er es ein weiteres Mal, doch wieder hatte er kein Glück.

Nervös legte er das Buch und sein Handy auf den Tisch. Warum erreichte er sie denn nicht? Allmählich bekam er wirklich ein ungutes Gefühl. War nachher doch irgendetwas passiert? Hektisch griff er erneut nach seinem Handy und versuchte Ami zu erreichen, vielleicht wusste sie ja etwas.

 

 

Was war das nur für ein Klingeln die ganze Zeit? Stöhnend rieb sich Usagi ihre Augen und versuchte sie blinzelnd zu öffnen, was allerdings nicht so einfach war, da das grelle Sonnenlicht, welches in ihr Zimmer schien, ihr in ihren Augen schmerzte. Es schien früh am Morgen zu sein. Was war nur passiert? Ihr gesamter Kopf pochte so, als würden zig kleine Hämmerchen dagegen schlagen und ihre Glieder waren schwer wie Blei. Was war die Nacht nur passiert? Und wo war sie überhaupt? Langsam tastete sie mit ihren Händen neben sich und fuhr mit ihren Fingern über etwas Weiches. Anscheinend lag sie in ihrem Bett. Nur, wie war sie hier hergekommen? Das Letzte, an das sie sich erinnerte war, dass sie in ihr Zimmer gegangen war, sie ins Bett wollte und dann wurde ihr auf ein Mal so schwindelig und dann, dann verschwimmt alles hinter einen schwarzen Schleier. Was war nur passiert? Sie konnte sich an nichts erinnern, egal wie sehr sie es auch versuchte.

Erschrocken zuckte sie zusammen. Da war es schon wieder. Schon wieder dieses Klingeln. Doch dann erkannte sie es, es war ihr Handy. Wer rief sie denn so früh an? Schwerfällig öffnete sie ihre Lider und richtete sich langsam auf. Tief atmete sie ein und wieder aus und rutschte an die Bettkante heran. Vorsichtig stellte sie ihre Füße auf dem Boden ab und bekam mit einem Mal große Augen, als sie auf ihre Beine herunter sah.

„Was …“

Langsam wanderte ihr Blick herauf und augenblicklich umschlang sie mit ihren Armen ihren Körper. Schon wieder. Schon wieder hatte sie keinerlei Erinnerungen an die vergangene Nacht und wachte nackt in ihrem Bett auf.

Mit weit aufgerissenen Augen wippte sie mit ihrem Oberkörper hin und her. Was hatte sie nur gemacht? Da ihr Handy mittlerweile aufgehört hatte zu klingeln, blieb sie einfach auf der Bettkante sitzen und versuchte krampfhaft sich zu erinnern, was passiert war. Doch keine Chance. Da war nichts. Nichts außer einer großen Leere in ihrem Kopf. Langsam füllten sich ihre Augen mit Tränen. Wie in Trance wippte sie hin und her und allmählich kullerten die Tränen über ihre Wangen. Schon wieder war eine Nacht einfach so verstrichen.

Erst das leise klopfen an ihrer Tür, brachte sie wieder ins Hier und Jetzt zurück.

„Usagi, bist du wach?“

Schreckhaft schnappte sie sich ihre Decke und wickelte sie um ihren Körper. Ihre Mutter musste ja nicht sehen, dass sie nackt war. Außerdem durfte sie das Geflecht aus schwarzen Adern nicht zu Gesicht bekommen. Dafür hätte sie nie und nimmer eine plausible Ausrede.

„J-ja. Ich bin gleich unten.“

Langsam öffnete sich die Tür einen Spalt und ihre Mutter lugte ins Zimmer herein. Doch sofort, als sie sie erblickte, hob ihre Mutter eine Augenbraue in die Höhe. Es musste für sie ja auch ein seltsamer Anblick sein, wie sie da, notdürftig die Decke um sich gewickelt, panisch im Zimmer herumstand.

„Alles Okay?“

Außer einem Nicken brachte sie jedoch im Moment nichts zustande, doch für ihre Mutter schien es wohl zu reichen, da sie ebenfalls nickte und sich wieder zurückzog.

„Beeil dich. Du bist spät dran.“

Und schon war die Tür wieder zu.

Erleichtert, dass ihre Mutter nicht weiter nachfragte, atmete sie aus und warf ihre Decke zurück auf ihr Bett. Das war zum Glück noch mal gut gegangen. Niedergeschlagen blickte sie dann allerdings auf ihre Brust. Was sollte sie nur machen?

