Dark paradise von Laura_Glanz ================================================================================ Kapitel 14: ------------ chapter thirteen loyalty Hijikatas Sicht Ich war gerade auf den Weg durch die langen Flure um zurück zu Sakura zu gelangen. Ruka hatte ich den Ärzten überlassen und mittlerweile waren schon einige Stunden vergangen, in denen Ich bei der Schwangeren geblieben war, allein schon weil sie höllische Angst hatte und weder Wachen noch Ärzten vertraute. Doch als die Abstände zwischen den Wehen immer kürzer wurden hieß es für mich zu gehen, ich wollte Sakura nicht zu lang allein in diesem Zimmer überlassen. Irgendwie hatte ich das Gefühl Sie immer und überall beschützen zu wollen, egal ob es ihr gut ging oder sie sich in einer Gefahrensituation befand. Noch nie hatte ich solch ein großes Verlangen zu einer Frau, das ich selbst meinen König hinterging, doch seit ich sie das erste mal gesehen hatte, war ich wie verzaubert. Dieses rosafarbenes Haar, die grünen Augen und die vollen Lippen, die ich so gern einmal küssen würde. Doch ich wusste natürlich auch das es riskant war, was ich tat. Es konnte mir den Kopf kosten, wenn der König dahinter kam. Kopfschüttelnd bog ich um die nächste Ecke, als eine Stimme mich plötzlich innen halten ließ. „Hijikata Senpai.“ Genervt drehte ich mich um und sah in die lilafarbenen Augen von Suigetsu. „Was gibt es?“, fragte ich ohne meinen Weg zu unterbrechen. „Der König verlangt nach euch“, antwortete der Weißhaarige, was mich tatsächlich zum stoppen brachte. „Was?“ „Er hat mir nicht gesagt worum es ging, jedoch schickt er mich um euch zurück zu holen.“ Ich seufzte und drehte mich nun vollends zu der Wache um. „Wo ist er?“, fragte ich ungeduldig. Ich hatte keine Zeit für so etwas. „In dem Zimmer von der Schwangeren Frau.“ Was? Ich verstand nicht was er von Ruka wollte. Wieder seufzte ich und fuhr mir mit einer Hand durch das Haar. „Ok. Danke“, kam es knirschend von mir. Ich wusste nicht was das zu bedeuten hatte, dennoch machte ich mich auf den Weg, dorthin zurück wo ich her kam und je Näher ich dem Zimmer kam, des so lauter wurden die Schreie von Ruka. Hatte die Geburt schon eingesetzt? Zögerlich griff ich nach der Türklinke und drückte sie schließlich langsam herunter. Der Raum war mit Kerzenlicht durchflutet und in Mitten des Zimmers lag die schwangere Ruka auf einem Tisch, meiner Meinung nach sah das nicht passend für eine Geburt aus. Die grünhaarige schrieh und krümmte sich vor Schmerzen, sie hielt sich den Bauch und Schweißperlen hatten sich auf ihrer Stirn gebildet. Warum kümmerte sich niemand um sie? Ich sah mich im Raum um und erkannte drei Wachen und vier Ärzte, doch sie standen nur da und regten sich nicht. „Was steht ihr da so herum? Helft ihr!“, forderte ich sie an und ging auf die junge Frau zu um ihre Hand zu halten. „Hilf mir“, flüsterte sie kratzend zwischen zwei schmerzerfüllten Seufzern. „Ich habe ihnen befohlen sich der Frau nicht zu nähern“, erklang auf einmal die dunkle Stimme meines Herrschers, der aus der Dunkelheit trat. „Aber eure Majestät, sie braucht Hilfe“, sagte ich zu meinem König in einem leiseren, nicht fordernden Ton. „Die Geburt wird nicht stattfinden Hijikata.“ Was ? Verwirrt sah ich den schwarzhaarigen Dämon an. „Aber ihr habt es Lady Sakura versprochen, ihr habt gesagt, dass ihr der Frau die Freiheit schenkt“, sagte ich und ließ Rukas kalte Hand los nur um an die Seite meines Königs zu treten. Was hatte er vor? „Oh sie wird frei sein, darauf kannst du dich verlassen!“ Ein fieses Grinsen machte sich auf den Lippen meines Königs breit und im nächsten Moment tat er etwas, was mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Es kam mir vor wie in Zeitlupe, als er etwas unter seinem Umhang hervor holte. Es war nicht sonderlich groß, doch es hatte eine lange, sehr scharfe Klinge. Ein Dolch! Was hatte er vor? Doch ehe ich weiter nachdenken konnte drehte er die Waffe in seiner Hand, sodass der Knauf zu mir zeigte. Wollte er etwa das ich sie töte? „Was?“, fragte ich erschrocken und wich einige Schritte zurück. „Töte sie!“, befahl er und drückte mir den Dolch in die Hand. „Aber eure Majestät, das kann ich nicht!“ „Du tust so als sei es das erstes mal, dass du einen unschuldigen Menschen für mich umbringst! Und dich hat das Schicksal dieser Frau vorher doch auch nicht interessiert, immerhin hast du sie doch deinen Männern überlassen.“ Er lachte höhnisch auf und ging zu dem Tisch mit der Schwangeren Frau, welche mich entsetzt ansah, mit weit aufgerissenen Augen lag sie da und sah mich an. „Aber mein König, sie ist schwanger“, versuchte ich ihn von dieser Idee abzubringen. „Hijikata, willst du mir etwa einen Grund geben um an deiner Loyalität zu zweifeln? Fällst du neuerdings die Entscheidungen und gibst die Befehle? Bist du der König?“ Wütend sah der König mich an, sprach von oben herab zu mir und musterte mich abfällig, noch nie hatte er mich so angesehen, aber auch hatte ich ihn vorher noch nie hintergangen oder auch nur einen seiner Befehle in Frage gestellt. Ich steckte in einem Dilemma. Wenn ich diese Frau tötete und Sakura das raus bekam würde sie mich wahrscheinlich töten und wenn ich es nicht tat würde der König irgendetwas merken und es würde nicht lang dauern bis er stichfeste beweise hatte, nicht nur weil er überall hier seine Augen und Ohren hatte, nein auch weil ich noch nie bei einem Auftrag gezögert hatte. Ich seufzte und umfasste den Dolch stärker, sodass auf meinen Fäusten feine Adern zum Vorschein kamen. Ich hasste mich selber dafür, doch was hatte ich für eine Wahl? Ob es egoistisch war? Ja keine Frage. „Nein! Bitte nicht.“ Ich versuchte die weinerliche Stimme von Ruka auszublenden, versuchte ihr Flehen, ihre Schreie und ihre Gebete zu ignorieren. „Bitte, ich flehe euch an! Verschont doch wenigstens mein Baby!“ Wieder seufzte ich und sah zu meinem König welcher kurz die Augenbraue hochzog dann jedoch den Kopf schüttelte. Ich hatte keine Wahl. „Bitte.“ Rukas Worte waren nun nicht mehr als ein verweintes winseln, sie Schluchzte und wimmerte. Ein letztes Mal atmete ich ein und führte den Dolch zu ihrem Bauch. „Nein! NEIN BITTE, BITTE NICHT ….“ Panisch schlug sie mit den Armen und den Beinen um sich, doch wurde sie sogleich von einigen Wachen festgehalten. „Bitte“, flehte sie, „lass es nichts spüren.“ Ich verstand was sie meinte und führte den Dolch hoch zu ihrer Kehle. „Mach die Augen zu,“ sagte ich leise und merkte erst jetzt, dass sich auch in meinen Augen Tränen gebildet hatten. Ruka gehorchte und schloss die Augen. „Ich zähle bis drei“, sprach ich weiter und setzte den Dolch an ihrer weichen Haut an. „Eins.“ Wieder schluchzte sie, wehrte sich nun aber nicht mehr. Ihre Hand fuhr zu ihrem Bauch. Ich hasste mich dafür, doch atmete versuchte ich nicht all zu sehr zu zittern. Ich wollte ihr keine unnötigen Schmerzen bereiten und langsam fing ich an Gründe dafür zu suchen warum es für ein Kind besser war nicht auf die scheußlichen Welt geboren zu werden. „Zwei.“ Ich schloss die Augen und hielt den Atem an. Meine Hände bewegten sich wie von selbst. Ich versuchte so viel Druck wie möglich aufzubauen, einfach damit es für sie schneller ging und schon wenige Sekunden später merkte ich wie mir die heiße Flüssigkeit über die Handgelenke floss. „Drei.“ Zitternd warf ich den Dolch in die nächste Ecke und drehte mich weg. Ich wollte sie nicht sehen. Wütend fuhr ich mir durch die Haare, wie sollte ich mir das jemand verzeihen? Wenn Sakura das herausfinden würde. „Offiziell ist sie und ihr Kind bei der Geburt gestorben, die Ärzte hatten alles versucht, doch die Komplikationen waren zu fatal“, mit diesen Worten verschwand der König aus dem Zimmer, jedoch nicht ohne mir einen letzten skeptischen Blick zuzuwerfen. Es dauerte eine Weile bis ich wieder klaren Gedanken gefasst hatte und mich schließlich zu den Wachen und zu den Ärzten umdrehte, letzteren standen etwas verstört in einer Ecke und sahen mich ängstlich an. „Kein Wort darüber! Bei niemanden! Ihr habt den König gehört!“, wies ich streng an, worauf die Wachen nickten. „Geht und lasst jemanden kommen der sich um sie kümmert!“, befahl ich und wies auf die tote Frau. „Jawohl Senpai“, mit diesen Worten flüchteten sie aus dem Raum. Die Ärzte jedoch standen noch immer starr in der Ecke. „Habt ihr verstanden?“, fragte ich nochmal mit Nachdruck. „Ja Herr Kommandant.“ Ich seufzte und verließ den Raum. Was sollte ich nur Sakura sagen? Sie musste doch vor kurzen erst einen Tod ihrer Freundin verdauen und nun war ich Schuld daran, dass sie erneut leiden müsse. Würde sie mir Vorwürfe machen? Würde ich es ertragen wenn es so wäre? Voller Angst schritt beschritt ich den Weg zurück zu dem Zimmer wo Sakura sich im Moment befand und während ich mir im Gedanken schon die richtigen Worte zusammen legte wurde mir langsam klar, dass egal wie ich es anstellte, sie bitterliche Tränen vergießen würde, was mir ohne Zweifel das Herz brach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)