In ihren Gedanken versunken stand sie einfach nur da und sah auf ihre Brust, als es erneut von ihrem Nachtschränkchen piepte und sie damit aus ihrer Gedankenwelt zurückholte. Erschrocken hüpfte sie etwas zur Seite und eilte dann zu ihrem Handy. Sie hatte mehrere Anrufe von Mamoru und Ami verpasst und einige ungelesene Nachrichten. Doch ein Blick auf die Uhr ließ sie abermals aufschrecken. Sie hatte jetzt keine Zeit zum Lesen geschweige denn zum Antworten. Sie stand noch splitterfasernackt in ihrem Zimmer und musste in zehn Minuten loslaufen, wenn sie noch irgendwie pünktlich zur Schule kommen wollte. Sie musste Mamoru in der Schule antworten. Und Ami sah sie ja ohnehin dort. Entschlossen warf sie also das Handy auf das Bett und eilte zu ihrem Kleiderschrank.

 

Sie wusste nicht, wie sie es geschafft hatte, aber abgehetzt und außer Atem erreichte sie mit dem Klingelzeichen das Klassenzimmer. Glücklicherweise war ihr Mathelehrer noch nicht da und so steuerte sie schnell ihren Platz an. Doch weit kam sie nicht, da ihre Freundinnen aufgeregt auf sie zu gestürmt kamen und sie umarmten.

„Ich freu mich ja auch euch zu sehen, aber was ist denn hier los?“

Irritiert sah sie zwischen ihren Freundinnen hin und her.

„Mensch, warum meldest du dich denn nicht. Wir haben uns Sorgen gemacht“, verschränkte Minako ihre Arme vor der Brust.

„Ich hab verschlafen und kam noch nicht dazu. Tut mir leid.“

„Mamoru hat mich vorhin ganz aufgeregt angerufen. Er konnte dich nicht erreichen“, meldete sich nun auch Ami zu Wort und begann plötzlich zu flüstern, „Er hat wohl irgendetwas Wichtiges herausgefunden.“

Erstaunt sah Usagi ihre Freundin an, doch bevor sie irgendetwas erwidern konnte, betrat der Mathelehrer den Raum und sofort eilten alle auf ihre Plätze zurück.

 

Müde verließ Usagi das Schulgelände und überlegte, was sie nun machen sollte, bis sie sich mit den anderen im Tempel treffen würde. Sie war die Einzige, die heute keinen Nachmittagskurs hatte, und hatte daher jetzt noch Zeit. Am liebsten würde sie sich ja in ihr Bett legen und schlafen, doch wenn sie das tat, wusste sie genau so gut, dass sie heute wohl nicht mehr aufstehen würde. Ihr gesamter Körper war immer noch so schwer wie Blei und die Müdigkeit schien sie zu überrollen. Es war wirklich ein Wunder, dass sie nicht in der Schule eingeschlafen war. Sie fühlte sich, als wäre sie einen Marathon gelaufen. So, als wäre sie die ganze Nacht irgendwo herumgerannt. Abrupt blieb sie stehen. War sie das vielleicht? War sie die ganze Nacht herumgelaufen? Aber warum? Was konnte sie nur gemacht haben? Langsam ging sie weiter, setzte nachdenklich einen Fuß vor den anderen, als sie von jemandem gerufen wurde und sie sich deshalb einmal um die eigene Achse zurückdrehte.

„Hey Usagi. Warte.“

„Yukiko. Takuya. Hallo.“

„Wir wollen in die Spielhalle, hast du Lust mitzukommen?“

Lächelnd legte Yukiko einen Arm um sie herum und sah sie dabei fragend an.

„Ja, warum nicht. Ich hab zwar heute noch etwas vor, aber bis dahin komme ich gerne mit.“

Sie wollte sich sowieso dort mit Mamoru treffen und dann mit ihm zusammen zum Tempel fahren. Also passte das ganz gut. Heimlich hatte sie ihm im Unterricht schnell eine Nachricht geschrieben, dass es ihr gut ginge und schnell hatten sie sich dann für später im Crown verabredet. Sie war wirklich schon sehr gespannt, was er herausgefunden hatte. Aber er hatte leider auch noch Unterricht.

Lächelnd sah sie die beiden an, so konnte sie immerhin mal wieder etwas mit den beiden unternehmen.

„Na dann los“, klatschte Takuya in beide Hände und lachend liefen die Drei los.

 

 

 

Schnellen Schrittes steuerte Mamoru die Tür zum Crown an. Ausgerechnet heute musste sein Lehrer ihn nach dem Unterricht noch mal zu sich zitieren, um ihn zu fragen, ob alles in Ordnung mit ihm wäre, da er in letzter Zeit so unkonzentriert wirken würde. Gerade heute, wo er dringend mit allen sprechen musste. Genervt rollte er bei dem Gedanken daran wieder mit seinen Augen. Natürlich war er unkonzentriert, da sich seine Gedanken um ein ganz anderes Thema kreisten, als den Unterrichtsstoff. Aber das konnte er ihm ja schlecht sagen, also behauptete er einfach, dass er zurzeit einfach schlecht schlafen würde. Was genau genommen ja sogar stimmte. Also hatte er nicht mal wirklich gelogen.

Laut pustete er aus und betrat das Crown. Jetzt war er natürlich viel zu spät dran und eilig suchte er die Tische nach Usagi ab. Doch er konnte sie nirgends finden. War sie etwa schon weg? Aber eigentlich würde sie doch nicht, ohne bescheid zu sagen, losgehen. Wo steckte sie bloß? Wo war eigentlich Motoki, wenn man ihn mal brauchte, schoss es ihm durch den Kopf. Auch diesen konnte er nicht finden. Flink zog er sein Handy heraus und wollte gerade die Nummer von Usagi wählen, als ihm lautes Geschrei in die Ohren dran. Verwundert runzelte er seine Stirn und folgte dem Lärm. Es kam aus der Richtung der Spielgeräte. Was war da nur los? Je näher er dem Geschrei kam, desto deutlicher konnte er zwei bekannte Stimmen erkennen. Schnell drängelte er sich an einem Pulk Teenager vorbei und entdeckte dann etwas entfernt Motoki, der versuchte Usagi von jemandem zu trennen.

„Usagi, beruhige dich doch“, redete er auf sie ein, doch sie schien ihn gar nicht zu beachten.

„Wer hat denn hier bitte angefangen?“, zischte diese, riss sich von Motoki los und schlug nach einer jungen Frau.

„Du bist doch selber schuld“, keifte die Frau zurück und holte ebenfalls aus und augenblicklich begannen die beiden, so schnell konnte Mamoru gar nicht gucken, eine Rangelei auf dem Boden.

„Wer ist hier selber schuld“, schimpfte Usagi, drückte die Frau mit dem Rücken herunter und setzte sich auf sie herauf.

Mamoru versuchte weiterhin, sich durch die Schaulustigen zu drängen und hatte Usagi beinahe erreicht, als sie plötzlich mitten in der Bewegung innehielt. Er bemerkte sofort, wie ihr gesamter Körper begann zu zittern und sie ihre Augen zusammenkniff. Sie schien dagegen anzukämpfen.

„Usako. Du schaffst das. Ich bin hier“, rief er ihr zu und hoffte inständig, dass er irgendwie zu ihr durchdringen würde.

Wenn er doch nur schneller zu ihr hindurch kommen würde. Doch die ganzen Teenager machten keine Anstalten ihn durchzulassen.

„Du glaubst auch, du hast schon gewonnen“, lachte die Frau plötzlich spöttisch auf und spuckte Usagi mitten ins Gesicht.

Erschrocken blieb er stehen. Er traute sich kaum zu atmen, aus Angst irgendeine falsche Bewegung zu machen, dass das Fass zum Überlaufen bringen könnte, und sah zwischen Usagi und der Frau hin und her.

Und dann ging alles ganz schnell. Knurrend riss Usagi wieder ihre Augen auf, schlug der Frau mitten auf die Nase und hielt nun mit einer Hand ihr Gesicht fest.

„Das wirst du bereuen“, bebte ihre Stimme bedrohlich und schief grinsend bewegte sich ihre freie Hand ganz langsam in Richtung ihrer Brosche.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  sweety1601
2017-09-19T10:31:40+00:00 19.09.2017 12:31
Spannendes Kapitel,
leider geht das auch nicht so an Mamoru vorbei, natürlich
gehts ihm auch nicht gut, aber anscheind hat er jetzt doch was gefunden,
bin gespannt was es ist. Nur doof das Bunny sich noch nicht bei ihm gemeldet hat
nachdem sie gesehen hat das er sich gemeldet hat, sie sollte doch wissen das
er sich solrgen macht. Oh man das darf nicht passieren was Bunny da vor hat, so
langsam gerät es immer mehr ausser Kontrolle. Schlimm, Bunny wird immer
unberechenbarer und aggressiver, nein so kennt man Bunny wirklich nicht.
Bin gespannt wie das noch weiter geht.
Lg Sweety
Antwort von:  Fiamma
01.10.2017 16:42
Und hier auch ein vielen Dank fürs Kommi :)
Nein, an Mamoru geht das auch logischerweise nicht alles spurlos vorbei :/ Und klar, macht er sich nun Sorgen, wenn er sie nich erreicht :/

Nein, so kennt man sie wirklich nicht. Sie sollten wirklich schnell eine Lösung finden.
Von:  KagomeKizu
2017-08-29T06:31:44+00:00 29.08.2017 08:31
Hoffentlich macht Usagi jetzt keinen großen Fehler.
Ich hoffe Mamoru kann sie noch aufhalten.
Fand das Kapitel wieder spitze!

Glg Kago
Antwort von:  Fiamma
03.09.2017 17:17
Huhu,
vielen Dank für deinen Kommi. Freut mich, wenn es die gefallen hat :)
Dazu kann ich natürlich noch nichts sagen *g*
Lade aber jetzt gleich das neue Kapitel hoch^^

Liebe Grüße,
Fiamma^^


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